Dienstag, 6. Juni 2006
Um den mittäglichen Hunger zu stillen, habe ich mir soeben aus den Tiefen des Nürnberger Hauptbahnhofes einen Salat [1] von Yorma’s (EUR 2,00) sowie zwei noch warme Laugenbrezeln aus dem Backwerk (EUR 0,58) geholt.
Nach erfolgter Vertilgung der leckeren Ration nehme ich nunmehr wieder vor dem Bildschirm Platz und frage mit plötzlich erwachter Neugier meine geschätzten LeserInnen, wie Sie es denn mit der werktäglichen Nahrungsaufnahme halten? Wer verspachtelt zähen Kantinenbraten, wer schnappt nach süßen Schokoriegeln? [2]
[1] Mit Schinken, jedoch ohne Dressing, weil solches von mir flaschen- und damit geldsparenderweise im Dienst-Kühlschrank vorgehalten wird.
[2] Diesbezügliche Geständnisse werden selbstredend vertraulich behandelt und weder an die zuständige Personalabteilung noch an den Vorgesetzten übermittelt!
Dienstag, 30. Mai 2006
...und Schnaps ist Schnaps. Darum blogge ich in diesem meinem privaten Schnipselalbum nur sehr selten über meine berufliche Tätigkeit und wenn doch, dann niemals unter Preisgabe interner Angelegenheiten oder personenbezogener Details. Weil ich aber doch ein bißchen stolz auf meine Firma und unser aller Tun hier bin, werde ich jetzt einfach mal auf die Homepage meines Arbeitgebers verlinken. Vielleicht bringt uns das ja ein paar neue Kunden, die wir von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen können... ;-)
Montag, 8. Mai 2006
Auf meinen zahlreichen Dienstreisen hatte ich reichlich Gelegenheit zu empirischen Sozialstudien, meist schon am morgendlichen Frühstücksbuffet des jeweiligen Beherbergungs-Betriebes. Eine dortselbst gewonnene Erkenntnis ist z.B. die, daß die Menschheit in zwei Gruppen zerfällt: Die eine verzehrt ihre Frühstücksbrötchen weitgehend vollständig (abgesehen von den beim Aufschneiden in alle Richtungen davonspritzenden Krümeln der knackig (auf-)gebackenen Kruste), die andere zupft den hilflosen Semmeln zunächst das Gewölle, also den losen, sich womöglich etwas zusammenballenden Teil des Innen-Teiges heraus, um ihn angewidert liegenzulassen bzw. sogleich in das Tisch-Mülleimerchen (so vorhanden) zu werfen.
Der zonebattler verhehlt nicht, daß seine Sympathie den Mitgliedern der erstgenannten Gruppe gehört, wohingegen ihm die Kostverächter und Lebensmittel-Verschwender suspekt sind: Da die Erfahrung zeigt, daß sich schon vorher als unangenehm empfundene Zeitgenossen bei einer gemeinsamen Mahlzeit meist als Semmelschänder entpuppen, muß es im Umkehrschluß als weise gelten, den näheren Kontakt zu rechtzeitig entlarvten Frühstücksbanausen nach Möglichkeit zu meiden...
In diesem Sinne: Wohl bekomm’s!
P.S.: Anwesende LeserInnen sind von dieser küchenpsychologischen Klassifizierung selbstverständlich ausgenommen! ;-)
Donnerstag, 6. April 2006
Merkwürdige Jahreszeit da draußen: Die Lampe braucht es mittlerweile nicht mehr, den Ventilator dagegen noch lange nicht...
Wie es links davon zugeht in des zonebattler’s Kommandostand, sieht man hier...
P.S.: Wer bei der 1. Fränkischen Bloglesung zugegen war, hat möglicherweise nicht zu Unrecht das Gefühl, meiner schönen alten Dezernentenlampe dortselbst schon einmal begegnet zu sein: Der zonebattler ist stets auf das Atmosphärische bedacht!
Freitag, 24. Februar 2006
Wenn ich von Mo-Fr bzw. werktags außer Sa den RE von FÜ nach N besteige, habe ich exakt von 7:42 bis 7:49 Uhr Zeit, mir die in meinem Wunderkästchen frisch aktualisiert vorliegenden Lokalteile der Nordbayerischen Nachrichten (Forchheim), Erlanger Nachrichten, Fürther Nachrichten und Nürnberger Nachrichten nebst dazugehörigen Kultur‑, Wirtschaft- und Politik-Ressorts reinzuziehen. Das ist knapp bemessen. Da ist es eine zweischneidige Gottesgabe, wenn ich im gleichen Wagen am gleichen Platz fast täglich den Sport- und den Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung vorfinde, den ein vorher ausgestiegener Passagier dort wohl zu hinterlassen pflegt. Gut, den Sportteil könnte ich problemlos ignorieren, aber der Rest erscheint doch gar zu interessant...
Was aber tun damit? Die nachmittägliche Rückfahrt ist an sich schon für das Studium der elektronisch gespeicherten Fassungen von FAZ (Feuilleton), Spiegel und Heise Newsticker reserviert, zudem sind die sieben Minuten Fahrzeit natürlich auch in der Gegenrichtung schnell verstrichen.
Was also sind die Alternativen? Zwecks Lesezeit-Gewinnung wieder Richtung Erlangen ziehen, nach Forchheim gar? Ausgeschlossen: Ich bin ein Fürther! Noch schneller lesen? Geht auch nicht. Was dann? Ich glaube, ab nächster Woche nehme ich einen anderen Zug!
Donnerstag, 16. Februar 2006
Gestern kehrte der zonebattler aus Troisdorf bei Köln nach Hause zurück, wohin er am Montag geeilt war, um seinem Lehnsherrn treue Heeresfolg’ zu leisten...
Auf der Fahrt im weißen Schwan mit roter Schärpe hörte der müde Streiter mit Hilfe seines elfenbeinfarben schimmernden Wunderschildes den kompletten Lohengrin durch [1], derweilen um ihn herum ein Dutzend dunkel gekleideter Ritter fremder Gefolgschaft über kultische Klapp-Altäre gebeugt hockte und rituelle Trommelwirbel in der Schreine Tasten hämmerte. Dabei starrten die grimmen Mannen entrückt (doch offenbar keineswegs verzückt) in ihrer Altäre leuchtende Deckel. Manch einer ließ sich gesegneten Wein von des Schwanen Knappen bringen, um seine Sorgen darin zu ertränken. Der zonebattler allein schwang übermütig seiner Wunderpalme Stiftchen (um das nur für ihn hörbare Musikdrama angemessen zu begleiten sowie nebenbei diese Mär niederzuschreiben) und kann das zur Nachahmung allerseits empfehlen: Wagners wehmütig-wonnevolle Weisen lassen uns die draußen mit 300 Sachen vorbeiziehenden Landschaften, und seien es die tristesten, in ganz und gar neuem, strahlendem Lichte erscheinen!
[1] Aufnahme von 1964 mit Jess Thomas (Lohengrin), Elisabeth Grümmer (Elsa), Dietrich Fischer-Dieskau (Friedrich von Telramund), Christa Ludwig (Ortrud), Gottlob Frick (König Heinrich der Vogler), Otto Wiener (Heerrufer des Königs), Chor der Wiener Staatsoper, Wiener Philharmoniker, Ltg. Rudolf Kempe (EMI CDS 7 49017 8)
Dienstag, 31. Januar 2006
Der Januar geht zur Neige mit einem besinnlichen Blick aus meinem Bürofenster. Die Aussicht auf den Hinterhof ist an sich banal, aber mit etwas Besch(n)eidung kommt doch Struktur herein:
Bei diesem Motiv war ich tatsächlich im Zweifel, ob ich es wirklich in die Rubrik Vermischtes stecken soll oder nicht doch eher in die Spurensuchen... ;-)
Soviel zum gesenkten Blick. Jetzt aber erhobenen Hauptes geradeaus geschaut:
Auch diesen Anblick finde ich in seiner graphischen Abstrahiertheit einigermaßen ansprechend. Pardon? Wie die unbeschnittene Gesamtansicht aussieht? Tut mir leid, mit all den Müllcontainern, drögen Zweckbauten und geparkten Autos will ich die meinem Publikum nicht zumuten: Wäre denn doch zu deprimierend... ;-)
Mittwoch, 11. Januar 2006
Der zonebattler hat schon in Call-Centern als Trainer und Coach gearbeitet, mithin kennt er die professionelle Telefoniererei von allen Seiten. Doch so abgebrüht er sich in dieser Hinsicht auch wähnte, es bleibt doch noch Raum für gelegentliche Überraschungseffekte...
