Mittwoch, 19. Juli 2017
Der zonebattler geht gemeinhin sehr sorgfältig mit seinen Habseligkeiten um, und das gilt aus Gründern seiner inneren Haltung zu Ressourcenschonung und Verschwendungsvermeidung auch für jene Dinge, die ihm gar nicht selbst gehören. Zum Beispiel für sein dienstliches »Mädchen-Handy« [1], über welches er seit dem 20. März 2007 Kontakt zu seinen Männern im Felde hält. Da diese in der Regel nicht via Festnetz zu erreichen sind, war der Arbeitgeber auf die Idee verfallen, auch den stationär tätigen Verfasser dieser Zeilen mit einem Mobiltelefon auszustatten, auf daß der dienstliche Sprechverkehr über den kostengünstigen Konzern-Mobilfunktarif abgewickelt werden könne und möge. So weit, so gut. Mein kommunikativer Handschmeichler verläßt das Büro in der Regel nicht, sieht daher noch (fast) wie neu aus und der Erst-Akku reicht nach einer Aufladung immer noch für eine gute Woche Rufbereitschaft...
Gestern aber verkündete mir das Gerät einen vergeblichen Anrufversuch am letzten Sonntag. Am Sonntag? Welcher meiner Mannen sollte versucht haben, mich am Wochenende zu erreichen? Das roch nach etwas Ungewöhnlichem. Beim Scrollen durch die Anruflisten fiel mir auf einmal auf, daß das Datum zwar stimmte, nicht jedoch der dazugehörige Wochentag: Der lag um einen daneben, der vermeintliche Sonntags-Anruf stammte in Wirklickeit also vom Montag! Ich schlußfolgerte messerscharf, daß das Handy sich, mich und den Rest der Welt im falschen Jahr wähnte. Und wirklich, das dumme Ding glaubte uns als gegenwärtig im Jahr 2016 befindlich:
Das sich durch Anklicken magisch vergrößernde Foto dokumentiert den Cursor auf der »6«, also der letzten Stelle der Jahreszahl stehend. Wer aber beschreibt mein Erstaunen [2], als ich mich trotz mehrfachen energischen Daumendrückens nicht in der Lage sah, aus dem Sechser einen Siebener zu machen? Schier unglaublich, aber dennoch wahr: Der Bordkalender meiner schicken Handgurke reicht nur von Anfang 2000 bis Ende 2016! Offenbar gingen die südkoreanischen Ingenieure davon aus, daß kein Mensch sein Handy länger als zehn Jahre nutzen würde. Tja. So sind sie...
Der Endesunterfertigte tickt aber anders, und weil er sich ungern von seinen Gerätschaften vorschreiben läßt, wann er sie außer Dienst zu stellen hat, hat er sich jetzt gerächt und den Kalender einfach auf das Jahr 2006 zurückgedreht. Damals war der heutige 19. Juli auch ein Mittwoch und weil Mailbox und andere Features ohnehin nix mit der Jahreszahl anzufangen scheinen, wird jetzt erstmal knapp 11 Jahre lang kalendarisch hinterhergehinkt. Dann sehen wir weiter bzw. vermutlich erledigt sich das Problem am 27. Februar 2026 auf eine andere Art und Weise ganz von selbst...
[1] Das von mir weiland herausgesuchte, metallic-rote Klapp-Ei mit dem sperrigen Namen Samsung SGH-E570 wurde seinerzeit von der Kollegenschar interessiert beäugt, aber weit überwiegend als unmännlich abgetan. Soll mir recht sein, mein Geschmack liegt ohnehin regelmäßig abseits des sogenannten Mainstreams.
[2] Diese schöne Wendung ist eines der wenigen, bei passender Gelegenheit aber gern hervorgekramten Relikte meines rechtschaffen erworbenen Latinums.
Montag, 5. Juni 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Mein treuer Jura-Kaffeevollautomat vom Typ Impressa E85 sucht ein gutes neues Herrchen, dem es nach einer kleinen Revision noch lange dienstbar sein kann. Die nachfolgend auf dem (nicht eingeschalteten) heimischen Herd gemachten Fotos sind anklick- und vergrößerbar.
Das fesche Gerät wurde gekauft im (und betrieben seit) Mai 2005. Seither wurden die Wasserpumpe (in 06/2011), die Brüheinheit (09/2012) und der undicht gewordene Membran-Druckminderer (10/2015) erneuert. Aktueller Zählerstand: 35.359 Bezüge. Die Maschine funktioniert prinzipiell, bedarf aber der zeitnahen Zuwendung: Neuerdings braucht der Automat nämlich deutlich länger als üblich zum Befüllen einer Tasse, der Durchfluß ist reduziert und aus den »Innereien« blubbert es vernehmlich anders als sonst. Ich tippe auf einen Fremdkörper/Partikel in der Leitung zwischen Heizelement und Brüheinheit, denn der separate Heißwasserbezug funktioniert tadellos und ohne jede Einschränkung. Man müßte also wohl das Heizelement »entschlauchen« und gründlich durchspülen. Eine versuchshalber durchgeführte Entkalkung hat jedenfalls nicht geholfen, das Problem dauerhaft zu beseitigen...
Äußerlich hat die Maschine nur zwei kleinere Makel: an der Deckelklappe links oberhalb des Wasserbehälters ist einer der beiden Scharnierarme abgebrochen (was keine funktionale Einschränkung bedeutet), am Wasserschalen-Einschub ist die linke obere Ecke der Blende abgebrochen (auf den Fotos zu sehen, passiert vielen und ist ebenfalls kein funktionaler Mangel). Im Inneren ist die Maschine sauber und gut gepflegt. Um allfällige Wartungsarbeiten zu erleichtern, habe ich die vier Gehäuseschrauben auf der Rückseite sowie die beiden Schrauben oben nahe der Gerätefront durch gleichartige Kreuzschlitz-Typen ersetzt. Man braucht also weder den albernen Jura-Ovalschlüssel noch einen Torx-Schraubendreher, um das Gerät zu Wartungszwecken zu öffnen.
Das (von mir nie benutzte!) Originalzubehör zum Milchaufschäumen ist mit dabei, ebenso die Bedienungsanleitung. Ferner eine wiederbefüllbare Wasserfilterpatrone (aus Hygiene-Gründen geleert). Im einschlägigen Versandhandel kann Filtergranulat in 1000g-Dosen für weniger als 25 EUR bestellt werden, welches dann für ca. 15 Befüllungen der Patrone reicht und damit nur etwa ein Zehntel von dem kostet, was für die originalen Jura Claris Filterpatronen hinzublättern wäre. Eine super Sache, vom erheblich geringeren Anfall von Plastikmüll gar nicht zu reden... Einen Satz schön bebildeter Service-Anleitungen (16 PDF-Dateien) gibt es per Mail dazu.
Ich hätte gerne noch EUR 50,00 für das Gerät (bei Selbstabholung). Versand (innerhalb Deutschlands, ohne Inseln und Bielefeld) ist prinzipiell möglich für (keineswegs kostendeckende) EUR 15,00 Aufpreis.
Standort ist natürlich hier in GRUNDIG City (Fürth i. Bay.). Bis in die Ostvorstadt (Nürnberg) würde ich sogar frei Haus liefern, auch nach Erlangen ginge das problemlos zu machen. Ich freue mich auf Anfragen per Mail.
Samstag, 25. März 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Passend zum Saisonstart biete ich hier mein kaum gebrauchtes Kettler-Alurad »Mountain Traveller« (28″, 5‑Gang-Pentasport) an, ich fahre de facto nur noch mein Liegerad und zum im Keller versauern ist das schöne Kettler-Rad viel zu schade. Der Zustand ist nahezu neuwertig, die (durch Anklicken vergrößerbaren) Fotos sprechen für sich. Die gekapselte 5‑Gang-Schaltung ist wartungsarm und leicht zu bedienen, wenngleich sie genau einjustiert sein will. Damit das Nachstellen der Bowdenzüge auch weiterhin gut klappt, habe ich eine genaue Anleitung vom Hersteller ausgedruckt, die ist nicht im Bild, aber dennoch mit dabei. Preis: glatte EUR 100,00.
Wer mag meinem treuen Drahtesel Unterschlupf gewähren und ihn bestimmungsgemäß benutzen? Anfragen bitte per Mail !
Donnerstag, 23. März 2017
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Ich biete hier und heute einen echten Klassiker an, (m)eine MagLite 4D-Taschenlampe aus der Zeit, da der Name MagLite wirklich noch für kompromisslose Qualität stand. Gekauft habe ich den ultrasoliden Lichtprügel noch zu seligen DM-Zeiten (1994 für stolze DM 78,00). im Jahre 2008 habe ich ihn dann mit dem originalen LED-Modul SH34DCW6 (kein billiger China-Nachbau!) für weitere EUR 26,00 auf den aktuellen Stand der Leuchtmitteltechnik gebracht.
Die Variante für vier Monozellen (4D) erschien mir immer als die praktischste und beste: Die 6D ist viel zu lang, zu schwer und zu unhandlich, 5D und 3D zu unpraktisch, da Mono-Zellen gemeinhin pärchenweise verkauft werden, die 2D schließlich ist zu schwach. Die 4D ist dagegen äußerst leuchtkräftig, gut ausbalanciert und man hat nach dem Kauf zweier Batterie-Packungen keine Monozellen übrig...
Die Lampe ist absolut neuwertig, denn sie stand tatsächlich 99,99% ihres Lebens bei mir im dunklen Flurschrank und harrte dort ihrer Einsätze, die dann nie kamen. Als Bewohner einer Großstadt brauch(t)e ich sie schlichtweg nicht wirklich, für das Suchen eines heruntergefallenen Euros reicht mir heutzutage das Smartphone als ambulante Bedarfsfunzel. Aber fraglos gibt es Leute, für die so ein portabler Flakscheinwerfer nützlich ist. Insgesamt hat die Lampe höchstens 15 Minuten auf der Uhr (vom Ausprobieren und Leute beeindrucken).
Für die wirklich makellos erhaltene Photonenkanone hätte ich gerne 50,00 EUR, und da ist nicht nur das Paketporto inklusive, sondern auch das im Bild gezeigte Beiboot, eine nicht weniger mackenfreie MagLite Mini aus 1990 (für weiland DM 40,95) mit Halogen-Birne vorne und Ersatzstück hinten drin sowie noch ein Paar originalverpackter Ersatzbirnchen. Die originale Halo-Birne für die dicke Dora gibt’s natürlich auch noch mit dazu. Wer mag die Nacht zum Tage machen? Ich bitte um Wortmeldung!
Dienstag, 22. November 2016
Mittwoch, 2. November 2016
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Aus Platzgründen bietet der zonebattler hier seine Standlautsprecher Arcus AS 70 an, die ihn ein gutes Vierteljahrhundert lang durchs Leben begleitet haben. Die Boxen habe ich am 27. Dezember 1990 zum Paarpreis von 2.000 DM neu gekauft, kurioserweise habe ich sogar die Kaufquittung und die Garantiescheine selbst ausgefüllt, weil ich zu jener Zeit an Samstagen in einem Erlanger HiFi-Studio spaßeshalber ausgeholfen und mitgearbeitet habe.
Die Tröten sind in ihrem Leben bei und mit mir nur 2x umgezogen, und das jedesmal gut geschützt in ihren Originalkartons (die mitgeliefert werden, auch wenn sie auf den Fotos nicht zu sehen sind, weil sie auf dem Dachboden verstaut sind). Der optische Zustand der feschen Standlautsprecher ist daher nahe am Neuzustand, funktionieren tun sie natürlich auch tadellos wie eh und je. Gibt ja auch keine Schaumstoffsicken, die altersbedingt zerbröseln könnten. Außerdem mußten die Kisten in meinen Diensten nur Klassik in moderater Lautstärke zu Gehör bringen, wurden also nicht mal ansatzweise an ihre physikalischen Grenzen gebracht.
Zum Fotografieren habe ich die in der Zimmerecke wartenden Schallwandler eher ambulant mit dem Baustrahler angeleuchtet, eine Tageslicht-Inszenierung im drei Altbau-Stockwerke tiefer gelegenen Hinterhof hätte mich zuviel Schweiß (und möglicherweise auch Tränen) gekostet. Man kann aber dennoch gut genug erkennen, worum es hier geht (zumal sich die Fotos in diesem Beitrag ausnahmsweise durch Anklicken vergrößern lassen).
Die originalen Aufsteck-Frontbespannungen sind makellos erhalten, da die sich weder gegen die Zudringlichkeiten von Kleinkindern noch die Attacken von Haustigern behaupten mußten. Auch Nikotinspuren gibt es weder zu sehen noch zu riechen. Schallentkoppelt aufgestellt sind die Boxen auf (selbstverständlich originalen) Gummibällen, welche immer noch weich und nicht verhärtet sind.
Macken sind nur minimale vorhanden, am ehesten sichtbar sind leichte »Helligkeitskanten« an den Fronten, weil ich die Bespannungen in den ersten Betriebsjahren aufgesteckt hatte, später dann aber nicht mehr. Dadurch hatte das Tageslicht unterschiedlich lange Zeit, die Beize/Lackierung aufzuhellen. Unvermeidlich sind auch leichte Helligkeitsabstufungen zwischen Korpusflächen und Kantenleisten, verschiedene Hölzer verhalten sich halt langfristig unterschiedlich.
Übrigens sind die beiden Boxen in der Farbe weniger verschieden als die Bilder suggerieren, hier spielt wohl das winkelbedingt changierende Reflexionsverhalten bei der punktuellen Beleuchtung mit hinein, vermutlich sind die beiden Fronten beim Knipsen zudem nicht 100%ig planparallel aufgestellt gewesen...
Mechanische Alterserscheinungen (Ablösungen, Verziehungen etc.) gibt es keine. Ist halt gediegene Schreinerarbeit aus deutschen Landen...
Lieferumfang: 2 Boxen, 2 steckbare Frontbespannungen, Originalkartons samt allen Styropor-Teilen, Kaufbeleg, Garantiekarten, Bedienungsanleitung, Produkt-Prospekt. Dicke Anschlußkabel (2,5 qmm Querschnitt je Ader) von ausreichender Länge gibt es als Bonus mit dazu.
Standort: Fürth (Bay)
Preis: EUR 450,00
Nur Selbstabholung gegen Barzahlung, Probehören ist selbstverständlich möglich!
Freitag, 28. Oktober 2016
Sonntag, 14. August 2016
Zu ihrer Geschichte und dem Bewahren historischer Zeugnisse haben die Schweden ein unverkrampftes Verhältnis. Da sie schon seit längerem keine kriegsbedingten Verheerungen im eigenen Land zu beklagen haben und infolgedessen keine zerbombten Städte wiederaufzubauen waren, mußten sie in den 1960er Jahren und später schon die sprichwörtliche Abrißbirne schwingen, um in ihren alten Stadtkernen großflächig Platz für Neues zu schaffen. Im Rückblick mögen viele das bedauern, denn was dann an Beton-Brutalo-Architektur nachfolgte, erscheint sensibleren Gemütern oft als böse Bausünde, das ist in Schweden nicht anders als in Deutschland.
Immerhin haben die Schweden vieles durch Translozierung gerettet, beispielhafte Altbauten also zu Museumsdörfern zusammengefaßt. Auch sowas kennt man aus hiesigen Landen, aber in Schweden gibt’s das deutlich öfters. Zum Beispiel in Gamla Linköping, wo man die Essenz des alten Ortskernes von Linköping in einer Zeitblase bewahrt hat:
Die in alten Läden und Kontoren untergebrachten Geschäfte, Werkstätten und Betriebe sind natürlich schon auf Touristen und Feriengäste abgestimmt und ausgerichtet, dennoch hat man nie den Eindruck, in einer künstlichen Disney-Land-Kulisse herumzulaufen: Das Gebotene hat Bezug zur Region, die Anlage ist gut geplant und die meisten Häuser sind von »richtigen« Einwohnern dauerhaft bewohnt. Zudem liegen Museumsdörfer wie Gamla Linköping nicht irgendwo ganz weit draußen, sondern an der Peripherie der Innenstadt, uneingezäunt und mit mehreren offenen Zugängen.
Wagen wir mal einen größeren Sprung (in der virtuellen Retrospektive kann man ja umstandlos machen, was in realiter eine Tagesreise bedeutet) nach Eskilstuna, der Partnerstadt Erlangens. Von der jahrhundertealten Tradition der Metallverarbeitung und Kanonenherstellung sieht und hört man dort heutzutage nicht mehr viel:
Einmal mehr begeisterte uns in diesem schmucken Städtchen (wie schon Tage zuvor in Norrköping) das Flanieren am Fluß entlang (hier Eskilstunaån geheißen). Wenig Autos, viel Grün, reichlich Kultur und Kreativwirtschaft in alten Backsteinfabriken, da ist ein halber Tag rum wie nix und man hat noch immer längst nicht alles gesehen, was einen interessieren könnte: Hier eine Kirche, da eine Promenade, dort ein Kunstmuseum...
Apropos Museum: in meinem Stockholmer Bilderbogen habe ich ja schon vor einiger Zeit die konservierte Vasa gezeigt, jene berühmte königliche Galeone, die auf ihrer Jungfernfahrt im Jahre 1628 schon nach etwa 1300 Metern Fahrstrecke kenterte und absoff. Nach mehr als 330 Jahren unter Wasser hat man das bestens erhaltene Schiff 1961 gehoben und geborgen und in ein nahes Trockendock geschleppt. An Ort und Stelle hat man dem wunderbaren Wrack später sozusagen das Vasa-Museum übergestülpt und zeigt dort heute anhand von vielfältigen Exponaten rund um das originale Schiff dessen ebenso tragische wie faszinierende Geschichte:
Der Besuch im Vasa-Museum ist fraglos ein »Muß« für jeden Stockholm-Besucher: Die Aura des echten Schiffes ist beeindruckend, die didaktische Konzeption der um das gigantische Gefährt herum errichteten Ausstellung beispielhaft. Ein Glücksfall, daß der Schiffsbohrwurm in dem landnahen Brackwasser keine Überlebenschance hatte: Der lokalen Abwesenheit dieses ansonsten weitverbreiteten Holzfressers verdankt die Menschheit die Überlieferung des weitgehend kompletten Schiffes als aussagestarke »Zeitkapsel«!
Nicht ganz so alt, aber gleichwohl nett anzuschauen sind andere historische Fahrzeuge, die man auf Stockholms Straßen im Einsatz sieht. Neben automobilen Oldtimern sind das zum Beispiel historische Straßenbahnen wie dieses fast fabrikfrisch wirkende Exemplar:
Ich hatte ja schon in der ersten Folge meines Reise-Rapports erwähnt, daß in Schweden vergleichsweise wenig Menschen auf vergleichsweise viel Fläche leben. Entsprechend leer sind die Straßen, entsprechend groß sind die Autos. Logisch, daß einem ausgewiesene Kleinwagen eher selten begegnen. Sogar in der Metropole Stockholm habe ich nur einen einzigen Smart gesehen, und der kam ausweislich seines Kennzeichens aus ... Coburg!
An dieser Stelle meiner Remineszenzen tropft mir nun unversehens der Sabber von der Unterlippe auf die Tastatur, hervorgerufen durch alliterationsinduzierte (Coburg -> Cornetto) Triggerung multisensorischer Erinnerungen an das ach so göttliche Lakritz-Eis:
Neben dieser in deutschen Landen unbekannten Eishörnchen-Variante gab es natürlich im Supermarkt auch ordentliche »Anstaltspackungen« zu kaufen, mit denen wir den Gefrierschrank unseres gastgebenden Freundes vollgeschlichtet haben zwecks kulinarischer Abrundung der langen Abende. Je mehr fränkischen Freunden und Bekannten ich davon erzähle, desto mehr muß ich freilich einsehen, daß Lakritze ein sehr polarisierendes Genußmittel ist: Den einen läuft – gleich mir – sogleich das Wasser im Munde zusammen, die anderen schütteln sich heftig ob der bloßen Vorstellung, sowas in den Mund zu nehmen. Zwischendrin scheint’s nix zu geben...
Aber egal. Wenn wir nun schon mal in Stockholm sind, machen wir noch einen Ausflug in die/den Skansen, ein weiteres, in diesem Fall weithin bekanntes und berühmtes Museumsdorf. Das existiert schon seit 1891 und bewahrt im Wortsinn großflächig die schwedische Volkskultur:
Auch diese Attraktion ist ein für jeden Hauptstadt-Besucher obligatorischer Programmpunkt, für den man sich (mindestens) einen halben Tag Zeit nehmen sollte. Wir waren übrigens sehr positiv überrascht von der fachlichen Qualifikation der in historische Kostüme gekleideten »Bewohnerschaft« des Museumsdorfes. Das profunde Wissen der Handwerker, Bäuerinnen und Mägde ging weit über das hinaus, was von »typischen« Besucherfamilien gemeinhin nachgefragt wird. Auch in komplexen historischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen erwiesen sich die Damen und Herren als überaus beschlagen und sattelfest, wir gingen letztlich erheblich klüger wieder heraus, als wir hineingegangen waren. So soll es sein!
Den bis hierher gefolgten Leserinnen und Lesern gegenüber sei nunmehr eingestanden, daß des zonebattler’s höchst sprunghafte Erzähldramaturgie kein bewußt gewähltes Stilmittel ist, sondern doch nur Ausdruck von Planlosigkeit und Faulheit: Tatsächlich hat sich der Blubber-Blogger im Voraus 5 x 8 seiner schönsten Urlaubs-Fotos nach rein ästhetischen Kriterien herausgesucht und versucht diese im Nachgang einigermaßen stimmig verbal zu verbinden. Dank dieses entwaffnenden Bekenntnisses braucht es jetzt für ein weiteres »See-Stück« wohl keine weiteren Verrenkungen:
»Sweden in a nutshell« würde ich dieses prototypische Motiv wohl benennen, wenn ich denn für ein englischsprachiges Publikum schrübe: Wasser, Wald, Wolken, Romantik sowie allgegenwärtige Umsicht, Vorkehr und Sicherheit, all das und mehr findet sich hier in einem einzigen Ausschnitt kompakt zusammengefaßt wieder.
Wasser und Sicherheit sind auch die idealen Stichworte für etwas, was ich bislang weder erwähnt noch gezeigt hatte: Burgen und Schlösser nämlich, die landestypisch gern etwas gedrungener gebaut werden resp. wurden als wir relativen Südländer das so gewohnt sind. Das hier ist Örebro slott in Örebro, man beachte den eigens inszenierten Kontrast zu den neuzeitlichen Sitzgelegenheiten im Vordergrund:
Auch diese sehenswerte Stadt »eroberten« wir uns übrigens im Rahmen eines Tagesausfluges. Im Vergleich zu unseren herkömmlichen Rundreisen erwies sich der stationäre Aufenthalt an einem Ort – eben Grytgöl – als planerische Herausforderung: Einerseits wollten wir natürlich möglichst viele Facetten des uns bislang unbekannten Landes kennenlernen, andererseits mochten wir nicht einen Gutteil des Tages im Auto verbringen, nur um stundenlang streng tempolimitiert durch immerwährende Waldschneisen zu gleiten...
Na ja, es fanden sich in den knapp drei Wochen unseres Urlaubes genügend Ziele im 100-Kilometer-Radius, die des Ausrückens wert waren. Manches ließ sich auch ganz gut miteinander verbinden. Den einen oder anderen Tag blieben die Räder unseres weißen Volvos sogar gänzlich unbewegt und wir daheim bzw. in fußläufiger Nähe, was durchaus zur gründlichen Erholung und Entschleunigung beitrug. Der Effekt ist erfreulicherweise dermaßen nachhaltig, daß mit der fünften und letzten Folge dieser Reise-Reprise auch erst wieder in einer Woche zu rechnen ist!
Samstag, 14. Mai 2016
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Fast auf den Tag genau 20 Jahre besitze und betreibe ich den nachfolgend gezeigten und heute zum Verkauf angebotenen Klang-Prozessor Behringer Stereo Ultrafex EX 4000. Jetzt brauche ich ihn nicht mehr und möchte ihn in wertschätzende Hände (und an ebensolche Ohren) weitergeben.
Das Gerät habe ich ich am 19. Mai 1996 neu gekauft, und es hat in den zwei Dekaden bei mir keine mit bloßem Auge erkennbaren Gebrauchsspuren abbekommen. Die Funktion ist selbstverständlich tadellos. Weder habe ich Kondensatoren getauscht noch Ballistol hineingesprüht, geschweige denn von Jungfrauen bei Neumond zurechtgeschnippelte Holzscheiben eingeklebt. Tatsächlich habe ich nicht mal den Deckel abgeschraubt, um zu schauen, was alles drin ist in der mysteriösen Blechschachtel...
Wie immer habe ich alles fein säuberlich aufgehoben, was dazugehört, also Bedienungsanleitung, Rechnung, Originalverpackung. Ferner gehören noch die beiden im ersten Bild gezeigten, schwarz gefärbten DIY-Holzklötze dazu: Ich hatte meinen Plattenspieler auf dem Prozessor stehen und dessen Gehäuse mit den paßgenau gesägten Holzteilen quasi nach hinten auf stapelbares Format erweitert. Zwischen den beiden Klötzen war Platz gelassen für die Zuführung der Signalkabel (Fotos sind per Mausklick vergrößerbar):
Hier eine weitere Frontansicht des audiophilen Zauberkastens:
So schaut das solide gearbeitete Teil von hinten aus:
Und natürlich sind die seitlich anschraubbaren »Ohren« für die Montage in einem 19″-Rack auch mit dabei:
Das Typenschild auf dem Originalkarton:
Auszug aus der Bedienungsanleitung (1):
Auszug aus der Bedienungsanleitung (2):
Auszug aus der Bedienungsanleitung (3):
Mein Einsatzbereich war in der Tat nicht das Studio (also das »Aufpeppen« von eigenen Aufnahmen), sondern das Würzen der Wiedergabe in der heimischen HiFi-Kette. Ich hatte den Prozessor als einschleifbaren »Adaptor« an meinen SONY TA-550ES Verstärker angeschlossen und brachte damit einen subjektiv recht erstaunlichen Schuß »Extra-Musikalität« in meine CD-Sammlung.
Zu guter Letzt der Preis: Für das weiland 330 DM teure Gerät hätte ich gerne noch schlanke 60 EUR, Holzklötze und DHL-Paketversand innerhalb Deutschlands inklusive. Anfragen bitte per Mail.
Samstag, 27. Februar 2016
Dienstag, 16. Februar 2016
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Nachdem der zonebattler neulich schon seinen schönen Plattenspieler in jüngere Hände weitergegeben hatte, will er das Gleiche nun mit einem seiner schon an anderer Stelle vorgestellten Kassettendecks tun und eines seiner beiden Philips N2521 veräußern. Auch diesmal sind Anleitung, Garantiekarte und Rechnung Bestandteil des Angebotes (wenn auch nicht der nachfolgenden, anklickbaren Fotostrecke)...
Müßig zu betonen, daß auch dieses Gerät in jeglicher Hinsicht funktionsfähig ist, obwohl es schon mehr als dreieinhalb Jahrzehnte auf seinem plastiknen Buckel hat. Die Vorderfüße aus Gummi hat es sich dabei etwas plattgestanden, aber ansonsten hat es die Zeitläufte ohne jedes nennenswerte Zipperlein überlebt.
Gekostet hat dieses damalige Spitzenmodell von Philips ausweislich der Original-Rechnung immerhin 850,00 DM. Das ist auch in EUR umgerechnet kein Pappenstiel, relativiert sich aber auf knapp 23 DM pro Jahr, wenn man denn so rechnen will...
Über die Wertigkeit von Kunststoffgehäusen kann man vortrefflich streiten, mir gefiel eben dieses zerklüftete Design, welches sich ja so sehr abhebt von den uniform brettebenen Aluminium-Frontplatten der Geräte aus fernöstlicher Produktion.
Ja, ich habe das Philips-Design der späten 1970er Jahre geliebt und mag es bis heute. Deshalb bleibt mein erstes N2521 auch weiterhin in meinem Besitz, angeboten wird hier nur sein mir später zugelaufener Zwillingsbruder.
Beim Schreiben dieser Zeilen wird dem Autor ganz nostalgisch ums Herz: Was hat er doch damals alles an (klassischer) Musik aus dem Radio aufgenommen und immer gehofft und mitgefiebert, daß das aufzuzeichnende Stück ganz auf die 45 Minuten einer Kassettenseite passen und nicht in sozusagen letzter Minute ein hurtiger Kassettenwechsel vonnöten sein möge!
Ja, solche ultracoolen Metallspulen-Kassetten waren in den frühen 1980ern der letzte Schrei! Das Band an sich war nix Besonderes, aber die sich im Sichtfenster drehenden Spulen waren um ein Vielfaches eindrucksvoller als die kaum sichtbare Bewegung im Inneren von »normalen« Kassetten mit kleinen »Sehschlitzen« zwischen den Spulenwickeln...
Die mehr der Optik als Aufnahmezwecken dienende Kassette habe ich vor Jahren für aberwitzige 20,00 EUR in einem Second-Hand-Laden mitgenommen, und weil sie sich so schön macht in meinem redundanten N2521, belasse ich sie auch im Gerät und verkaufe sie kurzerhand mit.
Na gut, wieviel Trennungschmerzensgeld verlange ich für das Kassettendeck samt Kassette? Glatte 100,00 EUR einschließlich innerdeutschen Paketportos zur Lieferung frei Haus! Ich freue mich über jede Interessenbekundung per Mail von einem latent guten neuen Herrchen (oder Frauchen) und packe das Gerät zwischenzeitlich schon mal so gewissenhaft ein, daß es allenfalls gefährdet ist, wenn ein ICE den vorwitzigen DHL-Paketlaster vom Bahnübergang fegen sollte (was eine höhere Macht hoffentlich verhüten möge).
Donnerstag, 4. Februar 2016
Mit einem eigens angekauften Aufnahmegerät bin ich neulich einem längst pensionierten Eisenbahner-Kollegen auf die Pelle gerückt und habe seine lebhaft vorgetragenen Erinnerungen an seine Dienstzeit aufgezeichnet. Acht interessante (und zudem äußerst amüsante) Geschichten sind ab sofort aufruf- und anhörbar in den FürthWiki-Artikeln zum Güterbahnhof, zum Stellwerk Ottostraße und zur Kasernenbahn (jeweils im Abschnitt »Zeitzeugenberichte«). Viel Spaß beim Lauschen!
Süßer und scharfer Senf: