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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 11. Dezember 2009

Tra­di­ti­ons­pfle­ge

Heu­te hat sich der zone­batt­ler ein Stünd­chen Zeit ge­nom­men und in der Wi­ki­pe­dia ei­nen be­reits be­stehen­den Ar­ti­kel um­fas­send er­wei­tert und sprach­lich ver­fei­nert. Es war ihm ein in­ne­res Be­dürf­nis !

P.S.: Nein, ich bin nicht der auf dem Fo­to im Wi­ki­pe­dia-Ar­ti­kel!

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Aus­ge­glüht

Stol­ze 4,8 Ki­lo­watt wür­de ich ver­brut­zeln, wenn ich die 100 mat­ten Ker­zen-Glüh­lam­pen von Os­ram (Ge­win­de E14) und die 20 von Phil­ips (mit Ge­win­de E27), welch­sel­be mir heu­te Abend vom Pa­ket­dienst ge­lie­fert wor­den sind, gleich­zei­tig an­schlös­se. Zwar pas­sen selbst in den gro­ßen Kron­leuch­ter im Dor­mi­t­ori­um nur 16 Stück gleich­zei­tig hin­ein, aber nach­dem ich auch für­der­hin in den drei Sa­lons und den bei­den Stu­ben die Lü­ster de­zent dim­men kön­nen will, ha­be ich mir via eBay ei­nen üp­pig di­men­sio­nier­ten Le­bens­vor­rat je­ner Leucht­mit­tel zu­ge­legt, die neu­er­dings EU-weit als ver­pönt gel­ten. Zwar wer­den in des zonebattler’s höchst rea­ler ho­me­zo­ne über­wie­gend Spar- und ver­ein­zelt Ha­lo­gen­lam­pen be­trie­ben, aber et­was de­ka­den­ter Lu­xus darf schon sein. Zu­mal die Ab­wär­me der 40 Watt-Ker­zen zu die­ser Jah­res­zeit im Alt­bau nicht un­will­kom­men ist...

Samstag, 14. November 2009

Flach­stecker

Was sagt man da­zu ? Ein­fach ge­ni­al!

Dienstag, 3. November 2009

Fe­der­le­sens

Der Don macht ein Schnäpp­chen und schlägt dem Glo­ba­li­sie­rungs­wahn sol­cher­art ein Schnipp­chen. Und recht hat er!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Wis­sen ist M(arktm)acht

Die Auf­rü­stung mei­nes elek­tro­ni­schen Of­fi­ziers-Ta­schen­mes­sers zum Hel­fer (und Rat­ge­ber) für al­le Fäl­le schrei­tet hur­tig vor­an: Nach­dem ich nun schon ei­ne gan­ze Wei­le »Ge­heim­bot­schaf­ten« ent­schlüs­seln kann (und ei­ne ei­ge­ne sol­che neu­er­dings am Heck­fen­ster mei­ner Renn­gur­ke spa­zie­ren­fah­re), kann ich jetzt mit barcoo.de auch de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu x‑beliebigen Pro­duk­ten ab­ru­fen, in­dem ich ein­fach de­ren Bar­code mit der Han­dy-Ka­me­ra ab­scan­ne. Ein er­ster am­bu­lan­ter Test mit der Sa­lat­dres­sing-Fla­sche im Kühl­schrank ver­lief ab­so­lut über­zeu­gend: We­ni­ge Se­kun­den nach dem Ab­knip­sen des Eti­ket­tes hat­te ich schon die Nähr­wert­an­ga­ben auf dem Dis­play. Der Ham­mer! Im bar­coo­blog kann man nach­le­sen, wo­zu der Dienst sonst noch taugt. Ein fei­nes Werk­zeug für mün­di­ge Ver­brau­cher und sol­che, die es wer­den wol­len!

Sonntag, 25. Oktober 2009

Bunt­me­tall

rätselhafter Farbklecks

Wie­wohl das näch­ste Mo­nats­rät­sel erst in ge­nau ei­ner Wo­che fäl­lig ist, juckt es mich schon heu­te in den Fin­gern, der ge­schätz­ten Le­ser­schaft was zum Nach­den­ken mit in den die­si­gen Sonn­tag zu ge­ben. Al­so: Was ha­be ich da vor­ge­stern an mei­nem frei­en Frei­tag wohl ab­ge­lich­tet? Und wo?

Samstag, 3. Oktober 2009

3 zu 1

Wer ger­ne macht, tut und tüf­telt, ist mit ei­nem 249-teil­i­gen Werk­zeug­ka­sten ge­mein­hin bes­ser be­dient als mit dem Schwei­zer Of­fi­ziers-Ta­schen­mes­ser. Frei­lich schleppt man sei­ne Werk­statt­aus­rü­stung schon aus Ge­wichts- und Vo­lu­men­grün­den nicht stän­dig mit sich her­um, und so muß man sich im Zwei­fel eben doch zu­wei­len mit dem platz­spa­ren­den Not­fall­werk­zeug zu hel­fen wis­sen. Nicht an­ders ver­hält es sich mit den mo­der­nen Pro­blem­lö­sern [1] des In­for­ma­ti­ons­zeit­al­ters: Der zone­batt­ler ist es nun­mehr lang­sam aber si­cher leid, in sei­nem aus­la­den­den Ex­pe­di­ti­ons­gurt stän­dig Or­ga­ni­zer, Ka­me­ra und Han­dy um den Bauch ge­schnallt (bzw. über die Schul­ter ge­hängt) und da­mit griff- und zück­be­reit zur Hand zu ha­ben...

Des zonebattler's Gadgets

Bis­lang schien es al­ler­dings kei­ne rech­te Al­les-in-Ei­nem-Al­ter­na­ti­ve zu dem dis­kre­ten Drei­ge­stirn aus elek­tro­ni­schem Ge­dächt­nis, glä­ser­nem Auf­nehm-Au­ge und por­ta­bler Te­le­fon­zel­le zu ge­ben, je­den­falls kei­ne, die von ernst­haft dis­ku­tier­ba­rer Qua­li­tät ge­we­sen wä­re. Aber in­zwi­schen ha­be mich doch mit dem Ge­dan­ken an­ge­freun­det, des öf­te­ren nur noch mit »leich­tem Ge­päck« un­ter­wegs und den­noch auf (fast) al­le Even­tua­li­tä­ten vor­be­rei­tet zu sein. Die­ser Ta­ge ist es mir näm­lich ge­lun­gen, das be­rufs­hal­ber über­ant­wor­te­te No­kia 5800 Xpress­Mu­sic zu ei­nem pas­sa­blen Uni­ver­sal-Werk­zeug hoch­zu­rü­sten:

Nokia 5800 XpressMusic mit StyleTap und einigen darunter installierten Palm-Programmen

Ein Te­le­fon ist das nicht un­be­dingt de­sign­preis­ver­däch­ti­ge Ding ja nun schon von Hau­se aus, und sei­ne ein­ge­bau­te Ka­me­ra ist zwar letzt­lich nur ein Not­be­helf, aber als sol­cher zu­min­dest schön­wet­ter­taug­lich und so­mit bes­ser als nix. [2] Wo­mit wir schon zwei von drei oft be­nö­tig­ten Ge­rät­schaf­ten in dem ei­nen Ap­pa­ril­lo ver­ei­nigt hät­ten. Als Or­ga­ni­zer-Er­satz taug­te mir das Mul­ti­me­dia-Ta­lent trotz be­ein­drucken­den Klan­ges und Ta­schen­ki­no-Fä­hig­kei­ten bis­lang nicht: Zwar fin­den sich über di­ver­se Fo­ren und Fan­sei­ten al­ler­lei necki­sche Spiel­chen und son­sti­ge Zeit­ver­trei­ber, an ernst­haf­ten An­wen­dun­gen frei­lich herrsch­te und herrscht auf­fäl­li­ger Man­gel.

Mit dem ge­nia­len Pro­gramm Styl­eTap ha­be ich es aber in kür­ze­ster Zeit ge­schafft, aus dem Life­style-Plap­per­ka­sten ei­nen ernst­zu­neh­men­den Ho­sen­ta­schen-Se­kre­tär zu ma­chen: Styl­eTap ist ei­ne das Palm OS si­mu­lie­ren­de Lauf­zeit­um­ge­bung, die mir den Be­trieb mei­ner hoch­ge­schätz­ten Palm-Pro­gram­me auf dem Sym­bi­an-ge­trie­be­nen Mo­bil­te­le­fon er­mög­licht! Ka­len­der, Adreß­buch, Auf­ga­ben­li­ste, No­ti­zen, re­la­tio­na­le Da­ten­ban­ken (mit mei­nen Samm­lungs­be­stän­den, Impf­paß, Wein­kel­ler­be­stand usw.), Fi­nanz­buch­füh­rung, Fahr­ten­buch und sta­pel­wei­se ak­tu­el­le Off­line-Lek­tü­re, al­les ist wie­der in ge­wohn­ter Form zur Hand und das über­dies in Far­be und in vier­fa­cher Auf­lö­sung als bis­her! Zwar funk­tio­niert die Da­tei­syn­chro­ni­sa­ti­on mit dem sta­tio­nä­ren PC nur ma­nu­ell, aber un­ter­wegs grei­fe ich oh­ne­hin meist nur le­send auf mei­ne ge­spei­cher­ten Da­ten­be­stän­de zu. Ei­ne al­le­mal all­tags­taug­li­che Lö­sung al­so, die zu­dem ‑im kras­sen Un­ter­schied zu manch’ hoch­ge­hyp­ten Kon­kur­renz­pro­dukt- nicht mit ho­hen Fol­ge­ko­sten durch Pro­vi­der- und Dien­ste­an­bin­dung be­la­stet ist.

Von mei­nem theo­re­ti­schen Ide­al ei­nes in je­der Dis­zi­plin wirk­lich her­aus­ra­gen­den Drei­kämp­fers ist das No­kia 5800 Xpress­Mu­sic noch ein gan­zes Stück ent­fernt, doch ist der Lei­dens­druck nicht mehr all­zu groß: Das gro­ße Plus liegt in der fan­ta­sti­schen Op­ti­on, un­ter dem völ­lig an­ders­ge­ar­te­ten Be­triebs­sy­stem ei­nes Mo­bil­te­le­fons die ver­trau­ten (und teils teu­er be­zahl­ten) Al­t­an­wen­dun­gen aus der Palm-PDA-Ära wei­ter­be­trei­ben zu kön­nen. Zu­mal sich die­se sich in Sa­chen Lei­stungs­fä­hig­keit und Be­nut­zer­freund­lich­keit nach wie vor se­hen las­sen kön­nen und kei­nes­wegs scham­haft ver­stecken müs­sen: Ein dickes Dan­ke­schön an die Pro­gram­mie­rer von Styl­eTap!

 
[1] Zu­wei­len as­si­stie­ren ei­nem die elek­tri­schen Hel­fers­hel­fer frei­lich bei der Lö­sung von Pro­ble­men, die man oh­ne sie erst gar nicht hät­te...

[2] Die be­ste Ka­me­ra ist be­kannt­lich die, die man da­bei hat, nicht je­ne, die da­heim im Re­gal steht, wenn ei­nem das Mo­tiv der Mo­ti­ve vor die Au­gen springt!

Dienstag, 29. September 2009

Flüch­ti­ges fest­ge­hal­ten

Ge­het hin und le­set: Mit sei­nem heu­ti­gen Bei­trag »Ge­dan­ken zu Gra­phit« hat sich der fa­mo­se Le­xi­ka­li­ker selbst über­trof­fen!

Sonntag, 6. September 2009

Ratz – F.A.Z. – Le­se­fut­ter

Nach­dem das wei­land be­ste Nach­rich­ten­ma­ga­zin im Staa­te auch nur noch ein dif­fu­ser Schat­ten sei­ner selbst ist und die über­re­gio­na­le Ta­ges­zei­tung aus der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt gleich­falls zu­se­hends vers­eich­tet, kommt als mor­gend­li­che Zug-Lek­tü­re für den bil­dungs­hung­ri­gen zone­batt­ler tat­säch­lich fast nur noch die F.A.Z. in Fra­ge, de­ren fa­mo­ses Feuil­le­ton z.B. sei­nes­glei­chen sucht in der bun­des­deut­schen Pres­se­land­schaft. Seit Jah­ren prä­fe­riert der Be­rich­ten­de das dis­kre­te Stu­di­um der lieb­ge­won­ne­nen Ta­ges­po­stil­le auf sei­nem stets griff­be­rei­ten klei­nen Zau­ber­ka­sten. Der ist zwar mitt­ler­wei­le auch in die Jah­re ge­kom­men, aber war­um soll­te man ei­nen be­währ­ten und höchst zu­ver­läs­si­gen Ta­schen­kum­pel durch ei­nen neu­mo­di­schen Schnick­schnack-Ap­pa­ril­lo er­set­zen, der sich letz­ten En­des doch als bun­ter Blen­der (mit er­heb­li­chen Fol­ge­ko­sten durch un­ent­weg­tes On­li­ni­sie­ren) ent­puppt? Eben.

Bis vor kur­zem nutz­te ich zum läs­si­gen Le­sen den Dienst »Avant­Go«, wel­cher mir all­mor­gend­lich ei­ne An­zahl vir­tu­el­ler Zei­tun­gen über den PC auf das dort an­ge­dock­te klei­ne Käst­chen spiel­te. Dum­mer­wei­se hat der Be­trei­ber den Ser­vice auf ein­mal ‑mir nix, dir nix- ein­ge­stellt, und ich stand für ei­ni­ge Ta­ge oh­ne ak­zep­ta­blen Er­satz da. Nun kann man ja ‑vor al­lem an­ge­sichts der ak­tu­el­len Um­bau­ar­bei­ten ent­lang der Bahn­tras­se- zwi­schen Fürth und Nürn­berg mit Ge­winn aus dem Zug­fen­ster gucken, re­tour wo­mög­lich auch, aber auf Dau­er ist die da­durch er­lang­te (und er­lang­ba­re) Ho­ri­zont­er­wei­te­rung eher ein­sei­ti­ger Na­tur. Ich sann al­so not­ge­drun­gen auf Ab­hil­fe.

Im­mer­hin war es mir schon frü­her ge­glückt, un­se­re hie­si­gen Re­gio­nal­blät­ter ins We­sten­ta­schen­for­mat zu kon­ver­tie­ren. Und sie­he, auch bei der gro­ßen F.A.Z. ha­be ich es letzt­lich hin­be­kom­men, sie auf mei­nen klei­nen, grü­nen Schirm zu krie­gen:

Palm-PDA mit der Mobil-Ausgabe der F.A.Z.

Für den ver­mut­lich mitt­ler­wei­le ei­ni­ger­ma­ßen über­schau­ba­ren Kreis der treu­en Palm-An­wen­der sei das (un­ter Win­dows XP ge­te­ste­te) Re­zept hier im De­tail be­schrie­ben: Man in­stal­lie­re sich zu­nächst den Sites­coo­per, ein Pro­gramm, wel­ches be­lie­bi­ge Web­sites ab­grast, sich da­bei die ei­gent­lich in­ter­es­sie­ren­den re­dak­tio­nel­len In­hal­te aus dem um­ge­ben­den Wust von Re­kla­me, Bla und Blub­ber her­aus­schnip­pelt und dar­aus schließ­lich ei­ne sau­ber for­ma­tier­te Ar­ti­kel-Samm­lung im pas­sen­den For­mat für das Le­se-Pro­gamm der ei­ge­nen Wahl er­zeugt.

Mit den pas­sen­den Skript-Da­tei­en las­sen sich letzt­lich al­le Ar­ten von On­line-Sei­ten durch den Sites­coo­per wunsch­ge­mäß auf­be­rei­ten. Im Fal­le der F.A.Z. ist das so­gar aus­ge­spro­chen ein­fach, weil der Ver­lag als sehr ent­ge­gen­kom­men­den Ser­vice selbst ei­ne un­be­bil­der­te Kom­pakt-Ver­si­on für Or­ga­ni­zer an­bie­tet. Die kann man oh­ne wei­te­res Ge­ba­ste­le so­zu­sa­gen 1:1 her­un­ter­saugen. Mein Sites­coo­per-Skript [1] muß ein­zig noch ein paar merk­wür­dig ko­dier­te In­ter­punk­ti­ons- und Son­der­zei­chen um­wan­deln, da­mit die Ar­ti­kel her­nach auf dem Palm-Dis­play or­dent­lich les­bar dar­ge­stellt wer­den. Als pas­sen­den Rea­der für sei­nen Pla­stik-PDA be­vor­zugt un­ser­eins den »Plucker«. Um die er­for­der­li­che Kom­pa­ti­bi­li­tät zum seit län­ge­rer Zeit nicht mehr wei­ter­ent­wickel­ten Sites­coo­per si­cher­zu­stel­len, la­de man sich von der Down­load-Sei­te als Kon­ver­ter für den PC den Plucker v1.1.13 und für den PDA den Plucker-View­er v1.2 her­un­ter, mit dem For­ma­tie­rung, Zei­len­ab­stän­de etc. am be­sten zu ge­fal­len wis­sen.

Wenn’s denn mal so läuft, wie es lau­fen soll, dann geht die täg­li­che Ak­tua­li­sie­rung des Le­se­stoffs [2] mit ei­nem Maus­klick von der Hand: Sites­coo­per am PC star­ten, durch­lau­fen las­sen, Or­ga­ni­zer syn­chro­ni­sie­ren und ab durch die Mit­te! Der ein­zig nen­nens­wer­te Nach­teil der Me­tho­de: Ich kom­me in den werk­täg­lich 2x7 Mi­nu­ten Fahr­zeit nicht an­nä­hernd durch mit mei­ner in­di­vi­du­ell auf­be­rei­te­ten Pres­se­schau...

 
[1] Das ver­link­te ZIP-Ar­chiv ent­hält ne­ben der deutsch­spra­chi­gen Fas­sung des emp­foh­le­nen Plucker-View­ers noch wei­te­re Sites­coo­per-Skrip­te für Te­le­po­lis und den be­lieb­ten Hei­se News­ticker. Sol­che für die Für­ther Nach­rich­ten und de­ren zahl­lo­sen Schwe­ster­blät­ter aus glei­chem Hau­se kann ich In­ter­es­sen­ten auf An­fra­ge ger­ne zur Ver­fü­gung stel­len.

[2] Qua­li­ta­tiv pas­sa­bler Nach­schub kann auf Dau­er na­tür­lich nur ge­währ­lei­stet blei­ben, wenn sich die Ge­schäfts­mo­del­le der Ver­lags­häu­ser lang­fri­stig für die­se be­zahlt ma­chen. Der zone­batt­ler emp­fiehlt da­her, wei­ter­hin Prin­ter­zeug­nis­se zu kau­fen und sich nur das für lau zu neh­men, was die In­hal­te-An­bie­ter von sich aus ko­sten­los un­ters Volk streu­en...

Sonntag, 30. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (8)

Nach zwei am Bad Rei­chen­hal­ler Fried­hofs-Park­platz ‑mit­hin in ru­hi­ger Ge­sell­schaft- ver­brach­ten Näch­ten ging die Rei­se jetzt zü­gig wei­ter in Rich­tung We­sten. Nur von ei­nem kur­zen Ab­ste­cher nach In­zell un­ter­bro­chen, fuh­ren wir durch bis Reit im Winkl und von dort aus hoch bis an den Chiem­see. Bald nach dem Auf­bre­chen hielt ich ir­gend­wo un­ter­wegs [1] kurz an, um die wun­der­sam-ne­bel­feuch­te Mor­gen­stim­mung in den dicht­be­wal­de­ten Ge­birgs­aus­läu­fern in ei­ner HDR-Auf­nah­me fest­zu­hal­ten:

Morgennebel im Vorgebirge

Nach ei­ner be­schau­li­chen Pau­se am See ging es zü­gig wie­der nach Sü­den, wo­bei wir ein­zig in Aschau im Chiem­gau kurz ver­weil­ten. An­son­sten durch­schnit­ten wir noch ei­nen letz­ten Zip­fel Öster­reichs, be­vor das Au­to dann end­gül­tig von den gro­ßen Ber­gen weg in Rich­tung Te­gern­see roll­te. En pas­sant nutz­te ich ei­ne der letz­ten Mög­lich­kei­ten, ei­ne selbst­zu­frie­de­ne Berg­wie­sen­be­woh­ne­rin ab­zu­lich­ten...

glückliche Kuh voll innerer Ruh'

Am spä­ten Nach­mit­tag er­reich­ten wir den Te­gern­see bei Gmund und un­ter­nah­men dort so­gleich ei­ne aus­ge­dehn­te Wan­de­rung an des­sen be­schau­li­chen Ge­sta­den. Am An­blick des flir­ren­den Abend­lich­tes auf den sanft sich kräu­seln­den Was­sern er­freu­ten sich Jung und Alt so­wie na­tür­lich der Au­tor und sei­ne stets ge­zück­te Ka­me­ra:

Drei Mädels am See

Es war Mitt­woch und der An­drang ge­ring, ja nach­ge­ra­de nicht exi­stent. Hin und wie­der konn­te man frei­lich er­ah­nen, daß am Wo­chen­en­de er­heb­lich mehr los ist, wenn die Münch­ner näm­lich mei­nen, sich hier nah­erho­len zu müs­sen statt da­heim in ih­rer Stadt zu blei­ben und Ru­he zu ge­ben...

gestapelte Strandliegen

Mit­ten in der Wo­che frei­lich war von Streß und Stau und Ge­zer­re und Ge­plär­re nichts zu se­hen und nichts zu hö­ren, und so konn­te ich abends um sechs ei­nen ab­so­lut fried­li­chen Te­gern­see auf den Film Chip ban­nen [2]:

Blick auf und über den abendlichen Tegernsee bei Kaltenbrunn

Die Nacht ver­schlie­fen wir höchst kom­mod auf ei­nem öf­fent­li­chen Park­platz Gmunds, der so­gar über ein Toi­let­ten­häus­chen mit Steck­do­sen und flie­ßend war­mem Was­ser ver­füg­te, ein ein­deu­ti­ges In­diz für über­bor­den­den kom­mu­na­len Reich­tum.

An­dern­tags bra­chen wir früh am Mor­gen auf, faß­ten fri­sche Milch für das Früh­stück in der Stadt Te­gern­see, ver­zehr­ten das­sel­be ge­nüß­lich am Ufer von Rot­tach-Egern und voll­ende­ten im Uhr­zei­ger­sinn über Bad Wie­s­see die Tour um den Teich. Die näch­ste Sta­ti­on war dann erst wie­der Bad Tölz, wel­ches wir aus­gie­big zu Fuß er­kun­de­ten und er­forsch­ten. Über Be­ne­dikt­beu­ern tucker­ten wir dann schließ­lich bis an den Ko­chel­see, wo wir am Ma­schi­nen­haus des Wal­chen­see-Kraft­wer­kes Posto be­zo­gen, um näm­li­ches am fol­gen­den Mor­gen zu be­sich­ti­gen... [3]

Mit dem Frei­tag brach der letz­te Tag der Rei­se an. Nach aus­gie­bi­ger In­spek­ti­on des recht in­for­ma­ti­ven Be­su­cher­zen­trums [4] und an­schlie­ßen­dem Be­such des Franz Marc Mu­se­ums im na­hen Ko­chel sau­sten wir über Penz­berg [5] schnur­stracks hoch bis an den Starn­ber­ger See, wo­hin es den zone­batt­ler ge­ra­de­zu ma­gne­tisch zog: In Bern­ried woll­te er un­be­dingt das »Mu­se­um der Phan­ta­sie« mit den Samm­lun­gen von Lo­thar-Gün­ther Buch­heim be­su­chen, und da­für droh­te die Zeit lang­sam knapp zu wer­den. Es reich­te aber noch für ein mehr­stün­di­ges Ein­tau­chen in das Reich des 2007 ver­stor­be­nen, streit­ba­ren Mul­ti-Ta­lents; der ge­neig­ten Le­ser­schaft sei ein Be­such im auch ar­chi­tek­to­nisch fas­zi­nie­ren­den Mu­se­um wärm­stens an­emp­foh­len...

Blick vom Museum Buchheim hinaus auf den Starnberger See

Er­schöpft und mit Ein­drücken voll töf­fel­ten wir nach freund­li­cher Start­hil­fe durch an­de­re Buch­heim-Jün­ger [6] wei­ter bis nach An­dechs, um mit ei­ner zünf­ti­gen Brot­zeit im dor­ti­gen Klo­ster-Bier­gar­ten die Rei­se ge­müt­lich aus­klin­gen zu las­sen. Der An­drang hielt sich auch dort in über­schau­ba­ren Gren­zen, das Es­sen schmeck­te gut, die dunk­le Rad­ler­halbe aus­ge­spro­chen lecker. Sei­ne Wir­kung auf die Sin­ne war in­des zu spü­ren, und der zone­batt­ler war froh, sich nur ei­nen hal­ben und kei­nen gan­zen Li­ter des süf­fi­gen Trun­kes hin­ter die nicht vor­han­de­ne Bin­de ge­kippt zu ha­ben. Gleich­wohl sah er un­ten am Park­platz man­ches nicht dop­pelt oder drei­fach, son­dern gleich im Dut­zend:

12 aufgereihte Mazda Cosmo Sportwagen, einer schöner als der andere

Ein Au­to die­ses Typs war ihm zeit­le­bens nicht un­ter­ge­kom­men, ge­schwei­ge denn de­ren zwölf ne­ben­ein­an­der! Wie wir spä­ter da­heim er­goo­gel­ten, wa­ren wir Zeu­ge ei­nes höchst au­ßer­ge­wöhn­li­chen »Cos­mo­nau­ten-Tref­fens« ge­wor­den, über das so­wohl der SPIEGEL als auch die Süd­deut­sche Zei­tung aus­führ­lich be­rich­te­ten. Die mit Kurz­zeit-Kenn­zei­chen zu­ge­las­se­nen, mar­kant-schnit­ti­gen Sport­wa­gen je­nes nie in Deutsch­land an­ge­bo­te­nen Maz­da-Mo­dells wa­ren für die­ses ex­klu­si­ve Event doch tat­säch­lich per Schiff aus Ja­pan her­bei­ge­schafft wor­den!

Mit die­sem Schman­kerl zum Schluß soll es ge­nug sein. Ein letz­ter Schnapp­schuß vom An­dech­ser Mai­baum und dem sich dar­über aus­brei­ten­den Abend­him­mel ‑bei­des in den leuch­ten­den Lan­des­far­ben Bay­erns ge­hal­ten- mö­ge die­se lan­ge Rei­se-Re­por­ta­ge nun­mehr be­schlie­ßen. Zu se­hen gab es da­nach auch nichts Nen­nens­wer­tes mehr, und ei­ne Schil­de­rung der spät­abend­li­chen Marsch­fahrt nach Mün­chen und wei­ter über die Au­to­bahn nach Fürth wä­re so ein­schlä­fernd wie die­se selbst.

schmuckloser Maibaum beim Kloster Andechs

Für die knapp zwei Wo­chen Rund­rei­se hat der Herr des vir­tu­el­len Hau­ses hier glatt noch­mal so­viel ge­braucht, um sie zur ei­ge­nen Er­in­ne­rung und zur Ge­müts­er­göt­zung sei­nes Pu­bli­kums me­di­al auf­zu­be­rei­ten. Ob er sich das beim näch­sten Mal wie­der an­tun mag, des­sen ist er sich im Mo­ment noch kei­nes­wegs si­cher.

Gut. Nach ei­ner klei­nen Sen­de­pau­se dreht es sich hier in die­sem vir­tu­el­len Thea­ter dem­nächst wie­der um Fürth und sei­ne nä­he­re Um­ge­bung!

 
[1] Ich könn­te den Auf­nah­me­ort ja je­der­zeit ge­nau lo­ka­li­sie­ren, aber jetzt ge­gen En­de der Ex­pe­di­ti­on schen­ke ich mir der­lei ener­vie­ren­de Ex­tra­va­gan­zen...

[2] Ja­wohl, mein lie­ber Wiisen, auch das ist na­tür­lich wie­der ein aus fünf Ein­zel­fo­tos zu­sam­men­ge­mix­tes HDR-Bild ! ;-)

[3] Sei­ne bes­se­re Hälf­te woll­te un­be­dingt noch das obe­re En­de der gi­gan­ti­schen Röh­ren in­spi­zie­ren und trieb den zone­batt­ler (und die­ser sei­ne Renn­gur­ke) die Ser­pen­ti­nen hoch bis fast nach Ur­feld. Bei ei­ner kur­zen Pau­se oben ‑bei der der Be­rich­ten­de noch auf ein Paar of­fen­bar ver­ges­se­ner Wan­der­stie­fel deu­te­te und an­schlie­ßend er­ho­be­nen Zei­ge­fin­gers auf den gu­ten Brauch des dop­pel­ten Blicks zu­rück ver­wies- ver­gaß die Bei­fah­re­rin ih­ren er­leich­te­rungs­hal­ber kurz ab­ge­schnall­ten Bauch­gurt, der ‑als Vor­sichts­maß­nah­me ge­gen Schur­ken und Lum­pen­pack- vom Bar- über Kar­ten­geld bis hin zu Schlüs­seln und Aus­wei­sen al­les ent­hielt, was wich­tig ist und schwer wie­der­zu­be­schaf­fen wä­re. Erst Stun­den spä­ter (nach dem Abend­essen und dem Um­bau des Ein­satz­wa­gens zum Nacht­la­ger) fiel ihr das Feh­len des Han­dys auf: In re­kord­ver­däch­ti­ger Zeit ward der grü­ne Blech­ka­me­rad wie­der in fahr­fä­hi­gen Zu­stand ver­setzt und durch stock­dunk­le Nacht er­neut die Ser­pen­ti­nen hoch­ge­prü­gelt. Der Lohn des ban­gen War­tens: Das wert­sa­chen­be­la­de­ne Wim­merl fand sich an ge­mut­maß­ter Stel­le glück­lich wie­der, prall ge­füllt mit al­len er­war­te­ten In­gre­di­en­zi­en. Ein vier­tes Mal und letz­tes Mal ging es nun auf die zicke­zacke Berg­stra­ße. Fa­zit: 4 x 30 min Fah­rer­trai­ning plus di­ver­se Ad­re­na­lin­schü­be, oh­ne oben ir­gend­was von den Kraft­werks­an­la­gen ge­se­hen zu ha­ben...

[4] wel­ches üb­ri­gens ein recht re­prä­sen­ta­ti­ves Ex­em­pel da­für ab­gibt, daß für die Er­rich­tung spek­ta­ku­lä­rer Bau­ten und mon­dä­ner Prä­sen­ta­tio­nen oft aber­wit­zi­ge Geld­be­trä­ge flüs­sig ge­macht wer­den kön­nen, es aber hin­ter­her an al­len Ecken und En­den fehlt, um selbst ba­nal­ste In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten zeit­nah durch­zu­füh­ren (durch­ge­brann­te Lam­pen, Com­pu­ter­hän­ger, ver­schlis­se­ne Klein­tei­le etc.).

[5] wo­selbst wir ‑zur ei­ge­nen Ver­blüf­fung- an ei­ner au­ßer­or­dent­lich äs­the­ti­schen Mo­schee vor­bei­brum­mel­ten!

[6] Das nach län­ge­rer Fahrt durch Wald­schnei­sen ver­se­hent­lich nicht aus­ge­schal­te­te Fahr­licht hat­te un­ter­des­sen die eher klein di­men­sio­nier­te, un­ter dem Fah­rer­sitz ein­ge­bau­te Bat­te­rie leer­ge­lutscht, aber ein Satz dicker Über­brückungs­ka­bel ge­hört glück­li­cher­wei­se zur Stan­dard­be­stückung des Ex­pe­di­ti­ons­mo­bils.

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Samstag, 11. Juli 2009

Fun­de im Fun­dus (16):
Ruck, zuck, of­fen!

Fund­stück: Schraubdeckelöffner mit verstellbarem Zahnriemen aus Gummi
Art / Typ: Schraub­deckel­öff­ner mit ver­stell­ba­rem Zahn­rie­men aus Gum­mi
Her­kunft: un­be­kannt, Ge­rät oh­ne jeg­li­ches Her­stel­ler­kenn­zei­chen
Zu­stand: neu­wer­tig
Fund­ort: »Gel­be Ton­ne« in ei­nem Für­ther Hin­ter­hof
Kauf­preis: kei­ner (ko­sten­lo­se Lie­fe­rung vom Uni­ver­sum)
No­ti­zen: Auf dem Weg zu lie­ben Freun­den woll­te ich von Idio­ten­hand fal­len­ge­las­se­nes Ver­packungs­ma­te­ri­al zu­stän­dig­keits­hal­ber der näch­sten Wert­stoff­ton­ne über­ant­wor­ten. In sel­bi­ger oben­auf lag das hier vor­ge­stell­te Werk­zeug: Ob der/die Wegwerfer(in) des­sen Ver­wen­dungs­zweck nicht er­kann­te oder kei­ne Schraub­glä­ser mehr zu­hau­se hat­te, bleibt un­ge­klärt und rät­sel­haft. Je­den­falls er­kann­te un­ser­ei­ner so­fort den Nut­zen des leuch­tend gel­ben Pla­stik­grif­fes mit dem dicken Gum­mi­rie­men dran und stell­te den Haus­halts­hel­fer da­her un­ver­züg­lich er­stens si­cher und zwei­tens in Dienst.
 
Und ich grei­fe im­mer wie­der gern auf ihn zu­rück: Wann im­mer ein Mar­me­la­den­glas par­tout nicht auf­ge­hen mag und der Schraub­deckel we­der auf gu­tes Zu­re­den noch auf Flu­chen re­agiert, ho­le ich den schwarz­gel­ben Freund, le­ge sei­ne Zahn­rie­men-Schlau­fe lo­se um den wi­der­spen­sti­gen Deckel, zie­he sie fest und ha­be ei­nen bom­ben­fest sit­zen­den He­bel, der je­den Dreh­ver­schluß im Hand­um­dre­hen (!) auf­kriegt. Und plopp!
 
An­ge­sichts der für Haus­halts­zwecke un­üb­lich so­li­den Aus­füh­rung tip­pe auf ein in­du­stri­el­les Werk­zeug, des­sen an­ge­peil­te Ziel­grup­pe mög­li­cher­wei­se we­ni­ger stör­ri­sche Ein­weck­glä­ser als viel­mehr fest­sit­zen­de Öl­fil­ter wa­ren. Um so mehr freue ich mich, hier kein klapp­ri­ges Spiel­zeug in die Hand be­kom­men zu ha­ben, wel­ches schon den zwei­ten Ein­satz nicht mehr über­lebt, son­dern ein grund­so­li­des Hand­werks­zeug, dem mich zu über­dau­ern ich gu­te Chan­cen ein­räu­me...
 
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Sonntag, 5. Juli 2009

Män­ner­sa­che

Der schnie­del­wut­z­be­haf­te­te, post­pu­ber­tä­re Teil der Mensch­heit teilt sich auf in Naß‑, Trocken- und Gar­nicht-Ra­sie­rer, und al­le drei Grup­pen nei­gen hin­sicht­lich ih­rer Ge­sichts­pfle­ge-Prak­ti­ken zu höchst fun­da­men­ta­li­sti­scher Welt­sicht. Wenn wir mal die Zot­te­li­gen rechts und die schaum­schla­gen­den Klin­gen­schwin­ger links lie­gen­las­sen und uns auf die Trocken­ra­sie­rer­be­sit­zer in der Mit­te kon­zen­trie­ren, so zer­fal­len die­se wie­der­um in den Clan der Drei­fach-Rund­scher­kopf-Fans nach Philips™-Bauweise ei­ner­seits und in die Bru­der­schaft der Schwing­kopf-Lieb­ha­ber nach Braun™-Pa­tent an­de­rer­seits. Der zone­batt­ler ge­hört seit je­her zur letzt­ge­nann­ten Grup­pe und nimmt ei­ne dies­be­züg­li­che Fun­dus-Front­be­gra­di­gung zum An­laß, hier und heu­te di­ver­se Be­trach­tun­gen zum in­ne­ren und äu­ße­ren De­sign von Ra­sier­ap­pa­ra­ten der Mar­ke Braun an­zu­stel­len. Sol­che pflegt er bei Be­darf auf Floh­märk­ten gün­stig zu er­ste­hen: Nicht sel­ten wer­den dort kaum ge­brauch­te Weih­nachts­ge­schen­ke von un­dank­ba­ren Nef­fen, En­keln oder Schwie­ger­söh­nen für ei­nen Bruch­teil des Neu­prei­ses wie­der an den näch­sten Mann ge­bracht. Des ei­nen Leid, des an­de­ren Freud’!

Mein nur noch zur Hälfte sonor brummendes Braun-Quartett
 
Mein nur noch zur Hälf­te so­nor brum­men­des Braun-Quar­tett

Jahr­zehn­te­lang war der Ein­satz­ra­di­us ei­ner elek­tri­schen Bart-Mäh­ma­schi­ne de­fi­niert durch die Län­ge des Netz­ka­bels ei­ner­seits und die La­ge der Steck­do­se in der Nä­he des Ba­de­zim­mer­spie­gels an­de­rer­seits. Be­vor nun die elek­tri­sche Na­bel­schnur zu­gun­sten schnur­los zu be­trei­ben­der Ge­rä­te ab­ge­kop­pelt wur­de, wa­ren auch no­bel­ste Ra­sie­rer von ein­fach­ster Kon­struk­ti­ons­wei­se: Ein nach­ge­ra­de ba­nal zu nen­nen­der Schwing­an­ker saß im In­ne­ren und wur­de durch die 220 V‑Wechselspannung in de­ren (von Haus aus mit­ge­brach­ter Fre­quenz) von 50 Hz eben­so­vie­le Ma­le pro Se­kun­de hin- und her­ge­wor­fen. BrumMmMmMmMm. Ka­putt­ge­hen konn­te da we­nig au­ßer den Ver­schleiß­tei­len Klin­gen­block und Scher­fo­lie, war ja auch nix wei­ter drin als be­sag­ter An­ker, ei­ne Er­re­ger­spu­le drum­her­um so­wie ein Schal­ter.

So, dann aber schrie­ben sich fin­di­ge In­ge­nieu­re die Be­frei­ung des Man­nes aus der En­ge der Naß­zel­le auf die Fah­nen (sie muß­ten ja ein neu­es Ver­kaufs­ar­gu­ment für an­son­sten un­ter­blei­ben­de Er­satz­in­ve­sti­tio­nen schaf­fen) und er­fan­den keck den schnur­lo­sen Ra­sie­rer zur Be­nut­zung auf dem Bal­kon, dem Cam­ping­platz, dem Klo. Der (schein­ba­re oder tat­säch­li­che) Ge­winn an Kom­fort und Le­bens­qua­li­tät hat frei­lich sei­nen Preis in Form ei­ner ganz we­sent­li­chen Ver­kom­pli­zie­rung des vi­brie­ren­den In­nen­le­bens: Ak­kus und ge­mein­hin als »Bat­te­rien« be­zeich­ne­te Pri­mär­zel­len lie­fern halt nun­mal aus­schließ­lich Gleich­strom, und der wie­der­um kann nur über Um­we­ge ei­nen Scher­kopf zum Zap­peln brin­gen: Es braucht ei­nen rich­ti­gen Elek­tro­mo­tor (mit Ro­tor, Sta­tor, Kol­lek­tor und Koh­le­schlei­fern von end­li­cher Le­bens­er­war­tung) so­wie ei­nen me­cha­ni­schen Ex­zen­ter­me­cha­nis­mus, um des An­triebs Ro­ta­ti­ons­be­we­gung in das be­nö­tig­te Hin- und Her­ge­fuhr­wer­ke um­zu­set­zen. Fer­ner er­for­dert es ei­nen Strom­rich­ter resp. ein Netz­teil, um die Wech­sel­span­nung aus der Wand auf er­heb­lich ge­rin­ge­re Volt­zah­len her­un­ter­zu­trans­for­mie­ren und über­dies gleich­zu­rich­ten. Al­les mach­bar, aber deut­lich kom­pli­zier­ter, teu­rer und oben­drein kurz­le­bi­ger, vor al­lem dann, wenn man kein leicht zu­gäng­li­ches Fach für han­dels­üb­li­che Stan­dard-Ak­kus vor­sieht, son­dern fest ver­lö­te­te In­du­strie-Ak­kus ins In­ne­re des rund­um ver­sie­gel­ten Ap­pa­ra­tes ein­sperrt...

Der­zeit sind in des Re­zen­sen­ten Haus­halt vier (!) die­ser schnur­los schnur­ren­den Schur­ma­schi­nen vor­han­den, zwei da­von ha­ben mitt­ler­wei­le ih­ren Dienst quit­tiert und wer­den die­ser Ta­ge ba­stel­freu­di­gen Ken­nern als Er­satz­teil­spen­der an­ge­bo­ten. Noch aber lie­gen sie al­le­samt ein­träch­tig ne­ben­ein­an­der und har­ren ih­rer Wür­di­gung. Be­gin­nen wir nun­mehr end­lich un­se­re chro­no­lo­gisch sor­tier­te Ap­pa­ra­te­schau mit dem ed­len Braun Mo­dell 5550 (Ty­pe 5504) [1], der schein­tot dar­nie­der­liegt und auf Wie­der­be­le­bungs­ver­su­che nicht mehr re­agiert. Rein vom Äu­ße­ren her ge­fiehl mir die­ser mar­kan­te Stop­pel­schnipp­ler mit sei­nem matt­sa­ti­nier­ten, sich an­ge­nehm kühl an­füh­len­den Me­tall­ge­häu­se stets am be­sten:

Gummi-Griffnoppen und Ladezustandsanzeige am Braun 5550
 
Gum­mi-Griff­nop­pen und La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 5550

Die mehr­seg­men­ti­ge La­de­zu­stands­an­zei­ge im un­te­ren Ge­häu­se­en­satz zeigt hier nichts mehr an, der Ap­pa­rat ist ja wie schon be­merkt de­fekt. Man be­ach­te aber die grif­fi­gen Gum­mi­nop­pen, de­ren Kol­le­gen auf der Un­ter­sei­te dem Ge­rät zu­dem auf glat­ten Ab­la­gen si­che­ren Halt ver­lei­hen. Auch die Griff­lei­ste des Schieb­schal­ters (im Bild oben links) war ur­sprüng­lich gum­miert, aber die­ser Be­lag ist hier be­reits ab­ge­ris­sen, da den Be­tä­ti­gungs­kräf­ten des Be­dien­er­dau­mens sich auf Dau­er als nicht ge­wach­sen er­wie­sen ha­bend. Ein klei­ner Kon­struk­ti­ons­feh­ler, der den In­ge­nieu­ren bei Braun aber of­fen­bar nicht ver­bor­gen ge­blie­ben ist, denn bei der Nach­fol­ger-Bau­rei­he war je­ne Schalt­schie­ber­lei­ste dann von vor­ne­her­ein aus mas­si­vem Hart­kunst­stoff ge­fer­tigt:

enger gesetzte Noppen und vereinfachte Ladezustandsanzeige am Braun 6520
 
en­ger ge­setz­te Nop­pen und ver­ein­fach­te La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 6520

An die­sem Mo­dell 6520 (ali­as Ty­pe 5705) fällt uns zu­dem ei­ne neue Art Gum­mie­rung auf, be­stehend aus Pünkt­chen und Strei­fen in necki­scher Va­ria­ti­on. Das er­scheint mir zwar ei­ner­seits als un­nö­tig ver­spielt (und da­mit als de­si­gne­ri­scher Faux­pas), an­de­rer­seits muß ich ein­räu­men, daß die räum­li­che Ver­dich­tung der Gum­mi-Gnub­bel die ge­fühl­te Grif­fig­keit des Ge­rä­tes doch deut­lich ver­bes­sert, zu­mal in Ver­bin­dung mit neu hin­zu­ge­kom­me­nen Gum­mi­ste­gen an den Ge­häu­se­sei­ten. Schließ­lich sei auf die ver­ein­fach­te La­de­kon­troll-An­zei­ge aus zwei Lämp­chen hin­ge­wie­sen, die den preis­li­chen Ab­stand zum »grö­ße­ren Bru­der« Mo­dell 6550 recht­fer­ti­gen soll­ten. Und den ha­ben wir hier eben­falls noch her­um­lie­gen (wenn auch lei­der nur­mehr ‑da funk­ti­ons­los- zum Brief­be­schwe­rer tau­gend):

luxuriöse Ladezustandsanzeige am Braun 6550 als Distinktionsmerkmal zum 6520
 
lu­xu­riö­se La­de­zu­stands­an­zei­ge am Braun 6550 als Di­stink­ti­ons­merk­mal zum 6520

Hier se­hen wir wie­der ein ähn­lich auf­wen­dig rea­li­sier­tes La­de­zu­stands-Dis­play wie ein­gangs beim Mo­dell 5550: Ei­ne fei­ne Sa­che, weil man da­mit die mut­maß­lich noch oh­ne Nach­be­tan­kung an der sta­tio­nä­ren Steck­do­se ver­füg­ba­re Rest­lauf­zeit ziem­lich gut ab­schät­zen kann. Üb­ri­gens kann man da­von aus­ge­hen, daß sol­che Un­ter­schie­de nicht pri­mär von den be­kit­tel­ten Tech­ni­kern er­son­nen, son­dern von den be­schlip­sten Mar­ke­ting-Frit­zen be­wußt an­ge­ord­net wer­den, um ei­ne hier­ar­chi­sche (und na­tür­lich preis­li­che!) Ab­stu­fung in­ner­halb ei­ner Mo­dell­rei­he zu er­zie­len: Wer als Kun­de un­be­dingt das Top-Mo­dell sein Ei­gen nen­nen möch­te, wird da­für am spür­bar­sten zur Kas­se ge­be­ten. Der preis­be­wuß­te Kon­su­ment hin­ge­gen steigt ein oder zwei Stu­fen tie­fer ein und muß für deut­lich we­ni­ger Geld nur auf das ei­ne oder an­de­re Gim­mick ver­zich­ten. [2] Doch zu­rück zu den har­ten Fak­ten: Der 6550 (= Ty­pe 5704) wä­re nach mei­nem Da­für­hal­ten der idea­le Ra­sie­rer, wenn er denn wei­ter­hin er­hält­lich wä­re. Ist er aber nicht. Auch bei längst per­fekt aus­kon­stru­ier­ten Her­ren­ra­sie­rern sind die Ent­wick­ler näm­lich aus wirt­schaft­li­chen Grün­den ge­zwun­gen, im­mer wie­der et­was Neu­es vor­zu­le­gen, um In­no­va­ti­on und (oft nur schein­ba­ren) Fort­schritt zu de­mon­strie­ren. So sieht die­ser heut­zu­ta­ge aus:

seitlich plazierter Druckschalter am produktionskostenoptimierten Braun 5612
 
seit­lich pla­zier­ter Druck­schal­ter am pro­duk­ti­ons­ko­sten­op­ti­mier­ten Braun 5612

Die­sen Brum­mer ha­be ich letz­te Wo­che auf ei­nem Floh­markt er­stan­den, da er zu den Klin­gen­blöcken und Scher­fo­li­en mei­ner an­de­ren Ra­sie­rer kom­pa­ti­bel ist und ich noch ei­nen wei­land preis­wert er­stei­ger­ten Hand­vor­rat da­von auf La­ger ha­be. [3]. Zu­nächst wa­ren we­der der Ver­käu­fer noch ich in der La­ge, den Ap­pa­rat zum Lau­fen zu brin­gen, da wir die­ses durch ein­fa­ches Hoch­schie­ben des Lang­haar­trim­mers mit dem Dau­men pro­bier­ten. Wir wa­ren bei­de schon ver­sucht, den äu­ßer­lich neu­wer­tig er­schei­nen­den Ra­sie­rer als de­fekt ab­zu­schrei­ben, da fiel dem freund­li­chen An­bie­ter auf, daß die­ses Ge­rät al­len längst eta­blier­ten Tra­di­tio­nen zum Trot­ze über ei­nen se­pa­ra­ten Ein-/Aus-Schal­ter in Form ei­nes blau­en Punk­tes ver­fügt! [4]

Um es kurz zu ma­chen: Auch mit die­sem Pla­stik-Hand­schmeich­ler kann man sich na­tür­lich gründ­lich ra­sie­ren. Die Wer­tig­keit der An­mu­tung in­des, die vie­le Vor­gän­ger aus­zeich­ne­te, ist end­gül­tig da­hin: Das spritz­lackier­te Kunst­stoff­ge­häu­se fühlt sich bil­lig an, und trotz ei­ner dicken Sei­ten­gum­mie­rung hat man beim oben und un­ten glat­ten Ge­häu­se stän­dig Angst, das Ding kön­ne ei­nem sei­fen­gleich aus der Hand flut­schen und ‑dem Ge­bot der Schwer­kraft Fol­ge lei­stend- Se­kun­den­bruch­tei­le spä­ter auf dem Bo­den zer­schel­len. Auch beim Ab­le­gen auf glat­ten Flä­chen muß man ob­acht ge­ben, denn man­gels Gum­mi­nop­pen ist ein si­che­rer Halt dort nicht mehr ge­währ­lei­stet. Schließ­lich sei auch noch das klo­bi­ge Netz­teil be­klagt, wel­ches bei al­len neue­ren Braun-Ra­sie­rern in den Netz­stecker des An­schlu­ka­bels aus­ge­la­gert wor­den ist, um die in­zwi­schen als feucht rei­nig­bar kon­zi­pier­ten Ap­pa­ra­te schon von au­ßen nur noch mit un­ge­fähr­li­cher Nie­der­span­nung ver­sor­gen zu müs­sen. [5] Un­ter dem Strich be­reue ich den Kauf na­tür­lich nicht, denn für den kom­plet­ten Ap­pa­rat ha­be ich letzt­lich nur so­viel ge­löhnt wie für ein Kom­bi-Pack aus Klin­gen­block und Scher­fo­lie...

Re­sü­mie­rend ist aus Sicht des sonn­tag­mor­gend­lich un­ra­sier­ten Kri­ti­kers seuf­zend zu be­dau­ern, daß die heu­ti­gen De­si­gner das Ver­mächt­nis ih­rer Vor­gän­ger ‑kla­re, funk­ti­ons­ori­en­tier­te Pro­dukt­ge­stal­tung- nicht mehr fort­füh­ren (kön­nen, wol­len, dür­fen?): Ak­tu­el­le Ra­sie­rer schau­en aus wie La­ser­schwer­ter aus Sci­ence Fic­tion-Fil­men, voll auf Emo­ti­on ge­trimmt (ein Schick­sal, wel­ches sie mit ag­gres­siv an­mu­ten­den Au­to­schein­wer­fern tei­len). Doch auch wenn ich mit den ge­stal­te­ri­schen Aus­wüch­sen der mich um­ge­ben­den Pro­dukt­welt nicht im­mer zu­frie­den sein kann: An mei­ne Haut las­se ich (vor­erst) wei­ter­hin nur Was­ser und Ra­sie­rer von Braun!

 
[1] Sämt­li­che Braun-Ra­sie­rer ver­fü­gen über ei­ne vorn an­ge­brach­te Mo­dell-Num­mer und über ei­ne auf der Rück­sei­te klein auf­ge­druck­te Ty­pen-Num­mer. Bei­de ste­hen zu­ein­an­der und zu den ent­spre­chen­den Be­zeich­nun­gen ver­wand­ter Mo­del­le in by­zan­ti­nisch-kaf­ka­es­ker Re­la­ti­on und sind ge­eig­net, den neu­gie­ri­gen In­ter­es­sen­ten in den Wahn­sinn zu trei­ben, wel­cher ei­gent­lich nur nach Ori­en­tie­rung in der Flut der Ty­pen und Bau­se­ri­en sucht.

[2] Man be­ach­te die ganz ähn­li­che Si­tua­ti­on bei Staub­saugern.

[3] Die kaum zu über­blicke Viel­falt bei die­sen Ver­schleiß­tei­len ist eben­so­we­nig tech­nisch be­grün­det wie die bei Tin­ten­pa­tro­nen für Drucker, viel­mehr soll der Kun­de mit dem Mo­dell­wech­sel auch zum Kauf neu­er Zu­be­hör­tei­le mit ho­hen Ge­winn­mar­gen ge­nö­tigt wer­den. Dies kann man al­ler­dings ein­zel­nen Her­stel­lern nicht gut zum Vor­wurf ma­chen, da sich die­se not­ge­drun­gen bei der Preis­ge­stal­tung an ih­ren Mit­be­wer­bern ori­en­tie­ren müs­sen.

[4] Kei­ne gu­te Idee, da ein her­ber Kon­ti­nui­täts­bruch und über­dies ein deut­li­cher Rück­schritt hin­sicht­lich der »Usa­bi­li­ty«.

[5] Das ist m. E. auch so ein pseu­do­fort­schritt­li­cher Mum­pitz: Die­se aus­la­den­den Rei­ni­gungs­sta­tio­nen neh­men er­heb­li­che Stell­flä­che in An­spruch und spü­len die Bart­stop­peln mit ei­ner zu aber­wit­zi­gen Prei­sen ge­han­del­ten Rei­ni­gungs­lö­sung aus dem Scher­kopf. Nach mei­ner Ein­schät­zung ist das so über­flüs­sig wie ei­ne elek­tri­sche Pfef­fer­müh­le mit in­te­grier­ter Ta­schen­lam­pe: Wer nach al­ter Vä­ter Sit­te wei­ter­hin ge­le­gent­lich mit ei­nem Bürst­chen selbst zu Wer­ke geht und al­le paar Wo­chen über­dies Klin­gen­block nebst Scher­fo­lie in hei­ßem Spül­was­ser ein­weicht und ab­spült, er­zielt im Hand­um­dre­hen den glei­chen Ef­fekt und spart Geld und Platz.

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