Freitag, 11. Dezember 2009
Heute hat sich der zonebattler ein Stündchen Zeit genommen und in der Wikipedia einen bereits bestehenden Artikel umfassend erweitert und sprachlich verfeinert. Es war ihm ein inneres Bedürfnis !
P.S.: Nein, ich bin nicht der auf dem Foto im Wikipedia-Artikel!
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Stolze 4,8 Kilowatt würde ich verbrutzeln, wenn ich die 100 matten Kerzen-Glühlampen von Osram (Gewinde E14) und die 20 von Philips (mit Gewinde E27), welchselbe mir heute Abend vom Paketdienst geliefert worden sind, gleichzeitig anschlösse. Zwar passen selbst in den großen Kronleuchter im Dormitorium nur 16 Stück gleichzeitig hinein, aber nachdem ich auch fürderhin in den drei Salons und den beiden Stuben die Lüster dezent dimmen können will, habe ich mir via eBay einen üppig dimensionierten Lebensvorrat jener Leuchtmittel zugelegt, die neuerdings EU-weit als verpönt gelten. Zwar werden in des zonebattler’s höchst realer homezone überwiegend Spar- und vereinzelt Halogenlampen betrieben, aber etwas dekadenter Luxus darf schon sein. Zumal die Abwärme der 40 Watt-Kerzen zu dieser Jahreszeit im Altbau nicht unwillkommen ist...
Samstag, 14. November 2009
Was sagt man dazu ? Einfach genial!
Dienstag, 3. November 2009
Der Don macht ein Schnäppchen und schlägt dem Globalisierungswahn solcherart ein Schnippchen. Und recht hat er!
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Die Aufrüstung meines elektronischen Offiziers-Taschenmessers zum Helfer (und Ratgeber) für alle Fälle schreitet hurtig voran: Nachdem ich nun schon eine ganze Weile »Geheimbotschaften« entschlüsseln kann (und eine eigene solche neuerdings am Heckfenster meiner Renngurke spazierenfahre), kann ich jetzt mit barcoo.de auch detaillierte Informationen zu x‑beliebigen Produkten abrufen, indem ich einfach deren Barcode mit der Handy-Kamera abscanne. Ein erster ambulanter Test mit der Salatdressing-Flasche im Kühlschrank verlief absolut überzeugend: Wenige Sekunden nach dem Abknipsen des Etikettes hatte ich schon die Nährwertangaben auf dem Display. Der Hammer! Im barcooblog kann man nachlesen, wozu der Dienst sonst noch taugt. Ein feines Werkzeug für mündige Verbraucher und solche, die es werden wollen!
Sonntag, 25. Oktober 2009
Wiewohl das nächste Monatsrätsel erst in genau einer Woche fällig ist, juckt es mich schon heute in den Fingern, der geschätzten Leserschaft was zum Nachdenken mit in den diesigen Sonntag zu geben. Also: Was habe ich da vorgestern an meinem freien Freitag wohl abgelichtet? Und wo?
Samstag, 3. Oktober 2009
Wer gerne macht, tut und tüftelt, ist mit einem 249-teiligen Werkzeugkasten gemeinhin besser bedient als mit dem Schweizer Offiziers-Taschenmesser. Freilich schleppt man seine Werkstattausrüstung schon aus Gewichts- und Volumengründen nicht ständig mit sich herum, und so muß man sich im Zweifel eben doch zuweilen mit dem platzsparenden Notfallwerkzeug zu helfen wissen. Nicht anders verhält es sich mit den modernen Problemlösern [1] des Informationszeitalters: Der zonebattler ist es nunmehr langsam aber sicher leid, in seinem ausladenden Expeditionsgurt ständig Organizer, Kamera und Handy um den Bauch geschnallt (bzw. über die Schulter gehängt) und damit griff- und zückbereit zur Hand zu haben...
Bislang schien es allerdings keine rechte Alles-in-Einem-Alternative zu dem diskreten Dreigestirn aus elektronischem Gedächtnis, gläsernem Aufnehm-Auge und portabler Telefonzelle zu geben, jedenfalls keine, die von ernsthaft diskutierbarer Qualität gewesen wäre. Aber inzwischen habe mich doch mit dem Gedanken angefreundet, des öfteren nur noch mit »leichtem Gepäck« unterwegs und dennoch auf (fast) alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dieser Tage ist es mir nämlich gelungen, das berufshalber überantwortete Nokia 5800 XpressMusic zu einem passablen Universal-Werkzeug hochzurüsten:
Ein Telefon ist das nicht unbedingt designpreisverdächtige Ding ja nun schon von Hause aus, und seine eingebaute Kamera ist zwar letztlich nur ein Notbehelf, aber als solcher zumindest schönwettertauglich und somit besser als nix. [2] Womit wir schon zwei von drei oft benötigten Gerätschaften in dem einen Apparillo vereinigt hätten. Als Organizer-Ersatz taugte mir das Multimedia-Talent trotz beeindruckenden Klanges und Taschenkino-Fähigkeiten bislang nicht: Zwar finden sich über diverse Foren und Fanseiten allerlei neckische Spielchen und sonstige Zeitvertreiber, an ernsthaften Anwendungen freilich herrschte und herrscht auffälliger Mangel.
Mit dem genialen Programm StyleTap habe ich es aber in kürzester Zeit geschafft, aus dem Lifestyle-Plapperkasten einen ernstzunehmenden Hosentaschen-Sekretär zu machen: StyleTap ist eine das Palm OS simulierende Laufzeitumgebung, die mir den Betrieb meiner hochgeschätzten Palm-Programme auf dem Symbian-getriebenen Mobiltelefon ermöglicht! Kalender, Adreßbuch, Aufgabenliste, Notizen, relationale Datenbanken (mit meinen Sammlungsbeständen, Impfpaß, Weinkellerbestand usw.), Finanzbuchführung, Fahrtenbuch und stapelweise aktuelle Offline-Lektüre, alles ist wieder in gewohnter Form zur Hand und das überdies in Farbe und in vierfacher Auflösung als bisher! Zwar funktioniert die Dateisynchronisation mit dem stationären PC nur manuell, aber unterwegs greife ich ohnehin meist nur lesend auf meine gespeicherten Datenbestände zu. Eine allemal alltagstaugliche Lösung also, die zudem ‑im krassen Unterschied zu manch’ hochgehypten Konkurrenzprodukt- nicht mit hohen Folgekosten durch Provider- und Diensteanbindung belastet ist.
Von meinem theoretischen Ideal eines in jeder Disziplin wirklich herausragenden Dreikämpfers ist das Nokia 5800 XpressMusic noch ein ganzes Stück entfernt, doch ist der Leidensdruck nicht mehr allzu groß: Das große Plus liegt in der fantastischen Option, unter dem völlig andersgearteten Betriebssystem eines Mobiltelefons die vertrauten (und teils teuer bezahlten) Altanwendungen aus der Palm-PDA-Ära weiterbetreiben zu können. Zumal sich diese sich in Sachen Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit nach wie vor sehen lassen können und keineswegs schamhaft verstecken müssen: Ein dickes Dankeschön an die Programmierer von StyleTap!
[1] Zuweilen assistieren einem die elektrischen Helfershelfer freilich bei der Lösung von Problemen, die man ohne sie erst gar nicht hätte...
[2] Die beste Kamera ist bekanntlich die, die man dabei hat, nicht jene, die daheim im Regal steht, wenn einem das Motiv der Motive vor die Augen springt!
Dienstag, 29. September 2009
Gehet hin und leset: Mit seinem heutigen Beitrag »Gedanken zu Graphit« hat sich der famose Lexikaliker selbst übertroffen!
Sonntag, 6. September 2009
Nachdem das weiland beste Nachrichtenmagazin im Staate auch nur noch ein diffuser Schatten seiner selbst ist und die überregionale Tageszeitung aus der bayerischen Landeshauptstadt gleichfalls zusehends verseichtet, kommt als morgendliche Zug-Lektüre für den bildungshungrigen zonebattler tatsächlich fast nur noch die F.A.Z. in Frage, deren famoses Feuilleton z.B. seinesgleichen sucht in der bundesdeutschen Presselandschaft. Seit Jahren präferiert der Berichtende das diskrete Studium der liebgewonnenen Tagespostille auf seinem stets griffbereiten kleinen Zauberkasten. Der ist zwar mittlerweile auch in die Jahre gekommen, aber warum sollte man einen bewährten und höchst zuverlässigen Taschenkumpel durch einen neumodischen Schnickschnack-Apparillo ersetzen, der sich letzten Endes doch als bunter Blender (mit erheblichen Folgekosten durch unentwegtes Onlinisieren) entpuppt? Eben.
Bis vor kurzem nutzte ich zum lässigen Lesen den Dienst »AvantGo«, welcher mir allmorgendlich eine Anzahl virtueller Zeitungen über den PC auf das dort angedockte kleine Kästchen spielte. Dummerweise hat der Betreiber den Service auf einmal ‑mir nix, dir nix- eingestellt, und ich stand für einige Tage ohne akzeptablen Ersatz da. Nun kann man ja ‑vor allem angesichts der aktuellen Umbauarbeiten entlang der Bahntrasse- zwischen Fürth und Nürnberg mit Gewinn aus dem Zugfenster gucken, retour womöglich auch, aber auf Dauer ist die dadurch erlangte (und erlangbare) Horizonterweiterung eher einseitiger Natur. Ich sann also notgedrungen auf Abhilfe.
Immerhin war es mir schon früher geglückt, unsere hiesigen Regionalblätter ins Westentaschenformat zu konvertieren. Und siehe, auch bei der großen F.A.Z. habe ich es letztlich hinbekommen, sie auf meinen kleinen, grünen Schirm zu kriegen:
Für den vermutlich mittlerweile einigermaßen überschaubaren Kreis der treuen Palm-Anwender sei das (unter Windows XP getestete) Rezept hier im Detail beschrieben: Man installiere sich zunächst den Sitescooper, ein Programm, welches beliebige Websites abgrast, sich dabei die eigentlich interessierenden redaktionellen Inhalte aus dem umgebenden Wust von Reklame, Bla und Blubber herausschnippelt und daraus schließlich eine sauber formatierte Artikel-Sammlung im passenden Format für das Lese-Progamm der eigenen Wahl erzeugt.
Mit den passenden Skript-Dateien lassen sich letztlich alle Arten von Online-Seiten durch den Sitescooper wunschgemäß aufbereiten. Im Falle der F.A.Z. ist das sogar ausgesprochen einfach, weil der Verlag als sehr entgegenkommenden Service selbst eine unbebilderte Kompakt-Version für Organizer anbietet. Die kann man ohne weiteres Gebastele sozusagen 1:1 heruntersaugen. Mein Sitescooper-Skript [1] muß einzig noch ein paar merkwürdig kodierte Interpunktions- und Sonderzeichen umwandeln, damit die Artikel hernach auf dem Palm-Display ordentlich lesbar dargestellt werden. Als passenden Reader für seinen Plastik-PDA bevorzugt unsereins den »Plucker«. Um die erforderliche Kompatibilität zum seit längerer Zeit nicht mehr weiterentwickelten Sitescooper sicherzustellen, lade man sich von der Download-Seite als Konverter für den PC den Plucker v1.1.13 und für den PDA den Plucker-Viewer v1.2 herunter, mit dem Formatierung, Zeilenabstände etc. am besten zu gefallen wissen.
Wenn’s denn mal so läuft, wie es laufen soll, dann geht die tägliche Aktualisierung des Lesestoffs [2] mit einem Mausklick von der Hand: Sitescooper am PC starten, durchlaufen lassen, Organizer synchronisieren und ab durch die Mitte! Der einzig nennenswerte Nachteil der Methode: Ich komme in den werktäglich 2x7 Minuten Fahrzeit nicht annähernd durch mit meiner individuell aufbereiteten Presseschau...
[1] Das verlinkte ZIP-Archiv enthält neben der deutschsprachigen Fassung des empfohlenen Plucker-Viewers noch weitere Sitescooper-Skripte für Telepolis und den beliebten Heise Newsticker. Solche für die Fürther Nachrichten und deren zahllosen Schwesterblätter aus gleichem Hause kann ich Interessenten auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.
[2] Qualitativ passabler Nachschub kann auf Dauer natürlich nur gewährleistet bleiben, wenn sich die Geschäftsmodelle der Verlagshäuser langfristig für diese bezahlt machen. Der zonebattler empfiehlt daher, weiterhin Printerzeugnisse zu kaufen und sich nur das für lau zu nehmen, was die Inhalte-Anbieter von sich aus kostenlos unters Volk streuen...
Sonntag, 30. August 2009
Nach zwei am Bad Reichenhaller Friedhofs-Parkplatz ‑mithin in ruhiger Gesellschaft- verbrachten Nächten ging die Reise jetzt zügig weiter in Richtung Westen. Nur von einem kurzen Abstecher nach Inzell unterbrochen, fuhren wir durch bis Reit im Winkl und von dort aus hoch bis an den Chiemsee. Bald nach dem Aufbrechen hielt ich irgendwo unterwegs [1] kurz an, um die wundersam-nebelfeuchte Morgenstimmung in den dichtbewaldeten Gebirgsausläufern in einer HDR-Aufnahme festzuhalten:
Nach einer beschaulichen Pause am See ging es zügig wieder nach Süden, wobei wir einzig in Aschau im Chiemgau kurz verweilten. Ansonsten durchschnitten wir noch einen letzten Zipfel Österreichs, bevor das Auto dann endgültig von den großen Bergen weg in Richtung Tegernsee rollte. En passant nutzte ich eine der letzten Möglichkeiten, eine selbstzufriedene Bergwiesenbewohnerin abzulichten...
Am späten Nachmittag erreichten wir den Tegernsee bei Gmund und unternahmen dort sogleich eine ausgedehnte Wanderung an dessen beschaulichen Gestaden. Am Anblick des flirrenden Abendlichtes auf den sanft sich kräuselnden Wassern erfreuten sich Jung und Alt sowie natürlich der Autor und seine stets gezückte Kamera:
Es war Mittwoch und der Andrang gering, ja nachgerade nicht existent. Hin und wieder konnte man freilich erahnen, daß am Wochenende erheblich mehr los ist, wenn die Münchner nämlich meinen, sich hier naherholen zu müssen statt daheim in ihrer Stadt zu bleiben und Ruhe zu geben...
Mitten in der Woche freilich war von Streß und Stau und Gezerre und Geplärre nichts zu sehen und nichts zu hören, und so konnte ich abends um sechs einen absolut friedlichen Tegernsee auf den Film Chip bannen [2]:
Die Nacht verschliefen wir höchst kommod auf einem öffentlichen Parkplatz Gmunds, der sogar über ein Toilettenhäuschen mit Steckdosen und fließend warmem Wasser verfügte, ein eindeutiges Indiz für überbordenden kommunalen Reichtum.
Anderntags brachen wir früh am Morgen auf, faßten frische Milch für das Frühstück in der Stadt Tegernsee, verzehrten dasselbe genüßlich am Ufer von Rottach-Egern und vollendeten im Uhrzeigersinn über Bad Wiessee die Tour um den Teich. Die nächste Station war dann erst wieder Bad Tölz, welches wir ausgiebig zu Fuß erkundeten und erforschten. Über Benediktbeuern tuckerten wir dann schließlich bis an den Kochelsee, wo wir am Maschinenhaus des Walchensee-Kraftwerkes Posto bezogen, um nämliches am folgenden Morgen zu besichtigen... [3]
Mit dem Freitag brach der letzte Tag der Reise an. Nach ausgiebiger Inspektion des recht informativen Besucherzentrums [4] und anschließendem Besuch des Franz Marc Museums im nahen Kochel sausten wir über Penzberg [5] schnurstracks hoch bis an den Starnberger See, wohin es den zonebattler geradezu magnetisch zog: In Bernried wollte er unbedingt das »Museum der Phantasie« mit den Sammlungen von Lothar-Günther Buchheim besuchen, und dafür drohte die Zeit langsam knapp zu werden. Es reichte aber noch für ein mehrstündiges Eintauchen in das Reich des 2007 verstorbenen, streitbaren Multi-Talents; der geneigten Leserschaft sei ein Besuch im auch architektonisch faszinierenden Museum wärmstens anempfohlen...
Erschöpft und mit Eindrücken voll töffelten wir nach freundlicher Starthilfe durch andere Buchheim-Jünger [6] weiter bis nach Andechs, um mit einer zünftigen Brotzeit im dortigen Kloster-Biergarten die Reise gemütlich ausklingen zu lassen. Der Andrang hielt sich auch dort in überschaubaren Grenzen, das Essen schmeckte gut, die dunkle Radlerhalbe ausgesprochen lecker. Seine Wirkung auf die Sinne war indes zu spüren, und der zonebattler war froh, sich nur einen halben und keinen ganzen Liter des süffigen Trunkes hinter die nicht vorhandene Binde gekippt zu haben. Gleichwohl sah er unten am Parkplatz manches nicht doppelt oder dreifach, sondern gleich im Dutzend:
Ein Auto dieses Typs war ihm zeitlebens nicht untergekommen, geschweige denn deren zwölf nebeneinander! Wie wir später daheim ergoogelten, waren wir Zeuge eines höchst außergewöhnlichen »Cosmonauten-Treffens« geworden, über das sowohl der SPIEGEL als auch die Süddeutsche Zeitung ausführlich berichteten. Die mit Kurzzeit-Kennzeichen zugelassenen, markant-schnittigen Sportwagen jenes nie in Deutschland angebotenen Mazda-Modells waren für dieses exklusive Event doch tatsächlich per Schiff aus Japan herbeigeschafft worden!
Mit diesem Schmankerl zum Schluß soll es genug sein. Ein letzter Schnappschuß vom Andechser Maibaum und dem sich darüber ausbreitenden Abendhimmel ‑beides in den leuchtenden Landesfarben Bayerns gehalten- möge diese lange Reise-Reportage nunmehr beschließen. Zu sehen gab es danach auch nichts Nennenswertes mehr, und eine Schilderung der spätabendlichen Marschfahrt nach München und weiter über die Autobahn nach Fürth wäre so einschläfernd wie diese selbst.
Für die knapp zwei Wochen Rundreise hat der Herr des virtuellen Hauses hier glatt nochmal soviel gebraucht, um sie zur eigenen Erinnerung und zur Gemütsergötzung seines Publikums medial aufzubereiten. Ob er sich das beim nächsten Mal wieder antun mag, dessen ist er sich im Moment noch keineswegs sicher.
Gut. Nach einer kleinen Sendepause dreht es sich hier in diesem virtuellen Theater demnächst wieder um Fürth und seine nähere Umgebung!
[1] Ich könnte den Aufnahmeort ja jederzeit genau lokalisieren, aber jetzt gegen Ende der Expedition schenke ich mir derlei enervierende Extravaganzen...
[2] Jawohl, mein lieber Wiisen, auch das ist natürlich wieder ein aus fünf Einzelfotos zusammengemixtes HDR-Bild ! ;-)
[3] Seine bessere Hälfte wollte unbedingt noch das obere Ende der gigantischen Röhren inspizieren und trieb den zonebattler (und dieser seine Renngurke) die Serpentinen hoch bis fast nach Urfeld. Bei einer kurzen Pause oben ‑bei der der Berichtende noch auf ein Paar offenbar vergessener Wanderstiefel deutete und anschließend erhobenen Zeigefingers auf den guten Brauch des doppelten Blicks zurück verwies- vergaß die Beifahrerin ihren erleichterungshalber kurz abgeschnallten Bauchgurt, der ‑als Vorsichtsmaßnahme gegen Schurken und Lumpenpack- vom Bar- über Kartengeld bis hin zu Schlüsseln und Ausweisen alles enthielt, was wichtig ist und schwer wiederzubeschaffen wäre. Erst Stunden später (nach dem Abendessen und dem Umbau des Einsatzwagens zum Nachtlager) fiel ihr das Fehlen des Handys auf: In rekordverdächtiger Zeit ward der grüne Blechkamerad wieder in fahrfähigen Zustand versetzt und durch stockdunkle Nacht erneut die Serpentinen hochgeprügelt. Der Lohn des bangen Wartens: Das wertsachenbeladene Wimmerl fand sich an gemutmaßter Stelle glücklich wieder, prall gefüllt mit allen erwarteten Ingredienzien. Ein viertes Mal und letztes Mal ging es nun auf die zickezacke Bergstraße. Fazit: 4 x 30 min Fahrertraining plus diverse Adrenalinschübe, ohne oben irgendwas von den Kraftwerksanlagen gesehen zu haben...
[4] welches übrigens ein recht repräsentatives Exempel dafür abgibt, daß für die Errichtung spektakulärer Bauten und mondäner Präsentationen oft aberwitzige Geldbeträge flüssig gemacht werden können, es aber hinterher an allen Ecken und Enden fehlt, um selbst banalste Instandhaltungsarbeiten zeitnah durchzuführen (durchgebrannte Lampen, Computerhänger, verschlissene Kleinteile etc.).
[5] woselbst wir ‑zur eigenen Verblüffung- an einer außerordentlich ästhetischen Moschee vorbeibrummelten!
[6] Das nach längerer Fahrt durch Waldschneisen versehentlich nicht ausgeschaltete Fahrlicht hatte unterdessen die eher klein dimensionierte, unter dem Fahrersitz eingebaute Batterie leergelutscht, aber ein Satz dicker Überbrückungskabel gehört glücklicherweise zur Standardbestückung des Expeditionsmobils.
Samstag, 11. Juli 2009
Fundstück: |
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Art / Typ: |
Schraubdeckelöffner mit verstellbarem Zahnriemen aus Gummi |
Herkunft: |
unbekannt, Gerät ohne jegliches Herstellerkennzeichen |
Zustand: |
neuwertig |
Fundort: |
»Gelbe Tonne« in einem Fürther Hinterhof |
Kaufpreis: |
keiner (kostenlose Lieferung vom Universum) |
Notizen: |
Auf dem Weg zu lieben Freunden wollte ich von Idiotenhand fallengelassenes Verpackungsmaterial zuständigkeitshalber der nächsten Wertstofftonne überantworten. In selbiger obenauf lag das hier vorgestellte Werkzeug: Ob der/die Wegwerfer(in) dessen Verwendungszweck nicht erkannte oder keine Schraubgläser mehr zuhause hatte, bleibt ungeklärt und rätselhaft. Jedenfalls erkannte unsereiner sofort den Nutzen des leuchtend gelben Plastikgriffes mit dem dicken Gummiriemen dran und stellte den Haushaltshelfer daher unverzüglich erstens sicher und zweitens in Dienst.
Und ich greife immer wieder gern auf ihn zurück: Wann immer ein Marmeladenglas partout nicht aufgehen mag und der Schraubdeckel weder auf gutes Zureden noch auf Fluchen reagiert, hole ich den schwarzgelben Freund, lege seine Zahnriemen-Schlaufe lose um den widerspenstigen Deckel, ziehe sie fest und habe einen bombenfest sitzenden Hebel, der jeden Drehverschluß im Handumdrehen (!) aufkriegt. Und plopp!
Angesichts der für Haushaltszwecke unüblich soliden Ausführung tippe auf ein industrielles Werkzeug, dessen angepeilte Zielgruppe möglicherweise weniger störrische Einweckgläser als vielmehr festsitzende Ölfilter waren. Um so mehr freue ich mich, hier kein klappriges Spielzeug in die Hand bekommen zu haben, welches schon den zweiten Einsatz nicht mehr überlebt, sondern ein grundsolides Handwerkszeug, dem mich zu überdauern ich gute Chancen einräume...
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Sonntag, 5. Juli 2009
Der schniedelwutzbehaftete, postpubertäre Teil der Menschheit teilt sich auf in Naß‑, Trocken- und Garnicht-Rasierer, und alle drei Gruppen neigen hinsichtlich ihrer Gesichtspflege-Praktiken zu höchst fundamentalistischer Weltsicht. Wenn wir mal die Zotteligen rechts und die schaumschlagenden Klingenschwinger links liegenlassen und uns auf die Trockenrasiererbesitzer in der Mitte konzentrieren, so zerfallen diese wiederum in den Clan der Dreifach-Rundscherkopf-Fans nach Philips™-Bauweise einerseits und in die Bruderschaft der Schwingkopf-Liebhaber nach Braun™-Patent andererseits. Der zonebattler gehört seit jeher zur letztgenannten Gruppe und nimmt eine diesbezügliche Fundus-Frontbegradigung zum Anlaß, hier und heute diverse Betrachtungen zum inneren und äußeren Design von Rasierapparaten der Marke Braun anzustellen. Solche pflegt er bei Bedarf auf Flohmärkten günstig zu erstehen: Nicht selten werden dort kaum gebrauchte Weihnachtsgeschenke von undankbaren Neffen, Enkeln oder Schwiegersöhnen für einen Bruchteil des Neupreises wieder an den nächsten Mann gebracht. Des einen Leid, des anderen Freud’!
Mein nur noch zur Hälfte sonor brummendes Braun-Quartett
Jahrzehntelang war der Einsatzradius einer elektrischen Bart-Mähmaschine definiert durch die Länge des Netzkabels einerseits und die Lage der Steckdose in der Nähe des Badezimmerspiegels andererseits. Bevor nun die elektrische Nabelschnur zugunsten schnurlos zu betreibender Geräte abgekoppelt wurde, waren auch nobelste Rasierer von einfachster Konstruktionsweise: Ein nachgerade banal zu nennender Schwinganker saß im Inneren und wurde durch die 220 V‑Wechselspannung in deren (von Haus aus mitgebrachter Frequenz) von 50 Hz ebensoviele Male pro Sekunde hin- und hergeworfen. BrumMmMmMmMm. Kaputtgehen konnte da wenig außer den Verschleißteilen Klingenblock und Scherfolie, war ja auch nix weiter drin als besagter Anker, eine Erregerspule drumherum sowie ein Schalter.
So, dann aber schrieben sich findige Ingenieure die Befreiung des Mannes aus der Enge der Naßzelle auf die Fahnen (sie mußten ja ein neues Verkaufsargument für ansonsten unterbleibende Ersatzinvestitionen schaffen) und erfanden keck den schnurlosen Rasierer zur Benutzung auf dem Balkon, dem Campingplatz, dem Klo. Der (scheinbare oder tatsächliche) Gewinn an Komfort und Lebensqualität hat freilich seinen Preis in Form einer ganz wesentlichen Verkomplizierung des vibrierenden Innenlebens: Akkus und gemeinhin als »Batterien« bezeichnete Primärzellen liefern halt nunmal ausschließlich Gleichstrom, und der wiederum kann nur über Umwege einen Scherkopf zum Zappeln bringen: Es braucht einen richtigen Elektromotor (mit Rotor, Stator, Kollektor und Kohleschleifern von endlicher Lebenserwartung) sowie einen mechanischen Exzentermechanismus, um des Antriebs Rotationsbewegung in das benötigte Hin- und Hergefuhrwerke umzusetzen. Ferner erfordert es einen Stromrichter resp. ein Netzteil, um die Wechselspannung aus der Wand auf erheblich geringere Voltzahlen herunterzutransformieren und überdies gleichzurichten. Alles machbar, aber deutlich komplizierter, teurer und obendrein kurzlebiger, vor allem dann, wenn man kein leicht zugängliches Fach für handelsübliche Standard-Akkus vorsieht, sondern fest verlötete Industrie-Akkus ins Innere des rundum versiegelten Apparates einsperrt...
Derzeit sind in des Rezensenten Haushalt vier (!) dieser schnurlos schnurrenden Schurmaschinen vorhanden, zwei davon haben mittlerweile ihren Dienst quittiert und werden dieser Tage bastelfreudigen Kennern als Ersatzteilspender angeboten. Noch aber liegen sie allesamt einträchtig nebeneinander und harren ihrer Würdigung. Beginnen wir nunmehr endlich unsere chronologisch sortierte Apparateschau mit dem edlen Braun Modell 5550 (Type 5504) [1], der scheintot darniederliegt und auf Wiederbelebungsversuche nicht mehr reagiert. Rein vom Äußeren her gefiehl mir dieser markante Stoppelschnippler mit seinem mattsatinierten, sich angenehm kühl anfühlenden Metallgehäuse stets am besten:
Gummi-Griffnoppen und Ladezustandsanzeige am Braun 5550
Die mehrsegmentige Ladezustandsanzeige im unteren Gehäuseensatz zeigt hier nichts mehr an, der Apparat ist ja wie schon bemerkt defekt. Man beachte aber die griffigen Gumminoppen, deren Kollegen auf der Unterseite dem Gerät zudem auf glatten Ablagen sicheren Halt verleihen. Auch die Griffleiste des Schiebschalters (im Bild oben links) war ursprünglich gummiert, aber dieser Belag ist hier bereits abgerissen, da den Betätigungskräften des Bedienerdaumens sich auf Dauer als nicht gewachsen erwiesen habend. Ein kleiner Konstruktionsfehler, der den Ingenieuren bei Braun aber offenbar nicht verborgen geblieben ist, denn bei der Nachfolger-Baureihe war jene Schaltschieberleiste dann von vorneherein aus massivem Hartkunststoff gefertigt:
enger gesetzte Noppen und vereinfachte Ladezustandsanzeige am Braun 6520
An diesem Modell 6520 (alias Type 5705) fällt uns zudem eine neue Art Gummierung auf, bestehend aus Pünktchen und Streifen in neckischer Variation. Das erscheint mir zwar einerseits als unnötig verspielt (und damit als designerischer Fauxpas), andererseits muß ich einräumen, daß die räumliche Verdichtung der Gummi-Gnubbel die gefühlte Griffigkeit des Gerätes doch deutlich verbessert, zumal in Verbindung mit neu hinzugekommenen Gummistegen an den Gehäuseseiten. Schließlich sei auf die vereinfachte Ladekontroll-Anzeige aus zwei Lämpchen hingewiesen, die den preislichen Abstand zum »größeren Bruder« Modell 6550 rechtfertigen sollten. Und den haben wir hier ebenfalls noch herumliegen (wenn auch leider nurmehr ‑da funktionslos- zum Briefbeschwerer taugend):
luxuriöse Ladezustandsanzeige am Braun 6550 als Distinktionsmerkmal zum 6520
Hier sehen wir wieder ein ähnlich aufwendig realisiertes Ladezustands-Display wie eingangs beim Modell 5550: Eine feine Sache, weil man damit die mutmaßlich noch ohne Nachbetankung an der stationären Steckdose verfügbare Restlaufzeit ziemlich gut abschätzen kann. Übrigens kann man davon ausgehen, daß solche Unterschiede nicht primär von den bekittelten Technikern ersonnen, sondern von den beschlipsten Marketing-Fritzen bewußt angeordnet werden, um eine hierarchische (und natürlich preisliche!) Abstufung innerhalb einer Modellreihe zu erzielen: Wer als Kunde unbedingt das Top-Modell sein Eigen nennen möchte, wird dafür am spürbarsten zur Kasse gebeten. Der preisbewußte Konsument hingegen steigt ein oder zwei Stufen tiefer ein und muß für deutlich weniger Geld nur auf das eine oder andere Gimmick verzichten. [2] Doch zurück zu den harten Fakten: Der 6550 (= Type 5704) wäre nach meinem Dafürhalten der ideale Rasierer, wenn er denn weiterhin erhältlich wäre. Ist er aber nicht. Auch bei längst perfekt auskonstruierten Herrenrasierern sind die Entwickler nämlich aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, immer wieder etwas Neues vorzulegen, um Innovation und (oft nur scheinbaren) Fortschritt zu demonstrieren. So sieht dieser heutzutage aus:
seitlich plazierter Druckschalter am produktionskostenoptimierten Braun 5612
Diesen Brummer habe ich letzte Woche auf einem Flohmarkt erstanden, da er zu den Klingenblöcken und Scherfolien meiner anderen Rasierer kompatibel ist und ich noch einen weiland preiswert ersteigerten Handvorrat davon auf Lager habe. [3]. Zunächst waren weder der Verkäufer noch ich in der Lage, den Apparat zum Laufen zu bringen, da wir dieses durch einfaches Hochschieben des Langhaartrimmers mit dem Daumen probierten. Wir waren beide schon versucht, den äußerlich neuwertig erscheinenden Rasierer als defekt abzuschreiben, da fiel dem freundlichen Anbieter auf, daß dieses Gerät allen längst etablierten Traditionen zum Trotze über einen separaten Ein-/Aus-Schalter in Form eines blauen Punktes verfügt! [4]
Um es kurz zu machen: Auch mit diesem Plastik-Handschmeichler kann man sich natürlich gründlich rasieren. Die Wertigkeit der Anmutung indes, die viele Vorgänger auszeichnete, ist endgültig dahin: Das spritzlackierte Kunststoffgehäuse fühlt sich billig an, und trotz einer dicken Seitengummierung hat man beim oben und unten glatten Gehäuse ständig Angst, das Ding könne einem seifengleich aus der Hand flutschen und ‑dem Gebot der Schwerkraft Folge leistend- Sekundenbruchteile später auf dem Boden zerschellen. Auch beim Ablegen auf glatten Flächen muß man obacht geben, denn mangels Gumminoppen ist ein sicherer Halt dort nicht mehr gewährleistet. Schließlich sei auch noch das klobige Netzteil beklagt, welches bei allen neueren Braun-Rasierern in den Netzstecker des Anschlukabels ausgelagert worden ist, um die inzwischen als feucht reinigbar konzipierten Apparate schon von außen nur noch mit ungefährlicher Niederspannung versorgen zu müssen. [5] Unter dem Strich bereue ich den Kauf natürlich nicht, denn für den kompletten Apparat habe ich letztlich nur soviel gelöhnt wie für ein Kombi-Pack aus Klingenblock und Scherfolie...
Resümierend ist aus Sicht des sonntagmorgendlich unrasierten Kritikers seufzend zu bedauern, daß die heutigen Designer das Vermächtnis ihrer Vorgänger ‑klare, funktionsorientierte Produktgestaltung- nicht mehr fortführen (können, wollen, dürfen?): Aktuelle Rasierer schauen aus wie Laserschwerter aus Science Fiction-Filmen, voll auf Emotion getrimmt (ein Schicksal, welches sie mit aggressiv anmutenden Autoscheinwerfern teilen). Doch auch wenn ich mit den gestalterischen Auswüchsen der mich umgebenden Produktwelt nicht immer zufrieden sein kann: An meine Haut lasse ich (vorerst) weiterhin nur Wasser und Rasierer von Braun!
[1] Sämtliche Braun-Rasierer verfügen über eine vorn angebrachte Modell-Nummer und über eine auf der Rückseite klein aufgedruckte Typen-Nummer. Beide stehen zueinander und zu den entsprechenden Bezeichnungen verwandter Modelle in byzantinisch-kafkaesker Relation und sind geeignet, den neugierigen Interessenten in den Wahnsinn zu treiben, welcher eigentlich nur nach Orientierung in der Flut der Typen und Bauserien sucht.
[2] Man beachte die ganz ähnliche Situation bei Staubsaugern.
[3] Die kaum zu überblicke Vielfalt bei diesen Verschleißteilen ist ebensowenig technisch begründet wie die bei Tintenpatronen für Drucker, vielmehr soll der Kunde mit dem Modellwechsel auch zum Kauf neuer Zubehörteile mit hohen Gewinnmargen genötigt werden. Dies kann man allerdings einzelnen Herstellern nicht gut zum Vorwurf machen, da sich diese notgedrungen bei der Preisgestaltung an ihren Mitbewerbern orientieren müssen.
[4] Keine gute Idee, da ein herber Kontinuitätsbruch und überdies ein deutlicher Rückschritt hinsichtlich der »Usability«.
[5] Das ist m. E. auch so ein pseudofortschrittlicher Mumpitz: Diese ausladenden Reinigungsstationen nehmen erhebliche Stellfläche in Anspruch und spülen die Bartstoppeln mit einer zu aberwitzigen Preisen gehandelten Reinigungslösung aus dem Scherkopf. Nach meiner Einschätzung ist das so überflüssig wie eine elektrische Pfeffermühle mit integrierter Taschenlampe: Wer nach alter Väter Sitte weiterhin gelegentlich mit einem Bürstchen selbst zu Werke geht und alle paar Wochen überdies Klingenblock nebst Scherfolie in heißem Spülwasser einweicht und abspült, erzielt im Handumdrehen den gleichen Effekt und spart Geld und Platz.
Süßer und scharfer Senf: