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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 25. Dezember 2010

Weih­nach­ten mal an­ders...

Kom­met und se­het die Weih­nachts­ge­schich­te in zeit­ge­mä­ßer In­ter­pre­ta­ti­on. Was sagt man da­zu? Hal­le­lu­ja!

Montag, 27. September 2010

Mu­sik für die Au­gen

Ir­gend­wann ein­mal kam mir das ko­sten­lo­se Klas­sik-Ma­ga­zin »cre­scen­do« un­ter die Fin­ger, und seit­her ha­be ich die im Ver­gleich zu re­gu­lä­ren Fach­zeit­schrif­ten nicht min­der in­for­ma­ti­ve Po­stil­le im­mer ger­ne mit­ge­nom­men und ge­le­sen. Aber wie das im­mer so ist mit frei aus­lie­gen­den Pu­bli­ka­tio­nen: Mal sind sie schon ver­grif­fen, mal denkt man nicht dran, mal ist der Mo­nat schnel­ler ver­stri­chen als man im Gei­ste hin­ter­her­kommt. Und schon hat man ei­ne lä­sti­ge Lücke im der Samm­lung! Als ich mich heu­te auf www.crescendo.de nach dem Er­schei­nungs­ter­min der ak­tu­el­len Aus­ga­be um­sah, ist mir auf­ge­fal­len, daß dort sämt­li­che Num­mern des for­mi­da­blen Hef­tes in PDF-Form her­un­ter­ge­la­den wer­den kön­nen. Sehr an­ge­nehm! Auch wenn mir das we­nig nutzt, wenn ich abends auf dem So­fa lie­ge, die in­ter­es­san­te Schreib­tisch-Lek­tü­re am PC ver­schafft mir ei­nen ste­tig wach­sen­den Pa­pier­sta­pel we­ni­ger...

Sonntag, 14. März 2010

Klap­pe auf, Klap­pe zu

Ne­ben dem welt­be­rühm­ten Männ­lein­lau­fen an der Frau­en­kir­che ver­fügt die wei­land Freie und Reichs­stadt Nürn­berg seit ge­stern of­fi­zi­ell über ei­ne wei­te­re me­cha­ni­sche At­trak­ti­on, de­ren er­sten öf­fent­li­chen Auf­tritt der zone­batt­ler ge­stern im Rah­men ei­nes fei­er­li­chen Or­gel­kon­zer­tes be­wun­dern durf­te: Aus ei­ner Ecke der him­mel­hoch auf­ge­häng­ten Lau­ren­ti­usor­gel von St. Lo­renz kam zum gu­ten Schluß un­ter klin­gen­dem Spiel ein kan­ti­ger Hans Sachs her­vor­ge­schos­sen her­aus­ge­kro­chen und ge­reich­te dem sich die Häl­se ver­ren­ken­den Pu­bli­kum zum gro­ßen Gau­di­um. Die Nürn­ber­ger Nach­rich­ten be­rich­ten dar­über (mit Fo­to) und wenn de­ren Re­por­ter den na­he­lie­gen­den Ver­gleich mit ei­ner Kuckucks­uhr un­ter­las­sen hät­te, hät­te ich mir die As­so­zia­ton an die­ser Stel­le schwer­lich ver­knei­fen kön­nen. Im­mer­hin: Der höl­zer­ne Mei­ster­sin­ger blieb viel­sa­gen­der­wei­se stumm...

Sonntag, 21. Februar 2010

Schrä­ge Sphä­ren­klän­ge

Herr in­acht­zig­wel­ten­umd­en­tag weist uns so­eben per Mail dar­auf hin, daß man via CODEORGAN den Quell­code von Web­sites zum Klin­gen brin­gen kann. Das ist doch mal ein Ex­pe­ri­ment ganz nach un­se­rem Ge­schmack!

Schier un­er­träg­lich an der aus www.zonebattler.net am­bu­lant syn­the­ti­sier­ten Mu­sik ist frei­lich nicht nur das künst­li­che Ge­klim­pe­re an sich, son­dern der Um­stand, daß mit www.lexikaliker.de und www.medienpraxis.tv als In­put weit an­ge­neh­me­re Me­lo­dien zu er­zeu­gen sind (und das auch noch re­pro­du­zier­bar). Da­bei ha­be ich die letzt­ge­nann­te Home­page mü­he­voll aus mei­nem ei­ge­nen Blog ab­ge­lei­tet ! Für mich ist da­her klar: Die kru­de Quell­code-Or­gel muß ei­nen Hau weg ha­ben...

Samstag, 20. Februar 2010

Was auf die Oh­ren

In der F.A.Z. läßt sich An­drea Die­ner über mo­bi­le Kra­wall­schach­teln aus: »Mu­sik zum Mit­neh­men: Der Walk­man und die Fol­gen«. Sehr hörens‑, äh, le­sens­wert!

Dienstag, 16. Februar 2010

Himm­li­sche Klän­ge

Ge­stern erst lag der un­schein­ba­re Um­schlag mit der neu­gier­halb­er be­stell­ten CD im Brief­ka­sten, heu­te Abend läuft sie schon zum sech­sten oder sieb­ten Mal oh­ne Un­ter­laß: Die »Mis­sa Dei Fi­lii« von Jan Dis­mas Zel­enka ist ein so wun­der­ba­res Werk, daß ich gar nicht mehr auf­hö­ren kann, mich von der schier über­ir­di­schen Klang­wol­ke um­wa­bern zu las­sen. Der Kam­mer­chor Stutt­gart und das Ba­rock­or­che­ster Ta­fel­mu­sik un­ter Frie­der Ber­ni­us in­to­nie­ren die ful­mi­nan­te Mes­se (und im An­schluß die »Li­ta­niae Lau­re­ta­nae«) mit un­über­hör­ba­rer Spiel­freu­de und prä­sen­tie­ren den Zeit­ge­nos­sen Jo­hann Se­ba­sti­an Bachs als un­er­hört mo­der­nen, ex­pres­si­ven Ge­ni­us. Ei­ne Ent­deckung al­ler­er­sten Ran­ges, für ein läp­pi­sches Hand­geld wohl­feil!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Bo­den­lo­sig­keit

Frech, re­spekt­los, aber­wit­zig und zum Schrei­en ko­misch: »Li­te­ral Vi­de­os«!

Freitag, 11. September 2009

Al­lein im Haus

Die letz­te Ar­beits­stun­de in der Wo­che ist doch re­gel­mä­ßig die schön­ste: Kein Te­le­fon bim­melt mehr, ich bin al­lein auf der Eta­ge, schaf­fe mul­ti­tas­ken­der­wei­se tip­pend, druckend, hef­tend, mai­lend, spei­chernd noch or­dent­lich was weg, las­se ne­ben­her den letz­ten Akt des Par­si­fal vol­le Kan­ne aus den PC-Laut­spre­chern wum­mern und sin­ge da­zu laut­hals mit: »Ent­hül­let den Gral, öff­net den Schrein!«. Der Lohn: Gän­se­haut pur und leid­lich lee­re Schreib­ti­sche, ma­te­ri­ell wie vir­tu­ell. Dann flugs den ei­ge­nen Schrein zu­ge­sperrt und ab durch die Mit­te in ein pral­les Wo­chen­en­de!

Samstag, 29. August 2009

Drei Län­der, zwölf Ta­ge und 1400 Ki­lo­me­ter (7)

Die Al­pen! Als dra­ma­tisch ver­an­lag­ter Mensch mit Hang zum Bom­ba­sti­schen und Pom­pö­sen un­ter­legt der zone­batt­ler über­wäl­ti­gen­de An­blicke gern mit der pas­sen­den Mu­sik. Zwar ist er Be­sit­zer kei­nes Au­to­ra­di­os, aber er hat die prak­ti­sche Fä­hig­keit, ein­mal ge­hör­te Me­lo­dien und Rhyth­men um­stands- und ap­pa­ra­te­los aus den Tie­fen sei­nes Ge­dächt­nis­ses ab­zu­ru­fen und sich di­rekt ins Hirn ein­zu­spie­len, in high­fi­de­lem Ste­reo, oh­ne je­des Rau­schen und mit nicht nach­weis­ba­rem Klirr­fak­tor. Und das, ob­wohl er noch nicht ein­mal rich­tig No­ten le­sen kann! An­ge­sichts der gran­dio­sen Ku­lis­se von stol­zen Stein­zacken er­tön­te die Al­pen­sym­pho­nie von Ri­chard Strauss [1] aber ganz von selbst in des Be­richt­erstat­ters Bir­ne, und er konn­te be­lie­big laut auf­dre­hen, oh­ne die Bei­fah­re­rin zu ner­ven...

Mit klin­gen­dem Spiel im Schä­del und Blick in Rich­tung Watz­mann­mas­siv brumm­te der Chro­nist al­so froh­ge­mut nach Bad Rei­chen­hall. Der hur­tig fort­schrei­ten­de Kli­ma­wan­del ist wohl die Ur­sa­che da­für, daß der all­seits be­lieb­te Fe­ri­en­ort in­zwi­schen schon weit­ge­hend un­ter den grü­nen Blät­tern exo­ti­scher Pflan­zen ver­bor­gen liegt:

im Dschungel des Bad Reichenhaller Kurparks

Ver­bor­gen sind dort am Mor­gen auch die Kur­gä­ste, die of­fen­bar erst ein­mal al­le ih­re kauf- und sau­f­rausch-in­du­zier­ten Brumm­schä­del vom Vor­abend schla­fend aus­ku­rie­ren müs­sen: Die gan­zen salz­so­le­ver­sprit­zen­den Kur­an­la­gen rund um das Gra­dier­werk wa­ren je­den­falls weit­ge­hend ver­waist. Au­ßer uns war um halb neun (!) ein­zig ein amt­lich be­stall­ter Lie­ge­stuhl­ab­wi­scher und ‑zu­recht­rücker schon auf den Bei­nen...

Stühle für Kurgäste am mit Salzsole betriebenen Springbrunnen

Nach die­sen letzt­lich mü­ßi­gen Be­trach­tun­gen woll­te der weh­mü­ti­ge und zu­wei­len zur Me­lan­cho­lie nei­gen­de Ver­fas­ser dann aber end­lich wei­ter via Berch­tes­ga­den an den Kö­nigs­see, den er vor schier un­end­lich lan­ger Zeit als klei­ner Bub samt Mut­ter und Groß­mutter schon ein­mal stau­nend be­fah­ren hat­te. Stau­nen konn­te der un­ter­des­sen er­grau­te er­kah­len­de zone­batt­ler auch bei sei­ner be­herzt an­ge­tre­te­nen Schiffs­rei­se in die Ver­gan­gen­heit, dies­mal über die nach 30 Jah­ren just die­sen Som­mer fäl­li­ge Er­neue­rung des Schin­del­da­ches [2] der Wall­fahrts­ka­pel­le von St. Bar­tho­lo­mä:

in der Anfahrt auf St. Bartholomä

In­des wech­sel­ten wir dort zu­nächst nur das Boot, um schnur­stracks durch­zu­sum­men [3] bis ans hin­te­re Ufer des fjord­ar­ti­gen Al­pen­sees. Von dort aus ging es in ein­ein­halb­stün­di­ger Wan­de­rung wei­ter bis an den idyl­lisch ge­le­ge­nen Ober­see. Wäh­rend der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te den nicht ganz ein­fa­chen Hin­der­nis­lauf über Stock und Stein mit so­li­den Wan­der­stie­feln ab­sol­vier­ten, gin­gen zier­li­che Ja­pa­ne­rin­nen mit Ba­de­schläpp­chen und die ei­ne oder an­de­re ger­ma­ni­sche Maid mit Stöckel­pumps an den Start. Zu un­se­rer Ver­blüf­fung schlu­gen sie sich da­mit gar nicht schlecht und ka­men ziem­lich zeit­gleich mit uns bei der Fi­schun­kel­alm an...

Bootshütte am Obersee

In der den Som­mer über be­wirt­schaf­te­ten Alm­hüt­te wer­den al­ler­lei orts­üb­li­che Brot­zei­ten ver­kauft, und als die Rei­se­be­glei­te­rin nach dem Ver­zehr ei­ner sol­chen noch wei­ter in Rich­tung Röth­bach­fall am hin­te­ren En­de des Tal­kes­sels ga­zel­lier­te, zog es un­ser­ei­ner vor, sich seit­lich an der Hüt­te auf ei­ner grob be­haue­nen Bank nie­der­zu­las­sen und den zu staats­bür­ger­li­chen Bil­dungs­zwecken mit­ge­führ­ten Spie­gel aus­gie­big zu stu­die­ren. [4]

Der Rück­marsch ge­stal­te­te sich dann als ei­ni­ger­ma­ßen un­spek­ta­ku­lär, und so wa­ren wir wei­te­re ein­ein­halb Stun­den spä­ter wie­der am Boots­an­le­ger, um der Rück­fahrt in Rich­tung St. Bar­tho­lo­mä zu har­ren...

Wartende an der Bootsanlegestelle am Südzipfel des Königssees

Das Was­ser bei­der Seen ist von kri­stall­kla­rer Trans­pa­renz und Trink­was­ser­qua­li­tät. Sein na­tur­ge­mäß ho­her Kalk­an­teil führt zu der durch Licht­bre­chung ent­ste­hen­den, sma­ragd­grü­nen An­mu­tung. Be­son­ders in­ter­es­sant ist es, die dort düm­peln­den und grün­deln­den En­ten bei der Ab­wick­lung ih­res Ta­ges­ge­schäf­tes zu be­ob­ach­ten: Wäh­rend das Fe­der­vieh an­ders­wo ja meist im Wort­sin­ne im Trü­ben fischt, schei­nen sie im Kö­nig­see schier in der Luft zu schwe­ben, wes­halb man kann ih­re Pad­del- und Tauch­ma­nö­ver in al­len Ein­zel­hei­ten be­ob­ach­ten kann:

eine diensthabende Ente im Königsee

In St. Bar­tho­lo­mä an­ge­lan­det, in­spi­zier­ten wir die Ver­kö­sti­gungs­mög­lich­kei­ten (an­stän­dig) und die Pil­ger­ka­pel­le (feucht muf­fe­lig). Im ein­set­zen­den Nie­sel­re­gen das See­ufer und den durch län­ger zu­rück­lie­gen­de La­wi­nen-Druck­wel­len teils flach­ge­leg­ten Ur­wald er­forscht. Die bes­se­re Hälf­te woll­te an­schlie­ßend un­be­dingt noch bis zur »Eis­ka­pel­le« an der Watz­mann­flan­ke flit­zen [5]; der un­ter der Last sei­ner Jah­re Aus­rü­stungs­ge­gen­stän­de schon et­was er­mat­te­te zone­batt­ler blieb ein­mal mehr zu­rück, dö­ste ein biß­chen auf ei­ner Bank nach Art der Le­gua­ne, schnür­te an­schlie­ßend ein we­nig um die Bu­den mit Tou­ri­sten-Zu­be­hör her­um und wur­de schlag­ar­tig in sei­ne Kind­heit zu­rück­ge­wor­fen, als er dort ei­nes Mu­ster­sor­ti­men­tes aus­geb­li­che­ner (aus­ge­bleich­ter?) Stock­nä­gel an­sich­tig wur­de:

Stocknägel-Musterkarte an einem Kiosk an der Schiffsanlegestelle von St. Bartholomä

Je­ne Wan­de­ran­den­ken aus bun­tem Blech hat­te er sich als kecker Kna­be stets ger­ne an sein Stöck­chen ge­na­gelt, wo­bei es ihm ehe­dem wohl ei­ni­ger­ma­ßen egal war, ob die wohl­fei­len Tro­phä­en recht­schaf­fen er­lau­fen oder ein­fach nur er­kauft wor­den wa­ren. Wo mag der wei­land pla­ket­ten­über­sä­te Stock wohl ab­ge­blie­ben sein? Kitsch hin, Sen­ti­men­ta­li­tät her: Es hat et­was An­rüh­ren­des, wen der­lei Tand nach vier Dez­en­ni­en noch un­ver­än­dert zu ha­ben ist...

camcordierender Tagestourer

Wäh­rend der um sei­ne Fas­sung be­müh­te Be­richt­erstat­ter al­so in sei­ne un­schul­di­ge Kind­heit zu­rück­blick­te, schau­te so man­cher Mit­pas­sa­gier mun­ter durch die Röh­re: Man fragt sich un­will­kür­lich, ob es wirk­lich ein Fort­schritt ist, heut­zu­ta­ge für we­nig Geld Vi­de­os in Sen­de­qua­li­tät auf­neh­men zu kön­nen: Kaum ei­ner macht sich doch schon bei Fo­tos die Mü­he der Aus­wahl und ziel­grup­pen­ge­rech­ten Auf­be­rei­tung, noch viel ge­rin­ger dürf­te der An­teil je­ner sein, die aus ih­ren al­le zehn Me­ter ge­film­ten Pan­ora­ma­schwenks ver­dau­ba­re Zu­sam­men­fas­sun­gen für die Da­heim­ge­blie­be­nen schnei­den. Wer aber soll das meist lieb­lo­se Drauf­ge­hal­te je­mals an­schau­en? Als die Welt noch schwarz­weiß war und die Klein­bild­fil­me teu­er, da sorg­ten schon Auf­wand und Ma­te­ri­al­preis da­für, daß Halter(innen) ei­nes or­dent­li­chen Knips-Ap­pa­ra­tes die­sen halb­wegs se­lek­tiv ein­setz­ten. Aber die­se Zei­ten sind auf im­mer vor­bei...

Vor­bei ist nun­mehr auch die sieb­te und vor­letz­te Epi­so­de mei­nes mitt­ler­wei­le arg aus­ufern­den Rei­se-Rap­ports. Mor­gen folgt der de­fi­ni­tiv letz­te Teil, der man­che Über­ra­schung birgt und uns ab­schlie­ßend wie­der heim ins schö­ne Fürth bringt.

 
[1] Er­in­nert und in Aus­zü­gen nach­voll­zo­gen wur­de die wun­der­ba­re Ein­spie­lung mit dem Sym­pho­nie­or­che­ster des Baye­ri­schen Rund­funks un­ter Sir Ge­org Sol­ti aus dem Jah­re 1979. Die­se ha­be ich als LP schon seit Jahr­zehn­ten im Plat­ten­schrank ste­hen. Als ich spä­ter an­no 1983 als ear­ly ad­op­ter ei­nen der er­sten CD-Spie­ler er­warb, gab es un­ter den ge­ra­de mal zwei Hand­voll zum Sy­stem­start er­hält­li­chen Sil­ber­schei­ben tat­säch­lich auch ei­ne Auf­nah­me der »Al­pen­sym­pho­nie« un­ter Her­bert von Ka­ra­jan. Die stell­te zwar rein tech­nisch al­le bis­he­ri­gen Ton­trä­ger in den Schat­ten und ver­füg­te zu­dem über ein schö­nes Co­ver-Fo­to mit dem Mat­ter­horn drauf, war aber an­son­sten in mei­nen Oh­ren we­gen der zäh ge­dehn­ten Tem­pi ei­ne eher fa­de Ent­täu­schung. Groß war da­her die Freu­de, als ich in 1986 mei­ne ge­lieb­te Sol­ti-In­ter­pre­ta­ti­on auch als CD er­wer­ben und da­mit or­dent­lich Ra­batz ma­chen konn­te!

[2] Wir hat­ten Stun­den spä­ter noch Ge­le­gen­heit, uns die Ar­bei­ten aus der Nä­he an­zu­schau­en: Mit gas­bren­ner­be­heiz­ten Bie­ge­for­men wer­den die vor­her be­feuch­te­ten Schin­deln in die ge­wünsch­te Krüm­mung ge­bracht, ein schweiß­trei­ben­der Job für den jun­gen Mann, der die gan­zen Vor­rich­tun­gen im gleich­blei­ben­dem Takt ma­nu­ell und mit ei­ni­ger Kraft­an­stren­gung zu be­die­nen hat­te.

[3] In die­sem Jahr gibt es ein be­mer­kens­we­res Ju­bi­lä­um zu fei­ern: Seit ex­akt 100 Jah­ren fährt die Kö­nigs­see-Flot­te mit ak­ku­be­trie­be­nen Elek­tro­schif­fen und da­mit äu­ßerst um­welt­freund­lich! Mit Ver­bren­nungs­mo­to­ren (Au­ßen­bor­dern) sind nur ei­ni­ge we­ni­ge Schif­fe von För­stern und Fi­schern aus­ge­rü­stet.

[4] Das reicht mir aber auch wie­der für ein paar Jah­re: Was einst­mal ei­ne In­stanz als das deut­sche Nach­rich­ten­ma­ga­zin war, ist heu­te über wei­te Strecken nur noch bun­tes Tral­la­la. Im­mer­hin kann man das Hef­terl im Ge­gen­satz zur F.A.Z. auch in eng be­stuhl­ten Ver­kehrs­mit­teln le­sen, oh­ne die Ge­sich­ter der Sitz­nach­barn zu be­schat­ten (und da­mit de­ren Ge­müt zu ver­dun­keln)...

[5] ei­ne im ge­ge­be­nen Zeit­rah­men (bis zur Ab­fahrt des letz­ten Boo­tes) be­acht­li­che Tour-de-force, ein­drucks­voll do­ku­men­tiert durch den mit­ge­führ­ten Tracker.

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Sonntag, 26. Juli 2009

Sat­ter Sams­tag

Nun schon im drit­ten Jahr in Fol­ge be­such­ten wir ge­stern ein gro­ßes Or­che­ster-Kon­zert des Col­le­gi­um Mu­si­cum im Pom­mers­fel­de­ner Schloß Wei­ßen­stein, dies­mal in Be­glei­tung des Burg­blick­fräu­leins und von Herrn To­bi B.. Um für den zu er­war­ten­den Kul­tur­ge­nuß ei­ne so­li­de Grund­la­ge zu schaf­fen, schlich­te­ten wir uns zu­nächst auf der Ter­ras­se des nur ei­nen Kat­zen­wurf vom Schloß ent­fern­ten Al­lee-Ca­fés die Wän­ste mit Ku­chen, Tor­te und Kaf­fee­va­ria­tio­nen voll und lie­ßen uns den fau­len Pelz von der Son­ne be­schei­nen. Let­ze­res ist ja doch bei­lei­be kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit in die­sem recht wech­sel­war­men Som­mer.

An­schlie­ßend stimm­ten wir uns ver­mit­tels ei­nes Rund­gangs durch den gro­ßen eng­li­schen Land­schafts­gar­ten hin­ter dem Schloß auf das Le­ben in der wei­land Fürst­bi­schof­lich Schönborn’schen Som­mer­re­si­denz ein und run­de­ten die Lek­ti­on mit ei­ner Schloß­füh­rung ab. Dann aber war es end­lich so­weit, wir nah­men im gro­ßen Prunk­saal un­se­re Plät­ze ein und war­te­ten ge­spannt auf das, was uns die vie­len jun­gen Mu­si­ke­rin­nen und Mu­si­ker zu bie­ten hat­ten...

ein sättigender Samstag in Pommersfelden

Und das war ei­ne gan­ze Men­ge: Schon das er­ste Stück, das Kon­zert für Kon­tra­baß und Or­che­ster Nr. 2 E‑Dur von Carl Dit­ters von Dit­ters­dorf wuß­te in mehr­fa­cher Hin­sicht zu ge­fal­len. Der (den Da­men be­son­ders ge­fal­len­de) So­list ver­moch­te sei­nem wuch­ti­gen In­stru­ment schier un­glaub­li­che Tö­ne zu ent­locken, stel­len­wei­se schien in den fu­rio­sen So­lo­par­tien die Kom­po­si­ti­on ih­rer Zeit weit vor­aus zu sein. Ein fei­ner Auf­takt, vom Pu­bli­kum zu Recht ge­fei­ert!

ein sättigender Samstag in Pommersfelden

Nach kur­zer Um­bau­pau­se, in der die bis da­to kam­mer­kon­zert­li­che Strei­cher-In­stru­men­tie­rung mit Blä­ser-For­ma­tio­nen zu sym­pho­nie­ge­rech­ter Grö­ße auf­ge­stockt wur­de, ging es wei­ter mit Vor­spiel und Lie­bes­tod aus Ri­chard Wag­ners »Tri­stan und Isol­de«. Im di­rek­ten Ver­gleich zum vor­her ge­spiel­ten Werk wur­de of­fen­bar, was für ein Ma­gi­er der Or­che­strie­rung der ol­le Ri­chard doch war. Auch wenn un­ser­ei­ner mehr den ro­man­ti­schen Früh­wer­ken des Mei­sters zu­neigt, hier riß es mich schier vom Hocker: An­ge­sichts der wun­der­ba­ren In­ter­pre­ta­ti­on moch­te man kaum glau­ben, daß es sich hier um ein En­sem­ble aus jun­gen Mu­si­kern (über­wie­gend Mu­si­kerin­nen üb­ri­gens) am An­fang ih­rer Lauf­bahn han­del­te!

ein sättigender Samstag in Pommersfelden

Nach der Pau­se schließ­lich folg­te das vom Chro­ni­sten sehn­süch­tig er­war­te­te Haupt­werk des Nach­mit­tags, die Sym­pho­nie Nr. 4 Es-Dur sei­nes Leib- und Ma­gen-Kom­po­ni­sten An­ton Bruck­ner in der gern ge­spiel­ten Fas­sung von 1878/80. Und was wir da zu hö­ren be­ka­men, war ab­so­lut be­gei­sternd! Zwar hät­te ich mir den »er­lö­sen­den« Pau­ken­schlag ge­gen En­de des zwei­ten Sat­zes hör­bar lau­ter und die Ein­sät­ze man­cher Blech­blä­ser et­was prä­zi­ser ge­wünscht, aber wer woll­te dar­über rich­ten bei ei­ner ins­ge­samt her­vor­ra­gen­den In­ter­pre­ta­ti­on vom au­ßer­or­dent­lich trans­pa­ren­ter Durch­hör­bar­keit? Nein, das Pu­bli­kum war zu Recht be­gei­stert und der zone­batt­ler schier aus dem Häus­chen. Bra­vo!

Lei­der gab es kei­ne Zu­ga­ben, aber was hät­te nach die­ser Stei­ge­rung von Stück zu Stück ernst­haft noch kom­men kön­nen? Au­ßer­dem be­gan­nen un­se­re Mä­gen be­reits ih­re ei­ge­nen Me­lo­dien zu knur­ren, die mit­täg­li­che Tor­ten­schlacht lag ja nun schon et­li­che Stun­den zu­rück. Drum al­so flugs in die Renn­gur­ke ge­sprun­gen und ins na­he Höch­stadt ge­tuckert, um dort im nächst­mög­li­chen Re­stau­rant den Abend zu be­schlie­ßen. Wir lan­de­ten letzt­lich bei freund­li­chen Asia­ten. Und nach­dem sich auch dies als glück­li­che Wahl ent­pupp­te, wird uns die­ser Sams­tag als ein be­son­ders und rund­um ge­lun­ge­ner sol­cher in Er­in­ne­rung blei­ben...

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Freitag, 13. Februar 2009

Den Eu­ro um­ge­dreht (4):
Wer spä­ter kommt, den be­lohnt das Le­ben

Hin und wie­der läßt mir ein lie­ber Mensch et­was von mei­nem Wunsch­zet­tel bei amazon.de zu­kom­men, was mich na­tür­lich je­des­mal über­aus freut. Zu­wei­len aber schen­ke ich mir selbst et­was von der Li­ste, die ja auch (und nicht zu­letzt) der ei­ge­nen Ge­dächt­nis­stüt­zung dient. Und da­bei ist es mir schon mehr­fach ge­lun­gen, ech­te Schnäpp­chen zu ma­chen! Auf der Li­ste der Be­gehr­lich­kei­ten wird näm­lich nicht nur der re­gu­lä­re Neu­preis bei ama­zon selbst an­ge­zeigt, son­dern auch die der Of­fer­ten von Dritt­an­bie­tern auf dem haus­ei­ge­nen Markt­platz:

Ausschnitt aus meinem Wunschzettel

Mit­un­ter lie­gen die An­ge­bo­te von neu­wer­ti­gen oder ge­brauch­ten Ar­ti­keln der­ma­ßen weit un­ter dem ur­sprüng­li­chen Ver­kaufs­preis, daß es in mei­nem Mauszeige(r)finger zu jucken und zu zucken be­ginnt: Und zack, schon ha­be ich mir dank ge­dul­di­gen War­tens auf die pas­sen­de Oc­ca­si­on ei­ni­ges an Geld er­spart. Bei­spie­le ge­fäl­lig? Nun, in den letz­ten Ta­gen erst ha­be ich mir auf die­se Wei­se ein opu­len­tes Buch über mei­nen Lieb­lings-Büh­nen­bild­ner und Opern-Re­gis­seur Jean-Pierre Pon­nel­le ge­an­gelt (mit leich­ten La­ger­spu­ren, da­für aber für nur EUR 12,75 statt für EUR 49,99) und als be­son­de­res Hig­light die pracht­vol­le 8‑DVD-Box mit der be­rühm­ten Ché­reau-In­sze­nie­rung des Wagner’schen »Ring des Ni­be­lun­gen« für schlap­pe EUR 49,99 (statt für ehe­dem weit über EUR 100,00). Kö­nigs­klas­se zum Kampf­preis!

Mei­ne Emp­feh­lung geht al­so da­hin, sich ei­nen ei­ge­nen Wunsch­zet­tel beim größ­ten In­ter­net-Ver­sen­der an­zu­le­gen und den im­mer wie­der mal zu be­äu­gen. Wer weiß, ob nicht schon bald je­mand et­was auf die Schnel­le ab­sto­ßen will, wor­auf man selbst schon lan­ge scharf ist? Dann heißt es be­herzt zu­zu­schla­gen (resp. zu­zu­klicken)!

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Mittwoch, 11. Februar 2009

Ha­ste Tö­ne!

Wie wä­re es denn mal mit ei­nem Be­such im läng­sten Kon­zert der Welt? Eilt aber nicht, denn es wäh­ret noch 631 Jah­re ...

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