Samstag, 20. August 2016
Spät aber doch habe ich erfahren, daß mein längst verstorbener Großvater mütterlicherseits (Jahrgang 1909) Kriegsberichterstatter in einer Propagandakompanie der SS war. Tante Gugel hat mir bei der Suche nach »Vorname Nachname SS PK« auch gleich ein paar ebenso interessante wie ergiebige Quellen verraten, die meine anfängliche Neugier sogleich zu befeuern vermochten. Gestern nun bestellte ich online ein Buch über des Opas ehemalige Einheit, welches heute bereits zur Abholung in einer hiesigen Buchhandlung bereitlag.
Ich sammle also vorhin die Schwarte ein und schaue noch in der neuen Volksbücherei-Filiale in der »Neuen Mitte« vorbei, um in deren gläsernen Dachgeschoß – die »Fürther Freiheit« zu meinen Füßen – die Samstags-Ausgabe der Süddeutschen zu lesen. Die schlage ich irgendwo auf und staune nicht schlecht:
Buchtitel und Artikelüberschrift sind tatsächlich identisch! Doch während der Hardcover-Band den Propagandakrieg der ideologisch fanatisierten Finstertruppe zum Thema hat, geht es im Zeitungsartikel um die Sprachkenntnisse von heutigen Polizeidienst-Anwärtern. Der Subkontext – mit bloßen Worten viel bewirken zu können – ist natürlich prinzipiell vergleichbar.
Der eigenartige Zufall verdient es, hier erwähnt und bewahrt zu werden. Was indes bei meiner Ahnenforschung letztlich herauskommt, muß sich erst noch zeigen. Gefallen könnte mir zumindest die Vorstellung, von meiner Mutter Vater vielleicht das sprachliche Talent, eine Neigung zum Wortschwurbeln sowie einen Blick für fotographische Bildkomposition und ‑inszenierung geerbt zu haben. Was bin ich froh, davon in friedlichen Zeiten Gebrauch machen zu können!
Sonntag, 3. Juli 2016
Sonntag, 6. September 2015
Am 6. September 2005 habe ich meinen allerersten Blog-Beitrag verfaßt, zum 1. Januar 2009 bin ich dann mit meinem virtuellen Hausrat auf eine eigene WordPress-Installation umgezogen. Dem lange Zeit recht träge reagierenden Blog konnte ich am 20. Januar 2010 einen fulminanten Geschwindigkeitszuwachs bescheren, bis ich dann am 6. September 2011 nach sechs Jahren Bloggens den Laden dichtmachte.
Exakt sechs Monate später habe ich das Schweige-Gelübde gebrochen, und seither mache ich munter weiter, mal energisch, mal lethargisch, mal mit Worten, mal mit Bildern. Ich danke allen interessierten Leserinnen und Lesern für ihre geschätzte Aufmerksamkeit und die hinterlassenen Kommentare. Die vielen lustigen, lehrreichen und inspirierenden Wortwechsel motivieren zum Weitermachen.
In diesem Sinne: Auf die nächste Dekade!
Sonntag, 30. August 2015
Wenn ich nun schon Vorstandsmitglied und Webmaster von FürthWiki e.V. bin, dann sollte ich mich nicht nur meinem Mandat als Schatzmeister widmen und die Vereins-Website vollschreiben, sondern auch mal einen eigenen Artikel im Online-Lexikon selbst verfassen und veröffentlichen. So dachte ich mir heute, und damit habe ich dann auch einen Großteil des heutigen (wegen einer opulenten Hochzeitsfeier am Vortage schlaftrunken begonnenen) Vormittags verbracht. zonebattler proudly presents his Erstlingswerk:
Wird sicherlich demnächst noch ein bisserl ausgebaut werden, aber für den Anfang bin ich recht stolz auf das Ergebnis, welches ich (dank fleißigen Syntax-Spickens in bestehenden Beiträgen) auf Anhieb fehlerfrei zusammengezimmert habe. In einem Artikel-Bild ist übrigens ein Kunstwerk zu sehen, welches inzwischen den Weg in des Autors gute Stube gefunden hat. Das aber bekommen nur Freunde im Original zu sehen und nicht die anonyme Öffentlichkeit als großformatige Abbildung...
Freitag, 22. Mai 2015
Auch wenn Puerto de la Cruz eine »echte« Stadt mit »echten« Bewohnern ist – eine vom Tourismus geprägte Gemeinde ist sie natürlich dennoch. Das merkt man an den unzähligen Bars und Restaurants, das sieht man auch an den (Lebens-)Künstlern aller Art, die an der Uferpromenade ihre mehr oder weniger originellen Dienste und Dinge anbieten.
Wie neulich in Paris fielen dem rapportierenden Beobachter die Heerscharen fliegender Maler und Zeichner auf, die nicht nur Politiker(innen) und dem glamourlosen zonebattler gemeinhin völlig unbekannte »Celebrities« auf pointiert überzeichnete Weise auf’s Blatt bringen, sondern auch die vorbeiflanierende Kundschaft. Letztere gegen Entgelt, wie sich von selbst versteht...
Der Berichterstatter, der um die Durchschnittlichkeit seiner Erscheinung weiß, macht um Offerten dieser Art regelmäßig einen weiten Bogen. Und was sollte er mit der fertigen Karikatur seiner selbst dann anfangen? Über sich lachen kann er schließlich auch ohne derlei Hilfsmittel!
Schlußendlich fertigt er selber Bilder an, freilich nicht mit Stift oder Pinsel, sondern mit seiner mittlerweile von vielen Urlaubsreisen patinierten Kompakt-Kamera. [1] Meist geht es ihm dabei bekanntermaßen nicht um getreuliche Dokumentation, sondern eher um graphische Abstraktion:
Zugegeben, man muß nicht unbedingt nach Teneriffa fahren, um minimalistische Fotos zu machen, aber hier wie fast überall gilt, daß die vom Menschen geformte Welt desto banaler und häßlicher ausschaut, je mehr man von ihr mit auf’s Bild bannt...
Aber da man eine Reise-Reprise ja schwerlich nur mit künstlerisch ambitionierten Detail-Herauslösungen bestreiten kann, soll der Blick jetzt erstmal wieder weiter schweifen. Hier freuen sich ein paar Jungs auf strandnaher Sitzgelegenheit ihres Lebens und betrachten dabei die sich ausbreitende Bebauung westlich von Puerto:
Die gut gebräunten Kerls waren vermutlich Einheimische, jedenfalls keine Briten: Die von der großen Insel sind gemeinhin zweifelsfrei zu bestimmen, da sie typischerweise käseweiß auf die spanischen Eilande kommen und spätestens am dritten Tag ihres Aufenthaltes krebsrot gesonnenbrandet umherlaufen...
Freudige Zerstreuung sucht der Mensch indes nicht nur zu Lande und am (bzw. im) Wasser, sogar der Luftraum ist längst von adrenalinsüchtigen Reisenden auf der Suche nach dem besonderen Kick bevölkert: Oben bei der Hochstraße zum Teide springen bei schönem Wetter Gleitschirmflieger im Doppelpack ab, wir hatten Gelegenheit, sowohl einige Starts in ca. 1000 m Höhe als auch mehrere Landungen unten auf Meeres-Niveau zu beobachten:
Der lautlose Segelflug kann bis zur einer halben Stunde dauern, wir haben nach mühsamer Hochkrabbelung auf den Bergrücken den schönen Schirmen bei ihrer lautlosen Reise nach drunten lange nachgeschaut. Merkwürdigerweise haben wir aber nirgends einschlägige Offerten gesehen, obwohl man sonst allerorten auf ausgelegte Flyer von Wander-Veranstaltern und anderen Freizeit-Verbringungs-Helfern stößt. Offenbar ist die Hanggleiterei unter dem Seidendach doch (noch) etwas eher Elitäres...
Springen wir wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Während man im Süden der Insel tatsächlich frachterweise Sahara-Sand über den Strand gekippt hat, um den bewegungsscheuen Faulenzer-Touristen Südsee-Feeling zu bescheren, sind die Strandabschnitte im Norden Teneriffas noch so, wie sie seit jeher waren und recht eigentlich auch sein müssen, nämlich schwarz. Klar, daß sich der dunkle vulkanische Auswurf im prallen Sonnenlicht weit stärker aufheizt als helles Schüttgut aus Afrika, aber wenn man nicht unbedingt barfuß unterwegs sein muß, hält man das gut aus, wie dieser musikkonservenbeaufschlagte Strandläufer hier souverän demonstriert:
Wohin der Herr mit zeitgeistgemäßer Ideal-Figur so beschwingt eilte, ist nicht überliefert. Wir folgten ihm ein Stück Weges, denn wir wollten an diesem unseren zweiten Urlaubstag an der Küste entlang nach Westen wandern bis zum Mirador de San Pedro.
Nur ein paar Minuten nach der Begegnung mit jenem hurtig ausschreitenden Mann am schwarzen Strande kam mir dieser Hotelklotz vor die Linse, der uns bei späteren Ausflügen ins Gebirge als im Wortsinne hervorstechende Landmarke die Identifizierung der auf die Entfernung doch recht ähnlichen aussehenden Ansiedlungen erleichterte:
Zweifelsfrei kriegt man in so einer himmelstürmenden Origami-Faltschachtel aus Beton wie diesem »Maritim« mehr Leute unter als in so einem antiquiertem Hotel wie dem »Metropol«, aber für uns persönlich wäre sowas keine ernstzunehmende Beherbergungs-Alternative. Gerne hätten wir im Rahmen einer ambulanten soziologischen Studie herausgefunden, was für Leute wohl in solchen Bewahranstalten absteigen, allein, wir haben keine gesehen. Offenbar werden die Insassen nur zu bestimmten Zeiten ebenso busladungsweise herangekarrt wie abgefahren, wir sahen im weiten Umkreis um den Klotz jedenfalls kaum eine lebene Seele...
Weiter im Text, weiter auf unserem Weg gen Westen. Was zu gefallen weiß, sind einzelne Häuser in der nach unserem Maßstäben einigermaßen »zersiedelt« zu nennenden Landschaft, in der offenbar jeder seine Finca dahin stellen kann, wo es ihm gerade paßt. Manchmal geht das sogar mit ästhetischem Feingefühl vonstatten, und das Ergebnis sind großartige Kontraste von blauem Meer (und Himmel), roten Dächern und schneeweißen Wänden:
Man beachte die Oberkanten der hübsch verzierten Ziersteinmauer: Ja, das sind einzementierte Glassplitter, die weniger der Dekoration als vielmehr der Abwehr unerwünschter Übersteiger dienen sollen (und das fraglos auch erfolgreich tun). Nicht einmal Teneriffa scheint ein Paradies der Ehrlichen und Neidlosen zu sein...
Wandern wir noch ein Stück weiter, so erspähen wir bald eine pittoreske Ruine, deren Abbild in keinem Reiseführer fehlt und die wirklich ganz außerordentlich anziehend wirkt, trotz (oder wegen) ihres ziemlich beklagenswerten Zustandes:
Bei der »Casa Hamilton« handelt es sich nicht um ein altes Kloster, wie uns manche Hobby-Knipser auf Google Earth weismachen wollen, sondern um eine ehemalige Quellwasser-Pumpstation, mit deren Hilfe die umliegenden Felder und Plantagen bewässert wurden. Die immer noch würdevolle Ruine ist an sich nicht zugänglich, übt aber natürlich auch deshalb einen großen Reiz auf kamerabewehrte urban explorer aus. Hier zeigt ein solcher eindrucksvolle Fotos des gründerzeitlichen Industrie-Reliktes; leider hat der Kollege es sich allerdings nicht verkneifen können, bei der Bearbeitung seiner HDR-Bilder die Stellschrauben sämtlicher Parameter viel zu weit aufzudrehen. Die resultierende Künstlichkeit am Rande des Erträglichen hätte nicht sein müssen, die gewählten Ausschnitte und Perspektiven lohnen aber dennoch die nähere Begutachtung.
Und damit genug für heute, wir legen jetzt eine (etwas ausgedehnte) Picknick-Pause ein und wandern in einer Woche frisch gestärkt weiter...
[1] Leider altern moderne Digital-Dinger aus sprühlackiertem Plastik typischerweise nicht annähernd so würdevoll und auratisch wie alte Apparate aus der Analog-Ära. Da waren bzw. sind meine zehn alten Minoltas doch von ganz anderem Schrot und Korn. Immerhin muß man sich heutzutage mit Leichtbau-Knipsen weniger abschleppen, und das hat ja auch sein Gutes...
Freitag, 29. August 2014
Um die peinliche Nichtexistenz einer großstadtwürdigen Tageszeitung einigermaßen zu kaschieren, werden hierorts die »Fürther Nachrichten« als behelfsmäßiges Substitut herausgegeben. Ortskundige wissen, daß man das Blatt nicht nach herkömmlichen journalistischen Maßstäben messen und bewerten darf. Wer es trotzdem tut, gelangt unweigerlich zu falschen Schlußfolgerungen. Wie beispielsweise Boris Rosenkranz auf der Website des bekannten Bloggers und (echten) Medienjournalisten Stefan Niggemeier im Artikel »Abwarten und totsaufen«. Na, dann Prost!
Sonntag, 29. September 2013
Gestern haben wir die Nürnberger Stadtbibliothek am Gewerbemuseumsplatz für uns entdeckt. Nach einem hochsaisonal bedingten, arg arbeitsreichen Vormittag in seinem Büro am Bahnhofsplatz tappte der biedere Bahn-Beamte zonebattler in Begleitung seiner besseren Hälfte die paar hundert Meter rüber in den vor nicht allzulanger Zeit neu eröffneten Bildungstempel neben dem »Cinecitta« und war vom Fleck weg begeistert von der dort gebotenen Hülle und Fülle, von der Opulenz der Ausstattung und der architektonischen Üppigkeit ganz zu schweigen. Jeder Vergleich mit Fürther Verhältnissen verbietet sich da schon aus Pietätsgründen...
Stunden später torkelten wir freudetrunken aus der medialen Schatzkammer, und der zonebattler hat sich fest vorgenommen, ab sofort einmal die Woche nach Feierabend zwei weitere Stunden guckend, lesend und hörend in der Noris zu verbringen, bevor er heim ins Kleeblatt-Reich fährt. So sehr ich Fürth liebe, beim Bildungshunger hört die Freundschaft auf!
Montag, 12. August 2013
Mittwoch, 7. August 2013
Wer viele Websites im Auge behalten und über allfällige Neuigkeiten dort zeitnah informiert werden möchte, ohne immer wieder mal »auf Verdacht« vorbeizuschauen, der nutzt – wie der zonebattler schon seit Jahren – gerne einen Feed-Reader. Auf einen Blick und in einem einzigen Fenster läßt sich damit sehr schön überblicken, was sich auf den präferierten Anlaufstellen in letzter Zeit getan hat. Eine äußerst praktische Sache, von der freilich etliche Gelegenheits-Surfer immer noch nie gehört zu haben scheinen!
Meiner einer benutzte lange Zeit das in meinem Lieblingsbrowser Opera integrierte Reader-Modul: Wozu nach zusätzlicher Software fahnden, wenn die vorhandene und täglich verwendete auch dafür wunderbar taugt? Lange war ich daher mit dieser lokal installierten Lösung zufrieden, die nur einen prinzipbedingten Nachteil hat: Ich mußte meine Feed-Abonnements auf mehreren Rechnern parallel pflegen und bekam natürlich beim Wechsel von einem PC zum anderen auf diesem als neu vorgelegt, was ich auf jenem schon längst gesehen und gelesen hatte. Irgendwann wurde mir das zu doof, und als ich neulich von einem Bekannten nach einem passablen Ersatz für den abgekündigten »Google Reader« gefragt wurde, begann ich mich dann doch selbst nach einer zeitgemäßen Online-Alternative umzusehen...
Über diverse (Um-)Wege bin ich nun beim InoReader hängengeblieben, den ich hiermit meiner geneigten Leserschaft wärmstens ans Herz legen möchte: Wo immer man per Webbrowser in seine (nur an einer Stelle definierten) Leseliste schaut, stets kriegt man nur das als neu vorgelegt, was man auch wirklich noch nicht gesehen hat. Die Bedienung ist unkompliziert und übersichtlich, die Bedienoberfläche kann selbstverständlich auch auf die deutsch Sprache umgeschaltet werden. Über ein Support-Forum steht der Entwickler in regem Austausch mit der Fan-Gemeinde. Klasse!
Wo immer ich mich jetzt vor einen Monitor setze oder auf dem Sofa räkelnd in das elektrische Tablett vertiefe, stets kriege ich zuverlässig mit, was die von mir verehrten Bloggerinnen und Blogger so alles abgesondert haben. Auch die in meinen eigenen Baustellen eintrudelnden Kommentare behalte ich solcherart im Blick, und das einzige, was mir zum ungetrübten Leseglück noch fehlt, ist die Zeit dazu. Da hilft nur die weise Selbstbeschränkung: Wer Dutzende von Kanälen abonniert hat, kommt schlicht nicht mehr hinterher. Da nützt dann auch der tollste Aggregator nichts. Die Perlen muß man also weiterhin selbst suchen und finden, das Abfischen indes kann man getrost dem InoReader überlassen.
Freitag, 28. Juni 2013
Freund und Feind wundern sich zuweilen, warum der zonebattler sogar sein Nutella®-Brot gerne etwas nachsalzt. Die Antwort ist einfach: Weil ihm danach zumute ist. Und seit der mittagspäuslichen Lektüre dieses Artikels juckt ihn die Meinung der anderen dazu noch viel weniger!
P.S.: Weil der zonebattler ja bekanntermaßen ein Sparfuchs ist, schmiert er sich meistens natürlich nicht wirklich Nutella®, sondern eher Nutoka oder einen anderen handelsüblichen Ersatzstoff auf die Stulle...
Donnerstag, 13. Juni 2013
Heute hingegen ist mir was eingefallen, wenngleich nichts, was zum Frohsinn Anlaß gäbe: »‘Abriß verpflichtet’ – Vom Krieg verschont, vom Stadtrat nicht« ist mein mir vom Furor direkt in die Finger diktierter Beitrag in der »Fürther Freiheit« überschrieben.
Mittwoch, 12. Juni 2013
Mir fällt heute nichts Besseres ein, als auf diesen Beitrag der Raumfee zu verweisen, vor deren Eigenart ich mich dankbar und bewundernd verneige.
Süßer und scharfer Senf: