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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Dienstag, 30. Mai 2006

Bil­der­wel­ten – Wel­ten­bil­der

Ich ha­be mir vor­ge­nom­men, spä­te­stens bis En­de 2007 mein um­fang­rei­ches Vi­deo-Ar­chiv im Be­ta­max-For­mat ge­sich­tet und die mir da­von als ab­so­lut un­ver­zicht­bar er­schei­nen­den Schät­ze auf ein di­gi­ta­les Me­di­um über­spielt zu ha­ben, zum Zwecke des dau­er­haf­ten Be­wah­rens. Wäh­rend sich die Sor­ge um den Er­halt vie­ler auf­ge­nom­me­ner Spiel­fil­me durch das Er­schei­nen schö­ner DVD-Edi­tio­nen oft von selbst er­le­digt, kann man bei vie­len an­spruchs­vol­len Fern­seh­spie­len aus der Blü­te­zeit des öf­fent­lich-recht­li­chen Kul­tur­fern­se­hens kaum auf der­lei Hil­fe von au­ßen hof­fen.

Was mir die­ser Ta­ge beim Durch­se­hen ei­ni­ger TV-Mit­schnit­te aus den 1980ern auf­ge­fal­len ist, ver­dient mei­nes Er­ach­tens schon des­halb Er­wäh­nung, weil man dar­aus recht klar er­kennt, in wel­che Rich­tung die wei­te­re Ent­wick­lung in der Me­di­en­land­schaft seit­her ge­lau­fen ist:

  • Mei­ne bei­den SONY Be­ta­Hi­Fi-Vi­deo­re­cor­der ha­ben je­weils gut 22 Jah­re auf dem Buckel, wie­gen pro Stück so­viel wie 10 heu­ti­ge VHS-Schuh­kar­tons und ha­ben auch ei­ne min­de­stens 10 mal so lan­ge Le­bens­dau­er wie die­se. Ver­gleich­ba­re Qua­li­tät wird heutz­ta­ge of­fen­bar we­der her­ge­stellt noch nach­ge­fragt.

  • Fil­me wur­den von leib­haf­ti­gen An­sa­ge­rin­nen (de­ren Out­fit und eu­len­haf­te Bril­len heu­te über­aus bi­zarr an­mu­ten) mit In­halts­be­schrei­bung vor­ge­stellt.

  • Spiel­film-Aus­strah­lun­gen wur­den sei­ner­zeit we­der ge­kürzt noch durch tum­be Wer­be­ein­blen­dun­gen in das Bild noch durch das bru­ta­le Ab­wür­gun­gen des Ab­span­nes ver­stüm­melt. So­gar das Sen­der­lo­go wur­de oft nur für we­ni­ge Mi­nu­ten de­zent ein­ge­blen­det.

Wenn man sich ei­ni­ge Zeit sol­cher­art mit sei­nen al­ten Ar­chiv-Schät­zen be­schäf­tigt hat, dann ist der Blick ins ak­tu­el­le TV-Pro­gramm (selbst bei den »bes­se­ren« Sen­dern) doch wie­der recht er­nüch­ternd. Ach ja...

Donnerstag, 18. Mai 2006

Ei­ne Er­leuch­tung

Im Schloß Frie­den­stein zu Go­tha ha­be ich im dort in­te­grier­ten Ek­hof-Thea­ter die­sen präch­ti­gen Kron­leuch­ter (und noch di­ver­se an­de­re) ge­se­hen:

elektrischer Kronleuchter

Die ein­drucks­vol­len Leucht­kör­per im Zu­schau­er­raum ver­fü­gen über un­ge­mein rea­li­stisch aus­se­hen­de, elek­tri­sche Ker­zen-At­trap­pen, de­ren »Flam­men« der­ma­ßen leicht­gän­gig ge­la­gert sind, daß sie im stets vor­han­de­nen Luft­hauch bzw. in der selbst­er­zeug­ten Ther­mik stän­dig in leich­ter Be­we­gung sind. Als Re­sul­tat »zap­peln« die Lich­ter und vor al­lem der durch sie be­wirk­te Schat­ten­wurf um die Lü­ster stän­dig ein biß­chen hin und her, was über­aus echt wirkt und der Sze­ne­rie die At­mo­sphä­re ech­ter Ker­zen­be­leuch­tung ver­leiht. Toll!

