Die Stein gewordenen Phantasien Gaudís kann man mögen oder nicht, man kommt aber so oder so nicht umhin, den Katalanischen Modernismus als gänzlich solitäre Spielart des Jugendstils anzuerkennen. Fraglos ein Pfund, mit dem Barcelona wuchern kann (und das auch tut). Leute mit Blick für das Detail kommen jedenfalls auf ihre Kosten...
Den von farbigem Licht durchfluteten Innenraum der Basilika hätte ich ob der extremen Kontrastverhältnisse nur mit HDR-Aufnahmen angemessen festhalten können, aber dazu hätte ich meine kleine Knipse jeweils für die Dauer einer Belichtungsreihe mit Hilfe eines stets mitgeführten Mini-Statives sicher fixieren müssen. Woran – man ahnt es wohl – angesichts der Menschenmengen nicht zu denken war. Egal, der kolossale Eindruck bleibt auch so auf immer im Gedächtnis eingebrannt und wer ihn nachvollziehen mag, muß eh selbst hinfahren...
Also, zur Eröffnung der fertiggestellten Sagrada Familia will ich auch wieder nach Barcelona. Da können wir uns ja zusammentun ;) Ich war vor einem knappen Jahr da und der Besuch in diesem Gotteshaus hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt wie nur wenige andere Reiseerfahrungen. Auf Anraten einer Bekannten für abends ein Ticket gebucht, weil da die tiefstehende Sonne das surreale Farbenspiel der Fenster besonders gut in Szene setzt, schwer beeindruckt ob der vielen Farben und Formen andächtig durch den Bau geschlichen und als Highlight hat dann der Organist noch Bach (Contrapunctus I aus der »Kunst der Fuge«) gespielt, als ich ganz vorne im Chorraum stand. Atemberaubend!
Hätte ich vorher gewusst, dass Ihr dort seid, dann hätte ich Euch den Tipp gegeben, im Park Güell die Eintrittskarten Eintrittskarten sein zu lassen und sich dem Stress der Einlass-Zeitfenster dadurch zu entziehen, dass man frühmorgens zwischen sechs und halb acht hingeht, da ist nämlich der Eintritt in die Monumental Zone des Parks kostenlos. Neben dem Vorteil des gesparten Eintrittsgeldes hat man himmlische Ruhe ohne Touristenhorden und Souvenirhändler (was einem solche Fotos fast ohne Menschen ermöglicht: ) und kann einen wunderschönen Sonnenaufgang über der Stadt erleben. Also sollte es unter den Leserinnen und Lesern hier noch jemanden geben, der eine Reise nach Barcelona plant, wäre das meine unbedingte Empfehlung.
#1
So früh am Tage hätten wir schwerlich in den Park gefunden, da hätten wir ja das opulente Frühstück sausen lassen müssen... ;-)
War aber kein Schaden, wir konnten nach ambulantem Ticket-Erwerb die Wartezeit bis zum Einlaß sehr gut nutzen zum Erklimmen des dahinterliegenden Hügels, auf dessen Plateau uns eine fantastische Rundumsicht erwartete:
Touristen gab’s da oben auch so gut wie keine, die sind wohl allesamt zu kletterfaul bzw. klappern nur die offiziellen Attraktionen nach Weisung ihrer Reiseführer ab...
P.S.: Gerne tun wir uns zusammen zur gemeinsamen Inspektion der dann fertiggestellten Sagrada Familia!
#2
Ist der »dahinter liegende Hügel« der Parc de la Creueta del Coll? Auf dem Foto in Deinem Kommentar sieht das ganz danach aus. Am Fuße dieses Parks/Hügels hatten wir nämlich unsere Ferienwohnung und sind da auch zum einen oder anderen Sonnenauf- respektive ‑Sonnenuntergang hoch gekraxelt.
#3
Nicht ganz, aber fast: wir waren einen Tick östlich davon, Google Earth behauptet, das wäre »El Carmel«. Liegt aber nahe beieinander, daher dürften die Aussichten von dort oben ziemlich ähnlich sein... Habe ein 360-Grad-Panorama angefertigt, da kannst Du mal gucken, wo Dein Standort war:
Großfassung 3754 x 600 Pixel
#4