Donnerstag, 18. Oktober 2007
Am kommenden Wochenende dreht sich in Fürth wieder alles um die Kunst: Im Rahmen der jährlich wiederkehrenden Ateliertage (offiziell »Gastspiel« geheißen) stehen auch diesmal wieder über 40 Wirkungsstätten bildender KünstlerInnen für das interessierte Publikum offen! Die Fürther Nachrichten vermelden heute Näheres, und auf der Seite des Veranstalters gibt es einen interaktiven Flyer zur Planung der eigenen Marschroute.
Mittwoch, 26. September 2007
Gestern Vernissage hier, heute Vernissage da, morgen abend Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum Ludwig Erhard in Sachen »1000 Bürger sehen ihre Stadt«: Der zonebattler kulturelliert ganz schön herum dieser Tage! Im Sommer hat er übrigens höchstselbst mit der Camera Obscura herumgefuchtelt (bzw. eben nicht gefuchtelt, sondern vielmehr dieselbe recht stillegehalten), und wenn ihn sein trüber Blick nicht trügt, dann ist sein scheppses Foto vom Logenhaus mit auf dem Ausstellungs-Flyer vom Stadtmuseum zu sehen. Vielleicht hat es ja vor der gestrengen Jury bestehen können? Mal sehen. Kommt sonst noch jemand?
Sonntag, 9. September 2007
Heute ist der Tag des offenen Denkmals und auch bei uns in Bayern gibt es einiges zu besichtigen. Der Fokus liegt heuer auf Kirchen...
Sonntag, 26. August 2007
An diesem Wochenende ist mit großen Tamtam und lautem Tätää die neue Fürther Uferpromenade eingeweiht worden, und die Fürther Nachrichten werden nicht müde, das Ereignis und die wassernahe Flaniermeile hochzujubeln. Der zonebattler ließ sich mehrfach dazu breitschlagen, sich durch und mit dem Strom der Menschenmassen treiben zu lassen, doch im Grunde sind ihm derlei Auftriebe eher suspekt und wesensfremd. Immerhin gab es auch für ihn einen Lichtblick, und zwar eine Bilderausstellung von Birgit Maria Götz in der noch erhaltenen »Militärbaracke« des alten Flußbades: Zwei der großformatigen, von kühner Hand ausgeführten Gemälde haben es ihm sehr angetan (beschreibende Titel von mir, nicht original):
Ein Fest auf der Fürther Freiheit
Die Kißkalt’schen Häuser an der Denglerstraße
|
Hier muß man den lobenden Worten der Lokalpresse tatsächlich zustimmen, auch wenn deren Fotograf eine eher grimmig gestimmte Künstlerin eingefangen zu haben scheint: Die Frau wird man sich merken müssen, ihre vitalen Arbeiten sind überaus energiegeladen und von spannender Präsenz!
Wenn das obere der beiden Bilder nicht schon verkauft gewesen wäre (es war einziges bereits mit einem roten Punkt markiert), ich hätte mir es glatt und ohne langes Zögern geleistet. Beim zweiten hadere ich derzeit noch ein wenig mit mir und meinen heimischen Wänden. Ich werde es wohl noch mal überschlafen müssen. Vielleicht nimmt mir nach dieser meiner warmen Empfehlung aber auch ein(e) Schnellentschlossene(r) die Entscheidung ab?
Montag, 30. Juli 2007
kassel.
kontext: kunst
künstliche kalamitäten
konsequent konzeptionslos
katastrophal kuratiert
kollektiver konsens:
kacke. |
Regelbestätigende Ausnahmen sind selbstverständlich vorhanden und fanden sich insbesondere in der dokumenta-Halle und in der Neuen Galerie. Der Unterzeichnende verfaßte seinen launischen Schmähvers vorher, unter dem Eindruck von Aue-Pavillon und Museum Fridericianum. Fotografische Eindrücke aus der temporären Kunst-Metropole finden sich dort.
Samstag, 28. Juli 2007
Am morgigen Sonntag besteht die allerletzte Gelegenheit, sich die Ausstellung »Ausgepackt« im Erlanger Stadtmuseum anzuschauen: Präsentiert wird eine spannende Auswahl an Exponaten aus den vielfältigen Sammlungen der Universitäts-Institute, die den Blicken der Öffentlichkeit normalerweise entzogen sind. Zur morgigen Finissage ist der Eintritt frei und es wird allerhand geboten, für den neugierigen Nachwuchs ebenso wie für dessen HalterInnen...
Morgen früh geht es zur documenta nach Kassel. War schon jemand vor Ort und kann profunde Empfehlungen geben, was man einerseits nicht verpassen, anderseits ggf. links liegen lassen sollte?
Sonntag, 15. Juli 2007
Schon letztes Jahr vermochte mich die Jahressaustellung in der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste (AdBK) zu begeistern, heuer und heute ‑am letztmöglichen Tag- gehe ich wieder hin. Auch diesmal werde ich dazu (spätestens morgen) in der Rubrik Kulturelles eine eigene Fotogalerie vorstellen...
Mittwoch, 27. Juni 2007
In der kunst galerie fürth (schreibt sich wirklich so) gibt es seit letztem Freitag und noch bis zum 5. August die Ausstellung »Einfälle statt Abfälle: WeltSpielZeug« zu bestaunen. Die umtriebige Kinderhilfsorganisation Plan International Deutschland präsentiert in einer Wanderschau selbstgebasteltes Spielzeug von Kindern aus Afrika, Asien und Lateinamerika:
Die aus natürlichen Materialien und/oder Zivilisationsabfällen gebastelten kleinen »Kunstwerke« muten anrührend naiv bis erschreckend brutal an, in jedem Falle aber bewegend. Was ja sicherlich auch die Intention der AusstellungsmacherInnen ist. Allerdings wirkten manche der Exponate doch eher professionell produziert als von Kinderhand geschaffen, uns beschlichen da in einzelnen Fällen schon leise Zweifel an der Authentizität des Gezeigten (und damit leider auch an der Glaubwürdigkeit der dahinterstehenden, hauptberuflichen Spendensammler)!
Dessen ungeachtet ist Hans-Peter Miksch zu seiner Experimentierfreudigkeit als Leiter des Hauses zu beglückwünschen: Kreativität fängt im Kindesalter an, und wo materieller Mangel herrscht statt Überfluß, da wächst zumindest die Phantasie...
Montag, 21. Mai 2007
Den heißeren Teil des gestrigen »internationalen Museumstages« verbrachten wir im Nürnberger Museum Industriekultur, woselbst mich zwei Sonderausstellungen (Die Maschinen Leonardo da Vincis, Geschichte der Videospiele) besonders reizten. Die umfangreiche Motorradsammlung (Zweiräder aus hiesiger Produktion) habe ich eher beiläufig passiert, am bewegendsten fand ich letztlich im Untergeschoß die Dokumentation über das ehemalige Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz.
Neben der hilflosen Wut, die einen immer wieder überkommt, wenn man die Zeitzeugenberichte aus der Zeit der braunen Barbarei liest, empfand ich Hochachtung vor der inneren Haltung der Gebrüder Schocken, die sich sehr um die Weiterbildung und Förderung ihres Personals bemühten, z.B. durch regelmäßige Buchgaben nach eigener Wahl der Beschenkten. Die folgenden Auszüge aus der Schocken-Hauszeitung von 1926 (!) sollten sich viele Gewerbetreibende heutzutage hinter den Spiegel stecken:
Fünfzehn Leitsätze für das Verkaufspersonal der Kaufhäuser Schocken
|
-
Der Beruf des Verkäufers ... setzt Lebensklugheit und ein großes Verständnis für Menschen und menschliche Bedürfnisse voraus.
-
Der gute Verkäufer lobt seine Ware weniger, als er verantworten kann. Das Geschäft hat einen neuen Kunden geworben, wenn der Käufer später sagt: »Die Ware ist besser als ich erwartet habe«.
-
Die Warenkenntnis und Berufserfahrung des Verkäufers ... sind am besten angewandt, wenn sie den Käufer in die Voraussetzungen für die Beurteilung einer Ware auf ihren Gebrauchswert einführen. Nur wer Geringes oder Fragwürdiges bietet, hat Grund, die Sachkenntnis des Käufers zu scheuen.
-
Der gute Verkäufer wird stets freundlich und sachlich sein. In einer Umgebung, die von einer unaufdringlichen, ruhigen Gefälligkeit und einer allgemeinen Freudigkeit im Dienst bestimmt wird, fühlt sich jeder Käufer und mit ihm jeder Verkäufer wohl.
-
Der Verkäufer soll niemanden bevorzugen. ... Der treue Kunde mit kleinem Bedarf ist wichtiger als der einmalige Käufer großer Stücke.
-
Wünsche und Vorschläge des Käufers sind immer aufschlußreich. Der Verkäufer nehme sie höflich auf und melde sie dem Abteilungsleiter für die Geschäftsführung. Beschwerden behandle er mit freundlicher Ruhe. Eine gute Antwort ... ist die beste Werbearbeit, und manche Beschwerde hat wertvolle Verbesserung angeregt.
-
Der Gebrauchswert einer Ware ist oft nur durch den Gebrauch selbst zu erfahren. Der Verkäufer ... wird Kunden anregen, ihm über die Erfahrungen im Gebrauch zu berichten. ... Besonders aber wird er günstige und ungünstige Erfahrung zur Kenntnis der Stellen bringen, die sie für die zukünftigen Einkaufsentschließungen brauchen.
|
Derlei, meine Herrschaften, gehört dick unterstrichen und eingerahmt: Würde und Anstand waren für diese Unternehmer eine Selbstverständlichkeit. Geholfen hat es ihnen freilich nichts, als wenig später die würde- und anstandslosen Horden mit der braunen Scheiße im Hirn den Lauf der Dinge bestimmten...
Freitag, 27. April 2007
Samstag, 31. März 2007
Impressionen aus der aktuellen Ausstellung »Auswanderer« von Christiane Möbus im Neuen Museum Nürnberg (zu sehen noch bis zum 17. Jun. 2007).
Süßer und scharfer Senf: