Äußerst lesenswert: »Familie Türköz wird deutsch« (ZEIT ONLINE)
Äußerst lesenswert: »Familie Türköz wird deutsch« (ZEIT ONLINE)
Abgelegt in: Empfehlungen • 26. Aug.. 2011, 22:29 Uhr • Diskussion eröffnen
In einer im dienstlichen Umfeld umlaufenden Fachzeitschrift entdeckte ich das Foto eines Güterzuges, der von einem »Krokodil« gezogen wurde, einer jener massigen Altbau-Elloks der Baureihe 194, die zu des zonebattler’s Lehrjahren tagtäglich durch Fürth (Bay) Hbf donnerten und damals einigen Eindruck auf ihn machten.
Der Text zum gestern erspähten Foto machte mich neugierig, und die anschließend recherchierten Hintergründe verdienen auch die Bewunderung meiner Leserschaft: Als 1‑Frau-Unternehmerin hat Barbara-Birgit Pirch zwei dieser jeweils knapp 120 Tonnen schweren Maschinen eigenhändig restauriert, mit denen sie jetzt im Kundenauftrag Güterzüge kreuz und quer durch die Lande zieht. Was bei einer Lokomotive aus den 1940er Jahren durchaus körperliche Schwerarbeit für die Frau im Führerstand bedeutet...
Die Financial Times Deutschland zeichnet unter dem Titel »Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen« ein faszinierendes Bild dieser ungewöhnlichen Eisenbahnerin aus Leidenschaft, und wer sie in Aktion sehen möchte, sei auf ein YouTube-Video verwiesen. Hut ab vor der agilen Krokodil-Dompteuse!
Abgelegt in: Begegnungen • 24. Aug.. 2011, 9:40 Uhr • 6 Kommentare lesen
Ich bin weder deprimiert noch depressiv, registriere mithin heute ohne Zorn und Verbitterung, daß ich über den Zenit meines Lebens hinaus bin (schon rein rechnerisch spricht alles dafür, obwohl ich durchaus kein Fall für das Buch der Rekorde wäre, wenn ich nochmal soviele Jahre lebte wie ich jetzt schon auf dem krummen Buckel habe). Die Sehkraft beginnt langsam nachzulassen (wiewohl ich immer noch mehr erspähe als die meisten anderen und meine Arme noch lang genug ausstrecken kann, um bedruckte Blätter weit genug zum unbebrillten Lesen von mir halten zu können), die benötigten Ruhephasen werden länger, ich nehme meinen Körper mitunter deutlicher (und ächzender) wahr als früher.
Nicht, daß ich schon echte Gebrechen hätte: Ich verdaue auch eher dubiose Buffets klaglos, von denen andere am Morgen danach das große Kotzen kriegen. Ich renne die 66 Stufen zu meiner realen Homezone mehrmals täglich rauf und runter, ohne nennenswert ins Schnaufen zu kommen. Mir tropft der Pimmel nicht und die Nase nur selten, ich mache mir keine Sorgen um Krebs, Diabetes und drohende Demenz. Aber ich spüre dennoch, daß es die Rampe runter geht, wenngleich noch in gemächlichem Tempo und nur unmerklich beschleunigend. Ich mache mir freilich keine Illusionen.
Indes, das geschärfte Bewußtsein für die eigene Endlichkeit hilft mir auch über manche Torheit hinweg: Ein Kratzer am Auto, von einem flüchtigen Idioten verursacht? Geschenkt! Die Zeiger der neuen Uhr sind um sechs und um zwölf Uhr nicht perfekt in Fluchtung bzw. Deckung? Sei’s drum! Der Schuber der vier edlen Leinenbände hat eine gestauchte Ecke? Na wenn schon! Der schon zu Kinderzeiten kultivierte (und reichlich überschärfte) Sinn für Perfektion im Detail ist mir zwar nicht völlig verloren gegangen, aber ich kann inzwischen ganz gut (und immer öfter) fünfe gerade sein lassen. Weil ich ja dermaleinst doch nix mitnehmen kann, weder ins Jenseits noch ins Nichts, was immer mich erwartet. Mit dem (ohnehin seit jeher vergeblichen) Bemühen um Perfektion im Hier und Jetzt geht mir interessanterweise auch die Angst vor dem Tod verloren, wenngleich nicht unbedingt die vor dem Sterben, zumal dem langsamen und qualvollen. Aber nachdem sich das Universum bislang fast immer schon mir geneigt gezeigt hat, bin ich auch in dieser Hinsicht guten Mutes.
Ich glaube, ich sehe der persönlichen Zukunft so entspannt entgegen wie nie zuvor. Das heißt nicht, daß ich nicht zuweilen arg unleidlich wäre, weil ich mich durch berufliche Kalamitäten gestreßt oder durch private Malaisen genervt fühle. Aber es wächst jenseits der Tageslaune doch eine entspannte Grundhaltung in mir heran, weil ich weder mir noch anderen noch der ganzen Welt was beweisen muß.
Ich muß auch nicht alles sehen, alles hören, alles wissen, überall mal gewesen sein: Ich kann vieles imaginieren, und wenn ich heute die Wahl habe zwischen einem bunten Feuerwerk im Stadtpark und einem kleinen Nickerchen auf der Couch, dann erscheint mir das Dösen auf dem Sofa nicht selten als die attraktivere Alternative. Was wiederum nicht heißt, daß mir die Neugier und die Lust auf Experimente abhanden gekommen wäre: Erst vorgestern bin ich mit einem Segway durch die Bamberger Altstadt gehoppelt und habe das sehr genossen. Neugier hält jung!
Wer jetzt ein allgemeingültiges Fazit oder auch nur ein kluges Resumee erwartet, den muß ich leider enttäuschen: Ich kenne kenne kein Patentrezept zum Umgang mit dem Alter, dem Verwelken, dem Tod. Ich denke freilich, daß man sich beizeiten ins Unabwendbare fügen und gelassen hinnehmen sollte, was ohnehin nicht zu ändern ist. Demut ist das Gebot der Stunde, und es ist ja auch irgendwo nicht nur tröstlich, sondern auch in Ordnung, daß man selbst – wie alles andere auf der Welt – dem Zyklus von Werden und Vergehen unterliegt. Ob danach noch was kommt oder nicht, ist Glaubenssache. Wenn man Mahlers Zwote hört, ist man geneigt, die Auferstehung als alternativlos anzusehen. Oder ist das letztlich nur eine – allzu menschliche – Illusion, aus Angst und Wunschdenken geboren? Man wird sehen (oder auch nicht). Ich jedenfalls bin durchaus auf das eigene Ende neugierig, aber es hat damit noch etwas Zeit...
Abgelegt in: Ansichtssachen • 15. Aug.. 2011, 23:09 Uhr • 11 Kommentare lesen
Will jemand aus der geschätzten Leser(innen)schaft berufliche Erfüllung finden und Lokführer(in) werden? Unsere neue Kollegin Qualifizierungsberaterin im Nachbarbüro telefoniert sich werktäglich (außer Sa) die Stimme heiser, um berufsunfähige Bäcker mit Mehlstaub- sowie Schlotfeger mit Kohlenstaub-Allergie in den Führerstand und auf die Schiene zu bringen. Mich rührt ihr Flehen im Innersten, ich kann es auch bald nimmer hören. Daher will ich hier die Werbetrommel rühren: Wer bunte Blechbüchsen durch die Lande ziehen oder dermaleinst mit Daumen und Zeigefinger über 11.000 PS gebieten will, möge sich bei mir melden, ich vermittle sofort weiter!
Abgelegt in: Vermischtes • 8. Aug.. 2011, 9:28 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 5. Aug.. 2011, 14:42 Uhr • 3 Kommentare lesen
Für den Verein Medien PRAXIS e.V. suchen wir eine(n) kontaktfreudige(n) Vorstandskollegen/-kollegin aus Fürth oder der näheren Umgebung. Spaß an der Sache ist weit wichtiger als einschlägige Vorbelastung. Näheres dazu führen wir dort drüben aus...
Abgelegt in: Interna • 30. Juli. 2011, 23:15 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Kurioses • 28. Juli. 2011, 22:20 Uhr • 5 Kommentare lesen
Die gute Etosha hat mich auf die grandiose Idee gebracht, es ihr gleichzutun und ein zweites Hirn zu errichten. Klar, es gibt Dienste wie Evernote, in die man alles kippen kann, was man vielleicht mal wieder hervorziehen möchte. Aber ich mag meine virtuellen Stoffsammlungen nicht irgendwelchen Dienstleistern anvertrauen, deren Geschäftsinteresse meinen Vertraulichkeitsbedürfnissen möglicherweise zuwiderläuft.
Darum bastele ich mir demnächst auch unter einer eigenen Adresse ein zweites Gedächtnis, in das ich alles an Quellen, Links, Anleitungen, Erkenntnissen etc. auslagere, was mir vielleicht in Zukunft nochmal hilfreich sein könnte. Das Projekt wird nicht geheim sein (damit ich Freunden, Kunden oder Bekannten bei Bedarf Links auf für sie relevante Artikel zuschicken kann), aber dennoch einigermaßen unsichtbar, da ich es nicht von Google & Co. indizieren lassen werde. Formal muß man sich bei so einem privaten Spickzettel weniger anstrengen, er ist ja nicht an die Öffentlichkeit gerichtet und dient nur der persönlichen Information. Struktur bringt man hinein über Filterkriterien wie Kategorien und Schlagworte, das ist weit praktischer als jedes Notizbüchlein und überdies unverlierbar.
In meinem persönlichen Alltag ist beruflich wie privat der schnelle Internet-Zugang stets gewährleistet, und wenn ich mal bewußt (wie beispielsweise im Urlaub) der Zivilisation temporär entfliehe, dann brauche ich auch mit großer Wahrscheinlichkeit nichts von dem, was ich mir virtuell gemerkt habe.
Doch, sowas ist eine feine Sache, und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir ein, was ich sinnvollerweise vom Palm-Organizer in eine Gedächtnisstütze auf WordPress-Basis transferieren könnte. Das ausgerechnet ich nicht längst selbst auf den Trichter gekommen bin!
Abgelegt in: Interna • 27. Juli. 2011, 8:59 Uhr • 12 Kommentare lesen
Als ich in der Zeitung ein Konterfei Heiner Geißlers abgebildet sah, kam mir eine goldige Assoziation, die ich in Form einer Gegenüberstellung per Bildmontage mit dem geschätzten Publikum gerne teile. Schon seltsam, was einem da so alles im Kopf herumgeistert und auf spontane Verknüpfung wartet...
Abgelegt in: Kurioses • 22. Juli. 2011, 8:35 Uhr • 3 Kommentare lesen
Schön und berührend: »Schau mal, wie es damals war« (SPIEGEL ONLINE)
Abgelegt in: Nostalgisches • 19. Juli. 2011, 0:02 Uhr • 3 Kommentare lesen
Seit ich – womöglich altersbedingterhalber – vor wenigem Wochen zum Laster des (gemäßigten) Kaffeetrinkens gefunden habe, finde ich große Freude daran, die hierorts schon vor Jahren gewürdigte Büro-Kaffeemaschine werktäglich (außer Sa) mit Betriebsstoffen aufzufüllen (Wasser links, Kaffeebohnen rechts) sowie ihre Ausscheidungen (Trester unten, Tropfwasser ganz unten) fachmännisch zu entsorgen.
Ja wenn ich es recht bedenke, so finde ich auch im heimischen Haushalt große Befriedigung im Beschicken von Spülmaschine (Salz) und Kühlschrank (Milch) sowie im Entleeren von Staubsauger (Beutel) und Waschmaschine (Flusensieb). Was mag da wohl dahinterstecken? Eine diffuse Angst vor Kontrollverlust, das heroische (doch letztlich müßige) Auflehnen gegen die Entropie, ein rührender Versuch des Haltfindens in unsicherer Zeit?
Wie dem auch sei, ich kippe mir jetzt erstmal drei Kaffeesahne-Portionen und ebensoviele Zuckerstückchen in die bahnamtliche Diensttasse...
Abgelegt in: Vermischtes • 5. Juli. 2011, 15:35 Uhr • 14 Kommentare lesen
Der befreundete Gunther S. aus R. (Name der Redaktion bekannt) beschließt eine längere Mail an mich heute mit den Worten:
Ansonsten mache ich gerade oft zweimal am Tag mit L. Hausaufgaben, und es naht der Tag, an dem ich mit Feuer und Schwert in der Schule vorstellig werde. |
Angesichts des ansonsten äußerst ausgeglichenen Naturells des zu lexikalischen Anwandlungen neigenden G. bin ich eigentlich geneigt anzunehmen, daß er der diensttuenden Lehrkraft im Fach »Sachkunde« mit plastischen (bis drastischen) Demonstrationen bei der Vermittllung des Stoffes unter die (schweißnassen?) Arme greifen will. In meinen eigenen Hang zu dramatischen Inszenierungen sehe ich ihn indes vor meinem geistigen Auge in seinem heiligen Furor durch die Gänge der Lehranstalt hasten und alles eliminieren, was da kreucht und fleucht und sich ihm in den Weg stellt. Aber derlei krude Assoziationen sind wohl bizarre Spätfolgen meiner »Doom«-Exzesse in jüngeren Jahren. Warum sollte einer Amok laufen, nur weil sein begriffsstutziger Zögling nicht auf Anhieb kapiert, was mutmaßlich hochqualifizierte Pädagogen ihm nach allen Regeln der Kunst einzutrichtern trachten? Also wirklich, mein lieber G., werde mal nicht ungerecht: In unserem Bildungssystem ist alles in bester Ordnung!
Abgelegt in: Alltagsleben • 12. Mai. 2011, 14:46 Uhr • 7 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...