Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Montag, 4. April 2011

Ein Hel­den­le­ben

90 Se­me­ster und (k)ein biß­chen wei­se: »Der Ba­ron ist mit sei­nem La­tein am En­de« (Zür­cher Stu­die­ren­den­zei­tung)

Freitag, 25. Februar 2011

Za­ny Af­ter­noons

Drau­ßen Son­nen­schein, drin­nen Zel­enka, da­mit las­sen sich die letz­ten drei (be­zahl­ten) Ar­beits­stun­den der Wo­che jetzt recht be­schwingt an­ge­hen. Nur das be­herz­te Mit­sin­gen muß ich mir im In­ter­es­se der noch an­we­sen­den Kol­le­gen lei­der ver­knei­fen...

Mittwoch, 23. Februar 2011

Ei­ne Fra­ge der Eh­re

Schön ist ein Dok­to­ren­hut wenn man ihn be­sit­zen tut. Doch von ganz be­son­dr’er Gü­te sind er­schwin­delt’ Dok­tor­hü­te!

Das be­ste, was ich zu den ak­tu­el­len An­grif­fen auf den Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster ge­le­sen ha­be, steht (wie­der ein­mal) in der F.A.Z., und zwar in dem wirk­lich aus­ge­zeich­ne­ten Ar­ti­kel »Vgl. auch Gut­ten­berg 2009«. Der zone­batt­ler ist zwar nur ein dif­fu­ser Di­plom-Ver­wal­tungs­be­triebs­wirt, aber wie­wohl er die­sen sei­nen aka­de­mi­schen Grad und recht­mä­ßi­gen Na­mens­be­stand­teil in der Re­gel we­der führt noch er­wähnt, so legt er doch Wert dar­auf, sei­ne Di­plom­ar­beit wei­land ei­gen­hän­dig und ei­gen­gei­stig ver­faßt zu ha­ben. Was an­de­res wä­re ihm (da­mals wie heu­te) tat­säch­lich gar nicht erst in den Sinn ge­kom­men, und zwar nicht nur aus Angst vor der Ent­deckung und Schiß vor der Schmach...

Dienstag, 11. Januar 2011

Gro­ßer Dienst­weg

 
Heu­te, 7:10 Uhr

Der zone­batt­ler springt aus der Du­sche erst in die Kla­mot­ten und dann in die Kü­che, um in Win­des­ei­le flugs das Früh­stück vor­zu­be­rei­ten und im An­schluß dar­an halb­wegs sitt­sam zu ver­til­gen, da­bei im­mer die Uhr im Blick be­hal­tend, will er doch zu­ver­läs­sig um 7:42 Uhr sei­nen Re­gio­nal­ex­press in Rich­tung Nürn­berg er­ha­schen.

 
7:33 Uhr

Der Be­richt­erstat­ter reißt die Haus­tür auf, läßt leicht er­schrocken ei­ner zeit­gleich da­vor an­ge­kom­me­nen Arzt­hel­fe­rin den Vor­tritt nach in­nen und schrei­tet dann ins Freie, hur­tig der Ka­ro­li­nen­stra­ße und so­dann dem Bahn­hof be­herzt ent­ge­gen.

 
7:40 Uhr

In der Bahn­hofs­un­ter­füh­rung leuch­tet dem zone­batt­ler ein eben­so un­über­seh­ba­rer wie aus Kun­den­sicht letzt­lich un­be­frie­di­gen­der Hin­weis ins An­ge­sicht:

auskunftsfauler Zuganzeiger in Fürth (Bay) Hbf

Glück­li­cher­wei­se juckt ihn so­was nicht wei­ter, er muß als Pro­fi-Pend­ler mit gut 30 Dienst­jah­ren auf dem Buckel nichts be­ach­ten: er weiß sei­nen täg­li­chen Ar­beit­neh­mer­zug vom Gleis 5 de­par­tie­rend.

 
7:40 Uhr

Der na­gel­neue Trieb­zug steht wie (fast) im­mer über­pünkt­lich am Gleis 5 schon be­reit, den ein­stei­gen­den Chro­ni­sten wun­dert zwar die ge­rin­ge Fahr­gast­dich­te, aber um­so mehr kann er sich selbst aus­brei­ten. Die in­ter­nen Leucht­an­zei­gen wei­sen dar­auf hin, daß sich in Fahrt­rich­tung links der Für­ther Bahn­steig be­fin­det. Schön.

 
7:41 Uhr

Lin­ker­hand auf Gleis 4 fährt er­staun­li­cher­wei­se ein wei­te­rer Trieb­zug ein, voll­be­setzt mit Pas­sa­gie­ren und aus­weis­lich sei­ner Leucht­ma­trix-An­zei­ge gleich­falls gen Nürn­berg stre­bend. Na­nu, was ist denn das für ei­ner?

 
7:42 Uhr

Das Rät­sel löst sich auf un­ver­hoff­te Art und Wei­se: Der weit­ge­hend men­schen­lee­re Zug auf Gleis 5 fährt eben­so sanft wie in die »fal­sche« Rich­tung los und be­schleu­nigt zü­gig in Rich­tung Würz­burg. Dem dar­in be­find­li­chen zone­batt­ler wird es trotz war­mer Win­ter­jacke kalt ums Herz. Am Gleis ne­ben­an star­tet in­des­sen der rich­ti­ge Zug vom »fal­schen« Gleis nach Nürn­berg.

 
7:51 Uhr

Wohl­weis­lich auf das Aus­stei­gen in der grau­en Öde Fürth-Un­ter­für­bergs und Fürth-Burg­farrn­bachs ver­zich­tend, fährt der Ge­fopp­te bis Sie­gels­dorf durch, wo auch die schnel­len RE-Zü­ge zu hal­ten pfle­gen. Er springt aus dem Zug auf den Bahn­steig 1 und spur­tet zu sei­nem al­ten Stell­werk, um den dort an­ge­brach­ten Aus­hang­fahr­plan zu stu­die­ren: Glück ge­habt, es kommt gleich ei­ne Re­gio­nal­bahn aus Rich­tung Markt Erl­bach da­her­ge­die­selt. Und da tu­tet sie auch schon! Al­so in die Un­ter­füh­rung ge­stürzt und am Gleis 4 wie­der hoch­ge­he­chelt...

 
7:59 Uhr

So eil­be­dürf­tig wä­re es frei­lich nicht ge­we­sen: Statt der ge­le­sen ge­glaub­ten Ab­fahrt in Mi­nu­te 51 geht es plan­mä­ßig näm­lich doch erst in der Mi­nu­te 59 wei­ter. Der gut be­setz­te Trieb­wa­gen blub­bert ge­müt­lich in Rich­tung Fürth, plan­mä­ßi­ge An­kunfts­zeit dort­selbst um 8:10 Uhr. Zeit ge­nug, den Zau­ber­ka­sten zu zücken und den dar­in ab­ge­spei­cher­ten Fahr­plan FÜ – N zu kon­sul­tie­ren. Zu dumm, ein Dop­pel­stock-RE aus Rich­tung Er­lan­gen geht schon um 8:08 Uhr und wird da­mit knapp ver­fehlt. Es wird dann wohl erst die S‑Bahn um 8:21 Uhr wer­den.

 
8:10 Uhr

Der Au­tor ent­springt in Fürth dem hal­ten­den Zug und wirft so­fort ei­nen Blick auf die Aus­fahr­si­gna­le in öst­li­cher Rich­tung: Ei­ne S‑Bahn in Rich­tung Nürn­berg hält so­eben an, die ist kei­nes­falls mehr zu er­wi­schen. An­son­sten Rot­licht, wo­hin das Au­ge blickt.