Ich komme also vorgestern heim und sehe den Anrufbeantworter (der ja recht eigentlich nur ein Anrufentgegennehmer ist) freudig blinken: Ein Gespräch harrt der Abhörung. Arglos drücke ich auf die Wiedergabe-Taste und vernehme das Folgende:
War mein Anrufbeantworter der Rolle als subalterner, stummer Diener überdrüssig? Wollte er auch mal jemanden anrufen? Woher hatte er die Nummer meiner Bank (denn da hat er offenbar angeläutet)? Wollte er sich von meinem Konto Geld abzweigen, um sich damit aus dem Staub zu machen? Erschrak er dann vor der eigenen Courage und brachte er daraufhin keinen Ton mehr heraus? Oder wurde ihm nur rechtzeitig klar, daß er nicht weiter gekommen wäre, als sein Stromkabel reicht?
Freitag, 6. Januar 2006
Eine merkwürdige Volte des Schicksals hat den zonebattler leider weder zum Nobelpreisträger noch zum Astronauten gemacht, sondern vor mehr als einem Vierteljahrhundert Dienst bei der Eisenbahn nehmen lassen (was er bis heute nicht so recht verstehen kann). Auch wenn ihm da mittlerweile durchaus der Wind der Marktwirtschaft um die Nase weht, so hat er seine Erinnerungen an die Merkwürdigkeiten der Staatsbahnzeit sorgfältig bewahrt und so manches Artefakt aus dem Behörden-Kosmos in die Gegenwart hinübergerettet...
Zum Beispiel ein paar jener praktischen Klebe-Vignetten, mit denen weiland die wiederzuverwendenden Umschläge der innerdienstlichen Postsendungen (korrekte Bezeichnung »EDS« = Eisenbahn-Dienstsache) verschlossen werden konnten. Neben prosaischem Einfach-Klebeband gab es recht martialisch anmutende Motiv-Marken:
Es sollte einen nicht wundern, wenn die Urfassungen dieser hübschen Illustrationen aus »großdeutscher« Zeit stammten: Bestimmt wurden später zu Bundesbahn-Zeiten nur die Uniformen der Ex-Reichsbahner graphisch »entnazifiziert«...
Der zonebattler hat schneidige Schlipse, sprich forsche Unternehmensberater erlebt, die langjährigen Eisenbahnern erst völlige Inkompetenz attestierten, um wenige Minuten später beim achtlosen Überqueren von Werksgleisen fast überfahren zu werden. Da sieht man es wieder: Wer wie ich dem Tod jahrelang die Zunge herausgestreckt hat (um ihm die rückwärtige Gummierung anzufeuchten), dem kann so etwas nicht passieren!
Samstag, 31. Dezember 2005
Ich hatte vor ein paar Wochen schon über eine gewisse berufliche Neuorientierung geschrieben, mit der es ab übermorgen dann so richtig losgeht. Macht mich schon etwas nervös, zumal mit dem Jahressprung sehr umfangreiche Organisations- und Prozeßänderungen greifen werden...
Eine wesentliche Änderung für mich persönlich betrifft (durchaus gewollt) den weitgehenden Wegfall häufiger (und meist mehrtägiger) Dienstreisen. Obwohl auf Dauer lästig, boten die Auswärts-Engagements natürlich auch viel Gelegenheit zur Selbstreflexion und zum Artikelschreiben (diesen Beitrag hier habe ich z.B. während einer Zugfahrt von Regensburg nach Hause durch die winterlich zugeschneite Oberpfalz in meinen Palm-Organizer gestiftelt).
Zukünftig sitze ich werktags nurmehr 2x6 Minuten im Zug, was gerade mal ausreicht, auf meinem kleinen Handflächen-Computer die frühmorgens überspielten Online-Ausgaben von Nordbayerische Nachrichten, Erlanger Nachrichten, Fürther Nachrichten, Nürnberger Nachrichten, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Die Zeit, TELEPOLIS und heise online news querzulesen.
Die aktive Schreiberei wird also neu zu organisieren und vollständig an den heimischen Schreibtisch zu verlagern sein. Daher werde ich im neuen Jahr aus Zeitmangel (und keineswegs aus Themenknappheit) meinen Output wie angekündigt etwas drosseln, doch ich hoffe, daß meine Stamm-LeserInnen mir trotzdem treu bleiben!
Allen Leserinnen und Lesern danke ich für ihre Aufmerksamkeit, vor allem jenen, die sich mit Kommentaren selbst aktiv einbrachten und hervortaten. Vielleicht wäre es für manch’ eine(n) eine erwägenswerte Idee, ab dem morgigen 1. Januar selbst mit dem Bloggen zu beginnen? Es macht Spaß (aber keinen Dreck) und verhilft zu vielerlei neuen Impulsen und Bekanntschaften...
Jetzt aber erstmal einen »Guten Rutsch« und auf ein fröhliches Wiederlesen in 2006!
Samstag, 10. Dezember 2005
Im IC von Stuttgart nach Nürnberg habe ich unter meinem wuchtigen Erste-Klasse-Sitz ein dickes Taschenbuch gefunden, einen Thriller von einer angeblich »weltberühmten« (gleichwohl mir völlig unbekannten) Autorin. Die Schwarte hat ein Lesezeichen in der Mitte und ist der/dem Leser(in) möglicherweise beim Eindösen auf den Abteilboden gerutscht (was nicht für den Inhalt spräche) und hernach wohl mit den Füßen unbeabsichtigt unter den Sitz geschoben worden. So ein »Geschenk des Himmels« (ich pflege bei sowas von einer »Lieferung des Universums« zu sprechen) kommt ja nie von ungefähr, daher überlege ich nun, wie ich mit dieser Fügung des Schicksals am besten umgehen soll...
Erste Möglichkeit: Den Wälzer zum Fundbüro zu bringen. Wird freilich nichts helfen, niemand wird wegen eines jederzeit nachkaufbaren Paperbacks nennenswerten Nachforschungsaufwand betreiben, sondern sich das Ding einfach erneut besorgen (oder eben auch nicht, wenn es sich doch um eher dröge Lektüre gehandelt haben sollte).
Zweite Variante: Das Ding selber zu lesen. Nur ab wo? Ab dem Lesezeichen in der Mitte, um die Buchstaben gleichmäßig abzunutzen? Wäre aber vermutlich nicht gut für das Verständnis der Handlung. Von vorne dann? Dann würde ich die erste Hälfte des Buches doppelt verschleißen, und wer weiß, ob sich der Aufwand lohnt. Vielleicht genau bis zum Lesezeichen, um mich in die Lage des ursprünglichen Besitzers (resp. Besitzerin) zu versetzen? Wäre letztlich sicher auch unbefriedigend....
Nach kurzer Recherche bei amazon.de (sprich Lektüre der dort einsehbaren Lesermeinungen) favorisiere ich eine dritte Option: Ich werde den Roman auf der nächsten Dienstreise wieder »auswildern« und somit erneut in Umlauf bringen: Damit spare ich eine Menge Zeit und mache jemand anderem womöglich eine Freude. Und ich selbst schaue vorsichtshalber fürderhin nicht mehr unter die Sitze, sonst findet das verschmähte Stück Literatur am Ende noch zu mir zurück und glotzt mir in stummer Anklage entgegen... Das wäre mir denn doch arg peinlich!
Mittwoch, 30. November 2005
Ich habe zwei denkwürdige Nächte in einem bis dato noch nicht ausprobierten Hotel in Ludwigsburg hinter mir: Die Zimmerflucht ein langer Schlauch im fünften Stock, mindestens sechs Meter Panorama-Fenster-Front hinunter zu Straße und Eisenbahn, die ganze Nacht unzureichend gedämmter Verkehrslärm und dazu das Tröten von Sicherungsposten von einer Baustelle im Gleisbereich. Telefon von außen her ständig besetzt (zu wenig Leitungen?), der Wecker staubig, die Heizung blubbernd, die Bettdecke dünn, der Duschkopf verkalkt. Im Flur vor dem Zimmer und auch im Stockwerk darunter hängt abstrakte Kunst in Öl an den Wänden, kein einziges Bild richtig herum, bei allen (!) steht die gut lesbare Signatur des Künstlers entweder auf dem Kopf oder auf die Seite gekippt. Der Frühstücksraum ist eng wie eine U‑Bahn, entsprechend nah sitzt man/frau sich auf der Pelle. Gesamturteil: Na ja.
Aber das alles kann mich nicht wirklich mehr berühren: Zum einen bin ich in solchen Dingen eher anspruchslos und pflegeleicht (habe auch schon Fragwürdigeres erlebt), zum anderen markiert das Erlebnis das Ende einer persönlichen Epoche. Nach einem sechstägigen Seminar geht meine berufliche Zwitterexistenz (halb Trainer, halb Bildungsplaner) heute relativ unspektakulär zu Ende: Ich werde um 15:36 Uhr in den Zug Richtung Heimat springen und dann gut drei Stunden Zeit haben, meine Jahre als Wissens- und Könnens-Vermittler Revue passieren zu lassen... Zukünftig werde ich wohl ausschließlich als Planer tätig sein und dafür sorgen, daß Trainer, TeilnehmerInnen, Fahrzeuge, Schulungsunterlagen usw. zur vorgesehenen Zeit am vorgesehenen Ort irgendwo in Deutschland zusammenkommen.
Ich hänge das Trainer-Dasein mit einem weinenden und einem lachenden Auge an den Nagel: Einerseits ist das Vermitteln von Fähigkeiten und Fertigkeiten eine äußerst befriedigende Tätigkeit (sofern sich die Seminar-TeilnehmerInnen halbwegs interessiert zeigen und/oder motivierbar sind), andererseits hadere ich schon seit längerem mit den Rahmenbedingungen des Jobs. Vor allem ist es die Herumreiserei, die nur denen als attraktiv erscheint, die die Praxis nicht aus eigener Anschauung kennen...
Ein Wochen-Seminar beginnt für den Trainer in (m)einem bundesweit (neuerdings auch zunehmend international) tätigen Untenehmen meist mit einer Voranreise am Sonntag (ohne Überstunden, ohne zusätzliche Bezahlung) und endet ebenso oft am späten Freitag Abend. Zwischendrin sieht man a) Verkehrsmittel (in meinem Fall Züge und Taxis), b) Schulungsräume und c) Hotelzimmer von innen. Des Abends kann man Fußgängerzonen besichtigen, deren gesichtslose Kommerz-Meilen in jeder Stadt weitgehend identisch sind. Museen haben überwiegend schon geschlossen. Nach einem Tag intensiver Arbeit mit Menschen (was auch die Stimme recht beanspruchen kann) ist mir selten nach Gesellschaft zumute, da will ich eher meine Ruhe. Jetzt im Winter bleibe ich im auswärtigen Trainingszentrum am Rechner hocken und pflege Homepage und Weblog, aber es macht schon einen Unterschied, ob man sich die Rahmenbedingungen des Feierabends selber setzen kann oder halt zusehen muß, die fern der Heimat verbrachte Freizeit halbwegs sinnvoll zu nutzen. Mir jedenfalls ist die heimische Couch lieber als jedes Hotelbett!
Der Planertätigkeit geht der Glanz des Theatralischen und des individuellen Stils weitgehend ab, und auch wenn ich interessante Themen und Inhalte beplane und als Mitarbeiter des »Ressourcen-Managements« eine wichtige Aufgabe erfülle, so ist das auf meiner Ebene natürlich eine ziemlich abstrahierte Tätigkeit, zu deren Ausübung ich den überwiegenden Teil der Arbeitszeit auf den Bildschirm glotze, bunte Kästchen in Tabellen verschiebe, Buchungsmasken bediene und Kunden-Anfragen beantworte.
Der ganz große Pluspunkt (neben dem guten und sehr kollegialen Betriebsklima) liegt für mich im Umstand, zwischen meinem Büro in Nürnberg und meiner Wohnung in Fürth nur ganze sechs Regional-Express-Fahrminuten zu wissen. Im Regelfall brauche ich vom Bürostuhl bis auf das schon erwähnte Lieblingssofa gerade mal 20 Minuten. Eingedenk der Tatsache, daß die unmittelbaren Kollegen um mich herum jeden Tag aus Augsburg oder Karlstadt (Main) hereinpendeln (und abends wieder zurück), kann ich mich damit als privilegiert und glücklich schätzen!
Die Tätigkeit in der Nähe des heimischen Herdes erlaubt zudem die Teilnahme an lokalen Events und das Treffen mit Nachbarn und Freunden, was man ja »auf Achse« notgedrungen entbehren muß. Von daher bin ich’s zufrieden, und gelegentliche Dienstreisen zu bundesweiten Konferenzen etc. werden mir hin und wieder eine willkommene Abwechslung sein...
So, und nun auf und frisch gestartet in den letzten Trainings-Tag!
Süßer und scharfer Senf: