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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 28. Mai 2006

Far­be be­ken­nen (1)

An al­ler­lei hirn­lo­se Graf­fi­ti hat sich die Ge­sell­schaft of­fen­bar ge­wöhnt, aber ei­ne be­stimm­te Sor­te Spraye­rei kann kei­nes­falls hin­ge­nom­men wer­den:

Geistiger Bockmist
 
Geistiger Bockmist
 
Geistiger Bockmist
 
Geistiger Bockmist

Ge­se­hen ha­be ich das ge­stern in der Fuß­gän­ger-Un­ter­füh­rung am Bahn­hofs-Hoch­haus, am Auf­gang zur Ka­ro­li­nen­stra­ße und ge­gen­über an ei­nem Wohn­haus. Und wenn ich ehr­lich bin, dann muß ich zu­ge­ben, daß mir der gei­sti­ge Bock­mist schon vor ein paar Ta­gen auf­ge­fal­len ist. Aber egal ob Ge­sin­nungs­state­ment oder pu­ber­tä­rer Jun­gen­streich: Die­se Art von Pro­vo­ka­ti­on darf nicht so ste­hen­blei­ben. Und dar­um ver­stän­di­ge ich jetzt das Ord­nungs­amt...

P.S.: Bit­te in even­tu­el­len Kom­men­ta­ren ein­schlä­gi­ge Stich­wör­ter ver­mei­den. Es ist frag­wür­dig ge­nug, über wel­che Such­an­fra­gen mein Blog oft­mals an­ge­steu­ert wird.

Freitag, 21. April 2006

Ei­ne Sack­gas­se des Den­kens?

Heu­te tapp­te der zone­batt­ler wie­der mal zu Fuß nach Hau­se, zu­min­dest von Nürn­berg-Go­sten­hof aus. Da­bei ist ihm so man­che End­sta­ti­on be­geg­net...

gesperrtes Abstellgleis

Ein be­son­ders bi­zar­res Bei­spiel war die kur­ze Be­geg­nung mit zwei klei­nen Mäd­chen von of­fen­bar asia­ti­scher Ab­stam­mung (zier­lich, man­del­äu­gig, schwarz­haa­rig). Sagt das ei­ne zum an­de­ren:

Wir ha­ben Hei­di Klum ge­spielt

Das gab dem pas­sie­ren­den Chro­ni­sten denn doch zu den­ken: Wie spielt man je­mand an­de­ren? Was zeich­net den of­fen­bar als Vor­bild an­ge­se­he­nen frem­den Men­schen mut­maß­lich aus? Und war­um will ein klei­nes Mäd­chen von gro­ßer An­mut und Schön­heit so gänz­lich an­ders (und nicht un­be­dingt bes­ser) sein und aus­schau­en?

Mittwoch, 5. April 2006

Mit­tags­päus­li­ches Fa­zit...

...des som­mer­lich ge­wan­de­ten zone­batt­lers: Für die Jah­res­zeit zu kalt. De­fi­ni­tiv.

Dienstag, 4. April 2006

Sieg des Stär­ke­ren?

Die na­tür­li­che Evo­lu­ti­on be­för­dert seit je­her das Stär­ke­re, Le­bens­tüch­ti­ge­re, Bes­se­re. Wo­bei man dar­über dis­ku­tie­ren kann, ob das ge­gen­wär­ti­ge Top-Mo­dell ho­mo sa­pi­ens nicht noch ei­ni­ge grund­le­gen­de Firm­ware-Up­dates ver­tra­gen könn­te, zu­mal es sich an­schickt, sei­ne Le­bens­grund­la­ge nach­hal­tig zu (zer)stören. Aber sei’s drum, ich will ja auf was ganz an­de­res hin­aus, näm­lich auf die Evo­lu­ti­on der tech­ni­schen Ge­rät­schaf­ten: Da me­ta­sta­siert der Wahn­sinn schon seit län­ge­rem in al­le Rich­tun­gen...

Heu­te ha­be ich zum Bei­spiel nach ei­nem rei­se­taug­li­chen Ak­ku-La­de­ge­rät Aus­schau ge­hal­ten, wel­ches die zy­lin­dri­schen En­er­gie­spen­der für die neue Di­gi­tal­ka­me­ra auch in fer­nen Län­dern und vor al­lem im Cam­ping-Ur­laub ab­seits al­ler Steck­do­sen wie­der mit reich­lich Elek­tro­nen be­fül­len kann. Wäh­rend die Ge­häu­se von der­lei mo­bi­len Ge­rät­schaf­ten frü­her ty­pi­scher- und höchst prak­ti­scher­wei­se aus schwar­zem, durch­ge­färb­tem Kunst­stoff be­stan­den, sind heu­te so gut wie sämt­li­che Pro­duk­te al­ler Her­stel­ler sil­ber­far­ben spritz­lackiert. Wie die mei­sten bil­li­gen und nicht-mehr-ganz-so-bil­li­gen Kom­pakt-Ka­me­ras halt auch.

Das mag gut aus­se­hen, so­lan­ge die Din­ger ein­ge­b­li­stert im Ver­kaufs­stän­der hän­gen und um die Gunst der Kund­schaft buh­len. Im täg­li­chen Be­trieb reibt, schabt oder stößt sich die hauch­dün­ne Lack­schicht selbst bei pfleg­li­cher Be­hand­lung bald an den Ecken, Kan­ten und her­vor­ste­hen­den Tei­len ab und die äu­ßer­li­che Pracht ist schnell da­hin. Die In­du­strie mag das so­gar freu­en, auch so kann man schließ­lich wie­der Lust auf et­was Neu­es er­wecken. Auf Aspek­te wie En­er­gie- und Res­sour­cen­ver­schwen­dung für kurz­le­bi­ge Pro­duk­te will ich an die­ser Stel­le nicht wei­ter ein­ge­hen, ich fra­ge mich aber, wie weit der Un­fug wohl noch ge­hen wird, mit über­kan­di­del­tem Pro­dukt­de­sign die Gren­zen des Sinn­vol­len im­mer wei­ter hin­ter sich zu las­sen: In der Na­tur merzt die Se­lek­ti­on den Un­fug aus, in des Men­schen künst­li­cher Welt scheint je­der Blöd­sinn ge­dei­hen zu kön­nen...

Mittwoch, 22. März 2006

Ei­ne Selbst-Of­fen­ba­rung

Die dunk­le Jah­res­zeit geht zur Nei­ge, und die Ko­lon­ne der noch zu sich­ten­den DVDs ist im­mer noch fast so lang wie die in der dau­er­haf­ten Samm­lung. Höchst un­be­frie­di­gend! Da­her ha­be ich heu­te ei­nen über­fäl­li­gen Film-Abend ein­ge­legt und ein an­er­kann­tes Mei­ster­werk von Woo­dy Al­len in den Play­er ge­scho­ben, wel­ches ich schon vor Weih­nach­ten (!) von ei­nem Son­der­an­ge­bots-Tisch mit­ge­nom­men hat­te: Mann­hat­tan aus dem Jahr 1979.

Ich ha­be zeit­le­bens das Ur­teil be­le­se­ner Au­to­ri­tä­ten (fast) hö­her ge­schätzt als die ei­ge­ne Mei­nung, jetzt end­lich, in der Mit­te des vier­ten Le­bens­jahr­zehnts, er­lau­be ich mir, das ei­ge­ne Vo­tum an­zu­neh­men, oh­ne mich des­we­gen als in­fe­ri­or zu füh­len. Heißt im kon­kre­ten Fall: Ich kann Woo­dy Al­lens Fil­men nicht das Ge­ring­ste ab­ge­win­nen, sie be­rüh­ren mich nicht im Min­de­sten. Ich ha­be den Strei­fen »ab­ge­ses­sen« und ver­geb­lich dar­auf ge­hofft, daß es in mir »klick« macht... Ist das nun ein ge­ne­ti­scher De­fekt, oder geht es mir da ähn­lich wie je­nen be­dau­erns­wer­ten Mit­men­schen, die mit Mu­sik nichts an­fan­gen kön­nen? Viel­leicht ent­geht mir ja wirk­lich et­was Groß­ar­ti­ges? Nun, dann ist es halt so. In je­dem Fall ha­be ich jetzt ei­ne DVD we­ni­ger auf dem Sta­pel (und ei­nen schö­nen Haupt­ge­winn für ei­ne mei­ner näch­sten Preis­fra­gen in der Ru­brik Spu­ren­su­chen)...

Montag, 20. Februar 2006

Blick über den Tel­ler­rand

Als Blog­ger schreibt man na­tür­lich nicht nur, man liest auch bei an­de­ren. Schon aus Ge­nuß­grün­den! Und na­tür­lich auch, um sich An­re­gun­gen zu ho­len, sich in­spi­rie­ren zu las­sen, ei­nen an­de­ren Blick­win­kel zu krie­gen. In man­chen Blogs kann ich mich stun­den­lang ver­lie­ren, an­de­re klicke ich so­fort wie­der weg... Mein Ur­teil fäl­le ich meist in Se­kun­den­bruch­tei­len.

Was ich mag:

  • an­spruchs­vol­le Schrei­be

  • hu­mor­vol­le Ge­schich­ten

  • neu­en Blick auf All­täg­li­ches

  • per­sön­li­chen Stil

  • gut ge­stal­te­te Fo­tos

Was ich has­se:

  • Ver­zicht auf Groß­buch­sta­ben

  • win­zi­ge Schrift­grö­ße

  • feh­ler­über­sä­tes in-die-Ta­sta­tur-Kot­zen

  • lar­moy­ant-wei­ner­li­che Na­bel­schau

  • schlech­tes Lay­out in un­pas­sen­den Far­ben

Mög­lichst kor­rek­te Hand­ha­bung der Spra­che und ein über­sicht­li­ches Lay­out soll­ten schon aus Re­spekt vor dem an­vi­sier­ten Pu­bli­kum ei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit sein. Wer da chro­nisch schlu­dert und meint, das Ent­zif­fern und Her­aus­de­stil­lie­ren der Bot­schaft sei ein­zig Sa­che des Emp­fän­gers, der braucht sich über aus­blei­ben­de Le­ser­schaft nicht zu wun­dern.

Wie ich bei An­le­gung der­ar­tig stren­ger Maß­stä­be sel­ber da­ste­he? Das mö­gen an­de­re be­wer­ten...

Dienstag, 20. Dezember 2005

Shop oder Flop?

Zum Zwecke des Ver­wand­ten­be­suchs in den Tie­fen des Nord­west­pfäl­zer Berg­lan­des sind wir die­ser Ta­ge mit dem an­son­sten eher sel­ten ge­nutz­ten Ein­satz­wa­gen über die Au­to­bahn A3 Rich­tung Frank­furt (Main) ge­tuckert. Et­wa 30 km nach Würz­burg kommt man an Wert­heim vor­bei, wo­selbst ein so­ge­nann­tes Fac­to­ry Out­let Cen­ter am We­ges­rand die mar­ken­be­wuß­te Ver­brau­cher­meu­te zum hem­mungs­lo­sen Kau­fen ein­lädt. Die­ses Are­al (üb­ri­gens nicht mehr in Bay­ern und noch nicht in Hes­sen, son­dern in Ba­den Würt­tem­berg ge­le­gen, wel­ches sich da oben ir­gend­wie da­zwi­schen­stülpt) ist ei­ne Art Dis­ney-Land oh­ne Mickey Mou­se: Un­weit der ech­ten hi­sto­ri­schen Stadt hat man da ei­ne schicke Fan­ta­sy-Kon­sum­burg auf den »Al­mo­sen­berg« [sic!] hin­ge­setzt, die so aus­sieht, wie Eu­ro­pä­er glau­ben, daß sich die Amis so wohl Good Old Ger­ma­ny vor­stel­len. Oder so ähn­lich...

Das An­ge­bot im Wert­heim Vil­la­ge ist ins­ge­samt viel­leicht mit »merk­wür­dig« am be­sten um­schrie­ben: Über­wie­gend sind es Be­klei­dungs­fir­men, die ih­re Vor­jah­res-Kol­lek­tio­nen und son­sti­gen Rest­po­sten an den Mann und die Frau zu brin­gen ver­su­chen. Manch’ ku­rio­ser Kit­tel in ab­sur­der Farb­stel­lung und ex­tre­mer Mi­ni- oder Ma­xi-Grö­ße hängt da of­fen­bar schon seit der Er­öff­nung her­um und hat am Preis­schild ei­ne ein­drucks­vol­le Re­du­zie­rungs-Hi­sto­rie auf­zu­wei­sen. Aber ein häß­lich-schril­les Teil bleibt ein häß­lich schril­les Teil (und über­trägt die­se At­tri­bu­te wo­mög­lich auf die Trä­ge­rin), al­so bleibt es wei­ter­hin lie­gen (resp. hän­gen), auch wenn es mitt­ler­wei­le ei­ne Zeh­ner-Po­tenz bil­li­ger ge­wor­den ist. Ge­würzt wird die amü­san­te Tex­til-Be­schau ge­le­gent­lich durch net­te Bei­spie­le krea­ti­ver Recht­schrei­bung:

Hinweisschild

In di­ver­sen In­ter­net-Fo­ren kann man nun Kun­den­mei­nun­gen le­sen, die sich zu­min­dest dar­in ei­nig sind, daß »die Ar­chi­tek­tur« dort be­mer­kens­wert und au­ßer­ge­wöhn­lich sei. Ich kann dem nicht bei­pflich­ten: Tat­säch­lich gibt es da über­haupt kei­ne Ar­chi­tek­tur zu se­hen, son­dern ba­na­le In­du­strie-La­ger­hal­len mit play­mo­bi­lo­idem, funk­ti­ons­lo­sem Blend­werk drauf und dran. Lä­cher­lich! Ich per­sön­lich fän­de ehr­li­che Blech­schup­pen al­le­mal we­ni­ger pein­lich als die­se in je­der Hin­sicht hoh­le Ku­lis­sen­stadt. Ga­stro­no­mie ist üb­ri­gens nicht in nen­nens­wer­tem Um­fang prä­sent, schon gar kei­ne mit bo­den­stän­di­gen Prei­sen. Zu lo­ben sind in­des­sen die stets sau­be­ren Toi­let­ten-An­la­gen.

Zonebattler’s Re­sü­mee: Wir sind das Ge­gen­teil von Mar­ken-Fe­ti­schi­sten, ge­hö­ren al­so nicht der an­vi­sier­ten Ziel­grup­pe an. Mei­ne bes­se­re Hälf­te hat zwar meist das ei­ne oder an­de­re schö­ne Teil zum Schnäpp­chen­preis er­gat­tern kön­nen, aber das war eher Zu­fall. Gut ge­führ­te Se­cond-Hand-Lä­den sind in Sa­chen Mo­de al­le­mal er­gie­bi­ger (und preis­wer­ter)! Für uns ist das künst­li­che Dorf ein prak­ti­scher Zwi­schen­stopp zum Fü­ße ver­tre­ten und Ver­rich­ten mensch­li­cher Be­dürf­nis­se, ver­bun­den mit ei­nem kur­zen Schau­fen­ster­bum­mel. Ex­tra hin­fah­ren wür­den wir zu so­was je­doch nie. Aber das mö­gen an­de­re an­ders se­hen...

P.S.: Nach der et­was aus­ge­dehn­ten Pin­kel­pau­se muß man acht­ge­ben, nicht ver­se­hent­lich in ver­kehr­ter Rich­tung wie­der auf die Au­to­bahn zu fah­ren: Ein­mal nicht ganz auf­ge­paßt, und man hat rauf und run­ter schnell 2x20 un­nö­ti­ge Ki­lo­me­ter auf dem Zäh­ler!

Montag, 28. November 2005

Geld zu­rück oder Stand­ort-Glück?

»Tan­ken Sie mal wie­der auf: Wir sen­ken die Ben­zin­prei­se!« trö­tet es mir aus ei­nem un­an­ge­for­der­ten Wer­be­brief der »VOLKSWAGEN BANK di­rect« ent­ge­gen. [Ein­schub: Fir­mie­rung tat­säch­lich mit fet­ten Ver­sa­li­en vor­ne und eng­lisch ge­schrie­be­nen di­rect-Wurm­fort­satz kur­siv hin­ten­dran, wie es halt heut­zu­ta­ge un­se­li­ger Zeit­geist ist. Im­mer­hin ha­ben sie dan­kens­wer­ter­wei­se auf ein »& mo­re...« am Schluß ver­zich­tet, so mo­disch woll­ten sie dann wohl auch wie­der nicht sein...]

Für das Tan­ken mit der eil­fer­tig an­ge­dien­ten »Volks­wa­gen VISA card« wer­den mir 1% Rück­ver­gü­tung ver­spro­chen, lei­der »aus tech­ni­schen Grün­den« nicht an Su­per­markt-Tank­stel­len so­wie nur bis zu ei­nem ma­xi­ma­len Tank­um­satz von 2.000 EUR im Jahr.

Dum­mer­wei­se ha­be ich ge­nau heu­te vor ei­nem Vier­tel­jahr (al­so am 28.08.2005) zum letz­ten Mal auf­ge­tankt, und zwar 26,55 Li­ter Nor­mal­ben­zin zum Preis von 33,97 EUR. Der­zeit ist der 40-Li­ter-Tank mei­nes Ge­fährts im­mer noch zu ei­nem Drit­tel ge­füllt. Nicht, daß ich ei­nen Wun­der­wa­gen hät­te, es liegt schlicht dar­an, daß das Fahr­zeug über­wie­gend ein Steh­zeug ist. Wie schon frü­her aus­ge­führt und all­ge­mein be­kannt, ist die Für­ther Süd­stadt der Na­bel der Welt, mit­hin muß ich mich kaum mit ma­schi­nel­ler Hil­fe fort­be­we­gen. Und wenn doch, dann mit mei­nem un­er­reicht öko­no­mi­schen 11.000 PS-Dienst­wa­gen.

Kei­ne Ah­nung, was der Li­ter Sprit heu­te ko­stet. Neh­men wir zur Si­cher­heit und der ein­fa­che­ren Rech­ne­rei hal­ber mal 1,50 EUR an, dann wür­de ich für das Be­fül­len ei­nes rest­los leer­ge­schlürf­ten Tanks dem­nach glat­te 60,00 EUR löh­nen müs­sen. Die Rück­ver­gü­tung wür­de mit­hin 60 Cent be­tra­gen, im Quar­tal wohl­ge­merkt. Gut, man fährt mit­un­ter et­was mehr, ge­ben wir für al­le Fäl­le 100% Auf­schlag und lan­den dann bei 1,20 EUR Er­spar­nis in 3 Mo­na­ten, er­go 4,80 EUR im Jahr. Klingt gut! Doch wo ist der Ha­ken? Im Klein­ge­druck­ten: Die Kar­te selbst ko­stet 20,00 EUR im Jahr (schon ver­lo­ren!) und wä­re zu­dem die drit­te in mei­nem Geld­beu­tel. Oben­drein fän­de ich es stil­los, mei­nen treu­en Sub­aru-Mi­ni­bus mit ei­ner Volks­wa­gen-Kar­te voll­zu­tan­ken.

Und die Mo­ral von der Ge­schicht’? Die hat schon Hen­ry Ford for­mu­liert:

Reich wird man nicht von dem, was man ver­dient,
son­dern von dem, was man nicht aus­gibt

Heißt in mei­ne Dik­ti­on über­setzt: Wer dort­hin zieht, wo sich Ar­beit und Freun­de in der Nä­he fin­den, kriegt zwar kein Pro­zent zu­rück­er­stat­tet, muß aber von 100 EUR Sprit­geld 99 EUR erst gar nicht be­rap­pen!

Sonntag, 6. November 2005

(M)ein Wort zum Sonn­tag...

Zitat Lothar Schmidt

Ge­se­hen in ei­nem Ber­li­ner Schau­fen­ster im April 2002. Zi­tat nebst hand­schrift­li­cher Er­gän­zung von un­be­kann­ter Hand soll­te man die­ser Ta­ge viel­leicht vor dem Ab­ge­ord­ne­ten-Ein­gang des Reichs­ta­ges an­brin­gen, den Gro­ßen Ko­ali­tio­nä­rIn­nen zur Mah­nung... Auf daß wir bald ei­ne hand­lungs­fä­hi­ge und hand­lungs­wil­li­ge Re­gie­rung be­kom­men!

P.S.: Mit dem Reichs­tag mei­ne ich na­tür­lich das Ge­bäu­de, in wel­chem der Bun­des­tag tagt (oder nach­tet). Mir ist der Un­ter­schied sehr wohl be­wußt...

Sonntag, 23. Oktober 2005

Wenn ich was zu sa­gen hät­te...

In jun­gen Jah­ren war ich ein glü­hen­der Geg­ner der To­des­stra­fe, heu­te wür­de ich in alt­te­sta­men­ta­ri­scher Art und Wei­se am lieb­sten je­den Um­welt­frev­ler, der sei­nen Müll in die Ge­gend schmeißt, ei­gen­hän­dig er­trän­ken! Je­den­falls ab 100 g auf­wärts. Ba­na­nen­scha­len lie­ße ich ich durch­ge­hen, bei Zi­ga­ret­ten­schach­teln und PET-Fla­schen wür­de ich groß­zü­gig auf nur vier Jah­re Ar­beits­la­ger er­ken­nen... Oder mei­net­hal­ben auf drei, man ist ja kein Un­mensch.

Wilde Müllablagerung

Ich ka­pie­re nicht, wie sich ei­ne of­fen­bar ste­tig wach­sen­de Zahl von Af­fen Men­schen (von »Mit­bür­gern« mag ich hier nicht spre­chen) oh­ne je­den Skru­pel des ei­ge­nen Zi­vi­li­sa­ti­ons­schrotts zu un­ser al­ler Fü­ßen ent­le­di­gen kann: Haupt­sa­che, weg und aus den Au­gen, aus dem Sinn. Ver­gif­tung von Bo­den und Grund­was­ser? Mir doch egal. Ver­let­zungs­ge­fahr? Wurscht. Äs­the­ti­sche Ver­schan­de­lung? Hä?

Ab­so­lut aso­zi­al! Mein gna­den­lo­ses Ver­dikt: Wer als Er­wach­se­ner un­se­re Um­welt vor­sätz­lich als Müll­hal­de be­han­delt, ge­hört sel­ber »ent­sorgt«...

Freitag, 30. September 2005

Nack­te Tat­sa­chen

Beim mit­tags­päus­li­chen Stadt­gang sah ich letz­te Wo­che ein paar jun­ge Frau­en auf frag­wür­di­gen Kunst-am-Bau-Stein­qua­dern in der Son­ne hocken. Der An­blick des im fol­gen­den ex­em­pla­risch be­schrie­be­nen Da­men­hin­terns hät­te es durch­aus ver­dient, zur Il­lu­stra­ti­on hier ab­ge­bil­det zu wer­den, al­lein mei­ne Kom­pakt-Knip­se ver­fügt über kein Zoom-Ob­jek­tiv, wes­we­gen ich mich auf Ohr­fei­gen-Di­stanz hät­te her­an­pir­schen müs­sen... Da­zu fehl­te es mir am Mut, und so müs­sen es halt jetzt be­schrei­ben­de Wor­te tun.

Al­so: Die in Re­de ste­hen­de (und ih­rer­seits sit­zen­de) La­dy trug ei­ne sehr knapp ge­schnit­te­ne schwar­ze Ho­se, dar­über ein noch en­ge­res schwar­zes Shirt und zwi­schen­drin ei­nen dral­len, blei­chen Fleischwulst, der durch ei­nen schwarz-weiß be­rüsch­ten String-Tan­ga we­der nen­nens­wert ver­ziert noch si­gni­fi­kant ka­schiert wur­de. Al­le­mal ein un­ver­hoff­ter Blick­fän­ger, aber nach mei­nem Da­für­hal­ten kein son­der­lich äs­the­ti­scher.

Wo­mit sich die Fra­ge auf­tut: Was soll­te man/frau im öf­fent­li­chen Raum seinen/ihren Mit­men­schen zu­mu­ten? Ist al­les er­laubt, was mach­bar ist? Ist es ein Zei­chen von Selbst­be­wußt­sein oder ero­ti­scher Aus­strah­lung, wenn sich je­mand (egal wel­chen Ge­schlechts) in viel zu en­ge Kla­mot­ten zwängt und dann die ver­dräng­te Kör­per­mas­se in der Mit­te her­aus­quel­len läßt? Die aus der ver­meint­li­chen Fri­vo­li­tät mög­li­cher­wei­se re­sul­tie­ren­de Nie­ren­ent­zün­dung kann mir als nicht Be­trof­fe­nem gleich­gül­tig sein (aus der Per­spek­ti­ve des Kran­ken­kas­sen-Bei­trags­zah­ler an­der­seits auch wie­der nicht), aber es be­lei­digt das Schön­heits­emp­fin­den. Mei­nes je­den­falls. Wes­halb ich für wei­se Selbst­be­schrän­kung auch in Aspek­ten des ei­ge­nen Er­schei­nungs­bil­des plä­die­re.

Ich le­ge noch­mals Wert auf die Fest­stel­lung, daß mei­ne am weib­li­chen Bei­spiel ent­zün­de­te Ti­ra­de nicht dis­kri­mi­nie­rend ge­meint ist: Männ­li­che Wam­pen in zu kur­zen Kit­tel­chen sind mir gleich­falls ein vi­su­el­ler Hor­ror. Und des­we­gen bin ich noch lan­ge kein »Mo­ral­apo­stel«, ge­schwei­ge denn ein »Kost­ver­äch­ter«!

Montag, 26. September 2005

Auf den Hund ge­kom­men

Vor­ne­weg: Ich bin mit und un­ter Tie­ren auf­ge­wach­sen, gro­ßen und klei­nen, mau­en­den und wau­en­den, kreu­chen­den und fleu­chen­den, spre­chen­den (!) und schwei­gen­den. Be­vor hier­zu­lan­de ir­gend­je­mand wuß­te, was ein Pfer­de­flü­ste­rer ist, war ich schon Kat­zen­krabb­ler und Hun­de­krau­ler. Der el­ter­li­che Gar­ten ist der mut­maß­lich größ­te Tier­fried­hof Mit­tel­fran­kens, und ich ha­be in mei­ner Kind­heit man­che Trä­ne über den Ver­lust pel­zi­ger Freun­de ver­gos­sen. Ich ma­ße mir al­so Kom­pe­tenz und Ken­ner­schaft an in Fra­gen der Tier­hal­tung und der emo­tio­na­len Bin­dung zu Vier­bei­nern. Und da­mit auch gleich zu mei­ner pro­vo­kan­ten The­se:

Hun­de­hal­tung in der Groß­stadt ist Tier­quä­le­rei

Zur em­pi­ri­schen Be­grün­dung ver­wei­se ich auf nun­mehr sechs Jah­re Woh­n­er­fah­rung in der Für­ther Süd­stadt: Der An­teil ver­hal­tens­ge­stör­ter Kö­ter al­ler Ka­li­ber er­scheint mir hier deut­lich grö­ßer als in länd­li­chen Ge­bie­ten und klei­ne­ren Ge­mein­den. Sei­en es ener­vie­rend dau­er­kläf­fen­de Tep­pich­hu­pen, über­mä­ste­te Bett­wür­ste oder ran­da­lie­ren­de Rie­sen­käl­ber, sie al­le füh­ren hier in der Stein­wü­ste ein nicht an­satz­wei­se art­ge­rech­tes Le­ben mit hin­rei­chend Be­we­gung und aus­ge­wo­ge­ner Er­näh­rung. Ja, wie denn auch?! Aus­häu­si­ge Be­we­gung ist ja nur an der Lei­ne mög­lich, und we­der Herr- noch Frau­chen kön­nen da lan­ge mit Lum­pis Be­we­gungs­drang mit­hal­ten. Aus­dau­ernd ist auf Dau­er nur das Tier, nicht der Mensch. So drängt sich al­so der Ver­dacht auf, daß der de­vo­te Vier­bei­ner nicht sel­ten al­lein­ste­hen­den Be­sit­ze­rIn­nen als Kindersatz dient oder gel­tungs­be­dürf­ti­gen An­ge­bern als Po­tenz­ver­stär­ker. Von Tier­lie­be frei­lich kann in bei­den Fäl­len wohl kaum die Re­de sein...

Hundekacke

Und die neu­ro­ti­schen und wo­mög­lich trau­ma­ti­sier­ten Vie­cher selbst? Kacken al­ler­or­ten auf die Stra­ße und vor un­se­ren Gar­ten, wol­len über­all pin­kelnd Re­vie­re mar­kie­ren, wo es schon von Duft­mar­ken der Kon­kur­renz nur so wim­melt. Da muß man bzw. Tier zwangs­läu­fig ent­we­der ir­re oder zum Frust­fres­ser wer­den. Wahr­lich ein Hun­de­le­ben!

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