 
8:12 Uhr

Der zone­batt­ler zückt die Ka­me­ra und ver­sucht das oben ge­zeig­te Bild mit der blau­en An­zei­ge­ta­fel sta­tiv­los und den­noch leid­lich un­ver­wackelt ein­zu­fan­gen. Der fäl­li­ge Blog-Rap­port muß ja an­ge­mes­sen il­lu­striert wer­den. Ir­gend­wo quiet­schen Brem­sen ver­nehm­lich.

 
8:13 Uhr

Dut­zen­de von Fahr­gä­sten quel­len die Trep­pe zu den Glei­sen 2 und 3 hin­un­ter, wo kom­men die denn her? Ein Blick hin­auf schafft Klar­heit: Die kom­men aus Bam­berg, Forch­heim oder Er­lan­gen und sind so­eben aus dem ver­spä­te­ten RE nach Nürn­berg ge­stie­gen, der um 8:08 Uhr hier hät­te ab­fah­ren sol­len. Kaum ist die Chan­ce er­kannt, ist sie auch schon wie­der ver­lo­ren: Der Zug glei­tet los und wird Nürn­berg oh­ne un­ser­ei­nen er­rei­chen. Gargl.

 
8:16 Uhr

In der be­tag­ten S‑Bahn ist es kalt und zu­gig, weil de­ren Tü­ren weit of­fen ste­hen und erst kurz vor der Ab­fahrt schlie­ßen. Im­mer­hin steht ein­mal mehr ein reich­li­ches Platz­an­ge­bot zur Ver­fü­gung.

 
8:21 Uhr

Knapp 40 Mi­nu­ten nach dem er­sten Ver­such ver­läßt der zone­batt­ler den Für­ther Haupt­bahn­hof ein zwei­tes Mal, dies­mal zu sei­ner nicht ge­rin­gen Er­leich­te­rung in rich­ti­ger Rich­tung. Al­les an­de­re hät­te ihn an­ge­sichts des Prell­bocks im Rücken auch ei­ni­ger­ma­ßen ge­wun­dert.

 
8:29 Uhr

Pünkt­li­che An­kunft in der wei­land Frei­en und Reichs­stadt Nürn­berg.

 
8:33 Uhr

40 Mi­nu­ten spä­ter als ge­dacht und an­ge­strebt sprin­tet der zone­batt­ler in sein Dienst­ge­bäu­de und rennt die sechs Trep­pen in den drit­ten Stock hin­auf. Keu­chend er­reicht er sein Bü­ro. Die näch­sten sie­ben Stun­den wer­den zwei­fel­los we­ni­ger aben­teu­er­lich ver­lau­fen...

Sonntag, 21. November 2010

Schä­fer­stünd­chen

Schäfer samt Schafherde im Naturschutzgebiet Hainberg bei Nürnberg-Gebersdorf
Montag, 15. November 2010

K(r)ampf der Kul­tu­ren

Frau Da­men­wahl mach­te sich le­sens­wer­te Ge­dan­ken über Das Dik­tat der Ef­fi­zi­enz.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Rei­se ins Re­vier (4)

Am zehn­ten Ta­ge un­se­rer Ruhr­ge­biets-Vi­si­te schau­ten wir uns zu­nächst noch ein we­nig in Es­sen um, ins­be­son­de­re um­run­de­ten wir per pe­des den rie­si­gen Grug­a­park. Von au­ßen wohl­ge­merkt, denn künst­lich an­ge­leg­te Pflan­zen-Ar­ran­ge­ments ste­hen nicht wirk­lich im Fo­kus un­se­res flo­ra­len In­ter­es­ses. Üb­ri­gens wa­ren die an der Park-Pe­ri­phe­rie ent­deck­ten Ein­rich­tun­gen viel span­nen­der, die non­cha­lan­ter­wei­se in Ei­gen­in­itia­ti­ve in­spi­zier­te Fried­hofs-Lehr­gärt­ne­rei mit (mut­maß­lich) lei­chen­lo­sen Lie­ge­stät­ten bei­spiels­wei­se hat­te nicht nur mor­bi­den, son­dern auch äs­the­ti­schen Reiz...

Adieu Es­sen, hal­lo Duis­burg! Der schwer­ge­wich­ti­ge Rei­se­füh­rer leg­te uns zu­nächst den Be­such des In­nen­ha­fens na­he, wo ei­ne post­in­du­stri­el­le Misch-Nut­zung (was­ser­na­hes Woh­nen, Ga­stro­no­mie, Dienst­lei­ster, Kul­tur) ein eben­so ab­wechs­lungs­rei­ches wie at­trak­ti­ves Are­al (wieder-)belebt hat. Das dort an­säs­si­ge Mu­se­um Küp­pers­müh­le für Mo­der­ne Kunst hat­te lei­der wie je­den Mon­tag ge­schlos­sen, dem Le­go­land Dis­co­very Cent­re woll­ten wir we­der Zeit noch Geld op­fern, aber auch so ge­riet der Rund­gang zum span­nen­den Er­leb­nis-Nach­mit­tag. Wir tapp­ten tap­fer bis in die Ci­ty und re­tour und wa­ren her­nach so zu­frie­den wie die en pas­sant ge­kraul­ten Zir­kus-Esel.

Am spä­ten Nach­mit­tag er­reich­ten wir dann den fas­zi­nie­ren­den Land­schafts­park Duis­burg-Nord, den wir erst nach Ein­bruch der Dun­kel­heit wie­der ver­lie­ßen. In dem nach­ge­ra­de rie­si­gen Are­al rund um ein längst still­ge­leg­tes Hüt­ten­werk gibt es so­viel zu se­hen, daß man dar­in oh­ne wei­te­res meh­re­re Ta­ge schau­end und stau­nend zu­brin­gen könn­te...

stadtbildprägende Silhouette der alten Industrieanlage

Die Viel­falt der heu­ti­gen Nach-Nut­zun­gen der mas­si­gen An­la­gen ver­blüff­te uns im­mer wie­der. Der Deut­sche Al­pen­ver­ein un­ter­hält dort nicht nur sei­ne lan­des­weit nied­rigst­ge­le­ge­ne »Berg­hüt­te«, son­dern auch – in meh­re­ren Ab­tei­lun­gen der al­ten Erz­bun­ker­an­la­ge – ei­nen al­pi­nen Klet­ter­gar­ten mit Schwie­rig­keits­gra­den für je­den Ge­schmack:

kletternde Kinder in einem ehemaligen Erzbunker

Hö­he­punkt der Be­sich­ti­gung war ganz zwei­fel­los (und auch im wort­wört­li­chen Sin­ne) die Be­stei­gung des ehe­ma­li­gen Hoch­ofens Nr. 5, der bis an die Spit­ze be­geh­bar ge­macht wur­de. Wer die me­lan­cho­li­sche At­mo­sphä­re sol­cher al­ten In­du­strie­re­lik­te zu schät­zen weiß, kommt hier eben­so auf sei­ne Ko­sten wie der Knip­ser auf der Su­che nach un­ge­wöhn­li­chen Mo­ti­ven...

modernes Windrad inmitten alter Relikte
 
Hier wachsen wieder Bäume...
 
Ein Labyrinth aus Röhren

wir näch­tig­ten am Ran­de des weit­läu­fi­gen Parks und bra­chen an­dern­tags nach Dort­mund auf, wo der zone­batt­ler zu­nächst ei­nem sei­ner dienst­li­chen Kun­den ei­nen halb­of­fi­zi­el­len Be­such ab­stat­te­te und sich und sei­ner bes­se­ren Hälf­te das ICE-Werk zei­gen ließ: Nicht al­le Ta­ge bie­tet sich selbst un­ser­ei­nem die Ge­le­gen­heit, un­ter auf­ge­stän­der­ten Glei­sen den Bauch ei­nes ICE T zu be­trach­ten und des­sen bi­stro­tisch­gro­ße Brems­schei­ben aus der Nä­he zu be­stau­nen...

Selbst­ver­ständ­lich hielt sich un­ser­ei­ner strikt an das im Werk herr­schen­de Fo­to­gra­fier­ver­bot, und da­her kann ich die­se Epi­so­de lei­der nur mit ei­nem Schnapp­schuß il­lu­strie­ren, der auf dem kur­zen Fuß­weg zwi­schen Werk­be­reich und Park­platz ent­stand:

gut gemeinter Rat

Quer durch die Stadt ging es dann zum be­rühm­ten »Dort­mun­der U«, welch­sel­bi­ges uns al­ler­dings nur die ani­mier­te Fas­sa­de und an­son­sten die kal­te Schul­ter zeig­te: Die neue Hei­mat des frü­he­ren Mu­se­ums am Ost­wall war noch im Um­bau be­grif­fen, die Aus­stel­lung noch im Wer­den und mit­hin nicht zu se­hen. Pech ge­habt!

das Dortmunder U

Was es hin­ge­gen zu se­hen gab, war die In­nen­stadt und ih­re Fuß­gän­ger­zo­ne, na gut, sind wir halt auch da mal ge­we­sen... Ach ja: Al­le paar hun­dert Me­ter be­geg­net man in Dort­mund ei­nem mehr oder we­ni­ger auf Kunst komm raus ori­gi­nell ge­stal­te­ten Nas­horn. Wenn das der Dü­rer wüß­te!

ein wohl als Kunstwerk gedachtes Nashorn

We­sent­lich in­ter­es­san­ter ge­stal­te­te sich der abend­li­che Ab­ste­cher zur Ze­che Zol­lern: Zwar ka­men wir erst bei Kas­sen­schluß dort an, konn­ten aber zu­min­dest noch das Frei­ge­län­de er­for­schen und die ein­zig­ar­ti­gen Ju­gend­stil-In­du­strie­bau­ten be­wun­dern. Heu­te ste­hen ja Ar­beits- und Ma­te­ri­al­ko­sten in um­ge­kehr­ten Ver­hält­nis als An­no 1904, da­her wach­sen in In­du­strie­ge­bie­ten al­lent­hal­ben nur noch Be­ton­sär­ge aus der Er­de und kei­ne ar­chi­tek­to­ni­schen Mei­ster­wer­ke mehr. Schon das macht die Ze­che Zol­lern zu ei­nem ein­zig­ar­ti­gen Klein­od im gro­ßen Maß­stab! Gleich ne­ben­an auf dem Be­su­cher-Park­platz stell­ten wir her­nach un­se­re Renn­gur­ke ab und bet­te­ten uns ein letz­tes Mal im mo­bi­len Schlaf­zim­mer zur Ru­he.

Der zwölf­te und letz­te Tag un­se­rer Rei­se war an­ge­bro­chen. Als er­stes steu­er­ten wir die Ko­ke­rei Han­sa an und er­reich­ten die­se ei­ne Vier­tel­stun­de vor der re­gu­lä­ren Öff­nung. Kaum hat­ten wir die Na­se ins Ge­län­de ge­steckt, wur­den wir schon auf­ge­grif­fen, an die Uhr­zeit er­in­nert und an den of­fi­zi­el­len Be­su­cher­ein­gang ver­wie­sen. Ar­tig setz­ten wir uns dort auf die War­te­bank vor dem Kas­sen­fen­ster und wur­den von der dienst­tu­en­den Auf­sichts­per­son per Kopf­nicken be­grüßt, an­son­sten aber ge­flis­sent­lich igno­riert, auch über den Schlag der vol­len Stun­de hin­aus. Als ge­lern­ter Be­am­ter und prak­ti­zie­ren­der Dienst­lei­ster kann der zone­batt­ler die Men­ta­li­tät von vor­ge­fun­de­nen Ser­vice­per­so­na­len eben­so rasch wie zwei­fels­frei ein­schub­la­di­sie­ren, da­her er­schien es ihm rat­sam, sich hier auf kei­ne Dis­kus­sio­nen mehr ein­zu­las­sen und kur­zer­hand auf ei­ge­ne Faust das Are­al zu er­kun­den. Was sich – im Nach­hin­ein be­trach­tet – als eben­so zweck­dien­lich wie im Grun­de ent­behr­lich ent­pupp­te: Was wir dort zu se­hen be­ka­men, hat­ten wir an­dern­orts schon längst er­forscht.

Wir fuh­ren wei­ter in Rich­tung Soest, um den zum Ur­laubs­be­ginn bei den dort hau­sen­den Freun­den ent­lie­he­nen Re­gio­nal-At­las wie­der ab­zu­ge­ben. Un­ter­wegs be­such­ten wir noch in (auf?) Schloß Cap­pen­berg ei­ne Kunst­aus­stel­lung mit Wer­ken von Gün­ter Hae­se, ei­nem Prot­ago­ni­sten der Ki­ne­ti­schen Kunst.

Blick von Schloß Cappenberg ins Umland

Die­se Aus­stel­lung er­wies sich als über­aus in­spi­rie­rend und her­vor­ra­gend ge­stal­tet, wahr­lich ein un­ver­hoff­tes High­light am En­de un­se­rer Rei­se. Um­ge­kehrt ver­hielt es sich lei­der mit dem Zen­trum für In­ter­na­tio­na­le Licht­kunst in Un­na, wel­ches wir mit gro­ßen Er­war­tun­gen be­tra­ten, je­doch ei­ni­ger­ma­ßen ent­täuscht wie­der ver­lie­ßen. Im­mer­hin: die be­geh­ba­re Ca­me­ra Ob­scu­ra von Ja­mes Tur­rell [1] mit der Pro­jek­ti­on ei­nes kreis­run­den Him­melsauschnit­tes bleibt als gran­dio­ses Werk in Er­in­ne­rung.

Der Rest ist schnell er­zählt: Von Un­na nach Soest, von Soest auf die Au­to­bahn und auf den 400 km bis Fürth al­le 100 km ei­ne klei­ne Pau­se ge­macht. Ge­gen 22 Uhr tra­fen wir dann wohl­be­hal­ten da­heim ein, wuch­te­ten zu­nächst den mit­ge­führ­ten Haus­rat ins Trep­pen­haus und wun­der­ten uns wie stets nach der Rück­kehr von ei­ner Cam­ping­rei­se über des­sen schein­ba­re Vo­lu­men­zu­nah­me: Sechs oder sie­ben Mal ächz­te der zone­batt­ler die 66 Stu­fen hoch zu sei­ner ho­me­zo­ne, je­des Mal be­packt wie ein Last­esel und mit­un­ter auch schnau­bend wie ein sol­cher. Am En­de stand die Er­lö­sung in Form ei­nes war­men Dusch­ba­des...

Zu En­de ist nun­mehr auch die­se Rei­se-Re­por­ta­ge, zu de­ren ord­nungs­ge­mä­ßen Nie­der­schrift sich der Ver­fas­ser dies­mal mehr als sonst über­win­den muß­te. Er bit­tet die ge­dul­di­ge Le­ser­schaft sub­mis­sest um Ver­zei­hung für die lan­gen Pau­sen zwi­schen den Tei­len und ver­spricht für die Zu­kunft – erst­mal nix.

 
[1] des­sen Ge­nia­li­tät wir be­reits in Wolfs­burg be­staunt hat­ten.

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Dienstag, 26. Oktober 2010

Si­cher­heit geht vor

Ich glau­be, ich wer­de dem­nächst dies hier an mei­ner Bü­ro­tür an­brin­gen: Im­mer­hin bin ich Si­cher­heits­be­auf­trag­ter...

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Gren­zen des Wachs­tums (3)

So­gar an (Aus-)Bildung kann es of­fen­bar ein Zu­viel ge­ben, wie die­ses Ge­spräch zwi­schen ei­nem Haus­mei­ster und ei­nem »Faci­li­ty Ma­na­ger« ein­drucks­voll be­weist...

Samstag, 24. Juli 2010

iPad für Ar­me

Wie mir in ei­ner in­ter­nen Po­stil­le ge­stern mit­ge­teilt wur­de, sind die Pro­dukt­ka­ta­lo­ge mei­ner Fir­ma ab so­fort in ani­mier­ter Form für je­der­mann ein­seh­bar. Der an­fangs ver­blüf­fen­de »Um­blät­ter-Ef­fekt« ist nett an­zu­schau­en und funk­tio­niert of­fen­bar in je­dem gän­gi­gen Brow­ser.

Nach­dem ich neu­lich Ge­le­gen­heit hat­te, den oder das neue iPad ei­nes Freun­des prü­fend in die Hand zu neh­men, kam mir die­se Art von Ani­ma­ti­on gleich be­kannt vor. Ob sich der­lei eye can­dy jetzt al­ler­or­ten zü­gig durch­set­zen wird? Ich fra­ge mich frei­lich, ob ich das pseu­do­ana­lo­ge Ge­blät­te­re nach dem Ab­klin­gen des er­sten Aha-Ef­fek­tes auf Dau­er im­mer noch als wit­zig (oder nicht doch eher als ner­vend) emp­fin­den wer­de...

Montag, 5. Juli 2010

Klei­ner Freund

Der zone­batt­ler, aus­weis­lich sei­ner Vi­si­ten­kar­te Dienst­mann von Pro­fes­si­on (und aus Lei­den­schaft), kann seit ge­stern sei­ner­seits über ei­nen ser­vi­len Bur­schen ver­fü­gen, der sich eil­fer­tig be­müht, sei­nen neu­en Herrn zu­frie­den­zu­stel­len:

'Sarotti-Mohr' von Anton Atzenhofer

Mein neu­er Sa­rot­ti-Mohr schaut noch et­was trau­ma­ti­siert aus der bun­ten Wä­sche: Ver­mut­lich war sei­ne frü­he­re Herr­schaft nicht im­mer gnä­dig zu ihm und hat wohl auch man­che Lau­ne an dem wehr­lo­sen Die­ner aus­ge­las­sen. Sei es, daß der ser­vier­te Kaf­fee zu heiß (oder zu kalt) war, sei es, daß er zu spät (oder zu früh) kam, der (nich­ti­gen) Grün­de für ei­nen stra­fen­den Hieb mit dem Rohr­stock gab es of­fen­bar vie­le. Jetzt frei­lich kann der far­bi­ge Kna­be sei­nen Dienst oh­ne Angst ver­se­hen, denn un­ser­ei­ner zieht das Mo­ti­vie­ren durch Lob dem Drill per Straf­an­dro­hung vor. Auf lan­ge Sicht wird das sei­ne ge­pei­nig­te See­le hof­fent­lich zu hei­len ver­mö­gen...

 
Nach­trag: Bil­der des Il­lu­stra­tors An­ton At­zen­ho­fer sind di­rekt aus des Künst­lers Hand in der Ga­le­rie At­zen­ho­fer zu ha­ben, die von des Mei­sters Le­bens­ge­fähr­tin Ly­dia Schu­ster in der Weiß­ger­ber­gas­se am Max­platz zu Nürn­berg ge­führt wird. Ein Be­such lohnt im­mer, und sei es nur auf ei­ne Tas­se Kaf­fee (Do-So, 13–18 Uhr).

Sonntag, 27. Juni 2010

Auf Hel­ler und Pfen­nig

We­gen über­fäl­li­ger Steu­er­erklä­rung vor­über­ge­hend ge­schlos­sen.

« Vorherige Seite Nächste Seite »