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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 18. Juni 2011

Aus­ge­kocht und ab­ge­brüht...

...wie er nun mal ist, hat der zone­batt­ler heu­te im Rah­men ei­ner Ge­rä­te­in­stand­set­zung zu ex­tre­men Mit­teln ge­grif­fen: Weil ein schö­ner al­ter SONY CDP‑M 50 CD-Play­er auf­grund ei­nes leicht er­schlaff­ten Treib­rie­mens zwar noch sei­ne Klap­pe auf- und zu­ma­chen, dann aber nicht mehr mit hin­rei­chend Wupp­dich die Ab­tast­ein­heit un­ter die ein­ge­fah­re­ne CD-Schub­la­de schwen­ken konn­te, ha­be ich mich ei­nes al­ten Tricks er­in­nert und den be­tag­ten Rie­men kur­zer­hand für fünf Mi­nu­ten in ko­chen­des Was­ser ge­ge­ben. Die schwar­ze End­los­band­nu­del hat nicht nur das (so­wie das an­schlie­ßen­de Ab­schrecken in kal­tem Was­ser) über­lebt, son­dern er­füllt nun ih­re Auf­ga­be er­neut mit gro­ßer Bra­vour und oh­ne zu mur­ren (oder durch­zu­schlup­fen).

Von ei­ner wun­der­sa­men »Re­ge­ne­ra­ti­on« des al­ten Gum­mis wird man wohl nicht spre­chen kön­nen, eher dürf­te das Teil et­was ein­ge­lau­fen sein nach Art zu heiß ge­wa­sche­ner Ho­sen, aber was macht’s? Der Zwerg rei­nigt die Kit­tel, wie ein al­tes Sprich­wort weiß. Und ich kann jetzt den me­lan­cho­li­schen Er­in­ne­run­gen an mei­nen wei­land drit­ten Sil­ber­schei­ben­spie­ler wie­der un­ter pas­sen­der Mu­sik­be­glei­tung nach­hän­gen...

Sonntag, 8. Mai 2011

Das Kind­le am Man­ne

Mein er­ster »rich­ti­ger« Mo­bil­rech­ner, das vor ei­ni­gen Wo­chen er­wor­be­ne Net­book, be­scher­te mir zwar so­gleich ei­ni­ge neue Frei­heits­gra­de (na­ment­lich die draht­lo­se Netz­an­bin­dung und die Ge­le­gen­heit zum ent­spann­ten Ar­bei­ten in se­mi­ho­ri­zon­ta­ler La­ge vom be­que­men So­fa aus), aber letzt­lich kei­ne sen­sa­tio­nell neue Er­fah­rung. Wie soll­te es auch, die kon­zep­tio­nel­le Nä­he zum sta­tio­nä­ren PC (glei­che Platt­form, glei­ches Werk­zeug-Port­fo­lio) war schließ­lich be­ab­sich­tigt; In­be­trieb­nah­me und Nut­zung des por­ta­blen Ka­me­ra­den ver­lie­fen und ver­lau­fen dem­zu­fol­ge so un­spek­ta­ku­lär wie er­hofft und er­war­tet.

Ganz an­ders hin­ge­gen ge­stal­tet sich die »Lie­bes­be­zie­hung« zu mei­ner neue­sten Er­run­gen­schaft: Mit dem Kind­le von Ama­zon hol­te ich mir jüngst ei­nen char­man­ten Be­glei­ter ins Haus, der mich so­fort in Eu­pho­rie ver­setz­te und mich tag­täg­lich aufs Neue zu be­gei­stern ver­mag: Die­se elek­tri­sche Buch­pro­the­se hat es wahr­lich in sich! Mei­ne neu­lich ge­äu­ßer­ten Zwei­fel über die Sinn­haf­tig­keit ei­nes sol­chen Ge­rä­tes ha­ben sich sämt­lich in Wohl­ge­fal­len auf­ge­löst...

eBook-Reader Amazon Kindle der 3. Generation

Das un­glaub­lich gut les­ba­re eInk-Dis­play (wel­ches man an­fangs für ei­ne be­druck­te Dum­my-Schutz­fo­lie zu hal­ten ge­neigt ist) mit dem ge­sto­chen schar­fen Schrift­bild ist die be­ste der­zeit er­hält­li­che Nä­he­rung an rich­ti­ges Pa­pier, man kann dar­auf stun­den­lang er­mü­dungs­frei Trak­ta­te le­sen, die ei­nem beim Stu­di­um auf ei­nem hin­ter­leuch­te­ten LCD längst üb­le Kopf­schmer­zen be­rei­ten wür­den. Schrift­art und ‑grö­ße, Lauf­wei­te, Zei­len­ab­stand, Block- oder Flat­ter­satz, all das und mehr läßt sich so ein­stel­len, wie man es zum un­an­ge­streng­ten Le­sen als op­ti­mal emp­fin­det. Das Hoch­kant-For­mat der An­zei­ge­flä­che ist mit ei­ner (Taschen)buchseite ver­gleich­bar, und da das drum­her­um ge­bau­te Le­se­ge­rät sehr schlank und leicht ge­stal­tet wer­den konn­te, hat man auch das Ge­fühl, so et­was wie ei­ne leich­te Dünn­druck-Aus­ga­be mit ei­ner ein­zi­gen »Zau­ber­sei­te« in Hän­den zu hal­ten. Wer bil­dungs­bür­ger­li­che Dün­kel hegt, die klas­si­sche Buch-Hap­tik be­vor­zugt oder sich nicht mit der­lei neu­mo­di­schen Gad­gets in der Öf­fent­lich­keit zei­gen will, kann sein(en) Kind­le mit be­druck­ten Fo­li­en (z.B. in Wur­zel­holz­op­tik) be­kle­ben und es/ihn auch noch in ed­le Le­der­ein­bän­de (ger­ne mit kel­ti­schen Or­na­men­ten) ver­klei­den.