Tat­säch­lich konn­te ich es mir nicht ver­knei­fen, ei­ne der »Ker­zen« an ei­ner seit­li­chen Wand­lam­pe vor­sich­tig zu be­rüh­ren, um mich zu ver­ge­wis­sern, wirk­lich ei­ne künst­li­che Flam­me vor mir zu ha­ben! Es scheint sich um mat­tier­te Ha­lo­gen-Leucht­mit­tel in Flam­men­form zu han­deln, de­ren Strom­zu­füh­run­gen als dün­ne und fle­xi­ble Fo­li­en aus­ge­führt sind (Mut­ma­ßung mei­ner­seits). Nach ei­ner mög­li­chen Be­zugs­quel­le gäl­te es noch zu for­schen, in­des­sen ist klar: Wer das ein­mal leib­haf­tig ge­se­hen hat, mag am ei­ge­nen Kron­leuch­ter (so vor­han­den) de­fi­ni­tiv nichts an­de­res mehr dul­den!

Sonntag, 14. Mai 2006

Er­fin­der­geist rund um den Rei­fen

Automobilbau-Museum-Eisenach
 
Automobilbau-Museum-Eisenach
 
Automobilbau-Museum-Eisenach
 
Automobilbau-Museum-Eisenach

Sehr se­hens­wert: Das Au­to­mo­bil­bau-Mu­se­um-Ei­sen­ach ist ei­nen Ab­ste­cher wert! Wei­te­re Fo­tos von un­se­rem Be­such dort gibt es in mei­nem Bild­ar­chiv zu se­hen.

Ein Bett am Raps­feld

Hier­mit mel­de ich mich von ei­nem sechs­tä­gi­gen Cam­ping-Ur­laub zu­rück, den ich mit mei­ner bes­se­ren Hälf­te im be­nach­bar­ten Frei­staat Thü­rin­gen ver­brach­te. Von den in Ei­sen­ach, Go­tha, Er­furt, Wei­mar und zwi­schen­drin ge­won­ne­nen Ein­drücken und Er­kennt­nis­sen wird noch zu be­rich­ten sein, wenn die Wä­sche ge­wa­schen, die Aus­rü­stung ver­staut und die all­ge­mei­ne Grund­stel­lung im Haus­halt wie­der­her­ge­stellt ist. Es sei aber jetzt schon ver­ra­ten, daß wir (bei be­stem Wet­ter) ein­mal mehr nicht nur die be­rei­sten Städ­te und Land­stri­che, son­dern auch un­se­re fünf Über­nach­tun­gen im »Ho­tel Na­tur« [1] sehr ge­nos­sen ha­ben...

Abendstimmung

Nach ei­nem über­wie­gend auf den ei­ge­nen Fü­ßen (im Wort­sin­ne) durch­lau­fe­nen Tag su­chen wir uns auf un­se­ren Cam­ping-Tou­ren all­abend­lich ei­nen Schlaf­platz in frei­er Na­tur. Dank des zu­schalt­ba­ren All­rad-An­trie­bes klet­tert un­se­re treue Renn­gur­ke gem­sen­gleich in schwin­deln­de Hö­hen, die an­son­sten nur noch Trak­to­ren und Luft­lan­de­trup­pen zu­gäng­lich sind. Die ex­klu­si­ven Pan­ora­ma-Rund­um­blicke dort oben schla­gen jeg­li­ches TV-Pro­gramm (das wir man­gels mit­ge­führ­ten Fern­se­hers frei­lich oh­ne­hin nicht emp­fan­gen könn­ten). [2]

Sonnenuntergang bei Erfurt

Wäh­rend un­se­rer na­tur­na­hen Ur­lau­be ver­zich­ten wir ganz be­wußt auf das, was ge­mein­hin als selbst­ver­ständ­lich emp­fun­den wird. So ha­ben wir z.B. kein Au­to­ra­dio und auch an­son­sten nur das Al­ler­nö­tig­ste an Bord: Ei­ne Kunst­stoff­box mit di­ver­sen Kü­chenuten­si­li­en, ei­ne wei­te­re mit Wasch­zeug, ei­ne Ny­lon-Ta­sche mit Wä­sche und ei­ni­gen we­ni­gen Wech­sel-Kla­mot­ten. Und na­tür­lich die hei­mi­schen Fe­der­bet­ten, die die zur Lie­ge­flä­che um­ge­leg­ten Hin­ter­bän­ke zum kom­mo­den »Feld­bett« um­wan­deln (un­ter dem dann noch zwei Ka­ni­ster mit je zehn Li­tern Brauch­was­ser und ei­ne Kühl­ta­sche ste­hen). Mehr braucht es nicht, tat­säch­lich ver­mis­sen wir auch nichts.

Morgens am Rapsfeld

Un­ser »rol­len­des Ei« ist ein wah­res Raum­wun­der, zwei Er­wach­se­ne kön­nen be­quem dar­in woh­nen und schla­fen. Gründ­lich ge­wa­schen wird sich am Abend, wenn die un­ter­tags an son­nen­be­schie­ne­ner Stel­le pla­zier­te Fla­sche mit dem Wasch­was­ser noch an­ge­nehm warm ist. Dann wird noch ein biß­chen ge­le­sen und bei Ster­nen­blick durch das Glas­dach der Tag be­schlos­sen. Am näch­sten Mor­gen wa­chen wir zu­wei­len in der Ge­sell­schaft von Ha­se und Igel auf (die wir der von Hinz und Kunz je­der­zeit vor­zie­hen). Nach dem Bet­ten­ma­chen gibt’s dann erst­mal Früh­stück!

Das rollende Hotel

Selbst­re­dend ach­ten wir dar­auf, mit un­se­rem Ve­hi­kel we­der die vor­han­de­nen Wirt­schafts­we­ge zu ver­las­sen noch ei­nem even­tu­el­len Forst­ver­kehr im näm­li­chen zu ste­hen. Es be­darf fer­ner kei­ner be­son­de­ren Er­wäh­nung, daß wir au­ßer or­ga­nisch ab­bau­ba­ren Stof­fen kei­ner­lei Ab­fäl­le in der Land­schaft zu­rück­las­sen...

Ein sol­cher Ur­laub mag vie­len als (zu) spar­ta­nisch er­schei­nen, aber uns ge­fällt das un­ge­bun­de­ne Her­um­va­ga­bun­die­ren auf Zeit. Zur Nach­ah­mung wärm­stens emp­foh­len!

 
[1] Der zone­batt­ler hat aus be­ruf­li­chen Grün­den schon un­zäh­li­ge Näch­te in Ho­tels (fast) al­ler Ka­te­go­rien ver­bracht und weiß da­her, daß der wah­re Lu­xus nicht aus fünf Ster­nen im Rei­se­füh­rer, son­dern aus fünf­zig­tau­send sicht­ba­ren Ge­stir­nen am Him­mels­rund be­steht...

[2] Die ein­zi­ge je­der­zeit mit­ge­führ­te »Hi­Tech-Aus­rü­stung« be­steht (ne­ben der un­ver­zicht­ba­ren Di­gi­tal­ka­me­ra) im hand­li­chen Duo aus Han­dy und Palm-Or­ga­ni­zer, mit dem ich al­le paar Ta­ge mei­ne Mails ab­ru­fe. Den Ab­we­sen­heits­ver­merk ha­be ich nach dem Auf­wa­chen in blü­hen­der Land­schaft mit je­nem Ge­rä­te-Ge­spann ab­ge­setzt.

Samstag, 6. Mai 2006

Fla­schen­geist

Um kurz nach 8:00 Uhr ha­be ich heu­te dem Fla­schen-Rück­nah­me­au­to­ma­ten im be­nach­bar­ten ALDI erst­ma­lig NOR­MA-Fla­schen zum Fra­ße vor­ge­wor­fen, die der Blech­ka­me­rad nach kur­zem Zö­gern ak­zep­tier­te und klag­los zermuhl. So soll es sein, und ich den­ke, das wird nicht nur die Be­quem­lich­keit der Kon­su­men­ten för­dern, son­dern auch die Zahl der in die Land­schaft ge­schmis­se­nen PET-Be­häl­ter nach­hal­tig ver­rin­gern. Zeit is worn, wie der Fran­ke sagt...

Donnerstag, 4. Mai 2006

Or­bi­ta­le Of­fen­ba­rung

Vor knapp zwei Jah­ren kauf­te ich mir im Bau­markt ei­ne Sat-Schüs­sel nebst di­gi­ta­lem Re­cei­ver. Ich hat­te die­se tech­no­lo­gi­sche Auf­rü­stung lan­ge hin­aus­ge­zö­gert, weil ich mir durch­aus nicht si­cher war, ob in Rich­tung Sü­den über das hö­he­re Nach­bar­haus hin­weg aus­rei­chend freie Sicht auf den geo­sta­tio­nä­ren Astra-Sa­tel­li­ten be­stand. Mitt­ler­wei­se frei­lich wa­ren die Ak­ti­ons-Prei­se für kom­plet­te Emp­fangs­an­la­gen im zwei­stel­li­gen Eu­ro-Be­reich an­ge­langt, der Test auf Ver­dacht al­so so gut wie ri­si­ko­los.

Die Mon­ta­ge klapp­te auf An­hieb: Zum Glück reich­te der Schiel­win­kel über das Dach von ne­ben­an, um mich mit von jetzt auf gleich mit gut 400 TV-Pro­gram­men zu ver­sor­gen. So­fort wur­de der Ka­bel­an­schluß ge­kün­digt (wo­mit sich die In­ve­sti­ti­on in die neue Tech­nik bin­nen sechs Mo­na­ten selbst fi­nan­zier­te) und in die neue TV-Welt ein­ge­taucht: Vor al­lem die di­gi­ta­len Do­ku­men­ta­ti­ons- und Kul­tur­ka­nä­le von ARD und ZDF (EinsExtra, EinsFe­sti­val, ZDF­do­ku, ZDFthea­ter­ka­nal) er­wie­sen sich als Gold­gru­be und Zeit­rei­se­fen­ster in ei­ne span­nen­de TV-Ver­gan­gen­heit, in der der Bil­dungs­auf­trag des öf­fent­lich-recht­li­chen Fern­se­hens noch als sol­cher ernst­ge­nom­men wur­de...

Nach kur­zer Zeit stell­te ich fest, daß ein »Durch­zap­pen« al­ler TV-Sta­tio­nen bei über 400 Sen­der­plät­zen ei­ne abend­fül­len­de Be­schäf­ti­gung mit ho­hem Fru­stra­ti­ons­fak­tor dar­stellt. Ich ha­be da­her sehr bald al­le nicht in­ter­es­sie­ren­den Ka­nä­le aus der Emp­fangs­li­ste des Tu­n­ers ge­löscht und die ver­blei­ben­den neu sor­tiert. Hier mei­ne per­sön­li­che Sta­ti­ons­ta­sten-Be­le­gung, mit der ich mitt­ler­wei­le sehr gut le­be:

1. ARD 15. EinsPlus
2. ZDF 16. ZDF­do­ku
3. BR 17. ZDF­in­fo
4. SWR (RP) 18. ZDFthea­ter
5. hr 19. Fran­ken SAT
6. WDR 20. Bahn TV
7. NDR 21. Phoe­nix
8. mdr 22. N24
9. rbb 23. n‑tv
10. 3sat 24. Eu­ro­News
11. ar­te 25. DW-TV
12. BR-al­pha 26. BBC World
13. EinsExtra 27. CNN int.
14. EinsFe­sti­val    

Auf­fal­lend ist der be­wuß­te »Ver­zicht« auf die wer­be­fi­nan­zier­ten Voll­sor­ti­men­ter Sat.1, RTL, Pro­Sie­ben, Kabel1 und wie sie al­le hei­ßen: Wie die An­füh­rungs­zei­chen schon zei­gen, hal­te ich es nicht wirk­lich für ei­nen Man­gel, die­se Sen­der nicht mehr in mein Heim (und in mein Hirn) zu las­sen! Frü­her hat­te ich mich ge­är­gert, we­gen ei­nes 90-mi­nü­ti­gen Spiel­films auf­grund der Ver­dün­nung mit Wer­bung 120 Mi­nu­ten vor der Glot­ze zu­brin­gen zu müs­sen (und da­bei wo­mög­lich fest­zu­stel­len, daß der Strei­fen we­gen Sen­kung der Al­ters­frei­ga­be oder An­pas­sung ans Sen­dera­ster sinn­ent­stel­lend ge­kürzt wur­de). Heu­te fin­de ich (wenn ich mich über­haupt noch vor dem Fern­se­her nie­der­las­se) ei­gent­lich im­mer ei­ne in­ter­es­san­te Re­por­ta­ge, Do­ku­men­ta­ti­on oder Li­te­ra­tur­ver­fil­mung. Spiel­fil­me gibt’s da­ge­gen so gut wie nur noch auf DVD, oh­ne Re­kla­me, oh­ne un­zu­läs­si­ge Schnit­te, oh­ne Ge­plap­per in den (ab­ge­würg­ten) Ab­spann...

Als zeit­ge­mä­ßen Er­satz für die Pro­gramm­zeit­schrift kann ich üb­ri­gens tvtv.de emp­feh­len, und wenn man nach be­stimm­ten Film­ti­teln, Lieb­lings-Schau­spie­lern oder ‑Re­gis­seu­ren su­chen und per Mail über ent­spre­chen­de Sen­dun­gen in­for­miert wer­den möch­te, dann wird ei­nem TVinfo.de sehr bald zum un­ver­zicht­ba­ren Hel­fer!

Sonntag, 30. April 2006

Ich bin noch nicht wirk­lich wie­der da...

...und kom­me ei­gent­lich erst mor­gen wie­der. Aber was ich vor­ge­stern ge­se­hen ha­be, möch­te ich Euch heu­te schon zei­gen... ;-)

Verlassener Steinbruch Verlassener Steinbruch Verlassener Steinbruch Verlassener Steinbruch

Wie im­mer bringt Sie ein Maus­klick auf ei­nes der klei­nen Vor­schau­bil­der oder auf das obi­ge Link in die ent­spre­chen­de Fo­to­ga­le­rie mei­nes Bild­ar­chi­ves.

Montag, 24. April 2006

An­bag­gern & Löf­feln: Sex in the Ci­ty

vereinigte Baggerschaufeln

Das Weib­chen ist rechts, das Männ­chen hat (wie so oft) die grö­ße­re Klap­pe...

P.S.: Den Nach­wuchs sieht man hier.

Donnerstag, 20. April 2006

Bil­der­flut statt Schrei­ber­wut

Mit der spä­ten An­kunft des Früh­lings kommt die un­bän­di­ge Freu­de am Bil­der­ma­chen zu­rück und schiebt sich vor des Au­tors Lust am Schrei­ben: In den letz­ten Ta­gen schie­ße ich ver­mehrt Fo­tos, sich­te und sor­tie­re ich al­te Be­stän­de, er­sin­ne schlaue Ar­chi­vie­rungs-Stra­te­gien und schaue mich um, was an­de­re so ma­chen...

Be­son­ders fas­zi­niert bin ich mo­men­tan von der ki­ne­ti­schen Fo­to­gra­fie, der Kunst des Ka­me­ra­wer­fens: Der Fo­to­künst­ler Ryan Gal­lag­her zeigt in sei­nem Web­log un­ter cameratoss.blogspot.com auch an­de­rer Leu­te Wer­ke. Fas­zi­nie­rend, was das in-die-Luft-Wer­fen ei­ner Ka­me­ra für traum­haf­te Er­geb­nis­se her­vor­brin­gen kann. Ich se­he schon, das muß ich auch mal aus­pro­bie­ren!

Montag, 17. April 2006

Fun­de im Fun­dus (5):
Lau­schen mit Rau­schen

Fund­stück: Philips N2521
Art / Typ: Phil­ips Hi­Fi-Kas­set­ten­deck N2521
Her­kunft: Deutsch­land / Nie­der­lan­de, ca. 1978
Zu­stand: op­tisch fa­brik­neu, funk­tio­nal ein­wand­frei bis auf die durch Aus­lau­fen der Öl­fül­lung wir­kungs­los ge­wor­de­ne Brem­se des nach oben auf­schwin­gen­den Kas­set­ten­fa­ches
Fund­ort: re­gu­lär im Fach­han­del ge­kauft (Er­lan­gen, im März 1979)
Kauf­preis: DM 598,00
No­ti­zen: Noch heu­te bin ich mei­ner Tan­te dank­bar, daß sie mir vor vie­len Jah­ren den Er­werb die­ses Ju­gend­trau­mes er­mög­lich­te: Das schon da­mals ex­tra­va­gant de­sign­te Phil­ips N2521 ist bis zum heu­ti­gen Tag ein ech­ter Hin­gucker ge­blie­ben! Im Ru­he­zu­stand le­ge ich ger­ne wie im Fo­to zu se­hen ei­ne al­te Klar­sicht-Kas­set­te mit Me­tall­spu­len ein, um den Ef­fekt zu ver­stär­ken. Die un­ge­wöhn­li­che Hoch­kant-Bau­wei­se hat es mei­nes Wis­sens sonst nur noch bei ei­nem (er­heb­lich teu­re­ren) Ge­rät von Tand­berg ge­ge­ben.
 
Philips N2521   Philips N2521   Philips N2521   Philips N2521
 
In un­se­rer di­gi­ta­li­sier­ten Ge­gen­wart mag die alt­her­ge­brach­te Ana­log­tech­nik als hoff­nungs­los ver­al­tet er­schei­nen, und Ar­gu­men­te wie Rausch- und Ver­schleiß­frei­heit spre­chen na­tür­lich zu­gun­sten zeit­ge­mä­ßer Auf­nah­me­ver­fah­ren. Den­noch: Die Sinn­lich­keit zwei­er ro­tie­ren­der Band­spu­len, sanft zap­peln­der Zei­ger, lang­sam sich dre­hen­der Zähl­werks­wal­zen ist im Zu­ge der tech­ni­schen Evo­lu­ti­on ver­lo­ren ge­gan­gen, und wer wie ich in jun­gen Jah­ren ver­sucht hat, Ra­dio­sen­dun­gen mög­lichst se­kun­den­ge­nau mit­zu­schnei­den, wird das si­cher gleich­falls als Ver­lust emp­fin­den. Das Gros der heu­te ver­kauf­ten Ge­rät­schaf­ten mag meß­tech­nisch in ei­ner an­de­ren Li­ga spie­len, doch was in je­der Hin­sicht bil­lig kon­stru­iert ist, wird auch nicht mehr wert­ge­schätzt: Im­mer schnel­le­re Mo­dell­wech­sel und wach­sen­de Müll­ber­ge spre­chen da ei­ne deut­li­che Spra­che...
 
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Donnerstag, 13. April 2006

Ein Quell’ der Freu­de!

Als pas­sio­nier­ter Dia-Knip­ser ha­be ich bis da­to nur sehr sel­ten Pa­pier­ab­zü­ge mei­ner Bil­der ma­chen las­sen: Zu ris­kant er­schien es mir, die wert­vol­len Ori­gi­na­le ver­kratzt oder fin­ger­ab­druck­über­sät aus dem La­bor zu­rück­zu­be­kom­men. Jetzt ha­be ich erst­mals Prints von fri­schen Di­gi­tal­fo­tos ma­chen las­sen, um auf mei­ne al­ten Ta­ge noch mal was Neu­es aus­zu­pro­bie­ren...

Letz­ten Sonn­tag al­so traf ich ei­ne klei­ne Mo­tiv­aus­wahl aus mei­nem Di­gi­tal-Ar­chiv und über­mit­tel­te die Bild­da­tei­en on­line an die Fo­to Quel­le. Ab­sicht­lich wähl­te ich tech­nisch schwie­ri­ge Auf­nah­men mit gro­ßem Kon­trast­um­fang, pla­ka­ti­ven Far­ben, sehr fi­li­gra­nen De­tails und an­de­ren Her­aus­for­de­run­gen an die Pro­duk­ti­ons­ket­te. Heu­te hol­te ich die Er­geb­nis­se bei der ört­li­chen Fi­lia­le am Für­ther Haupt­bahn­hof ab und bin vor­der­hand be­gei­stert: vom Pro­ce­de­re, vom Preis, von den Er­geb­nis­sen!

Auf Hoch­glanz-Fo­to­pa­pier ha­be ich hier jetzt ei­ne An­zahl mei­ner bes­se­ren Bil­der vor­lie­gen, teils in 13 x 18 (EUR 0,29), teils im Groß­for­mat 20 x 30 cm (EUR 1,29 je Ab­zug). Schär­fe, Far­ben und Kon­trast ge­hen ab­so­lut in Ord­nung (vor al­lem in Re­la­ti­on zum Preis)! Auch das Drum­her­um ver­mag zu ge­fal­len: Die spe­zi­el­le Über­tra­gungs­soft­ware ist schlank und funk­tio­nal, die Auf­trags­be­stä­ti­gun­gen und Ver­sand­mel­dun­gen kom­men zu­ver­läs­sig per eMail.

Sehr prak­tisch und lo­bens­wert ist die Mög­lich­keit, statt der (ko­sten­pflich­ti­gen) Post­zu­stel­lung die (por­to­freie) Selbst­ab­ho­lung in der näch­sten Fo­to-Quel­le Agen­tur an­zu­kreu­zen: Da kann man auch mal ex­pe­ri­men­tier­halb­er klei­ne und klein­ste Auf­trä­ge los­schicken! Ich bin jetzt je­den­falls auf den Ge­schmack ge­kom­men...

P.S.: Prin­zip­be­dingt tri­vi­al, aber für ei­nen al­ten Ana­log-Fo­to­gra­fen doch ein über­ra­schen­des No­vum: We­der Fus­sel noch Staub­körn­chen trü­ben das Bild, was ins­be­son­de­re bei gro­ßen, ho­mo­ge­nen Flä­chen sehr an­ge­nehm auf­fällt.

Schwar­ze Rie­sen

Der zone­batt­ler ist nah’ am Was­ser auf­ge­wach­sen, im klei­nen Ort Möh­ren­dorf bei Er­lan­gen. Dort­selbst wer­den nach ur­alter Sit­te all­jähr­lich gro­ße Was­ser­schöpf­rä­der in die Reg­nitz ge­stellt, um das war­me Ober­flä­chen­was­ser des Fluß­es un­ter Nut­zung sei­ner Strö­mungs­kraft an Land zu be­för­dern. In we­ni­gen Ta­gen (ge­nau­er ge­sagt ab 1. Mai) wer­den die »schwar­zen Rie­sen« wie­der bis zum Herbst zu be­wun­dern sein:

Möhrendorfer Wasserrad Möhrendorfer Wasserrad

Was frü­her um­welt­freund­li­che und ef­fi­zi­en­te Be­wäs­se­rungs­tech­nik war, dient heu­te (lei­der) nur noch der tra­di­tio­nel­len Brauch­tums­pfle­ge. Ich ha­be den wuch­ti­gen Wahr­zei­chen mei­nes Hei­mat­or­tes schon vor Jah­ren un­ter

www.schoepfraeder.de

ei­ne ei­ge­ne Home­page ge­wid­met, um je­nes wirk­lich be­mer­kens­wer­te Stück Agrar­kul­tur auch über­re­gio­nal be­kannt zu ma­chen: Im­mer­hin sind die­se kom­plett aus Holz ge­bau­ten Was­ser­rä­der die letz­ten ih­rer Art in ganz Mit­tel­eu­ro­pa. Wer in der Nä­he weilt oder vor­bei­kommt, soll­te sich die das Land­schafts­bild prä­gen­den Gi­gan­ten un­be­dingt ein­mal aus der Nä­he an­schau­en!

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