Mittwoch, 23. Februar 2011
Schön ist ein Doktorenhut wenn man ihn besitzen tut. Doch von ganz besondr’er Güte sind erschwindelt’ Doktorhüte!
Das beste, was ich zu den aktuellen Angriffen auf den Verteidigungsminister gelesen habe, steht (wieder einmal) in der F.A.Z., und zwar in dem wirklich ausgezeichneten Artikel »Vgl. auch Guttenberg 2009«. Der zonebattler ist zwar nur ein diffuser Diplom-Verwaltungsbetriebswirt, aber wiewohl er diesen seinen akademischen Grad und rechtmäßigen Namensbestandteil in der Regel weder führt noch erwähnt, so legt er doch Wert darauf, seine Diplomarbeit weiland eigenhändig und eigengeistig verfaßt zu haben. Was anderes wäre ihm (damals wie heute) tatsächlich gar nicht erst in den Sinn gekommen, und zwar nicht nur aus Angst vor der Entdeckung und Schiß vor der Schmach...
Donnerstag, 6. Januar 2011
Nicht genug, daß die Rundfunkgebühren demnächst zur Zwangsabgabe werden sollen (zu zahlen pro Haushalt, unabhängig vom Vorhandensein von Empfangsgeräten), nein, die Generalsekreteuse der ARD will den Zuhörer bzw. Zuschauer für von ihm bereits bezahlte Produktionen ein weiteres Mal blechen lassen. Eine angemessene Antwort darauf gibt Stefan Niggemeier in »Frau Piel, wir müssen reden«.
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Sogar an (Aus-)Bildung kann es offenbar ein Zuviel geben, wie dieses Gespräch zwischen einem Hausmeister und einem »Facility Manager« eindrucksvoll beweist...
Dienstag, 19. Oktober 2010
Braucht es einen kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs am Nürnberger Ende? Die Meinungen sind geteilt, die Gemüter erhitzt. Diskutiert wird u.a. in der »Fürther Freiheit«.
Mittwoch, 13. Oktober 2010
Es ist ein Skandal. Der F.A.Z. sei Dank jetzt an die breite Öffentlichkeit gekommen ist. Vielleicht hilft es ja was...
Donnerstag, 23. September 2010
Den kommerzgetriebenen Kahlschlag in der bauhistorisch bedeutsamen Innenstadt Fürths haben wir verhindern können, aber werden wir uns auch gegen die drohende »Abstumpfung mit Styroporplatten« (F.A.Z.) wehren können? Es macht einen schaudern, und das keineswegs wegen fehlender Dämmung...
Samstag, 28. August 2010
Als das Gespräch neulich auf die Gestaltung von Websites im Allgemeinen, Blogs im Besonderen und der »Fürther Freiheit« im Speziellen kam, meinte Klaus H. aus F. (Name der Redaktion bekannt), daß »alle Welt nur noch WordPress verwendet«, weswegen »auch alle Seiten gleich aussehen« würden. Er schien mir das durchaus verächtlich zu meinen...
Wenn man seine Einschätzung als etwas überspitzte Hypothese gelten läßt (man kann freilich über die Wahl des überzustülpenden Themes und ggf. dessen individuelle Modifikation sehr wohl optische Differenzierungen erzielen), dann frage ich mich gleichwohl, ob die Kritik nicht am Wesentlichen vorbeigeht: Meiner Meinung nach ist es nachgerade sinnvoll und wünschenswert, einen visuellen Gestaltungsstandard zu etablieren!
Wenn es nämlich nicht explizit um künstlerische Projekte von hoher Originalität und deren genußvolle Rezeption geht, dann ist es doch der primäre Zweck eines jeden Internet-Auftrittes, den Besuchern die sie interessierenden Informationen schnell und umstandslos zu präsentieren. Deswegen schaut der geneigte Gast ja schließlich vorbei: Entweder hat ihn eine Suchmaschine hergeleitet, oder er hat die Homepage gezielt angesteuert, um seinen Wissensdurst zu stillen. Da wäre es absolut kontraproduktiv (weil zeitraubend und nervig), sich jedesmal grundlegend neu orientieren zu müssen, weil die Anordnung und Gestaltung der Navigationselemente immer wieder um des schieren Anderssein willens vom etablierten de-facto-Standard abweicht...
Jeder kennt zum Exempel das Symbol des Warenkorbs in Form eines stylisierten Einkaufswagens, seinerzeit von amazon.com eingeführt und längst in unzähligen Webshops in ähnlicher Form zu finden: Es wäre doch hanebüchener Unfug, auf ein so eingängiges Symbol zu verzichten, nur weil man im virtuellen Raume partout anders auftreten will als andere. »Der Köder muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler«, wie der zonebattler zuweilen zu sagen pflegt.
Meine eigenen (sicher nicht repräsentativen, geschweige denn methodisch korrekt erhobenen) Untersuchungen zeigen mir, daß die wenigsten Besucher meiner Websites meine meist mit exorbitantem Aufwand pixelgenau ausgetüftelten Layouts überhaupt bewußt zur Kenntnis nehmen oder gar kennerhaft goutieren: Frage ich nach der Wirkung einer geänderten Schriftart oder eines ausgetauschten Fotos, dann ist das in der Regel (fast) niemandem aufgefallen. Weil es den Leuten nämlich nicht um die Form geht, sondern um den Inhalt (den sie wie oben ausgeführt ohne Umwege zu finden hoffen). Womit bewiesen wäre, daß Anlehnung an sich herauskristallisiert habende Gestaltungsstandards sehr sinnvoll ist, auch wenn es vielleicht bei Auftragsarbeiten zunächst schwerfallen mag, dem Kunden das scheinbare Mainstream-Design als optimal zu verkaufen.
Mein persönliches Fazit: Aus narzisstischer Selbstüberhöhung werde ich weiterhin tüfteln und selbstverliebt an Details meiner virtuellen Bauten feilen, die die meisten BetrachterInnen nicht bemerken werden; eingedenk der LeserInnen und deren Erwartungshaltung werde ich jedoch ebenfalls weiterhin von allzu unkonventionellen Website-»Aufhübschungen« absehen!
Donnerstag, 3. Juni 2010
Ich habe heute die Sichtung und Bearbeitung meiner Urlaubsbilder abgeschlossen: Die mitgebrachte Beute von exakt 1.500 Fotos habe ich durch beherztes Löschen der zweit- bis fünftklassigen Aufnahmen auf einen zu bewahrenden Restbestand von 578 passablen Schnappschüssen eindampfen können. Was davon noch in die aktuelle Reiseberichterstattung übernommen werden soll, ist entsprechend vorbereitet und bereitgelegt.
Die digitale Technik mit ihren faktisch nicht mehr vorhandenen Folgekosten verführt zum sorglosen Abdrücken, und auch als eher bewußter Motivsucher hält man im Zweifelsfalle lieber mehrfach drauf, sobald bewegte Motivbestandteile (Menschen, Tiere, Fahrzeuge, flatternde Fahnen) die Bildgestaltung in Echtzeit erschweren. Aufgrund des vergleichsweise kleinen Displays der Kamera sind unterwegs ja nur die offensichtlichen Fehlschüsse sicher als solche zu erkennen und sogleich auszumerzen, den Rest muß man zur finalen Beurteilung in Ruhe am heimischen PC-Monitor Revue passieren lassen.
Und das so bald wie möglich! Sobald der Alltag einen wieder hat, die Erinnerungen an die Reise etwas zurück- und andere Themen in den Vordergrund getreten sind, gehen Lust und Laune zur lästigen Datei-Aufräumerei sehr schnell verloren. Jeder kennt das aus eigener Erfahrung.
Ich hingegen kenne Knipserkameraden, die sich lieber alle paar Jahre neue PCs mit größeren Festplatten kaufen und ihren ganzen Krempel unbesehen umkopieren, als sich die Mühe zu machen, ihre selbstverschuldete Bilderschwemme zu kanalisieren und den Abfall zu entsorgen. Wer aber soll sich das jemals anschauen, wenn schon der Ersteller keine rechte Lust dazu hatte?
Meine Meinung dazu: Entweder mache ich sowas richtig oder gar nicht. Wenn mir die Nacharbeit zuviel wird, nehme ich die Kamera erst gar nicht mit und genieße den Augenblick im doppelt unbeschwerten Sinne...
Samstag, 3. April 2010
Wer ein schönes Haus vor die Linse bekommt und kurzerhand ablichtet, ist vom Ergebnis oft enttäuscht: Ein niedriger Standort auf Straßenniveau zwingt zur schräg nach oben angewinkelten Kamerahaltung, was dann zwangsläufig die gefürchteten »stürzenden Linien« nach sich zieht. Der komplexe menschliche Sehapparat vermag weitgehend unbewußt zu korrigieren, was das unbestechliche Kameraauge ‑den Gesetzen der Physik folgend- gnadenlos aufzeichnet:
So schepps kann man so ein stattliches Stadthaus natürlich nicht stehen lassen, wie sähe denn das aus? Also gleich nach dem Stadtrundgang daheim den Rechner angeworfen und flugs FixFoto gestartet, meine bevorzugte virtuelle Dunkelkammer für jegliches Rohmaterial aus bildgebenden Gerätschaften.
Als erstes habe ich die Perspektive »geradegezupft«, also das Rechteck des Bildes oben beidseitig in die Breite und damit zum Trapez gezogen, bis die senkrechten Linien (Mauerkante links, Regenrinne rechts) auch wirklich wieder senkrecht und parallel zueinander verliefen. Sodann ein Rechteck herausgeschnitten und das darin nunmehr wieder lotrecht erscheinende Gebäude per Kontrast- und Farboptimierung etwas in Frühlingsstimmung versetzt. Abschließend noch einen passenden Rahmen drumherum gebastelt (FixFoto hat für derlei Zwecke ein mächtiges Modul namens »Master Framer Deluxe« an Bord) und fertig ist die Laube:
Mit etwas mehr Aufwand und Hingabe hätte man noch den Gesamteindruck störende Elemente wie Werbetafel, Verkehrsschild und sogar die geparkten Motorroller aus dem Foto herausretouchieren sowie den dröge unstrukturierten Nachmittagshimmel durch einen blauen mit pittoresken Wolken drin ersetzen können: auch dafür bringt FixFoto die geeigneten Werkzeuge mit. Unsereiner freilich sähe da die Grenze zur Bildmanipulation in unzulässiger Weise überschritten und läßt schon aus Gründen der Faulheit Authentizität gerne drin, was im vor Ort gewählten Bildausschnitt in realiter vorhanden war: Fürth ist schließlich auch ungeschminkt liebenswert ...
Montag, 9. November 2009
Andrea Diener schreibt in der F.A.Z. über die bizarre Welt der EsoterikerInnen, und wer sich nach der Lektüre nicht scheckig gesund gelacht hat, ist mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr zu kurieren...
Dienstag, 3. November 2009
Der Don macht ein Schnäppchen und schlägt dem Globalisierungswahn solcherart ein Schnippchen. Und recht hat er!
Samstag, 31. Oktober 2009
Heute ist der letzte Sendetag des ZDFdokukanals, der dem morgen startenden zdf_neo (mit neckischem Unterstrich, der wohl dem dynamischen Zeitgeist der imaginären Online-Generation geschuldet ist) weichen muß. Knappe zwei Monate hätte der zonebattler dann Zeit, sich das neue, grandiose und sicher so noch nie dagewesene Programm anzugucken, bis er endlich gnadenlos aus der Zielgruppe der 25- bis 49-jährigen Zuschauer herausfällt und sich hernach einen seniorengerechten Sender suchen müßte. Vermutlich aber wird er es vorziehen, weiterhin selbst aktiv auf Sendung zu gehen und das Abhängen vor der Glotze jenen zu überlassen, die von Mitte zwanzig bis Ende vierzig lieber passiv zappelnde Bilder konsumieren als selbst aktiv zu kommunizieren. Suum cuique.
Süßer und scharfer Senf: