Dienstag, 12. Juni 2007
Ich retournierte soeben von einem dreistündigen Behandlungs-Marathon aus der ebenerdigen Zahnarzt-Praxis in meine Behausung drei Stockwerke darüber. Gezogen und letztlich wieder eingesetzt wurde mir heute ein Brückenprovisorium, doch die zahlreichen Arbeitsschritte dazwischen bleiben das Geheimnis von mir und der kundigen Dental-Assistentin. Was ich aber öffentlich diskutieren möchte, ist etwas zum Drücken, nämlich das hier:
Wie unschwer zu erkennen handelt es sich bei dieser Gerätschaft um eines der Bedienungs-Displays des Behandlungsstuhles. Weiland noch von Siemens unter dem Markennamen Sirona produziert, ermöglicht dieses Pult die (Fern-)Steuerung sämtlicher elektrischen und pneumatischen Funktionen des modernen Arbeitsplatzes. Besonderes Augenmerk verdient daran ein herstellerseitig aufgebrachter Hinweis-Aufkleber:
Um einmal mehr auf meinem Steckenpferd Bedienerfreundlichkeit (neudeutsch »Usability«) herumzureiten verfechte ich hiermit die These, daß die innovative Symbolsteuerung den ersten AnwenderInnen dermaßen logisch und intuitiv erschien, daß diese kurzerhand auf den Bildchen herumdrückten und nicht auf den grauen Feldern nebendran. Wohl mit der Folge, daß Displays zu Bruch gingen, weil es sich eben mitnichten um berührungsempfindliche solche (sog. »Touchscreens«) handelte.
Der Aufkleber stört die ansonsten gefällige Optik erheblich, erschien aber wohl nötig, um Mensch (Nerven) und Maschine (Display) zu schonen. Der optimale Ansatz freilich wäre es gewesen, aus den Erfahrungen zu lernen und zur Freude der BenutzerInnen auf echte Touchscreens umzustellen! Aber das hätte vermutlich zu viel gekostet: »Das tut’s auch«, mag man sich damals in der Konstruktions-Abteilung gedacht haben...
Sonntag, 3. Juni 2007
Verbunden mit Grüßen von Uptown nach Downtown schickt uns der auf der Hardhöhe residierende Herr JollyJudge dieses eigenhändig abgelichtete Hinweisschild:
und kommentiert es selbst wie folgt:
Im angehängten Foto findet sich m.E. ein schönes Beispiel zum Thema Spitzfindigkeiten. Ich habe den Aufkleber mit den Öffnungszeiten des E‑Centers in der Würzburger Straße vor wenigen Minuten fotografisch konserviert.
»Wir haben alle Tage von 8 – 20 Uhr geöffnet, am Samstag allerdings von 8 – 20 Uhr«.
Wenn aber von täglich die Rede ist, dann schliesst das meiner Meinung nach ja auch den Sonntag mit ein. Da haben sie aber, wie mir die »kompetente« Damen an der Information versichert hat, geschlossen. Warum der Samstag besonders hervorgehoben wurde, konnte mir auch keiner erklären. |
Nun, der zonebattler kann das natürlich auch nicht. Aber wie der Einsender vermutlich auch hält er diese Kuriosität und zu recht angesprochene Spitzfindigkeit für ein weiteres Indiz der allerorten längst nicht mehr schleichenden, sondern galoppierenden Verblödung...
Mittwoch, 23. Mai 2007
...als mich über Unfug zu mokieren: Im Rahmen einer dümmlichen Imagekampagne unter dem Motto »Wir können nicht anders« hat das Deutsche Rote Kreuz für teuer Geld die Reklametafeln im öffentlichen Raum belegt. Unter anderem mit diesem Motiv hier, auf welchem auch in der Karlstraße ein grinsender Pseudo-Sanitäter einem Venus-von-Milo-Verschnitt die steinernen Armstümpfe verbindet:
Nun muß man nicht wie der zonebattler zehn Jahre beim Bayerischen Roten Kreuz als Sanitäter gedient haben, um den Statisten hier als (un)blutigen Anfänger zu entlarven. Etwas gesunder Menschenverstand reicht aus um zu sehen, daß der Knabe hier dilettantisch zu Werke geht. Wer sieht seinen handwerklichen Fehler noch?
Freitag, 11. Mai 2007
Neulich erst hat ein professioneller Wort-Jongleur in einem Spiegel-Artikel die Herren Henry Ford und Henry Fonda etwas durcheinandergebracht. Heute zeigt ein anderer Vertreter der gleichen Zunft in der FAZ, daß sie dort die gezielte Wechstabenverbuchselung (mindestens) genau so gut beherrschen:
Artikel-Auszug © Frankfurter Allgemeine Zeitung
Diesmal ist der Quark fast noch augenfälliger, oder? Wer erkennt den Murks als erste(r)? Und werden sie bei der FAZ meinen soeben abgeschossenen Kommentar jetzt spurlos verschwinden lassen und den Fehler (wie jüngst die beim Spiegel) klammheimlich ausmerzen? Bin mal gespannt...
Dienstag, 8. Mai 2007
Mein holländischer Geschäftsfreund Paul V. aus Antwerpen (ich weiß, daß das immer noch in Belgien liegt, aber ich bin ja selbst ein Fürther, der wo in Nürnberg arbeitet) hat in irgendeinem Konzern-Jahresbericht heute folgende Definitionen gefunden:
“$” or “Dollar” refer to the lawful currency of the United States.
“€” or “Euro” refer to the single currency of the participating Member States in the Third Stage of European Economic and Monetary Union of the Treaty Establishing the European Community, as amended from time to time. |
Tja. So ist das halt. Bevor etwas einfacher wird, wird’s erstmal komplizierter!
Mittwoch, 18. April 2007
Soeben habe ich im Spiegel den Artikel »Dorf goes online« gelesen. Schon die Einleitung ist unbedingt des Festhaltens wert:
Artikel-Auszug © SPIEGEL ONLINE
Na, wem fällt hier was auf? Worüber wundert sich die aufmerksame Leserschaft?
Samstag, 31. März 2007
Die praktischen Schneuz- und Kosmetiktücher von ALDI kommen neuerdings nicht nur in Schachteln mit schönen Motiven und (völlig überflüssigem) Füllstandsanzeiger, sie sind obendrein ab sofort 3‑lagig und also noch freundlicher zu Backe und Zinken. Freilich sind nurmehr 90 statt 150 der ehedem 2‑lagigen Tücher in der Packung, und wer ein bißchen rechnen und vergleichen kann (150 x 2 = 300 vs. 90 x 3 = 270) stellt fest, daß er/sie jetzt für’s gleiche Geld 10% weniger kriegt. So geht das.
Dienstag, 6. März 2007
In der Galeria Kaufhof zu Fulda (woselbst ich heute morgen eine knappe Stunde Wartezeit zwischen ICE-Ankunft und Konferenzbeginn im Warmen vertändelte) ist mir nebenbei aufgefallen, daß die Hausmarke mangoon dort neuerdings manguun geschrieben wird. Nett wäre es natürlich gewesen, wenn die Geschäftsleitung solcherart den Sprachgewohnheiten der nicht-anglophonen Bevölkerung Rechnung getragen hätte. Für weit wahrscheinlicher hielt ich freilich sofort namensrechtliche Ursachen, und ein Blick in die Wikipedia scheint mir rechtzugeben...
Samstag, 24. Februar 2007
Die thüringische Metropole Eisenach hat nicht nur eine große Vergangenheit als Automobilstadt, sondern auch eine recht kompromißlose Gegenwart als solche: Wer sich nicht entsprechend benimmt, kommt dort offenbar schnell unter die Räder!
Als gelernter (wenn auch inzwischen privatisierter) Staatsdiener bezweifelt der zonebattler freilich die Verhältnismäßigkeit der Mittel, und auch bei der Eisenacher Stadtverwaltung scheint man das ähnlich zu sehen, wie dieses schöne Schild wider die brachiale Selbstjustiz deutlich demonstriert...
Samstag, 10. Februar 2007
Samstag, 3. Februar 2007
Samstag, 27. Januar 2007
Bringt meine bessere Hälfte doch heute abend vom ALDI diesen Dreipfünder heim:
Auf der Tüte prangt dreifach das fränkische Wappen, darunter steht weiß auf grün:
Das gute Brot mit dem Frankenwappen |
Komischer Satz, denkt sich der zonebattler, warum schreiben sie dann nicht gleich »Fränkisches Bauernbrot« oder sowas drauf? Die Antwort findet sich im unauffällig Kleingedruckten: Der Laib stammt aus einer Bäckerei in Weiden, und das liegt jenseits des Frankenlandes in der Oberpfalz, ja recht eigentlich sogar ziemlich tief drin in dieser! Ein eindeutiger Fall von unlauterem Etikettenschwindel also? Egal, schmecken tut das Brot jedenfalls, zumal dann, wenn man auf einen Langschlitz-Toaster zurückgreifen kann!
Süßer und scharfer Senf: