Vor einem Nürnberger Laden für gehobenen Küchen-Krempel sind mir während eines mittagspäuslichen Streifengangs diese Transportbehälter für Bananen aufgefallen:
An sich ja eine originelle Idee! Ich war auch tatsächlich drauf und dran, mir so eine »BanaBox« mitzunehmen, da meine Bananen für das zweite Frühstück nicht selten transportbedingte Druckstellen aufweisen. Was mich letztlich am Kauf gehindert hat? Der geradezu dekadente Preis von EUR 4,99 pro Plastik-Spritzgußteil. Dafür kriege ich ja kiloweise frische Früchte! Freilich: Schön und praktisch wäre es schon...
Zugegeben: Hübsch gelb sind sie ja.
Aber letztlich gehört für mich diese BanaBox dann doch nur zu einer wachsenden Gruppe von Gerätschaften, deren Entwicklung ich mit großer Skepsis betrachte. Von jedem erdenklichen Gebrauchsgegenstand werden superspezialisierte Superspezialausführungen konstruiert, die ausschließlich für den Gebrauch in einem Superspezialfall geeignet sind. Da man Transportbehälter für Lebensmittel für durchaus unterschiedliche Leckereien gebrauchen kann, hat man da schnell einen umfangreichen Zoo an Boxen angesammelt. Sowas widerstrebt mir irgendwie.
Aber OK, wenn Du Tag für Tag Deine geliebte Banane ins Büro trägst, kann die Anschaffung trotz des stolzen Preises ja doch einen Sinn ergeben. Vielleicht überlegst Du es Dir ja noch mal. Bedenken solltest Du aber, dass Du in Zukunft auf BanaBox-genormte Krümmungsradien festgelegt bist. Sonst gibt es doch wieder Druckstellen ;-)
#1
Da triffst Du einen Nerv bei mir...
...der ich in Fragen der Alltagskultur und ihrer Gerätschaften sehr interessiert bin: In der Tat gibt’s ja den genreübergreifend grundsätzlichen Unterschied zwischen hochspezialisierten Einzweck-Werkzeugen und breitbandig wirksamen Vielzweck-Tools. Als eingängiges Beispiel für letztere Gattung sei das bekannte Schweizer Offiziers-Taschenmesser erwähnt: Keine Frage, daß ein »richtiger« Schraubendreher von überlegener Qualität ist, nur was nützt der einem daheim in der Werkzeugkiste, wenn man unterwegs so ein Ding bräuchte und dann halt nur sein Taschenmesser mit mittelgroßem Klapp-Schrauber dabei hat!
Je universeller ein Werkzeug ausgelegt ist, desto weniger tauglich ist es im Spezialfall und umgekehrt. Ein Prioritäten-Konflikt, der nicht immer leicht zu lösen ist: Bei mir zum Exempel verstauben Dutzende hochwertiger Objektive im Regal, weil ich mich nimmer damit behängen will. Die Kompakt-Knipse mag weniger taugen, aber sie hat ihre Meriten in Sachen Bedienbarkeit, Gewicht und Volumen. Und die beste Optik ist nicht die, die daheim versauert, sondern die, die man zur Hand hat, wenn die Motiv-Klingel bimmelt!
Bei den Behältern ist es letzlich ganz genauso: Läßt man den Innovations- und Lustigkeits-Faktor außen vor, dann taugt so eine BanaBox zwar perfekt zum sicheren Transport normkrummer Bananen, aber halt zu nix anderem, während eine Lunchbox für einsfuffzich und aus durchaus vergleichbarem Material zwar weniger cool aussieht, aber eben auch für Stullen, Kuchenstücke und sonstwas hergenommen werden kann...
Cool sind geile Gadgets allemal. Glücklicher wird man aber vielleicht doch eher mit einer geringeren Zahl von bereit- und sauberzuhaltenden sowie irgendwo aufzubewahrenden Teilen von vielfältigerer Nutzbarkeit.
P.S. Hey Gunther, könntest Du als belesener Alltags-Kultur-Experte hier mal was dazu sagen resp. schreiben? Sei im Voraus bedankt!
#2
Danke ...
... für die Vorschußlorbeeren :-)
Meine Kritikpunkte, auch wenn das meiste schon gesagt wurde:
1. Der Preis – knapp fünf Euro finde auch ich einfach zu teuer.
2. Die Scharniere sind aus dem gleichen Material wie das Behältnis; ich befürchte, daß zuerst der Weißbruch eintritt und sich kurz darauf das Ober- vom Unterteil löst (aber dies ein Problem zahlloser Kunststoffbehälter mit Klappdeckel).
3. Da es noch keine DIN-Bananen mit ebensolcher Krümmung gibt, passen die leckeren Stücke nicht immer hinein.
3. Ich schätze zwar auch Gebrauchsgegenstände, die einen bestimmten Zweck – und diesen hervorragend – erfüllen, doch für den mobilen Einsatz bevorzuge ich »Multitasker«, da sie das Gepäck reduzieren.
Dann nehme ich doch lieber den aus der ehemaligen DDR bekannten und dort beliebten Behälter für zwei Eier sowie – im Lieferumfang – Löffel und integriertem Salzstreuer, wenn es etwas besonderes sein soll ;-)
(Bild: img507.imageshack.us/img507/6060/eivx0.jpg)
;-)
#3
trösten sie sich: der bananaguard ist auch nicht billiger:
pdw.twoday.net/stories/266577/
#4
Das ist mir...
...inzwischen alles Banane: Soll das dumme Zeugs doch kaufen, wer will! ;-)
#5
Und dann gibt es noch ...
... den »Banana Bunker«: bananabunker.com – da wird wenigstens das Problem der unterschiedlichen Biegeradien angegangen (wenn auch wohl etwas auf Kosten der Schutzfunktion).
#6
Dafür taugt das Teil...
...womöglich noch für andere Vergnügungen, die ich hier aus Rücksicht auf meine zarter besaitete LeserInnenschaft nicht weiter ausführen möchte...
#7
;-)))))))))))))))))))))))))))))))))
Ralph, ich bin entsetzt!!!
;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))
#8
Was sollen das denn...
...für vibrierende Visualisierungen sein? Oder klemmt Deine Klammer-Taste?!
#9
Nach exakt drei Jahre währender täglicher Nutzung
sieht meine BanaBox immer noch genauso aus wie ehedem. Für meine tägliche Frischbanane leistet sie mir allerbeste Dienste. Nur ein einziges Mal waren Größe und Krümmung nicht kompatibel mit der Gestaltung der Schachtel. Außerdem zieht die BanaBox im Zug immer noch die Blicke der Mitreisenden auf sich und gibt Anlaß zu netten Gesprächen. Allerdings war meine BanaBox ein Geschenk und übers Internet bestellt. Unter www.banabox.de bekommt man sechs Boxen für den Preis von 5 und 12 für den Preis von 10 ...
#10
Na dann...
Wer bestellt sich ein Dutzend und schenkt mir gönnerhafterweise ein Exemplar?
#11