Sonntag, 1. Februar 2009
Kalt ist der diesjährige Winter, saukalt war es auch vor Monatsfrist an jenem Tage, da der zonebattler mit behandschuhten Pranken ungelenk an seiner Kamera herumnestelte, um die Fotos für sein Februar-Rätsel anzufertigen. Hier nun ist das gelungenste davon, die schneidende Kälte sorgte immerhin für einen herrlich blauen Hintergrund-Himmel:
Wo also in Fürth gibt es das zu sehen und was ist es? Ein (wie auch immer geartetes) Kunst-Stück? Ein architektonisches Meisterwerk des Konstruktivismus gar? Oder doch etwas eher Profanes? Schwierig ist das Rätsel diesmal, soviel sei zugegeben, doch immerhin hockt Ihr im Warmen, die Ihr Euch darüber den Kopf zerbrechen sollt...
Zu gewinnen gibt es eine originale DVD mit einem außergewöhnlichen Film, der das Herz und Gemüt zu wärmen weiß und damit die ideal-komplementäre Ergänzung zu den niedrigen Temperaturen draußen darstellt:
»Zauber der Venus« mit Glenn Close und Niels Arestrup. In dieser romantischen Komödie mit dramatischen Zügen geht es um die zalhllosen organisatorischen und menschlichen Widrigkeiten im Vorfeld einer geplanten Tannhäuser-Aufführung [1] in Paris. Ein mitreißender Streifen voller Gefühl und vielen herrlich überdrehten Charakteren! |
Wie immer gewinnt der oder die Erste, der/die unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse (oder unter bereits amtsbekanntem Pseudonym) die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt!
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
[1] Der Tannhäuser ist eine Oper von Richard Wagner, die ich auswendig (wenn auch nicht wirklich präsentabel) heruntersingen kann und die aus der erotischsten (und auch wollüstigsten) Musik besteht wo gibt. Punkt. Keine Diskussion darüber! ;-)
Montag, 29. Dezember 2008
Morgens vergessen, daß die Heizung von einem regulären Werktag ausgeht und um 8:00 Uhr auf Nachtbetrieb absenkt.
Nachmittags den Finalsatz von Bruckners Fünfter (NDR-Sinfonieorchester, Günter Wand) volle Kanne aufgedreht und mitdirigiert.
Montag, 20. Oktober 2008
Als halb Fürth gestern auf den Beinen war und im Rahmen des doppelt gemoppelten Kunstwochenendes von einem Atelier zum nächsten eilte und weilte, trafen (und erkannten!) wir rein zufällig mitten in der Altstadt den bekannten Countertenor Johannes Reichert. Dessen wunderbare und ausdrucksstarke Stimme zu hören hatten wir bei diversen Anlässen schon mehrfach Gelegenheit gehabt. Der zonebattler fiel dem Meister deshalb erfurchtsvoll ergriffen zu Füßen (im übertragenen Sinne natürlich), woraufhin jener uns in den höchsten Tönen (pun intended) und sehr überzeugend von der neuesten Produktion der Nürnberger Pocket Opera Company vorschwärmte. Daß deren Inszenierungen an ungewohnter Spielstätte stets von ganz besonderem Reiz sind, hat unsereins vor Jahren schon ganz zu Beginn der eigenen Bloggerei begeistert festgestellt ...
Langer Rede kurzer Sinn: Als Folge der unverhofften Begegnung gestern habe ich heute kurzerhand Karten für die Wiederaufnahme von »Love me tender« bestellt. Wie Barockoper, Slam Poetry und Breakdance zusammengehen, das wollen wir uns nicht entgehen lassen! Wer sich uns am kommenden Freitag anschließen will und einen kostenlosen Bus-Shuttle-Transfer von FÜ nach N in Anspruch nehmen mag, möge sich rechtzeitig rühren!
Samstag, 13. September 2008
Heute abend wieder live aus London im NDR: Die Last Night of the Proms. Der zonebattler schaut und hört sich das regelmäßig nun schon seit über einem Dutzend Jahren an und ist jedesmal auf’s neue begeistert. Vielleicht erlebt er es ja sogar noch, daß sie den genußtrübend blöde brabbelnden Kommentator Rolf Seelmann-Eggebert irgendwann mal auf’s verdiente Altenteil schicken... Rule Britannia!
Sonntag, 20. Juli 2008
Wie schon im Vorjahr besuchten der zonebattler und seine bessere Hälfte gestern angekündigterweise ein festliches Konzert des Collegium Musicum im Schloß Weißenstein zu Pommersfelden. Die meteorologische Großwetterlage war einigermaßen wechselhaft, aber alles in allem angenehm. Die Begleitumstände hingegen tendierten im Laufe des Abends eher in Richtung unerfreulich.
Graf Paul von Schönborn stellte zunächst netterweise eine Anzahl der aus über 25 Nationen (!) stammenden jungen OrchestermitgliederInnen vor, die sich zu einigen Wochen intensiver musikalischer Arbeit in dieser so wunderbaren Umgebung zusammgefunden haben: In mittlerweile 50 Jahren habe die Sommer-Akademie und die universale Sprache der Musik einen Beitrag zu Völkerverständigung und zum Weltfrieden geleistet. Danach begrüßte der Hausherr den (mehr oder weniger unverhofft) anwesenden Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, der sich mit einer jovialen kleinen Rede revanchierte [1]. Des Herrn Ministers Entourage belegte etliche Plätze, und der zonebattler fragte sich, ob die Personenschützer mit dem auffällig unauffälligen »Knopf im Ohr« wenigstens teilweise die Musik genießen konnten und nicht aller paar Minuten routinemäßiges Meldungs-Gequäke mit funksprechtypischen Rauschen und Knacken zu hören bekamen. Na ja, Dienst ist Dienst und da gibt es sicher zuweilen Schlimmeres zu erdulden...
In Schumanns 4. Symphonie, die streckenweise schon fast ein wenig nach Bruckner klingt, gab sich das Orchester recht energiegeladen und spielfreudig. Am Ende zu Recht eifrig beklatscht, zeigten viele Streicherinnen am linken Flügel eher reglose bis grimmige Mienen, aber das mag außermusikalische Ursachen gehabt haben, über die hier zu spekulieren müßig wäre.
Gleichfalls grimmig und obendrein übereifrig gerierte sich dann in der Pause ein weiblicher Hausdrachen, der uns demonstrativ eine Flügeltür vor der Nase zuzog, durch die wir vom herrlichen Treppenhaus aus in einen von den Musikern belegten Nebenraum gespäht hatten. Nicht betreten hatten, wohlgemerkt: Von außen hatten wir den in üppiger Barockpracht gestalteten Raum würdigen wollen, man weiß sich ja zu benehmen... Aber nix da, Klappe zu und Ruhe.
Der nach der Pause folgenden Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester von Mozart konnte der zonebattler nicht allzuviel abgewinnen, aber das lag weniger an der durchaus spritzigen Interpretation als vielmehr am Komponisten: Mozart mundet dem Verfasser primär in Schokoladenkugelform. Umso begeisterter war der Autor dann von der Darbeitung eines seiner vielen Lieblingsstücke, der fetzigen Tondichtung »Till Eulenspiegels lustige Streiche« von Richard Strauss, in der es der für seine unerhört dynamischen Orchestrierungen bekannte Spätromantiker nur so krachen läßt. Jubelrufe, frenetischer Applaus, unverändert grimme Mienen bei den linken Streicherinnen, keine Zugabe, aus.
Am stillen, gleichwohl stark frequentierten Örtchen gaben sich nun Volk und Volksvertreter die Klinke in die Hand, und nachdem sich der sich geduldig hintanstellende zonebattler dann endlich auch erleichtert hatte, warfen er und seine bessere Hälfte noch (abermals von außen!) einen schnellen Blick in den berühmten Muschelsaal, bei dessen aufwendiger Instandsetzung sie vor Jahren einem Restaurator über die Schulter hatten blicken dürfen. Die (offenbar geschlossene) Abendgesellschaft interessierte dabei nicht im Mindesten. Aber da kam schon wieder der Drache herangeeilt, um uns fauchend des Hauses zu verweisen, dabei sogar meine Dame grob am Arme packend. Ich empfahl der Furie die gelegentliche Teilnahme an einem Service-Seminar, Bedarf wäre offenkundig vorhanden [2]. Ihre verbalen Entgleisungen zu konservieren schenke ich mir, ein Beitrag zum vom Grafen beschworenen Weltfrieden sind sie jedenfalls nicht gewesen... Immerhin, es hat etwas Erhebendes, wenn eigens schwere schmiedereiserne Tore für einen aufgesperrt und entriegelt werden müssen. Till Eulenspiegel hätte seine Freude gehabt!
[1] in welcher er u.a. betonte, daß so ein Ministeramt zuweilen auch seine angenehmen Seiten habe (am Vortag Versailles, gegenwärtig Pommersfelden, tags drauf Schloß Herrenchiemsee)...
[2] Der Herr Minister und seine ihn behütenden Profis seien hier ausdrücklich von jeder Kritik ausgenommen, es sind wie so oft wohl die übereifigen und überforderten Kleingeister aus der Peripherie, die mit an sich banalen Situationen nicht souverän umzugehen wissen.
Montag, 23. Juni 2008
Elke Heidenreich hat in der F.A.Z. Bayreuther Visionen und sinniert sich da idealtypische Festspiele für die Zeit nach der Ära Wolfgang Wagner zusammen. Superb argumentiert, sehr lesenswert, freilich wohl auch ziemlich illusorisch...
Dienstag, 6. Mai 2008
Nach den erfreulichen Erfahrungen des Vorjahres planen der zonebattler und seine bessere Hälfte auch heuer wieder den Besuch eines festlichen Konzertes im Schloß Weissenstein zu Pommersfelden anläßlich der dortigen Sommerakademie. Aus dem reichhaltigen Angebot der Orchesterkonzerte haben wir uns jetzt den 19. Juli herausgesucht: Die Richard Strauß’sche Schelmenweise Till Eulenspiegel ist dem Unterzeichnenden seit jeher fröhlich-bittere Lieblingsmusik, und beim Herrn Schumann hat er noch was gutzumachen...
Wer sich uns anschließen mag, möge seine/ihre Karte(n) in eigener Regie bestellen: Wir bieten unsererseits einen kostenlosen Shuttle-Service per Renngurke von Fürth via Erlangen nach Pommersfelden und retour an. Bei passendem Wetter wollen wir den Ausflug um einen ausgiebigen Spaziergang durch Ort und Schloßpark ergänzen. Bis zu vier Personen können noch mitgenommen werden, Anfragen dazu bitte ich per Mail einzureichen.
Sonntag, 27. April 2008
Vermittels zweier von gaaaanz lieben Freunden zum gemeinsamen Geburtstagsfest geschunken gekrochener Eintrittskarten genossen der zonebattler und seine bessere Hälfte gestern Abend einen sehr unterhaltsamen solchen in der New Yorker Metropolitan Opera. Auch ohne überschallschnelle Concorde gestaltete sich die Anreise als kurz und schmerzlos, denn das weltberühmte Opernhaus kam in Quasi-Echtzeit und in HighDefinition ins Nürnberger IMAX-Kino. Die Live-Übertragung einer Matinée-Aufführung von Gaetano Donizettis »La Fille du Régiment« war tief in der fränkischen Erde wärmenden Schoß womöglich sogar intensiver zu genießen als zeitgleich im New Yorker Zuschauerraum, denn eine sehr gekonnte Bildregie und zahlreiche Kameras ermöglichten erstaunliche Perspektiven und eindrucksvolle Großaufnahmen der Protagonisten.
Und die konnten sich nicht nur hören, sondern auch sehen lassen: Namentlich Natalie Dessay (Marie), Juan Diego Flórez (Tonio) und Alessandro Corbelli als Sulpice überzeugten mit wunderbaren Darbietungen, oft gewürzt mit geradezu akrobatischen Einlagen während des Singens! Unter der Regie von Laurent Pelly ist die eher abstruse Handlung um das in einer Militäreinheit zur jungen Frau herangewachsene Findelkind Marie in die Zeit um den 1. Weltkrieg verlegt worden: Am Ende stürmt das zweite Grenadierregment sogar mit einem scheppernden Panzer auf die Bühne, um sein Mädel herauszuhauen und vor unglücklicher Zwangsverheiratung zu bewahren... Die Tiroler Alpenkulisse aus ins Riesenhafte vergrößerten Landkarten und andere visuell überwältigende Szenenbilder erscheinen geeignet, Verfechter unbedingter Werktreue und Befürworter modernen Regietheaters in Eintracht zu versöhnen: Hier kam jeder auf seine Kosten und keiner zu kurz. Für unsereinen war die Regimentstochter jedenfalls in jeder Hinsicht eine Entdeckung!
Das Experiment, mit überlebensgroßen (und hochauflösenden) Live-Übertragungen kultureller Ereignisse neue Publikumsschichten in die IMAX-Spielstätten zu locken, muß als gelungen gelten: Keine Frage, daß wir da nicht zum letztenmal mit von der Partie waren...
Nachtrag vom 25. Mai 2008:
Die wunderbar dynamische Inszenierung ist tatsächlich auch auf DVD erhältlich: Das kleine Vorschau-Video bei amazon.de vermittelt einen ersten Eindruck von der überbordenden Spielfreude und dem phänomenalen Können aller Mitwirkenden.
Freitag, 25. April 2008
Die unvergleichliche Andrea Diener (hier ganz rechts im Bilde) schafft es immer wieder, mit wohlgesetzten Worten die Fantasie (und die Erinnerung) ganz ungemein anzuregen. Heute hat sie etwas über die unverhoffte Reaktivierung musikalischer Kindheitserinnerungen geschreiben und hat damit unverhofft auch in mir einen klingenden Schalter umgelegt...
Mittwoch, 19. März 2008
Heute wieder Heimarbeit,
derweil es draußen lustig schneit.
Drin tönen Palestrina-Messen,
und grad’ habe ich ein Käsbrot ‘gessn.
Frisch gestärkt mach ich jetzt weiter,
doch unter’m Strich ist’s gar nicht heiter... |
Mittwoch, 12. März 2008
Als Freund guter Musikkonserven und gut konservierter Musikapparate stöberte ich gestern abend etwas in einem HiFi-Klassiker-Forum herum und fand unter dem interessanten Thema »Kaufberatung: HiFi-Verstärker der 70er bzw. 80er Jahre« die wunderbare Stellungnahme eines »Mr. M«, die ich mit seiner freundlichen Genehmigung nachfolgend zitiere:
Guten Morgen,
irgendwie geht mir diese Neu gegen Alt Diskussion zunehmend auf den Senkel. Das mag auch daran liegen, dass sich das durch zu viele Themen zieht (...).
Kauft doch was ihr wollt und hört nicht auf das Gesabbel anderer Leute (sowohl auf das von HiFi-Propheten als auch ‑Proleten).
Und dann immer diese Geld- und Kostendiskussionen...
Wer das Geld für (sehr gute) neue Sachen über hat, oder bereit ist das dafür auszugeben, nimmt:
sehr gute neue.
Wer weniger Geld hat oder nicht bereit/willens ist das auszugeben, oder einfach viele/einige der alten Kisten ansprechender findet, nimmt:
die alten.
Wer einfach nur Musik hören will, kümmert sich um den ganzen Mist einfach überhaupt nicht und nimmt:
irgend etwas und ’ne Couch.
Wer Sammler ist:
nimmt und behält.
Wer Geld machen will:
nimmt, putzt, parkt, knipst und verkauft!
...und wer diese Diskussion leid ist:
macht am besten von allem ein wenig! |
Der Mann spricht mir aus der Seele! Schade nur, daß ich meine Couch erst heute abend wieder sehe... ;-)
Sonntag, 9. März 2008
Jedenfalls das meine: Nach der frühmorgendlichen Lektüre dieser Platten-Empfehlung mußte ich subito meine Bestellung in Belgien plazieren. Wie man an meinem auswärts abgesonderten Kommentar ersehen kann, war das nicht ohne Tücken. Aber das kann die kribbelnde Vorfreunde auf ein paar superbe Silber-Scheiben eigentlich nur erhöhen...
Süßer und scharfer Senf: