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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 31. August 2008

Rei­sen im Kopf (2)

Ei­gent­lich war ich ja an die­sem herr­li­chen Spät­som­mer­sonn­tag­nach­mit­tag zu ei­ner net­ten klei­nen Fa­mi­li­en­fei­er nebst Grill­ver­gnü­gen in den Gar­ten der Grabenkenner’schen El­tern ein­ge­la­den. Kei­ne gro­ße Sa­che, 15 Mi­nu­ten Fuß­weg viel­leicht, mit dem Rad nur de­ren fünf. Aber wie’s im­mer so geht an so ei­nem trä­ge be­gon­ne­nen Tag, erst wähnt man al­le Zeit der Welt noch vor sich und auf ein­mal ist der Ter­min da und man selbst nicht in den Pu­schen. Drum hur­tig auf­ge­sprun­gen, flugs das Nö­ti­ge zu­sam­men­ge­rafft, die Trep­pe hin­un­ter­ge­eilt, das Tret­boot auf die Stra­ße ge­scho­ben und ab in Rich­tung süd­li­che Süd­stadt...
 
Mein Feh­ler lag wohl dar­in, die un­höf­li­che Ver­spä­tung durch das Vor­drin­gen in re­la­ti­vi­sti­sche Ge­schwin­dig­kei­ten mi­ni­mie­ren, ja letzt­lich so­gar völ­lig zu­rück­dre­hen zu wol­len. Im Süd­stadt­park (dem trotz sei­nes ge­schmei­di­gen Na­mens we­nig par­ki­ges an­haf­tet) war mein Tem­po des­halb schon der­ma­ßen an­ge­wach­sen, daß ich ei­nem sich ur­plötz­lich vor mir auf­tu­en­den Loch im Raum­zeit­ge­fü­ge nicht mehr aus­wei­chen konn­te, in es hin­ein­ra­ste, von ihm ver­schluckt wur­de und dann wenn auch nicht ganz wo­an­ders, so doch ganz WANN­an­ders wie­der her­aus­kam. Daß es hier nicht um ei­nen Ver­satz von ein paar Mi­nu­ten oder we­ni­gen Stun­den ging, wur­de schnell of­fen­sicht­lich:

 
ein mir unbekannter Saurier
 
Da fiel mir erst­mal der Kie­fer run­ter. Dum­mer­wei­se konn­te ich den led­ri­gen Kerl nicht wirk­lich iden­ti­fi­zie­ren, aber sei­ne schie­re Grö­ße und die Zahl der Zäh­ne lie­ßen es an­ge­ra­ten er­schei­nen, sich de­zent zu­rück­zu­zie­hen, zu­mal auch der her­über­wa­bern­de Odem aus den Tie­fen sei­nes Schlun­des we­nig an­zie­hend wirk­te. Al­so wei­ter­ge­stol­pert, wo moch­te der Aus­gang zu­rück in die ei­ge­ne Ge­gen­wart sein? Hopp­la, der Weg nach hin­ten war auch ver­sperrt:
 
ein farbenfroher Brontosaurus
 
Im­mer­hin, ei­nem pflan­zen­fres­sen­den Bron­to­sau­rus soll­te ich ei­gent­lich nicht ins Beu­te­sche­ma pas­sen, aber ob der das selbst auch wuß­te? So gänz­lich in­ter­es­se­los schien sein Au­ge näm­lich nicht auf mir zu ru­hen, und ob ich mich auf sei­ne Lang­sam­keit und mei­ne Be­weg­lich­keit so recht ver­las­sen konn­te? Lie­ber nicht, al­so dann doch lie­ber zwi­schen den bei­den Vie­chern ab durch die Mit­te. Aber nein, auch da schien kein Ent­rin­nen mög­lich:
 
ein eher schlecht draufer Triceratops
 
Ob mit ei­nem Tri­ce­ratops grund­sätz­lich gut Kir­schen es­sen ist, ver­moch­te ich nicht zu sa­gen, aber mit die­sem au­gen­schein­lich eher schlecht drau­fen woll­te ich das auch nicht wirk­lich aus­te­sten. Al­so auf der Stel­le ei­nen schnei­di­gen 180-Grad-Ha­ken ge­schla­gen und in die letz­te noch nicht aus­pro­bier­te Him­mels­rich­tung ge­flitzt, ir­gend­wie muß­te dem vor­zeit­li­chen Be­stia­ri­um doch zu ent­kom­men sein! Aber nix, da trat der Ge­frä­ßig­ste von al­len auf den Plan und mir in den Flucht­weg:
 
ein Maulaffen feilhaltender Tyrannosaurus
 
Da war nun gu­ter Rat teu­er. Was nützt ei­nem die si­che­re Woh­nung, wenn die zwar nur 800 Me­ter, aber da­für auch gut 100 Mil­lio­nen Jah­re weit weg ist? Ich war schon drauf und dran, an der schier aus­sichts­lo­sen La­ge zu ver­zwei­feln, mein Hirn sinn, sann, sonn fie­ber­haft nach ei­ner ret­ten­den Idee, da plump­ste auf ein­mal vor mir ei­ne damp­fen­de Brat­wurst auf den Tel­ler, und gleich da­ne­ben glucker­te ei­ne schäu­men­de Rad­ler­halbe ins Glas. Ich ver­schlang die Wurst schnel­ler als der Ty­ran­no­sau­rus Rex sein Maul hät­te zu­klap­pen kön­nen und schüt­te­te den küh­len Trunk hin­ter­her, die aus­ge­trock­ne­te Gur­gel hin­un­ter. Das war die Ret­tung: Mit ei­nem lau­ten »Plopp« ver­schwan­den die Mon­ster um mich her­um, und ich fand mich in der rich­ti­gen Epo­che (und im rich­ti­gen Film) wie­der, ge­ra­de recht zur Es­sens­zeit. Puh, das hät­te bö­se aus­ge­hen kön­nen! Ah, da drü­ben steht ja auch die Knob­lauch-Sau­ce...
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Freitag, 23. Mai 2008

Blick zu­rück in die Mo­der­ne

Der Fo­to­stream von modern_fred kann mich be­gei­stern. Euch auch?

Freitag, 15. Februar 2008

Strip­pen­zie­her

Plastikne Taubenvergrämungskrähe, in einer Bäckerei auf ihren Einsatz wartend
Samstag, 9. Februar 2008

Nacht­wäch­ter

geschnitzte Raben auf einer Spielplatz-Arche am Rande des Fürther Stadtparks
Donnerstag, 24. Januar 2008

Wirt­schafts­wun­der­li­ches

Vom Herrn Gra­ben­ken­ner stammt der Hin­weis auf die Sei­te www.epoche‑3.de , die sich mit der All­tags­hi­sto­rie zwi­schen ca. 1950 und 1970 be­faßt. Ich ge­be sei­ne Emp­feh­lung hier ger­ne wei­ter! Doch Vor­sicht: Wer sich erst­mal auf die um­fang­rei­che Link-Li­ste ge­klickt hat, fin­det da so schnell nicht mehr her­aus... ;-)

Dienstag, 18. Dezember 2007

Echt oder schlecht?

Wäh­rend mit­tags­päus­li­cher Stadt­be­strei­fung ist mir neu­lich in der Nürn­ber­ger Fuß­gän­ger­zo­ne die höchst ori­gi­nel­le Wan­der­aus­stel­lung »DUCKOMENTA« auf­ge­fal­len, die noch bis zum 1. März in den Schau­fen­stern von »ULTRA Co­mix« in der Vor­de­ren Stern­gas­se zu se­hen ist. Wer nicht hin­kommt: Ei­ne schön ge­mach­te Web­site er­setzt den Weg durch die Käl­te!

Ob es sich bei den ge­zeig­ten Wer­ken um Ori­gi­na­le oder um Fäl­schun­gen han­delt, ist frei­lich schwer zu sa­gen: Heut­zu­ta­ge er­scheint al­les mög­lich ...

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Ran­schmei­ßer oder Raus­schmei­ßer?

Der in Sa­chen Skur­ri­li­ka über ein ele­fan­tö­ses Ge­dächt­nis ver­fü­gen­de zone­batt­ler er­in­ner­te sich vor­hin mit Be­frem­den dar­an, in sei­ner Ju­gend re­gel­mä­ßig die Kar­ne­vals-Um­trie­be nörd­lich des Weiß­wurst-Äqua­tors im da­mals noch schwarz­wei­ßen Fern­se­hen ver­folgt zu ha­ben. [1]

Ei­ne vor Fröh­lich­keit un­be­kann­ten Ur­sprungs schier ber­sten­de Per­son na­mens Mar­git Spon­hei­mer brach­te da sei­ner­zeit die Main­zer Jecken und wohl auch Tei­le des vor den Matt­schei­ben an­dern­orts mit­schun­keln­den Nar­ren­vol­kes mit ei­nem fre­ne­tisch ge­schmet­ter­ten »Am Ro­sen­mon­tag bin ich ge­bo­ren« schier zur Ra­se­rei. So be­fremd­lich mir im Rück­blick bei­des er­scheint (der Ge­sang eben­so wie mein trot­zi­ges Aus­har­ren vor der Glot­ze), je­ner Song ist mir als schwer­lich zu top­pen im Ge­dächt­nis ge­blie­ben...

Bis heu­te.

Der sar­do­ni­scher Hä­me zu­wei­len nicht ab­ge­neig­te Miet­Mi­chel schick schak schuk mir näm­lich ein Link zu ei­nem so­zu­sa­gen frän­ki­schem Pen­dant der rhein­land-pfäl­zi­schen Nach­ti­gall: Das Für­ther Sturm­ge­schütz der seich­ten Mu­se heißt Ca­ro­la Geb­hart und ist of­fi­zi­el­le Sän­ge­rin der of­fi­zi­el­len Fürth-Hym­ne zum of­fi­zi­el­len Ju­bi­lä­ums­jahr un­se­rer nun­mehr 1000-jäh­ri­gen Stadt.

Da sich die Wir­kung je­ner (nicht nur) syn­tak­tisch be­mer­kens­wer­ten Ju­bel-Arie auf mein wer­tes Pu­bli­kum schwer­lich vor­her­sa­gen läßt, leh­ne ich hier­mit schon im Vor­feld ka­te­go­risch jeg­li­che Ver­ant­wor­tung für et­wa­ige Fol­ge­schä­den ab und bit­te al­le Le­se­rIn­nen ein­dring­lichst, even­tu­ell vor­han­de­ne Klein­tie­re und ‑kin­der au­ßer Hör­wei­te an ei­nen si­che­ren Ort zu ver­brin­gen, und zwar vor dem Klick auf den nach­fol­gend prä­sen­tier­ten Ver­weis zur Home­page der Künst­le­rin. [2]

So, ge­nug der Vor­re­de und der Vor­sicht. Da­men und Her­ren, lie­be Für­the­rIn­nen:

Link zum Lied Hier bin ich Zu­haus Link zum Lied

Tja, da bleibt kein Au­ge trä­nen­leer, wie ei­ner mei­ner Leh­rer und Men­to­ren wei­land recht süf­fi­sant zu sa­gen pfleg­te. Ob un­ser om­ni­prä­sen­ter, stets und un­ver­dros­sen ver­bind­lich lä­cheln­der Ober­bür­ger­mei­ster die Ode wohl höchst­per­sön­lich in Auf­trag gab, der Kom­mu­ne (und sich selbst) zum ewi­gen Ruh­me? Wur­de ihm die Eh­re ei­ner Ur­auf­füh­rung im klein­sten Krei­se zu­teil? Ge­fror ihm da­bei sein Lä­cheln zur dau­er­haf­ten Mas­ke? Wir wer­den es ‑so fürch­tet der zone­batt­ler trotz sei­ner ge­wöhn­lich gut in­for­mier­ten Zug­trä­ger in und aus der Stadt­ver­wal­tung- wohl lei­der nie er­fah­ren...

 
[1] Man­che mei­nen, das Fern­se­hen wä­re schon im­mer far­big ge­we­sen, nur die Welt da­mals eben noch nicht, aber im In­ter­es­se ei­ner strin­gen­ten The­men­ver­fol­gung möch­te ich die­sen Sei­ten­arm mei­nes Ar­gu­men­ta­ti­ons­flus­ses an die­ser Stel­le nicht wei­ter ver­fol­gen.

[2] In mu­si­ka­li­schen An­ge­le­gen­hei­ten bin ich im­mer sehr um das gei­sti­ge Wohl mei­ner Le­se­rIn­nen be­müht, wie die Ge­schich­te mit dem Gnu ex­em­pla­risch be­weist.

Dienstag, 27. November 2007

Klein­vieh (1)

Holzfigur im Hause eines Architekten
Montag, 8. Oktober 2007

Durch­ge­knallt

Deut­scher Grö­ßen­wahn hat im letz­ten Krie­ge un­ter an­de­rem auch in Sa­chen Ar­til­le­rie die Gren­zen aus­ge­lo­tet: Das Ei­sen­bahn­ge­schütz »Do­ra« war ein wah­res Mon­ster und konn­te Gra­na­ten vom schier un­glaub­li­chen Ka­li­ber 80 cm (!) über meh­re­re Dut­zend Ki­lo­me­ter ver­schie­ßen. Lo­gi­sti­scher Auf­wand und mi­li­tä­ri­scher Nut­zen stan­den da frei­lich in kei­nem rech­ten Ver­hält­nis [1] mehr zu­ein­an­der...

Nicht leicht zu ver­ste­hen ist auch die Ge­müts­la­ge ei­ni­ger bri­ti­scher Mo­dell­bau-En­thu­sia­sten, die sich un­ter dem Na­men Kampf­grup­pe von Abt dem Mi­li­tär-Mo­dell­bau nach deut­schen Vor­bil­dern im Maß­stab 1:6 (!) ver­schrie­ben ha­ben. Wer sich auf der um­fas­sen­den Fo­to-Web­site die gi­gan­ti­sche »Do­ra« an­schaut und dann die da­zu­ge­hö­ri­ge Bil­der­ga­le­rie vom Bau des Ge­schüt­zes durch­blät­tert, der mag sich mit ei­ni­ger Be­rech­ti­gung fra­gen, ob die­ses Hob­by mit dem At­tri­but ex­zen­trisch noch hin­rei­chend zu be­schrei­ben wä­re [2].

Ei­gen­ar­tig ist üb­ri­gens auch die Af­fi­ni­tät der sieg­rei­chen In­su­la­ner zur mi­li­tä­ri­schen Aus­rü­stung ih­rer ger­ma­ni­schen Lieb­lings­fein­de. Aber das geht schon in Ord­nung, un­ser­eins hat als Kna­be im Ka­det­ten­al­ter auch lie­ber mar­tia­li­sche Pan­ther und Kö­nig­sti­ger zu­sam­men­ge­klebt als al­ber­ne Ma­til­das oder Crom­wells. So ge­se­hen muß man die Prä­fe­ren­zen der bri­ti­schen Bast­ler glatt als ehr­li­ches Kom­pli­ment für deut­schen In­ge­nieurs­geist in­ter­pre­tie­ren: Auch ein Bei­trag zur Völ­ker­ver­stän­di­gung!

 
[1] Von ei­nem »ge­sun­den« Ver­hält­nis mag man in die­sem Kon­text nicht wirk­lich spre­chen.

[2] Man­cher Le­ser mit gu­tem Ge­dächt­nis könn­te hier ver­sucht sein, den zone­batt­ler sei­ner­seits ob des Vor­hal­tens ei­nes »Fer­di­nands« in 1:285 in die glei­che Ka­te­go­rie ko­mi­scher Vö­gel ein­zu­sor­tie­ren, aber das wä­re na­tür­lich ha­ne­bü­che­ner Un­sinn und oben­drein höchst un­wis­sen­schaft­lich.

Montag, 3. September 2007

1000 Grün­de, Fürth zu lie­ben (60)

Freundlicher Wichtel in einem Hinterhof der westlichen Innenstadt
 
Freund­li­cher Wich­tel in ei­nem Hin­ter­hof der west­li­chen In­nen­stadt
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Donnerstag, 5. Juli 2007

Wen­de­häl­se

Wenn Ku­schel­tie­re auf­ge­schlitzt und um­ge­krem­pelt wer­den...

Montag, 2. Juli 2007

Ein Satz ro­ter Oh­ren

Plüschtier in einem Zimmerfenster
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