Abgelegt in: Expeditionen • 20. Okt. 2016, 12:00 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Begegnungen • 17. Okt. 2016, 15:30 Uhr • Diskussion eröffnen
Nachdem dieser Tage in einer Onlinestudie zu lesen war, daß die mobile Internet-Nutzung wieder einmal stark zugenommen hat und nicht nur die junge Generation, sondern insbesondere auch rüstige Rentner (m/w) verstärkt mit dem Smartphone durch den virtuellen Kosmos surfen, habe ich zonebattler’s homezone auf »responsive design« umgestellt. Da meine betagte »Blog-Tapete« (engl. »Theme« genannt) das leider nicht von Haus aus hergibt, habe ich mich dazu einer nachträglich angeflanschten Plugin-Lösung bedienen müssen. Das Ergebnis ist aber keineswegs zweitklassig, wie jeder sehen kann, der sich mein Blog auf dem Smartphone zu Gemüte führt. Ganz im Gegenteil: Das gut lesbare und leicht bedienbare Mobil-Layout wirkt dynamisch und modern. Très Chic! Besucher (m/w) können dennoch jederzeit zur traditionellen Desktop-Ansicht zurückwechseln, und damit ist dann jeglichen Geschmackspräferenzen (m/w) Genüge getan...
Abgelegt in: Interna • 16. Okt. 2016, 21:38 Uhr • 3 Kommentare lesen
Heute Mittag im Rahmen eines nicht-öffentlichen Belastungstestes mit dem nagelneuen ICE 4 von Nürnberg nach München gedüst. Vier (nicht bei der Firma beschäftigte) Freunde durften kostenlos mitgenommen werden. Abfahrt im kalten Nürnberg mit nicht durchgesagten +35 Min., aber bei einer gesponserten Freifahrt wollen wir nicht kleinlich sein. Eine gute Stunde später liefen wir in der Landeshauptstadt ein:
Es folgten ein Spaziergang durch die Stadt samt Sightseeing, ambulanter Verpflegung am Viktualienmarkt und anschließendem Besuch des Museum Fünf Kontinente. Dann noch Käffchen, Schwätzchen, Bummelei zum Bahnhof und mit einem regulären ICE (gleichfalls für lau, courtesy of DB Fernverkehr) wieder rauf nach Nürnberg gerutscht. Ein schöner, voller, runder Tag. Fotos? Fehlanzeige! Genuß war heute angesagt, nicht akribische Dokumentation des Erlebten. Man möge es mir verzeihen...
Abgelegt in: Expeditionen • 11. Okt. 2016, 21:10 Uhr • 1 Kommentar lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 23. Sep. 2016, 18:00 Uhr • Diskussion eröffnen
Ein Rentner besucht jeden Tag das Phantasialand. Weltflucht oder spätes Lebensglück, wer wollte das entscheiden?
Abgelegt in: Empfehlungen • 22. Sep. 2016, 11:47 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Alltagsleben • 6. Sep. 2016, 17:40 Uhr • 2 Kommentare lesen
Anfangs hatten wir uns ja naiverweise gedacht, daß man jeden der tausend Teiche und Tümpel in der Umgebung frisch und fröhlich würde umwandern können. Das hätte Wege oder zumindest Trampelpfade ums jeweilige Gewässer vorausgesetzt, die es aber durchaus nicht immer gibt: In der Regel sind die Uferzonen nämlich sumpfiges Marschland und deshalb nur mühsam bis gar nicht zugänglich. Stichstraßen oder ‑wege gibt es indes zumindest zu den größeren Seen, da liegen dann auch immer ein paar Boote kieloben herum und harren ihrer angelfreudigen Besitzer.
Wenn es der wackere Wandersmann und die wunderbare Wanderin dann doch irgendwie und irgendwo mal bis zu einem Ufer schaffen, werden sie in der Regel mit einem spektakulären Ausblick belohnt:
Leider können selbst Aufnahmen wie diese nur einen klitzekleinen Ausschnitt jenes multisensualen Glückserlebnisses andeutungshalber bewahren, welches einen an solchen Orten überkommt: Man blinzelt ins Sonnenlicht, sieht Libellen schwirren, hört Vögel zwitschern, Wellen glucksen, fühlt eine sanfte Brise auf der Haut und riecht nur Naturfrisches und nix Künstliches. Ein Traum!
Eine der erwähnten Libellen – ein riesengroßes Prachtexemplar – hatte sich wohl beim Jagen dicht über der Wasseroberfläche verschätzt, war ins Nasse geraten und dann aus eigener Kraft nicht mehr hinausgekommen. Der zonebattler sprang eilfertig herbei, reichte dem verzweifelt strampelnden Insekt einen Ast zum Festhalten zu und zog das filigrane Wesen aus dem Element, welches nicht das seine war, um es zum Trocknen auf ein Holzscheit zu setzen:
Das an die Luft verbrachte Tier begann unverzüglich mit der gründlichen Tragwerk-Inspektion, warf zu diesem Behufe bald wieder seinen Flügel-Antrieb an und vertrieb mit sanftem Leerlauf-Surren zunächst einmal sämtliche Reste von Feuchtigkeit, bevor es dann wieder fully operational abhob und von hinnen schwirrte. Zumindest eines der x‑tausend latent tödlichen Dramen in der Natur ging durch diese menschliche Intervention glücklicherweise glimpflich aus...
Durch die gute Tat des Tages beschwingt, schwang sich der Berichter wieder in seinen weißen Wagen und kurvte die mäandrierenden Landstraßen entlang. Dank der für deutsche Verhältnisse sehr strikten Geschwindigkeitsbeschränkungen und der schönen Landschaft sind automobile Ausfahrten im gepflegten Oldtimer ein schwedischer Breitensport. Die Liebe der Nordmänner zu gummibereiften Antiquitäten erstreckt sich keineswegs nur auf die schon erwähnten dicken Amischlitten, es geht durchaus auch gern ein paar Nummern kleiner:
Wenn man schon nicht rasen darf und sollte, dann macht man aus der langsamen Tuckerei über Land wenigstens ein gemütliches Genußerlebnis. Eine sehr schöne und nachahmenswerte Einstellung!
Immer wieder zog es uns ans Wasser, immer wieder zückte meiner einer die Kamera. Im Nachhinein bin ich selbst verwundert, daß ich trotz mitgeführter Badehose kein einziges Mal irgendwo hineingestiegen bin. [1] Na ja, im Alter wird man umständlicher und bequemer (und friert eher bzw. bildet es sich ein)...
Ganz ungeplanterweise gerät mir diese letzte Episode meiner Reise-Reportage zu einem konzentrierten Kondensat der prägenden Eindrücke und Ansichten. Wälder und Wasser, Wasser und Wälder, immer und immer wieder. Und das ganz ohne die vorher befürchtete Mückenplage!
Den titelgebenden Schmetterlingsblütler will ich hier auch nochmal ins stimmige Abendlicht rücken, die bunte Blütenpracht hat uns fast durch die ganze Zeit unseres Aufenthalts begleitet:
Unser Freund bestätigte dieser Tage per Übermittlung eines Fotos seines Vorgartens, daß die von uns mühsam irgendwo ausgebuddelten und bei ihm vor dem Haus wieder ausgewilderten Lupinen zumindest teilweise Wurzel geschlagen und ihre Transplantation überlebt haben. Vielleicht ergibt sich für uns ja die Gelegenheit, sie schon im nächsten Jahr vor Ort eigenäugig blühen zu sehen?
Da würden wir dann fraglos auch manchen ausladenden Abendspaziergang rund um Grytgöl wiederholen wollen, um uns an Land und Leuten auf’s Neue zu erfreuen. Ist ja manches erfrischend anders als in der eigenen Heimat! Was dem Deutschen sein Gartenzwerg, ist dem Schweden zum Beispiel seine Sonnenuhr im Garten und seine rituelle Milchkanne an der Straße:
Wenn ich überlege, was mir am besten gefallen hat in jenen knapp drei Wochen in Südschweden, so müßte ich nicht lange überlegen: Erstens das Zusammensein mit einem Freund, zu dem man ansonsten ja meist nur elektronischen Kontakt auf Distanz halten kann, zweitens der Aufenthalt in der Natur bzw. dem, was einem in menschenbesiedelter Gegend als naturbelassen erscheint.
Ein letztes Mal begeben wir uns zum nahegelegenen »Haussee« von Grytgöl, um das abendliche Spiel von Licht und Schatten in uns aufzunehmen:
Anderntags ging es nach dem gemeinsamen Frühstück und einem recht emotionalen Abschied mit dem geliehenen Volvomobil wieder zurück nach Linköping. Die Stunden bis zum Einchecken in den dortigen Mini-Flughafen nutzen wir zum Besuch des hochinteressanten Flygvapenmuseums, über das bei späterer Gelegenheit noch separat zu bildberichten sein wird.
Für heute und diesmal beschließen wir die Berichterstattung über eine ganz besonders intensiv empfundene Reise mit einem Blick aus jenem Flieger, der uns nach dem obligaten Zwischenstopp in Amsterdam von dort zurück nach Nürnberg brachte:
Der Anblick eines Regenbogens war uns so hoch in der Luft vorher auch noch nicht vergönnt gewesen, er erschien uns als passender Abschluß einer an vielen Novitäten reichen Reise. Gemeinhin pflegen wir das Urlaubs-Feeling ja durch unmittelbar vor der Heimreise eingekaufte Käse‑, Wurst- und Gebäck-Spezialitäten noch für eine Weile in den Alltag hinüberzuretten, diesmal hatten wir das irgendwie vergessen und nur ein paar unterwegs mitgenommene Lakritz-Variationen eingepackt. Dieser Handvorrat ist mittlerweile versiegt resp. längst vertilgt. Schon das allein wäre ein Grund zur baldigen Rückkehr ins Land der zähen schwarzen Delikatessen...
[1] Dies verblüfft umso mehr, als der zonebattler in jungen Jahren eine ausgewiesene Wasserratte war und den nahen Badeweiher in den Sommermonaten abends regelmäßig erst verließ, als seine Lippen blau angelaufen waren und er vor Auskühlung schlotterte.
Abgelegt in: Expeditionen • 21. Aug. 2016, 19:10 Uhr • 6 Kommentare lesen
Spät aber doch habe ich erfahren, daß mein längst verstorbener Großvater mütterlicherseits (Jahrgang 1909) Kriegsberichterstatter in einer Propagandakompanie der SS war. Tante Gugel hat mir bei der Suche nach »Vorname Nachname SS PK« auch gleich ein paar ebenso interessante wie ergiebige Quellen verraten, die meine anfängliche Neugier sogleich zu befeuern vermochten. Gestern nun bestellte ich online ein Buch über des Opas ehemalige Einheit, welches heute bereits zur Abholung in einer hiesigen Buchhandlung bereitlag.
Ich sammle also vorhin die Schwarte ein und schaue noch in der neuen Volksbücherei-Filiale in der »Neuen Mitte« vorbei, um in deren gläsernen Dachgeschoß – die »Fürther Freiheit« zu meinen Füßen – die Samstags-Ausgabe der Süddeutschen zu lesen. Die schlage ich irgendwo auf und staune nicht schlecht:
Buchtitel und Artikelüberschrift sind tatsächlich identisch! Doch während der Hardcover-Band den Propagandakrieg der ideologisch fanatisierten Finstertruppe zum Thema hat, geht es im Zeitungsartikel um die Sprachkenntnisse von heutigen Polizeidienst-Anwärtern. Der Subkontext – mit bloßen Worten viel bewirken zu können – ist natürlich prinzipiell vergleichbar.
Der eigenartige Zufall verdient es, hier erwähnt und bewahrt zu werden. Was indes bei meiner Ahnenforschung letztlich herauskommt, muß sich erst noch zeigen. Gefallen könnte mir zumindest die Vorstellung, von meiner Mutter Vater vielleicht das sprachliche Talent, eine Neigung zum Wortschwurbeln sowie einen Blick für fotographische Bildkomposition und ‑inszenierung geerbt zu haben. Was bin ich froh, davon in friedlichen Zeiten Gebrauch machen zu können!
Abgelegt in: Kurioses • 20. Aug. 2016, 17:30 Uhr • Diskussion eröffnen
Abgelegt in: Begegnungen • 18. Aug. 2016, 8:49 Uhr • Diskussion eröffnen
Zu ihrer Geschichte und dem Bewahren historischer Zeugnisse haben die Schweden ein unverkrampftes Verhältnis. Da sie schon seit längerem keine kriegsbedingten Verheerungen im eigenen Land zu beklagen haben und infolgedessen keine zerbombten Städte wiederaufzubauen waren, mußten sie in den 1960er Jahren und später schon die sprichwörtliche Abrißbirne schwingen, um in ihren alten Stadtkernen großflächig Platz für Neues zu schaffen. Im Rückblick mögen viele das bedauern, denn was dann an Beton-Brutalo-Architektur nachfolgte, erscheint sensibleren Gemütern oft als böse Bausünde, das ist in Schweden nicht anders als in Deutschland.
Immerhin haben die Schweden vieles durch Translozierung gerettet, beispielhafte Altbauten also zu Museumsdörfern zusammengefaßt. Auch sowas kennt man aus hiesigen Landen, aber in Schweden gibt’s das deutlich öfters. Zum Beispiel in Gamla Linköping, wo man die Essenz des alten Ortskernes von Linköping in einer Zeitblase bewahrt hat:
Die in alten Läden und Kontoren untergebrachten Geschäfte, Werkstätten und Betriebe sind natürlich schon auf Touristen und Feriengäste abgestimmt und ausgerichtet, dennoch hat man nie den Eindruck, in einer künstlichen Disney-Land-Kulisse herumzulaufen: Das Gebotene hat Bezug zur Region, die Anlage ist gut geplant und die meisten Häuser sind von »richtigen« Einwohnern dauerhaft bewohnt. Zudem liegen Museumsdörfer wie Gamla Linköping nicht irgendwo ganz weit draußen, sondern an der Peripherie der Innenstadt, uneingezäunt und mit mehreren offenen Zugängen.
Wagen wir mal einen größeren Sprung (in der virtuellen Retrospektive kann man ja umstandlos machen, was in realiter eine Tagesreise bedeutet) nach Eskilstuna, der Partnerstadt Erlangens. Von der jahrhundertealten Tradition der Metallverarbeitung und Kanonenherstellung sieht und hört man dort heutzutage nicht mehr viel:
Einmal mehr begeisterte uns in diesem schmucken Städtchen (wie schon Tage zuvor in Norrköping) das Flanieren am Fluß entlang (hier Eskilstunaån geheißen). Wenig Autos, viel Grün, reichlich Kultur und Kreativwirtschaft in alten Backsteinfabriken, da ist ein halber Tag rum wie nix und man hat noch immer längst nicht alles gesehen, was einen interessieren könnte: Hier eine Kirche, da eine Promenade, dort ein Kunstmuseum...
Apropos Museum: in meinem Stockholmer Bilderbogen habe ich ja schon vor einiger Zeit die konservierte Vasa gezeigt, jene berühmte königliche Galeone, die auf ihrer Jungfernfahrt im Jahre 1628 schon nach etwa 1300 Metern Fahrstrecke kenterte und absoff. Nach mehr als 330 Jahren unter Wasser hat man das bestens erhaltene Schiff 1961 gehoben und geborgen und in ein nahes Trockendock geschleppt. An Ort und Stelle hat man dem wunderbaren Wrack später sozusagen das Vasa-Museum übergestülpt und zeigt dort heute anhand von vielfältigen Exponaten rund um das originale Schiff dessen ebenso tragische wie faszinierende Geschichte:
Der Besuch im Vasa-Museum ist fraglos ein »Muß« für jeden Stockholm-Besucher: Die Aura des echten Schiffes ist beeindruckend, die didaktische Konzeption der um das gigantische Gefährt herum errichteten Ausstellung beispielhaft. Ein Glücksfall, daß der Schiffsbohrwurm in dem landnahen Brackwasser keine Überlebenschance hatte: Der lokalen Abwesenheit dieses ansonsten weitverbreiteten Holzfressers verdankt die Menschheit die Überlieferung des weitgehend kompletten Schiffes als aussagestarke »Zeitkapsel«!
Nicht ganz so alt, aber gleichwohl nett anzuschauen sind andere historische Fahrzeuge, die man auf Stockholms Straßen im Einsatz sieht. Neben automobilen Oldtimern sind das zum Beispiel historische Straßenbahnen wie dieses fast fabrikfrisch wirkende Exemplar:
Ich hatte ja schon in der ersten Folge meines Reise-Rapports erwähnt, daß in Schweden vergleichsweise wenig Menschen auf vergleichsweise viel Fläche leben. Entsprechend leer sind die Straßen, entsprechend groß sind die Autos. Logisch, daß einem ausgewiesene Kleinwagen eher selten begegnen. Sogar in der Metropole Stockholm habe ich nur einen einzigen Smart gesehen, und der kam ausweislich seines Kennzeichens aus ... Coburg!
An dieser Stelle meiner Remineszenzen tropft mir nun unversehens der Sabber von der Unterlippe auf die Tastatur, hervorgerufen durch alliterationsinduzierte (Coburg -> Cornetto) Triggerung multisensorischer Erinnerungen an das ach so göttliche Lakritz-Eis:
Neben dieser in deutschen Landen unbekannten Eishörnchen-Variante gab es natürlich im Supermarkt auch ordentliche »Anstaltspackungen« zu kaufen, mit denen wir den Gefrierschrank unseres gastgebenden Freundes vollgeschlichtet haben zwecks kulinarischer Abrundung der langen Abende. Je mehr fränkischen Freunden und Bekannten ich davon erzähle, desto mehr muß ich freilich einsehen, daß Lakritze ein sehr polarisierendes Genußmittel ist: Den einen läuft – gleich mir – sogleich das Wasser im Munde zusammen, die anderen schütteln sich heftig ob der bloßen Vorstellung, sowas in den Mund zu nehmen. Zwischendrin scheint’s nix zu geben...
Aber egal. Wenn wir nun schon mal in Stockholm sind, machen wir noch einen Ausflug in die/den Skansen, ein weiteres, in diesem Fall weithin bekanntes und berühmtes Museumsdorf. Das existiert schon seit 1891 und bewahrt im Wortsinn großflächig die schwedische Volkskultur:
Auch diese Attraktion ist ein für jeden Hauptstadt-Besucher obligatorischer Programmpunkt, für den man sich (mindestens) einen halben Tag Zeit nehmen sollte. Wir waren übrigens sehr positiv überrascht von der fachlichen Qualifikation der in historische Kostüme gekleideten »Bewohnerschaft« des Museumsdorfes. Das profunde Wissen der Handwerker, Bäuerinnen und Mägde ging weit über das hinaus, was von »typischen« Besucherfamilien gemeinhin nachgefragt wird. Auch in komplexen historischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen erwiesen sich die Damen und Herren als überaus beschlagen und sattelfest, wir gingen letztlich erheblich klüger wieder heraus, als wir hineingegangen waren. So soll es sein!
Den bis hierher gefolgten Leserinnen und Lesern gegenüber sei nunmehr eingestanden, daß des zonebattler’s höchst sprunghafte Erzähldramaturgie kein bewußt gewähltes Stilmittel ist, sondern doch nur Ausdruck von Planlosigkeit und Faulheit: Tatsächlich hat sich der Blubber-Blogger im Voraus 5 x 8 seiner schönsten Urlaubs-Fotos nach rein ästhetischen Kriterien herausgesucht und versucht diese im Nachgang einigermaßen stimmig verbal zu verbinden. Dank dieses entwaffnenden Bekenntnisses braucht es jetzt für ein weiteres »See-Stück« wohl keine weiteren Verrenkungen:
»Sweden in a nutshell« würde ich dieses prototypische Motiv wohl benennen, wenn ich denn für ein englischsprachiges Publikum schrübe: Wasser, Wald, Wolken, Romantik sowie allgegenwärtige Umsicht, Vorkehr und Sicherheit, all das und mehr findet sich hier in einem einzigen Ausschnitt kompakt zusammengefaßt wieder.
Wasser und Sicherheit sind auch die idealen Stichworte für etwas, was ich bislang weder erwähnt noch gezeigt hatte: Burgen und Schlösser nämlich, die landestypisch gern etwas gedrungener gebaut werden resp. wurden als wir relativen Südländer das so gewohnt sind. Das hier ist Örebro slott in Örebro, man beachte den eigens inszenierten Kontrast zu den neuzeitlichen Sitzgelegenheiten im Vordergrund:
Auch diese sehenswerte Stadt »eroberten« wir uns übrigens im Rahmen eines Tagesausfluges. Im Vergleich zu unseren herkömmlichen Rundreisen erwies sich der stationäre Aufenthalt an einem Ort – eben Grytgöl – als planerische Herausforderung: Einerseits wollten wir natürlich möglichst viele Facetten des uns bislang unbekannten Landes kennenlernen, andererseits mochten wir nicht einen Gutteil des Tages im Auto verbringen, nur um stundenlang streng tempolimitiert durch immerwährende Waldschneisen zu gleiten...
Na ja, es fanden sich in den knapp drei Wochen unseres Urlaubes genügend Ziele im 100-Kilometer-Radius, die des Ausrückens wert waren. Manches ließ sich auch ganz gut miteinander verbinden. Den einen oder anderen Tag blieben die Räder unseres weißen Volvos sogar gänzlich unbewegt und wir daheim bzw. in fußläufiger Nähe, was durchaus zur gründlichen Erholung und Entschleunigung beitrug. Der Effekt ist erfreulicherweise dermaßen nachhaltig, daß mit der fünften und letzten Folge dieser Reise-Reprise auch erst wieder in einer Woche zu rechnen ist!
Abgelegt in: Expeditionen • 14. Aug. 2016, 18:30 Uhr • Diskussion eröffnen
Der zonebattler gibt hiermit zur Kunde und zu wissen, daß er sein seit Jahr und Tag mit »Rennsemmel« tituliertes Fahrzeug blogweit in »Renngurke« umbenamst hat. Schon aus farblichen Gründen trifft es das weit besser! Außerdem kriege ich aus dem Munde unkundiger Randsteingucker mitunter recht säuerliche Kommentare zu hören. Schlußendlich krümeln Semmeln eher, während Gurken tropfen. Zwar hält mein Minibus noch dicht und leidet keinesfalls an altersbedingter Inkontinenz, aber verkrümeln wird er sich hoffentlich nicht so bald, im Gegenteil: Ich gedenke noch viele Jahre in und mit ihm herumzugurken! Jetzt hoffe ich nur, daß ich mit meiner riskanten Suchen/Ersetzen-Aktion in den Datenbanktabellen nirgends Murks verzapft habe. Die einschlägige Verschlagwortung funktioniert jedenfalls bestens, und grammatikalisch, geschlechtlich sowie längenumbruchmäßig sollte weiterhin allerorten stimmen, was vorher schon korrekt ausformuliert war...
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 9. Aug. 2016, 0:05 Uhr • Diskussion eröffnen
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Süßer und scharfer Senf: