Mittwoch, 15. Februar 2006
Mit diesem griffigen Slogan bietet ein freundlicher Nachbar drei Häuser weiter seine Dienste, insbesondere seine Arbeitskraft feil. Der wackere MietMichel lamentiert nicht, sondern packt an. Und hat Erfolg mit seinem Konzept! Freilich ist er schwer im Bilde festzuhalten, denn er ist stets im Einsatz und daher unablässig in Bewegung:
Zwar versteht sich auch der zonebattler im Hauptberuf als Dienstmann und damit als Diener seiner geschätzten Kundschaft, doch nötigt ihm des »MietMichels« enorme Vielseitigkeit einigen Respekt ab: Ob es eine Brandmauer aus Ziegeln zu verputzen oder eine Firewall aus Bits & Bytes zu konfigurieren gilt, der Michel ist der Mann für (fast) alle Fälle. Und damit der lebende Beweis, daß man mit Kreativität und Leistungsbereitschaft durchaus auch heutzutage seine Nische finden kann...
Weil der Verfasser dieser Lobeshymne erstens selber keine zwei linken Hände hat und zweitens von altersbedingtem Geiz befallen ist, vergibt er selten Aufträge und kann somit die Arbeit des mobilen Machers nur anhand der ihm zugetragenen Kundenstimmen beurteilen. Doch diese Referenzen sprechen für sich: Dank einhellig positiver Mundpropaganda sind des »MietMichels« Auftragsbücher stets gut gefüllt!
Wer den fleißigen Helfer im Bereich Erlangen-Fürth-Nürnberg engagieren möchte, erfährt auf seiner Homepage alles Nötige.
Donnerstag, 19. Januar 2006
Bei Großveranstaltungen aller Art sieht man oft Heerscharen von »FotografInnen«, die unverdrossen mit den Miniatur-Blitzerchen ihrer Kompakt-Knipsen ganze Stadien auszuleuchten trachten. Weil sie entweder keine Ahnung von der Reichweite ihrer Minifunzeln oder die Bedienungsanleitungen nicht gelesen oder im Physik-Unterricht geschlafen haben. Oder alles drei zusammen...
Der zonebattler plädiert indessen dafür, die Blitzfunktion grundsätzlich zu deaktivieren. Daraus resultieren zwar längere Belichtungszeiten und infolgedessen ein latentes Verwackelungsrisiko, fast immer aber auch natürlichere Farben und Kontaste sowie das Fehlen häßlicher Schlagschatten.
Erstes Beispiel: Ein prächtiges Gründerzeitportal, diesmal ausnahmsweise nebenan in Nürnberg gesehen und nicht daheim in Fürth. Zunächst das am späten Nachmittag mit Blitz geschossene Foto:
Und hier die wenige Sekunden später entstandene Aufnahme mit ausgeschaltetem Scheinwerfer:
Und? Muß ich noch weiter argumentieren? Solange es draußen noch ein bißchen Tageslicht gibt, sollte man auf das grelle Blinken verzichten. Hier noch ein zweites Exempel, wieder zunächst mit Blitz geknipst:
OK, man sieht, daß das Fensterladen-Figürchen aus Kupfer ist. Ansonsten ruinierte die knallige Ausleuchtung jegliche Atmosphäre. Ohne Blitz muß man sich zwar irgendwie und irgendwo abstützen, aber das Ergebnis rechtfertigt die Mühe:
Auch hier lagen zwischen den beiden Aufnahmen nur wenige Augenblicke. Freilich gibt es Motive und Situationen, wo es ohne zusätzliche Lichtquellen nicht geht. Doch die recht nah am Objektiv liegenden Mini-Blitze der meisten Kompaktkameras sind meiner Meinung nach eher selten von Nutzen. Wie so oft rät und ermuntert der zonebattler zum eigenen Experimentieren. Kostet ja (fast) nix!
Dienstag, 3. Januar 2006
Gemäß der altfränkischen Maxime:
Lieber den Magen verrenkt als dem Wirt was g’schenkt |
hat der zonebattler dank Buffet-Durchprobierung und Backwerk-Abusus über die Festtags-Saison gute 2 kg zugelegt, die jetzt schleunigst wieder umweltverträglich abgebaut werden müssen. Zwar weiß der Volksmund zu beruhigen:
Es ist ein Brauch von alters her, die Dicken sind besonders schwer |
aber ich verhalte mich (nicht nur) in derlei Fragen gerne eher antizyklisch zu den Massen und mag nicht als konturloses Schwabbelmonster enden...
Tatsächlich hat der Schreiber dieser Zeilen im letzten Jahr ganze 12 kg abgenommen und damit der schleichenden Amerikanisierung erfolgreich die Stirn geboten. Geholfen hat ihm dabei die (bemerkenswerterweise von einem Amerikaner ersonnene) Hacker’s Diet und insbesondere das dazugehörige Buchführungs- und Visualisierungstool EatWatch.
Dieses überaus nützliche Progrämmchen läuft auf meinem Palm-Organizer und ist somit immer zur Hand. Es unterstützt die gezielte Gewichtsveränderung durch graphische Darstellung der persönlichen Abnehm- (oder Zunehm-)Fortschritte:
Auf lästiges und lustkillendes Kalorienzählen wird vollständig verzichtet, es wird vielmehr nur einmal täglich (z.B. gleich nach dem Aufstehen) auf die Waage gestiegen und das aktuelle Gewicht in der EatWatch festgehalten. Das war’s. Da man zu Beginn der »Diät« sein aktuelles und sein Wunschgewicht sowie einen (realistischen) Zeithorizont zur Erreichung desselben spezifiziert hat (z.B. 10 kg in 10 Monaten), kann das Programm schon mal eine linear verlaufende Soll-Kurve zur Anzeige bringen (die gestrichelte Linie). Gleichzeitig wird die aus den täglichen Meßwerten er- und gemittelte Ist-Kurve angezeigt, und die liegt dann entweder über, auf oder unter der Soll-Linie. Weil über die gemittelte Kurve die Tendenz sichtbar wird, führen Ausreißer nach oben (Festtags-Braten) und nach unten (Fastentag) nicht sofort zu einem heillosen Auf- und ab. Man sieht im Gegenteil sehr bald einen Trend und kann dann sein Eßverhalten gezielt darauf einstellen.
Letztlich gibt es ja nur zwei Stellschrauben, an denen man drehen kann: Die Energiezufuhr durch Nahrungsaufnahme einerseits, den Energieverbrauch durch Muskeltätigkeit und Bewegung andererseits. Abnehmen bedeutet im Grunde nichts anderes als unter’m Strich (ein bißchen) mehr Energie zu verbrauchen als im gleichen Zeitraum aufzunehmen...
Ich selbst habe mir durchaus nix verkniffen und spreche nach wie vor den eher kontraproduktiv wirkenden Süßigkeiten zu. Freilich macht es einen Unterschied, ob ich zwei oder drei leckere Kekse nasche oder die ganze Dose leerfuttere. Mengenbeschränkung heißt die Devise, und zwar in der Absicht, jeden Tag ein bißchen weniger Masse auf die Waage zu wuchten als am Vortage. Die imaginäre »Motivations-Mohrrübe« vor der Nase ist die graphische Verlaufsdarstellung auf dem Taschen-Computer, weil man ja die selbstgewählte Soll-Linie nicht überschreiten mag. Was zwar bei einer Kette von Feiertagen nicht immer klappt, aber letztlich durch ein bißchen Disziplin im Januar wieder gutzumachen ist.
Der Charme des kostenlosen Progrämmchens liegt mithin darin, daß es bei der Überwindung des »inneren Schweinehundes« hilft und einem die Konsequenzen des eigenen Eßverhaltens objektiv und zeitnah vor Augen führt. Und wenn man Tag für Tag kleine Erfolgsschritte sehen kann, fällt einem die moderate Selbstbeschränkung zur Erreichung des selbstgewählten Zieles nicht mehr allzu schwer!
Freitag, 23. Dezember 2005
Beim Herumhoppsen im Web bin ich auf der Homepage einer Unternehmensgruppe gelandet, die EDV‑, Consulting- und Projektleistungen anbietet, den üblichen New-Economy-Schmonzes halt, unter dem sich der ahnungslose Leser alles und nix vorstellen kann. Aber gut, so sind halt die Zeiten und Gebräuche, und Nebelkerzen mit mehr Dampf als Licht werden allerorten gerne gezündet. Mir geht es hier wieder mal um die Usability (sprich Benutzerfreundlichkeit) von Websites. Gucken wir uns also die Eingangsseite jener Firmengruppe näher an (den Namen und das markige Motto habe ich unkenntlich gemacht, es geht ja um’s Prinzip und nicht um Häme):
Was sagt mir das als potentiellen Kunden dieses Ladens?
Erstens, daß dort kein Grafiker am Werk war, der diesen Namen auch verdient: Der Firmenname und das dazugehörige Statement mit dem vielsagenden Wort »Competence« darin sind von grauen Müllpixeln umgeben: Da hat einer vermutlich eine Papiervorlage eingescannt und hernach nicht den unvermeidlichen Schrott wegretouchiert. Oder beim Skalieren geschlampt, der Möglichkeiten gibt es viele. In jedem Fall ist das nicht unbedingt gleich der schlagende Beweis für Kompetenz...
Zweitens lese ich dort:
Bitte aktivieren Sie JavaScript, um die Seiten korrekt betrachten zu können. |
Was sich für mich anhört wie:
Wenn Du paranoider Depp meinst, aus Sicherheitsgründen JavaScript in Deinem Browser unbedingt deaktivieren zu müssen, dann wollen wir nix mit Dir zu tun haben. Schau’ doch zu, ob Du anderswo ohne reingelassen wirst! |
Drittens setzen sie sogar noch eins drauf:
Der Internet-Auftritt wurde für den InternetExplorer ab Version 5.x oder Netscape ab Version 6.x unter Windows optimiert. |
Meint im Klartext:
Du mit Deinem alternativen Opera-Browser, so einen wie Dich wollen wir doch ohnehin nicht als Kunden haben! Wir haben es nicht nötig, eine mit allen gängigen Browsern funktionierende Website zu programmieren, dafür sind wir hochnäsig selbstbewußt genug, Leuten gleich die Tür zu weisen, die sich nicht an unsere Benutzungs-Vorschriften halten! |
Im »richtigen« Leben entspräche dies z.B. einem Autohändler, der Interessenten mit Sonnenbrillen sogleich des Hauses verweist, erst recht, wenn diese dreisterweise mit einem Wagen von der Konkurrenz vorgefahren sind...
So ein Beispiel wie das obige ist beileibe kein Einzelfall, und es helfen hinterher weder Rechtfertigungen noch Erklärungen, denn
für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance! |
Schöne Bescherung, nicht war? Doch weil morgen Weihnachten ist, schenke ich diese Optimierungsvorschläge der betreffenden Firmengruppe, ohne meinerseits ein angemessenes Beraterhonorar zu verlangen. Da könnt Ihr nicht maulen, Jungs: Macht was draus!
Samstag, 17. Dezember 2005
Wie ich meinen Zugriffs-Statistiken entnehmen kann, finden eine ganze Reihe von LeserInnen per Suchmaschinen-Recherche zu mir und fragen sich dann vermutlich: Warum ist bei meinem Suchwort ausgerechnet diese komische Weblog-Seite ganz oben im Google-Ranking? Was hat der Kerl da nur gedreht?!
Die Antwort ist: Nix. Jedenfalls fast nix.
Tatsächlich stecken keinerlei Tricks oder gar Manipulationen dahinter, ich ernte mit meinen Top-Rankings nur die Früchte konsequenter, inhaltlicher Arbeit, die ich über Jahre hinweg betrieben habe. Das Rezept zum Erfolg ist im Grunde einfach, und ich gebe es gerne weiter:
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Besetzen Sie als Erste(r) ausgefallene Themen, die aber doch für eine größere Fan-Gemeinde von Interesse sind.
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Recherchieren und verfassen Sie gehaltvolle Inhalte dazu. Verfassen, wohlgemerkt, nicht anderswo abkupfern!
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Verlinken Sie diese Seiten und alle anderen Arbeiten über ein gemeinsames Dachportal.
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Das war’s: Lehnen Sie sich zurück und warten Sie in Ruhe ab, der Erfolg kommt nach einiger Zeit von selbst!
In meinem Falle waren es z.B. folgende Hobby-Seiten, die bis heute wenig bis keine »Konkurrenz« bekommen haben:
Gibt noch mehr davon, aber das soll als Beispiel mal genügen. So, und diese »virtuellen Schaukästen« habe ich (wie auch die von mir erstellten Auftragswerke) über eine gemeinsame Portalseite verlinkt, die da heißt
Weil sich nun meine »Exotenseiten« in Fankreisen großer Beliebtheit erfreuen, werden sie natürlich vielfach verlinkt. Und das wird von Google & Co. (völlig zu Recht) als Indikator für Relevanz gewertet... Wovon dann wiederum alle über die übergeordnete Portalseite »angekoppelten« Seiten profitieren (wie z.B. diese hier).
Einen schönen Erfolgsbeweis für mein Konzept können Sie sehen, wenn Sie eine
Sie finden meine einschlägige Seite auf Rang 1 von ca. 1.950.000! Cool, nicht wahr?! Und das, obwohl ich diese Seite nirgends angemeldet oder angepriesen habe.
Ein weiteres Beispiel gefällig? Dann wollen wir doch mal als Freunde handlicher Technik
Auch da finden Sie eine Seite von mir ganz vorn, und zwar auf Platz 1 von »nur« 1.390.000 Treffern...
Na, überzeugt? Verlassen Sie sich darauf, das Rezept funktioniert! An dubiose Suchmaschinen-Anmeldungstools und anderen Firlefanz zur »Optimierung« sollten Sie nicht einen Gedanken verschwenden, wenn Sie Ihre Homepage bekannt und auffindbar machen wollen...
Freitag, 9. Dezember 2005
Vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, weise Aphorismen & Zitate zu sammeln und diese den drei existentiellen Aspekten Geist, Körper und Seele zuzuordnen. Das Ergebnis war (und ist) eine eigene kleine Homepage, die Sie mit einem Klick auf das keltische Schmuckstück in einem neuen Fenster öffnen können:
Heute findet man im Internet ja Sinnspruch-Kollektionen ohne Ende, aber vielleicht können Sie selbst meiner kleinen Auswahl etwas für Sie Erbauliches abgewinnen...
Mittwoch, 7. Dezember 2005
Mein heutiger Beitrag entstammt meiner ersten (und inzwischen zugunsten dieses Weblogs stillgelegten) eigenen Homepage. Er ist schon einige Jahre alt, aber im Wesentlichen noch aktuell. Auch wenn wir heute in Euro statt in DM zahlen und die analoge Fotografie zusehends von der digitalen Technik verdrängt wird, das Knipsen mit der Agfa »Clack« macht (nicht nur mir) immer noch große Freude!
Obwohl ich eine nicht unbeträchtliche Menge Kleinbild-Kameras besitze, macht mir das Fotografieren im Mittelformat doch wesentlich mehr Spaß: Zum einen zwingen umständlichere Bedienung und wenige Aufnahmen pro Film zum konzentrierteren Arbeiten, zum anderen hat ein fertiges 6x9 Dia einfach eine ganz andere Anmutung als so eine 24x36mm »Briefmarke«! Mein Lieblingsgerät ist (standesbewußte Hasselblad-Besitzer mögen es mir nachsehen) eine Agfa »Clack« aus Bakelit und Blech, Baujahr 1954. Das für einen einstelligen DM-Betrag (!) auf dem Flohmarkt erstandene Fossil verfügt nur über eine einzige (Meniskus-)Linse und zwei Blenden, letztere durch Sonnen- und Wolken-Symbole einzustellen. Bedingt durch die Bauart des Primitiv-Objektives wird der Film hinten nicht eben, sondern gewölbt am Lichtschacht vorbeigezogen, übrigens ohne jede Sicherung gegen Doppelbelichtung!
Was aber kommt heraus, wenn man einen modernen, in der Empfindlichkeit den früheren Schwarzweiß-Filmen ähnlichen Diafilm wie den Fuji Velvia einlegt und bei schönem Wetter auf Motivsuche geht? Knackig scharfe, leuchtkräftige Dias, die selbst Profis zum Staunen bringen können! Leider geben die unten gezeigten Scans die technische Qualität der Diapositive nur andeutungsweise wieder. Ich kann aber jedem nur raten, sich nach einer gebrauchten Agfa »Clack« (oder dem 6x6 Schwestermodell »Click«) umzusehen und selbst auszuprobieren, was die Liaison aus alter Technik und moderner Filmchemie zuwege bringen kann...
Memmelsdorf bei Bamberg: Orangerie
Ein sonniger Sonntag-Nachmittag, die leichte »Clack« baumelt am Handgelenk und wartet auf ein schönes Motiv. In der frisch restaurierten Anlage des Schlosses Seehof im oberfränkischen Memmelsdorf werde ich schon am Eingang fündig: Das obige Bild zeigt den Torbogen zwischen den beiden weitgestreckten Flügeln der Orangerie. Der Detailreichtum der Ornamente ist auf dem großen Dia bestens zu erkennen, aber auch der Scan kann sich meiner Meinung nach durchaus sehen lassen: Meine »LowTech-Ausrüstung« besteht aus einem alten 300dpi-Flachbettscanner und dem »Transparency Adapter IV« von Mustek. Die flache Lichtquelle kostet nur knapp über 100 Mark und ist auch als Leuchtpult hervorragend zu verwenden! Umgekehrt eignen sich vorhandene Tageslicht-Leuchtpulte aber nicht unbedingt als Scanner-Beleuchtung: Das netzfrequenzbedingte 50 Hz-Flimmern führt immer zu unschönen Interferenzen, die den Scan unbrauchbar machen. Eine klare Empfehlung also für das praktische und preiswerte Mustek-Zubehör!
Memmelsdorf bei Bamberg: Schloß Seehof
Schloß Seehof selbst in seiner ganzen Pracht: Der kompakte Bau beherbergt heute eine Außenstelle des Bayerischen Amtes für Denkmalschutz. So schön gelegen wünschte ich mir auch meinen Arbeitsplatz! Gar nicht so leicht ist es übrigens, die Agfa-Kamera gerade zu halten. Der tonnenförmig verzeichnende Durchsicht-Sucher begünstigt unbeabsichtigte »Schieflagen«. Sobald man sich dessen aber erst mal bewußt ist und gut aufpaßt, kriegt man wirklich waagrechte Horizonte schon einigermaßen exakt hin...
Bamberg: »Klein Venedig«
Dieses Postkarten-Motiv hat vermutlich jeder schon irgendwann mal gesehen, gleichwohl ist und bleibt es eines der beliebtesten Motive Bambergs. Aber auch sonst ist die Stadt voller pittoresker Winkel: Jedem Fotografen sei ein Besuch der barocken Bischofsstadt hiermit wärmstens ans Herz gelegt! Die leichten Streifen an den oberen und unteren Rändern der Aufnahmen sind übrigens nicht auf Defekte der Kamera oder Fehler des Scanner-Aufbaus zurückzuführen: Ich habe meine empfindlichen Dias in Ihren rückseitig verschweißten Transparenthüllen belassen, um nicht Kratzer oder Fingerabdrücke zu riskieren. Bei Mittelformat-Filmen geht sowas ganz schnell...
Na, überzeugt? Es macht wirklich große Freude, mit so einer »alten Schachtel« durch die Lande zu streifen und unbeschwert von technischen Überlegungen einfach hinzugucken und »abzudrücken«. Einen Versuch zumindest ist es allemal wert: Die tolle Kleinbildausrüstung der Oberklasse kann man ja zusätzlich noch mitschleifen. Gut Licht!
Neugierig geworden? In meiner Fotogalerie »zeiTRAum« finden Sie viele weitere Agfa Clack-Fotos! Besuchen Sie auch mein nicht-ganz-so-künstlerisches Bildarchiv mit interessanten Motivserien...
* * *
Soweit mein alter Artikel, den ich im Interesse verklärend-wehmütiger Authentizität nicht verändert habe. Heutzutage würde ich online veröffentlichte Fotos wie die das mit der Gesamtansicht von Schloß Memmelsdorf natürlich perspektivisch nachkorrigieren, um die stürzenden Linien zu eliminieren. Aber was hilft’s, auf dem Original-Dia bleiben die natürlich bestehen.
Sonntag, 27. November 2005
Die teuerste Kamera ist dem billigsten Klick-Kasten kein bißchen überlegen, wenn es um physikalische Grundsätzlichkeiten geht, denen das Edelteil natürlich genauso unterliegt wie der Schnäppchen-Apparillo. Beispiel Perspektive: Von schräg unten aufgenommen weist eine Hausfassade immer »stürzende Linien« auf, an sich parallele, senkrechte Linien streben also nach oben hin scheinbar zueinander. Unser Gehirn weiß um die Rechtwinkligkeit von Bauten und gleicht das in unserer Wahrnehmung wieder aus, doch die unbestechliche Linse des Aufnahmegerätes liefert zwangsläufig ein Bild, welches uns »kippend« und falsch erscheint:
Die Fotografen früherer Zeiten haben das mit teuren »Shift-Objektiven« oder verschiebbaren Objektiv-Standarten ausgeglichen, unsereins behilft sich heutzutage mit Software und zieht das Bild mit der Maus solange an einer Ecke, bis die Parallelität der waag- und senkrechten Linien halbwegs wiederhergestellt ist:
Sieht man den Unterschied? Ich denke schon. Meine Empfehlung zur Bearbeitung digitaler Fotos lautet FixFoto. Das Programm kann eine ganze Menge, ohne dabei mit sinnlosen Funktionen überfrachtet zu sein. 14 Tage lang kann man es kostenlos und unverbindlich testen, danach kostet eine Benutzerlizenz moderate 30,00 EUR.
Wenn man bedenkt, wieviel manche eine(r) für seine/ihre Kamera auszugeben bereit ist, dann sind drei rote Scheine ein Klacks. Freilich erfordert es etwas Zeit zum Ausprobieren und Bereitschaft zum Lernen, und beides bringt in unserer schnellebigen Zeit nicht jede(r) gerne auf... Es lohnt sich aber!
Nachtrag vom 4. Jul. 2007:
Der Preis einer FixFoto-Lizenz ist mittlerweile um 5,00 EUR auf 35,00 angehoben worden, was mir freilich immer noch als ein sehr günstiges Angebot erscheint!
Donnerstag, 10. November 2005
...aber fallen tu’ ich nicht und schreien allenfalls vor Verzückung: Zu meiner großen Freude wurde gestern in einer wuchtigen Kiste mein neuer Bürostuhl geliefert, ein Sattelstuhl namens Capisco vom norwegischen Hersteller HÅG:
Lob und Preis seien hiermit meiner Obrigkeit gesungen, die mir den Wunsch nach diesem gesundheitsfördernden Untersatz so unbürokratisch-souverän erfüllte!
Das ebenso ergonomisch ausgetüftelte wie ästhetisch herausragende Sitzmöbel zieht jetzt teils neidische Blicke, teils verständnislose Spötteleien der Kollegenschaft auf sich. Sollen Sie doch unken! Ich hingegen bin froh, dank überaus bequemer, gleichwohl erzwungen aufrechter Sitzhaltung der quälenden Pein eines weiteren »Hexenschusses« vorbeugen zu können.
Leider wird die Freude über das Wunderteil etwas getrübt durch den gleichzeitigen Verlust eines meiner privat beschafften Abfalleimer: Vor vielen Jahren hatte ich mir passend zu meinen Roy Lichtenstein-Drucken »Rundablagen« in knalligem Gelb und Blau gekauft. Der gelbe Papierkorb hat sich jetzt über Nacht aus dem Staub gemacht und ward nicht mehr gesehen. Ob er wohl befürchtet hat, nach Ankunft des leuchtend blauen Stuhles nicht mehr wohlgelitten zu sein? Das Gegenteil ist der Fall! Lieber Eimer, so Du das hier liest: Komm zurück ins Büro, ich brauche dich doch!
Sonntag, 6. November 2005
Gesehen in einem Berliner Schaufenster im April 2002. Zitat nebst handschriftlicher Ergänzung von unbekannter Hand sollte man dieser Tage vielleicht vor dem Abgeordneten-Eingang des Reichstages anbringen, den Großen KoalitionärInnen zur Mahnung... Auf daß wir bald eine handlungsfähige und handlungswillige Regierung bekommen!
P.S.: Mit dem Reichstag meine ich natürlich das Gebäude, in welchem der Bundestag tagt (oder nachtet). Mir ist der Unterschied sehr wohl bewußt...
Donnerstag, 6. Oktober 2005
Schwuppdiwupp, eh’ man sich recht besinnt, ist ein Monat rum. Nach 30 Tagen eigenen Bloggens ist heute wieder eine kleine »Nabelschau« angesagt:
1) Innerlichkeiten
Am Anfang war mir gar nicht so recht klar, welche inhaltliche Richtung mein Weblog einschlagen würde: Sollte es primär ein »Fürth-Blog« werden, mehr ein privates Tagebuch oder doch was »staatsbürgerlich Wertvolles« mit dem Fokus auf politischer Meinungsbildung? Ehrlich gesagt: Ich fühle mich bis heute weder zu einer Vision imstande noch zu einer Mission berufen. Und ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, daß sich das so bald nicht ändert. Im Klartext: zonebattler’s homezone bleibt ein bunter »Gemischtwarenladen«...
Das mag nun Lokalpatrioten und eingefleischte Fürther enttäuschen, die hier eine subjektiver gefärbte Gegensicht zur Berichterstattung der etablierten Heimatzeitung erwartet haben. Auch mag allen anderen LeserInnen, die einzelne meiner Artikel aufgefunden und neugierig gelesen haben, der überwiegende Rest meiner thematisch weit streuenden Einlassungen uninteressant vorkommen. Freilich: Ist das so schlimm?
Dank jahrelanger akribischer Detailarbeit sind alle von mir entworfenenen Websites und also auch dieses Weblog in einschlägigen Suchmaschinen-Rankings stets auf den vorderen Plätzen. Es finden sich hier also vielerlei »QuereinsteigerInnen« ein, die beispielsweise aufgrund einer speziellen Google-Abfrage an einen meiner Beiträge verwiesen worden sind. Deren Interessen sind ebenso prinzipiell weitgefächert wie im konkreten Fall punktuell, also denke ich mir:
Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen |
Und wenn von den zufällig hier landenden LeserInnen die eine oder der andere hier »hängenbleibt« und zum Dauergast wird, was könnte ich mir Schöneres wünschen?!
2) Äußerlichkeiten
Im Wesentlichen gilt nach wie vor, was ich schon nach der ersten Woche resümiert hatte. Zwischenzeitlich habe ich mich noch tiefer in die »Innereien« eingearbeitet und auch die allerletzten Kleinigkeiten so hingebogen, daß sie meinen Vorstellungen von Ästhetik und Corporate Design entsprechen: Layout, Schriftattribute, Farben, Abstände, Zusatzinformationen, Navigationsleiste usw., alles habe ich ‑vom vorgegebenen Grundlayout ausgehend- quasi auf den Pixel genau so eingerichtet, wie ich das wollte. In Sachen HTML bin ich ja kein Laie, das Anpassen der entsprechenden Skins bereitete mir daher keine großen Schwierigkeiten. Im Grunde findet der Tüftler in mir es aber fast schade, daß er jetzt damit durch ist! ;-)
3) Aha-Effekte
Obwohl ich an neue Projekte immer recht strukturiert heranzugehen pflege, hatte ich natürlich nicht alles im Vorfeld bedenken können. Der erste »Knackpunkt« betrifft die schiere Zahl der veröffentlichten Beiträge: Momentan habe ich etwa 40 Themen-Ideen auf der To-Do-Liste, davon etwa sechs oder sieben schon fertig ausformuliert, aber bislang noch nicht veröffentlicht. Eine Woche Vorlauf also! Da juckt es einen natürlich schon, mehr als einen Beitrag pro Tag zu »posten«. Allerdings sehe ich die Arbeit an meinem Weblog mehr als Marathonlauf denn als Kurzstreckensprint, und so habe ich lieber einen verlässlich gefüllten Puffer für uninspirierte Zeiten als irgendwann mein Pulver verschossen... Es bleibt demnach dabei: Täglich einen Beitrag und gut damit.
Weil aber die Beiträge für die nächsten Tage schon feststehen und letztlich am Morgen nur freigeschaltet werden müssen, bringt mich das bei tagesaktuellen Ereignissen und Vorfällen zwangsläufig etwas in Verlegenheit: Sobald ich was Unvorhergesehenes einschiebe, verrutschen alle vorgeplanten Artikel um einen Tag nach hinten, was u.a. Anpassungen der Dateinamen bei Bildern usw. nach sich zieht. Ist einserseits lästig, aber natürlich will ich mir die Flexibilität nicht andererseits durch übertriebenen Perfektionswahn wieder einschränken...
Apropos Dateinamen: Von Anfang an war ich so schlau, die auf meiner eigenen Domäne klein-aber-fein.de abgelegten Bilder mit chronologisch selbst-sortierenden Namen zu versehen, also z.B. »2005–10-02_riesenrad.jpg«. Mittlerweile habe ich allerdings bemerkt, daß die Unterbringung in einem Weblog-Ordner namens »www.zonebattler.net« nicht genügt, um langfristig das Chaos zu vermeiden: Die Anzahl der Dateien darin würde recht bald unhandhabbar groß werden! Ergo habe ich, sozusagen als »Zwischenböden«, noch numerisch bezeichnete Jahres- und Monats-Ordner eingeführt. Das Bild zum gestrigen Artikel (»2005–10-05_bluete.jpg«) liegt also zum Exempel im Ordner
www.zonebattler.net/wp-content/uploads/2005/10/
bereit, womit ich (eventuell bebilderte Eigen-Kommentare eingeschlossen) pro Monatsordner wohl auf allerhöchstens 100 Dateien kommen dürfte. Und das ist ja noch machbar, sowohl aus technischer Sicht (Dateisystem) wie auch aus organisatorischer. Allerdings fiel mir die Sache erst am letzten Wochenende auf, so daß ich nach Einführung der neuen Struktur nochmal alle bisher publizierten Artikel mit Bild-Referenzierungen anfassen (und anpassen) mußte...
Eine weitere vorher nicht erkannte Fragestellung war die nach der sinnvollsten Verfahrensweise bei mehrfach erneut aufgegriffenen Themen. Sollte man dem jedesmal einen neuen Beitrag (an einem neuen Tag) widmen? Am Beispiel des Wasserrohrbruchs auf der Kreuzung mit einer illustrierten Dokumentation des Reparatur-Fortschritts sieht man, daß ich die Alternative des Kommentierens unterhalb des eigentlichen Beitrags für besser erachtet habe: So bleiben alle Bilder und Bemerkungen zum gleichen Thema vorteilhafterweise auf einer Seite (und unter einer Adresse) zusammen und sind damit leichter zu vergleichen (und zu referenzieren). Bei der Berichterstattung zur Fürther Kirchweih mache ich es momentan ganz genauso.
Und weil wir gerade beim »Referenzieren« sind: Links auf externe Quellen sind natürlich wesentlicher Bestandteil eines Weblogs und machen einen großen Teil der Faszination dieser Publikationsform aus. Freilich haben Hyperlinks nur allzu oft eine begrenzte Lebensdauer und sind dann irgendwann tot und veraltet. Bei meinen themenspezischen Websites mache ich mir selbstredend schon die Mühe, in gewissen Abständen alle Verweise durchzuchecken und dann ggf. zu aktualisieren oder gar zu löschen. In zonebattler’s homezone kann ich das aber nicht leisten, da die schiere Menge der Links, ihre weiterhin stetig wachsende Anzahl sowie die verstreute Positionierung ein nachträgliches Pflegen kaum zuläßt.
Wie geht man damit am besten um? Ich löse es so, daß ich nach Möglichkeit nur auf latent unbegrenzt existierende Ressourcen verweise. Also z.B. eben nicht auf Artikel aus SPIEGEL ONLINE und anderen Zeitungen bzw. Magazinen, bei denen die redaktionellen Beiträge nach einiger Zeit in (meist kostenpflichtigen) Archiven verschwinden und dann nicht mehr unter der ursprünglichen Adresse verfügbar sind. So setze ich also wann immer es geht bevorzugt Links auf Beiträge in freien Datenbanken wie Wikipedia, Internet Movie Database (IMDb) und ähnlichen, vergleichbaren Projekten. In der Hoffnung, daß diese noch in vielen Jahren existieren und die Links auf konkrete Unterseiten immer noch funktionieren. Mehr kann bei aller Umsicht schwerlich tun... Bei den Fürther Nachrichten samt ihren Schwesterblättern, auf die ich bei lokalen Themen hin und wieder mal verweise, riskiere ich es halt und hoffe, daß deren archivierte Artikel auch weiterhin unbeschränkt abrufbar bleiben.
Soviel für heute. Das nächste Fazit ziehe ich nach einem Jahr und ich bin zuversichtlich, bis dahin (und weit darüber hinaus) nicht an Ideen- und Themenmangel zu leiden!
Süßer und scharfer Senf: