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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 15. Juni 2006

Die Mei­ster­zän­ker von Nürn­berg

In der wei­land frei­en und Reichs­stadt Nürn­berg (sel­bi­ge un­weit der frän­ki­schen Kunst­hoch­burg Fürth ge­le­gen) tobt seit Wo­chen ei­ne Feh­de, die mit Links zu ein­schlä­gi­gen Zei­tungs­ar­ti­keln zu do­ku­men­tie­ren ei­ne abend­fül­len­de Auf­ga­be wä­re. Der Ball Stein des An­sto­ßes ist ei­ne aus aus­ge­dien­ten Sta­di­on-Stüh­len be­stehen­de Pla­stik na­mens »Auf Wie­der­se­hen« des deut­schen Bild­hau­ers und Ob­jekt­künst­lers Olaf Met­zel, die die­ser über dem welt­be­rühm­ten, 1385–1396 von Hein­rich Be­heim er­bau­ten Schö­nen Brun­nen er­rich­te­te.

Plastik von Olaf Metzel über dem Schönen Brunnen zu Nürnberg

Das kei­nes­wegs auf Dau­er, son­dern nur für die Zeit der FIFA™ Fuß­ball™ Welt­mei­ster­schaft™ 2006™ auf­ge­bau­te Werk wur­de so­fort zum Zank­ap­fel in ei­nem er­bit­ter­ten Streit, in wel­chem sich we­der Be­für­wor­ter noch Geg­ner quer durch al­le so­zia­len Schich­ten hin­durch son­der­lich mit Ruhm be­klecker­ten...

Plastik von Olaf Metzel über dem Schönen Brunnen zu Nürnberg

Vol­kes Stim­me sprach zu­wei­len in ei­nem Duk­tus, der die häß­li­che Frat­ze der brau­nen Ver­gan­gen­heit her­vor­blit­zen ließ, we­der frän­ki­sche Ge­las­sen­heit noch ei­nen Fun­ken To­le­ranz of­fen­ba­rend. Am an­de­ren En­de der Sach­ver­stän­di­gen-Ska­la ga­ben frei­lich auch die in­tel­lek­tu­el­len Speer-Spit­zen des ört­li­chen Kunst­be­trie­bes zu­wei­len eher Be­fremd­li­ches von sich. Viel­leicht lag’s ja auch am Wet­ter?

Plastik von Olaf Metzel über dem Schönen Brunnen zu Nürnberg

Das al­les im De­tail hier aus­zu­wal­zen will ich mir schen­ken, sol­len sich doch die Nürn­ber­ger bla­mie­ren, wie sie wol­len. Fest­zu­hal­ten bleibt, daß die weit­hin sicht­ba­re Metzel’sche Skulp­tur durch­aus äs­the­ti­sche Qua­li­tä­ten hat, den Steu­er­zah­ler kei­nen Cent ko­ste­te und oben­drein ein Ori­gi­nal dar­stellt, wo­hin­ge­gen das über­bau­te Mei­ster­werk aus dem »Mit­tel­al­ter« tat­säch­lich ei­ne eher neu­zeit­li­che Ko­pie ist.

Plastik von Olaf Metzel über dem Schönen Brunnen zu Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Mir ge­fällt das Ding al­so, und das ins­be­son­de­re auch des­halb, weil es mit dem pla­ka­ti­ven Über­bau­en des Alt­her­ge­brach­ten ge­nau das the­ma­ti­siert und per­si­fliert, was die Kra­ke na­mens FIFA™ im Na­men ei­nes »Sport­er­eig­nis­ses« der­zeit im gan­zen Land be­treibt, näm­lich dem kom­mer­zia­li­sier­ten Ball-Ge­tre­te so ziem­lich al­les an­de­re un­ter­zu­ord­nen. Und da­mit Schluß, sonst un­ter­mi­nie­re ich mei­ne fuß­ball­freie Zo­ne am En­de noch selbst!

Mittwoch, 7. Juni 2006

Das Aal-Prin­zip: Al­les schon mal da­ge­we­sen?

»Ande­re arbei­ten las­sen« heißt die neue­ste Ma­xi­me, mit der sich Ver­la­ge und die wer­be­trei­ben­de Wirt­schaft des ste­tig zu­neh­men­den Auf­merk­sam­keits­ver­lu­stes im ver­netz­ten Zeit­al­ter zu er­weh­ren ver­su­chen. Wie­der ein­mal möch­te ich ei­nen TE­LE­PO­LIS-Ar­ti­kel der Auf­merk­sam­keit mei­ner Le­se­rIn­nen an­emp­feh­len...

Mittwoch, 31. Mai 2006

Vom Ver­lust der Un­schuld

In der Blogo­sphä­re tobt der­zeit ein Wir­bel­sturm der Er­ei­fe­rung und Ent­rü­stung: Es geht um nichts Ge­rin­ge­res als um die Grund­satz­fra­ge, ob und in­wie­weit be­kann­te und be­lieb­te Blog­ger ih­re Glaub­wür­dig­keit ver­spie­len, wenn sie über ih­nen ko­sten­los zur Ver­fü­gung ge­stell­te Pro­duk­te schrei­ben und da­mit letzt­lich Wer­bung be­trei­ben. Auf TELEPOLIS wird das The­ma un­ter der Über­schrift Schaum­bad­blog­ger heu­te recht süf­fi­sant weich­ge­spült, doch wer den Links am En­de des Ar­ti­kels folgt, kommt sehr schnell in je­ne Ecken, in de­nen die schmut­zi­ge Wä­sche mit ag­gres­si­ven Mit­teln ge­wa­schen wird...

Ich selbst kam (man­gels Kult­sta­tus und ent­spre­chen­der Reich­wei­te) noch nicht in die Ver­su­chung, ei­nen mir an­ge­tra­ge­nen Pro­mo­ti­on-Deal mei­nem Ge­wis­sen zur Prü­fung vor­le­gen zu müs­sen (in Sa­chen Au­to­test wä­re ich auch si­cher der Fal­sche, da mir ein wei­te­rer selbst(zu)fahrender Un­ter­satz eher lä­stig und im We­ge wä­re). Al­ler­dings ha­be ich es schon an­ders­her­um ge­hal­ten: Wo mir et­was be­son­ders zu­sag­te, ha­be ich mei­ne fun­dier­te und un­be­ein­fluß­te Mei­nung nie­der­ge­schrie­ben und hin­ter­her den Her­stel­ler oder Ver­trei­ber um ein per­sön­li­ches Be­spre­chungs­exem­plar ge­be­ten. Da­mit fühl­te ich mich we­der als in der Pflicht ste­hend noch als be­stech­lich. Wenn’s ge­klappt hat, ha­be ich mich über die An­er­ken­nung ge­freut, wo nicht, da war’s dann für mich auch in Ord­nung. Aber die ethi­schen Ma­xi­men (und Gren­zen) des ei­ge­nen Han­delns muß wohl ein(e) jede(r) für sich selbst de­fi­nie­ren...

Montag, 29. Mai 2006

Wie si­cher sind un­se­re Städ­te?

Das ist of­fen­bar nicht pri­mär ei­ne Fra­ge der Fak­ten, son­dern vor al­lem ei­ne Sa­che der (sich mög­li­cher­wei­se pa­ra­no­id selbst-ver­stär­ken­den) Wahr­neh­mung, wie man dem le­sens­wer­ten Ar­ti­kel Ge­fähr­li­che Stadt­vier­tel in TELEPOLIS ent­neh­men kann.

Sonntag, 28. Mai 2006

Far­be be­ken­nen (1)

An al­ler­lei hirn­lo­se Graf­fi­ti hat sich die Ge­sell­schaft of­fen­bar ge­wöhnt, aber ei­ne be­stimm­te Sor­te Spraye­rei kann kei­nes­falls hin­ge­nom­men wer­den:

Geistiger Bockmist
 
Geistiger Bockmist
 
Geistiger Bockmist
 
Geistiger Bockmist

Ge­se­hen ha­be ich das ge­stern in der Fuß­gän­ger-Un­ter­füh­rung am Bahn­hofs-Hoch­haus, am Auf­gang zur Ka­ro­li­nen­stra­ße und ge­gen­über an ei­nem Wohn­haus. Und wenn ich ehr­lich bin, dann muß ich zu­ge­ben, daß mir der gei­sti­ge Bock­mist schon vor ein paar Ta­gen auf­ge­fal­len ist. Aber egal ob Ge­sin­nungs­state­ment oder pu­ber­tä­rer Jun­gen­streich: Die­se Art von Pro­vo­ka­ti­on darf nicht so ste­hen­blei­ben. Und dar­um ver­stän­di­ge ich jetzt das Ord­nungs­amt...

P.S.: Bit­te in even­tu­el­len Kom­men­ta­ren ein­schlä­gi­ge Stich­wör­ter ver­mei­den. Es ist frag­wür­dig ge­nug, über wel­che Such­an­fra­gen mein Blog oft­mals an­ge­steu­ert wird.

Sonntag, 14. Mai 2006

Haar­sträu­ben­des!

Ich bin ja schon ein­mal ge­gen den Dep­pen­apo­stroph zu Fel­de ge­zo­gen, in­zwi­schen bin ich al­ler­dings drauf und dran, Schlacht und Kreuz­zug ge­gen die Igno­ranz als ver­lo­ren an­zu­se­hen. Dies hier hat frei­lich ei­nen Son­der­preis ver­dient, zu­mal am Sa­lon ei­nes pro­fes­sio­nel­len Haar­spal­ters (sprich Fri­seurs) kle­bend:

Beschriftung eines Friseur-Salons

Wenn ich auf mei­nem Ur­laubs-Kurz­tripp ne­ben der­lei Apo­stro­phen-Ka­ta­stro­phen auch noch sämt­li­che Mu­ta­tio­nen von An­füh­rungs­zei­chen und de­ren Ab­usus fo­to­gra­fisch do­ku­men­tiert hät­te, wä­re mei­ne Gi­ga­Byte-Kar­te recht schnell voll ge­we­sen... Um aber mög­li­chen Miß­ver­ständ­nis­sen gleich vor­zu­beu­gen: Der­glei­chen Schar­la­ta­ne­rie ist ein durch­aus ge­samt­deut­sches Phä­no­men!

Sonntag, 30. April 2006

Wehr­los ge­gen die Vul­ga­ri­tät?

Ein sehr le­sens­wer­ter Ar­ti­kel aus der Süd­deut­schen Zei­tung.

Dienstag, 25. April 2006

Nar­ren­hän­de...

im Luisen-Tunnel
Montag, 24. April 2006

Ei­ne Zwangs­räu­mung

30 lau­fen­de Me­ter völ­lig ver­müll­ten Bür­ger­stei­ges, ein An­blick, den ich mir und mei­nen Le­se­rIn­nen er­spa­ren will. An ei­nem Mo­tiv konn­te ich frei­lich nicht vor­bei, oh­ne die Ka­me­ra zu zücken:

Puppe im Sperrmüll

Auch wenn es schwer­fällt, das zu glau­ben: Ich ha­be nichts ar­ran­giert, da­zu­ge­tan, weg­ge­nom­men oder ver­än­dert! Ich ha­be nur den Aus­schnitt ge­wählt und aus­ge­löst...

Freitag, 21. April 2006

Ei­ne Sack­gas­se des Den­kens?

Heu­te tapp­te der zone­batt­ler wie­der mal zu Fuß nach Hau­se, zu­min­dest von Nürn­berg-Go­sten­hof aus. Da­bei ist ihm so man­che End­sta­ti­on be­geg­net...

gesperrtes Abstellgleis

Ein be­son­ders bi­zar­res Bei­spiel war die kur­ze Be­geg­nung mit zwei klei­nen Mäd­chen von of­fen­bar asia­ti­scher Ab­stam­mung (zier­lich, man­del­äu­gig, schwarz­haa­rig). Sagt das ei­ne zum an­de­ren:

Wir ha­ben Hei­di Klum ge­spielt

Das gab dem pas­sie­ren­den Chro­ni­sten denn doch zu den­ken: Wie spielt man je­mand an­de­ren? Was zeich­net den of­fen­bar als Vor­bild an­ge­se­he­nen frem­den Men­schen mut­maß­lich aus? Und war­um will ein klei­nes Mäd­chen von gro­ßer An­mut und Schön­heit so gänz­lich an­ders (und nicht un­be­dingt bes­ser) sein und aus­schau­en?

Dienstag, 4. April 2006

Sic tran­sit glo­ria mun­di

Wenn der Wet­ter­gott mal mit­spielt, tritt der zone­batt­ler den nach­mit­täg­li­chen Nach­hau­se­weg zu­wei­len nicht mit der Bahn, son­dern zu Fuß an: Die beim Fla­nie­ren bzw. Mar­schie­ren ge­won­nen Ein­drücke sind doch er­heb­lich in­ten­si­ver als die beim Vor­bei­rau­schen per Zug, Kraft­wa­gen oder Fahr­rad er­hasch­ten Mo­ment­auf­nah­men.

Auf dem Weg von »Von Näm­berch auf Färdd« kommt dem Wan­ders­mann so man­ches ar­chi­tek­to­ni­sche De­tail un­ter die Au­gen, bei dem sich bra­ve grün­der­zeit­li­che Bau­mei­ster vor gut 100 Jah­ren viel Mü­he ge­ge­ben ha­ben. Vie­les da­von bleibt dem mo­to­ri­sier­ten Ver­kehrs­teil­neh­mer ver­bor­gen, selbst wenn es ihn in­ter­es­sier­te. Aber auch von den Fuß­gän­gern schaut sich kaum ei­ner da­nach um...

Be­son­ders un­ter die Haut geht emp­find­sa­men Ge­mü­tern die Tri­stesse des Nie­mands­lan­des zwi­schen Nürn­berg und Fürth (zwi­schen den U‑­Bahn-Sta­tio­nen Mug­gen­hof und Stadt­gren­ze). Der dort heu­te hin­durch­ge­tapp­te zone­batt­ler schämt sich nicht zu­zu­ge­ben, daß ihm die Ge­menge­la­ge aus acht­los weg­ge­wor­fe­nem Zi­vi­li­sa­ti­ons­müll, tri­stem Be­ton, still­ge­leg­ten La­de­glei­sen und er­ster (Un­kraut-) Blü­ten­pracht Trä­nen der Trau­rig­keit in die Au­gen trieb.

Ist der of­fen­ba­re Ver­lust von Schön­heits­ge­fühl und ‑Be­dürf­nis in des Vol­kes mehr­heit­li­cher Men­ge ei­ne Fol­ge un­se­rer ak­tu­el­len ge­sell­schaft­li­chen Pro­ble­me oder auch ei­ne von de­ren Ur­sa­chen?

Lü­gen ha­ben kur­ze Bei­ne...

...und zwar dank In­ter­net und auf­merk­sa­mer Blog­ger kür­ze­re denn je !

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