
Abgelegt in: Vermischtes • 27. Nov. 2010, 9:23 Uhr • 1 Kommentar lesen
Der die das Gnu1742 nimmt heute eine sehr schöne Spitzfindigkeit auf die Hörner...
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 12. Nov. 2010, 18:16 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 25. Okt. 2010, 17:54 Uhr • Diskussion eröffnen
Nachdem der zonebattler und seine bessere Hälfte im Frühjahr reichlich Gelegenheit zur Körperertüchtigung gehabt hatten, sollte die allfällige Spätsommer-Exkursion der Abwechslung halber doch eher dem Training von Geist und Hirnschmalz dienen. Außerdem war längst wieder eine Campingreise mit der Renngurke fällig, um sich eine Weile in Demut und Bescheidenheit und nach Art der U‑Boot-Fahrer in einem nachgerade asketischen Lebensstil zu üben. Also ward beschlossen (wenn auch nicht groß verkündet), die weite Fahrt ins Ruhrgebiet anzutreten: Deutschlands größter Ballungsraum wartet mit reichlich industriegeschichtlichen Sehenswürdigkeiten und bedeutenden Kunstmuseen auf, die den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2010 als allemal gerechtfertigt erscheinen lassen. Wie üblich war der kleine GPS-Tracker mit von der Partie, was mir nun die nachträgliche Visualisierung der zurückgelegten Route auf der Landkarte ermöglicht:
Wir starteten in Fürth am Morgen des ersten September-Samstags und trafen nach etwa fünf Stunden weitgehend ereignisloser Marschfahrt [1] im schönen Soest ein, woselbst wir Freunde mit Haus, Garten und Hund besuchten und uns übers Wochenende bei ihnen einnisteten. Am Montag Morgen ging es dann frühzeitig weiter und das eigentliche Abenteuer los... [2]
Erste Haltestation war das nordöstliche Ufer des Hengsteysees, von wo aus wir zur nahen, aber hochgelegenen Syburg wanderten. Gleich nebenan guckt Wilhelm I. über das weite Land und hat sich über die Jahre grün geärgert über seine ihn mittlerweile weitgehend ignorierenden Untertanen:
Vielleicht ist er aber auch immer noch verstimmt über den plumpen Geschmack der braunen Kulturverweser, die seinen weiland gründerzeitlichen Schnörkelgarten in den 1930ern zu einem kalt-abweisenden Monumentalkonstrukt verhunzten...
Wieder unten angelangt, fand sich nach dem ambulanten Mittagsmahl zwischen den nahgelegenen Siedlungen Hengstey und Bathey endlich das langesuchte und ‑ersehnte Spätsommermotiv für ein jahreszeitlich passendes Desktop-Hintergrundbild:
Wenige Minuten und Streckenkilometer später gelangten wir in die Innenstadt von Hagen, welche wir per pedes und sehr ausführlich inspizierten. Hier wie später andernorts in den Städten des Ruhregebiets fiel uns auf, daß dort richtige Italiener mit Berufsehre im Leibe hervorragendes Speiseeis zubereiten und zu fairen Preisen feilbeiten: 80 Cent pro üppig bemessener Kugel in einer knusprigen Waffel und dazu noch ohne künstliche Aromen, das ist in Nürnberg und Umgebung beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr! Womöglich handelt es sich dabei um eine kulinarische Spätfolge der Gastarbeiter-Schwemme in den Industriezentren zu Zeiten des Wirtschaftswunders?
Weiter ging der Weg über das erstaunlich beschauliche Land bis nach Hattingen, dessen vielgerühmte Altstadt aus Fachwerkhäusern uns ebenfalls eine ausgiebige Erkundung zu Fuß wert war. In der Tat hätten wir nicht erwartet, dort oben in Deutschlands weiland stark industrialisiertem Westen so viel pittoreskes Fachwerk anzutreffen. Dieses zeigt sich zwar eher streng und weniger verspielt als die fränkische Bauweise, weiß aber trotzdem sehr zu gefallen. Nicht weniger originell sind übrigens die örtlichen Einzelhandelsgeschäfte, in denen man neben allerlei Tinnef beispielsweise modische Tarnanzüge für seine Vierbeiner erwerben kann:
Auch sonst gibt es allerlei Eigenwilliges zu sehen in der wirklich putzigen Hattinger Altstadt. Das finden freilich nicht alle lustig, manch einer wendet sich sogar peinlich berührt und mit Grausen ab:
Eine Sekunde lang habe ich die beiden Gnome tatsächlich für echt gehalten...
Der Abend nahte. Wir versorgten uns noch mit ein paar Lebensmitteln (insbesondere kühlbedürftigen solchen wie Milch und Käse, die die Nacht über neben dem Auto ausharren und aushalten müssen) und begannen im Umland mit der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Nach einigen Irrwegen [3] bezogen wir schließlich auf einem großen Platz hinter einer Großgärtnerei und vor der Einfahrt zu einer großen Biogas-Anlage Posten. Sehr angenehm, da ruhig und mit asphaltiertem Untergrund, ein rares Komfortmerkmal auf unseren motorisierten Exkursionen. Mit routinerten Handgriffen wurden alsbald die Klamottentaschen, die Küchen- und die Waschkiste nach vorne in das Cockpit verfrachtet und der hintere Teil des treuen Minibusses damit zum Wohn- und Schlafzimmer umgewidmet. [4] Der einsetzende Regen machte das Hausen in der beschützenden Eierschale aus Glas und Blech so richtig gemütlich...
Soviel zu den ersten drei Tagen der Reise, von denen ja recht eigentlich nur einer eine Expedition ins Unbekannte war. In der nächsten Folge wird es dann schon mehr zu berichten geben!
[1] von der obligatorischen Entwässerungspause mal abgesehen...
[2] Bewaffnet waren wir übrigens mit dem dicken und fast schon zu umfangreichen »RuhrKompakt« Reise- bzw. »Erlebnisführer«. Die telefonbuchdicke Schwarte ist zu schwer zur Mitnahme auf Wanderungen und Spaziergänge, aber sie ist auch überaus informativ, thematisch sehr umfassend und noch dazu billiger als die meisten Konkurrenzprodukte.
[3] Man braucht bei unserer Art des improvisierten Herumzigeunerns regelmäßig ein paar Tage Übung, bis man wieder ein Gespür und einen Blick für gut geeignete Übernachtungsplätze in der freien Wildbahn bekommt...
[4] Wie immer hatten wir unten Isomatten und Wolldecken auf die beiden umgeklappten Rückbänke gelegt und ansonsten die regulären Federbetten von daheim mitgenommen. Im eigenen Bett schläft es sich ja bekanntlich allemal am besten!
Abgelegt in: Expeditionen • 28. Sep. 2010, 21:00 Uhr • 6 Kommentare lesen
Abgelegt in: Alltagsleben • 16. Sep. 2010, 20:54 Uhr • 6 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 29. Aug. 2010, 19:10 Uhr • 5 Kommentare lesen
Den heutigen Sonntag konnte ich in vollen Zügen genießen, und das im durchaus wörtlichen Sinne: In Erbringung eines vor Wochen spontan angebotenen Freundschaftsdienstes habe ich zu morgendlicher Stunde am Nürnberger Hauptbahnhof zwei wunderbare Gemälde eines Bamberger Künstlers gut verpackt aus der Obhut seiner Nürnberger Galeristen übernommen und zur Mittagszeit in Bielefeld [1] dem glücklichen Käufer übergeben. Ausgerüstet war ich mit einem üppigen Lunchpaket aus den Händen der fürsorglichen Absender [2], einem 1328-seitigen Roman sowie meinem Taschenspieler mitsamt einer älteren Gesamtausgabe der Bruckner-Symphonien.
Auf der Hinfahrt ergab sich wider Erwarten wenig Gelegenheit zum unbeschwerten Genuß von Literatur oder Musik, denn der ICE 886 quoll zwischen Nürnberg und Hannover schier über vor Passagieren und deren ausladenden Gepäckstücken [3]. Um einerseits dem verinnerlichten Servicegedanken Rechnung zu tragen [4] und andererseits das mannshoch-sperrige Packstück mit der wertvollen Fracht sozialverträglich und sicherheitskonform verstauen zu können, mußte ich mich letztlich im Türraum des vorderen Wagens gleich hinter dem führenden Triebkopf des ICE 1 auf dem Fußboden niederlassen, die Beine in die Treppenmulde der Außentür geklemmt. Klingt unbequemer als es ist, ich bin ja zudem auch daheim ein praktizierender Bodenhocker! Außerdem bekam ich so Gelegenheit, längere Zeit über Gott und die Welt (und mich zwischendrin) nachzudenken...
Rückwärts standen mir dann von 13:17 bis 17:46 Uhr diverse kommode (ICE) bis leidlich bequeme (IC/RE) Sitzplätze zur Verfügung, und überdies war ich nun der schwerwiegenden Verantwortung für zwei meisterlich bemalte Leinwände ledig. Beste Voraussetzungen also zur überfälligen Aufnahme geistiger Nahrung! Leider erwies sich die geschunken gekrochene Familiensaga als einigermaßen unverdaulich, und auch beim spätromantischem Getöse meines Lieblingskomponisten kam keine rechte Freude auf [5]. Geholfen haben dann ein beim Umsteigen im Hauptbahnhof Hannover ordnungsgemäß erworbenes Exemplar der aktuellen Psychologie Heute sowie im ICE 589 en passant erfischte Wochenendausgaben der F.A.Z. und der WELT.
Man möge es mir glauben oder auch nicht, aber die elf sehr angenehm klimatisierten Stunden im Zug erschienen mir als kein bißchen lang‑, sondern eher sogar als ziemlich kurzweilig. Außerdem weiß ich jetzt, daß sie in Bielefeld [1] eine im Krieg zerbombte und lieblos wiederaufgebaute Innenstadt, eine verfehlte Verkehrspolitik unter dem Primat des Individualverkehrs, ansonsten die gleichen Probleme wie hier, aber immerhin vorzügliches Spaghetti-Eis »Carbonara« (mit Eierliqueur und Nüssen) haben!
[1] Das Problem der strittigen (und auch von mir nicht zweifelsfrei zu belegenden) Existenz jener Stadt ist mir selbstredend bewußt. Da dies aber für das Thema meines Rapports von geringer Relevanz ist, wollen wir das Vorhandensein Bielefelds for the sake of argument und für die Dauer der Diskussion über meine Ausführungen bitte als gegeben an- und hinnehmen.
[2] welches mich noch die ganze kommende Woche hindurch nähren und am Leben erhalten wird...
[3] Es erschiene dem Chronisten eine wissenschaftliche Untersuchung wert, inwieweit die Erfindung von rollfähigen und mit geringem Kraftaufwand translozierbaren Gepäckstücken die Reisenden heutzutage ermuntert, den größeren Teil ihres Hausrates ständig mit sich herum- bzw. hinter sich herzuziehen.
[4] Da die regulär reisenden Fahrgäste durch den Kauf ihrer Fahrscheine letztendlich des zonebattler’s Dienstbezüge finanzieren, ist es für ihn nichts weniger als selbstverständlich, bei Vollbelegung der blechernen Weißwurst zahlenden Passagieren umstandslos und unaufgefordert seinen Sitzplatz zu überlassen.
[5] eher aus aufnahmetechnischen denn aus interpretatorischen Gründen.
Abgelegt in: Alltagsleben • 22. Aug. 2010, 19:30 Uhr • 7 Kommentare lesen
Man umwickele einen gehäuften Teelöffel Nutella [1] mit frisch gekochten, jedoch bereits wieder abgekühlten, dicken Bandnudeln [2]. Rein damit in den Mund, Klappe zu, den Löffel möglichst blankgezuzelt wieder herausziehen. Kauen und genießen!
[1] Namenlose Nuß-Nougat-Creme vom Discounter tut es natürlich auch.
[2] zonebattler’s Empfehlung: Reginette (ALDI) alias Mafaldine (Barilla).
Abgelegt in: Alltagsleben • 18. Aug. 2010, 21:49 Uhr • 4 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 30. Jul. 2010, 17:46 Uhr • 2 Kommentare lesen
Auch wenn der zonebattler seine weiland bei Jung und Alt beliebten Monatsrätsel längst aufgegeben hat, hin und wieder will er sein anspruchsvolles Publikum auf die Probe stellen! Wollen doch mal sehen, wie es um dessen kunstgeschichtliche Bildung bestellt ist. Also aufgemerkt, Herrschaften: Drei der vier Bilder im nachfolgenden Tableau zeigen Ausschnitte aus einem weithin bekannten Gemälde des berühmten österreichischen Jugendstilisten Gustav Klimt. Ein Bild hingegen dokumentiert einen bildlichen Ausschnitt unseres belegten Backbleches vom letzten Samstag, frisch aus dem Ofen gezogen und noch dampfend vom hungrig sabbernden Autor abgelichtet. Wer erkennt das frivole (und überaus wohlschmeckende) Schelmenstück?
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Tja, in zweidimensional-platter Abbildung sind Zwiebeln, Schafskäse und Eier auf Blätterteig nicht so einfach von Farbe auf Leinwand zu unterscheiden, zumal dann, wenn einem das Schnüffeln am Monitor nicht wirklich weiterbringt...
Wer aber dennoch sieht, was Sache ist und als erste(r) die richtige Lösung in einen Kommentar zu schreiben vermag, kriegt bei Gelegenheit einen ordentlichen Happen reingezwiebelt!
Abgelegt in: Vermischtes • 26. Jul. 2010, 5:48 Uhr • 10 Kommentare lesen
Der zonebattler, ausweislich seiner Visitenkarte Dienstmann von Profession (und aus Leidenschaft), kann seit gestern seinerseits über einen servilen Burschen verfügen, der sich eilfertig bemüht, seinen neuen Herrn zufriedenzustellen:
Mein neuer Sarotti-Mohr schaut noch etwas traumatisiert aus der bunten Wäsche: Vermutlich war seine frühere Herrschaft nicht immer gnädig zu ihm und hat wohl auch manche Laune an dem wehrlosen Diener ausgelassen. Sei es, daß der servierte Kaffee zu heiß (oder zu kalt) war, sei es, daß er zu spät (oder zu früh) kam, der (nichtigen) Gründe für einen strafenden Hieb mit dem Rohrstock gab es offenbar viele. Jetzt freilich kann der farbige Knabe seinen Dienst ohne Angst versehen, denn unsereiner zieht das Motivieren durch Lob dem Drill per Strafandrohung vor. Auf lange Sicht wird das seine gepeinigte Seele hoffentlich zu heilen vermögen...
Nachtrag: Bilder des Illustrators Anton Atzenhofer sind direkt aus des Künstlers Hand in der Galerie Atzenhofer zu haben, die von des Meisters Lebensgefährtin Lydia Schuster in der Weißgerbergasse am Maxplatz zu Nürnberg geführt wird. Ein Besuch lohnt immer, und sei es nur auf eine Tasse Kaffee (Do-So, 13–18 Uhr).
Abgelegt in: Vermischtes • 5. Jul. 2010, 7:07 Uhr • 8 Kommentare lesen
Zahlreiche Tier- und so an die 1.500 Pflanzenarten sind auf La Palma endemisch, kommen also nur dort (und nirgendwo anders) vor. Wie alle anderen Kanareninseln auch ist La Palma vulkanischen Ursprungs und einst einsam dem Meer entstiegen, war also nie durch Landbrücken mit dem benachbarten Kontinent verbunden: Was immer folglich an irdischem Leben dorthin verschlagen wurde, hat sich isoliert von den früheren Artgenossen vermehren und weiterentwickeln können. Zwei Millionen Jahre sind geologisch betrachtet nicht viel, aber in Sachen genetischer Mutation, Vererbung und natürlicher Auslese kann diesem Zeitraum schon einiges passieren...
Der zonebattler ist ein Freund von Reptilien, jedenfalls dann, wenn er nicht in deren Beuteschema paßt: Der beschauliche Lebensstil der Echsen (dösen, essen, sonnen, dösen, essen, entspannen, ...) erscheint ihm als souveräner und zur Nachahmung wärmstens zu empfehlender Existenz-Entwurf. Kein Wunder daher, daß er die allerorten herumwuselnden Westkanareneidechsen schnell ins Herz geschlossen hat:
Trotz nicht vorhandener Großhirnrinde sind die geschmeidigen Gesellen übrigens keineswegs dumm: Da, wo es was Eßbares zu holen geben könnte (bei rastenden Wanderern zum Exempel), kommen sie gerne aus der Deckung und näher heran an die mutmaßlichen Gönner. Wirft man ihnen einen Crackerkrümel hin, sausen sie wieselflink herbei und stellen den Happen sicher, den unsereins zwischen all den Lavakrümeln kaum je wiederfinden würde. Respekt!
Fast noch erstaunlicher in ihrer Vielfalt präsentiert sich die Flora auf La Palma: Was auf deutschen Fensterbänken als Exot mit Hingabe im Blumentopf gepäppelt und stolz vorgezeigt wird, wuchert hier wie Unkraut und erreicht im ganzjährig milden Klima beachtliche Dimensionen. Wie zum Beispiel der (nicht endemische, sondern vor gut 200 Jahren eingeführte) Feigenkaktus:
Im Mai ist auf der Insel so ziemlich alles am Blühen: An manchen Bäumen fanden sich Früchte und Blüten gleichzeitig! Der immerwährende Frühling scheint die Pflanzen zu verwirren und den aus nördlicheren Gefilden bekannten Rhythmus der Jahreszeiten zumindest teilweise außer Kraft zu setzen. Irre.
Eigenartigerweise ist der zonebattler auch ein Krabbenfreund, d.h. er verspeist sie nicht (wie andere Leute), sondern stellt ihnen mit der Kamera nach, um ihr Verhalten zu studieren. So zahlreich wie an den Gestaden des Mittelmeeres scheinen die gepanzerten Genossen in kanarischen Gewässern nicht zu sein, jedenfalls war am flachen Strand kein Krebstier auszumachen. Nur an schroffen, gischtumtosten Ufern konnte ich Krabben behende auf den nassen Lavabrocken herumturnen sehen:
Erstaunlich ist das Sehvermögen jener meist seitwärts schreitenden Zehnfußkrebse: Gemeinhin sitzen sie allesamt regungslos auf den Felsen, sobald man sich aber auf ein paar Meter nähert, beginnt ein Massenexodus und es wuselt und kreucht an allen Ecken und Enden. Bemerkenswert erscheint ferner, wie souverän die Tiere der brachialen Gewalt der Brandung trotzen: Ein Mensch, der sich von See her näherte, würde den Versuch, abseits der flachen Strände an Land zu gehen, kaum überleben.
Wenden wir uns jetzt wieder der Pflanzenwelt La Palmas zu und schauen wir uns einen der eigenartigen »Drachenbäume« an:
Den Namen jenes Gewächses habe ich bewußt in Anführungszeichen gesetzt, denn wie uns der einschlägige Wikipedia-Artikel belehrt, handelt es sich dabei nicht wirklich um einen Baum im wissenschaftlichen Sinne; dem schattensuchenden Wanderer sind derlei akademische Spitzfindigkeiten natürlich einerlei. Meist stehen diese schönen Pflanzen einzeln, wir haben auf unseren Wanderungen jedoch auch ein paar kleinere Haine bewundern können.
À propos Wanderungen: Wundersame Begegungen hatten wir mit den palmerischen Hunden, die sich ‑im Gegensatz zu ihren Vettern im fernen Deutschland- allerorten durch große Lässigkeit und eine entspannte Auffassung hinsichtlich der Ausübung ihres Wachdienstes auszeichnen. Man kennt sich dort, man kennt sein Revier, man weiß um die Harmlosigkeit der selbst zur mittäglichen Siesta-Zeit idiotischerweise durch die Landschaft keuchenden Touristen. Was sollte man sich da mit sinnlosem Gebell selbst verausgaben?
Im Grunde kommt man mit einer kraftsparend relaxten Haltung ohnehin am besten durch den Tag, denn die Mittagszeit beginnt gleich nach dem Frühstück und endet erst kurz vor dem Abendessen. Jedenfalls kommt es einem so vor: Die schon erwähnte südliche Lage fernab von Kontinental-Europa sorgt dafür, daß die Sonne fast immer im Zenit ihrer täglichen Laufbahn zu stehen scheint. Wann immer man eine Palme sieht, deren Schatten ist von früh bis spät direkt unter dem Blätterdach anzutreffen:
Springen wir vom Strand bei Puerto Naos übergangslos auf gut 2.400 Meter Höhe: In der Nähe der zahlreichen Sternwarten am Nordrand der Caldera sitzt so mancher finsterer Geselle und wartet auf Beute: Selbst die großen Raben sind sich nicht zu stolz, Touristen um Entrichtung verdaubaren Wegezolls anzugehen! Der nachfolgend gezeigte Frechdachs ließ sich beispielsweise munter und unverdrossen auf dem Außenspiegel des nächsten Mietwagens nieder, um dessen Besatzung zur teilweisen Herausgabe ihrer Brotzeit zu animieren...
Es ist übrigens nicht ganz einfach, so einen ausgewachsenen Raben halbwegs fotogen abzulichten: Die kecken Kerle sind tatsächlich in jeder Hinsicht rabenschwarz! Augen, Federn, Füße, Schnabel, was immer den Vogel ausmacht, ist von der gleichen Farbe und allenfalls von unterschiedlichem Glanzgrad. Eine echte Herausforderung für jeden Belichtungsmesser! Aber man kann sich immerhin reichlich Zeit mit der Knipserei lassen: Die bettelnden Kameraden sind nicht nur gefräßig, sondern auch eitel, sie präsentieren sich daher gerne und ausdauernd. Jedenfalls so lange, wie ihnen das Werben um Fütterung erfolgversprechend erscheint...
Wenn wir schon beim Futtern sind: Hatte ich eigentlich schon erwähnt, daß Bananen die Hauptexportartikel La Palmas sind? Unter dem gütigen Patronat diverser Heiliger gedeihen im ewigen Frühling allerorten Bananen, Bananen und nochmals Bananen:
Wir haben natürlich Bananen aus örtlicher Produktion verkostet (aus ökologischem, mutmaßlich und hoffentlich ungespritztem Anbau): Die kleinen Dinger schmecken dort anders, sprich intensiver und durchaus besser als das, was man hier in Nordeuropa kaufen kann. Das liegt in der Natur der Sache, denn wer die Stauden in Griffweite vor der Haustür hängen hat, kann die Früchte im reifen Zustand ernten und zeitnah auf dem lokalen Markt anbieten. Was hingegen in deutsche Läden kommen soll und bis dorthin tagelang unterwegs ist, muß ja schon weit vor dem Erreichen der optimalen Reife zum Versand gebracht werden, um nicht in bereits angefaultem Zustand anzukommen...
Angekommen sind auch wir, und zwar am Ende der heutigen Folge. Im nächsten Teil verlassen wir den Pfad der sachlichen Berichterstattung und wenden uns dem atmosphärischen zu. Dann verrate ich endlich auch, wie ich auf den Serientitel »Die Schatzinsel« verfallen bin!
Abgelegt in: Expeditionen • 6. Jun. 2010, 8:30 Uhr • 2 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf:
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Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...
Flexibilität ist allesKönntest du diese 9-Figuren-Packung für mich kaufen und ich kaufe sie dann...
Flexibilität ist allesOb ein(e) Verkäufer(in) auch ins Ausland liefern mag, ist eine individuelle Entscheidung....