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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Donnerstag, 20. Oktober 2016

Präch­ti­ges Prag (1)

Impressionen aus Prag
 
Impressionen aus Prag
 
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Impressionen aus Prag
 
Impressionen aus Prag
 
Impressionen aus Prag
 
Impressionen aus Prag
 
Impressionen aus Prag
 
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Montag, 17. Oktober 2016

Da­men­bei­ne (16)

Reiterin auf Schusters Rappen in Prag

Rei­te­rin auf Schu­sters Rap­pen in Prag
 
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Sonntag, 16. Oktober 2016

zone­batt­ler goes mo­bi­le

Nach­dem die­ser Ta­ge in ei­ner On­line­stu­die zu le­sen war, daß die mo­bi­le In­ter­net-Nut­zung wie­der ein­mal stark zu­ge­nom­men hat und nicht nur die jun­ge Ge­ne­ra­ti­on, son­dern ins­be­son­de­re auch rü­sti­ge Rent­ner (m/w) ver­stärkt mit dem Smart­phone durch den vir­tu­el­len Kos­mos sur­fen, ha­be ich zonebattler’s ho­me­zo­ne auf »re­spon­si­ve de­sign« um­ge­stellt. Da mei­ne be­tag­te »Blog-Ta­pe­te« (engl. »The­me« ge­nannt) das lei­der nicht von Haus aus her­gibt, ha­be ich mich da­zu ei­ner nach­träg­lich an­ge­flansch­ten Plug­in-Lö­sung be­die­nen müs­sen. Das Er­geb­nis ist aber kei­nes­wegs zweit­klas­sig, wie je­der se­hen kann, der sich mein Blog auf dem Smart­phone zu Ge­mü­te führt. Ganz im Ge­gen­teil: Das gut les­ba­re und leicht be­dien­ba­re Mo­bil-Lay­out wirkt dy­na­misch und mo­dern. Très Chic! Be­su­cher (m/w) kön­nen den­noch je­der­zeit zur tra­di­tio­nel­len Desk­top-An­sicht zu­rück­wech­seln, und da­mit ist dann jeg­li­chen Ge­schmacks­prä­fe­ren­zen (m/w) Ge­nü­ge ge­tan...

Dienstag, 11. Oktober 2016

Son­der­fahrt

Heu­te Mit­tag im Rah­men ei­nes nicht-öf­fent­li­chen Be­la­stungs­te­stes mit dem na­gel­neu­en ICE 4 von Nürn­berg nach Mün­chen ge­düst. Vier (nicht bei der Fir­ma be­schäf­tig­te) Freun­de durf­ten ko­sten­los mit­ge­nom­men wer­den. Ab­fahrt im kal­ten Nürn­berg mit nicht durch­ge­sag­ten +35 Min., aber bei ei­ner ge­spon­ser­ten Frei­fahrt wol­len wir nicht klein­lich sein. Ei­ne gu­te Stun­de spä­ter lie­fen wir in der Lan­des­haupt­stadt ein:

Bildschirm des Fahrgastinformationssystems im ICE 4

Es folg­ten ein Spa­zier­gang durch die Stadt samt Sight­see­ing, am­bu­lan­ter Ver­pfle­gung am Vik­tua­li­en­markt und an­schlie­ßen­dem Be­such des Mu­se­um Fünf Kon­ti­nen­te. Dann noch Käff­chen, Schwätz­chen, Bum­me­lei zum Bahn­hof und mit ei­nem re­gu­lä­ren ICE (gleich­falls für lau, cour­te­sy of DB Fern­ver­kehr) wie­der rauf nach Nürn­berg ge­rutscht. Ein schö­ner, vol­ler, run­der Tag. Fo­tos? Fehl­an­zei­ge! Ge­nuß war heu­te an­ge­sagt, nicht akri­bi­sche Do­ku­men­ta­ti­on des Er­leb­ten. Man mö­ge es mir ver­zei­hen...

Freitag, 23. September 2016

Ab­ge­liebt & aus­ge­setzt (3)

Verstoßener Plüschhund, im Bahngleisschotter liegend
 
Ver­sto­ße­ner Plüsch­hund, im Bahn­gleis­schot­ter lie­gend
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Donnerstag, 22. September 2016

Ein Mann sieht bunt

Ein Rent­ner be­sucht je­den Tag das Phan­ta­sia­land. Welt­flucht oder spä­tes Le­bens­glück, wer woll­te das ent­schei­den?

Dienstag, 6. September 2016

Fröh­li­che Kaf­fee­pau­se (2)

Sicherheitshinweis am Catering-Tisch
Sonntag, 21. August 2016

Land der Lu­pi­nen und La­krit­zen (5)

An­fangs hat­ten wir uns ja nai­ver­wei­se ge­dacht, daß man je­den der tau­send Tei­che und Tüm­pel in der Um­ge­bung frisch und fröh­lich wür­de um­wan­dern kön­nen. Das hät­te We­ge oder zu­min­dest Tram­pel­pfa­de ums je­wei­li­ge Ge­wäs­ser vor­aus­ge­setzt, die es aber durch­aus nicht im­mer gibt: In der Re­gel sind die Ufer­zo­nen näm­lich sump­fi­ges Marsch­land und des­halb nur müh­sam bis gar nicht zu­gäng­lich. Stich­stra­ßen oder ‑we­ge gibt es in­des zu­min­dest zu den grö­ße­ren Seen, da lie­gen dann auch im­mer ein paar Boo­te kiel­oben her­um und har­ren ih­rer an­gel­freu­di­gen Be­sit­zer.

Wenn es der wacke­re Wan­ders­mann und die wun­der­ba­re Wan­de­rin dann doch ir­gend­wie und ir­gend­wo mal bis zu ei­nem Ufer schaf­fen, wer­den sie in der Re­gel mit ei­nem spek­ta­ku­lä­ren Aus­blick be­lohnt:

typisch schwedischer Seeblick

Lei­der kön­nen selbst Auf­nah­men wie die­se nur ei­nen klit­ze­klei­nen Aus­schnitt je­nes mul­ti­sen­sua­len Glücks­er­leb­nis­ses an­deu­tungs­hal­ber be­wah­ren, wel­ches ei­nen an sol­chen Or­ten über­kommt: Man blin­zelt ins Son­nen­licht, sieht Li­bel­len schwir­ren, hört Vö­gel zwit­schern, Wel­len gluck­sen, fühlt ei­ne sanf­te Bri­se auf der Haut und riecht nur Na­tur­fri­sches und nix Künst­li­ches. Ein Traum!

Ei­ne der er­wähn­ten Li­bel­len – ein rie­sen­gro­ßes Pracht­ex­em­plar – hat­te sich wohl beim Ja­gen dicht über der Was­ser­ober­flä­che ver­schätzt, war ins Nas­se ge­ra­ten und dann aus ei­ge­ner Kraft nicht mehr hin­aus­ge­kom­men. Der zone­batt­ler sprang eil­fer­tig her­bei, reich­te dem ver­zwei­felt stram­peln­den In­sekt ei­nen Ast zum Fest­hal­ten zu und zog das fi­li­gra­ne We­sen aus dem Ele­ment, wel­ches nicht das sei­ne war, um es zum Trock­nen auf ein Holz­scheit zu set­zen:

gerettete Libelle beim kontrollierten Wiederaufrüsten

Das an die Luft ver­brach­te Tier be­gann un­ver­züg­lich mit der gründ­li­chen Trag­werk-In­spek­ti­on, warf zu die­sem Be­hu­fe bald wie­der sei­nen Flü­gel-An­trieb an und ver­trieb mit sanf­tem Leer­lauf-Sur­ren zu­nächst ein­mal sämt­li­che Re­ste von Feuch­tig­keit, be­vor es dann wie­der ful­ly ope­ra­tio­nal ab­hob und von hin­nen schwirr­te. Zu­min­dest ei­nes der x‑tausend la­tent töd­li­chen Dra­men in der Na­tur ging durch die­se mensch­li­che In­ter­ven­ti­on glück­li­cher­wei­se glimpf­lich aus...

Durch die gu­te Tat des Ta­ges be­schwingt, schwang sich der Be­rich­ter wie­der in sei­nen wei­ßen Wa­gen und kurv­te die mä­an­drie­ren­den Land­stra­ßen ent­lang. Dank der für deut­sche Ver­hält­nis­se sehr strik­ten Ge­schwin­dig­keits­be­schrän­kun­gen und der schö­nen Land­schaft sind au­to­mo­bi­le Aus­fahr­ten im ge­pfleg­ten Old­ti­mer ein schwe­di­scher Brei­ten­sport. Die Lie­be der Nord­män­ner zu gum­mi­be­reif­ten An­ti­qui­tä­ten er­streckt sich kei­nes­wegs nur auf die schon er­wähn­ten dicken Ami­schlit­ten, es geht durch­aus auch gern ein paar Num­mern klei­ner:

tadellos restaurierter Oldtimer

Wenn man schon nicht ra­sen darf und soll­te, dann macht man aus der lang­sa­men Tucke­rei über Land we­nig­stens ein ge­müt­li­ches Ge­nuß­er­leb­nis. Ei­ne sehr schö­ne und nach­ah­mens­wer­te Ein­stel­lung!

Im­mer wie­der zog es uns ans Was­ser, im­mer wie­der zück­te mei­ner ei­ner die Ka­me­ra. Im Nach­hin­ein bin ich selbst ver­wun­dert, daß ich trotz mit­ge­führ­ter Ba­de­ho­se kein ein­zi­ges Mal ir­gend­wo hin­ein­ge­stie­gen bin. [1] Na ja, im Al­ter wird man um­ständ­li­cher und be­que­mer (und friert eher bzw. bil­det es sich ein)...

Holzsteg am See-Ufer mit privater Sitzgelegenheit

Ganz un­ge­plan­ter­wei­se ge­rät mir die­se letz­te Epi­so­de mei­ner Rei­se-Re­por­ta­ge zu ei­nem kon­zen­trier­ten Kon­den­sat der prä­gen­den Ein­drücke und An­sich­ten. Wäl­der und Was­ser, Was­ser und Wäl­der, im­mer und im­mer wie­der. Und das ganz oh­ne die vor­her be­fürch­te­te Mücken­pla­ge!

Den ti­tel­ge­ben­den Schmet­ter­lings­blüt­ler will ich hier auch noch­mal ins stim­mi­ge Abend­licht rücken, die bun­te Blü­ten­pracht hat uns fast durch die gan­ze Zeit un­se­res Auf­ent­halts be­glei­tet:

Lupinen am Abend, leuchtend und labend!

Un­ser Freund be­stä­tig­te die­ser Ta­ge per Über­mitt­lung ei­nes Fo­tos sei­nes Vor­gar­tens, daß die von uns müh­sam ir­gend­wo aus­ge­bud­del­ten und bei ihm vor dem Haus wie­der aus­ge­wil­der­ten Lu­pi­nen zu­min­dest teil­wei­se Wur­zel ge­schla­gen und ih­re Trans­plan­ta­ti­on über­lebt ha­ben. Viel­leicht er­gibt sich für uns ja die Ge­le­gen­heit, sie schon im näch­sten Jahr vor Ort ei­gen­äu­gig blü­hen zu se­hen?

Da wür­den wir dann frag­los auch man­chen aus­la­den­den Abend­spa­zier­gang rund um Grytgöl wie­der­ho­len wol­len, um uns an Land und Leu­ten auf’s Neue zu er­freu­en. Ist ja man­ches er­fri­schend an­ders als in der ei­ge­nen Hei­mat! Was dem Deut­schen sein Gar­ten­zwerg, ist dem Schwe­den zum Bei­spiel sei­ne Son­nen­uhr im Gar­ten und sei­ne ri­tu­el­le Milch­kan­ne an der Stra­ße:

nur noch Dekozwecken dienende Milchkannen

Wenn ich über­le­ge, was mir am be­sten ge­fal­len hat in je­nen knapp drei Wo­chen in Süd­schwe­den, so müß­te ich nicht lan­ge über­le­gen: Er­stens das Zu­sam­men­sein mit ei­nem Freund, zu dem man an­son­sten ja meist nur elek­tro­ni­schen Kon­takt auf Di­stanz hal­ten kann, zwei­tens der Auf­ent­halt in der Na­tur bzw. dem, was ei­nem in men­schen­be­sie­del­ter Ge­gend als na­tur­be­las­sen er­scheint.

Ein letz­tes Mal be­ge­ben wir uns zum na­he­ge­le­ge­nen »Haus­see« von Grytgöl, um das abend­li­che Spiel von Licht und Schat­ten in uns auf­zu­neh­men:

Abendstimmung am »Haussee« von Grytgöl

An­dern­tags ging es nach dem ge­mein­sa­men Früh­stück und ei­nem recht emo­tio­na­len Ab­schied mit dem ge­lie­he­nen Vol­vo­mo­bil wie­der zu­rück nach Lin­kö­ping. Die Stun­den bis zum Ein­checken in den dor­ti­gen Mi­ni-Flug­ha­fen nut­zen wir zum Be­such des hoch­in­ter­es­san­ten Flyg­va­pen­mu­se­ums, über das bei spä­te­rer Ge­le­gen­heit noch se­pa­rat zu bild­be­rich­ten sein wird.

Für heu­te und dies­mal be­schlie­ßen wir die Be­richt­erstat­tung über ei­ne ganz be­son­ders in­ten­siv emp­fun­de­ne Rei­se mit ei­nem Blick aus je­nem Flie­ger, der uns nach dem ob­li­ga­ten Zwi­schen­stopp in Am­ster­dam von dort zu­rück nach Nürn­berg brach­te:

Regenbogen über den Wolken

Der An­blick ei­nes Re­gen­bo­gens war uns so hoch in der Luft vor­her auch noch nicht ver­gönnt ge­we­sen, er er­schien uns als pas­sen­der Ab­schluß ei­ner an vie­len No­vi­tä­ten rei­chen Rei­se. Ge­mein­hin pfle­gen wir das Ur­laubs-Fee­ling ja durch un­mit­tel­bar vor der Heim­rei­se ein­ge­kauf­te Käse‑, Wurst- und Ge­bäck-Spe­zia­li­tä­ten noch für ei­ne Wei­le in den All­tag hin­über­zu­ret­ten, dies­mal hat­ten wir das ir­gend­wie ver­ges­sen und nur ein paar un­ter­wegs mit­ge­nom­me­ne La­kritz-Va­ria­tio­nen ein­ge­packt. Die­ser Hand­vor­rat ist mitt­ler­wei­le ver­siegt resp. längst ver­tilgt. Schon das al­lein wä­re ein Grund zur bal­di­gen Rück­kehr ins Land der zä­hen schwar­zen De­li­ka­tes­sen...

 
[1] Dies ver­blüfft um­so mehr, als der zone­batt­ler in jun­gen Jah­ren ei­ne aus­ge­wie­se­ne Was­ser­rat­te war und den na­hen Ba­de­wei­her in den Som­mer­mo­na­ten abends re­gel­mä­ßig erst ver­ließ, als sei­ne Lip­pen blau an­ge­lau­fen wa­ren und er vor Aus­küh­lung schlot­ter­te.

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Samstag, 20. August 2016

Waf­fen­gleich­heit

Spät aber doch ha­be ich er­fah­ren, daß mein längst ver­stor­be­ner Groß­va­ter müt­ter­li­cher­seits (Jahr­gang 1909) Kriegs­be­richt­erstat­ter in ei­ner Pro­pa­gan­da­kom­pa­nie der SS war. Tan­te Gu­gel hat mir bei der Su­che nach »Vor­na­me Nach­na­me SS PK« auch gleich ein paar eben­so in­ter­es­san­te wie er­gie­bi­ge Quel­len ver­ra­ten, die mei­ne an­fäng­li­che Neu­gier so­gleich zu be­feu­ern ver­moch­ten. Ge­stern nun be­stell­te ich on­line ein Buch über des Opas ehe­ma­li­ge Ein­heit, wel­ches heu­te be­reits zur Ab­ho­lung in ei­ner hie­si­gen Buch­hand­lung be­reit­lag.

Ich samm­le al­so vor­hin die Schwar­te ein und schaue noch in der neu­en Volks­bü­che­rei-Fi­lia­le in der »Neu­en Mit­te« vor­bei, um in de­ren glä­ser­nen Dach­ge­schoß – die »Für­ther Frei­heit« zu mei­nen Fü­ßen – die Sams­tags-Aus­ga­be der Süd­deut­schen zu le­sen. Die schla­ge ich ir­gend­wo auf und stau­ne nicht schlecht:

Buchtitel neben gleichlautender SZ-Artikelüberschrift

Buch­ti­tel und Ar­ti­kel­über­schrift sind tat­säch­lich iden­tisch! Doch wäh­rend der Hard­co­ver-Band den Pro­pa­gan­da­krieg der ideo­lo­gisch fa­na­ti­sier­ten Fin­ster­trup­pe zum The­ma hat, geht es im Zei­tungs­ar­ti­kel um die Sprach­kennt­nis­se von heu­ti­gen Po­li­zei­dienst-An­wär­tern. Der Sub­kon­text – mit blo­ßen Wor­ten viel be­wir­ken zu kön­nen – ist na­tür­lich prin­zi­pi­ell ver­gleich­bar.

Der ei­gen­ar­ti­ge Zu­fall ver­dient es, hier er­wähnt und be­wahrt zu wer­den. Was in­des bei mei­ner Ah­nen­for­schung letzt­lich her­aus­kommt, muß sich erst noch zei­gen. Ge­fal­len könn­te mir zu­min­dest die Vor­stel­lung, von mei­ner Mut­ter Va­ter viel­leicht das sprach­li­che Ta­lent, ei­ne Nei­gung zum Wort­schwur­beln so­wie ei­nen Blick für fo­to­gra­phi­sche Bild­kom­po­si­ti­on und ‑in­sze­nie­rung ge­erbt zu ha­ben. Was bin ich froh, da­von in fried­li­chen Zei­ten Ge­brauch ma­chen zu kön­nen!

Donnerstag, 18. August 2016

Da­men­bei­ne (15)

Hochhackige Stiletteuse in Fürth (Bay) Hbf

Hoch­hacki­ge Sti­let­teu­se in Fürth (Bay) Hbf
 
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Sonntag, 14. August 2016

Land der Lu­pi­nen und La­krit­zen (4)

Zu ih­rer Ge­schich­te und dem Be­wah­ren hi­sto­ri­scher Zeug­nis­se ha­ben die Schwe­den ein un­ver­krampf­tes Ver­hält­nis. Da sie schon seit län­ge­rem kei­ne kriegs­be­ding­ten Ver­hee­run­gen im ei­ge­nen Land zu be­kla­gen ha­ben und in­fol­ge­des­sen kei­ne zer­bomb­ten Städ­te wie­der­auf­zu­bau­en wa­ren, muß­ten sie in den 1960er Jah­ren und spä­ter schon die sprich­wört­li­che Ab­riß­bir­ne schwin­gen, um in ih­ren al­ten Stadt­ker­nen groß­flä­chig Platz für Neu­es zu schaf­fen. Im Rück­blick mö­gen vie­le das be­dau­ern, denn was dann an Be­ton-Bru­ta­lo-Ar­chi­tek­tur nach­folg­te, er­scheint sen­si­ble­ren Ge­mü­tern oft als bö­se Bau­sün­de, das ist in Schwe­den nicht an­ders als in Deutsch­land.

Im­mer­hin ha­ben die Schwe­den vie­les durch Trans­lo­zie­rung ge­ret­tet, bei­spiel­haf­te Alt­bau­ten al­so zu Mu­se­ums­dör­fern zu­sam­men­ge­faßt. Auch so­was kennt man aus hie­si­gen Lan­den, aber in Schwe­den gibt’s das deut­lich öf­ters. Zum Bei­spiel in Gam­la Lin­kö­ping, wo man die Es­senz des al­ten Orts­ker­nes von Lin­kö­ping in ei­ner Zeit­bla­se be­wahrt hat:

Szenerie in Gamla Linköping

Die in al­ten Lä­den und Kon­to­ren un­ter­ge­brach­ten Ge­schäf­te, Werk­stät­ten und Be­trie­be sind na­tür­lich schon auf Tou­ri­sten und Fe­ri­en­gä­ste ab­ge­stimmt und aus­ge­rich­tet, den­noch hat man nie den Ein­druck, in ei­ner künst­li­chen Dis­ney-Land-Ku­lis­se her­um­zu­lau­fen: Das Ge­bo­te­ne hat Be­zug zur Re­gi­on, die An­la­ge ist gut ge­plant und die mei­sten Häu­ser sind von »rich­ti­gen« Ein­woh­nern dau­er­haft be­wohnt. Zu­dem lie­gen Mu­se­ums­dör­fer wie Gam­la Lin­kö­ping nicht ir­gend­wo ganz weit drau­ßen, son­dern an der Pe­ri­phe­rie der In­nen­stadt, un­ein­ge­zäunt und mit meh­re­ren of­fe­nen Zu­gän­gen.

Wa­gen wir mal ei­nen grö­ße­ren Sprung (in der vir­tu­el­len Re­tro­spek­ti­ve kann man ja um­stand­los ma­chen, was in rea­li­ter ei­ne Ta­ges­rei­se be­deu­tet) nach Es­kils­tu­na, der Part­ner­stadt Er­lan­gens. Von der jahr­hun­der­te­al­ten Tra­di­ti­on der Me­tall­ver­ar­bei­tung und Ka­no­nen­her­stel­lung sieht und hört man dort heut­zu­ta­ge nicht mehr viel:

Blumenmeer in Eskilstuna

Ein­mal mehr be­gei­ster­te uns in die­sem schmucken Städt­chen (wie schon Ta­ge zu­vor in Norr­kö­ping) das Fla­nie­ren am Fluß ent­lang (hier Es­kilst­un­aån ge­hei­ßen). We­nig Au­tos, viel Grün, reich­lich Kul­tur und Krea­tiv­wirt­schaft in al­ten Back­stein­fa­bri­ken, da ist ein hal­ber Tag rum wie nix und man hat noch im­mer längst nicht al­les ge­se­hen, was ei­nen in­ter­es­sie­ren könn­te: Hier ei­ne Kir­che, da ei­ne Pro­me­na­de, dort ein Kunst­mu­se­um...

Apro­pos Mu­se­um: in mei­nem Stock­hol­mer Bil­der­bo­gen ha­be ich ja schon vor ei­ni­ger Zeit die kon­ser­vier­te Va­sa ge­zeigt, je­ne be­rühm­te kö­nig­li­che Ga­leo­ne, die auf ih­rer Jung­fern­fahrt im Jah­re 1628 schon nach et­wa 1300 Me­tern Fahr­strecke ken­ter­te und ab­soff. Nach mehr als 330 Jah­ren un­ter Was­ser hat man das be­stens er­hal­te­ne Schiff 1961 ge­ho­ben und ge­bor­gen und in ein na­hes Trocken­dock ge­schleppt. An Ort und Stel­le hat man dem wun­der­ba­ren Wrack spä­ter so­zu­sa­gen das Va­sa-Mu­se­um über­ge­stülpt und zeigt dort heu­te an­hand von viel­fäl­ti­gen Ex­po­na­ten rund um das ori­gi­na­le Schiff des­sen eben­so tra­gi­sche wie fas­zi­nie­ren­de Ge­schich­te:

Querschnitt durch die »Vasa« (Modell)

Der Be­such im Va­sa-Mu­se­um ist frag­los ein »Muß« für je­den Stock­holm-Be­su­cher: Die Au­ra des ech­ten Schif­fes ist be­ein­druckend, die di­dak­ti­sche Kon­zep­ti­on der um das gi­gan­ti­sche Ge­fährt her­um er­rich­te­ten Aus­stel­lung bei­spiel­haft. Ein Glücks­fall, daß der Schiffs­bohr­wurm in dem land­na­hen Brack­was­ser kei­ne Über­le­bens­chan­ce hat­te: Der lo­ka­len Ab­we­sen­heit die­ses an­son­sten weit­ver­brei­te­ten Holz­fres­sers ver­dankt die Mensch­heit die Über­lie­fe­rung des weit­ge­hend kom­plet­ten Schif­fes als aus­sa­ge­star­ke »Zeit­kap­sel«!

Nicht ganz so alt, aber gleich­wohl nett an­zu­schau­en sind an­de­re hi­sto­ri­sche Fahr­zeu­ge, die man auf Stock­holms Stra­ßen im Ein­satz sieht. Ne­ben au­to­mo­bi­len Old­ti­mern sind das zum Bei­spiel hi­sto­ri­sche Stra­ßen­bah­nen wie die­ses fast fa­brik­frisch wir­ken­de Ex­em­plar:

Straßenbahn in Stockholm

Ich hat­te ja schon in der er­sten Fol­ge mei­nes Rei­se-Rap­ports er­wähnt, daß in Schwe­den ver­gleichs­wei­se we­nig Men­schen auf ver­gleichs­wei­se viel Flä­che le­ben. Ent­spre­chend leer sind die Stra­ßen, ent­spre­chend groß sind die Au­tos. Lo­gisch, daß ei­nem aus­ge­wie­se­ne Klein­wa­gen eher sel­ten be­geg­nen. So­gar in der Me­tro­po­le Stock­holm ha­be ich nur ei­nen ein­zi­gen Smart ge­se­hen, und der kam aus­weis­lich sei­nes Kenn­zei­chens aus ... Co­burg!

An die­ser Stel­le mei­ner Re­mi­nes­zen­zen tropft mir nun un­ver­se­hens der Sab­ber von der Un­ter­lip­pe auf die Ta­sta­tur, her­vor­ge­ru­fen durch al­li­te­ra­ti­ons­in­du­zier­te (Co­burg -> Cor­net­to) Trig­ge­rung mul­ti­sen­so­ri­scher Er­in­ne­run­gen an das ach so gött­li­che La­kritz-Eis:

Lakritz-Cornetto

Ne­ben die­ser in deut­schen Lan­den un­be­kann­ten Eis­hörn­chen-Va­ri­an­te gab es na­tür­lich im Su­per­markt auch or­dent­li­che »An­stalts­packun­gen« zu kau­fen, mit de­nen wir den Ge­frier­schrank un­se­res gast­ge­ben­den Freun­des voll­ge­schlich­tet ha­ben zwecks ku­li­na­ri­scher Ab­run­dung der lan­gen Aben­de. Je mehr frän­ki­schen Freun­den und Be­kann­ten ich da­von er­zäh­le, de­sto mehr muß ich frei­lich ein­se­hen, daß La­krit­ze ein sehr po­la­ri­sie­ren­des Ge­nuß­mit­tel ist: Den ei­nen läuft – gleich mir – so­gleich das Was­ser im Mun­de zu­sam­men, die an­de­ren schüt­teln sich hef­tig ob der blo­ßen Vor­stel­lung, so­was in den Mund zu neh­men. Zwi­schen­drin scheint’s nix zu ge­ben...

Aber egal. Wenn wir nun schon mal in Stock­holm sind, ma­chen wir noch ei­nen Aus­flug in die/den Skan­sen, ein wei­te­res, in die­sem Fall weit­hin be­kann­tes und be­rühm­tes Mu­se­ums­dorf. Das exi­stiert schon seit 1891 und be­wahrt im Wort­sinn groß­flä­chig die schwe­di­sche Volks­kul­tur:

altes Schwedenhaus im Skansen

Auch die­se At­trak­ti­on ist ein für je­den Haupt­stadt-Be­su­cher ob­li­ga­to­ri­scher Pro­gramm­punkt, für den man sich (min­de­stens) ei­nen hal­ben Tag Zeit neh­men soll­te. Wir wa­ren üb­ri­gens sehr po­si­tiv über­rascht von der fach­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on der in hi­sto­ri­sche Ko­stü­me ge­klei­de­ten »Be­woh­ner­schaft« des Mu­se­ums­dor­fes. Das pro­fun­de Wis­sen der Hand­wer­ker, Bäue­rin­nen und Mäg­de ging weit über das hin­aus, was von »ty­pi­schen« Be­su­cher­fa­mi­li­en ge­mein­hin nach­ge­fragt wird. Auch in kom­ple­xen hi­sto­ri­schen und wirt­schaft­li­chen Zu­sam­men­hän­gen er­wie­sen sich die Da­men und Her­ren als über­aus be­schla­gen und sat­tel­fest, wir gin­gen letzt­lich er­heb­lich klü­ger wie­der her­aus, als wir hin­ein­ge­gan­gen wa­ren. So soll es sein!

Den bis hier­her ge­folg­ten Le­se­rin­nen und Le­sern ge­gen­über sei nun­mehr ein­ge­stan­den, daß des zonebattler’s höchst sprung­haf­te Er­zähl­dra­ma­tur­gie kein be­wußt ge­wähl­tes Stil­mit­tel ist, son­dern doch nur Aus­druck von Plan­lo­sig­keit und Faul­heit: Tat­säch­lich hat sich der Blub­ber-Blog­ger im Vor­aus 5 x 8 sei­ner schön­sten Ur­laubs-Fo­tos nach rein äs­the­ti­schen Kri­te­ri­en her­aus­ge­sucht und ver­sucht die­se im Nach­gang ei­ni­ger­ma­ßen stim­mig ver­bal zu ver­bin­den. Dank die­ses ent­waff­nen­den Be­kennt­nis­ses braucht es jetzt für ein wei­te­res »See-Stück« wohl kei­ne wei­te­ren Ver­ren­kun­gen:

Rettung ist nahe!

»Swe­den in a nuts­hell« wür­de ich die­ses pro­to­ty­pi­sche Mo­tiv wohl be­nen­nen, wenn ich denn für ein eng­lisch­spra­chi­ges Pu­bli­kum schrü­be: Was­ser, Wald, Wol­ken, Ro­man­tik so­wie all­ge­gen­wär­ti­ge Um­sicht, Vor­kehr und Si­cher­heit, all das und mehr fin­det sich hier in ei­nem ein­zi­gen Aus­schnitt kom­pakt zu­sam­men­ge­faßt wie­der.

Was­ser und Si­cher­heit sind auch die idea­len Stich­wor­te für et­was, was ich bis­lang we­der er­wähnt noch ge­zeigt hat­te: Bur­gen und Schlös­ser näm­lich, die lan­des­ty­pisch gern et­was ge­drun­ge­ner ge­baut wer­den resp. wur­den als wir re­la­ti­ven Süd­län­der das so ge­wohnt sind. Das hier ist Öre­b­ro slott in Öre­b­ro, man be­ach­te den ei­gens in­sze­nier­ten Kon­trast zu den neu­zeit­li­chen Sitz­ge­le­gen­hei­ten im Vor­der­grund:

Örebro slott

Auch die­se se­hens­wer­te Stadt »er­ober­ten« wir uns üb­ri­gens im Rah­men ei­nes Ta­ges­aus­flu­ges. Im Ver­gleich zu un­se­ren her­kömm­li­chen Rund­rei­sen er­wies sich der sta­tio­nä­re Auf­ent­halt an ei­nem Ort – eben Grytgöl – als pla­ne­ri­sche Her­aus­for­de­rung: Ei­ner­seits woll­ten wir na­tür­lich mög­lichst vie­le Fa­cet­ten des uns bis­lang un­be­kann­ten Lan­des ken­nen­ler­nen, an­de­rer­seits moch­ten wir nicht ei­nen Gut­teil des Ta­ges im Au­to ver­brin­gen, nur um stun­den­lang streng tem­po­li­mi­tiert durch im­mer­wäh­ren­de Wald­schnei­sen zu glei­ten...

Na ja, es fan­den sich in den knapp drei Wo­chen un­se­res Ur­lau­bes ge­nü­gend Zie­le im 100-Ki­lo­me­ter-Ra­di­us, die des Aus­rückens wert wa­ren. Man­ches ließ sich auch ganz gut mit­ein­an­der ver­bin­den. Den ei­nen oder an­de­ren Tag blie­ben die Rä­der un­se­res wei­ßen Vol­vos so­gar gänz­lich un­be­wegt und wir da­heim bzw. in fuß­läu­fi­ger Nä­he, was durch­aus zur gründ­li­chen Er­ho­lung und Ent­schleu­ni­gung bei­trug. Der Ef­fekt ist er­freu­li­cher­wei­se der­ma­ßen nach­hal­tig, daß mit der fünf­ten und letz­ten Fol­ge die­ser Rei­se-Re­pri­se auch erst wie­der in ei­ner Wo­che zu rech­nen ist!

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Dienstag, 9. August 2016

Sem­mel­brö­sel

Der zone­batt­ler gibt hier­mit zur Kun­de und zu wis­sen, daß er sein seit Jahr und Tag mit »Rennsem­mel« ti­tu­lier­tes Fahr­zeug blog­weit in »Renngur­ke« um­benamst hat. Schon aus farb­li­chen Grün­den trifft es das weit bes­ser! Au­ßer­dem krie­ge ich aus dem Mun­de un­kun­di­ger Rand­stein­gucker mit­un­ter recht säu­er­li­che Kom­men­ta­re zu hö­ren. Schluß­end­lich krü­meln Sem­meln eher, wäh­rend Gur­ken trop­fen. Zwar hält mein Mi­ni­bus noch dicht und lei­det kei­nes­falls an al­ters­be­ding­ter In­kon­ti­nenz, aber ver­krü­meln wird er sich hof­fent­lich nicht so bald, im Ge­gen­teil: Ich ge­den­ke noch vie­le Jah­re in und mit ihm her­um­zu­gur­ken! Jetzt hof­fe ich nur, daß ich mit mei­ner ris­kan­ten Su­chen/Er­set­zen-Ak­ti­on in den Da­ten­bank­ta­bel­len nir­gends Murks ver­zapft ha­be. Die ein­schlä­gi­ge Ver­schlag­wor­tung funk­tio­niert je­den­falls be­stens, und gram­ma­ti­ka­lisch, ge­schlecht­lich so­wie län­gen­um­bruch­mä­ßig soll­te wei­ter­hin al­ler­or­ten stim­men, was vor­her schon kor­rekt aus­for­mu­liert war...

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