Abgelegt in: Spurensuchen • 15. Nov. 2008, 18:16 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Kurioses • 21. Okt. 2008, 6:25 Uhr • 1 Kommentar lesen
In einem abbruchreifen Haus, dessen Betreten mittlerweile längst nicht mehr ganz ungefährlich ist, haben wir neulich in einer Unmenge Schutt und Müll ein kleines Doppelportrait gefunden. Das Glas des hölzernen Aufstell-Rahmens war zersplittert, auf der deshalb ungeschützten obere Hälfte der alten Fotografie waren Feuchtigkeit und Schimmelbefall schon fleißig dabei, das Angedenken an die beiden Dargestellten für immer auszulöschen. Da mich das in Sepiatönen gehaltene Bild irgendwie berührt hat und es überdies offenkundig ist, daß die Portraitierten schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilen (können), kann ich das Foto hier wohl bedenkenlos vorzeigen und damit letztlich doch dem Vergessen entreißen:
Wen oder was sehen wir da? Vermutlich eine Mutter und ihren Sohn, letzterer durch Militärmantel, Gürtel und Uniformmütze mit Reichsadler als Angehöriger der Deutschen Wehrmacht ausgewiesen. Womit das Foto grob auf den Zeitraum von 1933 bis 1945 zu datieren wäre. Das Lächeln das jungen Mannes mutet zaghaft an, das seiner Mutter (oder sollte es gar seine Großmutter sein?) eher in sich gekehrt und unsicher. Ist das letztlich nur die Folge der ungewohnten Situation, des steifen Stillhaltenmüssens vor der neugierigen Kamera? Oder scheint schon die ‑berechtigte- Sorge durch, ob der Sohn (Enkel?) dermaleinst lebendig und in einem Stück aus der Feueresse des Krieges zurückkehren wird? Wir wissen es nicht, wir können es nur annehmen. Spekulation ist es ferner, die Szene im Atelier eines Berufsfotografen verorten zu wollen, doch deuten der arrangierte Vorhang rechts und natürlich die zeitgenössischen Usuancen darauf hin. Dennoch verbreitet das einfache Mobiliar eine Aura kleinbürgerlicher Enge und Betulichkeit. Aber wie hätte unter den spießigen braunen Machthabern auch etwas anderes entstehen sollen?
Kleine Leute, gewiß, die uns da anschauen und die sicherlich nicht Geschichte geschrieben haben, sondern von dieser in ihrer Existenz bestimmt wurden. Was haben sie in jenen Zeiten gedacht und gemacht? Mit all’ den anderen gejubelt und da schnell weggesehen, wo sich die häßliche Fratze des Regimes in aller Deutlichkeit zeigte? Wir wissen es nicht, wir werden es auch nicht mehr erfahren. Wir können uns daher auch kein Urteil anmaßen, wohl aber darüber nachdenken, daß auch von uns dermaleinst nicht viel mehr übrig bleiben wird als hier ein Foto, da ein Stück Film und dort vielleicht ein kreatives Werk, welches den eigenen Tod überdauert.
Mögen die beiden in Frieden ruhen...
Abgelegt in: Spurensuchen • 18. Okt. 2008, 11:14 Uhr • 3 Kommentare lesen
Und wieder die F.A.Z.: »Wie das Fernsehen Autoren vernichtet«. Irre! Doch die Lektüre der zahlreichen Kommentare zu jenem Artikel ist nicht minder spannend...
Abgelegt in: Vermischtes • 17. Okt. 2008, 6:30 Uhr • 2 Kommentare lesen
Für einen sehr stringenten Frieden auf Erden plädiert Frau Modeste. Leider wohl für die Katz’.
Abgelegt in: Empfehlungen • 9. Okt. 2008, 7:10 Uhr • 7 Kommentare lesen
Abgelegt in: Nostalgisches • 8. Okt. 2008, 6:35 Uhr • 7 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spurensuchen • 6. Okt. 2008, 21:36 Uhr • 1 Kommentar lesen
Heute abend wieder live aus London im NDR: Die Last Night of the Proms. Der zonebattler schaut und hört sich das regelmäßig nun schon seit über einem Dutzend Jahren an und ist jedesmal auf’s neue begeistert. Vielleicht erlebt er es ja sogar noch, daß sie den genußtrübend blöde brabbelnden Kommentator Rolf Seelmann-Eggebert irgendwann mal auf’s verdiente Altenteil schicken... Rule Britannia!
Abgelegt in: Empfehlungen • 13. Sep. 2008, 5:17 Uhr • 8 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spurensuchen • 9. Sep. 2008, 6:40 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Expeditionen • 27. Aug. 2008, 17:26 Uhr • 4 Kommentare lesen
So stand und steht es tatsächlich auf dem Gebotsschild am oberen Ende des Mastes, an welchen dieses traurige Fahrradwrack hier angeleint ist:
Leider bekam ich allen Verrenkungen zum Trotze nicht beides gleichzeitig auf das Bild. Das solide Bügelschloß hält eisern zu und fest, solcherart ein Musterbeispiel treuer Pflichterfüllung abgebend...
Abgelegt in: Kurioses • 29. Jul. 2008, 15:37 Uhr • 9 Kommentare lesen
Seit Tagen schon brummt es wieder tief und sonor über Nürnberg und Fürth. Wer sich nach der Quelle des Geräusches umschaut, sieht den gleichen Wellblechflieger wie im Vorjahr. Ist halt unkaputtbar, die gute alte Tante Ju!
Abgelegt in: Ereignisse • 25. Jul. 2008, 9:58 Uhr • Diskussion eröffnen
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Süßer und scharfer Senf: