Freitag, 31. März 2006
Dieser komische Vogel ist ein sogenannter »Taubenschreck« und soll heuer die Ratten der Lüfte vom Benisten, Beeiern und Bescheißen unseres hinteren Balkons abhalten. Ob’s was hilft, muß die Zeit erweisen: Meine bessere Hälfte ist jedenfalls schon mal ordentlich erschrocken, als sie vorhin den Bio-Müll ins aushäusige Zwischenlager expedieren wollte...
Bei einer unserer seltenen innerstädtischen Einkaufsfahrten (sonst werden allfällige Besorgungen regelmäßig zu Fuß erledigt) ist mir vorhin aufgefallen, daß es inzwischen alle paar hundert Meter einen riesigen Matratzen-Laden gibt. Warum dieses? Sind die Menschen hygiene-bewußter oder ‑hysterischer geworden? Ziehen sie alle paar Monate um und wollen oder können sie das Trumm dann nicht mitschleppen? Liegen sie sich den Rücken krumm auf minderwertiger Ware und kaufen deshalb alsbald neuen Schrott? Oder sind Matratzenläden Mafia-durchsetzte Geldwasch-Anstalten? Wie auch immer: Der zonebattler liegt seit zwanzig Jahren (und wer weiß noch wie lange) auf einer Qualitäts-Latexmatratze, die bis heute kein bißchen durchgelegen ist und sich in jeder Hinsicht so frisch präsentiert wie damals beim Kauf...
Donnerstag, 23. März 2006
Die unerbittlich nahende Bloglesung macht mich ganz kirre im Kopp: Vorgestern hatte ich nach eifrigem Plakate-von-innen-an-die Scheiben-kleben die Türen meiner Renngurke zugeworfen, ohne vorher den Autoschlüssel wieder vom Beifahrersitz genommen zu haben: Da lag er nun zwei Tage und grinste mich an... Die Freundin weilt derweilen 350 km weit weg und mußte mir den Reserveschlüssel von ihrem Schlüsselbund per Post zuschicken. Zwei Tage, ja zwei Wochen ohne Auto wären für unsereinen nicht schlimm, aber mit einem auf dem Präsentierteller liegenden Zündschlüssel und aufmerksamkeitsheischenden Ausdrucken an den Fenstern wäre man doch froh, die Situation und die Karre wieder unter Kontrolle zu haben...
Ich sause also eben in der Mittagspause heim, um mich des eingetroffenen Autoschlüssels zu vergewissern. Dabei nehme ich noch einen ganzen Eimer Kaffesatz aus unserer dubiosen Büro-Maschine mit, um das braune Zeugs en passant im Komposter unseres Schrebergartens im Bahngelände zu versenken. Prompt ritze ich mir beim Zuschließen der Gartentür am Stacheldraht einen blutenden Schmiß quer über die Denkerstirn! Immerhin, die Krokusse blühen schon:
Weiter nach Hause: Der Umschlag mit dem Autoöffner steckt gottseidank im Briefkasten. Erleichterung, die Blechdose rasch aufgesperrt und den vergessenen Schlüssel geborgen. Hurtig zurück zum Bahnhof marschiert, um wieder ins Büro zu fahren. Alles in allem waren das keine 60 Minuten, das Schreiben dieses Beitrags im Zug per Organizer inklusive. So, und jetzt wieder konzentriert an die Arbeit...
Mittwoch, 22. März 2006
Letzten Sonntag gelang es mir ja, den längst überfälligen Frühlingsbeginn im Bilde festzuhalten. In meiner Euphorie habe ich tags drauf sogleich die Gartenmöbel vom Dachboden geholt und auf beide Balkons geschafft, so daß es dort (von den Pflanzen mal abgesehen) schon fast wieder so aussah wie Ende Oktober letzten Jahres. Und was gibt es heute, zwei Tage später? Schneeregen! Aber jetzt habe ich die Faxen dicke: Nach Feierabend setze ich mich raus, dann eben mit einem Grog statt einer ersten Radlerhalben!
Mittwoch, 15. März 2006
...ward gesichtet am Rand der Küchenlampe, jetzt schon, wo doch noch nicht einmal der letzte Schnee des Winter restlos dahingeschmolzen ist:
Sie sehen ein Dokument aus dem letzten Stündlein Minütlein der ersten Stechmücke dieses Jahres, welchselbe sich frivol zum Muskeltraining an den Lampenschirm hängte und alle viere sechse von sich streckte, die Rechnung freilich ohne des zonebattler’s eigenen Blutdurst machend...
Donnerstag, 2. März 2006
Als praktizierender Faschingsmuffel begrüßt der zonebattler das Ende der Karnevals-Saison alljährlich mit großer Erleichterung. Das mag Wunders nehmen, wo er sich doch ansonsten zu mancherlei Narreteien versteigt, beispielsweise zum Sammeln von mechanischen Kurzzeitweckern:
Die aus kleinsten Anfängen eher zufällig herangewachsene Kollektion umfaßt mittlerweile 33 Exemplare, die kürzlich mitsamt dem als Präsentationsbasis dienenden Küchen-Hängeschrank scheppernd abgestürzt waren...
Das Besondere an der Sammlung ist, daß sie nicht wahllos zusammengetragen wurde, sondern nur Wecker umfaßt, die Obst oder Gemüse zum Vorbild haben. Also weder grinsende Weihnachtsmänner noch alberne Mini-Toaster.
Das letzte originäre Aufziehding habe ich schon vor Jahren erstanden, es gibt seit längerer Zeit nichts Neues auf dem Markt. Reicht ja aber auch, mehr als vier Herdplatten und eine Backröhre gäbe es gleichzeitig ohnehin nicht zu überwachen!
Dienstag, 21. Februar 2006
Letzte Woche trug sich in des Autors schon mehrfach besungener Retro-Küche eine einzigartige Katastrophe zu: In Abwesenheit beider Bewohner löste sich ein schwer beladener Hängeschrank von seiner Wandhalterung, sich und sein Schicksal der Schwerkraft überantwortend. Da gab es absolut kein Halten mehr...
Hinab! Dem Möbel samt Inhalt folgend, strebten ferner eine Lautsprecherbox, ein großes Bowlenglas nebst ‑Schalen sowie ein hölzerner Bierkasten (mit des Autors darin ausgestellter Sammlung von über 30 Kurzzeitweckern in Obst- oder Gemüse-Gestalt) spontan und stetig beschleunigend dem Erdmittelpunkt zu. Das Aufprall-Inferno hätte einen zufällig anwesenden Menschen schwer verletzen, wenn nicht gar töten können.
Die Ursache des freien Falls lag sodann offen zutage und verdient es, hier im Bilde festgehalten zu werden, den Lebenden zur Mahnung, sozusagen:
Von diabolischen Vormietern vor immerhin 6,5 Jahren übernommen, hatten Schrank und Aufhängung bis jetzt gehalten, ihr bröselndes Geheimnis freilich unsichtbar verborgen. Auf dem oberen Foto sieht man das linke »Dübel-Loch« (mit sage und schreibe 5 Dübeln und 15 Schrauben verschiedener Größen drin), auf dem unteren das rechte.
Sehr kreativ und nett anzuschauen, doch zweifelsfrei von Anfang an eine Sollbruchstelle. Wenn ich geahnt hätte, an was für einem seidenen Faden respektive murksigem Müll mein wertvoller Hausrat da hängt, ich hätte natürlich schon beim Einzug sofort Hand angelegt...
Wie durch ein Wunder halten sich jedoch die Kollateralschäden in erstaunlich überschaubaren Grenzen:
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Unsere direkt unter dem Hängeschrank positionierten Elektro-Geräte (Espressomaschine, Haushaltswaage, Telefon) kamen mit dem Schrecken davon, da das abstürzende Möbel auf einer Kachelkante aufsaß und daher über diese abrollte, statt senkrecht herunterzurauschen.
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Der schwere alte Holzbierkasten landete auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes auf dem Ceran-Kochfeld unseres Herdes, ohne dieses zu zerstören. Er stoppte unmittelbar vor dem zur schonenden Handwäsche gestapelten, schier unersetzlichen Blümchen-Geschirr.
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Die wuchtige Designerbox der HiFi-Anlage bekam dank Ihrer massiven Vollgummi-Ummantelung nur zwei kaum sichtbare Schnittwunden ab, überdies erwies sich ihr Spezialkabel als belastbar genug, um beim Absturz nicht zu reißen.
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Von 33 über die Küche verstreuten, aufziehbaren Kurzzeitweckern können alle nach wie vor zu dekorativen Zwecken verwendet werden, nur 3 haben innerlich für immer ausgetickt...
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Da das Absturzopfer im wesentlichen Vorräte enthielt und kein Geschirr, gingen nur die Bowlenkugel nebst Portionsschälchen sowie eine durch den Ruck am Lautsprecherkabel herunterkatapultierte Saftkanne zu Bruch. Stammte alles vom Flohmarkt und hatte nicht viel gekostet.
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Die Macken in der Arbeitsplatte erscheinen angesichts der mutmaßlichen Wucht des Aufpralls als marginal.
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Eine zerschmetterte Kunststoff-Wertstofftonne ist leicht zu ersetzen, der verbeulte Blech-Mülleimer wieder geradezubiegen.
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Sogar der Hängeschrank selbst (ein unspektakuläres Teil aus weiß beplankten Preßspanplatten mit Hundekuchen-Rückwand) überlebte den Suizid-Versuch: Sein Salto Mortale führte zu einer abgesprungenen Rückenplatte und einem Knacks im oberen (!) Deckelbrett, was sich in wenigen Minuten (zumindest kosmetisch) wieder richten ließ...
Nach einer Sichtung der Unglücksstelle wurde erstmal alles freigeräumt und der gefährliche Feinglas-Schrott abgesaugt. Sicherheitshalber habe ich dann den noch hängenden Nachbarschrank abgenommen: auch da war zumindest eine Aufhängung von gleicher »Güte« wie die im Bild gezeigten... Inzwischen hängt alles wieder am angestammten Platz, und zwar an großkalibrigen Haken, hier im Vergleich zum Vorgängermodell zu sehen:
Da ich die freigelegten Krater in der Wand gut mit Spachtelmasse ausgefüttert und mit langen Spezialdübeln ausgestattet habe, habe ich beim Eindrehen der neuen Halteeisen just in dem einzigen »guten« Loch das Gewinde des Hakens abgeschert (nach »fest« kommt »ab«, wie der Kenner weiß und nunmehr auch ich). Aber egal, das Loch war stramm und tief, drum habe ich den immer noch sehr langen Hakentorso angeraut und mit Zweikomponentenkleber bombenfest in seinem Schacht verankert. Jetzt braucht es 15 Elefanten und ein Flaschenzug-Geschirr gigantischen Ausmaßes, um mir diese Verankerungen wieder aus der Wand zu ziehen (und die Wand gleich mit)!
Gestern Abend konnten wir die Möbel wieder einräumen (schon erstaunlich, wieviel herum und im Wege steht, wenn zwei läppische Hängeschränke nicht verfügbar sind). Nach Tagen des Machen und Tuns war dann der status quo ante halbwegs wieder hergestellt. Seufzend beschließt der zonebattler das Kapitel in der Hoffnung, daß wenigstens die Gastherme seinerzeit von halbwegs fachkundigem Personal hinreichend stabil in der Wand verankert worden ist...
Montag, 13. Februar 2006
In seiner rot-weißen Retro-Küche hat der zonebattler selbstredend eine passende Espresso-Maschine stehen:
Dieses schöne Gerät, eine »Rio Jeunesse« von Jura, erfüllt freilich meist mehr eine dekorative denn eine praktische Funktion, weil nämlich Maschinen mit Wasser-Vorratsbehältern an sich nicht das Richtige für mich sind: Da ich kein regelmäßiger Kaffeetrinker bin und meist nur an Wochenenden oder anderweitig freien Tagen einen guten Espresso nach dem Mittagessen genieße, würde der zu geringe Durchsatz das Wasser im Tank bald den Geschmack von Kunststoff annehmen lassen, wenn nicht gar Schlimmeres heraufbeschwören (Schimmel!). Daher vertraue ich seit immerhin zwei Jahrzehnten auf die kleine (aber feine) »Picco« von Tchibo:
Der dunkelblaue Apparat stellt in meiner Küche tatsächlich die einzige Fehlfarbe dar. Mit wenigen Handgriffen ist das pumpenlose, nach dem Zentrifugenprinzip funktionierende Maschinchen zerlegt: Deckel, Filter-Einsatz und Ablaufrinne können rasch im Waschbecken gespült, die im Grundgerät dann freiliegende Heizschale mit einem Lappen saubergewischt werden. Keine Schläuche, keine Armaturen, kein Gammel, kein Kalk. Dafür aber feiner Espresso mit anständiger Crema. Nichts für zappelige Kaffee-Süchtige mit hohem Tagesbedarf, aber genau das Passende für einen Gelegenheitsschlürfer wie den zonebattler...
Ein eigener Test kostet übrigens nicht viel: Auf (fast) jedem Flohmarkt oder auch im Gebrauchtwarenhof kann man eine guterhaltene »Picco« für 3–5 EUR erwerben [1]. Angesichts solcher Preis-Dimensionen verwundert es wohl niemanden, wenn der Autor dieser Zeilen bekennt, ein Bataillon von fünf bestens erhaltenen Reserve-Maschinen im Keller stehen zu haben...
Die »Picco« gab es in einer Reihe von (blauen, weißen, schwarzen) Varianten, spätere Bauserien kamen sogar mit einem Milchaufschäumer-Rüssel. In seinem Hang zum Einfachen und Ursprünglichen bevorzugt der zonebattler aber ganz fraglos das blaue »Urmodell« aus den 1980ern. Dafür sind seine liebsten Espresso-Tassen (auch so ein Flohmarkt-Schnäppchen) natürlich in rot und weiß gehalten: Wohl bekomm’s!
[1] Man achte auf das Vorhandensein von Filtereinsatz und Abtropf-Siebblech. Betriebsbedingte Verschmutzungen sind normal und bieten einen guten Ansatzpunkt zum Feilschen um einen (noch) günstigeren Preis: Die spätere Säuberung ist ja unkompliziert und schnell zu bewerkstelligen, da alle wasserführenden Teile sehr leicht zugänglich sind.
Samstag, 21. Januar 2006
Der zonebattler ist ein passionierter Wohner und verläßt daher seine reale homezone allenfalls zum Behufe des Broterwerbs sowie zum Besuch von Vernisssagen und Flohmärkten (alles übrigens ziemlich exhibitionistische Veranstaltungen). Ansonsten erfreut er sich also seiner behaglichen Höhle, wobei in kalten Wintern das mit der Behaglichkeit an gewisse heizungstechnische Grenzen stößt. Aber egal, irgendwas ist ja immer verbesserungsfähig... Heute geht es mir um das
Rezept zur Herstellung von Wohlfühl-Atmosphäre nach »zonebattler«-Art

Man nehme:
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1 Altbauwohnung (vorzugsweise Gründerzeit oder Jugendstil, mit alten Türen in den Wänden und reichlich Stuck-Ornament an den Decken (zur Miete reicht)
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Dispersions-Wandfarben von guter Markenqualität: warme Töne für die Salons, kühle für das Dormitorium (vulgo Schlafzimmer)
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ggf. weiße Farbe für den Deckenanstrich
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blendfreie Halogen-Deckenfluter (dimmbar)
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diverse Deko-Leuchten
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1 gute Stereo-Anlage mit gleichfalls guter Musik
Zubereitung:
Man streiche (bzw. lasse) Decken, Stuck, Türen und deren Zargen in weiß, fasse dagegen die Wände in dezente Farbigkeit. Vorsicht bei den Stuck-Applikationen: jede weitere Farbschicht verschmiert die feinen Details der Verzierungen bis hin zur Unkenntlichkeit! Die plastische Erhabenheit der Stuckfriese unterstreiche man mit in den Raumecken positionierten, abgedimmten Deckenflutern. Würzen nach Geschmack mit Deko-Leuchten, Lichterketten u.ä. Beim Goutieren mit dezenter Barockmusik (Bläserkonzerte) garnieren. Möglichst lange einwirken lassen...
All’ das kostet nicht wirklich viel, steigert aber das Wohlbefinden beträchtlich. Wiederholung nach Belieben, Überdosierung faktisch nicht möglich!
Freitag, 13. Januar 2006
In der kalten Jahreszeit nutzen wir den Platz vor unserer Wohnungstür gerne als zusätzlichen Kühlschrank: Da wir ganz oben wohnen und keinen weiteren Parteiverkehr auf unserer Etage haben, ist dort weder mit Mundräubern noch mit am Lagereibetrieb Anstoß nehmenden Mitbewohnern zu rechnen. Sehr praktisch!
Wegen des Neuzugangs einer größeren Menge Kartoffeln aus verwandschaftlich verbundener Scholle mußte ich neulich die ganzen Kunststoff-Kästen mit Obst und Gemüse umschichten. Dabei viel mir auf, daß unsere vor einiger Zeit mit frisch eingekochtem Apfelmus gefüllten Marmeladen-Gläser nicht nur (beabsichtigterweise) kopfüber in der Box standen, sondern mitten in einem Schwall ausgetretener Füllung. Sehr eigenartig. Eine vorsichtige Untersuchung machte die Sache noch rätselhafter: Kein einziges Glas war zerbrochen! Offenbar hatte ein durch unerwünschte Gärung entstandener Überdruck die fruchtige Masse zwischen Gefäßwandung und Schraubdeckel herausgedrückt.
Das Sprengkörper-Räumkommando in Form meiner besseren Hälfte öffnete die betroffenen Gläser umsichtigerweise und sicherheitshalber über der Badewanne: Der noch vorhandene Restdruck reichte aus, mit kräftigem »Blurb« einige saftige Most-Spritzer die Kachelwände hochzujagen! Nicht auszudenken, wenn einem solche Überdruck-Bomben versehentlich aus dem Schrank auf den Fußboden purzeln und einem dann tatsächlich die Glassplitter um die Ohren fliegen...
Mittwoch, 4. Januar 2006
Wenn des zonebattler’s Blick beim Frühstücken auf einen seiner ALDI-Funkwecker fällt, wundert er sich jedesmal über den bizarren (Haus-)Markennamen »Tropby«. Inzwischen kam ihm die Idee, daß das vielleicht ursprünglich mal »Trophy« (englisch für »Trophäe«) heißen sollte, dann aber aus rätselhaftem Grunde schlicht orthographisch falsch auf die Gehäuse der Discounter-Uhren gedruckt worden ist:
Einigermaßen plausible Erklärungen für den offensichtlichen Lapsus könnten sein:
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Ein absichtlicher Verschreiber zur Abwehr von eventuellen markenrechtlichen Streitigkeiten.
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Ein des abendländischen Alphabetes nicht mächtiger Designer in Fernost hat das geschwungene »h« der Vorlage mit dem ähnlich aussehenden »b« verwechselt.
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Ein banaler Tippfehler (»b« und »h« sind auf der Tastatur benachbart) hat sich erst eingeschlichen und dann munter fortgepflanzt.
Ich persönlich favorisiere die Hypothese Nr. 2., und entweder hat das niemand von den Verantwortlichen rechtzeitig bemerkt oder sie dachten sich, zum Zurückrudern ist es jetzt zu spät, halten wir das doch einfach durch, es fällt ja eh’ niemandem auf. Womit sie die Rechnung freilich ohne den zonebattler gemacht hätten...
Was meinen dagegen meine spitzfindigen LeserInnen?
Freitag, 30. Dezember 2005
Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich (mal wieder) versucht, die selbstauferlegte Komplexität des eigenen Lebens etwas zu reduzieren. Insbesondere habe ich mir lange brachliegende virtuelle Baustellen angesehen, um Entscheidungen hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise zu treffen...
Als ich im Jahre 1998 mit der eigenen Homepage www.klein-aber-fein.de online ging, schuf ich in meiner ersten (und schier grenzenlosen) Begeisterung sogleich zahlreiche Unter-Abteilungen, in welchen ich meine Sammlungen für mich und die interessierte Fachwelt dokumentierte: Videospiele, Brettspiele, Minolta-Kameras, Modellbahnen und manches mehr. Vieles von dem war damals noch nicht anderweitig im Web zu finden, und so hatten meine Seiten bald regen Zulauf. Dies umso mehr, als ich fast alles von vorneherein zweisprachig in deutsch und englisch anlegte (was nicht nur die Leserzahlen, sondern natürlich auch den Aufwand in die Höhe trieb).
Der erhoffte Effekt, nämlich das vermehrte Kontakteknüpfen mit Gleichgesinnten zwecks Erfahrungsaustausch und Fachsimpelei, stellte sich leider nicht im erwarteten Umfang ein. Weit zahlreicher waren (oftmals in barsch-forderndem Tonfall vorgetragene) Hilfe-Ersuchen von Leuten, die in den jeweiligen Gebieten weniger wußten als ich: So sollte ich Stücke identifizieren, den mutmaßlichen Verkaufserlös abschätzen, Prospekte versenden, Bedienungsanleitungen kopieren und, und, und... Meine selbstverfaßten Texte zu Kameras und Spielen erfuhren dahingehend Wertschätzung, daß sie von faulen Schmarotzern gerne als Beschreibungen in die eigenen eBay-Auktionstexte hinüberkopiert wurden: Auch dies ein höchst ärgerlicher Nebeneffekt, mit dem ich anfangs in meiner Naivität nicht gerechnet hatte.
Weil mir das strukturierte Homepage-Basteln großen Spaß bereitete, wuchs das Skelett schneller als das Fleisch: Viele Einzel-Seiten waren zwar rasch angelegt, aber vorerst noch ohne die dafür vorgesehenen Rezensionen, Fotos und sonstigen Inhalte, von der englischen Fassung gar nicht zu reden. Als der Spaß des »Claim-Absteckens« vorüber war, fing die eigentliche Arbeit an...
Irgendwann saß ich dann in der spent investment trap, der Falle der bereits getätigten Investitionen: Wenn man viel Aufwand (sei es an Zeit, sei es an Geld, sei es an »Herzblut«) in ein Projekt gesteckt hat, mag man es nicht einfach abbrechen, weil man ja schon so viel investiert hat. Und so läuft man schnell Gefahr, trotz Interessenwandels, Lustlosigkeit, Unmotiviertheit etc. den ohnehin schon unwiederbringlich verlorenen Ressourcen u.U. noch mehr gutes Geld und wertvolle Zeit hinterherzuwerfen...
Ich habe jetzt sozusagen die Notbremse gezogen und all’ die unfertigen Websites geschlossen (sprich vom Netz genommen), zu denen ich heute nimmer stehe oder die mich schlicht nicht mehr interessieren. Natürlich hebe ich sie mir lokal und offline auf, im Material-Fundus leisten sie vielleicht irgendwann mal gute Dienste. Aber ich habe mich der selbstauferlegten Verpflichtung entledigt, da irgendwann mal (ohne rechte Begeisterung) weitermachen zu müssen. Hat mir gutgetan, sich aus dem eigenen Gestrüpp zu befreien! Was übrig bleibt an fertigzustellenden Projekten (z.B. meine Sorgenfrei! Ratgeber-Seite) ist gut überschaubar und durchaus noch im aktuellen Interessenfokus.
Neben der Pflege bezahlter Auftragswerke werde ich mich primär diesem Weblog, zonebattler’s homezone also, widmen. Das ist Arbeit genug, und es scheint mir nach langem Experimentieren die perfekte Form zu sein, auch thematisch unzusammenhängende Geistesblitze unter einen Hut zu bringen.
Nach diesem immateriellen »Ausmisten« will ich mich im neuen Lebens- und Kalenderjahr auch vermehrt meinen »handgreiflicheren« Habseligkeiten zuwenden und alles abstoßen, was keine Freude mehr bringt, sondern nur noch mentale Energie bindet (und hin und wieder abgestaubt sein will): Bücher, Platten und andere langlebige Dinge, die nicht zum Verbrauch gedacht und daher irgendwann womöglich zum Ballast geworden sind, ohne daß mir das so recht bewußt geworden ist. Als Trainer und Feng-Shui-Buch-Leser kann man da übrigens anderen vortreffliche Ratschläge zur Lebens-Entrümpelung geben, ohne sie immer auf das eigene Leben konsequent anzuwenden... ;-)
Genug gelabert philosophiert, es mahnt ein weiser Spruch von Eckart Böhmer:
Im Sagen ist es nicht getan – Im Tun ist es gesagt! |
In diesem Sinne: Ans Werk!
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...