Doch zu­rück zu den nack­ten resp. un­ver­klei­de­ten Tat­sa­chen: Das mit 139,00 EUR (in der rei­nen WLAN-Va­ri­an­te) nicht eben teu­re Ge­rät kann und will kein bil­li­ge­res iPad sein, und ich per­sön­lich woll­te auch gar kei­nen Ta­blett-Tau­send­sas­sa ha­ben: Mich wür­de ein Ge­rät mit al­ler­lei ein­ge­bau­ten Ver­su­chun­gen (Mail­ab­ruf hier, Spiel­chen da) nur all­zu­oft und all­zu­schnell vom kon­zen­trier­ten Le­sen ab­len­ken. Mei­ne pa­pier­nen Bü­cher bie­ten ja auch kei­ne Se­kun­där-Di­ver­ti­men­ti ne­ben dem ei­gent­li­chen Text, und das ist gut und rich­tig so. OK, der / die / das Kind­le bringt ei­nen Web­brow­ser mit und kann nicht nur vor­le­sen, son­dern ne­ben­bei auch Mu­sik ab­spie­len, aber im We­sent­li­chen ist das Ding eben kein Uni­ver­sal­ap­pa­ril­lo, son­dern ein spe­zia­li­sier­tes Ein-Zweck-Ge­rät.

anpaßbare Typographie für jeden Geschmack und für jede Art von Text

Was kann man nun an­fan­gen mit so ei­nem neu­ar­ti­gen Ge­rät? Man kann zu­för­derst bei Ama­zon eBooks kau­fen, die schon Se­kun­den spä­ter durch den Äther (via WLAN oder 3G-Mo­bil­funk) auf das Ma­schin­chen ge­spielt wer­den und zur Lek­tü­re ver­füg­bar sind. Auch di­ver­se Zei­tun­gen und Ma­ga­zi­ne sind be­reits in elek­tro­ni­schen Aus­ga­ben er­hält­lich. Die Kauf­ab­wick­lung funk­tio­niert eben­so sim­pel wie flott, ist an­ge­sichts des pro­prie­tä­ren Da­ten­for­ma­tes gleich­wohl nicht al­len ge­heu­er: Ver­fech­ter of­fe­ner Da­tei­for­ma­te se­hen hier ei­ne ähn­li­che Gän­ge­lung des Be­nut­zers und ei­ne Fes­se­lung an den Her­stel­ler bzw. Ver­trei­ber des Ge­rä­tes wie bei den Life­style-Pro­duk­ten mit dem an­ge­bis­se­nen Ap­fel-Lo­go.

Ich selbst se­he die Si­tua­ti­on durch­aus ent­spannt: Zum ei­nen ha­be ich tat­säch­lich nicht vor, Geld in ak­tu­el­le Best­sel­ler zu in­ve­stie­ren (die ich hier­zu­lan­de meist für den glei­chen Be­trag in ma­te­ri­el­ler – und mit­hin leicht wie­der ver­kauf- oder ver­schenk­ba­rer – Pa­pier­form er­wer­ben könn­te). Die selbst­auf­er­leg­te Be­schrän­kung auf ko­sten­lo­se Klas­si­ker (sprich mitt­ler­wei­le ge­mein­freie Wer­ke) kann mir ja schon weit mehr li­te­ra­ri­sche Pre­tio­sen in den Kind­le-Spei­cher spü­len, als ich zu mei­nen Leb­zei­ten je­mals zu le­sen im­stan­de wä­re. Zu­dem kann der / die / das Kind­le sehr wohl mit al­ler­lei of­fe­nen For­ma­ten um­ge­hen, mit ei­nem uni­ver­sel­len Kon­ver­tie­rungs­pro­gramm wie ca­lib­re kriegt man so ziem­lich al­les auf das ele­gan­te Le­se­brett­chen, was frei von ei­nem DRM-Ko­pier­schutz ist. Und selbst den be­kä­me man mit ei­ni­ger kri­mi­nel­ler En­er­gie weg und bräuch­te da­für sein Ge­rät noch nicht ein­mal zu »ja­ilb­rea­k­en«...

gestochen scharf und fast so gut wie Papier: das eInk-Display des Kindle

Nach ei­ni­gen Ta­gen des Aus­pro­bie­rens, Her­um­spie­lens und na­tür­lich Le­sens kann ich dem Ap­pa­rat auch ei­ne her­vor­ra­gen­de Eig­nung zum Zei­tungs­er­satz at­te­stie­ren: Was ich bis­lang an Pe­ri­odi­ka auf mei­nen Palm-PDA trans­fe­rier­te und auf des­sen Mi­ni-Dis­play häpp­chen­wei­se zur Kennt­nis nahm, strahlt mir jetzt kon­trast­reich und üp­pig di­men­sio­niert vom Kind­le-Dis­play ent­ge­gen! Der be­reits er­wähn­te Kon­ver­tier-Ex­per­te ca­lib­re ver­steht sich auf das skript­ge­steu­er­te Auf­be­rei­ten von News­feeds in vir­tu­el­le Ga­zet­ten.

Die Er­geb­nis­se sind nicht nur lesens‑, son­dern auch durch­aus se­hens­wert: In Ru­bri­ken ein­sor­tiert und über die Na­vi­ga­ti­ons­wip­pe an­steu­er­bar, er­scheint der ge­wünsch­te Ar­ti­kel im Hand­um­dre­hen (bzw. im Dau­men­drücken) nach Se­kun­den­bruch­tei­len auf dem Schirm. Als F.A.Z.-Fan ha­be ich das ko­sten­pflich­ti­ge Kind­le-Abo mit dem ko­sten­lo­sen Ex­trakt des Feeds von FAZ.NET ver­gli­chen und se­he mich mit letz­te­rem be­stens be­dient: Na­tür­lich fin­den längst nicht al­le Ar­ti­kel und son­sti­gen gu­ten In­hal­te der käuf­li­chen Aus­ga­be den Weg in die freie Web­site (und da­mit in den eBook-Le­ser), aber nach­dem mir schon die ko­sten­freie Ar­ti­kel­aus­wahl weit mehr be­schert, als ich in der mir da­für zur Ver­fü­gung ste­hen­den Zeit tat­säch­lich le­sen kann, bin ich’s zu­frie­den...

Der kostenlose Feed von FAZ.NET, aufbereitet und zum Kindle gesendet durch calibre

Mit dem pas­sen­den »Re­zept« – wie die ca­lib­re-Skrip­te of­fi­zi­ell hei­ßen – konn­te ich mir auch al­ler­lei ar­chi­vier­te Aus­ga­ben von brand eins in das im­ma­te­ri­el­le Bü­cher­re­gal stel­len, wo­mit ich hoch­ka­rä­ti­gen Le­se­stoff für Stun­den, wenn auch nicht die Stun­den zum Le­sen ge­schenkt be­kom­men hät­te...

Ne­ben Bü­chern und Zei­tun­gen kann man sich auch ei­ge­ne Do­ku­men­te so­wie PDF-Da­tei­en auf das / den Kind­le spie­len. Die di­rek­te An­bin­dung an den hei­mi­schen PC per USB-Ka­bel ha­be ich üb­ri­gens bis jetzt kaum je be­nutzt: Viel prak­ti­scher ist es, sich das ge­wünsch­te Schrift­stück per Mail an die (selbst wähl­ba­re) ei­ge­ne Adres­se @kindle.com zu schicken: Nur Au­gen­blicke spä­ter wird das von Ama­zon pas­send zu­ge­rich­te­te Do­ku­ment still, stumm und draht­los auf den eBook-Rea­der »ge­beamt«. Und schon kann man sich auf dem Bal­kon selbst bei pral­lem Son­nen­schein ge­müt­lich zum Le­sen nie­der­las­sen:

Lesen im hellen Sonnenschein ist endlich kein (technisches) Thema mehr...

Die ge­neig­te Le­ser­schaft wird längst be­merkt ha­ben, daß ich per­sön­lich am Kind­le in sei­ner ak­tu­el­len (=drit­ten) In­kar­na­ti­on we­nig aus­zu­set­zen ha­be. Na­tür­lich gilt hier wie über­all, daß al­les auch sei­ne Schat­ten­sei­ten hat. Die mei­sten da­von (eng­li­sche Be­nut­zer­ober­flä­che, noch nicht al­le An­sprü­che be­frie­di­gen­des An­ge­bot an deutsch­spra­chi­gem Le­se­stoff, des­sen Preis­ge­stal­tung durch die Ver­la­ge, For­mat­viel­falt, Ko­pier­schutz) wer­den sich ver­mut­lich im Lauf der Zeit von selbst er­le­di­gen. Ama­zon selbst ist ei­ner der ganz gro­ßen Play­er im Ge­schäft mit Bü­chern, wel­cher durch­aus das Zeug (und die Markt­macht) hat, das bis­he­ri­ge Ni­schen­the­ma eBook zu ei­nem glo­ba­len Ren­ner zu ma­chen. Es bleibt span­nend!

  Funk­tio­na­li­tät 5 Sterne  
  Be­dien­bar­keit 4 Sterne  
  De­sign 5 Sterne  
  Preis / Lei­stung 4 Sterne  
  Ge­samt­ur­teil 5 Sterne  

Lei­der ar­ten vie­le Dis­kus­sio­nen über das The­ma eBook in her­be Schlag­ab­täu­sche von Ex­tremmei­nungs-Ver­fech­tern aus: Die ei­nen wäh­nen in be­druck­ten Sei­ten aus to­tem Holz ein ob­so­le­tes Aus­lauf­mo­dell, die an­de­ren se­hen das En­de al­ler abend­län­di­schen Kul­tur na­hen, wenn man die sinn­li­chen Wer­te ei­nes »rich­ti­gen« Bu­ches ei­nem schnö­den Elek­tronik­ka­sten zu­lie­be zu op­fern be­reit ist. Da­bei kann man doch das ei­ne tun (eBooks le­sen), oh­ne das an­de­re zu las­sen (schö­ne Ma­te­rie kau­fen). Oh­ne daß sich dann die Er­de auf­tä­te und ei­nen ver­schlän­ge! Das frei­lich scheint sich noch nicht über­all her­um­ge­spro­chen zu ha­ben...

Dienstag, 5. April 2011

Rad­ler­pech, Rad­ler­glück

Die er­ste klei­ne Rund­fahrt auf dem frisch aus­ge­kel­ler­ten Stra­ßen-Tret­boot ge­riet mir am letz­ten Sonn­tag zur Bei­na­he-Ka­ta­stro­phe: Un­weit des At­zen­ho­fer Müll­bergs So­lar­bergs ließ ich ei­nen sich an mei­nem fah­ren­den Un­ter­satz in­ter­es­siert zei­gen­den Rad­ler-Ge­nos­sen und Lie­ge­rad-Aspi­ran­ten ein paar Me­ter pro­be­fah­ren. Ich fuhr der­weil auf des­sen ziem­lich ho­hen High­Tech-Ve­lo mit schma­lem Renn­sat­tel vor­ne­weg. 100 Me­ter spä­ter wa­ren er­stens mei­ne Weich­tei­le ge­quetscht und zwei­tens an mei­nem Peer Gynt ei­ne Hin­ter­rad­spei­che hin­über...

Der dar­aus re­sul­tie­ren­de »Ach­ter« war enorm: Zwar hat­te ich vor­her schon ei­nen leich­ten »Hau« im Hin­ter­rad ge­habt, aber jetzt ge­riet die Fel­ge nach je­der Um­dre­hung der­ma­ßen mit der lin­ken Backe der Ma­gu­ra-Hy­drau­lik­brem­se in Kon­takt, daß das Rad kom­plett blockiert wur­de. Ich brach den Aus­flug not­ge­drun­gen so­fort ab und hop­pel­te mit witsch-witsch-wit­schen­den Brems­ge­räu­schen eben­so lang- wie müh­sam über die Va­cher Stra­ße wie­der heim­wärts. Von Leicht­lauf konn­te selbst berg­ab kei­ne Re­de mehr sein, ich kam mir vor wie auf ei­nem Home­trai­ner auf ma­xi­ma­ler Rei­bungs­stu­fe.

Ge­stern Abend brach ich mit dem aus­ge­bau­ten Hin­ter­rad zum Fahr­rad­dok­tor auf: Die Her­ren Gnu1742 und Gra­ben­ken­ner hat­ten mir schon vor län­ge­rer Zeit den Herrn H. emp­foh­len, der im Kel­ler sei­nes Hau­ses in der Süd­stadt ei­ne klei­ne Re­pa­ra­tur­werk­statt be­treibt. Zwar kann der net­te Zwei­rad­spe­zia­list im (Un-)Ruhestand we­der Tan­dems noch Lie­ge­rä­der war­ten (weil er die durchs en­ge Trep­pen­haus nicht in sei­ne Ka­ta­kom­ben hin­un­ter­be­kä­me), aber mit mei­nem be­reits de­mon­tier­ten Hin­ter­rad wähn­te ich mich den­noch an der rich­ti­gen Adres­se.

Und so war es auch: Herr H. mein­te, die Re­pa­ra­tur des Rad­rei­fens wä­re un­wirt­schaft­lich, da ein Neu­ein­spei­chen recht ar­beits­in­ten­siv sei. Zu­dem sei es frag­lich, ob man die vor­han­de­ne Fel­ge wie­der voll­stän­dig ent­ei­ern kön­ne. Er ra­te da­her zum Kom­plett­wech­sel des Ra­des. Glück­li­cher­wei­se hat­te er ein pas­sen­des auf La­ger (was an­ge­sichts der Viel­zahl der mög­li­chen Va­ri­an­ten aus Ma­te­ri­al, Durch­mes­ser und Rit­zel­pa­ket-Ab­mes­sun­gen ja auch kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit ist).

Nach kur­zer Über­le­gung stimm­te ich dem Vor­schlag zu, und we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter hat­te mir Herr H. das 7‑­fach-Shi­ma­no-Rit­zel­pa­ket vom al­ten Rad ab und an das neue dran­mon­tiert. Für das Rad be­rech­ne­te er mir EUR 45, für den Fel­gen­gum­mi EUR 1, für die Ar­beits­zeit nix. Dank­bar über die schnel­le und un­bü­ro­kra­ti­sche Hil­fe run­de­te ich den Be­trag auf und zog nach ei­nem Plausch über die Ex­zes­se der heu­ti­gen Kon­sum­welt be­glückt von hin­nen...

Im hei­mi­schen Ho­fe ward das neue Hin­ter­rad hur­tig ein­ge­baut, und das dank zahn­ärzt­li­cher Ein­mal­hand­schu­he oh­ne öli­ge Fin­ger. Freu­dig nutz­te ich die Gunst der Stun­de und der gut­nach­bar­schaft­li­chen La­tex-Spen­de, um die ge­sam­mel­ten Öl-und-Dreck-Ver­kru­stun­gen von Ket­ten­blät­tern und Schal­tungs­tei­len ab­zu­krat­zen, oh­ne mit dem gan­zen Schmod­der leib­haf­tig in Be­rüh­rung zu kom­men. Die Idee mit den »ge­fühls­ech­ten« Hand­schu­hen ist der­ma­ßen ge­ni­al, daß ich mich glatt wun­de­re, noch nicht frü­her dar­auf ver­fal­len zu sein: Ich wer­de mir ei­ne Spen­der­packung da­von zu­le­gen, um mir die schwe­re In­stand­hal­tung an mei­ner Fahr­zeug­flot­te wei­ter­hin so hand­freund­lich wie mög­lich zu ge­stal­ten.

Die an­schlie­ßen­de Werk­statt­fahrt führ­te mich die Ama­li­en­stra­ße hin­ab, un­ter der Sie­ben­bo­gen­brücke hin­durch, die Ufer­pro­me­na­de ent­lang und die Kö­nig­stra­ße hin­auf bis zum Text­haus, wo ich der om­ni­prä­sen­ten Che­fin noch ei­ne von mir um­ge­rü­ste­te En­er­gie­spar­bir­ne vor­bei­brach­te zwecks stil­ech­ter Schau­fen­ste­r­il­lu­mi­na­ti­on. Das Rad lief und läuft wie­der wun­der­bar! In den näch­sten Ta­gen wer­de ich das ab­ge­wirt­schaf­te­te Hin­ter-Ei kom­plett zer­le­gen und des­sen al­te Shi­ma­no-Na­be (die mitt­ler­wei­le Old­ti­mer-Kult­sta­tus ge­nie­ßen dürf­te) in mei­nen Auk­tio­nen feil­bie­ten und wort­reich be­sin­gen: Mit et­was Glück er­lö­se ich da­für am En­de noch den Preis des neu­en Hin­ter­ra­des... ;-)

Sonntag, 27. März 2011

Ab­ge­liebt & aus­ge­setzt (1)

Ausgesetztes Plüschtier, sich traurig in sein Schicksal ergebend
 
Aus­ge­setz­tes Plüsch­tier, sich trau­rig in sein Schick­sal er­ge­bend
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Freitag, 28. Januar 2011

Samm­lers Wahn

Der Welt größ­te Blech­ei­sen­bahn-Samm­lung kommt un­ter den Ham­mer, weil der Be­sit­zer al­les zu­sam­men­ge­tra­gen hat­te, was es je­mals ge­ge­ben hat. Al­le Ka­ta­lo­ge und Li­sten sind jetzt ab­ge­hakt, der Reiz des Su­chens und Ja­gens so­mit da­hin. Jetzt braucht der Mann wie­der ei­nen lee­ren Kel­ler, um ein neu­es Sam­mel-Hob­by be­gin­nen zu kön­nen. Man muß das Vi­deo ge­se­hen und den Ar­ti­kel ge­le­sen ha­ben, sonst glaubt man die Sto­ry nicht...

P.S.: Wirk­lich glück­lich scheint der Gu­te durch die (zu­ge­ge­ben ziel­stre­bi­ge) Hort­e­r­ei aber nicht ge­wor­den zu sein.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Mo­der­ne Zei­ten...

...sind hier­orts an- und aus­ge­bro­chen: Nach vie­len Jah­ren, in de­nen der zone­batt­ler in sei­ner rea­len ho­me­zo­ne mit sei­ner bes­se­ren Hälf­te Bett, Tisch, Brot, But­ter und PC ge­teilt hat, steht ihm nun­mehr ein zwei­ter Re­chen­knecht im hei­mi­schen Haus­halt zur Ver­fü­gung. Ab so­fort bleibt mehr Zeit zur per­sön­li­chen Aus­spra­che von An­ge­sicht zu An­ge­sicht üb­rig, denn jetzt hocken die bei­den Haus­halts­in­sas­sen des Abends nicht mehr se­ri­ell hin­ter­ein­an­der und al­lei­ne vor dem ver­füh­re­risch leuch­ten­den In­ter­net-Guck­loch, son­dern par­al­lel und gleich­zei­tig und da­mit zu­sam­men nur noch den hal­ben Fei­er­abend lang. Welch un­er­hör­ter Fort­schritt!

Ob­wohl (oder ge­ra­de weil) ich ja in meh­re­ren be­freun­de­ten Haus­hal­ten reich­lich Ge­le­gen­heit zum Be­spech­ten und Be­fin­gern leib­haf­ti­ger iPads hat­te, ha­be ich mir be­wußt »nur« ein preis­wer­tes Net­book zu­ge­legt: Der ta­schen­taug­li­che Klapp­rech­ner ko­stet zwar nur die Hälf­te der bil­lig­sten Apple’schen De­sign­flun­der, ist für mich aber den­noch von (min­de­stens) dop­pelt so ho­hem Nutz­wert! Zum ei­nen taugt ein schickes Life­style-Ta­blett pri­mä­er zum Kon­su­mie­ren me­dia­ler In­hal­te (und we­ni­ger zum Pro­du­zie­ren von sol­chen), zum an­de­ren woll­te ich mit mei­nem ge­wohn­ten (und von mir im Halb­schlaf be­herrsch­ten) Soft­ware-Ar­se­nal wei­ter­ar­bei­ten kön­nen. Zu­dem war mir ei­ne or­dent­li­che Schnitt­stel­len-Aus­stat­tung wich­tig. All das (und mehr) bie­tet mir mein neu­es Acer Aspi­re One D255, wel­ches in der me­tal­lic-brau­nen Aus­füh­rung so­gar noch ei­ni­ger­ma­ßen mon­dän aus­sieht und ei­ne her­vor­ra­gen­de Fi­gur ab­gibt:

zonebattler's Acer Aspire One D255

Von der wei­ßen Zun­ge, die uns der for­mi­da­ble Flach­mann da keck ent­ge­gen­streckt, wird spä­ter noch die Re­de sein. Zu­nächst aber noch ein paar Sät­ze zum gut por­ta­blen Rei­se-Rech­ner selbst: Wich­tig bei der Aus­wahl, ja nach­ge­ra­de ein KO-Kri­te­ri­um war das mat­te Dis­play: Mir ist schlei­er­haft, wie­so sich glän­zen­de Bild­schir­me so glän­zend (!) zu ver­kau­fen schei­nen: So­bald ich das Fen­ster im Rücken ha­be oder sonst ei­ne Licht­quel­le, taugt so ein Ding nur noch als Schmink­spie­gel! Der an­geb­li­che Zu­ge­winn an Schär­fe wird durch die von Haus aus ak­ti­vier­te Kan­ten­glät­tung (das schreck­li­che, aber im­mer­hin ab­schalt­ba­re »Cle­ar­ty­pe« von Win­dows) oh­ne­hin kon­ter­ka­riert. Je­den­falls bin ich von dem mat­ten Bild­schirm sehr an­ge­tan, se­he ich doch dar­auf mei­ne Bil­der, Blogs und Bun­des­ge­nos­sen und nicht die re­flek­tier­te ei­ge­ne Bir­ne...

Das Ein­rich­ten war an ei­nem Abend er­le­digt: mit­ge­lie­fer­ter Soft­ware-Un­fug run­ter, ei­ge­nes Pro­gramm-Port­fo­lio drauf, fer­tig. Das ak­tu­el­le Win­dows 7 weiß zu ge­fal­len, die »Starter«-Version zeigt sich als nicht son­der­lich ka­striert. Zwei Din­ge frei­lich ver­moch­ten mich ei­ne gan­ze Wei­le zu ner­ven: Er­stens stürz­te der (un­ge­lieb­te und sel­tenst be­nö­tig­te, aber als we­sent­li­cher Sy­stem­be­stand­teil eben doch vor­han­de­ne) In­ter­net Ex­plo­rer bei je­dem Start gleich wie­der ab, zwei­tens tick­te die Fest­plat­te des an­son­sten sehr lauf­ru­hi­gen Ma­schin­chens in un­re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den wie ein prel­len­der Uhr­zei­ger. Klick­rrr. Klick­rrr. ... Klick­rrr.

Die Sa­che mit dem lau­f­un­wil­li­gen Stan­dard-Brow­ser ver­such­te ich rasch mit der Neu-In­stal­la­ti­on der ak­tu­el­len Be­ta des IE 9 wie­der ins Lot zu brin­gen, lei­der zu­nächst ver­geb­lich. End­lich ließ sich das Pro­gramm aber zu ei­ner et­was aus­führ­li­che­ren Feh­ler­mel­dung her­ab, an­hand de­rer ich den ei­gent­li­chen Übel­tä­ter aus­fin­dig ma­chen konn­te: »Task­Bar Shuff­le« war das Sand­korn im Ge­trie­be, je­nes klei­ne Pro­gramm, wel­ches mir auf dem ol­len Haupt­rech­ner mit Win­dows XP das freie Ver­schie­ben und Um­sor­tie­ren der Pro­gramm-Schalt­flä­chen in der Task­lei­ste er­mög­licht. Un­ter dem ak­tu­el­len Win­dows 7 ist das klei­ne Tool nun­mehr ob­so­let, da die prak­ti­sche Funk­ti­on hier schon von Hau­se aus vor­han­den ist. Nach der De­instal­la­ti­on des Uti­li­ty woll­te auch der IE wie­der mit­spie­len. Na al­so. Ha­ken dran!

Dem un­re­gel­mä­ßi­gen Fest­plat­ten-Ticken war al­ler­dings weit schwie­ri­ger auf die Spur zu kom­men. An ei­nen sich an­kün­di­gen­den Hard­disk-Scha­den moch­te ich von An­fang an nicht glau­ben, da­zu war der Ap­pa­ril­lo zu neu und das Ge­räusch zu re­pro­du­zier­bar. Soll­te ich da­mit zu­rück in den La­den ge­hen und mich in al­les an­de­rer als flü­ster­lei­ser Um­ge­bung zum Ge­spött des Per­so­nals ma­chen? Die in lan­gen Jah­ren ge­won­ne­ne Er­fah­rung mit ka­pri­ziö­sen Ge­rät­scha­fen lie­ßen mich auf ei­ne lo­gi­sche (und letzt­lich ab­stell­ba­re) Er­klä­rung hof­fen. Ich fand sie schluß­end­lich in ei­nem User-Fo­rum: Der win­dows­ei­ge­ne In­di­zie­rungs­dienst zur Be­schleu­ni­gung von Da­tei­such­en war der ge­heim­nis­vol­le Stepp­tän­zer! Als ich die­sen in den Lauf­werks­ei­gen­schaf­ten von C: ab­ge­schal­tet hat­te, kehr­te doch noch Ru­he ein. Und das oh­ne je­de Kom­fort­ein­bu­ße: Da ich mei­ne Da­tei­en oh­ne­hin nach streng struk­tu­rier­tem Sche­ma ab­zu­le­gen pfle­ge, brau­che ich die Such­funk­ti­on al­len­falls ein­mal pro Halb­jahr, und dann kann sie ru­hig ein paar Se­kun­den län­ger brau­chen als sonst...

So­weit, so gut, der Rech­ner tut. Aber wie mit ihm ins Netz der Net­ze kom­men? Der sta­tio­nä­re (und wir er­in­nern uns, bis­lang sin­gu­lä­re) PC war über ein simp­les, aber zu­ver­läs­sig funk­tio­nie­ren­des DSL-Mo­dem an­ge­schlos­sen. Je­nes muß­te ei­nem Rou­ter wei­chen, und zwar ei­nem sol­chen mit WLAN-An­ten­ne. Aus der elek­tri­schen Bucht fisch­te ich mir die in sol­chen Fäl­len gern ge­nom­me­ne FRITZ!Box WLAN 3170 und löhn­te da­für nur ein gu­tes Drit­tel des ak­tu­el­len La­den­prei­ses, was um­so ver­büf­fen­der er­scheint, als das Ge­rät of­fen­kun­dig un­be­nutzt und der mit­ge­lie­fer­te Erst­käu­fer-Kas­sen­bon kei­ne drei Wo­chen alt war. Was mag da wohl ab­ge­lau­fen sein? Egal, das an­dern­orts wo­mög­lich un­pas­sen­de Weih­nachts­ge­schenk kam uns hier ge­ra­de recht und be­kam so­gleich ein ku­sche­li­ges Plätz­chen in der gu­ten Stu­be zu­ge­wie­sen:

zonebattler's FRITZ!Box WLAN 3170

Ob­wohl die Ver­käu­fe­rin das Mit­sen­den von Be­die­nungs­an­lei­tung und In­stal­la­ti­ons-CD zu­nächst ver­gaß (spä­ter aber auf An­fra­ge flugs nach­hol­te), ging die Ein­rich­tung des far­ben­fro­hen Käst­chens schnell und un­kom­pli­ziert über die Büh­ne, man fin­det die ein­schlä­gi­ge Do­ku­men­ta­ti­on ja auch auf der Home­page des Her­stel­lers. Was jetzt noch et­was ge­wöh­nungs­be­dürf­tig ist, ist das se­pa­ra­te An- und Aus­schal­ten des neu­en Rou­ters. Das bis­her ein­ge­setz­te Mo­dem ließ ich über ei­ne au­to­ma­ti­sche Ma­ster-/S­lave-Steck­do­sen­lei­ste vom PC an- und aus­knip­sen, jetzt frei­lich soll der Rou­ter zu­wei­len auch dann das WLAN für den Klapp-Knirps auf­span­nen, wenn der Mi­ni­tower un­ter dem Schreib­tisch aus­ge­schal­tet bleibt. Aber auch das wird sich prag­ma­tisch hand­ha­ben las­sen und schnell ein­spie­len.

Ei­nen kom­pak­ten und leich­ten Zweit­rech­ner nimmt man na­tür­lich ger­ne mit auf die Walz, er­mög­licht er ei­nem doch z.B. das kom­mo­de Blog­gen im Rog­gen oder auch nur die ge­wohn­te Früh­stücks­lek­tü­re di­ver­ser gro­ßer Feuil­le­tons im Bett am Raps­feld. Zu die­sem Be­hu­fe braucht es ei­nen mo­bi­len In­ter­net-Zu­gang über die Reich­wei­te des hei­mi­schen Draht­los-Net­zes hin­aus, und da­mit kom­men wir zu je­ner »wei­ßen Zun­ge«, die im obe­ren Bild so pro­mi­nent aus dem Ge­häu­se ragt. Ur­sprüng­lich hat­te ich ja vor, mir vom Dis­coun­ter um die Ecke so ei­nen In­ter­net-Stick zu ho­len. Der eher ne­ga­ti­ve Te­nor der re­cher­che­hal­ber zu­ta­ge­ge­för­der­ten Kun­den­stim­men ließ mich aber da­von Ab­stand neh­men und mein Heil im au­ßer­or­dent­lich gut be­leu­mun­de­ten FONIC Surf-Stick su­chen. Gu­te Netz­ab­deckung und pro­blem­lo­se Funk­ti­on ha­be ich ge­sucht, bei­des ha­be ich in re­kord­ver­däch­ti­ger Zeit frei Haus ge­lie­fert be­kom­men. Das da­zu­ge­hö­ri­ge Ta­rif­mo­dell ist fair und sim­pel: Je­der Ka­len­der­tag mit Ein­wahl ins Netz ko­stet zwei­eu­ro­fuff­zich einsneun­und­neun­zich (un­ab­hän­gig vom über­tra­ge­nen Da­ten­vo­lu­men), wo­bei die mo­nat­li­chen Ko­sten bei EUR 25,00 EUR 20,00 ge­deckelt wer­den: Auch Viel­nut­zer zah­len al­so al­len­falls für zehn Ta­ge im Mo­nat, der Rest geht aufs Haus. An­ge­sichts die­ser kla­ren Kon­di­tio­nen lei­ste ich mir den Lu­xus, di­ver­sen in Fo­ren ge­le­se­nen Op­ti­mie­rungs-Tricks nicht wei­ter nach­zu­ge­hen...

Po­ten­ti­el­len Nach­ah­mern sei die Nürn­ber­ger Fi­lia­le der Fir­ma Arlt Com­pu­ter am Plär­rer wärm­stens emp­foh­len: Dort be­kommt man ei­ne nütz­li­che Neo­pren-Ta­sche für den Flach­mann beim gleich­zei­ti­gen Kauf des Net­books für den hal­ben Preis mit da­zu, und zehn Mark ha­ben und nicht-ha­ben sind schon 20 Mark, wie des zonebattler’s Oma se­lig zu sa­gen pfleg­te. Das gilt im Eu­ro-Zeit­al­ter gleich dop­pelt!

Sonntag, 16. Januar 2011

Win­ter­schluß­ver­kauf

Nach ei­ner faul­heits­be­ding­ten Pau­se von meh­re­ren Jah­ren ha­be ich mich jetzt end­lich wie­der da­zu auf­raf­fen kön­nen, mit dem Ver­kauf mei­ner über­zäh­li­gen Hab­se­lig­kei­ten zu be­gin­nen: Im Lau­fe der Zeit ha­ben sich so vie­le Din­ge an­ge­sam­melt (und platz­rau­bend an­ge­sta­pelt), die ei­ner­seits viel zu scha­de zum Weg­wer­fen, an­der­seits zu sehr von nost­al­gisch-zeit­ge­schicht­li­chem Wert sind, um ei­ne sinn­vol­le Spen­de für das na­he Ge­braucht­wa­ren­kauf­haus ab­zu­ge­ben. Ein gu­tes Bei­spiel ist die­ser Phil­ips Elek­tro­nik-Ex­pe­ri­men­tier­ka­sten aus den spä­ten 1970er Jah­ren:

Philips Elektronik Experimentierkasten EE 2003

Ich hat­te wei­land als ju­gend­li­cher Bast­ler und Tüft­ler ge­nau den glei­chen Ka­sten im Ein­satz, wo­mög­lich wä­re er in mehr oder we­ni­ger gu­tem Er­hal­tungs­zu­stand so­gar noch ir­gend­wo im El­tern­haus wie­der­zu­fin­den. Mein hier ab­ge­bil­de­tes Ex­em­plar in­des ha­be ich vor zwei oder drei Jah­ren vom Floh­markt ge­ret­tet, es ist er­staun­li­cher­wei­se un­be­spielt und mit­hin der Wunsch­traum ei­nes je­den Samm­lers. An ei­nen sol­chen wird der Ka­sten dann letzt­lich auch ge­hen, und mei­ne da­ma­li­ge In­ve­sti­ti­on im Wert ei­nes Tor­ten­stücks wird ei­ne traum­haf­te Ren­di­te ab­wer­fen, von der selbst der kri­mi­nell­ste Bank­ster nur träu­men kann. Wo­bei die Ta­schen­geld-Auf­bes­se­rung – in ab­so­lu­ten Zah­len be­trach­tet – na­tür­lich trotz­dem längst nicht da­zu rei­chen wird, noch heu­er in den fröh­li­chen Vor­ru­he­stand zu ge­hen...

Kleinbild-Kamera Agfa Optima electronic

Die Hö­he des Ver­kaufs­er­lö­ses ist mir da­bei aber gar nicht so wich­tig: Es geht mir vor al­lem dar­um, daß mei­ne »Schät­ze« in gu­te Hän­de kom­men, sprich den Weg zu an­de­ren Lieb­ha­bern fin­den, die mei­ne Pre­tio­sen zu schät­zen wis­sen und sie gut be­wah­ren wer­den. Bei al­tem Tech­nik­kram funk­tio­niert das so gut wie im­mer: Da Kna­ben be­kannt­lich nur et­wa sie­ben Jah­re alt wer­den (und da­nach nur noch wach­sen), sind sie nach dem Er­rei­chen ih­rer ma­xi­ma­len Grö­ße (und ins­be­son­de­re auch dann, wenn sie wie­der zu schrum­peln be­gin­nen) ger­ne be­reit, für die ma­te­ri­el­le In­kar­na­ti­on ih­rer ei­ge­nen Kin­der- und Ka­det­ten­träu­me gu­tes Geld für gu­te Wa­re sprin­gen zu las­sen, wenn es nur je­ne Spiel­zeu­ge sind, die sie da­mals selbst be­sa­ßen (oder sich da­nach mit am Schau­fen­ster platt­ge­drück­ter Na­se ver­zehr­ten). Ne­ben jahr­zehn­te­al­ten Ex­pe­ri­men­tier­kä­sten (die in un­be­spiel­tem Zu­stand zu fin­den na­tür­lich auch mir als Floh­markt-Trüf­fel­schwein nur noch sel­tenst ge­lingt) sind es ins­be­son­de­re al­te Hi­Fi-Ge­rä­te, die heut­zu­ta­ge mit­un­ter zu aber­wit­zi­gen Sum­men weg­ge­hen, wel­che ein Mehr­fa­ches ih­res da­ma­li­gen Neu­prei­ses be­tra­gen kön­nen...

CD-Player GRUNDIG CD 35

Zu mei­ner Freu­de ist das Ein­stel­len ei­ge­ner An­ge­bo­te in die »elek­tri­sche Bucht« heut­zu­ta­ge ein­fa­cher denn je, auch wenn das An­fer­ti­gen aus­sa­ge­kräf­ti­ger Fo­tos und das Ver­fas­sen de­tail­ge­treu­er Be­schrei­bungs­tex­te na­tür­lich selbst den Rou­ti­nier ei­ni­ges an Zeit ko­stet. Den­noch: Ist man erst­mal wie­der drin und stellt al­le paar Ta­ge ein bis zwei Of­fer­ten be­reit, dann kriegt man das qua­li­fi­zier­te An­prei­sen und die spä­te­re lo­gi­sti­sche Ab­wick­lung (Kor­re­spon­denz, In­kas­so, Ver­packung und Ver­sand) mit mi­ni­ma­lem Auf­wand und qua­si ne­ben­her auf die Rei­he. Und Spaß macht es ja schließ­lich auch (mir je­den­falls).

militärisches Kartenspiel zur Flugzeugerkennung

Mich wür­de in­ter­es­sie­ren, wie­viel Pro­zent al­ler ver­schick­ten Päck­chen und Pa­ke­te heut­zu­ta­ge dem Aus­tausch von Ge­braucht­wa­ren zu­zu­rech­nen sind: Was dem Ei­nen sein Bal­last, ist des An­de­ren Be­gehr, und erst das In­ter­net hat es ge­schafft, für pri­va­te An­ge­bo­te jen­seits von Im­mo­bi­li­en und Kraft­fahr­zeu­gen ei­nen be­stens funk­tio­nie­ren­den Se­cond-Hand-Markt zu eta­blie­ren. Das freut vie­le, aber na­tür­lich nicht al­le, ins­be­son­de­re nicht die Her­stel­ler, die ger­ne neu­en Krem­pel ver­kau­fen wür­den, statt den al­ten her­um­ge­scho­ben zu wis­sen (und dar­an nichts zu ver­die­nen). Aber so ist das halt, der Geist ist aus der Fla­sche und geht nicht mehr hin­ein. Au­ßer­dem hat sich der vir­tu­el­le Han­del ja auch auf den Neu­wa­ren­ver­trieb höchst be­flü­gelnd aus­ge­wirkt...

Gameboy-Vorläufer MB MicroVison von 1979

Doch da­mit ge­nug der markt­theo­re­ti­schen Be­trach­tun­gen: In mei­ner Nacht­tisch­schub­la­de harrt ein Dut­zend Arm­band­uh­ren mit längst leer­ge­lutsch­ten Knopf­zel­len dar­auf, von mir vor­teil­haft ab­ge­lich­tet und po­ten­ti­el­len In­ter­es­sen­ten an­ge­dient zu wer­den. Mir reicht mein me­cha­ni­sches Zeit­ei­sen bis ans En­de mei­ner Ta­ge, da­her weg mit den Alt­la­sten, selbst wenn das in die­sem Fall de­fi­ni­tiv ein Drauf­zahl­ge­schäft wer­den wird. Ei­ne lee­re (und wie­der an­der­wei­tig nutz­ba­re) Schub­la­de ist frei­lich auch ein schö­ner Ge­winn!

Sonntag, 26. Dezember 2010

Ei­nes für al­les

Was tun mit den zu Weih­nach­ten er­hal­te­nen Geld­ge­schen­ken oder den durch Um­tausch un­ge­lieb­ter Prä­sen­te er­hal­te­nen Bar­mit­teln? Das hier kann je­der rich­ti­ge Mann ge­brau­chen, wie die zahl­rei­chen Kun­den­re­zen­sio­nen nach­drück­lich be­wei­sen!

Freitag, 24. Dezember 2010

Kal­te-Kaf­fee-Kap­sel-Kunst

Dem Bei­spiel ei­nes krea­ti­ven Künst­lers fol­gend, ex­pe­ri­men­tiert des zonebattler’s bes­se­re Hälf­te der­zeit mit der Her­stel­lung von Mo­de­schmuck aus lee­ren Nes­pres­so-Kap­seln. Ein er­stes Pro­to­typ-Frag­ment schaut schon recht viel­ver­spre­chend aus:

Kette aus leeren Nespresso-Kapseln

Da wir im ei­ge­nen Haus­halt Kaf­fee­ge­trän­ke blech­ab­fall­frei mit ei­ner an­ti­ken Tchi­bo Pic­co her­zu­stel­len pfle­gen, sind wir beim Roh­ma­te­ri­al für die Zier­rat-Pro­duk­ti­on auf ex­ter­ne Hil­fe an­ge­wie­sen: Wer im­mer im nä­he­ren Um­kreis heu­te von Christ­kind und/oder Weih­nachts­mann ei­ne neu­mo­di­sche Nes­pres­so-Kaf­fee­ma­schi­ne ge­schenkt be­kommt, wird hier­mit freund­lichst er­sucht, die be­nutz­ten Pa­tro­nen für uns auf­zu­he­ben: Den bun­ten Alu­mi­ni­um-Be­chern wird ei­ne zwei­te Kar­rie­re als Schmuck­stück ga­ran­tiert, und das ist doch al­le­mal bes­ser (und mon­dä­ner) als im Müll zu lan­den...

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Last Mi­nu­te Ge­schenk-Ser­vice

Des zonebattler’s bes­se­re Hälf­te hat ei­nen Ap­ple iPod Touch neue­ster Bau­art (32 GB) ge­schun­ken ge­kro­chen, für den wir in un­se­rem Haus­halt kei­ner­lei Ver­wen­dung se­hen. Falls je­mand aus der Le­ser­schaft das noch ori­gi­nal­ver­pack­te und ‑ver­sie­gel­te Ge­rät ha­ben möch­te: Für EUR 250,00 ist es zum Schnäpp­chen­preis wohl­feil!

Donnerstag, 4. November 2010

Ticktack-Tak­tik

Freund Le­xi­ka­li­ker hat­te mir un­längst ei­nen ticken­den Floh ins Ohr ge­setzt: Oh­ne Un­ter­laß schwärm­te er mir von sei­nen zahl­rei­chen Zeit­ei­sen vor, na­ment­lich von den schö­nen Au­to­ma­tik-Zwie­beln der Se­rie 5 von Sei­ko. [1] Nun ist es ja nicht so, daß der zone­batt­ler kei­ne Arm­band­uh­ren be­sä­ße, er hat ganz im Ge­gen­teil ein Dut­zend da­von in der Nacht­tisch-Schub­la­de lie­gen! Die­se frei­lich däm­mern al­le­samt in schein­to­tem Zu­stand ei­ner höchst un­ge­wis­sen Zu­kunft ent­ge­gen, denn sie lei­den an lee­ren Bat­te­rien und schmol­len stil­le...

Wenn man al­ler­dings in die Jah­re kommt, dann schei­nen ei­nem ge­die­ge­ne Me­cha­nik und En­er­gie­aut­ar­kie weit wich­ti­ger zu sein als höch­ster Prä­zi­si­ons­lauf, wes­halb der Wunsch nach ei­ner rein me­cha­ni­schen Au­to­ma­tik-Uhr lang­sam aber si­cher in des Au­tors Hirn Ge­stalt an­nahm. [2] Er schlief noch ein paar­mal drü­ber, dann de­le­gier­te er den Be­schaf­fungs­akt an sei­nen zeit­mes­ser­af­fi­nen Kum­pa­nen. Ge­stern kam die­ser auf ei­ne Stipp­vi­si­te vor­bei, und das hat un­ser­ei­ner nun da­von:

zonerbattler's neue Seiko 5

Das vor­hin am­bu­lant auf dem Eß­zim­mer­tisch ar­ran­gier­te Still­le­ben [3] zeigt das edel­stäh­ler­ne und sat­te 144 Gramm wie­gen­de Mo­dell SNZG13J1, wel­ches wie die an­de­ren »Fün­fer« auch über ei­nen Glas­bo­den ver­fügt, durch den sich das Wer­keln des Wer­kes vor­treff­lich be­ob­ach­ten läßt: sehr me­di­ta­tiv und un­ter­halt­sa­mer als fern­zu­se­hen!

In­ter­es­sant an den äu­ßerst wer­tig ver­ar­bei­te­ten Sei­kos ist meh­rer­lei: Er­stens wer­den hier­zu­lan­de nur ei­ni­ge we­ni­ge Mo­del­le (zu eher üp­pi­gen Prei­sen) an­ge­bo­ten, das Gros der aus­ufern­den Pro­dukt­pa­let­te wird of­fi­zi­ell nur in asia­ti­schen Ge­fil­den ver­trie­ben, wo die Ver­sor­gung mit Knopf­zel­len für Quarz­uh­ren an­geb­lich pro­ble­ma­tisch wä­re. Ei­ne schwer zu be­grei­fen­de Ex­port-Po­li­tik, die über­dies wohl da­für sor­gen soll, daß der vor­geb­li­che Edel-Nim­bus der Mar­ke in Deutsch­land kei­nen Scha­den nimmt [4].

Zwei­tens sind die­se Uh­ren er­staun­lich preis­wert, sie fan­gen schon im zwei­stel­li­gen Eu­ro-Be­reich an und he­ben auch bei den mas­si­ven Top-Mo­del­len kei­nes­wegs in aber­wit­zi­ge Hö­hen ab: Mein im obi­gen Bild ge­zeig­ter Im­port-Chro­no­me­ter stammt von ei­nem freund­li­chen Hol­län­der und hat mich ge­ra­de mal EUR 130,00 ge­ko­stet...

Drit­tens sind die ein­schlä­gi­gen Fach-Fo­ren voll von be­gei­ster­ten Be­sit­zern, die den nach­ge­ra­de le­gen­dä­ren Sei­ko 5ern un­ver­wüst­li­che Ro­bust­heit und prä­zi­sen Lauf über Jah­re, wenn nicht gar Jahr­zehn­te be­schei­ni­gen. Wor­an ich kei­ne Se­kun­de zwei­fe­le: Ver­mut­lich brau­che ich mich zu mei­nen Leb­zei­ten um Er­satz nicht mehr zu sor­gen! Wo­bei schon jetzt die Ver­su­chung an mir nagt, mir viel­leicht noch die­se, die, je­ne, die da, die auch noch, die­se, je­ne dort, die hier und ggf. auch noch die­se da zu­zu­le­gen...

 
[1] Die »5« steht sub­sum­mie­rend für die Merk­ma­le Au­to­ma­tik­werk, stoß­fest, was­ser­fest, Da­tums­an­zei­ge, Wo­chen­tags­an­zei­ge, die al­len Mo­del­len der Se­rie ge­mein sind.

[2] Trieb­ver­stär­kend kam zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen die un­längst er­fah­re­ne Wir­kung auf Drit­te hin­zu, die von (wirk­lich oder schein­bar) no­blen Uh­ren aus­zu­ge­hen scheint.

[3] Ja, das Blatt rechts oben stammt von ei­nem Ging­ko-Baum in Bü­ro-Nä­he...

[4] Da­bei ist Sei­ko nach mei­nen Be­ob­ach­tun­gen in Deutsch­land kaum noch im sta­tio­nä­ren Han­del prä­sent, könn­te al­so mit krea­ti­ver Pro­dukt­po­li­tik eher Markt­an­tei­le ge­win­nen als (noch wei­ter) ver­lie­ren.

Sonntag, 1. August 2010

Zell­tei­lung

 
 
Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth
 
28. Jul. 2010

 

Deko-Ausverkauf beim Fürther Woolworth
 
1. Aug. 2010
 
 
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