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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Mittwoch, 21. November 2007

Das Land der Dich­ter und Den­ker de­mon­tiert sich selbst

Die Lek­tü­re die­ses In­si­der-Pro­to­kolls hat mir die Lau­ne und den Tag ver­dor­ben. Doch wo­hin mit der ohn­mäch­ti­gen Wut im Bauch über so­viel In­kom­pe­tenz und him­mel­schrei­en­de Igno­ranz?

Sonntag, 18. November 2007

Kon­sum oh­ne Pau­se

Kann es sein, daß ei­ne wei­te­re Aus­deh­nung der La­den­öff­nungs­zei­ten ‑auch in den Sonn­tag hin­ein- letzt­lich ei­ne Ge­fahr für un­se­re Kul­tur be­deu­ten kann? Su­san­ne Gasch­ke fin­det in der Zeit un­ter der Über­schrift »Der Tag, der uns ge­hört« sehr kla­re (und sehr le­sens­wer­te) Wor­te!

Freitag, 16. November 2007

Ba­sis-De­mo­kra­tie

Den gest­ri­gen Abend ver­brach­te ich im We­sent­li­chen auf der of­fi­zi­el­len Bür­ger­ver­samm­lung für die Für­ther Stadt­tei­le Süd­stadt, In­nen­stadt, Dam­bach, West­vor­stadt und was der­glei­chen pe­ri­phe­re Sied­lun­gen mehr sind. Mei­ne bes­se­re Hälf­te war na­tür­lich auch da­bei so­wie der Herr Gra­ben­ken­ner. Wie zahl­rei­che an­de­re Bür­ger und Bür­ge­rin­nen auch mach­te ich von mei­nem Re­de- und Fra­ge­recht Ge­brauch, und die Ver­tre­ter der Kom­mu­ne (vom Ober­bür­ger­mei­ster über sei­ne Fach­re­fe­ren­ten bis hin zum Kon­takt­be­am­ten der Po­li­zei) si­cher­ten zu, sich der vor­ge­tra­ge­nen Pro­ble­me zeit­nah an­zu­neh­men (was sie al­ler Er­fah­rung nach auch sehr zu­ver­läs­sig tun).

So­weit, so gut. Was aber nach­denk­lich stimmt, ja nach­ge­ra­de alar­miert, ist die un­ter dem Strich er­schreckend ge­rin­ge Be­tei­li­gung der Bür­ger­schaft an sol­chen Ver­an­stal­tun­gen. Hier be­steht tat­säch­lich mal die Mög­lich­keit, auf öf­fent­li­che An­ge­le­gen­hei­ten Ein­fluß zu neh­men, und den­noch ist die Re­so­nanz sehr ver­hal­ten: 50–60 Leu­te sit­zen da, an­ge­hen tä­te es tau­send­mal so vie­le. Sa­ge mir keine(r), man wis­se nichts von den Ter­mi­nen der je­wei­li­gen Stadt­teil­ver­samm­lun­gen: Die kriegt jede(r) über das städ­ti­sche Amts­blatt mit­samt der Stadt­zei­tung ko­sten­los in den Brief­ka­sten ge­stopft!

Sehr be­denk­lich fin­de ich auch, daß sich der An­teil der Bür­ge­rIn­nen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund an der Ge­samt­be­völ­ke­rung in kei­ner Wei­se im Pu­bli­kum re­prä­sen­ta­tiv ab­bil­det. Ich will das nicht als stich­hal­ti­ges In­diz für ab­ge­schot­te­te Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten wer­ten, aber hier sieht man klar ei­ne Kluft, die kom­mu­ni­ka­tiv zu über­brücken Not tä­te...

Dienstag, 23. Oktober 2007

Dos & Don’ts

Nach­dem ich heu­te mor­gen im on­lei­ni­gen SPIEGEL die Über­sicht über die ak­tu­el­len DVD-Film­bei­le­ger über­flo­gen hat­te, sau­ste ich spä­ter im Nürn­ber­ger Haupt­bahnof vom Bahn­steig schnur­stracks in die gro­ße Buch­hand­lung in der Mit­tel­hal­le, um dort­selbst die ak­tu­el­le Aus­ga­be der »Au­dio­Vi­deo­Fo­to Bild« gleich zwei­fach zu er­ste­hen. Die dar­in ent­hal­te­ne DVD mit »Hero« ha­be ich zwar schon seit lan­gem in der ori­gi­na­len (Vollpreis-)Ausgabe im Re­gal ste­hen, aber der Film ist in mehr­fa­cher Hin­sicht gran­di­os: Span­nen­de Hand­lung und vi­su­ell über­wäl­ti­gen­de Ef­fek­te fü­gen sich hier zu ei­nem stim­mi­gen Ge­samt­kunst­werk, das sei­nes­glei­chen sucht. Von da­her kann es durch­aus nicht scha­den, wenn man ein paar preis­wer­te Ex­em­pla­re als Ver­schenk-Re­ser­ve oder Preis­rät­sel-Haupt­ge­winn zur Hand hat...

Ach ja, was ich ei­gent­lich er­zäh­len woll­te: Zwei bunt be­bil­der­te Bou­le­vard-Blät­ter zu je EUR 3,50 sum­mie­ren sich nach Adam Rie­se zu run­den EUR 7,00. Auf mei­nen läs­sig her­über­ge­rei­chen Zeh­ner woll­te mir der Mann am Tre­sen eben­so sou­ve­rän EUR 43,00 her­aus­ge­ben, mei­nen (ech­ten) Zeh­ner sol­cher­art zu ei­nem vir­tu­ell-fal­schen Fuff­zi­ger auf­wer­tend. Der Wech­sel­trick zu mei­nen Gun­sten hät­te mich schlag­ar­tig um sat­te und glat­te EUR 40,00 rei­cher ge­macht, aber nach­dem ich ei­ne durch und durch weit­ge­hend ehr­li­che Haut bin, ha­be ich den Irr­tum im Kei­me er­stickt und ge­ra­de­zu re­flex­haft auf­ge­klärt. Wor­auf sich der Kas­sie­rer bei mir ent­schul­dig­te. Und ich mich dar­auf­hin bei ihm, was im Grun­de nicht min­der un­pas­send war. Aber die Epi­so­de il­lu­striert ganz gut, wie schnell man un­re­flek­tiert in pro­gram­mier­te Ver­hal­tens­mu­ster zu­rück­fällt und Stan­dard-Rou­ti­nen ab­spult, wenn das rea­le Ge­sche­hen un­ver­se­hens aus den ein­ge­fah­re­nen Glei­sen springt.

Was jetzt na­he­lie­gen­der­wei­se die Fra­ge nach sich zieht, wie es denn in der jun­gen Ge­ne­ra­ti­on um der­ar­ti­ge Pro­gram­mie­run­gen [1] be­stellt ist, die ja so et­was wie das un­ver­zicht­ba­re Schmier­mit­tel im Ge­trie­be des mensch­li­chen Mit­ein­an­ders dar­stel­len. Ich selbst glau­be zu be­ob­ach­ten, daß der­lei streß­min­dern­de und ge­mein­sinns­tif­ten­de Ri­tua­le und Re­fle­xe der­zeit auf brei­ter Front ero­die­ren und zer­brö­seln, zum (so­for­ti­gen) Nach­teil des be­trof­fe­nen In­di­vi­du­ums und na­tür­lich auch zum (lang­fri­sti­gen) Scha­den der Ge­sell­schaft. Aber der zone­batt­ler drif­tet ja oh­ne­hin zu­se­hends in Al­ters­starr­sinn und Kul­tur­pes­si­mis­mus ab und kann da­her kei­nen all­ge­mein­gül­ti­gen Maß­stab ab­ge­ben: Wie be­ur­tei­len sei­ne ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen das Phä­no­men?

 
[1] Irr­tü­mer klä­ren, Schwä­che­ren hel­fen, Tü­ren auf­hal­ten, rechts ge­hen, Kol­li­sio­nen mit an­de­ren Pas­san­ten ver­mei­den, Vor­tritt las­sen, Müll in da­für vor­ge­se­he­ne Be­häl­ter wer­fen u.v.m.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Gro­ßes Auf­at­men

Letz­ten Sams­tag kehr­ten wir mit ei­nem Freund aus Rüs­sels­heim (dem Le­xi­ka­li­ker, um ge­nau zu sein) dort­selbst in ei­nem klei­nen, aber fei­nen ita­lie­ni­schen Lo­kal ein. Es mun­de­te vor­züg­lich, und es na­sel­te nicht min­der frisch: Seit dem 1. Ok­to­ber herrscht im Hes­si­schen näm­lich ein ab­so­lu­tes Rauch­ver­bot in öf­fent­li­chen Lo­ka­len. Auf­ruhr, Pro­test­mär­sche, Fackel­zü­ge, Roll­kom­man­dos? Fehl­an­zei­ge! Nur fried­lich Piz­za und/oder Pa­sta ver­zeh­ren­de Zeit­ge­nos­sen. Na al­so, es geht doch. Hopp, Beck­stein, mach’ hier auch!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Kurz & bün­dig

Im west­fä­li­schen Soest ha­be ich die­ser Ta­ge ei­nen schö­nen Sinn­spruch ge­se­hen, ein­ge­schnitzt in den Decken­bal­ken ei­nes ur­alten Hau­ses in der Alt­stadt:

Wer sich wehrt, be­hält sein Pferd

War na­tür­lich im ört­li­chen Dia­lekt ge­hal­ten, den un­ser­ei­ner kaum ver­steht. Aber auch in der hoch­deut­schen Fas­sung ist klar, was ge­meint ist...

Sonntag, 23. September 2007

Rad ab

Wie­wohl der zone­batt­ler (der­zeit noch) ein Au­to­mo­bil be­sitzt, tritt er für ei­ne grund­sätz­li­che In­fra­ge­stel­lung, wenn nicht gar all­ge­mei­ne Äch­tung des mo­to­ri­sier­ten In­di­vi­du­al­ver­kehrs ein. Gu­te Ar­gu­men­te da­für lie­fert ein le­sens­wer­tes Zeit-In­ter­view mit dem dem Ver­kehrs­wis­sen­schaft­ler Her­mann Kno­fla­cher: »Das Au­to macht uns to­tal ver­rückt«.

Donnerstag, 20. September 2007

Li­me­rick

Es fiel ein ge­fru­ste­ter Blog­ger
vor schäu­men­der Wut fast vom Hocker:
Daß auch die an­de­ren was schrie­ben,
das konnt’ er nicht lie­ben,
vor Miß­gunst, da wurd’ er ganz ocker!

Die­ses fiel mir ein, als ich das hier ge­le­sen hat­te...

Samstag, 15. September 2007

Von oben be­trach­tet

Den heu­ti­gen Tag ver­brach­te der zone­batt­ler zu gro­ßen Tei­len in sei­nem Schre­ber­gar­ten und hat da­bei man­che phi­lo­so­phi­sche Ein­sicht ge­won­nen. Zum Bei­spiel die, daß pom­pö­se Ei­sen­bahn-Fe­sti­vals und Del­fina­ri­um-Shows et­was ge­mein­sam ha­ben, je­ne tief­trau­ri­ge Grund­stim­mung näm­lich, die aus dem Um­stand her­rührt, daß die kraft­strot­zen­den Prot­ago­ni­sten da­zu ver­dammt sind, nach we­ni­gen Kol­ben­hü­ben bzw. Mo­tor­wel­len­um­dre­hun­gen resp. Flos­sen­schlä­gen schon an die Gren­ze des ih­nen vor­ge­ge­be­nen Le­bens­rau­mes an­ge­langt zu sein, ihr Mus­kel­spiel al­so gar nicht voll ent­fal­ten zu kön­nen. Trau­ri­ger dran sind na­tür­lich die Zwerg­wa­le, die ja kei­ne Ar­te­fak­te aus Men­schen­hand sind und da­her im Ge­gen­satz selbst zur be­ein­druckend zi­schen­den Dampf­loks ei­ne rich­ti­ge See­le ha­ben dürf­ten...

Die zwei­te Er­kennt­nis über­kam den Chro­ni­sten, wäh­rend er un­ter sei­ner bes­se­ren Hälf­te in bei­der Ap­fel­bau­me hing und er die von ihr him­mels­nah ge­pflück­ten Früch­te ent­ge­gen­nahm und sorg­fäl­tig ein­ei­mer­te: Gut die Hälf­te sei­nes Le­bens war­tet der Bahn-Freak ver­ge­bens! Wäh­rend un­se­rer gold-de­li­ziö­sen und heu­er über die Ma­ßen üp­pig aus­fal­len­den Ern­te fuh­ren un­ter und um uns und fast zum Grei­fen na­he di­ver­se Dampf‑, Die­sel- und Elek­tro-Lo­ko­mo­ti­ven bzw. ‑Trieb­wa­gen auf und nie­der im­mer wie­der, doch in den aus­ge­dehn­ten Pau­sen zwi­schen­drin hat­ten wir glück­li­cher­wei­se et­was Sinn­stif­ten­des zu schaf­fen, wäh­rend die fer­ro­phi­len Spekt­a­to­ren an den Zäu­nen ne­ben un­se­rer Par­zel­le ih­re Ka­me­ras und Ob­jek­ti­ve trot­zig-stur im An­schlag hal­ten muß­ten wie an­dern­orts die Ang­ler ih­re Ru­ten oder die Jä­ger ih­re Flin­ten. Manch’ ei­ner mag als kon­tem­pla­tiv emp­fin­den, was un­ser­ei­nem als maß­los und zeit­ver­schwen­de­risch lang­wei­lig er­schie­ne... Aber ich will nicht dar­über rich­ten, des Men­schen Wil­le ist sein Him­mel­reich und auch mei­ner ei­nem ist der Hang zu ab­son­der­li­chen Rea­li­täts­fluch­ten kei­nes­wegs völ­lig fremd.

Dies al­les ge­sagt bzw. ge­schrie­ben ha­bend, könn­te ich jetzt end­lich zu mei­ner ei­gent­li­chen The­se über­lei­ten, wenn ich die nicht dank schwe­rer Bei­ne und mü­der Bir­ne mitt­ler­wei­le völ­lig ver­ges­sen hät­te und auch mit an­ge­streng­tem Nach­sin­nen nicht mehr zu fas­sen krie­ge. Und dar­um kom­me ich jetzt bes­ser zum dann eben un­be­frie­di­gend un­voll­ende­ten Schluß mei­nes »Wor­tes zum Sonn­tag«, be­vor ich Ge­fahr lau­fe, auch noch in ele­men­ta­rer Hin­sicht zu ver­sa­gen und mei­ne Schach­tel­halm­sät­ze nicht mehr gram­ma­ti­ka­lisch kor­rekt zum Ab­schluß brin­gen zu kön­nen, was ich als noch wür­de­lo­ser emp­fän­de als ein wür­de­lo­ses En­de. En­de.

Montag, 10. September 2007

Ca­nal Gran­de

Die On­line-Aus­ga­ben von Spie­gel und Süd­deut­scher Zei­tung ge­fal­len mir we­gen in­halt­li­cher Vers­eich­tung in letz­ter Zeit im­mer we­ni­ger, da kann auch gu­tes Web­de­sign nichts mehr rei­ßen. Daß frei­lich mal die kno­chen­kon­ser­va­ti­ve F.A.Z. in ih­rer Mo­bil­ka­nal-Fas­sung zu mei­ner fa­vo­ri­sier­ten Zug‑, War­te­zim­mer- und In­tim­box-Hand­lek­tü­re avan­cie­ren wür­de, hät­te ich nicht für mög­lich ge­hal­ten. Ist aber so. Nicht zu­letzt we­gen wun­der­ba­rer Ar­ti­kel wie der über die ve­ne­zia­ni­schen Gon­deln !

Montag, 3. September 2007

Bun­ker­men­ta­li­tät

Drü­ben beim Stadt­hei­mat­pfle­ger gibt es heu­te ei­nen neu­en Rund­brief zu le­sen, ein wei­te­rer soll im Ver­lauf die­ser Wo­che noch nach­fol­gen.

Samstag, 1. September 2007

Rauch­zei­chen­set­zung

Seit heu­te ist das Rau­chen in Bun­des­be­hör­den und öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln in ganz Deutsch­land ver­bo­ten. Die Ni­schen für Luft­ver­pe­ster wer­den al­so en­ger:

Zigarettenschachterl in der Umfriedung des Fürther Logenhauses

Auf den Bahn­hö­fen wer­den die qual­men­den Zeit­ge­nos­sen neu­er­dings in gelb (!) ge­brand­mark­te Zo­nen ge­pfercht, was der zone­batt­ler frei­lich nicht gut­hei­ßen kann, weil es ihn fa­tal an die dunk­len Zei­ten von Will­kür, Aus­gren­zung, De­po­ra­ta­ti­on und letzt­lich Ver­nich­tung er­in­nert:

Raucherzone auf einem Bahnsteig des Nürnberger Hauptbahnhofes

In der Sa­che selbst frei­lich blei­be ich un­nach­gie­big: Da ich schlech­ter­dings nicht weg­rie­chen kann, will ich im öf­fent­li­chen Raum je­der­zeit vor un­ge­sun­dem Mief ge­schützt wer­den, wenn nö­tig auch oh­ne die Ein­sicht der Sücht­lin­ge um mich her­um.

Es steht zu hof­fen, daß ich für mei­nen zone­batt­ler-Stamm­tisch bald ei­ne grö­ße­re Aus­wahl an frisch­lüf­ter­nen Für­ther Lo­ka­len zur Ver­fü­gung ha­be, zu­mal es mit dem ge­müt­li­chen Drau­ßen­sit­zen (wo man den Rausch­schwa­den lei­der auch nicht im­mer hin­rei­chend ent­geht) sai­son­be­dingt nun­mehr wie­der ein­mal vor­bei sein dürf­te.

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