Abgelegt in: Kulturelles • 3. Aug. 2019, 6:45 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Ereignisse • 30. Jul. 2018, 9:40 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 28. Jul. 2014, 6:46 Uhr • 2 Kommentare lesen
Nun schon im dritten Jahr in Folge besuchten wir gestern ein großes Orchester-Konzert des Collegium Musicum im Pommersfeldener Schloß Weißenstein, diesmal in Begleitung des Burgblickfräuleins und von Herrn Tobi B.. Um für den zu erwartenden Kulturgenuß eine solide Grundlage zu schaffen, schlichteten wir uns zunächst auf der Terrasse des nur einen Katzenwurf vom Schloß entfernten Allee-Cafés die Wänste mit Kuchen, Torte und Kaffeevariationen voll und ließen uns den faulen Pelz von der Sonne bescheinen. Letzeres ist ja doch beileibe keine Selbstverständlichkeit in diesem recht wechselwarmen Sommer.
Anschließend stimmten wir uns vermittels eines Rundgangs durch den großen englischen Landschaftsgarten hinter dem Schloß auf das Leben in der weiland Fürstbischoflich Schönborn’schen Sommerresidenz ein und rundeten die Lektion mit einer Schloßführung ab. Dann aber war es endlich soweit, wir nahmen im großen Prunksaal unsere Plätze ein und warteten gespannt auf das, was uns die vielen jungen Musikerinnen und Musiker zu bieten hatten...
Und das war eine ganze Menge: Schon das erste Stück, das Konzert für Kontrabaß und Orchester Nr. 2 E‑Dur von Carl Ditters von Dittersdorf wußte in mehrfacher Hinsicht zu gefallen. Der (den Damen besonders gefallende) Solist vermochte seinem wuchtigen Instrument schier unglaubliche Töne zu entlocken, stellenweise schien in den furiosen Solopartien die Komposition ihrer Zeit weit voraus zu sein. Ein feiner Auftakt, vom Publikum zu Recht gefeiert!
Nach kurzer Umbaupause, in der die bis dato kammerkonzertliche Streicher-Instrumentierung mit Bläser-Formationen zu symphoniegerechter Größe aufgestockt wurde, ging es weiter mit Vorspiel und Liebestod aus Richard Wagners »Tristan und Isolde«. Im direkten Vergleich zum vorher gespielten Werk wurde offenbar, was für ein Magier der Orchestrierung der olle Richard doch war. Auch wenn unsereiner mehr den romantischen Frühwerken des Meisters zuneigt, hier riß es mich schier vom Hocker: Angesichts der wunderbaren Interpretation mochte man kaum glauben, daß es sich hier um ein Ensemble aus jungen Musikern (überwiegend Musikerinnen übrigens) am Anfang ihrer Laufbahn handelte!
Nach der Pause schließlich folgte das vom Chronisten sehnsüchtig erwartete Hauptwerk des Nachmittags, die Symphonie Nr. 4 Es-Dur seines Leib- und Magen-Komponisten Anton Bruckner in der gern gespielten Fassung von 1878/80. Und was wir da zu hören bekamen, war absolut begeisternd! Zwar hätte ich mir den »erlösenden« Paukenschlag gegen Ende des zweiten Satzes hörbar lauter und die Einsätze mancher Blechbläser etwas präziser gewünscht, aber wer wollte darüber richten bei einer insgesamt hervorragenden Interpretation vom außerordentlich transparenter Durchhörbarkeit? Nein, das Publikum war zu Recht begeistert und der zonebattler schier aus dem Häuschen. Bravo!
Leider gab es keine Zugaben, aber was hätte nach dieser Steigerung von Stück zu Stück ernsthaft noch kommen können? Außerdem begannen unsere Mägen bereits ihre eigenen Melodien zu knurren, die mittägliche Tortenschlacht lag ja nun schon etliche Stunden zurück. Drum also flugs in die Renngurke gesprungen und ins nahe Höchstadt getuckert, um dort im nächstmöglichen Restaurant den Abend zu beschließen. Wir landeten letztlich bei freundlichen Asiaten. Und nachdem sich auch dies als glückliche Wahl entpuppte, wird uns dieser Samstag als ein besonders und rundum gelungener solcher in Erinnerung bleiben...
Abgelegt in: Expeditionen • 26. Jul. 2009, 8:17 Uhr • 8 Kommentare lesen
Wie schon im Vorjahr besuchten der zonebattler und seine bessere Hälfte gestern angekündigterweise ein festliches Konzert des Collegium Musicum im Schloß Weißenstein zu Pommersfelden. Die meteorologische Großwetterlage war einigermaßen wechselhaft, aber alles in allem angenehm. Die Begleitumstände hingegen tendierten im Laufe des Abends eher in Richtung unerfreulich.
Graf Paul von Schönborn stellte zunächst netterweise eine Anzahl der aus über 25 Nationen (!) stammenden jungen OrchestermitgliederInnen vor, die sich zu einigen Wochen intensiver musikalischer Arbeit in dieser so wunderbaren Umgebung zusammgefunden haben: In mittlerweile 50 Jahren habe die Sommer-Akademie und die universale Sprache der Musik einen Beitrag zu Völkerverständigung und zum Weltfrieden geleistet. Danach begrüßte der Hausherr den (mehr oder weniger unverhofft) anwesenden Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, der sich mit einer jovialen kleinen Rede revanchierte [1]. Des Herrn Ministers Entourage belegte etliche Plätze, und der zonebattler fragte sich, ob die Personenschützer mit dem auffällig unauffälligen »Knopf im Ohr« wenigstens teilweise die Musik genießen konnten und nicht aller paar Minuten routinemäßiges Meldungs-Gequäke mit funksprechtypischen Rauschen und Knacken zu hören bekamen. Na ja, Dienst ist Dienst und da gibt es sicher zuweilen Schlimmeres zu erdulden...
In Schumanns 4. Symphonie, die streckenweise schon fast ein wenig nach Bruckner klingt, gab sich das Orchester recht energiegeladen und spielfreudig. Am Ende zu Recht eifrig beklatscht, zeigten viele Streicherinnen am linken Flügel eher reglose bis grimmige Mienen, aber das mag außermusikalische Ursachen gehabt haben, über die hier zu spekulieren müßig wäre.
Gleichfalls grimmig und obendrein übereifrig gerierte sich dann in der Pause ein weiblicher Hausdrachen, der uns demonstrativ eine Flügeltür vor der Nase zuzog, durch die wir vom herrlichen Treppenhaus aus in einen von den Musikern belegten Nebenraum gespäht hatten. Nicht betreten hatten, wohlgemerkt: Von außen hatten wir den in üppiger Barockpracht gestalteten Raum würdigen wollen, man weiß sich ja zu benehmen... Aber nix da, Klappe zu und Ruhe.
Der nach der Pause folgenden Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester von Mozart konnte der zonebattler nicht allzuviel abgewinnen, aber das lag weniger an der durchaus spritzigen Interpretation als vielmehr am Komponisten: Mozart mundet dem Verfasser primär in Schokoladenkugelform. Umso begeisterter war der Autor dann von der Darbeitung eines seiner vielen Lieblingsstücke, der fetzigen Tondichtung »Till Eulenspiegels lustige Streiche« von Richard Strauss, in der es der für seine unerhört dynamischen Orchestrierungen bekannte Spätromantiker nur so krachen läßt. Jubelrufe, frenetischer Applaus, unverändert grimme Mienen bei den linken Streicherinnen, keine Zugabe, aus.
Am stillen, gleichwohl stark frequentierten Örtchen gaben sich nun Volk und Volksvertreter die Klinke in die Hand, und nachdem sich der sich geduldig hintanstellende zonebattler dann endlich auch erleichtert hatte, warfen er und seine bessere Hälfte noch (abermals von außen!) einen schnellen Blick in den berühmten Muschelsaal, bei dessen aufwendiger Instandsetzung sie vor Jahren einem Restaurator über die Schulter hatten blicken dürfen. Die (offenbar geschlossene) Abendgesellschaft interessierte dabei nicht im Mindesten. Aber da kam schon wieder der Drache herangeeilt, um uns fauchend des Hauses zu verweisen, dabei sogar meine Dame grob am Arme packend. Ich empfahl der Furie die gelegentliche Teilnahme an einem Service-Seminar, Bedarf wäre offenkundig vorhanden [2]. Ihre verbalen Entgleisungen zu konservieren schenke ich mir, ein Beitrag zum vom Grafen beschworenen Weltfrieden sind sie jedenfalls nicht gewesen... Immerhin, es hat etwas Erhebendes, wenn eigens schwere schmiedereiserne Tore für einen aufgesperrt und entriegelt werden müssen. Till Eulenspiegel hätte seine Freude gehabt!
[1] in welcher er u.a. betonte, daß so ein Ministeramt zuweilen auch seine angenehmen Seiten habe (am Vortag Versailles, gegenwärtig Pommersfelden, tags drauf Schloß Herrenchiemsee)...
[2] Der Herr Minister und seine ihn behütenden Profis seien hier ausdrücklich von jeder Kritik ausgenommen, es sind wie so oft wohl die übereifigen und überforderten Kleingeister aus der Peripherie, die mit an sich banalen Situationen nicht souverän umzugehen wissen.
Abgelegt in: Alltagsleben • 20. Jul. 2008, 9:27 Uhr • 4 Kommentare lesen
Nach den erfreulichen Erfahrungen des Vorjahres planen der zonebattler und seine bessere Hälfte auch heuer wieder den Besuch eines festlichen Konzertes im Schloß Weissenstein zu Pommersfelden anläßlich der dortigen Sommerakademie. Aus dem reichhaltigen Angebot der Orchesterkonzerte haben wir uns jetzt den 19. Juli herausgesucht: Die Richard Strauß’sche Schelmenweise Till Eulenspiegel ist dem Unterzeichnenden seit jeher fröhlich-bittere Lieblingsmusik, und beim Herrn Schumann hat er noch was gutzumachen...
Wer sich uns anschließen mag, möge seine/ihre Karte(n) in eigener Regie bestellen: Wir bieten unsererseits einen kostenlosen Shuttle-Service per Renngurke von Fürth via Erlangen nach Pommersfelden und retour an. Bei passendem Wetter wollen wir den Ausflug um einen ausgiebigen Spaziergang durch Ort und Schloßpark ergänzen. Bis zu vier Personen können noch mitgenommen werden, Anfragen dazu bitte ich per Mail einzureichen.
Abgelegt in: Kulturelles • 6. Mai. 2008, 10:36 Uhr • Diskussion eröffnen
Gestern endlich schaffte der zonebattler, was er im ersten, zweiten und dritten Leben irgendwie nie auf die Reihe gebracht hatte: Ein Kammerkonzert der Sommer-Akademie des Collegium Musicum Schloss Pommersfelden zu besuchen! Dieses internationale Arbeitstreffen junger KünstlerInnen findet heuer immerhin schon zum 50. Male statt. Gestern also gab es einen prächtigen Barockabend mit bewährten Dauerbrennern von Händel, Vivaldi, Albinoni, Corrette und J. S. Bach:
Der äußere Rahmen war opulent, die Bestuhlung indessen etwas eng. Erstaunlich dagegen die Penetranz diverser Zeitgenossen und ‑genossinnen, die während des Konzertes entweder durch gnadenlose Überparfümierung oder durch Fotografieren mit grellem Blitz (!) in unangenehmer Weise auf sich aufmerksam machten: Ob aus Ignoranz, Dummheit oder schlichter Unkenntnis der korrekten Bedienung von Zerstäuber bzw. Kamera sei mal dahingestellt...
Die musikalische Seite immerhin wußte sehr zu gefallen, auch wenn die Akustik des großen Prunksaales eher matschig und egalisierend wirkt: Die Soloflötistin war streckenweise kaum aus dem begleitenden Orchesterspiel herauszuhören... Allen geschilderten Widrigkeiten zum Trotze war es aber dennoch ein runder Feier-Abend.
Abgelegt in: Kulturelles • 1. Aug. 2007, 7:48 Uhr • 2 Kommentare lesen
Süßer und scharfer Senf: