Montag, 22. Mai 2006
...ist mir diese Pfundpackung Schokostreusel, die ich letzten Samstag zwecks gediegener Dessert-Veredelung im »Globus« zu Idar-Oberstein erstanden habe:
Was bitteschön bedeutet Konsumstreusel? Daß die Ware aus geheimen, erst jetzt aufgefundenen Hamster-Lagern der untergegangenen DDR stammt? Daß die Leckerlis zum Konsum gedacht sind (zu was freilich sonst)? Oder daß ich als Käufer gehalten bin, das halbe Kilo ohne schuldhaften Verzug schnellstmöglich in mich (oder andere) hineinzustopfen?
Samstag, 6. Mai 2006
Um kurz nach 8:00 Uhr habe ich heute dem Flaschen-Rücknahmeautomaten im benachbarten ALDI erstmalig NORMA-Flaschen zum Fraße vorgeworfen, die der Blechkamerad nach kurzem Zögern akzeptierte und klaglos zermuhl. So soll es sein, und ich denke, das wird nicht nur die Bequemlichkeit der Konsumenten fördern, sondern auch die Zahl der in die Landschaft geschmissenen PET-Behälter nachhaltig verringern. Zeit is worn, wie der Franke sagt...
Dienstag, 4. April 2006
Die natürliche Evolution befördert seit jeher das Stärkere, Lebenstüchtigere, Bessere. Wobei man darüber diskutieren kann, ob das gegenwärtige Top-Modell homo sapiens nicht noch einige grundlegende Firmware-Updates vertragen könnte, zumal es sich anschickt, seine Lebensgrundlage nachhaltig zu (zer)stören. Aber sei’s drum, ich will ja auf was ganz anderes hinaus, nämlich auf die Evolution der technischen Gerätschaften: Da metastasiert der Wahnsinn schon seit längerem in alle Richtungen...
Heute habe ich zum Beispiel nach einem reisetauglichen Akku-Ladegerät Ausschau gehalten, welches die zylindrischen Energiespender für die neue Digitalkamera auch in fernen Ländern und vor allem im Camping-Urlaub abseits aller Steckdosen wieder mit reichlich Elektronen befüllen kann. Während die Gehäuse von derlei mobilen Gerätschaften früher typischer- und höchst praktischerweise aus schwarzem, durchgefärbtem Kunststoff bestanden, sind heute so gut wie sämtliche Produkte aller Hersteller silberfarben spritzlackiert. Wie die meisten billigen und nicht-mehr-ganz-so-billigen Kompakt-Kameras halt auch.
Das mag gut aussehen, solange die Dinger eingeblistert im Verkaufsständer hängen und um die Gunst der Kundschaft buhlen. Im täglichen Betrieb reibt, schabt oder stößt sich die hauchdünne Lackschicht selbst bei pfleglicher Behandlung bald an den Ecken, Kanten und hervorstehenden Teilen ab und die äußerliche Pracht ist schnell dahin. Die Industrie mag das sogar freuen, auch so kann man schließlich wieder Lust auf etwas Neues erwecken. Auf Aspekte wie Energie- und Ressourcenverschwendung für kurzlebige Produkte will ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, ich frage mich aber, wie weit der Unfug wohl noch gehen wird, mit überkandideltem Produktdesign die Grenzen des Sinnvollen immer weiter hinter sich zu lassen: In der Natur merzt die Selektion den Unfug aus, in des Menschen künstlicher Welt scheint jeder Blödsinn gedeihen zu können...
Montag, 3. April 2006
Duschgels und Haarshampoos lassen sich ohne jede Wirkungseinbuße im Verhältnis 1:2 strecken, sprich mit Leitungswasser verdünnen (1 Teil Produkt, 2 Teile Wasser). Am besten füllt man die Mischung in ausgediente Kunststoff-Flaschen mit Pump-Aufschäummechanismus ab und gibt ggf. ein paar kleine Metallkugeln zum leichteren Durchschütteln hinein.
Der zonebattler, dessen primatentypisch üppige Schambehaarung von den Füßen bis zur Halskrause reicht, kann den verdünnten Pflegemitteln weiterhin gut schäumende und reinigende Wirkung attestieren. Und das bei minimalem Aufwand und um 2/3 reduzierten Kosten...
Samstag, 1. April 2006
Bei passablen Wetter bestreifte der zonebattler heute den großen Flohmarkt an der Ecke Rothenburger Straße / Schwabacher Straße / Gebersdorfer Straße. Der ist recht ausgedehnt und die Mischung aus Profi-Händlern und Privatleuten geht in Ordnung. Nicht zuletzt aufgrund des allgemein niedrigen Preisniveaus ist mir dieser Markt eine Empfehlung wert. Wegen der Termine der etwa zweimal im Monat samstags stattfindenden Massen-Trödelei konsultiere man die Homepage des Veranstalters.
Freitag, 31. März 2006
Bei einer unserer seltenen innerstädtischen Einkaufsfahrten (sonst werden allfällige Besorgungen regelmäßig zu Fuß erledigt) ist mir vorhin aufgefallen, daß es inzwischen alle paar hundert Meter einen riesigen Matratzen-Laden gibt. Warum dieses? Sind die Menschen hygiene-bewußter oder ‑hysterischer geworden? Ziehen sie alle paar Monate um und wollen oder können sie das Trumm dann nicht mitschleppen? Liegen sie sich den Rücken krumm auf minderwertiger Ware und kaufen deshalb alsbald neuen Schrott? Oder sind Matratzenläden Mafia-durchsetzte Geldwasch-Anstalten? Wie auch immer: Der zonebattler liegt seit zwanzig Jahren (und wer weiß noch wie lange) auf einer Qualitäts-Latexmatratze, die bis heute kein bißchen durchgelegen ist und sich in jeder Hinsicht so frisch präsentiert wie damals beim Kauf...
Donnerstag, 23. März 2006
Bestens erhaltener Sperrmüll findet sich in Fürth allerorten und fast täglich, da muß selbst der zonebattler manch’ preisgegebenes Stück notgedrungen stehenlassen:
In diesem Fall fiel ihm das schon aus Geschmacksgründen nicht weiter schwer, das stimmige Arrangement indessen heischte (hisch?) nach bildlicher Konservierung...
Montag, 13. März 2006
...Dritten! Im Fürther AuktionsHaus Behringer fällt der Hammer in schneller Folge. Muß er auch, denn bei jeder Versteigerung kommen hunderte, wenn nicht tausende Gegenstände zum Verkauf: Das breite Repertoire in den Sparten Antiquitäten, Möbel, Kunst, Spielzeug und Varia umfaßt so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann (und auch einiges, was man sich bis dato nicht hätte träumen lassen). Die März-Auktion steigt bereits am kommenden Wochenende (17./18./20.03.2006).
Heute, am letzten Tag der Vorbesichtigung, besteht noch bis 19:00 Uhr die Möglichkeit, das Angebot zu prüfen und für sich persönlich nach banalem Plunder und begehrenswerten Schätzchen zu sortieren. Der zonebattler hat das bereits vorgestern getan und zeigt nachfolgend ein paar Impressionen:
Eine besondere Vorahnung wurde unverhofft zur Realität: Zwischen all’ dem alten Krempel stieß ich auf einmal auf den von weither angereisten Don Alphonso, mit dem ich demnächst die 1. Fränkische Bloglesung bestreite. Dem Don war ich noch nie leibhaftig begegnet, und so war mir das zufällige Zusammentreffen just zwei Wochen vor unserem gemeinsamen Auftritt ein besonderes Vergnügen:
Hier stand er unsichtbar nur einen guten Meter neben mir, uns trennte der große alte Schrank rechts im Bild. Dank eines (mehr oder weniger) antiken Garderoben-Spiegels erhaschte ich aber über Bande ein Spiegelbild des Blog-Altmeisters. Nachdem ich anschließend noch andere Bekannte und Freunde unverhofft beim Stöbern erwischte, kann ich das AuktionsHaus Behringer nachhaltig empfehlen: Es ist in mehr als einer Hinsicht für (mindestens) eine Überraschung gut!
Montag, 27. Februar 2006
Im Erdgeschoß des ehemaligen Modehauses Bätz in der Fürther Gebhardtstraße hat sich übergangshalber ein Resteverwerter der besonderen Art eingemietet: »BILLIX« heißt der Laden, in welchem in den nächsten Wochen palettenweise Postenware der Discounterkette PLUS vertickt wird [1]:
Da sich die wöchentlich wechselnden Non-Food-Angebote in den Supermärkten offenbar immer seltener flott und vollständig abverkaufen lassen, lohnt sich wohl die Einrichtung einer solchen »Ramschverschleuderungsanstalt«... Immerhin, die Preise sind um satte 50% reduziert! Das macht zwar manchen Artikel in der Tat zum konkurrenzlosen Schnäppchen, doch fragt sich der zonebattler, ob im Interesse der geschundenen Umwelt und der begrenzten Rohstoff-Ressourcen nicht mancher billige Fernseher, Brotback-Automat, Akkuschrauber, Trecking-Stiefel, Werkstattwagen, DVD-Player oder Computertisch besser unproduziert bliebe. Zumal von Qualitätsware nicht immer die Rede sein kann. Na ja.
Der Discounter macht (außer beim Preis) keine halben Sachen: Reichlich neue Einkaufswagen und eine mindestens vierköpfige Mannschaft in adretten PLUS-Kitteln zeigen zweifelsfrei, daß hier professionell zu Werk gegangen wird. Und, wie es mir bei meinem eher zufälligen Spontanbesuch erschien, durchaus mit Erfolg: Die Kasse klingelte jedenfalls recht oft, mancher »Langsteher« mutierte dank der erheblichen Preisreduzierung nun doch noch zum »Schnelldreher«!
[1] BILLIX, Gebhardtstraße 33–35, 90762 Fürth i. Bay. Öffnungszeiten: Noch bis zum 15.04.2006 jeweils Donnerstag bis Samstag 10:00–19:00 Uhr.
Nachtrag vom 11. Mrz. 2006:
Entgegen der ursprünglichen Ankündigung wird der Abverkauf schon heute beendet. Um 19:00 Uhr ist endgültig Schluß mit lustig billig!
Freitag, 10. Februar 2006
Wie in diesem Weblog schon mehrfach erwähnt, sucht (und findet) der zonebattler gerne verkannte Schätze in Sperrmüllhaufen und auf Flohmärkten. Damit das solcherart trainierte Trüffelschwein außerhalb der eigentlichen Saison (also just beim gegenwärtig naßkalten Matschwetter) nicht aus der Übung kommt, empfehlen sich gelegentliche Besuche in den umliegenden Gebrauchtwarenhöfen:
In Fürth-Bislohe [1] und in Veitsbronn-Siegelsdorf [2] finden sich zwei derartige Einrichtungen, die gespendeten Hausrat an jedermann (und jederfrau) zu (meist) echten Schnäppchenpreisen veräußern. Überwiegend sind Möbel im Angebot, aber auch jede Menge Geschirr, Elektrogeräte, Bücher, Schallplatten, Lampen, Kleidung u.a.m. Da mit derartigen Läden Langzeitarbeitslose in Brot, Arbeit und Würde gesetzt werden und obendrein der unerhörten Ressourcenverschwendung in unserer Überflußgesellschaft ein bißchen Paroli geboten werden kann, sind solche Inititativen in jeder Hinsicht unterstützenswert! Zumal dann, wenn man auch noch fündig wird: Des Autors rot-weiße Retro-Küche verfügt neuerdings über eine wunderschöne Elektro-Warmhalteplatte, die ihn gerade mal 1,50 EUR gekostet hat...
Neugierig geworden? Dann nix wie hin! Das Angebot wechselt ständig und ist nicht vorhersehbar, aber genau das macht ja den eigentlichen Reiz an der Sache aus. Und wenn im eigenen Haushalt etwas nicht mehr benötigt wird, aber ansonsten noch gut in Schuß ist, dann gibt man es dort ab und speist es wieder in den Warenkreislauf ein... So haben andere was davon und nicht zuletzt auch unsere Umwelt!
[1] Gebrauchtwarenhof Bislohe, Industriestraße 46 (Rückgebäude), 90765 Fürth-Bislohe, Tel. 0911–307320; geöffnet Mo-Fr 10–18 Uhr, 1. Sa im Monat 10–16 Uhr.
[2] Gebrauchtwarenhof Siegelsdorf, Reitweg 12a, 90587 Veitsbronn-Siegelsdorf, Tel. 0911–740170; geöffnet Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr.
Nachtrag vom 20. Feb. 2010:
Die Adressen und Öffnungszeiten aller Filialen sind mittlerweile online nachzulesen.
Donnerstag, 29. Dezember 2005
In seiner Retro-Küche verspeist der zonebattler sein Frühstück von fröhlich-frech-floral verzierten Tellern, die ihm ein glücklicher Zufall letztes Jahr auf einem großen Flohmarkt unter die Augen spielte:
Danach ist ihm immer recht blümerant zumute und der Arbeitstag läßt sich dadurch erheblich leichter ertragen...
Das »für ’nen Appel und ’n Ei« erworbene Kaffee-Service war leider schon beim Kauf nicht mehr ganz komplett (auch ging mir beim dekorschonenden Waschen von Hand unlängst eine Tasse zu Bruch), so daß ich jetzt hier eine Suchanzeige lanciere:
Wer Einzelteile (insbesondere Tassen und Teller) dieses vermutlich aus den 1970er Jahren stammenden Geschirrs der Traditionsmarke Winterling (Marktleuthen) hat bzw. findet und an mich weitervermitteln kann, kriegt mein halbes Königreich und meine Tochter zur Frau neben der Erstattung von Kaufpreis nebst Portokosten noch einen schönen Überraschungs-Bonus aus meinem gepflegten DVD-Fundus. Details vereinbaren AnbieterInnen bitte per Mail mit mir!
Nachtrag vom 21. Feb. 2006:
Dieser Tage sorgte ein Schutzengel dafür, daß unser schönes Blümchen-Geschirr haarscharf eine kleine Katastrophe überlebte...
Mittwoch, 21. Dezember 2005
Obzwar ich inzwischen von jeglichem Sammlerwahn weitgehend kuriert bin, juckt es mich doch hin und wieder in den Fingern, wenn ich beim wöchentlichen Lebensmittel-Einkauf über irgendwelche (eher nicht-eßbaren) Schnäppchenangebote stolpere: Tatsächlich habe ich dieser Tage eine (objektiv) warme und (subjektiv) wunderschöne Winterjacke gleich zweifach (in zwei 350 km voneinander entfernten Filialen) erstanden, so preiswert und einmalig erschien mir der unverhoffte Fund beim Discounter.
Beim Nachdenken über die Wertschöpfungskette (wieviel verdient wohl die fleißige Näherin in Fernost, wenn eine ordentlich ausgestattete und verarbeitete Steppjacke dem Verkäufer am anderen Ende der Welt bei EUR 14,95 Verkaufspreis immer noch Gewinn abwirft!) fiel mir dann nebenbei ein und auf, daß die »Eichung« des persönlichen Preisempfindens wohl zu Jugendzeiten erfolgt, in der Phase des größten Wünschens, Wollens und Konsumierens. Da erwirbt man dann typischerweise ein Gespür für Qualitäten und angemessene Preise, zumindest bei jenen Dingen, für die man sich in dieser Lebensphase gesteigert interessiert.
Demzufolge blinzelt ein Mitvierziger wie ich, der mit etwa 25 Lenzen seine erste (und bislang einzige, da immer noch allerbestens erhaltene) Schlagbohrmaschine für 150 DM erstanden hat, ungläubig bis fassungslos mit den Augen, wenn ein auf den ersten Blick vergleichbar wertiges Teil heute für 8,88 EUR im Baumarkt zu haben ist! Da kostet es mich dann einiges an Überwindung, solide Stichsägen und Schwingschleifer-Schnäppchen zum ähnlichen Preis dennoch liegenzulassen: Die im Grunde lachhafte »Schutzgebühr« erscheint mir als dermaßen niedrig, daß sie einen zwanghaft-animalischen Zuschnapp- und Kaufreflex auszulösen droht, auch wenn die Großhirnrinde mahnend soufliert, daß derlei Occasionen regelmäßig wiederkehren und ich bis dahin vermutlich weder was zu sägen noch was zu schleifen habe...
Mein persönliches Fazit: Ich muß wohl verstärkt versuchen, mein Preisgefühl bewußt nachzueichen und neu einzujustieren, was aber nicht so einfach zu sein scheint, wie es sich zunächst anhört. Geht das jemandem da draußen ebenso? Ich bitte meine LeserInnen um Kommentare!
Süßer und scharfer Senf: