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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 3. Januar 2008

Al­les schon mal da­ge­we­sen

Mein Bru­der mach­te mich heu­te auf Wild­Char­ge auf­merk­sam, ein ku­rio­ses Pa­tent zum läs­si­gen Auf­la­den ak­ku­be­feu­er­ter Ge­rät­schaf­ten wie Han­dys (Han­dies?), Or­ga­ni­zer, mp3-Play­er und der­glei­chen mehr. Of­fen­bar be­steht der Trick dar­in, auf ei­ner ge­rä­te­spe­zi­fi­schen Rück­wand ei­ne An­zahl Kon­tak­te der­ge­stalt an­zu­ord­nen, daß bei be­lie­bi­ger Hin­le­gung des Teils auf die mit­ge­lie­fer­ten Kon­takt­mat­te mit par­al­lel an­ge­ord­ne­ten Lei­ter­bah­nen in­tern im­mer ei­ne kor­rekt ge­pol­te Gleich­span­nung an­kommt und zum Auf­la­den ge­nutzt wer­den kann.

Was mich an der Sa­che ver­blüfft ist der Um­stand, daß noch zu mei­nen Schul­zei­ten (wohl ge­gen En­de der 1970er Jah­re) in der Elek­tro­nik-Zeit­schrift Elek­tor haar­ge­nau die glei­che Me­tho­de in ei­nem Au­to­renn­bahn-Pro­jekt zur An­wen­dung kam: Da­mals ging es dar­um, die (nicht spur­ge­führ­ten und frei lenk­ba­ren Fahr­zeu­ge) auf der ge­sam­ten Fahr­bahn kon­ti­nu­ier­lich und un­ter­bre­chungs­frei mit Strom für den An­triebs­mo­tor und die Steue­rungs-Elek­tro­nik ver­sor­gen zu kön­nen!

In der Tat klappt das mit ei­ner Un­ter­la­ge (La­de­mat­te hier, Renn­bahn da), auf der par­al­le­le Lei­ter­strei­fen ab­wech­selnd ge­polt sind (+ – + – + – + – + – usw.) und ver­brau­cher­sei­tig mit ei­ner Drei­ecks-An­ord­nung von punkt­för­mi­gen Schleif­kon­tak­ten plus ei­nem vier­ten in der Mit­te. Wenn man nun de­ren Ab­stän­de ent­spre­chend wählt, dann ha­ben stets al­le Auf­neh­mer ir­gend­wo Kon­takt. Über ei­ne ein­fa­che Di­oden-Ma­trix da­hin­ter kann man ei­ne im­mer gleich ge­pol­te Span­nung ab­zap­fen, und zwar egal, wie und wo das Kon­strukt (Han­dy hier, Renn­wa­gen dort) auf dem Un­ter­grund pla­ziert ist...

Ich fand die Über­le­gung schon vor mehr als ei­nem Vier­tel­jahr­hun­dert sehr pfif­fig, wenn ich mich auch nie an den sehr auf­wen­di­gen Bau der (im üb­ri­gen per In­fra­rot­licht fern­be­dien­ba­ren) Au­tos ge­wagt ha­be. Haupt­säch­lich des­halb, weil die sau­be­re Er­stel­lung der Fahr­bahn mit den Lei­ter­bah­nen die Mög­lich­kei­ten mei­ner Hob­by-Werk­statt bei wei­tem über­stie­gen hät­te.

Aber ist es nicht ei­gen­ar­tig, an was man sich mit­un­ter nach Jahr­zehn­ten noch de­tail­liert er­in­nert? Und zwar zu­wei­len weit prä­zi­ser als am man­ches, was erst letz­te Wo­che pas­siert ist! Na, ver­mut­lich wer­de ich ein­fach nur alt...

P.S.: Stol­ze 90 US-Dol­lar nur für die Be­quem­lich­keit, zum La­den kein Ka­bel mehr in die Hand­gur­ke stecken zu müs­sen? Pfffff...

Sonntag, 18. November 2007

Kon­sum oh­ne Pau­se

Kann es sein, daß ei­ne wei­te­re Aus­deh­nung der La­den­öff­nungs­zei­ten ‑auch in den Sonn­tag hin­ein- letzt­lich ei­ne Ge­fahr für un­se­re Kul­tur be­deu­ten kann? Su­san­ne Gasch­ke fin­det in der Zeit un­ter der Über­schrift »Der Tag, der uns ge­hört« sehr kla­re (und sehr le­sens­wer­te) Wor­te!

Montag, 5. November 2007

Wirk­lich wit­zi­ge Wer­bung...

...ist sel­ten, aber das hier hat was!

P.S.: Nach dem Auf­ru­fen ein paar Se­kun­den war­ten, dann geht die Post ab... ;-)

Dienstag, 23. Oktober 2007

Dos & Don’ts

Nach­dem ich heu­te mor­gen im on­lei­ni­gen SPIEGEL die Über­sicht über die ak­tu­el­len DVD-Film­bei­le­ger über­flo­gen hat­te, sau­ste ich spä­ter im Nürn­ber­ger Haupt­bahnof vom Bahn­steig schnur­stracks in die gro­ße Buch­hand­lung in der Mit­tel­hal­le, um dort­selbst die ak­tu­el­le Aus­ga­be der »Au­dio­Vi­deo­Fo­to Bild« gleich zwei­fach zu er­ste­hen. Die dar­in ent­hal­te­ne DVD mit »Hero« ha­be ich zwar schon seit lan­gem in der ori­gi­na­len (Vollpreis-)Ausgabe im Re­gal ste­hen, aber der Film ist in mehr­fa­cher Hin­sicht gran­di­os: Span­nen­de Hand­lung und vi­su­ell über­wäl­ti­gen­de Ef­fek­te fü­gen sich hier zu ei­nem stim­mi­gen Ge­samt­kunst­werk, das sei­nes­glei­chen sucht. Von da­her kann es durch­aus nicht scha­den, wenn man ein paar preis­wer­te Ex­em­pla­re als Ver­schenk-Re­ser­ve oder Preis­rät­sel-Haupt­ge­winn zur Hand hat...

Ach ja, was ich ei­gent­lich er­zäh­len woll­te: Zwei bunt be­bil­der­te Bou­le­vard-Blät­ter zu je EUR 3,50 sum­mie­ren sich nach Adam Rie­se zu run­den EUR 7,00. Auf mei­nen läs­sig her­über­ge­rei­chen Zeh­ner woll­te mir der Mann am Tre­sen eben­so sou­ve­rän EUR 43,00 her­aus­ge­ben, mei­nen (ech­ten) Zeh­ner sol­cher­art zu ei­nem vir­tu­ell-fal­schen Fuff­zi­ger auf­wer­tend. Der Wech­sel­trick zu mei­nen Gun­sten hät­te mich schlag­ar­tig um sat­te und glat­te EUR 40,00 rei­cher ge­macht, aber nach­dem ich ei­ne durch und durch weit­ge­hend ehr­li­che Haut bin, ha­be ich den Irr­tum im Kei­me er­stickt und ge­ra­de­zu re­flex­haft auf­ge­klärt. Wor­auf sich der Kas­sie­rer bei mir ent­schul­dig­te. Und ich mich dar­auf­hin bei ihm, was im Grun­de nicht min­der un­pas­send war. Aber die Epi­so­de il­lu­striert ganz gut, wie schnell man un­re­flek­tiert in pro­gram­mier­te Ver­hal­tens­mu­ster zu­rück­fällt und Stan­dard-Rou­ti­nen ab­spult, wenn das rea­le Ge­sche­hen un­ver­se­hens aus den ein­ge­fah­re­nen Glei­sen springt.

Was jetzt na­he­lie­gen­der­wei­se die Fra­ge nach sich zieht, wie es denn in der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on um der­ar­ti­ge Pro­gram­mie­run­gen [1] be­stellt ist, die ja so et­was wie das un­ver­zicht­ba­re Schmier­mit­tel im Ge­trie­be des mensch­li­chen Mit­ein­an­ders dar­stel­len. Ich selbst glau­be zu be­ob­ach­ten, daß der­lei streß­min­dern­de und ge­mein­sinns­tif­ten­de Ri­tua­le und Re­fle­xe der­zeit auf brei­ter Front ero­die­ren und zer­brö­seln, zum (so­for­ti­gen) Nach­teil des be­trof­fe­nen In­di­vi­du­ums und na­tür­lich auch zum (lang­fri­sti­gen) Scha­den der Ge­sell­schaft. Aber der zone­batt­ler drif­tet ja oh­ne­hin zu­se­hends in Al­ters­starr­sinn und Kul­tur­pes­si­mis­mus ab und kann da­her kei­nen all­ge­mein­gül­ti­gen Maß­stab ab­ge­ben: Wie be­ur­tei­len sei­ne ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen das Phä­no­men?

 
[1] Irr­tü­mer klä­ren, Schwä­che­ren hel­fen, Tü­ren auf­hal­ten, rechts ge­hen, Kol­li­sio­nen mit an­de­ren Pas­san­ten ver­mei­den, Vor­tritt las­sen, Müll in da­für vor­ge­se­he­ne Be­häl­ter wer­fen u.v.m.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Der Mann mit dem Man­tel

Auf dem Weg ins Bü­ro hat sich der zone­batt­ler heu­te mor­gen tat­säch­lich in die War­te­schlan­ge vor dem ALDI am Nürn­ber­ger Haupt­bahn­hof ein­ge­reiht, um Punkt acht im Ver­ein mit Haus­frau­en und smar­ten Schlip­sen den La­den stür­men zu kön­nen. Das war auch gut so, denn nur dank die­ses von lan­ger Hand vor­be­rei­te­ten Coups hat er das letz­te Ex­em­plar der DVD-Box von Co­lum­bo (1. Staf­fel, 6 DVDs, EUR 19,99) er­gat­tern kön­nen.

Der knaut­schi­ge Kult-Kom­mis­sar ge­höt zu den He­ro­en mei­ner Ju­gend, und wenn ich auch heut­zu­ta­ge kaum noch fern­se­he (ja die Glot­ze­rei an sich zu­se­hends als Zeit­ver­schwen­dung emp­fin­de), das lang er­war­te­te Wie­der­se­hen mit Pe­ter Falk (und das Wie­der­hö­ren mit Klaus Schwarz­kopf) las­se ich mir denn doch nicht ent­ge­hen!

Und nun freue ich mich auf den (lei­der noch recht fer­nen) Fei­er­abend, den ich mit der wun­der­ba­ren Co­lum­bo-Epi­so­de »Töd­li­che Tren­nung« zu be­schlie­ßen ge­den­ke. Weil mich aber aku­te nost­al­gi­sche Wal­lun­gen hef­tigst um­trei­ben, ha­be ich ex­ta­tisch auf­ge­wühlt schon mal die an­de­ren fünf DVD-Bo­xen mit den Staf­feln 2–7 auf mei­nen ama­zon-Wunsch­zet­tel ge­setzt. Weih­nach­ten ist ja nicht mehr all­zu fern...

Freitag, 14. September 2007

Hun­ger & Durst

Ei­ne be­son­de­re Art von Trau­rig­keit geht von leer­ste­hen­den Knei­pen, Lo­ka­len und Wirts­häu­ern aus, ei­ne Trau­rig­keit frei­lich, die den zone­batt­ler nicht son­der­lich be­rührt, ja nach­ge­ra­de kalt läßt, weil er be­kannt­lich ein pas­sio­nier­ter Woh­ner und dem­zu­fol­ge ein sel­te­ner Weg­ge­her [1] ist. Frei­lich be­rei­tet es ihm durch­aus Freu­de, je­ne ei­gen­ar­ti­ge Stim­mung der Ver­las­sen­heit fest­zu­hal­ten, die sich ins­be­son­de­re in den lee­ren Spei­se­kar­ten­kä­sten an der Wand recht pla­ka­tiv ma­ni­fe­stiert:

Kartenkasten
 
Kartenkasten
 
Kartenkasten
 
Kartenkasten

Wie zu be­fürch­ten und kaum an­ders zu er­war­ten, gibt das auch dies­mal wie­der Stoff ge­nug her für ei­ne ei­ge­ne Ga­le­rie ne­ben­an in mei­nem Bild­ar­chiv (näm­lich der der Kar­ten­kä­sten), die ich hier­mit mehr oder we­ni­ger fei­er­lich er­öff­ne und der wohl­wol­len­den Be­gut­ach­tung durch das sehr ge­schätz­te Pu­bli­kum an­emp­feh­le. Wohl bekomm’s!

 
[1] Bit­te kei­ne Dis­kus­sio­nen über die gram­ma­ti­ka­li­sche Kor­rekt­heit die­ser Phra­se an­stren­gen zu wol­len, der zone­batt­ler kennt die tra­dier­ten Re­geln sehr wohl und nimmt sich eben des­halb die Frei­heit her­aus, sie ge­le­gent­lich nach ei­ge­nem Gu­sto krea­tiv ver­zu­bie­gen...

Sonntag, 2. September 2007

Stau­bi­ge Brü­der

Seit je­mand aus sei­ner nä­he­ren Nä­he vom On­kel Dok­tor ein sar­do­ni­sches »neigt zu De­tail­be­ob­ach­tun­gen« in die Kran­ken­ak­te dik­tiert be­kam, fragt sich der zone­batt­ler, was ein halb­wegs kun­di­ges Kol­le­gi­um von Fach­ärz­ten ihm selbst wohl in den Be­fund-Bo­gen schrü­be, wenn es ihn denn je­mals zu ei­ner dies­be­züg­li­chen Un­ter­su­chung zu fas­sen krieg­te. Aus ei­ge­ner Per­spek­ti­ve wür­de er ein der­ar­ti­ges Ver­dikt frag­los als ho­he Aus­zeich­nung ver­ste­hen, und in die­sem Sin­ne will er sich auch in die­sem Bei­trag ein­mal mehr als Pio­nier der All­tags­kul­tur-For­schung be­tä­ti­gen: Es geht um ge­schwi­ster­li­che Ver­wand­schafts­be­zie­hun­gen von Staub­saugern aus dem Hau­se Ro­wen­ta (va­cu­u­m­o­sa ro­wen­ta­ria). Stel­len wir da­zu doch gleich ein­mal (von links nach rechts) die Prot­ago­ni­sten die­ser Hard­core-Haus­halts­hel­fer-Sto­ry vor, die in edel glän­zen­des Weiß ge­klei­de­ten Her­ren RB 19, RB 21, RS 320 und RS 350 (die bei­den let­ze­ren mit dem al­ber­nen aka­de­mi­schen Na­mens­zu­satz »elec­tro­nic« ge­adelt):

zonebattler's Staubsauger-Mannschaft
 
4300 Watt in War­te­stel­lung: RB 19, RB 21, RS 320 und RS 350

Der Drit­te im Bun­de (der mit den fe­schen ro­ten Ak­zen­ten) steht üb­ri­gens in die­sem Er­in­ne­rungs­fo­to nur im Schat­ten ei­nes Dach­stuhl­bal­kens, kei­nes­wegs je­doch in dem sei­ner Brü­der. Wie kam es aber nun zu die­sem ei­gen­tüm­li­chen Fa­mi­li­en­tref­fen auf des zonebattler’s Dach­bo­den und wo­zu braucht die­ser gleich vier groß­ka­li­bri­ge Flu­sen­samm­ler? Ge­mach! Fan­gen wir ganz von vor­ne an und blen­den wir ein knap­pes Vier­tel­jahr­hun­dert zu­rück...

Mit dem Ver­las­sen des El­tern­hau­ses und Grün­den des er­sten ei­ge­nen Haus­stan­des muß­te ich mir im Jah­re 1985 u.a. auch ei­nen Staub­sauger zu­le­gen. Es war gar nicht so ein­fach, al­le ge­wünsch­ten Ei­gen­schaf­ten in ei­nem Ge­rät ver­eint zu fin­den: Zum ei­nen soll­te der neue Dreck­schlürfer über ei­nen um 360 Grad frei dreh­ba­ren Schlauch­an­satz ver­fü­gen, um auch in en­gen räum­li­chen Ver­hält­nis­sen je­der­zeit oh­ne dräu­en­den Schlauch­knicker ar­bei­ten zu kön­nen. So wie hier soll­te es al­so schon sein:

Staubsauger-Detail: Rundum drehbarer Schlauchansatz

Des wei­te­ren soll­te der Sau­ber­mann wäh­rend sei­ner Ru­he­zei­ten platz­spa­rend (will sa­gen senk­recht) zu ver­stau­en sein, zu wel­chem Be­hu­fe ich ei­nen Saug­rohr-Klemm-Me­cha­nis­mus für zwin­gend er­for­der­lich hielt. Auch die Mög­lich­keit zum elek­tri­schen An­schluß ei­ner op­tio­na­len Mo­tor­bür­ste hät­te ich mir ger­ne of­fen­ge­las­sen:

Staubsauger-Detail: Motorbürsten-Anschluß und Rohrhalterung

Schließ­lich und end­lich woll­te ich nach Fu­gen­dü­se und Heiz­kör­per-La­mel­len­bür­ste bei Be­darf nicht lan­ge su­chen müs­sen, son­dern die­se stets zur Hand ha­ben, wes­halb mir die Un­ter­brin­gung je­ner Zu­be­hör­tei­le im Ge­rät selbst als die ein­zig ver­nünf­ti­ge Lö­sung er­schien [1]:

Staubsauger-Detail: integriertes Zubehörfach

Ge­kauft ha­be ich sei­ner­zeit (am 30.06.1985) ei­nen Ro­wen­ta RB 19, der in ei­nem Ak­ti­ons­an­ge­bot der Me­tro-Märk­te für DM 229,00 wohl­feil war. Als preis­gün­stig­stem Mo­dell der Ty­pen­rei­he war ihm kei­ne elek­tro­ni­sche Dreh­zahl­re­ge­lung ver­gönnt, der Sau­ger lief im­mer mit der ma­xi­ma­len Lei­stung von 1000 Watt. Das frei­lich hat der Au­tor die­ser Zei­len nie als ech­tes Man­ko emp­fun­den, da ja kräf­tig­ste Saug­lei­stung ge­nau das ist, was man ge­mein­hin von so ei­ner Ki­ste er­war­tet. Und für den Fall der Fäl­le gibt es ja im­mer noch den me­cha­ni­schen Ne­ben­luft-Schie­ber am Griff­ende des Schlau­ches [2]...

Detailansicht Rowenta RB 19
 
Ro­wen­ta RB 19

In­des­sen muß­te es na­tür­lich auch da­mals schon auf­wen­di­ger aus­ge­stat­te­te und er­go teu­re­re Ma­schi­nen für ver­spiel­te und sta­tus­be­dach­te Käu­fer ge­ben, und so run­de­te Ro­wen­ta die Pro­dukt­pa­let­te nach oben hin mit den Mo­del­len RB 20 und RB 21 ab. Der nicht in mei­nem Fun­dus be­find­li­che RB 20 ver­füg­te über ei­nen Dreh­knopf zur stu­fen­lo­sen Steue­rung, wäh­rend der RB 21 Ein­zel­ta­sten für drei se­pa­rat schalt­ba­re Lei­stungs­stu­fen auf­wies:

Detailansicht Rowenta RB 21
 
Ro­wen­ta RB 21

Der ge­zeig­te RB 21 lief mir am 25. Fe­bru­ar des Jah­res 1996 auf ei­nem Floh­markt zu, wo ich ihn zu­nächst als Er­satz­teil­spen­der für mei­nen ma­ro­der wer­den­den RB 19 für bil­li­ges Geld (DM 15,00) er­stand. Da­heim ent­pupp­te er sich als sub­stan­ti­ell ge­sund und mun­ter, so daß ich ihn nicht wie ur­sprüng­lich ge­dacht aus­schlach­te­te, son­dern ge­ne­ral­über­hol­te und statt des vor­erst aus­ge­mu­ster­ten RB 19 in Dienst stell­te.

Detailansicht Rowenta RS 320 electronic
 
Ro­wen­ta RS 320 elec­tro­nic

Eben­falls auf Floh­märk­ten er­warb ich in der Fol­ge­zeit noch die Nach­fol­ge-Mo­del­le RS 350 elec­tro­nic (13.10.1996, DM 18,00) und RS 320 elec­tro­nic (24.05.2003, EUR 10,00), die sich frei­lich gleich­falls als zum Zer­le­gen viel zu scha­de ent­pupp­ten. Wäh­rend das Ach­ter­deck des RS 320 elec­tro­nic (sie­he oben) mit ei­nem Dreh­knopf zur Dreh­zahl-Fein­re­gu­lie­rung be­stach, punk­te­te der RS 350 elec­tro­nic (sie­he un­ten) am Heck mit der schon be­kann­ten Schal­ter­rei­he:

Detailansicht Rowenta RS 350 electronic
 
Ro­wen­ta RS 350 elec­tro­nic

Der ge­neig­te Le­ser (Le­se­rin­nen wird es an die­ser Stel­le wohl kaum noch ge­ben) mö­ge jetzt an­hand der vier vor­ste­hen­den Ty­pen-Fo­tos aus glei­cher Per­spek­ti­ve bit­te selbst nach­voll­zie­hen, wie die De­tails von Far­be und Be­schrif­tung im Lau­fe der Jah­re evo­lu­tio­när ver­än­dert wur­den: So­was ko­stet ja re­la­tiv we­nig (im Ge­gen­satz zum teu­ren For­men­bau bei tat­säch­li­chen Kon­struk­ti­ons­än­de­run­gen), läßt sich aber wohl wer­be­wirk­sam als No­vi­tät ver­kau­fen. Schmei­cheln­de Schmin­ke für die schnö­de Spritz­guß­scha­le, so­zu­sa­gen. Ich fra­ge mich bei so et­was im­mer, wie, wo und von wem sol­che Ent­schei­dun­gen wohl ge­trof­fen wer­den: Ma­chen das die In­ge­nieu­re un­ter sich mit­tags in der Kan­ti­ne aus, daß die Ein/Aus-Sym­bo­le beim neu­en Mo­dell nicht mehr auf das Ge­häu­se, son­dern auf die ent­spre­chen­de Ta­ste selbst ge­druckt wer­den sol­len? Be­steht die Mar­ke­ting-Ab­tei­lung beim Jour fi­xe dar­auf, daß die neu­en Mo­dell­be­zeich­nun­gen drei­stel­li­ge statt zwei­stel­li­ge Ty­pen­num­mern ent­hal­ten müs­sen? In­si­stiert der Ver­trieb per Brand­brief an die Ge­schäfts­füh­rung, daß sich neue Sau­ger nur noch in nen­nens­wer­ten Stück­zah­len ab­set­zen lie­ßen, wenn die Be­schrif­tung der Lei­stungs­ta­sten um 90 Grad ge­dreht wird? Oder ver­ewigt sich da am En­de gar ein fru­strier­ter In­du­strie­de­si­gner, in­dem er an al­len Ent­schei­der-In­stan­zen vor­bei dem rol­len­den Röh­rer mit ei­ner ge­stal­te­ri­schen Ei­gen­mäch­tig­keit sei­ne ver­steck­te Si­gna­tur auf­drückt? Ja, der­lei Din­ge trei­ben den zone­batt­ler zu­wei­len um, und des­halb hat er ja auch die Ru­brik Spitz­fin­dig­kei­ten ein­ge­rich­tet...

Heut­zu­ta­ge fin­den sich stau­bi­ge Brü­der vor al­lem wohl in den Ent­wick­lungs- und Mar­ke­ting-Ab­tei­lun­gen der Haus­halts­ge­rä­te-Her­stel­ler: Von dort aus ma­chen sie den zu­se­hends ah­nungs­lo­se­ren Ver­brau­che­rIn­nen weiß, daß es ei­ner Mo­tor-Lei­stung von 2500 Watt (!) oder gar noch mehr be­dür­fe, um das Heim von Ot­ti­lie Mu­ster­frau sau­ber zu hal­ten. Wenn nicht die nö­ti­gen Blei­schür­zen so un­hand­lich schwer wä­ren, wür­de uns die um­trie­bi­ge In­du­strie si­cher lie­bend ger­ne ul­ti­ma­ti­ve Staub­sauger mit ther­mo­nu­klea­rem An­trieb an­bie­ten (die sich dann bei un­sach­ge­mäß-sorg­lo­ser Hand­ha­bung gleich die gan­ze Stu­be rein­zö­gen wie wei­land im Trick­film bei Paul­chen Pan­ther)...

Mit die­sem Sei­ten­hieb ge­gen die Aus­wüch­se der Kon­su­men­ten-Ver­dum­mung dro­he ich den Pfad der wis­sen­schaft­li­chen Sach­lich­keit frei­lich zu ver­las­sen, da­her will ich das hier und jetzt nicht wei­ter ver­tie­fen. Ich hof­fe je­doch, all’ den pro­mo­vier­ten All­tags-Ar­te­fak­to­lo­gen und dep­per­ten De­tail-Fe­ti­schi­sten in mei­ner hoch­ge­schät­zen, welt­weit ver­streu­ten Le­ser­schaft [3] mit die­ser Ar­beit reich­lich Stoff und Ma­te­ri­al für vie­le Dis­kus­si­ons­stun­den [4] ge­lie­fert zu ha­ben!

 
[1] Heut­zu­ta­ge müß­te man den Spe­zi­fi­ka­ti­ons­ka­ta­log noch um wei­te­re Pa­ra­me­ter er­wei­tern, die ei­nem vor zwan­zig Jah­ren noch reich­lich ab­surd er­schie­nen wä­ren. Bei­spiels­wei­se die For­de­rung nach ei­nem nicht me­tal­lic-lackier­tem, statt des­sen aber durch­ge­färb­tem Ge­häu­se, wel­ches auch ein paar nut­zungs­be­ding­te Schram­men in Wür­de zu tra­gen und da­mit in Schön­heit zu al­tern weiß.

[2] Der akri­bi­schen Voll­stän­dig­keit hal­ber sei hin­zu­ge­fügt, daß der RB 19 auch kei­ne An­schluß­do­se für ei­ne se­pa­rat er­hält­li­che (und von mir bald als un­ent­behr­lich ein­ge­stuf­te) Mo­tor­bür­ste hat­te, sehr wohl aber ei­ne ge­steck­te Ab­deck­blen­de in der ent­spre­chen­den Ge­häu­se­öff­nung. Ei­ne we­nig spä­ter für klei­nes Geld vom Her­stel­ler be­zo­ge­ne Er­satz­teil-Buch­se ward rasch an der Blen­de Stel­le ein­ge­baut und mit hin­rei­chend di­men­sio­nier­ten Laut­spre­cher­ka­beln (je nun) mit den in­ter­nen An­schluß­klem­men des Netz­schal­ters ver­drah­tet. Über die Tücken von Be­schaf­fung und Ein­satz des mo­to­ri­sier­ten Tep­pich­klop­fers mit Saug­rohr­stut­zen zu rä­so­nie­ren wä­re ei­ne (je­doch aus­ufern­de) Ge­schich­te für sich...

[3] Wie man ei­ner ehe­mals hier ver­link­ten Welt­kar­te ent­neh­men konn­te, wird des zonebattler’s Scha­ber­fug von Alas­ka bis zum Kap der Gu­ten Hoff­nung und von Si­bi­ri­en bis Neu­see­land ge­le­sen und ge­schätzt. Ein­zig in Feu­er­land, auf Ma­da­gas­kar und im Kon­go scheint man mit sich selbst und der Welt noch so­weit im Rei­nen zu sein, daß man we­der mit­tel­eu­ro­päi­sches Blog­ger-Ge­sül­ze noch Staub­sauger für we­sent­li­che zi­vi­li­sa­to­ri­sche Er­run­gen­schaf­ten hält.

[4] über Ge­rät­schaf­ten bit­te­schön, nicht über des Au­tors Ge­müts­zu­stand!

Samstag, 1. September 2007

Ge­trüb­ter Blick in die Röh­re

Der Fern­seh-Kon­sum des sehr ge­ehr­ten Rund­funk­teil­neh­mers zone­batt­ler strebt seit Jah­ren ste­tig ge­gen Null und nä­hert sich jetzt lang­sam ei­ner Mar­ke, da je­ner sich ernst­haft zu fra­gen be­ginnt, ob er die Glot­ze nicht ein­fach ab­mel­den soll. Oder viel­mehr den Sat-Re­cei­ver und den Vi­deo­re­cor­der, der emp­fän­ger­lo­se Mo­ni­tor könn­te ja ge­büh­ren­frei wei­ter­be­trie­ben wer­den, ge­le­gent­lich ge­speist von La­ser­disc- und DVD-Play­er. Wenn man frei­lich hier und da liest, wie me­dia­le Ni­veau­ver­fla­chung ei­ner­seits und Rup­pig­keit der Ge­büh­ren­ein­trei­bung an­de­rer­seits Hand in Hand zu ge­hen schei­nen, dann fragt man sich schon, wo das noch en­den soll und ob man als zah­lungs­un­wil­li­ger Fern­seh­ver­dum­mungs­ver­wei­ge­rer dem­nächst noch bis vor das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt wird zie­hen müs­sen, um aus der Ge­büh­ren­fal­le wie­der her­aus­zu­kom­men...

Donnerstag, 16. August 2007

Schraubst du noch oder fluchst du schon?

So fragt sich und uns Thi­lo Baum in ei­nem eben­so lan­gen wie vor­züg­lich ge­schrie­be­nen Lei­dens­pro­to­koll: Nach­dem wir hier in Fürth ei­ne Fi­lia­le je­nes schwe­di­schen Mö­bel­bau­satz-Lie­fe­ran­ten ha­ben, möch­te ich mei­nen Le­se­rIn­nen die Lek­tü­re wärm­stens emp­feh­len, auch wenn man schon bald nicht mehr weiß, ob man dar­über noch la­chen oder schon wei­nen soll...

Samstag, 28. Juli 2007

Weg mit dem Dreck

Woll­te ei­gent­lich schon längst mal wie­der was wi­der den all­täg­li­chen Müll schrei­ben. Kann mir aber die Ar­beit spa­ren, weil das ein ge­wis­ser Thi­lo Baum schon ge­tan hat, und das eben­so strin­gent wie elo­quent. Auch die Kom­men­ta­re da­zu sind le­sens­wert!

Mittwoch, 18. Juli 2007

Loch im Kopf

Da ver­stei­ger­te ei­ner Ri­chard Wag­ners opus ma­xi­mus »Der Ring des Ni­be­lun­gen« und pries die DVDs an als »Herr der Rin­ge – Mu­si­cal«. O ober­ster Herr des Er­den-Rin­ges, laß Hirn reg­nen auf je­ne, die es so bit­ter nö­tig ha­ben!

Montag, 2. Juli 2007

Aus der Traum

In­zwi­schen bin ich selbst­be­wußt und be­le­sen ge­nug, um mich für ei­nen leid­lich gu­ten For­mu­lie­rer zu hal­ten. Lei­der kommt die Er­kennt­nis zu spät, um den Quer­ein­stieg in die Welt der Wer­be­tex­te­rei noch als er­fül­len­de Be­rufs­op­ti­on zu emp­fin­den: We­der lä­gen mir die versch(r)obenen Ar­beits­zei­ten nebst bran­chen­üb­li­chen Sti­mu­lanz-Mit­teln (Kaf­fee, Zi­ga­ret­ten, sonst­was), noch könn­te ich auf Dau­er in mei­ner zu­se­hends kon­sum­kri­ti­schen At­ti­tü­de gu­ten Ge­wis­sens gu­te Re­kla­me für res­sour­cen-schän­den­den Blö­sinn ma­chen. Tja. Hilft wohl nix...

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