Montag, 16. November 2015
Achtung: Das nachfolgende Angebot ist nicht mehr aktuell!
Der zonebattler trennt sich Stück für Stück vom Ballast seines Lebens, um mit immer weniger immer glücklicher zu werden (so jedenfalls die Theorie). Hier und heute offeriert er daher seinen treuen Direkt-Dreher DUAL CS 604, den er sich am 21.07.1979 (!) vom zum Abitur geschenkten Geld seiner Tante geleistet hat. Der schwarze Plattenspieler steht also bis dato noch im Erstbesitz, und es ist außer dem Single-Puck die komplette Originalverpackung samt allen Papieren sowie Rechnung (eines längst nicht mehr existenten Erlanger Fachgeschäftes) dabei. Das ist fraglos schon mal außergewöhnlich, wenngleich natürlich nicht so sehr bei einer pedantischen Beamten-Natur wie dem Endesunterfertigten... Die nachfolgend gezeigten Fotos sind durch Anklicken vergrößerbar.
Nicht weniger erfreulich ist zweifellos meine Zusicherung, daß das Gerät die drei Umzüge in seinem langen Leben (nach Erlangen, nach Forchheim und nach Fürth) sämtlich mit ordnungsgemäß abgenommenen Plattenteller, vorsichtshalber ausgebautem Anti-Resonator und transportschutzschraubengesichertem Subchassis absolviert hat, also definitiv keinen versteckten Lagerschaden oder sowas haben kann! Die Haube ist intakt und weist nur die üblichen staubwischbedingten Kratzer auf. Die Federscharniere sind in Ordnung, der transparente Deckel hält in offener Stellung wie vorgesehen. Tadellos sind selbstredend auch die Funktion und das gesamte optische Erscheinungsbild.
Das Gerät ist nach dem Kauf im Jahre 1979 nur bis März 1983 nennenswert genutzt worden, danach bin ich als passionierter Klassik-Hörer auf die damals neue CD umgestiegen und habe fürderhin nur noch alle paar Monate eine LP aufgelegt. Dem mitgelieferten System DMS 240E habe ich irgendwann in den späten 1980ern mal eine neue Original-Nadel DN 242 spendiert.
Der Spieler kommt in der schwarzen Originalzarge. Die einzige Modifikation besteht im damals selbst durchgeführten Umbau vom DIN-Stecker auf Cinch-Buchsen samt Erdungskabel. Wer mag, kann hier höherwertige Buchsen ans originale Kabel löten...
Ach ja: Es ist hinten links auf der Trägerplatte noch ein originaler Canton-Discostat-Mitlaufbesen mit Carbon-Bürste montiert. Auch davon gibt es noch die originale Verpackung. Wer den m.E. hervorragenden Staubsammler aus Purismus-Erwägungen nicht haben mag, kriegt ihn mit Hilfe eines Föns spurlos wieder »abgeklebt«.
Zusätzlich zum Plattenspieler biete ich noch ein Zubehör-Paket an, bestehend aus
- einer DUAL Headshell TK 24 mit Anleitung und allen Schrauben in der OVP
– einem weiteren DUAL Single-Puck
– einer Ersatznadel DUAL DN 325 (Zustand unbekannt, u.U. neu)
– einer Tonarmwaage Shure SFG‑2 in OVP
– einer Dose »Disco-Plast« Plattenreinigungs-Masse (wie neu, nach 35 Jahren!)
– einem Polydor-Piezo-Kristall-Statikaufladungs-Eliminierer
– einer Carbonfaser-Plattenbürste VMP Dust-up
Nun zum Preis: Für den Plattenspieler selbst hätte ich gerne 150 EUR als Trennungsschmerzversüßungsprämie, für das Zubehör-Paket 50 EUR; zusammen also 200 EUR.
Den Dreher möchte ich definitiv nicht versenden, hoffe also entweder auf einen Käufer aus dem Großraum ER-FÜ-N-SC. Das Zubehörpaket kann grundsätzlich separat abgegeben und auch problemlos verschickt werden, aber nur, sofern der Käufer des Plattenspielers selbst kein Interesse daran hat. Ich möchte zunächst jedem Interessenten die Option zum Kompletterwerb offenhalten.
Probehören ist natürlich immer noch möglich. Die in acht thematisch sortierte Konvolute aufgeteilte Schallplattensammlung ist zwar bereits in diversen Kartons auf dem Weg zu den neuen Besitzern, aber eine einzige schwarze Scheibe ist noch übriggeblieben und kann jederzeit zum akustischen Leben erweckt werden... Ich freue mich über jede Interessenbekundung per Mail von einem latent guten neuen Herrchen (oder Frauchen).
Freitag, 26. Juni 2015
Nach eines langen Wandertages Anstrengung machen sich der zonebattler und seine bessere Hälfte gerne lang, räkeln sich auf ihrem Hotelbett und gucken durch das Tatsch-Fenster ihrer Brettchen-Computer in die weite Welt, gerne auch in Richtung Heimat, um die dortigen Affairen und Begebnisse mitzukriegen, so unwichtig und provinziell die einem aus der Distanz mitunter auch erscheinen mögen. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein eines (idealerweise kostenlosen) WLANs, doch just in dieser Hinsicht hat die Betreiberfamilie des »Monopol« die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt: Wi-Fi gibt es nur gegen Aufpreis, für lau kommt man dort pro Tag nur für 30 schnell verronnene Minuten ins Netz. [1]
Nun meinen ja viele, daß im Urlaub betriebenes Internet-Surfen, Mailen und sonstige virtuelle Aktivitäten schädlich und dem angestrebten Erholungserfolg unbedingte abträglich wären. Ich kann diese unreflektierte Meinung in keiner Weise teilen: Erstens empfände ich es als erheblich stressiger, nach der Heimkehr aus der Sommer- resp. Frühlingsfrische 150 ungelesene private Mails im Postfach zu finden (zusätzlich zu den 300 dienstlichen am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub), zweitens sehe ich im elektrisch gehaltenen Kontakt zu den Freunden und Bekannten daheim ein Stück Lebensqualität, drittens meine ich, daß die digitalen Windows zur Welt per se wertneutrale Werkzeuge sind. Oder, um es plakativ auszudrücken: Das Internet macht die Schlauen schlauer und die Dummen dümmer! Wie übrigens auch der Fernseher, den wir im Urlaub gemeinhin gar nicht [2] und daheim nur sehr selten anschalten.
Na jedenfalls wäre es für unsereins keine Option, die digitale Technik daheim zu lassen und in der Ferne den halben Tag ins analoge Meer zu starren in der Hoffnung, daß einer anbeißt:
Womit ich nix gegen die abgebildete Anglerin gesagt haben möchte, vielleicht wohnt dem (in letzter Konsequenz grausamen) Tun ja eine meditative Komponente inne, zu die meiner einer keinen Zugang findet. Egal: Die einen fischen halt in den Tiefen des virtuellen Ozeans nach Erkenntnissen, die anderen hängen ihren Haken ins richtige Meer in der Hoffnung auf ein Abendessen. Suum cuique.
Unsere von abendlicher Passivität geprägten Aktivurlaube haben unter dem Strich regelmäßig eine Verbesserung der eigenen Fitness zur Folge, die ich durch konsequente Aufzugs- und Rolltreppenverweigerung noch eine Weile ins Alltagsleben hinüberzuretten vermag. Was ich freilich nimmermehr ereichen werde und nur neidisch bestaunen kann, ist die Gelenkigkeit mancher rund ums Jahr dienstbefreiten Vierbeiner:
Wobei das Leben auf den Inseln des ewigen Frühlings selbst für Katzen weder Zuckerhof noch Ponyschlecken ist: Die hier bei der Körperpflege abgelichtete Mieze war von einigen Verwundungen und Bißspuren gezeichnet und wohl eher zu bedauern als zu beneiden.
Bedauerlich ist auch der Spanier unbekümmerter Umgang mit den irdischen Ressourcen, wie ich schon mehrmals angemerkt habe. Ein weiteres Exempel baulicher Fehlplanung ist der von uns am letzten Wandertag verrammelt und verlassen vorgefundene Mirador El Mazapé:
Das oberhalb des Barranco de Ruiz auf ein Bergplateau gestellte, aufwendig ausgestattete Restaurant mit Aussicht ist seines technischen Innenlebens weitgehend beraubt, die noch vorhandenen Einbauten und das Mobiliar eingestaubt, die Luft im Inneren muffig und abgestanden. Einer bebilderten Tafel mit der Historie des Etablissements konnte man entnehmen, daß der fraglos teure Bau nur wenige Jahre in Benutzung gewesen war (und dabei meiner Meinung nach nie und nimmer seine Baukosten eingespielt hat). Inzwischen ist die Zufahrt verschlossen, der große Parkplatz verwaist, die Vegetation rundum ins Kraut schießend, eine Wiederaufnahme des Betriebes mehr als nur fraglich erscheinend.
Was unsereinen nicht im Geringsten verwundert: Der spektakulär gelegene Aussichtspunkt ist von motorisisierten Besuchern nicht so leicht zu erreichen, Busse müßten sich mühsam über landwirtschaftliche Straßen kleineren Kalibers hochquälen, Wanderer sich Aussicht und Einkehr entweder durch das Erklimmen des steilen Barrancos oder durch einen langen Aufstieg von San Juan de la Rambla her verdienen. Kurzum: Ein Lokal an dieser Stelle – unzureichend erschlossen und abseits leidlich frequentierter Verkehrsadern – kann gar nicht funktionieren, schon seine Errichtung muß mehr von Wunschdenken als von nüchterner Kalkulation geprägt gewesen sein. Aber wer weiß, wer im Hintergrund dennoch ordentlich an dem zum Scheitern verurteilten Projekt verdient hat...
Meine bis hierher durchgehalten habenden Leserinnen und Leser freilich haben was Besseres verdient als des zonebattler’s trübsinnige Gedanken, daher seien sie nun mit üppigem Wachstum am Wegesrand beglückt. Die Flora der Kanaren bringt immer wieder Erstaunliches hervor und davon reichlich:
Ähnliches sieht man zugegebenermaßen hin und wieder auch auf fränkischen Gartenmäuerchen, aber die insularen Riesenhauswurze sprengen in Anzahl und Größe unser zentraleuropäisch geprägtes Vorstellungsvermögen. Schade, daß ein klammheimliches Mit- und Einschleppen ins fränkische Fürth keine Aussichten auf dauerhaft neues Wurzelschlagen im klimatisch wechselhafteren Exil eröffnen kann...
Immer wieder nett anzuschauen – da nostalgisch an Italo-Western der 1960er Jahre erinnernd – sind kleine Kirchen mit vergleichsweise winzigen Glocken in rudimentären Türmchen, die eher schüchtern »Bim Bim« machen als mit mächtigem »Dong Dong« einen dreikilometrigen Radius zu beschallen:
Wir hörten zu unserem Erstaunen von diversen Gästen des Hotels »Monopol«, die sich über das Läuten der Glocken der unmittelbar benachbarten Kirche Nuestra Señora de la Peña de Francia beschwert hatten, ein Gotteshaus, welches erst ab sieben Uhr morgens die Zeit akustisch zu verkünden beginnt und das durchaus dezent. Derlei ungläubige und/oder depperte Beschwerdeführer sollten mal nach Fürth kommen, in meinem Bettchen schlafen und des Morgens die Glocken von St. Paul dröhnen hören. Das hat Schmackes, aber hallo! Dagegen ist das Bimmelbammel in Puerto de la Cruz ein nachgerade lächerliches Läutewerk!
Wobei die Spanier es sehr wohl auch krachen lassen können, daß einem Hören und Sehen vergeht. Gegen Ende unserer Reise hatten wir beispielsweise in San Juan de la Rambla noch eine eingermaßen bizarre Begegnung mit einem mutmaßlich kommunistischen kommunalen Verkündigungs-Mobil, welches – sozusagen als akustisches Amtsblatt – die Gassen auf und nieder fuhr und aus zwei riesigen Hornlautsprechern merkwürdige Reden und eigenartige Musik absonderte. Alles nicht im Mindesten high-fidel, sondern blechern scheppernd und von einer Lautstärke, die zum Erwecken von Toten geeignet erschien (was ja vielleicht auch die Absicht war). Wer betagt genug ist, um sich an die alten Don-Camillo-Filme zu erinnern, wird sich wie ich an die Propaganda-Lautsprecherwagen der Roten erinnert fühlen. Leider kam hier auf Teneriffa kein erboster Gottesmann herbeigelaufen, umd dem gottlosen Geplärre Einhalt zu gebieten. Falscher Film, sozusagen...
Glocken hier, übersteuerte Flüstertüten da: Die »Lärminsel« bietet in akustischer Hinsicht das volle Programm! Vor den Restaurants und den Hotels (natürlich auch dem vor unserem) stehen ab dem Nachmittag bis in den späten Abend allerlei Musikanten diverser Güteklassen und beschallen die Gemeinde mit wehmütigen Weisen, die Passanten und sitzende Gäste zum generösen Zücken der Geldbörse animieren sollen. Der permanent ausgelegte Musikteppich ist nicht wirklich nervig (wenn man sich nicht gerade in der Mitte zwischen zwei semifolkloristischen Schmachtfetzen-Barden aufhält und beide gleichzeitig erdulden muß), aber hin und wieder wäre eine notenlose Generalpause auch nicht verkehrt. Immerhin: Noch deutlich vor Mitternacht kehrt gemeinhin Ruhe ein in Puerto de la Cruz.
An einem unserer letzten Abende als temporäre Insulaner ging es sogar im Inneren unseres Hotels so laut zu, daß wir neugierig vor die Zimmertür traten, um nachzusehen, was da wohl abgeht. Und was wir sahen und hörten, war mitreißend und alle Aufmerksamkeit wert: Vier feuerige Spanierinnen präsentierten unten in der zentralen Palmenhalle ein Potpourri aus traditionell angehauchter, wiewohl modern arrangierter Musik und klapperten dabei anmutig mit den Absätzen unten und ihren Kastagnetten oben. Hui, war das ein Stampfen, ein Wirbeln, ein Fließen und eine Orgie von Farben, die von unserer Galerie aus näherungsweise einzufangen der zappelige zonebattler alle Mühe hatte:
So ein hausinternes Unterhaltungsprogramm hatten wir auf früheren Reisen auch noch nicht geboten bekommen. Chapeau! Einmal mehr waren wir sehr positiv angetan von unserer Bleibe: Was dort auch dem budgetbewußten Sparfuchs geboten wird, ist schon sehr bemerkenswert. Auch die Fernsicht von der Dachterrasse in den letzten Sonnenuntergang vor dem Heimflug kann selbst im teuersten Luxus-Ressort kaum schöner sein:
Würden wir also wieder hinfahren, am Ende sogar mehr als ein Dutzend mal wie unserer Buffet-Bekannter aus Wales? Ich denke nicht. Eher reisen wir ihm hinterher nach Wales, wo wir ja überhaupt noch nicht und niemals weilten. Denn so einladend unser Hotel diesmal auch war (und ist), so sehr reizt uns natürlich auch das Neue und das Andere. Es wäre vermessen zu behaupten, in zwei Wochen (minus vier Krankheitstagen) Teneriffa auch nur annähernd erforscht zu haben. Gleichwohl hat man dann das Wesentliche gesehen und ein Gefühl für den Charakter des Eilands bekommen.
Vielleicht fahren wir nächstes Jahr der Abwechslung halber an ein Binnengewässer? Eine Freundin hat unlängst eine Woche am Gardasee verbracht und den als »umgekehrte Insel« bezeichnet, also mit dem Wasser innen und der Küste außen herum. Das wäre doch auch mal was, zumal mir dafür schon ein griffiger Reportage-Titel eingefallen ist: »Die Wendeinsel«. Na dann, schauen wir mal, ob und was aus aus dieser Idee noch wird...
[1] Das an sich wäre ja noch einigermaßen zu handhaben, aber dummerweise ist der nächste freie Login erst exakt 24 Stunden nach dem Aufbrauchen der Freiminuten des Vortags möglich, womit sich das nächste freie »Startfenster« Tag für Tag um mindestens eine halbe Stunde nach hinten verschiebt. Mit meinen eigenen drei Gerätschaften (Uralt-iPad, Kindle-Veteran und Smartphone) konnte ich mir zwar 3x 30 Minuten Netzzeit hintereinanderweg erschnorren, mußte mir aber sehr bald Aufschreibungen machen und mir die jeweiligen Online-Zeiten notieren, weil ich die tags drauf garantiert schon wieder vergessen gehabt hätte...
[2] Diesmal gab es die Ausnahme von der Regel, denn für die streckenweise bettlägerige bessere Hälfte galt es, durch multimediale Beblubberung die langweilige Rekonvaleszenzzeit etwas zu verkürzen. Verständlich (was die Sprache angeht) war für uns nur der (recht verrauschte) Empfang der ARD, unverständlich dagegen, für welchen Krampf man seine öffentlich-rechtliche Zwangsabgabe zu bezahlen hat. Würde man für intelligent gemachte Bildungsprogramme sogar gerne tun, aber nicht für den Bodensatz der sich am Privatsender-Niveau orientierenden Serien und Shows. So haben wir in der Fremde unsere Ansicht bestätigt gefunden, daß sich auch daheim das Einschalten der Glotze nur selten lohnt.
Montag, 28. Juli 2014
Freitag, 18. Juli 2014
Zwei Kolleginnen wurden vorhin bei mir vorstellig, um die Lautstärke meiner Arbeitsplatzbeschallung zu monieren. Die beiden staunten nicht schlecht, als ich Ihnen darlegte, daß meine Lautsprecher stumm seien, die Opernsängerin hingegen echt: Offenbar übt da jemand (schon seit einigen Tagen) in einem der benachbarten Hotels für abendliche Auftritte in der nur einen weiteren Katzenwurf entfernten Nürnberger Staatsoper. Herrlich!
Inzwischen herrscht allerdings wieder Ruhe, somit kann ich jetzt selbst wieder den Sound aufdrehen und meinen »Lohengrin« über die Brüllwürfel des PCs erklingen lassen...
Montag, 23. Juni 2014
Als ich neulich aus dem Urlaub zurückgekommen war und mir irgendetwas ausdrucken wollte, stellte sich mein Canon-Tintenspritzer tot und blieb das auch, da halfen weder gutes Zureden noch Verwünschungen. Also gut, es mußte Ersatz her, denn auch wenn unsereiner das papierlose Büro weitgehend realisiert hat, ganz ohne Drucker geht es halt doch nicht. Aufgrund des geringen Druckaufkommens kam mir jetzt ein fescher LED-Farbdrucker von Dell ins Haus, der mir monatelanges Warten auf den nächsten Einsatz nicht übelnimmt, dafür aber aufgrund seiner Ausmaße nicht mehr wie der alte Printer auf den Schreibtisch paßt. Wohl aber auf den rechts davon plazierten Beistelltisch, von wo er den eingestaubten Flachbettscanner in die Spendenkiste verdrängte. Wo einst der alte Drucker auf dem Schreibtisch stand, machte sich nun aber noch sein »Unterbau« breit, ein 1989 neu gekaufter Slimline-Verstärker Dual CV 6010, der bis dato meine links und rechts vom PC-Monitor aufgestellten ReVox Piccolo Mk. II-Kompaktlautsprecher befeuerte.
Weil mir der treue Verstärker aber mittlerweile in mehrfacher Hinsicht als überdimensioniert vorkam (volumenmäßig ebenso wie in Sachen Stromverbrauch), sann ich auf zeitgemäßen Ersatz, den ich nach einigem Recherchieren auch fand in Form eines nachgerade winzigen Verstärkerchens des chinesischen Herstellers S.M.S.L. Ha, das kleine Gerätchen gefiel mir auf Anhieb! Bei Amazon kriegt man etliche verschiedene Typen, die nach dem bewährten Prinzip der »customer confusion« allesamt dermaßen individuell benamst sind, daß man keinerlei System dahinter erkennen kann...
Egal, ich leistet mir für einen knappen Fuffziger das 2x25 Watt-Modell SA-S3 (in schwarz, wiewohl auch die Varianten mit silberner und goldfarbener Front sehr schick aussehen), derweil mein bestens erhaltener Dual-Klassiker samt Anleitung und Originalverpackung via eBay den Weg zu einem guten neuen Herrchen fand. Der frisch eingewechselte Ersatzspieler ist kaum so groß wie zwei Zigaretten-Schachteln (die der zonebattler verachtet und nur des universellen Größenvergleiches halber zu nennen bereit ist) und findet bequem auf einer der beiden Lautsprecherboxen Platz:
Nicht im Bild zu sehen ist die sehr solide Bauweise und wertige Verarbeitung des formidablen Gerätchens, welches absolut minimalistisch ausgestattet ist mit nur einem Stereo-Eingang und einem Paar Lautsprecher-Buchsen hinten sowie einem Hauptschalterchen nebst LED vorne, flankiert von einem Lautstärkesteller mit dezent blau hinterleuchtetem Drehknopf. Mehr ist nicht dran (und auch nicht nötig). Die Anschlüsse sind sehr massiv und vergoldet ausgeführt, und anhand eines vom Hersteller geborgten Fotos der Innereien kann hier der visuelle Beweis erbracht werden, daß der fernöstliche Zauberkasten auch in seinem Inneren hält, was sein Äußeres verspricht:
Seinen Strom bezieht der audiophile Apparillo übrigens aus einem externen Schaltnetzteil, wie es typischerweise auch für Notebooks Verwendung findet. Im Gegensatz zum raumgreiferenden Vorgänger-Verstärker erwärmt sich nichts spürbar, der deutlich höhere Wirkungsgrad des »Class T«-Amplifiers macht den Dauerbetrieb am PC nicht zur energieverschwendenden Veranstaltung (wobei wir über den diesbzüglichen Umsatz meines ollen Pentium 4‑Rechners unter dem Tisch doch lieber den Mantel des Schweigens ausbreiten wollen)...
Für mich hat sich der plötzliche Druckertod in mehrfacher Hinsicht ausgezahlt: Neuer Printer, neues Gadget, alter Scanner verschenkt, mehr Platz auf dem Schreibisch. HighEnd-Fans mögen die Nase (und die Ohren) über meinen kleinen Neuerwerb rümpfen, aber ich bitte, den Einsatzzweck zu bedenken: Hier geht es »nur« um den Sound aus dem PC (der sich gleichwohl hören lassen kann, auch wenn meine großen HiFi-Anlagen natürlich in anderen Ligen spielen). Wobei die kleinen Amps selbst in qualitätsbewußten Analog-Audio-Kennerkreisen ihre Fans haben, wie z.B. diese Foren-Diskussion zeigt. Aber was soll man lange drüber reden: Versuch macht klug und Ausprobieren kostet nicht viel!
Samstag, 1. Februar 2014
Dienstag, 16. Juli 2013
Ein drittes und letztes Mal geht es heute in die Upper Barrakka Gardens, um dort Punkt zwölf lautstark demonstriert zu bekommen, was die Stunde geschlagen hat: In einem täglich wiederkehrenden Ritual wird von (mutmaßlich pseudo-)britischen Soldaten mittags Salut geschossen und damit ein weithin hörbares Zeit- (und früher auch Macht-) Zeichen gegeben...
Der Officer links im Bild erklärt per Mikrofon und Lautsprecheranlage das Prozedere, die beiden Haubenträger rechterhand führen die Ballerei durch. Leider wird nur eine einzige Kanone abgeschossen und noch leiderer hat die nur Pulver, aber keine Kugel im Rohr, weshalb es kein spektakuläres Schiffe-Versenken-Spiel im Maßstab 1:1 zu beklatschen gibt, sondern halt nur einen Knall zu hören und eine weiße Rauchwolke zu sehen:
Für drollige Spleens wie derlei militärische Herumhampeleien lieben wir ja die Söhne Albions, wobei ich wie schon eingangs angedeutet den nagenden Anfangsverdacht hege, daß in den Uniformen Ihrer Majestät Artilleristen in Wirklichkeit maltesische Hilfsarbeiter stecken könnten, die für kleines Geld die romantisierten Kolonialzeitträume der Touristen beflügeln. Aber man muß den harmlosen (Feuer-)Zauber ja nicht unbedingt entzaubern...
Magische Eindrücke hält Valletta auch in den Abendstunden bereit, wenn sich die Touristenmengen verpulverisiert haben und die Einheimischen daheim vor ihren Glotzen sitzen: Dann hat man die pittoreske Altstadt fast für sich allein und kann im schwindenden Tageslicht noch manche schöne Szene auf den Film Sensor-Chip bannen. Wie diese dienstfrei habenden Sonnenschirme hier:
Manchmal wünscht man sich als Freizeit-Fotograf die analogen Zeiten zurück: Bei um die 50 Pfennigen pro Dia hätte ich derlei Motive unter mühevollen Verrenkungen nach langer Überlegung genau 1x sorgsam anvisiert und abgelichtet. Heutzutage nimmt man ein halbes Dutzend leicht verschiedene Schnappschüsse mit und quält sich später daheim mit der Frage herum, welcher davon nun letztlich der beste ist... Tja.
Auch von diesen gestaffelten Haustüren habe ich im schummerigen Dämmerlicht etliche Aufnahmen gemacht, ja sogar einige freihändige Belichtungsreihen realisiert zum Zwecke der nachträglichen HDR-Bearbeitung:
Die fraglos surrealste und skurrilste Begegnung in den schläfrigen Gassen Vallettas kündigte sich schon aus einiger Entfernung lautstark akustisch an. Unter blechern-schepperndem Abspielen einer Klimper-Fassung von Lili Marleen machte ein motorisierter Eis-Verkäufer die Runde, mal an dieser, mal an jener Ecke haltend und sich musikalisch mit einem Klirrfaktor nahe 100% bei der potentiellen Kundschaft ankündigend:
Nachdem der im Bild gezeigte Knabe mit der Startnummer 18 auf dem Rücken sein tiefgekühltes Betthupferl gekauft hatte, raste der ambulante Eis-Dealer mit quietschenden Reifen heiter weiter, sein Lili-Marleen-Getröte bald hier, bald dort ertönen lassend, vielfältiges Echo inklusive. Mal war sein Wagen einige Querstraßen weiter zu sehen, mal flitzte er an ganz anderer Stelle durchs beschauliche Bild. Ob sich der unüberhörbare Einsatz letztlich wirtschaftlich für ihn gelohnt hat, erscheint mir zumindest zweifelhaft zu sein: Allein der Betrieb der wattstarken Beschallungsanlage wird – im Verein mit der Kühlanlage – einiges an Energie verbrauchen. Ein nennenswerter Kundenansturm war hingegen nicht zu konstatieren. Vermutlich zahlt der Gelatiero bei jeder verkauften Kugel drauf, aber die Menge macht’s dann wohl wett...
Nachdem wir dann die Stadt bis zum äußersten erreichbaren Ende durchlaufen und an ihrem Rand halb umrundet hatten, näherten wir uns über den zentralen Busbahnhof wieder ihrem Eingang. Inzwischen war es gänzlich dunkel geworden, was mir Gelegenheit gab, mich dem ansonsten bus-umtosten Tritonbrunnen gefahrlos zu nähern, um ihn per Langzeitbelichtung einzufangen und zu konservieren:
Gemessen am Status – Valletta ist ja immerhin die Hauptstadt eines souveränen EU-Staates – ist das Städtchen eher überschaubar und provinziell anmutend; genau das aber macht ja seinen besonderen Reiz aus. Wie es um das Kulturleben bestellt ist, kann ich nicht wirklich beurteilen – Feuerwerks-Festivals mal ausgenommen. Aber wenn überhaupt, dann wäre Valletta wohl der Ort, an bzw. in dem sich unsereins gerne dauerhaft niederlassen würde. Aber da es bis zum Ruhestand noch einge Jährchen hin sind, sind derlei Überlegungen derzeit akademischer Natur.
In Sachen Reisemitbringsel sind der zonebattler und seine bessere Hälfte ja einigermaßen pragmatisch orientiert: raumgreifende Staubfänger sind verpönt, im Zweifelsfall genießen natürliche Fundstücke wie Wurzeln, Steine, Schneckengehäuse etc. eine höhere Wertschätzung als von Menschenhand gebastelter oder gar industriell gefertigter Mumpitz. Gerne genommen werden hingegen Lebensmittel in Form ortsüblicher Delikatessen, mit denen sich das Urlaubsgefühl im heimischen Alltag noch eine Weile und im Wortsinne geschmackvoll aufrechterhalten läßt. Hier sehen wir die am Tag vor der Heimreise eingekaufte Auswahl an maltesischen und italienischen Käsesorten, ambulant gekühlt im Wasserbad des hotelzimmereigenen Waschbeckens:
Dank einer schon Monate vorher gelegenheitshalber eingekauften, digitalen Gepäckwaage konnten wir diesmal guten Gewissens kiloweise einkaufen, was uns lecker und probierenswert erschien, ohne eine gewichtsmäßige Überschreitung der Freigepäcksgrenze befürchten zu müssen...
So, die Koffer sind gepackt, alle Schubladen, Schränke und Kommoden zum x. Mal auf vergessene Habseligkeiten gecheckt, dann also mit Sack und Pack runter in die Hotel-Lobby, ein schnelles Frühstück im noch schummerig leeren Restaurant-Saal verputzt, good bye gesagt und ab ins private Flughafen-Taxi. So schön der Urlaub auch gewesen war, an seinem Ende freut man sich doch immer auf die eigenen vier Wände. Ein letzter Blick zurück auf Sonne, Meer und landestypische Architektur:
Ob wir jemals wieder nach Malta kommen werden? Wer weiß... Aus eigenem Antrieb vielleicht nicht, dazu haben wir jetzt einerseits das Land intensiv genug erforscht und andererseits vom Rest der Welt etliches noch gar nicht gesehen. Aber wenn sich beispielsweise im Freundeskreis ein Plan herauskristallisierte, den maltesischen Archipel in fröhlicher Runde gemeinsam zu bereisen, dann würden wir uns sicherlich nicht lange bitten lassen, eine neue Expedition dorthin zu begleiten...
Montag, 10. Juni 2013
Die Insel Gozo wollten wir uns primär per pedes erwandern, da traf es sich gut, daß das Frühstücks-Bufett im Grand Hotel zum Davonlaufen war. Also eigentlich nicht die dargebotenen Speisen, sondern vielmehr die immer gleiche Musikberieselung, die aus einem schwer erträglichen Mittelalter-Medley aus den 1970er Jahren bestand: Neben Abba-Evergreens (»Suuupaaaa Truuupaaa«) erodierten besonders die James-Last-Arrangements deutscher (!) Volkslieder unsere Hörnerven. Das britische Publikum indes nahm diese späte Rache des ehemaligen Kriegsgegners erstaunlich gleichmütig, ja nachgerade stoisch hin. Womöglich haben die Engländer die easy-listening-Varianten von »Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus« und anderen germanischen Schenkelklopfern aber auch gar nicht erkannt...
Apropos erodieren: Die Erosion ist bekanntermaßen ein immer wiederkehrendes Motiv auf dem maltesichen Archipel, ich hatte letztes Jahr schon darüber geschrieben und werde auch diesmal mehrfach darauf rekurrieren. Weil den Maltesern und Gozitanern die Häuser von Wind und Wetter sozusagen unter dem Hintern wegpulverisiert werden, herrscht stete Nachfrage nach neuen Sandsteinen, wie sie in zahlreichen Steinbrüchen im Wortsinne aus dem Vollen gesägt [1] werden:
Trotz sorgfältigen Sägens scheint es gleichwohl jede Menge Bruch zu geben, denn die Straßen, Felder und Äcker sind gesäumt von Steinen, die aus irgendwelchen Gründen nicht verbaut worden sind. Mitunter meint man, ein zorniges Riesenbaby habe seine LEGO-Kiste ausgeschüttet und den Inhalt über die Landschaft verstreut...
Die unversehrten Steine türmt man gerne auch himmelwärts zur Ehre Gottes auf, wie das Exempel der Pfarrkirche von Għajnsielem zeigt:
Doch auch mit Gottes Segen wird sein Haus nicht so lange halten wie die bis heute erhaltenen Tempelanlagen aus der Jungsteinzeit, denn der Zahn der Zeit nagt schneller an dem weichen Material, als den jeweiligen Besitzern recht sein kann. Mitunter sieht das Zerstörungswerk der Elemente dabei sogar recht dekorativ aus:
Körbe- bzw. speicherkartenweise könne ich hier Fotos von interessanten Mauern ausbreiten, von neuen und alten und solchen, bei denen die Datierung schwerfällt: Was heute in Remineszenz an den georgianischen Stil erbaut wird und noch gleißend gelb in der Sonne leuchtet, sieht wenige Jahre später oft schon aus wie aus dem 19. Jahrhundert überkommen...
Niemand scheint sich indes an dem eigentlich zu weichen Baumaterial zu stören, es hält ja immerhin auch die Baukonjunktur am Laufen, jedenfalls bis zur Erschöpfung der natürlichen Lagerstätten. Hier noch ein nettes Beispiel für das kreative Spiel mit Sandstein-Bauklötzen:
Doch vorerst genug erzählt von des Menschen Wirken, jetzt schauen wir uns endlich in der Natur um. Von unserem hafennahen Stand- und Wohnort aus machten wir uns zunächst zu Fuß auf und erkundeten die Küstenlinie in der näheren Umgebung. Aber auch da begegnet man natürlich auf Schritt und Tritt der Erosion:
Während sich daheim in Deutschland ein rechtes Frühlingswetter partout nicht einstellen wollte, genossen wir in den ersten Tagen unseres Urlaubs auf den maltesischen Inseln reichlich Sonnenschein, weswegen wir uns an allen exponierten Hautpartien gut mit Sonnenmilch präparierten und die Köpfe mit Tüchern gegen Hitzschlag schützten. Man holt sich sonst leicht einen schweren Sonnenbrand und bemerkt das erstmal gar nicht, denn in Meeresnähe weht ja fast immer ein kühlendes Lüftchen...
Wind und Sonne machen sich die Menschen hier übrigens seit jeher zunutze, um dem Meer sein Salz abzutrotzen: Noch heute finden sich überall ganze Netze an künstlich angelegten Bassins, in die das Meerwasser zur Verdunstung geleitet wurde. Auch wenn heute viele Anlagen aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr betrieben werden, so sind sie immer noch gut erhalten vorhanden und schön anzuschauen. Wir haben ein Kilo feinsten Meersalzes selber händisch schöpfen und später als wohlschmeckendes Souvenir mit nach Hause nehmen können:
Der Trick dabei war, nicht nach dem trockenen, bereits auskristallisierten Salz zu schielen (welches man wohl mühsam bergmännisch mit Hammer und Meißel abbauen müßte), sondern die noch feuchte, gesättigte Sole zu bergen, die sich sehr leicht aufnehmen ließ und die nach dem Abtropfen der noch flüssigen Salzlösung im Handumdrehen zu einer Handvoll reinsten Meersalzes wurde. Natürlich kann man sich sowas auch abgepackt kaufen, aber selbstgefangenes Salinensalz schmeckt nochmal so gut!
So, nachdem wir das Salz für die Suppe eingesammelt und in einer dichten Plastikbox sicher verstaut hatten, wandten wir uns irgendwann landeinwärts und erfreuten uns an der üppigen Vegetation des gozitanischen Frühlings:
So bunt und blütenreich geht es hier freilich wirklich nur im Frühling zu: Im Sommer brennt die Sonne unbarmherzig auf die Inseln hernieder und läßt die steinige Landschaft um einiges karger erscheinen. Wer Malta und Gozo bereisen und sich an der Flora ergötzen will, tut das am besten von April bis Juni, auch wenn die mittelmeerischen Wassertemperaturen dann noch nicht wirklich zum Bade laden...
Aber auch ohne den Drang zum Eintauchen in das noch etwas kühle Naß zog es uns immer wieder dorthin, wo die Wellen an die Gestade schlagen, sich allerlei Getier beobachten läßt (und leider auch mancherlei menschengemachter Müll). Sehr interessant sind überdies die zahlreichen wuchtigen Beobachtungstürme, die schon vor Jahrhunderten – zur Blütezeit des Malteserordens – errichtet worden sind, um etwaige Invasoren rechtzeitig ausmachen zu können:
Der im Bild gezeigte Dwejra Tower in der Nähe des berühmten Azure Window lohnt schon der grandiosen Aussicht halber die Besteigung, vorzugsweise dann, wenn sich gerade keine Schulklasse schnatternder Mädchen durch das Gebäude kichert...
Soviel für heute; Fortsetzung folgt !
[1] Recht eigentlich müßte man diese Abbaustätten eher als Steingesägen denn als Steinbrüche bezeichnen, denn die Quader werden ja eben nicht aus dem gelben Gestein gebrochen, sondern gesägt. Man vergleiche dazu meine überaus stringente Argumentation in Sachen Zug/Schub.
Sonntag, 9. Juni 2013
Von ca. 1975 bis März 1983 habe ich mir eine (Klassik-)LP-Sammlung aufgebaut, seit der Einführung der CD dann nur noch silberne Scheiben zugelegt. Neulich holte ich meine Lieblingsaufnahme des Wagner’schen Parsifal aus dem Regal, die ich lange nicht mehr angefaßt hatte, da ich sie vor Jahren schon »gerippt« und unterwegs nur die platzsparende mp3-Fassung gehört habe.
Beim Aufklappen dieser 4‑CD-Box der Deutschen Grammophon machte ich eine sehr unangenehme Entdeckung: Die beiden darin enthaltenen Schaumstoff-Quadrate, die zwischen jeweils 2 gegenüberliegenden CDs eingelegt waren, um dieselben gegen gegenseitiges Beschädigen zu schützen, hatten sich teilweise sehr innig mit den Scheiben verbunden. Offenbar gab es da chemische Reaktionen infolge altersbedingter Weichmacher-Ausdünstung, die teilweise zum bekannten Zerbröseln des Schaumstoffmaterials führten, mitunter aber eben auch dazu, daß sich der Schaumstoff in die Labelseite der CDs regelrecht »einbrannte«. Abspielen lassen sich die derart angegriffenen Discs immerhin (noch)...
Daraufhin habe ich alle meine CD-Boxen und auch die dicken LP-Mehrfachalben aufgemacht (schon zu LP-Zeiten waren ja ‑entsprechend große- Schaumstoff-Einlagen Usus, um ein unkontrolliertes »Geklapper« in der Schachtel zu unterbinden). Das Ergebnis: Überall das Gleiche, die überwiegend jahrzehntealten Schaumstoffmatten haben ihre Elastizität verloren, zerbröseln einem unter den Fingern und in einigen Fällen haben sie sich mit den zu schützenden Silberscheiben in kaum zu trennende Beziehungen begeben.
Ich kann allen Leserinnen und Lesern nur raten, ihre Sammlungen durchzusehen und etwa vorhandene »Zeitbomben« dieser Art schnellstmöglich zu entfernen: Der Schutzeffekt geht über die Jahre sowieso flöten und kehrt sich irgendwann heimtückischerweise ins Gegenteil um!
Samstag, 10. November 2012
Als Vorstand von Medien PRAXIS e.V. erlaube ich mir hier und heute einen freudig erregten Hinweis auf unsere neueste DVD-Produktion: Die anläßlich des internationalen Klezmer-Festivals entstandene Reportage »Faszination Klezmer – zwischen Tradition und Weltmusik« vermag sogar den klassik-verliebten zonebattler vom Hocker zu reißen, zumal berühmte und bekannte Namen des Genres die ganze Vielfalt dieser Musik mit jüdischen Wurzeln auf Fürther Bühnen höchst engagiert zum Klingen gebracht haben. Wer für sich selbst oder seine Lieben noch ein ungewöhnliches und individuelles Weihnachtsgeschenk sucht, liegt hiermit goldrichtig: Meine geschätzten LeserInnen beliefere ich freudetrunken portofrei, Anfrage per Mail genügt!
Ach ja: Es gibt einen Trailer auf YouTube zu sehen (und zu hören)...
Donnerstag, 12. April 2012
Geil, geil, geil: Das »Amen« aus aus Berliozens Verdammnis des Faust. Unfaßbar! Bin im allsonntagmorgentlichen Musikrätsel von BR KLASSIK darauf gestoßen und mußte mir nach einwöchigen Wartens auf die Auflösung unverzüglich eine DVD-Einspielung davon kommen lassen. Die wiederum ist heute endlich eingetroffen. Der Hammer! Dabei habe ich es gemeinhin nicht so mit den französischen Komponisten...
Freitag, 25. Februar 2011
Draußen Sonnenschein, drinnen Zelenka, damit lassen sich die letzten drei (bezahlten) Arbeitsstunden der Woche jetzt recht beschwingt angehen. Nur das beherzte Mitsingen muß ich mir im Interesse der noch anwesenden Kollegen leider verkneifen...
Süßer und scharfer Senf: