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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 3. April 2014

Be­am­ten­schick­sal

verdrießliche Meldung auf des zonebattler's Büro-Bildschirm
Dienstag, 25. März 2014

Ket­ten­hund

steinerner Wächter vor einem Ladengeschäft in der Fürther Königstraße
Mittwoch, 19. März 2014

Prin­zes­sin­nen­rol­ler

Disney-Kitsch-Kinder-Roller am Nürnberger Aufseßplatz
Samstag, 7. Dezember 2013

Schock am Sams­tag

Der zone­batt­ler tappt zum Brief­ka­sten run­ter, öff­net ihn, und ... ei­ne Flut an Brie­fen fällt ihm ent­ge­gen und auf den kal­ten Bo­den des Haus­flurs. 24 Stück an der Zahl, ein kaum zu über­bie­ten­der Re­kord!

20 Stück da­von kom­men er­staun­li­cher­wei­se vom glei­chen Ab­sen­der, ei­ner der von uns vor Jah­ren be­spiel­ten Di­rekt­ban­ken:

20 Biefe, 1 Absender: unverhoffter Papier-Segen

We­gen Nicht-An­schau­ung der in der elek­tri­schen Post-Box ab­ge­leg­ten Mit­tei­lun­gen und Kon­to­aus­zü­ge sieht sich die Bank ver­pflich­tet, uns al­le ver­schmäh­ten Do­ku­men­te nun­mehr in Pa­pier­form zu­zu­stel­len. Was uns theo­re­tisch je 10 x 0,58 EUR = 5,80 EUR Faul­heits-Por­to ko­sten wür­de. Prak­tisch ste­hen nach wie vor nur je 0,01 EUR auf den längst ver­wai­sten Ta­ges­geld-Kon­ten, so daß da nix zu ho­len ist.

Ob wir des­halb ir­gend­wann mit dem Be­such des Ge­richts­voll­zie­hers zu rech­nen ha­ben? Ich hof­fe nicht! Je­den­falls wer­de ich mich dem­nächst zwi­schen den Fei­er­ta­gen mal in al­le Bank-Ac­counts ein­log­gen, um die Kennt­nis­nah­me al­ler ein­ge­gan­ge­nen Be­nach­rich­ti­gun­gen per Maus­klick zu quit­tie­ren. Ei­ne abend­fül­len­de Be­schäf­ti­gung!

P.S. Da je­der Brief zu­sätz­lich zum ei­gent­li­chen Do­ku­ment je ein An­schrif­ten- und ein Er­läu­te­rungs­blatt ent­hielt, konn­te ich mir aus die­sen 20 x 2 über­zäh­li­gen DIN A4-Bö­gen so­eben ins­ge­samt 40 x 4 = 160 No­tiz­zet­tel im For­mat DIN A6 zu­recht­schnip­peln. Ist ja auch was Schö­nes...

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Mor­gend­li­cher Dia­log

zone­batt­ler
Ich las­se mich um­schu­len ...

bes­se­re Hälf­te
?

zone­batt­ler
... zum Play­boy und Le­be­mann.

bes­se­re Hälf­te
Play­boy und Le­be­mann?

zone­batt­ler
Ja!

bes­se­re Hälf­te
Dann brauchst Du an­de­re Schu­he.

zone­batt­ler
*seufz*

Sonntag, 24. November 2013

Ge­schmacks­gren­ze

eher das Auge beleidigt als den Nachbar beteiligt: (ober)fränkisches Doppelhaus
Freitag, 1. November 2013

Fa­re­well, My Love­ly

Ob­zwar der zone­batt­ler als se­mi-au­ti­sti­scher Ap­pa­ra­te-Fe­ti­schist al­ler­lei li­bi­di­nö­se Ver­hält­nis­se zu sei­nen elek­tri­schen Gad­gets un­ter­hält, sei­ne Be­zie­hun­gen zu schmuck­lo­sen Haus­halts­groß­ge­rä­ten sind ge­mein­hin doch eher von prag­ma­ti­scher Nüch­tern­heit ge­prägt. Die re­gel­be­stä­ti­gen­de Aus­nah­me steht mo­men­tan in sei­nem kal­ten Trep­pen­haus und harrt ei­ner un­ge­wis­sen Zu­kunft ent­ge­gen:

Waschtrockner Quelle Matura Turbo 1102SL

Sie­ben Jah­re Er­lan­gen, sie­ben Jah­re Forch­heim, 14 Jah­re Fürth. Das sind die drei Sta­tio­nen mei­nes no­blen »Quel­le Ma­tu­ra Tur­bo 1102SL« Wasch­trock­ners ge­we­sen. Man­cher­lei männ­li­che und weib­li­che Leib­wä­sche hat der gar nicht so stum­me Die­ner stets zu­ver­läs­sig ge­wa­schen, ge­schleu­dert und mit­un­ter (in der er­sten, recht klei­nen und la­tent feuch­ten Woh­nung) auch ge­trock­net. Die da­mit ver­knüpf­ten Er­in­ne­run­gen an ver­gan­ge­ne Zei­ten will ich hier nicht aus­brei­ten, aber es dürf­te of­fen­kun­dig sein, daß an so ei­nem Blech­ka­sten durch­aus auch sen­ti­men­ta­le Ge­dan­ken hän­gen kön­nen, wenn er ei­nen knapp drei Jahr­zehn­te lang be­glei­tet und treue Dien­ste ge­lei­stet hat...

Am 17. Ok­to­ber 1985 ha­be ich wei­land die­sen brau­nen Brum­mer er­stan­den, auf daß er mei­ne er­ste Woh­nung nach dem Aus­zug aus der müt­ter­li­chen Ein­fluß­sphä­re zie­ren und mei­ne Tex­ti­li­en er­fri­schen mö­ge. Farb­lich soll­te er in das in den 1970er Jah­ren ge­flie­ste Bad pas­sen, ei­ne ba­nal-wei­ße Wasch­ma­schi­ne kam des­halb kei­nes­falls in Fra­ge. Nein, das auch in »cham­pa­gner« er­hält­li­che, ex­klu­si­ve Top-Mo­dell aus dem Quel­le-Ka­ta­log muß­te es sein! Im­mer­hin ver­moch­te ich – als jun­ger Ei­sen­bah­ner – den stol­zen Preis von 1.998,00 DM dank des dienst­lich ver­füg­ba­ren »Quel­le-Schei­nes« im Schickedanz’schen »Selgroß«-Großhandelshaus um et­wa 12% auf DM 1753,84 zu re­du­zie­ren. Was im­mer noch ei­ne Men­ge Gel­des war, sich aber jetzt im Rück­blick auf knap­pe 9 Eu­ro-Cent pro Tag her­un­ter­rech­nen läßt. Ein Schnäpp­chen!

In­zwi­schen lei­det der ser­vi­le Ka­me­rad aber an al­ters­be­ding­ter Ge­brech­lich­keit und In­kon­ti­nenz. Ei­nen vor Jah­ren auf­ge­tre­te­nen »Herz­in­farkt« konn­te ich noch selbst hei­len (es wa­ren nur die Mo­tor­koh­len ab­ge­nutzt, und da­mals konn­te ich noch die paar Ki­lo­me­ter zum heu­te nicht mehr exi­stie­ren­den Nürn­ber­ger AEG-Haus­ge­rä­te­werk ra­deln, um pas­sen­den Ori­gi­nal­ersatz zum Selbst­ein­bau zu er­ste­hen), un­be­han­delt muß­te in­des ein Bruch der La­de­tür­ein­fas­sung ober­halb ih­res Schar­nie­res blei­ben:

Bruch in der Türeinfassung

Nun, die­ses Han­di­cap ha­ben wir bei­de noch mit Fas­sung und Wür­de ge­tra­gen bzw. sou­ve­rän igno­riert, denn bei scho­nen­der Be­tä­ti­gung blieb die Tür bis heu­te eben­so dran wie dicht. Im Ge­gen­satz zur Lau­gen­pum­pe an der tief­sten Stel­le des Ge­rä­tes: Die kann mitt­ler­wei­le das Was­ser nicht mehr hal­ten, und so sam­mel­te sich wäh­rend des Her­um­pan­schens, vor al­lem aber auch da­nach, ei­ne ver­rä­te­ri­sche und pein­li­che Pfüt­ze un­ter dem wacke­ren Wasch­knecht an. Die Kor­ro­si­ons­spu­ren an sei­ner Pum­pe zei­gen durch­aus deut­lich, daß hier ei­ne Or­gan­trans­plan­ta­ti­on die ein­zig nach­hal­tig wirk­sa­me Kur wä­re:

undichte Laugenpumpe (hinten) mit Motor und Lüfterrad (vorn)

Hier frei­lich ver­sa­gen des zonebattler’s Kunst und Kön­nen auf­grund des Man­gels an Er­satz­tei­len. Die im Üb­ri­gen auch gar nicht so leicht ein­zu­bau­en wä­ren, oh­ne den dar­über­lie­gen­den Bot­tich und die son­sti­gen In­ne­rei­en tem­po­rär aus dem We­ge zu schaf­fen. Und ob die gan­zen be­tei­lig­ten Gum­mi-Ar­te­ri­en und ‑Ve­nen das Ab­zie­hen, Drauf­stecken und Ver­klem­men noch hin­rei­chend ela­stisch mit­ma­chen wür­den, ist auch noch die Fra­ge.

Und des­halb en­det hier die Ge­schich­te und das Dienst- und Treue­ver­hält­nis mei­nes pa­ra­do­xer­wei­se zur »wei­ßen Wa­re« zäh­len­den, bei­gen Wä­sche­pfle­gers. Der nur des Wa­schens, nicht aber des en­er­gie­ver­schwen­de­ri­schen Trock­nens mäch­ti­ge Nach­fol­ger – ein tat­säch­lich rein­wei­ßes Ge­braucht-Ge­schenk ei­ner lie­ben Freun­din – steht schon in der Kü­che und sorgt mit un­ge­wohn­ten Ge­räu­schen, Ge­rü­chen und Lauf­zei­ten für an­fäng­li­che Ir­ri­ta­tio­nen. Na, man wird sich dar­an ge­wöh­nen, wie an so vie­les. Mein al­ter Recke aber soll nicht un­wür­dig auf den Re­cy­cling­hof ver­sto­ßen wer­den, son­dern über ei­ne mei­ner Auk­tio­nen ein gu­tes neu­es Herr­chen (oder Frau­chen) fin­den und sich nach Mög­lich­keit in ei­nem Wasch­kel­ler mit Ab­lauf im Bo­den noch ein paar Jah­re nütz­lich ma­chen...

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ein Über­ra­schungs­gast

Bei der vor­hin­ni­gen Rück­kehr in mein mit­tags­päus­lich ord­nungs­ge­mäß durch­lüf­te­tes Bü­ro fand ich ur­plötz­lich ei­nen neu­en Kol­le­gen vor:

gefiederter Überraschungsgast

Der be­stens ge­tarn­te Ka­me­rad war lei­der nicht zur Nen­nung von Dienst­grad oder Ein­heit be­reit, de­men­tier­te in­des auch nicht den von mir ge­äu­ßer­ten Ver­dacht, zur Art der Zie­gen­sit­ti­che zu ge­hö­ren. Und er war ei­ni­ger­ma­ßen dur­stig:

gefiederter Überraschungsgast

So ein schar­fer Sai­ten­schnei­der-Schna­bel taugt lei­der nicht zum Trin­ken von feuch­ten Zim­mer­brun­nen­ku­geln. Auch das Ba­lan­cie­ren auf glat­ten Müs­li­schäl­chen-Rän­dern ist nicht so ein­fach, aber wo­zu hat man als ge­üb­ter Klet­te­rer ei­nen aus­ge­präg­ten Gleich­ge­wichts­sinn...

gefiederter Überraschungsgast

Das streß­freie Her­um­tur­nen in bahn­amt­li­cher Bü­ro­um­ge­bung hat­te je­doch ein bal­di­ges En­de: Die vom zone­batt­ler her­bei­al­ar­mier­te (und in Re­kord­zeit er­schie­ne­ne) Ke­scher-La­dy des Nürn­ber­ger Tier­hei­mes schwang ihr Netz zwar zu­nächst er­folg­los (kein Wun­der in mei­nem mit reich­lich Grün­pflan­zen grö­ße­ren Ka­li­bers aus­ge­stat­te­ten Ar­beits-Dschun­gel), konn­te den Flat­ter­mann dann aber doch von Rah­men ei­nes mei­ner groß­for­ma­ti­gen Axel-Voss-Drucke her­un­ter ein­sacken. Vo­gel und Kunst­werk blie­ben un­be­schä­digt, die Schram­men in der Wand re­tou­chie­re ich spä­ter mit auf­ge­ho­be­nen Farb­re­sten sel­ber weg.

Jetzt hocken wie­der nur ko­mi­sche Vö­gel der zwei­bei­ni­gen Sor­te in mei­ner Schreib­stu­be, die mit­un­ter ih­ren Schna­bel nicht hal­ten kön­nen und stun­den­lang te­le­fo­nie­ren. Scha­de ei­gent­lich, der neue Kol­le­ge war mir in sei­ner ru­hi­gen und un­auf­dring­li­chen Art sehr sym­pa­thisch...

Freitag, 28. Juni 2013

Salz in der Sup­pe

Freund und Feind wun­dern sich zu­wei­len, war­um der zone­batt­ler so­gar sein Nutella®-Brot ger­ne et­was nach­salzt. Die Ant­wort ist ein­fach: Weil ihm da­nach zu­mu­te ist. Und seit der mit­tags­päus­li­chen Lek­tü­re die­ses Ar­ti­kels juckt ihn die Mei­nung der an­de­ren da­zu noch viel we­ni­ger!

P.S.: Weil der zone­batt­ler ja be­kann­ter­ma­ßen ein Spar­fuchs ist, schmiert er sich mei­stens na­tür­lich nicht wirk­lich Nu­tel­la®, son­dern eher Nu­to­ka oder ei­nen an­de­ren han­dels­üb­li­chen Er­satz­stoff auf die Stul­le...

Dienstag, 25. Juni 2013

Die Ver­kehrs­in­sel (12)

Mit­un­ter kommt man sich auf Go­zo und Mal­ta recht ver­las­sen vor, zu­mal beim Er­for­schen auf­ge­ge­be­ner Ge­bäu­de, die es auf bei­den In­seln in gro­ßer Men­ge gibt. Hier tapp­ten wir nörd­lich von Żeb­buġ an den Klip­pen der Qba­j­jar-Bucht auf ein von wei­tem ta­del­los in Schuß er­schei­nen­des, an ei­ne klei­ne Fe­stung er­in­nern­des Ge­bäu­de zu:

aufgegebenes Restaurant an der Qbajjar-Bucht

Was uns da drin­nen er­war­te­te, war kein Mu­se­um, kein La­den und auch kein Lo­kal, son­dern ein längst auf­ge­las­se­nes Re­stau­rant mit reich­lich Spu­ren von Ver­fall und Van­da­lis­mus. Ein paar Fo­tos des trau­rig her­un­ter­ge­kom­me­nen Zu­stan­des aus dem In­ne­ren des an sich ja präch­ti­gen Ge­bäu­des zei­ge ich in den Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag. Hier an der Ober­flä­che ge­hen wir lie­ber rasch wei­ter, und dre­hen uns nur noch­mal aus ei­ni­ger Ent­fer­nung kurz um, um den an ex­po­nier­ter La­ge er­rich­te­ten Bau noch­mal in vol­ler Rest-Schön­heit zu be­wun­dern:

aufgegebenes Restaurant an der Qbajjar-Bucht

Die al­ler­or­ten auf­fäl­li­gen Leer­stän­de und auf­ge­ge­be­nen Häu­ser ha­ben uns na­tür­lich auf die Hin­ter­grün­de neu­gie­rig ge­macht. Die Ant­wor­ten von be­frag­ten Ein­hei­mi­schen und dar­auf an­ge­spro­che­nen Rei­se­lei­tern reich­ten von schwer be­greif­li­chen Dumm­hei­ten (Bau­en auf un­si­che­ren Ton­schich­ten, auf de­nen die er­rich­te­ten Bau­ten dann un­ter be­droh­li­cher Riß­bil­dung ins Rut­schen ka­men und ge­sperrt wer­den muß­ten) bis hin zu den Tücken des lo­ka­len Erb­rech­tes (Frei­be­trä­ge nur auf Bar­ver­mö­gen, nicht je­doch auf Im­mo­bi­li­en­be­sitz, so daß vie­le un­ge­nutz­te Häu­ser aus Steu­er­ver­mei­dungs­grün­den lie­ber dem Staat ge­schenkt als wei­ter­ge­nutzt wer­den). Ei­ne Im­mo­bi­li­en­bla­se, er­bläht aus der Gier ren­di­te­hung­ri­ger In­ve­sto­ren oh­ne Nach­hal­tig­keits­stre­ben, hat hier und da zum Bau­en am Be­darf vor­bei ge­führt, wo­von wir am Schluß die­ser Fol­ge noch ein Ex­em­pel se­hen wer­den.

Vor­her aber wen­den wir uns wie­der land­ein­wärts und schau­en uns nach den Men­schen und de­ren be­sten Freun­den um. Hier in die­ser Gen­re-Sze­ne se­hen wir ei­ne vor ih­rem Haus hand­ar­bei­ten­de Oma und ih­ren vier­bei­ni­gen Be­wa­cher:

friedliche Dorfszene zur Mittagszeit

Wo­bei »Be­wa­cher« ei­ne recht eu­phe­mi­sti­sche Zu­schrei­bung ist: Wenn ich die 25 Auf­nah­men, die ich von der al­ten Frau und Ih­rem fal­ti­gen Ge­sel­len ge­macht ha­be, nach Art ei­nes vir­tu­el­len Dau­men­ki­nos an mei­nem Mo­ni­tor durch­blät­te­re, dann be­wegt sich die wet­ter­ge­gerb­te Groß­mutter da um ei­ni­ges mehr als ihr trä­ges, qua­si zur Salz­säu­le er­starr­tes Hundchen. Ver­mut­lich hät­te ich so­gar Oma samt Spit­zen­klöp­pe­lei un­ter den Au­gen des al­ten Ka­me­ra­den ein­sacken und fort­tra­gen kön­nen, be­vor der über­haupt re­agiert, ge­schwei­ge denn »Wuff« ge­sagt hät­te...

Weit we­ni­ger ge­müt­lich auf­ge­legt wa­ren die­se bei­den Ker­le hier, die im­mer­hin kei­ne flie­gen­den Hun­de wa­ren und sich da­her auch nicht wirk­lich von ih­rer ho­hen Haus­mau­er her­un­ter trau­ten:

kläffende Köter

So furcht­erre­gend die kläf­fen­den Kö­ter auf den er­sten Blick auch wa­ren, im Grun­de wa­ren sie ar­me Schwei­ne. Die Land­be­völ­ke­rung – und das ist kei­nes­wegs nur auf Mal­ta so – pflegt zu den ih­nen an­ver­trau­ten, nicht­mensch­li­chen Ge­schöp­fen ein eher prag­ma­ti­sches und nicht un­be­dingt von Em­pa­thie ge­tra­ge­nes Ver­hält­nis. Man möch­te gar nicht wis­sen, was da so al­les hin­ter den Mau­ern, Zäu­nen und Hecken vor­geht...

Im­mer­hin scheint sich ein über­ge­ord­ne­ter Ge­stal­tungs­wil­le (mut­maß­lich der EU-Bü­ro­kra­tie) lang­sam auch der Be­zie­hung von Mensch und Tier an­neh­men zu wol­len, wie die­ses Schild im Ge­mein­de­ge­biet von Qu­a­la be­weist:

Aufforderung zum Aufräumen hündischer Hinterlassenschaften

An­ge­sichts der Läs­sig­keit, mit der die In­su­la­ner ih­re nicht ver­rot­ten­den Kunst­stoff-Fla­schen und an­de­ren Zi­vi­li­sa­ti­ons­müll in die Land­schaft wer­fen, mu­ten Auf­for­de­run­gen zum Ein­sam­meln hün­di­scher Hin­ter­las­sen­schaf­ten nach­ge­ra­de rüh­rend an. Aber im­mer­hin, scha­den kann es nix, und wenn sich lang­fri­stig ein Ge­fühl für um­sich­ti­ges Han­deln auf al­len Ebe­nen breit­macht, kann man das ja nur be­grü­ßen...

Be­grüßt ha­be ich auch et­was ganz an­de­res, näm­lich das von mir heiß­ge­lieb­te, kal­te »Mint Cornetto«-Eis, wel­ches ich vor vie­len Jahr­zehn­ten in ei­nem frü­he­ren Le­ben im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich Ih­rer Ma­je­stät Eli­sat­beth II, da­mals noch un­ter dem in­su­la­ren Mar­ken­na­men »Wall’s« ken­nen­ge­lernt ha­be. In die­sen glo­ba­li­sier­ten Zei­ten weist das aus hei­mi­schen Ge­fil­den wohl­be­kann­te Lang­ne­se-Lo­go auf die Zu­ge­hö­rig­keit zum Uni­le­ver-Kon­zern hin, der im­mer­hin den alt­her­ge­brach­ten Ge­schmacks­prä­fe­ren­zen Rech­nung trägt und die bri­ti­sche Vor­lie­be zum Pfef­fer­minz-Ge­schmack auch in den ehe­ma­li­gen Ko­lo­nien hoch­hält:

grün ist der Pfefferminz, groß des zonebattler's Freude

Das in ent­le­ge­ner Kü­sten­la­ge er­stan­de­ne Eis er­freu­te nicht nur durch sein ty­pi­sches Min­ze-Aro­ma, son­dern auch durch sei­ne sehr kus­pe­ri­ge Waf­fel­tü­te, der of­fen­bar un­un­ter­bro­che­nen Kühl­ket­te sein Dank! Des zonebattler’s bes­se­re Hälf­te kann der Minz­o­phi­lie des Be­richt­erstat­ten­den in­des nur we­nig ab­ge­win­nen und guck­te da­her lie­ber aufs Meer hin­aus, wel­ches an je­nem win­di­gen Tag recht mun­ter an die Ge­sta­de schwapp­te uind die Klip­pen hin­auf zosch­te...

sich gut behütet an den Naturgewalten erfreuen

Wie schon mehr­fach her­vor­ge­ho­ben, wu­selt das Heer der ein­hei­mi­schen wie ein­ge­rei­sten Men­schen vor­nehm­lich in den Städ­ten her­um, die in­so­fern Amei­sen­häu­fen äh­neln. Au­ßer­halb der Or­te trifft man Zwei­bei­ner re­gel­mä­ßig nur in gut ver­träg­li­cher Do­sie­rung an, denn die Tou­ri­sten sind über­wie­gend zu faul zum Wan­dern und die In­sel-Be­woh­ner an­der­wei­tig be­schäf­tigt. Wer die Na­tur und die Ein­sam­keit liebt, kommt al­so auf Go­zo und Mal­ta auf sei­ne Ko­sten, al­ler Sti­che­lei­en von mir ge­gen die ei­ne oder an­de­re Un­sit­te zum Trot­ze...

Was mich an an ei­ne sol­che er­in­nert, die ich ja noch­mals auf­grei­fen woll­te, die des au­gen­schein­lich sinn­lo­sen Ver­schwen­dens von Geld und Grund zum Zwecke des Er­rich­tens un­nö­ti­ger und über­flüs­si­ger Bau­ten. Zum Ex­em­pel gibt es ober­halb des Ha­fen­städt­chens Mġarr ei­ne aus­ge­dehn­te al­te Fe­stung, das Fort Cham­bray. In­ner­halb der me­ter­dicken Au­ßen­mau­ern wur­de in den letz­ten Jah­ren ei­ne lu­xu­riö­se Apart­ment-An­la­ge mit mon­dä­nen Ge­mein­schafts-Pools er­rich­tet, die auf den arg­lo­sen Be­su­cher ein­ger­ma­ßen ge­spen­stisch wirkt, da so gut wie un­be­wohnt und von al­len gu­ten Gei­stern ver­las­sen:

gespenstisch leere Apartment-Anlage im Fort Chambray

Wir ka­men uns dort vor in ei­nem post­apo­ka­lyp­ti­schen End­zeit-Film: Al­le Häu­ser und An­la­gen vom Fein­sten, doch al­len­falls in je­der zwan­zig­sten Ein­heit schien sich Le­ben zu re­gen, der Rest stand still und stumm her­um, war of­fen­kun­dig noch nie be­zo­gen und zeig­te schon er­ste Spu­ren von Ver­wit­te­rung und Ver­fall. Sehr ei­gen­ar­tig! An­geb­lich lei­sten sich rei­che Mal­te­ser hier (mit an­ge­sichts der Eu­ro-Ein­füh­rung rasch un­ter­zu­brin­gen­dem Schwarz­geld) ein no­bles Fe­ri­en-Do­mi­zil, wel­ches sie nur we­ni­ge Wo­chen im Jahr be­woh­nen. Der Ha­ken ist nur: Wer im Geld schwimmt und sol­chen Lu­xus ha­ben zu müs­sen meint, der will auch Schicke­ria-Le­ben um und un­ter sich ha­ben und kein ver­schla­fe­nes Fi­scher­dorf, an dem der Fähr­ha­fen das ein­zig nen­nens­wer­te Stück be­leb­ter In­fra­struk­tur ist...

Egal, ein Rät­sel mehr, wel­ches ei­nen In­sel­ur­laub wie den un­se­ren ja auch würzt. Da­mit ge­nug von und mit Go­zo, in der näch­sten Fol­ge geht es auf die Haupt­in­sel Mal­tas hin­über und in der Haupt­stadt Val­let­ta wei­ter!

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Sonntag, 23. Juni 2013

Dös­pad­del

abendlicher Dösebetrieb in luftiger Höhe
Sonntag, 26. Mai 2013

Bock­sprün­ge

Ei­ne gan­ze Wo­che lang ha­ben der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te abends bei ur­lau­ben­den Freun­den die nicht mit­ge­rei­sten Fa­mi­li­en­mit­glie­der ver­sorgt, na­ment­lich ei­nen trä­gen Ka­ter, ein an­spruchs­lo­ses Meer­schwein so­wie Ben­no und In­grid, ih­res Zei­chens schwar­ze Zwerg­scha­fe. Der abend­li­che Aus­lauf mit je­nen bei­den war nicht im­mer ein­fach zu be­werk­stel­li­gen, denn wäh­rend die de­vo­te In­grid stets folg­sam der klei­nen Trup­pe hin­ter­her­hop­pel­te, zeig­te sich Ben­no der Bock zu­wei­len lau­nisch und un­ter­strich sei­nen (Un-)Willen gern mit dem Ein­satz sei­ner kühn ge­wen­del­ten Hör­ner. Selbst beim schein­bar fried­li­chen Fres­sen muß­te man im­mer ein wach­sa­mes Au­ge auf ihn ha­ben, um nicht auf ein­mal sein kno­chen­har­tes Ge­weih am ei­ge­nen Schien­bein zu spü­ren:

Benno (vorn) und Ingrid (hinten) beim Abendmahl

Ein­mal ver­such­te ich Zeit zu spa­ren, in­dem ich die bei­den Zot­tel­vie­cher al­lei­ne aus­zu­füh­ren trach­te­te, der­weil die bes­se­re Hälf­te par­al­lel da­zu die Rü­ben und Äp­fel schnip­peln und das Heu für die spä­ter vom Spa­zier­gang heim­keh­ren­de Mi­ni-Her­de be­reit­le­gen woll­te. Dumm nur, daß Ben­no oh­ne Leit­tier vor­ne­weg par­tout nicht wei­ter­ge­hen woll­te, mir mei­ne Un­ge­duld je­doch im Mi­nu­ten­ab­stand mit zwei or­dent­li­chen Knuf­fen an die glei­che Stel­le mei­nes lin­ken Bei­nes quit­tier­te. Blu­tend hum­pel­te ich her­nach wei­ter...

Benno (rechts) und Ingrid (links) beim Abmarsch Richtung Heimat

Die fol­gen­den Ex­pe­di­tio­nen fan­den dann nur noch mit min­de­stens zwei Men­schen statt, ei­ner vor­an, Ben­no und Leinenhalter(in) hin­ter­her, In­grid das Schluß­licht bil­dend. In die­ser Rei­hung wa­ren die Mär­sche ent­lang des Farrn­bachs dann recht un­pro­ble­ma­tisch zu ab­sol­vie­ren, wo­bei sich die Vier­bei­ner im re­gen­nas­sen Matsch deut­lich bes­se­re Hal­tungs­no­ten als ich ver­dient hät­ten. Kein Wun­der, wenn man beim Trot­ten durch die pat­schi­ge Pam­pa drei von vier Bei­nen statt nur eins von zwei­en am Bo­den ha­ben kann!

Ab mor­gen kann sich mei­ner ei­ner dann end­lich wie­der sel­ber bockig ge­ben...

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