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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 8. Oktober 2009

Mor­gen­stund hat Gold im Mund (2)

Fürth (Bay) Hbf, Blick gen Nürnberg
 
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Mittwoch, 9. September 2009

Ab­ge­wirt­schaf­tet

Pumpenhäuschen an der Regnitz zwischen Stadeln und Atzenhof
Montag, 3. August 2009

Bay­ern­land

bei schneller Vorbeifahrt eingefangene Allianz-Arena im Norden Münchens
Samstag, 11. Juli 2009

Fun­de im Fun­dus (16):
Ruck, zuck, of­fen!

Fund­stück: Schraubdeckelöffner mit verstellbarem Zahnriemen aus Gummi
Art / Typ: Schraub­deckel­öff­ner mit ver­stell­ba­rem Zahn­rie­men aus Gum­mi
Her­kunft: un­be­kannt, Ge­rät oh­ne jeg­li­ches Her­stel­ler­kenn­zei­chen
Zu­stand: neu­wer­tig
Fund­ort: »Gel­be Ton­ne« in ei­nem Für­ther Hin­ter­hof
Kauf­preis: kei­ner (ko­sten­lo­se Lie­fe­rung vom Uni­ver­sum)
No­ti­zen: Auf dem Weg zu lie­ben Freun­den woll­te ich von Idio­ten­hand fal­len­ge­las­se­nes Ver­packungs­ma­te­ri­al zu­stän­dig­keits­hal­ber der näch­sten Wert­stoff­ton­ne über­ant­wor­ten. In sel­bi­ger oben­auf lag das hier vor­ge­stell­te Werk­zeug: Ob der/die Wegwerfer(in) des­sen Ver­wen­dungs­zweck nicht er­kann­te oder kei­ne Schraub­glä­ser mehr zu­hau­se hat­te, bleibt un­ge­klärt und rät­sel­haft. Je­den­falls er­kann­te un­ser­ei­ner so­fort den Nut­zen des leuch­tend gel­ben Pla­stik­grif­fes mit dem dicken Gum­mi­rie­men dran und stell­te den Haus­halts­hel­fer da­her un­ver­züg­lich er­stens si­cher und zwei­tens in Dienst.
 
Und ich grei­fe im­mer wie­der gern auf ihn zu­rück: Wann im­mer ein Mar­me­la­den­glas par­tout nicht auf­ge­hen mag und der Schraub­deckel we­der auf gu­tes Zu­re­den noch auf Flu­chen re­agiert, ho­le ich den schwarz­gel­ben Freund, le­ge sei­ne Zahn­rie­men-Schlau­fe lo­se um den wi­der­spen­sti­gen Deckel, zie­he sie fest und ha­be ei­nen bom­ben­fest sit­zen­den He­bel, der je­den Dreh­ver­schluß im Hand­um­dre­hen (!) auf­kriegt. Und plopp!
 
An­ge­sichts der für Haus­halts­zwecke un­üb­lich so­li­den Aus­füh­rung tip­pe auf ein in­du­stri­el­les Werk­zeug, des­sen an­ge­peil­te Ziel­grup­pe mög­li­cher­wei­se we­ni­ger stör­ri­sche Ein­weck­glä­ser als viel­mehr fest­sit­zen­de Öl­fil­ter wa­ren. Um so mehr freue ich mich, hier kein klapp­ri­ges Spiel­zeug in die Hand be­kom­men zu ha­ben, wel­ches schon den zwei­ten Ein­satz nicht mehr über­lebt, son­dern ein grund­so­li­des Hand­werks­zeug, dem mich zu über­dau­ern ich gu­te Chan­cen ein­räu­me...
 
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Sonntag, 5. Juli 2009

Män­ner­sa­che

Der schnie­del­wut­z­be­haf­te­te, post­pu­ber­tä­re Teil der Mensch­heit teilt sich auf in Naß‑, Trocken- und Gar­nicht-Ra­sie­rer, und al­le drei Grup­pen nei­gen hin­sicht­lich ih­rer Ge­sichts­pfle­ge-Prak­ti­ken zu höchst fun­da­men­ta­li­sti­scher Welt­sicht. Wenn wir mal die Zot­te­li­gen rechts und die schaum­schla­gen­den Klin­gen­schwin­ger links lie­gen­las­sen und uns auf die Trocken­ra­sie­rer­be­sit­zer in der Mit­te kon­zen­trie­ren, so zer­fal­len die­se wie­der­um in den Clan der Drei­fach-Rund­scher­kopf-Fans nach Philips™-Bauweise ei­ner­seits und in die Bru­der­schaft der Schwing­kopf-Lieb­ha­ber nach Braun™-Pa­tent an­de­rer­seits. Der zone­batt­ler ge­hört seit je­her zur letzt­ge­nann­ten Grup­pe und nimmt ei­ne dies­be­züg­li­che Fun­dus-Front­be­gra­di­gung zum An­laß, hier und heu­te di­ver­se Be­trach­tun­gen zum in­ne­ren und äu­ße­ren De­sign von Ra­sier­ap­pa­ra­ten der Mar­ke Braun an­zu­stel­len. Sol­che pflegt er bei Be­darf auf Floh­märk­ten gün­stig zu er­ste­hen: Nicht sel­ten wer­den dort kaum ge­brauch­te Weih­nachts­ge­schen­ke von un­dank­ba­ren Nef­fen, En­keln oder Schwie­ger­söh­nen für ei­nen Bruch­teil des Neu­prei­ses wie­der an den näch­sten Mann ge­bracht. Des ei­nen Leid, des an­de­ren Freud’!

Mein nur noch zur Hälfte sonor brummendes Braun-Quartett
 
Mein nur noch zur Hälf­te so­nor brum­men­des Braun-Quar­tett

Jahr­zehn­te­lang war der Ein­satz­ra­di­us ei­ner elek­tri­schen Bart-Mäh­ma­schi­ne de­fi­niert durch die Län­ge des Netz­ka­bels ei­ner­seits und die La­ge der Steck­do­se in der Nä­he des Ba­de­zim­mer­spie­gels an­de­rer­seits. Be­vor nun die elek­tri­sche Na­bel­schnur zu­gun­sten schnur­los zu be­trei­ben­der Ge­rä­te ab­ge­kop­pelt wur­de, wa­ren auch no­bel­ste Ra­sie­rer von ein­fach­ster Kon­struk­ti­ons­wei­se: Ein nach­ge­ra­de ba­nal zu nen­nen­der Schwing­an­ker saß im In­ne­ren und wur­de durch die 220 V‑Wechselspannung in de­ren (von Haus aus mit­ge­brach­ter Fre­quenz) von 50 Hz eben­so­vie­le Ma­le pro Se­kun­de hin- und her­ge­wor­fen. BrumMmMmMmMm. Ka­putt­ge­hen konn­te da we­nig au­ßer den Ver­schleiß­tei­len Klin­gen­block und Scher­fo­lie, war ja auch nix wei­ter drin als be­sag­ter An­ker, ei­ne Er­re­ger­spu­le drum­her­um so­wie ein Schal­ter.

So, dann aber schrie­ben sich fin­di­ge In­ge­nieu­re die Be­frei­ung des Man­nes aus der En­ge der Naß­zel­le auf die Fah­nen (sie muß­ten ja ein neu­es Ver­kaufs­ar­gu­ment für an­son­sten un­ter­blei­ben­de Er­satz­in­ve­sti­tio­nen schaf­fen) und er­fan­den keck den schnur­lo­sen Ra­sie­rer zur Be­nut­zung auf dem Bal­kon, dem Cam­ping­platz, dem Klo. Der (schein­ba­re oder tat­säch­li­che) Ge­winn an Kom­fort und Le­bens­qua­li­tät hat frei­lich sei­nen Preis in Form ei­ner ganz we­sent­li­chen Ver­kom­pli­zie­rung des vi­brie­ren­den In­nen­le­bens: Ak­kus und ge­mein­hin als »Bat­te­rien« be­zeich­ne­te Pri­mär­zel­len lie­fern halt nun­mal aus­schließ­lich Gleich­strom, und der wie­der­um kann nur über Um­we­ge ei­nen Scher­kopf zum Zap­peln brin­gen: Es braucht ei­nen rich­ti­gen Elek­tro­mo­tor (mit Ro­tor, Sta­tor, Kol­lek­tor und Koh­le­schlei­fern von end­li­cher Le­bens­er­war­tung) so­wie ei­nen me­cha­ni­schen Ex­zen­ter­me­cha­nis­mus, um des An­triebs Ro­ta­ti­ons­be­we­gung in das be­nö­tig­te Hin- und Her­ge­fuhr­wer­ke um­zu­set­zen. Fer­ner er­for­dert es ei­nen Strom­rich­ter resp. ein Netz­teil, um die Wech­sel­span­nung aus der Wand auf er­heb­lich ge­rin­ge­re Volt­zah­len her­un­ter­zu­trans­for­mie­ren und über­dies gleich­zu­rich­ten. Al­les mach­bar, aber deut­lich kom­pli­zier­ter, teu­rer und oben­drein kurz­le­bi­ger, vor al­lem dann, wenn man kein leicht zu­gäng­li­ches Fach für han­dels­üb­li­che Stan­dard-Ak­kus vor­sieht, son­dern fest ver­lö­te­te In­du­strie-Ak­kus ins In­ne­re des rund­um ver­sie­gel­ten Ap­pa­ra­tes ein­sperrt...

Der­zeit sind in des Re­zen­sen­ten Haus­halt vier (!) die­ser schnur­los schnur­ren­den Schur­ma­schi­nen vor­han­den, zwei da­von ha­ben mitt­ler­wei­le ih­ren Dienst quit­tiert und wer­den die­ser Ta­ge ba­stel­freu­di­gen Ken­nern als Er­satz­teil­spen­der an­ge­bo­ten. Noch aber lie­gen sie al­le­samt ein­träch­tig ne­ben­ein­an­der und har­ren ih­rer Wür­di­gung. Be­gin­nen wir nun­mehr end­lich un­se­re chro­no­lo­gisch sor­tier­te Ap­pa­ra­te­schau mit dem ed­len Braun Mo­dell 5550 (Ty­pe 5504) [1], der schein­tot dar­nie­der­liegt und auf Wie­der­be­le­bungs­ver­su­che nicht mehr re­agiert. Rein vom Äu­ße­ren her ge­fiehl mir die­ser mar­kan­te Stop­pel­schnipp­ler mit sei­nem matt­sa­ti­nier­ten, sich an­ge­nehm kühl an­füh­len­den Me­tall­ge­häu­se stets am be­sten:

Gummi-Griffnoppen und Ladezustandsanzeige am Braun 5550
 
Gum­mi-Griff­nop­pen und La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 5550

Die mehr­seg­men­ti­ge La­de­zu­stands­an­zei­ge im un­te­ren Ge­häu­se­en­satz zeigt hier nichts mehr an, der Ap­pa­rat ist ja wie schon be­merkt de­fekt. Man be­ach­te aber die grif­fi­gen Gum­mi­nop­pen, de­ren Kol­le­gen auf der Un­ter­sei­te dem Ge­rät zu­dem auf glat­ten Ab­la­gen si­che­ren Halt ver­lei­hen. Auch die Griff­lei­ste des Schieb­schal­ters (im Bild oben links) war ur­sprüng­lich gum­miert, aber die­ser Be­lag ist hier be­reits ab­ge­ris­sen, da den Be­tä­ti­gungs­kräf­ten des Be­dien­er­dau­mens sich auf Dau­er als nicht ge­wach­sen er­wie­sen ha­bend. Ein klei­ner Kon­struk­ti­ons­feh­ler, der den In­ge­nieu­ren bei Braun aber of­fen­bar nicht ver­bor­gen ge­blie­ben ist, denn bei der Nach­fol­ger-Bau­rei­he war je­ne Schalt­schie­ber­lei­ste dann von vor­ne­her­ein aus mas­si­vem Hart­kunst­stoff ge­fer­tigt:

enger gesetzte Noppen und vereinfachte Ladezustandsanzeige am Braun 6520
 
en­ger ge­setz­te Nop­pen und ver­ein­fach­te La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 6520

An die­sem Mo­dell 6520 (ali­as Ty­pe 5705) fällt uns zu­dem ei­ne neue Art Gum­mie­rung auf, be­stehend aus Pünkt­chen und Strei­fen in necki­scher Va­ria­ti­on. Das er­scheint mir zwar ei­ner­seits als un­nö­tig ver­spielt (und da­mit als de­si­gne­ri­scher Faux­pas), an­de­rer­seits muß ich ein­räu­men, daß die räum­li­che Ver­dich­tung der Gum­mi-Gnub­bel die ge­fühl­te Grif­fig­keit des Ge­rä­tes doch deut­lich ver­bes­sert, zu­mal in Ver­bin­dung mit neu hin­zu­ge­kom­me­nen Gum­mi­ste­gen an den Ge­häu­se­sei­ten. Schließ­lich sei auf die ver­ein­fach­te La­de­kon­troll-An­zei­ge aus zwei Lämp­chen hin­ge­wie­sen, die den preis­li­chen Ab­stand zum »grö­ße­ren Bru­der« Mo­dell 6550 recht­fer­ti­gen soll­ten. Und den ha­ben wir hier eben­falls noch her­um­lie­gen (wenn auch lei­der nur­mehr ‑da funk­ti­ons­los- zum Brief­be­schwe­rer tau­gend):

luxuriöse Ladezustandsanzeige am Braun 6550 als Distinktionsmerkmal zum 6520
 
lu­xu­riö­se La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 6550 als Di­stink­ti­ons­merk­mal zum 6520

Hier se­hen wir wie­der ein ähn­lich auf­wen­dig rea­li­sier­tes La­de­zu­stands-Dis­play wie ein­gangs beim Mo­dell 5550: Ei­ne fei­ne Sa­che, weil man da­mit die mut­maß­lich noch oh­ne Nach­be­tan­kung an der sta­tio­nä­ren Steck­do­se ver­füg­ba­re Rest­lauf­zeit ziem­lich gut ab­schät­zen kann. Üb­ri­gens kann man da­von aus­ge­hen, daß sol­che Un­ter­schie­de nicht pri­mär von den be­kit­tel­ten Tech­ni­kern er­son­nen, son­dern von den be­schlip­sten Mar­ke­ting-Frit­zen be­wußt an­ge­ord­net wer­den, um ei­ne hier­ar­chi­sche (und na­tür­lich preis­li­che!) Ab­stu­fung in­ner­halb ei­ner Mo­dell­rei­he zu er­zie­len: Wer als Kun­de un­be­dingt das Top-Mo­dell sein Ei­gen nen­nen möch­te, wird da­für am spür­bar­sten zur Kas­se ge­be­ten. Der preis­be­wuß­te Kon­su­ment hin­ge­gen steigt ein oder zwei Stu­fen tie­fer ein und muß für deut­lich we­ni­ger Geld nur auf das ei­ne oder an­de­re Gim­mick ver­zich­ten. [2] Doch zu­rück zu den har­ten Fak­ten: Der 6550 (= Ty­pe 5704) wä­re nach mei­nem Da­für­hal­ten der idea­le Ra­sie­rer, wenn er denn wei­ter­hin er­hält­lich wä­re. Ist er aber nicht. Auch bei längst per­fekt aus­kon­stru­ier­ten Her­ren­ra­sie­rern sind die Ent­wick­ler näm­lich aus wirt­schaft­li­chen Grün­den ge­zwun­gen, im­mer wie­der et­was Neu­es vor­zu­le­gen, um In­no­va­ti­on und (oft nur schein­ba­ren) Fort­schritt zu de­mon­strie­ren. So sieht die­ser heut­zu­ta­ge aus:

seitlich plazierter Druckschalter am produktionskostenoptimierten Braun 5612
 
seit­lich pla­zier­ter Druck­schal­ter am pro­duk­ti­ons­ko­sten­op­ti­mier­ten Braun 5612

Die­sen Brum­mer ha­be ich letz­te Wo­che auf ei­nem Floh­markt er­stan­den, da er zu den Klin­gen­blöcken und Scher­fo­li­en mei­ner an­de­ren Ra­sie­rer kom­pa­ti­bel ist und ich noch ei­nen wei­land preis­wert er­stei­ger­ten Hand­vor­rat da­von auf La­ger ha­be. [3]. Zu­nächst wa­ren we­der der Ver­käu­fer noch ich in der La­ge, den Ap­pa­rat zum Lau­fen zu brin­gen, da wir die­ses durch ein­fa­ches Hoch­schie­ben des Lang­haar­trim­mers mit dem Dau­men pro­bier­ten. Wir wa­ren bei­de schon ver­sucht, den äu­ßer­lich neu­wer­tig er­schei­nen­den Ra­sie­rer als de­fekt ab­zu­schrei­ben, da fiel dem freund­li­chen An­bie­ter auf, daß die­ses Ge­rät al­len längst eta­blier­ten Tra­di­tio­nen zum Trot­ze über ei­nen se­pa­ra­ten Ein-/Aus-Schal­ter in Form ei­nes blau­en Punk­tes ver­fügt! [4]

Um es kurz zu ma­chen: Auch mit die­sem Pla­stik-Hand­schmeich­ler kann man sich na­tür­lich gründ­lich ra­sie­ren. Die Wer­tig­keit der An­mu­tung in­des, die vie­le Vor­gän­ger aus­zeich­ne­te, ist end­gül­tig da­hin: Das spritz­lackier­te Kunst­stoff­ge­häu­se fühlt sich bil­lig an, und trotz ei­ner dicken Sei­ten­gum­mie­rung hat man beim oben und un­ten glat­ten Ge­häu­se stän­dig Angst, das Ding kön­ne ei­nem sei­fen­gleich aus der Hand flut­schen und ‑dem Ge­bot der Schwer­kraft Fol­ge lei­stend- Se­kun­den­bruch­tei­le spä­ter auf dem Bo­den zer­schel­len. Auch beim Ab­le­gen auf glat­ten Flä­chen muß man ob­acht ge­ben, denn man­gels Gum­mi­nop­pen ist ein si­che­rer Halt dort nicht mehr ge­währ­lei­stet. Schließ­lich sei auch noch das klo­bi­ge Netz­teil be­klagt, wel­ches bei al­len neue­ren Braun-Ra­sie­rern in den Netz­stecker des An­schlu­ka­bels aus­ge­la­gert wor­den ist, um die in­zwi­schen als feucht rei­nig­bar kon­zi­pier­ten Ap­pa­ra­te schon von au­ßen nur noch mit un­ge­fähr­li­cher Nie­der­span­nung ver­sor­gen zu müs­sen. [5] Un­ter dem Strich be­reue ich den Kauf na­tür­lich nicht, denn für den kom­plet­ten Ap­pa­rat ha­be ich letzt­lich nur so­viel ge­löhnt wie für ein Kom­bi-Pack aus Klin­gen­block und Scher­fo­lie...

Re­sü­mie­rend ist aus Sicht des sonn­tag­mor­gend­lich un­ra­sier­ten Kri­ti­kers seuf­zend zu be­dau­ern, daß die heu­ti­gen De­si­gner das Ver­mächt­nis ih­rer Vor­gän­ger ‑kla­re, funk­ti­ons­ori­en­tier­te Pro­dukt­ge­stal­tung- nicht mehr fort­füh­ren (kön­nen, wol­len, dür­fen?): Ak­tu­el­le Ra­sie­rer schau­en aus wie La­ser­schwer­ter aus Sci­ence Fic­tion-Fil­men, voll auf Emo­ti­on ge­trimmt (ein Schick­sal, wel­ches sie mit ag­gres­siv an­mu­ten­den Au­to­schein­wer­fern tei­len). Doch auch wenn ich mit den ge­stal­te­ri­schen Aus­wüch­sen der mich um­ge­ben­den Pro­dukt­welt nicht im­mer zu­frie­den sein kann: An mei­ne Haut las­se ich (vor­erst) wei­ter­hin nur Was­ser und Ra­sie­rer von Braun!

 
[1] Sämt­li­che Braun-Ra­sie­rer ver­fü­gen über ei­ne vorn an­ge­brach­te Mo­dell-Num­mer und über ei­ne auf der Rück­sei­te klein auf­ge­druck­te Ty­pen-Num­mer. Bei­de ste­hen zu­ein­an­der und zu den ent­spre­chen­den Be­zeich­nun­gen ver­wand­ter Mo­del­le in by­zan­ti­nisch-kaf­ka­es­ker Re­la­ti­on und sind ge­eig­net, den neu­gie­ri­gen In­ter­es­sen­ten in den Wahn­sinn zu trei­ben, wel­cher ei­gent­lich nur nach Ori­en­tie­rung in der Flut der Ty­pen und Bau­se­ri­en sucht.

[2] Man be­ach­te die ganz ähn­li­che Si­tua­ti­on bei Staub­saugern.

[3] Die kaum zu über­blicke Viel­falt bei die­sen Ver­schleiß­tei­len ist eben­so­we­nig tech­nisch be­grün­det wie die bei Tin­ten­pa­tro­nen für Drucker, viel­mehr soll der Kun­de mit dem Mo­dell­wech­sel auch zum Kauf neu­er Zu­be­hör­tei­le mit ho­hen Ge­winn­mar­gen ge­nö­tigt wer­den. Dies kann man al­ler­dings ein­zel­nen Her­stel­lern nicht gut zum Vor­wurf ma­chen, da sich die­se not­ge­drun­gen bei der Preis­ge­stal­tung an ih­ren Mit­be­wer­bern ori­en­tie­ren müs­sen.

[4] Kei­ne gu­te Idee, da ein her­ber Kon­ti­nui­täts­bruch und über­dies ein deut­li­cher Rück­schritt hin­sicht­lich der »Usa­bi­li­ty«.

[5] Das ist m. E. auch so ein pseu­do­fort­schritt­li­cher Mum­pitz: Die­se aus­la­den­den Rei­ni­gungs­sta­tio­nen neh­men er­heb­li­che Stell­flä­che in An­spruch und spü­len die Bart­stop­peln mit ei­ner zu aber­wit­zi­gen Prei­sen ge­han­del­ten Rei­ni­gungs­lö­sung aus dem Scher­kopf. Nach mei­ner Ein­schät­zung ist das so über­flüs­sig wie ei­ne elek­tri­sche Pfef­fer­müh­le mit in­te­grier­ter Ta­schen­lam­pe: Wer nach al­ter Vä­ter Sit­te wei­ter­hin ge­le­gent­lich mit ei­nem Bürst­chen selbst zu Wer­ke geht und al­le paar Wo­chen über­dies Klin­gen­block nebst Scher­fo­lie in hei­ßem Spül­was­ser ein­weicht und ab­spült, er­zielt im Hand­um­dre­hen den glei­chen Ef­fekt und spart Geld und Platz.

Sonntag, 21. Juni 2009

Licht und Schat­ten (1)

in der Cafeteria der Pinakothek der Moderne zu München
Samstag, 20. Juni 2009

Hirn­schwur­bel

Kru­ser noch als all die Kru­sen sind der Me­du­sen ba­re Bu­sen!

Dienstag, 16. Juni 2009

Früh übt sich...

...was der­ma­l­einst ein frän­ki­scher Kirsch­baum wer­den will:

junger Kirschbaum, schwer an seinen Früchten tragend

Ge­ern­tet und ge­nascht ha­ben wir na­tür­lich bei den äl­te­ren Se­me­stern...

Samstag, 30. Mai 2009

Saug’ den Ti­ger in die Wam­pe

In des zonebattler’s längst ver­gan­ge­nen Ju­gend­jah­ren emp­fahl der Mi­ne­ral­öl­kon­zern ESSO sei­nen Kun­den, nach Mög­lich­keit »den Ti­ger in den Tank« zu packen und un­ter­strich die­se küh­ne Auf­for­de­rung durch das Ver­tei­len al­ler­lei ge­streif­ter Gebhin­forts. [1] Ver­mut­lich soll­te die ed­le Groß­kat­ze Kraft und Ge­schmei­dig­keit sym­bo­li­sie­ren und in­si­nu­ie­ren, ih­re co­mic-haft sti­li­sier­te Mas­kott­chen-In­kar­na­ti­on dar­über­hin­aus wohl auch Pfif­fig­keit und Schläue, Ei­gen­schaf­ten al­so, mit der sich der zapf­hahn­su­chen­de Au­to­mo­bi­list im In­ter­es­se der Mar­ken­bin­dung iden­ti­fi­zie­ren soll­te (und nicht sel­ten von sich aus woll­te). [2]

Nun ist der Mensch als sol­cher schon man­gels na­tür­lich ge­wach­se­ner Rä­der kein Fahr­zeug im en­ge­ren Sin­ne, ein Au­to­mo­bil im Sin­ne von »selbst­be­weg­lich« ist er frei­lich al­le­mal. Ge­le­gent­lich be­tankt wer­den muß der ho­mo sa­pi­ens eben­falls, ger­ne mit raf­fi­nier­ten Be­triebs­stof­fen, wenn auch nicht un­be­dingt mit Mi­ne­ral­ölen. Aber im­mer­hin scheint es für die Le­bens­mit­tel­in­du­strie ge­nug Ge­mein­sam­kei­ten zwi­schen Ma­schi­ne und Mensch zu ge­ben, um auch letz­te­rem den Ti­ger in den Tank (sprich Ma­gen) ein­flö­ßen zu wol­len, und zwar in Form sehr en­er­gie­hal­ti­ger Ka­kao-Ge­trän­ke.

Wo­mit wir end­lich beim heu­ti­gen The­ma wä­ren: Ist ‑au­ßer mir- schon mal je­man­dem auf­ge­fal­len, daß auf den (meist her­stel­ler­über­grei­fend knall­gelb ge­färb­ten) Ka­kao-Milch­mix­ge­trän­ke­pul­ver­ver­kaufs­ver­packun­gen bei zahl­rei­chen Fa­bri­ka­ten ein car­too­ni­sier­ter Ti­ger den Wer­be- und Sym­pa­thie­trä­ger der Mar­ke gibt? Hier ei­ne klei­ne Aus­wahl an ak­tu­el­len Bei­spie­len:

getigerte Milchmixgetränkepulververkaufsverpackungen

Spöt­ter mö­gen ein­wen­den, daß man bei ex­zes­si­vem Ge­nuß von mit der­ar­ti­gem Pul­ver ver­süß­ter Milch (Voll­milch zu­mal) bald we­ni­ger wie ein drah­ti­ger Ti­ger aus­sieht denn wie ei­ne pral­le Gelb­bau­chun­ke, und dem ist in Kennt­nis der in der­lei Trun­ken ent­hal­te­nen Nähr­wer­te we­nig ent­ge­gen­zu­hal­ten. In­des scheint es ei­ne Über­le­gung wert, wo­her wohl die star­ke Af­fi­ni­tät der milch­ver­sü­ßen­den Ka­kao­pul­ver­ab­fül­ler zu ge­streif­ten Raub­kat­zen kommt. Kann ei­nes der hier le­sen­den Lecker­mäu­ler viel­leicht mit ei­ner plau­si­blen Theo­rie da­zu auf­war­ten? [3]

 
[1] Heu­te sa­gen die un­ent­wegt in Fremd­spra­chen dumml­al­len­den Mar­ke­ting­frit­zen na­tür­lich Gi­vea­ways zu so et­was...

[2] Kaum hat­te ich die­sen Satz ge­schrie­ben, rief ich test­hal­ber die ES­SO-Home­page auf und fand den Ti­ger im­mer noch als of­fi­zi­el­les Wap­pen­tier in Amt und Wür­den. Man glau­be mir bit­te, daß ich die oben be­schrie­be­ne As­so­zia­ti­on von »Kraft und Ge­schmei­dig­keit« ei­gen­stän­dig nie­der­schrieb, be­vor ich die­se Pas­sa­ge wort­gleich auf der ES­SO-Web­site wie­der­fand!

[3] Man be­ach­te die eher ge­rin­gen Über­lap­pun­gen der Ver­brei­tungs­ge­bie­te von Ka­kao-Boh­nen und Ti­gern. Letz­te­re er­näh­ren sich zu­dem gern von def­ti­ger Kost und we­ni­ger von Milch­mix­ge­trän­ken...

Donnerstag, 28. Mai 2009

Schock­the­ra­pie

Wie groß ist heut­zu­ta­ge die Au­to­ri­tät des Fern­se­hens? Of­fen­bar zu groß !

Mittwoch, 27. Mai 2009

Per aspe­ra ad astra

PT­gui ist ei­ne fei­ne Pan­ora­ma-Soft­ware, mit de­ren Hil­fe sich ei­ne An­zahl von über­lap­pen­den Fo­tos zu ei­nem ein­zi­gen Groß­bild zu­sam­men­fü­gen läßt. Die Ga­le­rie der Bild­bei­spie­le ent­hält be­ein­drucken­de Rund­um­an­sich­ten, und ich möch­te die ge­schätz­te Le­ser­schaft auf die bei­den naht­lo­sen 360-Grad-Ku­gel­pan­ora­men mit dem Space­shut­tle »At­lan­tis« (Nr. 1, Nr. 2) hin­wei­sen: Der kras­se Kon­trast zwi­schen der Hoch­tech­no­lo­gie der Raum­fäh­re ei­ner­seits und den auf schä­bi­gen al­ten Dreh­ses­seln pau­sie­ren­den Per­so­na­len im Bild Nr. 2 ist eben­so ver­blüf­fend wie be­zeich­nend...

Sonntag, 24. Mai 2009

Grenz­zie­hung

Grenzzeichen Ra 12 auf dem Gelände des Frankfurter Feldbahnmuseums
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