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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Dienstag, 3. Januar 2006

Weg mit dem Speck!

Ge­mäß der alt­frän­ki­schen Ma­xi­me:

Lie­ber den Ma­gen ver­renkt als dem Wirt was g’schenkt

hat der zone­batt­ler dank Buf­fet-Durch­pro­bie­rung und Back­werk-Ab­usus über die Fest­tags-Sai­son gu­te 2 kg zu­ge­legt, die jetzt schleu­nigst wie­der um­welt­ver­träg­lich ab­ge­baut wer­den müs­sen. Zwar weiß der Volks­mund zu be­ru­hi­gen:

Es ist ein Brauch von al­ters her, die Dicken sind be­son­ders schwer

aber ich ver­hal­te mich (nicht nur) in der­lei Fra­gen ger­ne eher an­ti­zy­klisch zu den Mas­sen und mag nicht als kon­tur­lo­ses Schwab­bel­mon­ster en­den...

Tat­säch­lich hat der Schrei­ber die­ser Zei­len im letz­ten Jahr gan­ze 12 kg ab­ge­nom­men und da­mit der schlei­chen­den Ame­ri­ka­ni­sie­rung er­folg­reich die Stirn ge­bo­ten. Ge­hol­fen hat ihm da­bei die (be­mer­kens­wer­ter­wei­se von ei­nem Ame­ri­ka­ner er­son­ne­ne) Hacker’s Diet und ins­be­son­de­re das da­zu­ge­hö­ri­ge Buch­füh­rungs- und Vi­sua­li­sie­rungs­tool Eat­Watch.

Die­ses über­aus nütz­li­che Pro­grämm­chen läuft auf mei­nem Palm-Or­ga­ni­zer und ist so­mit im­mer zur Hand. Es un­ter­stützt die ge­ziel­te Ge­wichts­ver­än­de­rung durch gra­phi­sche Dar­stel­lung der per­sön­li­chen Ab­nehm- (oder Zunehm-)Fortschritte:

EatWatch

Auf lä­sti­ges und lust­kil­len­des Ka­lo­rien­zäh­len wird voll­stän­dig ver­zich­tet, es wird viel­mehr nur ein­mal täg­lich (z.B. gleich nach dem Auf­ste­hen) auf die Waa­ge ge­stie­gen und das ak­tu­el­le Ge­wicht in der Eat­Watch fest­ge­hal­ten. Das war’s. Da man zu Be­ginn der »Di­ät« sein ak­tu­el­les und sein Wunsch­ge­wicht so­wie ei­nen (rea­li­sti­schen) Zeit­ho­ri­zont zur Er­rei­chung des­sel­ben spe­zi­fi­ziert hat (z.B. 10 kg in 10 Mo­na­ten), kann das Pro­gramm schon mal ei­ne li­ne­ar ver­lau­fen­de Soll-Kur­ve zur An­zei­ge brin­gen (die ge­stri­chel­te Li­nie). Gleich­zei­tig wird die aus den täg­li­chen Meß­wer­ten er- und ge­mit­tel­te Ist-Kur­ve an­ge­zeigt, und die liegt dann ent­we­der über, auf oder un­ter der Soll-Li­nie. Weil über die ge­mit­tel­te Kur­ve die Ten­denz sicht­bar wird, füh­ren Aus­rei­ßer nach oben (Fest­tags-Bra­ten) und nach un­ten (Fa­sten­tag) nicht so­fort zu ei­nem heil­lo­sen Auf- und ab. Man sieht im Ge­gen­teil sehr bald ei­nen Trend und kann dann sein Eß­ver­hal­ten ge­zielt dar­auf ein­stel­len.

Letzt­lich gibt es ja nur zwei Stell­schrau­ben, an de­nen man dre­hen kann: Die En­er­gie­zu­fuhr durch Nah­rungs­auf­nah­me ei­ner­seits, den En­er­gie­ver­brauch durch Mus­kel­tä­tig­keit und Be­we­gung an­de­rer­seits. Ab­neh­men be­deu­tet im Grun­de nichts an­de­res als un­ter’m Strich (ein biß­chen) mehr En­er­gie zu ver­brau­chen als im glei­chen Zeit­raum auf­zu­neh­men...

Ich selbst ha­be mir durch­aus nix ver­knif­fen und spre­che nach wie vor den eher kon­tra­pro­duk­tiv wir­ken­den Sü­ßig­kei­ten zu. Frei­lich macht es ei­nen Un­ter­schied, ob ich zwei oder drei lecke­re Kek­se na­sche oder die gan­ze Do­se leer­fut­te­re. Men­gen­be­schrän­kung heißt die De­vi­se, und zwar in der Ab­sicht, je­den Tag ein biß­chen we­ni­ger Mas­se auf die Waa­ge zu wuch­ten als am Vor­ta­ge. Die ima­gi­nä­re »Mo­ti­va­tions-Mohr­rü­be« vor der Na­se ist die gra­phi­sche Ver­laufs­dar­stel­lung auf dem Ta­schen-Com­pu­ter, weil man ja die selbst­ge­wähl­te Soll-Li­nie nicht über­schrei­ten mag. Was zwar bei ei­ner Ket­te von Fei­er­ta­gen nicht im­mer klappt, aber letzt­lich durch ein biß­chen Dis­zi­plin im Ja­nu­ar wie­der gut­zu­ma­chen ist.

Der Charme des ko­sten­lo­sen Pro­grämm­chens liegt mit­hin dar­in, daß es bei der Über­win­dung des »in­ne­ren Schwei­ne­hun­des« hilft und ei­nem die Kon­se­quen­zen des ei­ge­nen Eß­ver­hal­tens ob­jek­tiv und zeit­nah vor Au­gen führt. Und wenn man Tag für Tag klei­ne Er­folgs­schrit­te se­hen kann, fällt ei­nem die mo­de­ra­te Selbst­be­schrän­kung zur Er­rei­chung des selbst­ge­wähl­ten Zie­les nicht mehr all­zu schwer!

Freitag, 25. November 2005

Bre­zel­krieg im Haupt­bahn­hof

Des Mit­tags flitzt der gleich ne­ben­dran ar­bei­ten­de zone­batt­ler ger­ne in die Hal­le des Nürn­ber­ger Haupt­bahn­ho­fes, um sich mit ei­nem fri­schen Sa­lat und noch fri­sche­ren Bre­zeln zu ver­sor­gen. Letz­te­re plump­sen im back­WERK in ei­ner Tour aus dem Ofen in die Aus­la­ge, so daß er dort oft noch ganz war­me und so­mit über­aus lecke­re Lau­gen­bre­zeln er­ste­hen kann. Bis­lang schien das eher et­was un­gün­stig im Zwi­schen­ge­schoß ge­le­ge­ne back­WERK von der Mund­pro­pa­gan­da der Kun­dIn­nen le­ben zu müs­sen (und zu kön­nen), aber neu­er­dings wird mit här­te­ren Ban­da­gen um das Klein­geld der Hung­ri­gen ge­kämpft:

Brezelwerbung

Selbst die Fuß­bö­den müs­sen jetzt als Wer­be­flä­chen her­hal­ten, was im ge­zeig­ten Fall der alt­her­ge­brach­ten Bre­zel­frau (hin­ten rechts) lang­fri­stig den Gar­aus ma­chen dürf­te: De­ren Stand mit Bre­zeln zu je 0,45 Eu­ro ist mit dem Re­kla­me­tep­pich und des­sen 0,29 Eu­ro-Of­fer­te ja gar nicht ge­meint, was si­cher­lich tag­täg­lich zu et­li­chen Miß­ver­ständ­nis­sen führt...

So sehr ich der Bre­zel­frau ihr Zu­brot zur Ren­te gön­ne, auch die Auf­rü­stung vom Holz­wa­gerl zur Edel­stahl-Vi­tri­ne bringt mich als Kun­den nicht zu­rück: Die »klas­si­schen« Bre­zeln mit Fein­salz-Be­stäu­bung sind ein­fach zu hy­gro­sko­pisch, zie­hen al­so schnell Feuch­tig­keit aus der Luft und wer­den weich und lab­be­rig. Da grei­fe ich na­tür­lich lie­ber zur frisch ge­backe­nen Grobs­alz-Lau­gen­bre­zel, zu­mal wenn die­se noch er­heb­lich preis­wer­ter ist. Mahl­zeit!

Dienstag, 22. November 2005

In­va­si­on der Rie­sen­pil­ze

Al­le Jah­re wie­der su­chen (und ver­su­chen) wir Pil­ze »aus hei­mi­schem An­bau«, sprich wir zie­hen mit Wei­den­korb und Ta­schen­mes­ser in die Wäl­der und schau­en uns um. Als Kind trug ich kör­be­wei­se Pfif­fer­lin­ge, Stein­pil­ze, Ma­ro­nen und But­ter­pil­ze nach Hau­se, heu­te ma­chen sich die ge­nieß­ba­ren Spe­zi­es eher rar...

Hin und wie­der frei­lich kom­men wir von sol­chen herbst­li­chen Streif­zü­gen im­mer noch reich be­la­den heim, wenn auch mit an­de­ren Sor­ten als frü­her:

Krause Glucke

Die­ser »Ba­de­schwamm« hier zum Bei­spiel ist ei­ne Krau­se Glucke und schmeckt ganz aus­ge­zeich­net. Lei­der bleibt nach dem Rei­ni­gen und Ver­säu­bern meist nicht so viel üb­rig wie es zu­nächst den An­schein hat­te...

Doch hier mein ab­so­lu­ter Fa­vo­rit, der über­aus schmack­haf­te Pa­ra­sol-Pilz, auch als Rie­sen-Schirm­pilz be­kannt:

Parasol-Pilz

Bei Ka­me­ra­den die­ses Ka­li­bers rei­chen in der Tat ei­ni­ge we­ni­ge Ex­em­pla­re, um meh­re­re Mit­tag­essen da­mit be­strei­ten zu kön­nen. Die flei­schi­gen Hü­te schnei­det man zu­nächst ein­mal in hand­lich por­tio­nier­te Stücke:

Parasol-Pilze

So­dann pa­niert man die Hut­seg­men­te mit Sem­mel­brö­seln und Ei­gelb und brät die Tei­le an­schlie­ßend in der or­dent­lich vor­heiz­ten Pfan­ne:

Parasol-Pilze

Tja, die Ähn­lich­keit mit Kalbs­schnit­zeln ist nicht nur op­ti­scher, son­dern durch­aus auch ge­schmack­li­cher Na­tur: Gut ge­würzt wird die­ser rein ve­ge­ta­ri­sche Bra­ten zum vor­treff­li­chen Gau­men­schmaus, der oben­drein rasch zu­be­rei­tet ist!

Dem über­mä­ßi­gen Ge­nuß ab­träg­lich ist das Wis­sen um die Strah­len­be­la­stung von Pil­zen, wo­zu man se­riö­se Fak­ten u.a. beim Bun­des­amt für Strah­len­schutz so­wie in der Zeit­schrift Öko­test nach­le­sen kann. Da­her be­schrän­ken wir die Schlem­me­rei si­cher­heits­hal­ber auch auf ein- bis zwei­mal pro Jahr.

Fehlt noch was? Ach ja, die Fund­stel­le... Die be­hal­te ich selbst­re­dend für mich!

Mittwoch, 2. November 2005

Neu­lich, im Chi­na-La­den

Ingwer-Preissschild

Nach­trag: Als ich die­ses net­te Preis­schild sah und schmun­zeln muß­te, glaub­te ich, mit dem Her­zei­gen hier ei­nen harm­lo­sen Scherz zu ma­chen, der kei­nes­falls zu La­sten ei­ner Lands­mann­schaft geht. Al­ler­dings muß­te ich zu mei­ner Be­stür­zung fest­stel­len, daß sich ein ame­ri­ka­ni­scher Freund chi­ne­si­scher Ab­stam­mung da­von zu­tiefst be­lei­digt fühl­te. Da­her möch­te ich hier in al­ler Deut­lich­keit klar­stel­len:

Die Ver­öf­fent­li­chung des obi­gen Bil­des fällt für mich in die glei­che Ka­te­go­rie, wie harm­lo­se Witz­chen über den schwä­bi­schen, säch­si­schen, baye­ri­schen oder eben auch den ei­ge­nen, frän­ki­schen Dia­lekt zu rei­ßen. In kei­ner Wei­se soll da­mit ei­ne eth­ni­sche Min­der­heit bloß­ge­stellt oder der Lä­cher­lich­keit preis­ge­ge­ben wer­den! Und es steht wohl au­ßer Zwei­fel, daß sich an­ders­her­um un­ser­ei­ner im fer­nen Chi­na noch er­heb­lich hilf­lo­ser an­stel­len wür­de... Es ist in der Tat be­wun­derns­wert, wie sich flei­ßi­ge Mit­bür­ger fern­öst­li­cher Her­kunft hier in un­se­rer für sie völ­lig an­ders­ar­ti­gen Kul­tur zu be­haup­ten wis­sen: Hut ab!

Frei­lich sind wir Men­schen nun mal al­le ver­schie­den, und sich auf gut­mü­ti­ge Wei­se über des je­weils an­de­ren Ei­gen­hei­ten zu amü­sie­ren soll­te un­ter Freun­den er­laubt sein: Es stärkt mei­ner Mei­nung nach so­gar die ge­gen­sei­ti­ge Wertschätzung!In die­sem Sin­ne bit­te ich mei­nen Bild­bei­trag als au­gen­zwin­kern­den Jux zu be­grei­fen und nicht als bös­wil­li­gen Spott miß­zu­ver­ste­hen... Dan­ke.

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