Sonntag, 30. Oktober 2005
Wenn der zonebattler in seiner Eigenschaft als Trainer (für den Kopf, nicht für den Körper) zum Einsatz ausrückt, dann tut er dies mit dem schnellsten und bequemsten aller verfügbaren Landfahrzeuge, dem ICE. Sehr gediegen, überaus kommod. Jedenfalls in der 1. Klasse.
Neulich meinte eine nette Nachbarin, mich um das dienstliche First-Class-Ticket beneiden zu müssen. Ich erwiderte, sie meinerseits zu beneiden um den in meinen Augen noch viel größeren Luxus, gar nicht erst irgendwohin fahren zu müssen. Da war die Gute denn doch verblüfft... Ist eben alles eine Frage der Perspektive!
Anläßlich meines letzten Engagements in München bin ich während der Hinfahrt am Sonntagabend (!) fast auf dem Fußboden des Wagens gelandet: Die neuen Ledersitze waren ebenso wohlriechend wie glatt, und als ich mich etwas zu lässig auszustrecken begann, kam ich urplötzlich ins Rutschen und konnte mich nur mit knapper Not (gerade noch) wieder fangen!
Lustig sind auch die Erlebnisse mit den Mitreisenden: Die übrigen »Erstklässler« sind ja zumeist ebenfalls Geschäftsreisende (wenn auch weniger farbenfroh gekleidet als ich), und als Wichtigmänner wollen (oder können) sie natürlich nicht in die Niederungen der Handy-Programmierung hinabsteigen. Deswegen erwachen ihre Telefone fast alle mit dem gleichen Standard-Gedudel, und es greift sich ein Dutzend smarter Schlipse synchron ins Sakko, wenn bei einem von ihnen die Handgurke loslegt...
Was einem dann bisweilen zugemutet wird in Sachen unfreiwilliger akustischer Teilhabe an privaten oder geschäftlichen Interna, sprengt den Rahmen meiner heutigen Einlassung und wird daher zum Thema eines späteren Artikels gemacht.
Mittwoch, 19. Oktober 2005
In der Nacht von Montag auf Dienstag zerstörte ein Großfeuer den pittoresken Ringlokschuppen des DB-Werkes in Nürnberg-Gostenhof (direkt an der DB-Haltestelle Nürnberg-Neusündersbühl). Ich fuhr gestern morgen absolut ahnungslos mit dem Zug unmittelbar daran vorbei und war angesichts des verheerenden Anblicks zu geschockt, um die Kamera zu zücken: Hinter einem Feuerwehrlöschzug und umgeben von Schaumteppichen ragten Mauerstümpfe und verkohlte Balken anklagend in den Himmel, es weckte durchaus Erinnerungen an kriegsbedingte Verwüstungen.
In der Mittagspause machte ich diese Aufnahme von der Auffahrt zur Jansenbrücke aus: Man sieht das Mauerrund und viele vernichtete Fahrzeuge in der nunmehr dachlosen Halle. Mangels Zoom-Objektiv konnte ich allerdings keine Details heranholen... Es roch immer noch stark nach Ruß und Asche.
Nach Feierabend habe ich extra eine Regionalbahn in Richtung Fürth genommen, die in Neusündersbühl hält und durch die bereits stark verminderte Geschwindigkeit am Werksgelände einen Schnappschuß aus dem fahrenden Zug gestattete. Der Blick geht über die Drehscheibe hinweg auf die völlig ausgebrannten Lokomotivstände.
Das Tragische an der Feuersbrunst ist insbesondere der Verlust von etwa zwei Dutzend historischen Triebfahrzeugen aus dem Bestand des nahen DB-Museums, dem der Lokschuppen als Außendepot diente. Unter anderem wurde auch ein betriebsbereiter Nachbau des berühmten »ADLER« ein Opfer der Flammen.
Dieses Luft- bzw. Satellitenbild zeigt den intakten Zustand der Anlage vor dem Brand: In der Bildmitte liegt die Kreuzung Frankenschnellweg / Jansenbrücke, rechts daneben der jetzt restlos abgebrannte Lokschuppen mit der typischen Drehscheibe davor. Bei dem langen weißen Strich diagonal durch’s Bild (parallel zur A73) handelt es sich um einen gerade vorbeifahrenden ICE.
P.S.: Fortsetzung folgt, und zwar in den eigenen Kommentaren zu diesem Beitrag...
Mittwoch, 21. September 2005
Zugegeben, die Eisenbahn war erst vorgestern mein Tages-Thema. Egal, aus aktuellem Anlaß eröffne ich die Rubrik Schrebergarten mit einem Hinweis auf ein gerade dort parkendes Schienenfahrzeug ganz besonderen Kalibers: Das tatsächlich einzige jemals gebaute Exemplar der Baureihe V 320 hat dieser Tage ein Gastspiel in Fürth und Umgebung!
Die heute der Gleisbaufirma Wiebe gehörende Diesellok kommt auf sechs Achsen daher und ist ein Koloss von eindrucksvoller Größe, der auch wegen seines leuchtend gelben Farbkleides schwerlich zu übersehen ist! Momentan zieht das imposante Ungetüm schwere Bauzüge von Fürth aus in Richtung Neustadt (Aisch), wo zwischen Hagenbüchach und Emskirchen die verschlissenen Gleise der Strecke Fürth-Würzburg ausgewechselt werden.
Während längerer Arbeitspausen ist der umfangreiche Wiebe-Fuhrpark am ehemaligen Fürther Güterbahnhof abgestellt, die dicke V 320 kommt dann zum Tanken und Sandfassen an unseren Schrebergarten an der Karolinenstraße. Trainspotter legen sich also am besten am südstädtischen Zugang zur Luisen-Unterführung auf die Lauer, gegenüber vom ALDI-Markt an der Karo.
Ausführliche Informationen zu und viele Bilder von dieser Maschine finden Fans unter www.3hundert20.de. Warum es von mir hingegen nicht ständig neue Bahnbilder zu sehen geben wird, ist in einem eigenen Essay in meinem Bildarchiv nachzulesen...
Montag, 19. September 2005
Wie heutzutage vielleicht nicht mehr jedes Kind, aber doch jeder halbwegs belesene Mensch immer noch weiß, fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland im Jahre 1835 ab, und zwar von Nürnberg nach Fürth und andersherum. Erstes Ladegut der Bayerischen Ludwigsbahn waren weiland dem Vernehmen nach zwei Fässer Bier, doch der frühe fränkische Alkoholtransfer soll hier nicht unser Thema sein.
Die Eisenbahn symbolisierte damals den Fortschritt, und entlang der Trasse entstanden bald prächtigste Straßenfronten (in Fürth insbesondere die Königswarter Straße / Hornschuchpromenade). Im Gegensatz zu heute war das Wohnen längs der Strecke seinerzeit durchaus kein Ärgernis, sondern vielmehr Privileg der reichen Bürgerschaft.
In Fürth endete das Gleis am Ludwigsbahnhof unweit des Hotel National, also just dort, wo heute die Fürther Freiheit liegt. Sowohl das 1938 abgerissene Bahnhofsgebäude als auch das heute noch existierende (wenngleich stark veränderte) Hotel gaben um das Jahr 1900 ein beliebtes Postkartenmotiv ab:
Heutzutage erinnert so gut wie nichts mehr an die historisch bedeutsame Eisenbahn, außer einem nach Nürnberg an die Bärenschanze versetzten Denkmal aus späterer Zeit ist kaum noch etwas davon im Stadtbild präsent. Reste ehemaliger Betriebsanlagen sowieso nicht. Gleichwohl: Wer Augen hat zu sehen, der findet noch heute manches Überbleibsel aus der Pionierzeit des Dampfrosses!
Zum Beispiel diese Schwellensteine hier, die unweit der Kreuzung Karolinenstraße / Jakobinenstraße den (neuzeitlichen) Bahndamm befestigen. Bei der Bahn wurde schon immer wiederverwendet, was an Baustoffen noch irgendwie zu gebrauchen war, und der rückgebaute Schienen-Unterbau war ja gut anderweitig zu verwenden. Am Stein unten rechts im Bild sind die Rille für die Schiene und die Löcher für die Befestigungsteile deutlich zu erkennen!
Derartige stumme Zeugen der Technik-Geschichte gibt es nicht nur in Fürth: Auch in Nürnberg (am Bahnbetriebswerk Neusündersbühl und in der Sandstraße direkt am Opernhaus) haben Schwellensteine der Ludwigseisenbahn solcherart ihre mutmaßlich »letzte Ruhestätte« gefunden. Was übrigens ebenso für den damals aus England mitsamt den Fahrzeugen gleich mitimportierten Lokführer William Wilson gilt, der auf dem Johannis-Friedhof begraben liegt.
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...
Flexibilität ist allesKönntest du diese 9-Figuren-Packung für mich kaufen und ich kaufe sie dann...
Flexibilität ist allesOb ein(e) Verkäufer(in) auch ins Ausland liefern mag, ist eine individuelle Entscheidung....