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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 1. August 2014

Die Über­ra­schungs­in­sel (1)

Auf den Tag ge­nau drei Mo­na­te nach sei­ner Rück­kehr aus dem Jah­res­ur­laub rafft sich der fau­le zone­batt­ler jetzt end­lich zur längst über­fäl­li­gen Be­richt­erstat­tung über den­sel­ben auf! Nach­dem er die – gleich­falls träg­heits­hal­ber vor sich her­ge­scho­be­ne – Bild­sich­tung, ‑aus­mi­stung und ‑be­ar­bei­tung nun­mehr end­lich ab­ge­schlos­sen hat, wä­re ei­ne wei­te­re Ver­zö­ge­rung nicht mehr plau­si­bel zu be­grün­den. Al­len­falls ei­ne schlei­chen­de Ad­ap­tie­rung des me­di­ter­ra­nen Le­bens­ge­fühls könn­te da­für her­hal­ten, den Schlen­dri­an zu ent­schul­di­gen...

Wo­mit ein gu­ter Ein­stieg ge­fun­den wä­re: Nach den Berei­sun­gen der »Schatz­in­sel« La Pal­ma und der »Ver­kehrs­in­sel« Mal­ta (nebst Go­zo) stand dies­mal mit Mal­lor­ca er­neut ein ent­spann­ter In­sel-Auf­ent­halt auf dem Rei­se­plan. [1] Zwar war der Au­tor die­ser Zei­len vor ei­nem knap­pen Vier­tel­jahr­hun­dert (und in ei­nem frü­he­ren Le­ben) schon mal ne­ben­an auf Me­nor­ca tauch­ur­lau­ben, aber auf die Traum­in­sel der Deut­schen zog es ihn heu­er zum er­sten Ma­le. Die man­nig­fal­ti­gen dort er­leb­ten, teil­wei­se schier un­glaub­li­chen Über­ra­schun­gen ge­ben der auf acht Tei­le an­ge­leg­ten Ar­ti­kel-Se­rie ih­ren Na­men.

Zum Ein­stieg sei wie so oft ein La­ge­plan mit den im Ur­laub zu­rück­ge­leg­ten We­gen vor­ge­zeigt (mit Dank an mei­nen klei­nen GPS-Tracker):

Übersichtskarte von Mallorca mit den eingearbeiteten GPS-Tracks der zurückgelegten Wege
Map da­ta: © Open­Street­Map con­tri­bu­tors, powered by Open­Rou­te­Ser­vice
 
Groß­fas­sung 940 x 720 Pi­xel

Wie man sieht, be­schränk­ten sich des zonebattler’s Er­kun­dungs-Ak­ti­vi­tä­ten bei die­sem erst­ma­li­gen Auf­ent­halt im We­sent­li­chen auf die Ser­ra de Tra­m­un­ta­na und die In­sel­me­tro­po­le Pal­ma de Mal­lor­ca. Knap­pe drei Wo­chen lang ha­ben wir vor al­lem das Ge­bir­ge und die eher be­schau­li­chen klei­nen Or­te dar­in er­wan­dert und er­fah­ren. Die viel­fach kol­por­tier­ten Aus­wüch­se des Mas­sen-Tou­ris­mus’ ha­ben wir da­bei üb­ri­gens we­der ge­sucht noch ge­fun­den...

Doch be­gin­nen wir am An­fang: Mit­te April ging es los, per pe­des zur U‑Bahn, mit die­ser zum Nürn­ber­ger Flug­ha­fen, von da aus non-stop und di­rekt mit Air Ber­lin auf und da­von in Rich­tung Pal­ma. Das eu­ro­pa­weit schö­ne Wet­ter mach­te schon die Al­pen­über­que­rung zum spek­ta­ku­lä­ren Er­leb­nis:

Mit Flug AB7530 von Nürnberg nach Palma de Mallorca

Nach der Lan­dung in Pal­ma de Mal­lor­ca muß­ten wir ein we­nig su­chen, bis wir zu un­se­rem Shut­tle-Bus fan­den, der uns und ein wei­te­res Paar dann um­stands­los zu un­se­rem Ziel brach­te, dem klei­nen Kü­sten­ort Port de Sól­ler an der Süd­west­kü­ste des mal­lor­qui­ni­schen Ei­lan­des. Dort­selbst be­zo­gen der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te ihr Quar­tier in ei­nem der preis­gün­sti­ge­ren Ho­tels di­rekt an der ma­le­ri­schen Ufer­pro­me­na­de und wa­ren an­ge­nehm über­rascht vom tem­po­rä­ren neu­en Heim.

Die arith­me­tisch nicht wirk­lich in die Sor­tie­rung der üb­ri­gen Zim­mer pas­sen­de Raum­num­me­rie­rung ließ uns schluß­fol­gern, daß wir mög­li­cher­wei­se in ei­nem erst spä­ter zum Ho­tel­zim­mer um­ge­wid­me­ten Raum ge­lan­det wa­ren. Je­den­falls wa­ren wir sehr zu­frie­den da­mit, zu­mal wir nach dem vor­her­ge­gan­ge­nen Stu­di­um von di­ver­sen Be­wer­tungs­por­ta­len schon schlim­me Be­fürch­tun­gen ge­hegt hat­ten... [2]

Hotelbett in Port de Sóller

Das Fen­ster ging zwar nicht zum Meer, son­dern zum ru­hi­gen Hof hin­aus, aber das war uns ei­ni­ger­ma­ßen schnup­pe: Zum Ufer wa­ren es drau­ßen nur we­ni­ge Schrit­te, und drin­nen guck­ten wir oh­ne­hin eher in die mit­ge­führ­ten Fen­ster­chen zur vir­tu­el­len Welt als nach dem ech­ten Aus­blick.

In frü­he­ren Jahr­hun­der­ten schüt­zen sich die Mal­lor­qui­ner vor Pi­ra­ten durch schlaue An­la­ge ih­rer Sied­lun­gen: Wäh­rend die Hä­fen be­wußt klein und un­schein­bar ge­hal­ten wur­den, bau­te man ein paar Ki­lo­me­ter im Hin­ter­land die ei­gent­li­chen Or­te, die von See aus nicht zu se­hen wa­ren (und es bis heu­te nicht sind). »Se­cu­ri­ty by ob­scu­ri­ty«, so­zu­sa­gen. So ver­fuhr man auch im Fal­le von Port de Sól­ler, wel­ches den Mee­res­zu­gang für das et­wa drei Ki­lo­me­ter land­ein­wärts ge­le­ge­ne Städt­chen Sól­ler dar­stellt. Bei­de Ge­mein­de­tei­le sind nicht nur durch Stra­ßen und We­ge, son­dern seit 1913 durch ei­ne schnucke­li­ge Schmal­spur-Stra­ßen­bahn ver­bun­den, de­ren ei­ne End­hal­te­stel­le ju­sta­ment vor un­se­rem Ho­tel-Ein­gang lag:

historische Straßenbahn am Endhalte- und Wendepunkt in Port de Sóller

Nach Aus­sa­ge von Freun­den, die schon seit vie­len Jah­ren im­mer wie­der in die­se Ecke der In­sel rei­sen, ko­ste­te ei­ne Stra­ßen­bahn­fahrt vor zwölf Jah­ren noch läp­pi­sche 50 Cent pro Na­se und Rich­tung, was schwer­lich ko­sten­deckend ge­we­sen sein dürf­te, zu­mal die Zü­gel­chen da­mals wohl pri­mär von der ein­hei­mi­schen Be­völ­ke­rung fre­quen­tiert wur­den und da­mit al­les an­de­re als aus­ge­la­stet wa­ren. Dann ka­men wohl fin­di­ge Tou­ris­mus-Un­ter­neh­mer auf die Idee, Ta­ges­tou­ren von Pal­ma aus an­zu­bie­ten und so­wohl den nicht min­der hi­sto­ri­schen Zug von Pal­ma nach Sól­ler als auch die dar­an an­schlie­ßen­de Stra­ßen­bahn als At­trak­ti­on zu ver­mark­ten. Heu­te ko­stet die Pas­sa­ge mit der Bim­mel­stra­ßen­bahn stol­ze 5,00 EUR pro Per­son, wes­halb wir uns das Ver­gnü­gen in der gan­zen Zeit un­se­res Auf­ent­halts ge­nau ein­mal ge­gönnt ha­ben (und an­son­sten die Strecke mit Bus oder Au­to ge­fah­ren, wenn nicht gar ge­lau­fen sind)...

Die er­sten Ta­ge un­se­res Ur­laubs ver­brach­ten wir in und um Sól­ler her­um. Das Städt­chen ist der idea­le Aus­gangs­punkt für Wan­de­run­gen al­ler Schwie­rig­keits­gra­de, ver­fügt an­de­rer­seits nicht über aus­ge­dehn­te Strän­de und auf ein jun­ges Pu­bli­kum aus­ge­rich­te­te Frei­zeit­an­ge­bo­te, so daß sich dort mehr mit­tel­al­te Wan­ders­leu­te ein­fin­den als Par­ty-Peo­p­le auf der Su­che nach vol­len San­gria-Ei­mern. Uns war das sehr recht, und vie­len an­de­ren Rei­sen­den auf der Su­che nach Ru­he und Ent­schleu­ni­gung auch.

die Bucht von Sóller Betrachtende

Ich per­sön­lich war von der Aus­deh­nung des mal­lor­qui­ni­schen Ge­birgs­zu­ges der Tra­m­un­ta­na ei­ni­ger­ma­ßen über­rascht, und zwar so­wohl in ho­ri­zon­ta­ler wie auch in ver­ti­ka­ler Hin­sicht. Das ließ schweiß­trei­ben­de Tou­ren er­war­ten (die spä­ter dann auch tat­säch­lich folg­ten). Wie schon in den Vor­jah­ren er­wies es sich da als um­sich­tig, die Rei­se im Früh­jahr an­ge­tre­ten zu ha­ben, wo die Ta­ges­höchst­tem­pe­ra­tur noch er­träg­lich ist und die Ve­ge­ta­ti­on üp­pig. Doch da­zu spä­ter mehr.

Zu­nächst al­so er­forsch­ten wir auf Schu­sters Rap­pen die nä­he­re Um­ge­bung von Port de Sól­ler und krab­bel­ten auf die um­lie­gen­den Hän­ge und Hü­gel. Im­mer wie­der er­ga­ben sich da­bei reiz­vol­le Aus- und An­sich­ten von post­kar­ten­ge­eig­ne­ter Pit­to­re­ski­zi­tät:

Ansicht von Port de Sóller mit dem alten Wachturm Torre Picada

Bei dem dicken Knub­bel da links oben über dem Ha­fen han­delt es sich um ei­nen al­ten Wach- und Wehr­turm, die Tor­re Pi­ca­da. An­son­sten sieht man recht schön das Drei­vier­tel­rund der Bucht, die Strand­pro­me­na­de und die sie säu­men­den Ho­tel­bau­ten von durch­wegs mo­de­ra­ten Aus­ma­ßen. Den Hang hin­auf gibt es Apart­ment-Häu­ser, von de­nen bei nä­he­rer In­spek­ti­on weit mehr un­be­wohnt leer­ste­hen, als man mei­nen möch­te. Wie auch an­ders­wo in spa­ni­schen Lan­den ist da wohl viel am tat­säch­li­chen Be­darf vor­bei ge­baut wor­den, aber ir­gend­wer wird da­von schon pro­fi­tiert ha­ben...

Zu­rück ans Ufer und an die Pro­me­na­de, wo sich das Le­ben ab­spielt, wel­ches »prall« zu nen­nen zu­min­dest in der Vor­sai­son ei­ne ar­ge Über­trei­bung wä­re. Vie­le Was­ser­sport-Ak­ti­vi­tä­ten gab es im April noch nicht zu be­ob­ach­ten, manch’ ein­schlä­gi­ges An­ge­bot stand noch weit­ge­hend un­ge­nutzt her­um und dien­te pri­mär als bun­tes Fo­to­mo­tiv:

gestapelte Kajaks in Port de Sóller

Bald fan­den wir her­aus, daß es auf der In­sel her­vor­ra­gen­des Spei­es­eis zu schlecken, ja es so­gar in Sól­ler ei­ne ei­ge­ne Eis­fa­brik gibt. Als er­klär­ter Geg­ner ab­sur­der Glo­ba­li­sie­rungs­aus­wüch­se soll­te ich mir jetzt ei­gent­lich den Hin­weis dar­auf ver­knei­fen, daß das hei­mi­sche Spe­zia­li­tä­ten-La­bel »Fet a Sól­ler« über den ei­ge­nen On­line-Shop so­gar Eis zur Lie­fe­rung von Mal­lor­ca nach Deutsch­land an­bie­tet, aber mei, de­kla­riert als vir­tu­el­len Ap­pe­ti­zer zum Pro­bie­ren vor Ort las­se ich mir die In­kon­se­quenz selbst mal durch­ge­hen...

Je­den­falls ist es ein schö­nes Ri­tu­al zum Ta­ges­aus­klang in Port de Sól­ler, sich vor die son­nen­ge­wärm­te Mau­er am klei­nen Fet a Sól­ler-Eis­ca­fé an der Strand­pro­me­na­de zu set­zen, ein Eis zu schlab­bern und da­bei den Son­nen­un­ter­gang zu be­trach­ten: [3]

Sonnenuntergang in Port de Sóller

Nach Son­nen­un­ter­gang ist im Früh­jahr nim­mer viel los im Ört­chen, die Ho­tel­gä­ste ver­tei­len sich auf die di­ver­sen Re­stau­rants an der Pro­me­na­de oder tap­pen noch ein we­nig sin­nie­rend am Strand ent­lang. Ir­gend­wann nimmt die letz­te Stra­ßen­bahn als »Lum­pen­samm­ler« noch ein paar Leut­chen mit, dann kehrt Ru­he ein.

Ru­he herrscht nun­mehr auch hier, und ich be­en­de mei­nen heu­ti­gen Bei­trag mit ei­nem Aus­blick auf den näch­sten, in wel­chem wir den Blick er­wei­tern und uns et­was im Um­land um­tun wol­len. Ein Vier­tel­jahr wird es de­fi­ni­tiv nicht dau­ern bis zur zwei­ten Fol­ge mei­ner klei­nen Rei­se­re­por­ta­ge, das im­mer­hin sei hier und heu­te ver­spro­chen! Da bin ich men­ta­li­täts­mä­ßig dann doch noch eher die deut­sche Be­amt­ensee­le und nicht der me­di­ter­ra­ne Le­bens­künst­ler...

 
[1] Ja, ich weiß, La Pal­ma und die üb­ri­gen In­seln der Ka­na­ren lie­gen fern­ab des Mit­tel­mee­res im At­lan­tik, sind aber den­noch so spa­nisch ge­prägt wie die Ba­lea­ren und auch des mil­den Kli­mas we­gen so­zu­sa­gen »qua­si-me­di­ter­ran« in der An­mu­tung...

[2] Wo­bei es mit den Ho­tel-Be­wer­tun­gen im Netz im­mer so ei­ne Sa­che ist: Man fin­det für fak­tisch je­des Eta­blis­se­ment so­wohl him­mel­hoch jauch­zen­de wie grot­tig-grau­sa­me Kom­men­ta­re. Die ei­nen mö­gen von be­stell­ten Cla­que­ren kom­men, die an­de­ren von nei­di­schen Kon­kur­ren­ten lan­ciert sein. Man­che Rei­sen­de kön­nen bi­zarr über­zo­ge­ne An­sprü­che ha­ben, an­de­re sind – wie wir – eher ge­nüg­sam, so­lan­ge Bett & Du­sche sau­ber und be­nutz­bar sind. Pech kann man ha­ben, Glück aber auch. Be­trei­ber kön­nen wech­seln, di­to das Ser­vice-Per­so­nal. Kurz­um: Man soll­te sich im Vor­aus kei­nen gro­ßen Kopf ma­chen und nicht all­zu viel Zeit mit dies­be­züg­li­cher Re­cher­che ver­schwen­den.

[3] Be­vor orts­kun­di­ge Kenner(innen) jetzt tri­um­phie­rend her­um­nölen: Ja, der Blick vom Eis-Ca­fé aus sieht et­was an­ders aus, man hat da näm­lich Blick auf’s of­fe­ne Meer hin­aus, das Fo­to ent­stand zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen ein paar hun­dert Schrit­te rechts da­von, aber nein, die ru­hig-ro­man­ti­sche Abend­stim­mung ist hier wie da die glei­che und ich neh­me im Zwei­fels­fall lie­ber die schö­ne­ren Fo­tos, weil die mei­sten Blogbesucher(innen) er­fah­rungs­ge­mäß nur die Bil­der an­schau­en und mei­ne mir da­zu müh­sam ab­ge­run­ge­nen Zwi­schen­tex­te eh nicht le­sen. Selbst wenn ich re­si­gnie­rend seuf­zend Blind­text hin­schrü­be, wür­den es ver­mut­lich die we­nig­sten mer­ken...

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Montag, 28. Juli 2014

Ein Frack für die Flö­te?

Auszug aus dem diesjährigen Konzertprogramm der Sommerakademie des »Collegium Musicum« in Pommersfelden

 

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Donnerstag, 24. Juli 2014

Fa­shion State­ment

schrill-schräge Schuhe
Freitag, 18. Juli 2014

Ho­hes C

Zwei Kol­le­gin­nen wur­den vor­hin bei mir vor­stel­lig, um die Laut­stär­ke mei­ner Ar­beits­platz­be­schal­lung zu mo­nie­ren. Die bei­den staun­ten nicht schlecht, als ich Ih­nen dar­leg­te, daß mei­ne Laut­spre­cher stumm sei­en, die Opern­sän­ge­rin hin­ge­gen echt: Of­fen­bar übt da je­mand (schon seit ei­ni­gen Ta­gen) in ei­nem der be­nach­bar­ten Ho­tels für abend­li­che Auf­trit­te in der nur ei­nen wei­te­ren Kat­zen­wurf ent­fern­ten Nürn­ber­ger Staats­oper. Herr­lich!

In­zwi­schen herrscht al­ler­dings wie­der Ru­he, so­mit kann ich jetzt selbst wie­der den Sound auf­dre­hen und mei­nen »Lo­hen­grin« über die Brüll­wür­fel des PCs er­klin­gen las­sen...

Mittwoch, 16. Juli 2014

Da­men­bei­ne (10)

Feminine Leuchtreklame am Nürnberger Hauptbahnhof

Fe­mi­ni­ne Leucht­re­kla­me am Nürn­ber­ger Haupt­bahn­hof
 
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Freitag, 11. Juli 2014

Gar­ten­bahn

Lok 217 002-5 unweit des Nürnberger Nordost-Bahnhofes
Donnerstag, 10. Juli 2014

Oh­ne Fleiß kein Preis

Mei­ne bei­den Freun­de von Me­di­en PRAXIS e.V. ha­ben wie­der mal ei­nen eh­ren­vol­len Preis ein­ge­heimst:

Julia Thomas und Thomas Steigerwald mit dem frisch verliehenen BLM-Telly

Mei­ner ei­ner war bei der Preis­ver­lei­hung im Rah­men der Auf­takt­ver­an­stal­tung zu den Lo­kal­rund­funk­ta­gen zu­ge­gen und hat Oh­ren, Au­gen und Ka­me­ra­lin­se auf­ge­sperrt. Ne­ben­an in der »Für­ther Frei­heit« fin­det sich mein bunt be­bil­der­ter Be­richt vom gla­mou­rö­sen Event.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Ver­kehr­te Welt (1)

Al­te Dach­an­ten­ne samt ro­sti­gen Stand­roh­res zum Für­ther Re­cy­cling­hof ge­fah­ren. Neu­en NOR­MA-Ein­kaufs­wa­gen im Alt­ei­sen-Con­tai­ner ge­se­hen. Über den Wur­stig­keits­quo­ti­en­ten (na­he 1) und In­tel­li­genz­grad (na­he 0) al­ler an des­sen letz­ten Lauf­weg mut­maß­lich Be­tei­lig­ten nach­sin­niert und sich ge­är­gert. Kurz über die Er­folgs­aus­sich­ten ei­nes ret­ten­den In­ter­ven­ti­ons­ver­su­ches spe­ku­liert. Ta­ten- und fas­sungs­los so­wie re­si­gniert von hin­nen ge­fah­ren...

Montag, 30. Juni 2014

Atom­pilz

morgendliche Aussicht auf einen südbayerischen AKW-Kühlturm
Montag, 23. Juni 2014

Ket­ten­re­ak­ti­on

Als ich neu­lich aus dem Ur­laub zu­rück­ge­kom­men war und mir ir­gend­et­was aus­drucken woll­te, stell­te sich mein Ca­non-Tin­ten­sprit­zer tot und blieb das auch, da hal­fen we­der gu­tes Zu­re­den noch Ver­wün­schun­gen. Al­so gut, es muß­te Er­satz her, denn auch wenn un­ser­ei­ner das pa­pier­lo­se Bü­ro weit­ge­hend rea­li­siert hat, ganz oh­ne Drucker geht es halt doch nicht. Auf­grund des ge­rin­gen Druck­auf­kom­mens kam mir jetzt ein fe­scher LED-Farb­drucker von Dell ins Haus, der mir mo­na­te­lan­ges War­ten auf den näch­sten Ein­satz nicht übel­nimmt, da­für aber auf­grund sei­ner Aus­ma­ße nicht mehr wie der al­te Prin­ter auf den Schreib­tisch paßt. Wohl aber auf den rechts da­von pla­zier­ten Bei­stell­tisch, von wo er den ein­ge­staub­ten Flach­bett­scan­ner in die Spen­den­ki­ste ver­dräng­te. Wo einst der al­te Drucker auf dem Schreib­tisch stand, mach­te sich nun aber noch sein »Un­ter­bau« breit, ein 1989 neu ge­kauf­ter Slim­li­ne-Ver­stär­ker Du­al CV 6010, der bis da­to mei­ne links und rechts vom PC-Mo­ni­tor auf­ge­stell­ten Re­Vox Pic­co­lo Mk. II-Kom­pakt­laut­spre­cher be­feu­er­te.

Weil mir der treue Ver­stär­ker aber mitt­ler­wei­le in mehr­fa­cher Hin­sicht als über­di­men­sio­niert vor­kam (vo­lu­men­mä­ßig eben­so wie in Sa­chen Strom­ver­brauch), sann ich auf zeit­ge­mä­ßen Er­satz, den ich nach ei­ni­gem Re­cher­chie­ren auch fand in Form ei­nes nach­ge­ra­de win­zi­gen Ver­stär­ker­chens des chi­ne­si­schen Her­stel­lers S.M.S.L. Ha, das klei­ne Ge­rät­chen ge­fiel mir auf An­hieb! Bei Ama­zon kriegt man et­li­che ver­schie­de­ne Ty­pen, die nach dem be­währ­ten Prin­zip der »cu­s­to­mer con­fu­si­on« al­le­samt der­ma­ßen in­di­vi­du­ell be­namst sind, daß man kei­ner­lei Sy­stem da­hin­ter er­ken­nen kann...

Egal, ich lei­stet mir für ei­nen knap­pen Fuff­zi­ger das 2x25 Watt-Mo­dell SA-S3 (in schwarz, wie­wohl auch die Va­ri­an­ten mit sil­ber­ner und gold­far­be­ner Front sehr schick aus­se­hen), der­weil mein be­stens er­hal­te­ner Du­al-Klas­si­ker samt An­lei­tung und Ori­gi­nal­ver­packung via eBay den Weg zu ei­nem gu­ten neu­en Herr­chen fand. Der frisch ein­ge­wech­sel­te Er­satz­spie­ler ist kaum so groß wie zwei Zi­ga­ret­ten-Schach­teln (die der zone­batt­ler ver­ach­tet und nur des uni­ver­sel­len Grö­ßen­ver­glei­ches hal­ber zu nen­nen be­reit ist) und fin­det be­quem auf ei­ner der bei­den Laut­spre­cher­bo­xen Platz:

Mini-Verstärker S.M.S.L SA-S3

Nicht im Bild zu se­hen ist die sehr so­li­de Bau­wei­se und wer­ti­ge Ver­ar­bei­tung des for­mi­da­blen Ge­rät­chens, wel­ches ab­so­lut mi­ni­ma­li­stisch aus­ge­stat­tet ist mit nur ei­nem Ste­reo-Ein­gang und ei­nem Paar Laut­spre­cher-Buch­sen hin­ten so­wie ei­nem Haupt­schal­ter­chen nebst LED vor­ne, flan­kiert von ei­nem Laut­stär­ke­stel­ler mit de­zent blau hin­ter­leuch­te­tem Dreh­knopf. Mehr ist nicht dran (und auch nicht nö­tig). Die An­schlüs­se sind sehr mas­siv und ver­gol­det aus­ge­führt, und an­hand ei­nes vom Her­stel­ler ge­borg­ten Fo­tos der In­ne­rei­en kann hier der vi­su­el­le Be­weis er­bracht wer­den, daß der fern­öst­li­che Zau­ber­ka­sten auch in sei­nem In­ne­ren hält, was sein Äu­ße­res ver­spricht:

Das mustergültig aufgebaute Innenleben des SA-S3

Sei­nen Strom be­zieht der au­dio­phi­le Ap­pa­ril­lo üb­ri­gens aus ei­nem ex­ter­nen Schalt­netz­teil, wie es ty­pi­scher­wei­se auch für Note­books Ver­wen­dung fin­det. Im Ge­gen­satz zum raum­grei­fe­ren­den Vor­gän­ger-Ver­stär­ker er­wärmt sich nichts spür­bar, der deut­lich hö­he­re Wir­kungs­grad des »Class T«-Amplifiers macht den Dau­er­be­trieb am PC nicht zur en­er­gie­ver­schwen­den­den Ver­an­stal­tung (wo­bei wir über den dies­bzüg­li­chen Um­satz mei­nes ol­len Pen­ti­um 4‑Rechners un­ter dem Tisch doch lie­ber den Man­tel des Schwei­gens aus­brei­ten wol­len)...

Für mich hat sich der plötz­li­che Drucker­tod in mehr­fa­cher Hin­sicht aus­ge­zahlt: Neu­er Prin­ter, neu­es Gad­get, al­ter Scan­ner ver­schenkt, mehr Platz auf dem Schrei­bisch. Hig­hEnd-Fans mö­gen die Na­se (und die Oh­ren) über mei­nen klei­nen Neu­erwerb rümp­fen, aber ich bit­te, den Ein­satz­zweck zu be­den­ken: Hier geht es »nur« um den Sound aus dem PC (der sich gleich­wohl hö­ren las­sen kann, auch wenn mei­ne gro­ßen Hi­Fi-An­la­gen na­tür­lich in an­de­ren Li­gen spie­len). Wo­bei die klei­nen Amps selbst in qua­li­täts­be­wuß­ten Ana­log-Au­dio-Ken­ner­krei­sen ih­re Fans ha­ben, wie z.B. die­se Fo­ren-Dis­kus­si­on zeigt. Aber was soll man lan­ge drü­ber re­den: Ver­such macht klug und Aus­pro­bie­ren ko­stet nicht viel!

Freitag, 20. Juni 2014

Ja? Nein!

Die Ent­wöh­nung von der Mut­ter­milch sei­ner­zeit als nar­ziß­ti­sche Krän­kung er­lebt ha­bend und dies nach­hal­tig zu kom­pen­sie­ren su­chend, ist der zone­batt­ler vor mehr als ei­nem hal­ben Jahr­hun­dert pas­sio­nier­ter (Kuh-)Milchtrinker ge­wor­den und bis auf den heu­ti­gen Tag ge­blie­ben. Und wäh­rend er ihm ver­ko­stungs­hal­ber vor­ge­setz­te Wei­ne jeg­li­cher Pro­ve­ni­enz und Gü­te­klas­se auch im rei­fen Al­ter al­les­falls in »sau­er« und »we­ni­ger sau­er« zu ka­te­go­ri­sie­ren ver­mag, so ver­fügt er in Sa­chen Milch über ei­nen sehr aus­ge­präg­ten Ge­schmacks­sinn und nimmt fein­ste Nu­an­cen war, die an­de­ren Le­bens­teil­neh­mern ver­bor­gen blei­ben. Ein­zig »Frisch­milch« kommt ihm ge­mein­hin über die Zun­ge und auf die Ge­schmacks­knos­pen, ver­pöhnt ist ins­be­son­de­re die so­ge­nann­te »H‑Milch«, de­ren Ge­schmack in­dis­ku­ta­bel ist und die al­len­falls in klei­ner Do­sis im Kaf­fee ge­dul­det wird, wenn an­dern­orts ge­ra­de nichts Bes­se­res zur Hand ist.

Seit ei­ni­gen Jah­ren nun ver­sucht der Han­del, Milch­trin­ker mit »län­ger halt­ba­rer« ESL-Milch zur sorg­lo­se­ren Vor­rats­hal­tung zu ani­mie­ren. Das Kür­zel »ESL« steht für »ex­ten­ded shelf life« und be­zeich­net de fac­to ein Zwi­schen­ding zwi­schen Frisch­milch und H‑Milch, wo­bei sich das »zwi­schen« nach Mei­nung des Au­tors die­ser Zei­len so­wohl auf die Halt­bar­keits­zeit als auch den Ge­schmack be­zieht. Ech­te Frisch­milch gab es in den letz­ten Jah­ren (die teu­ren Ul­tra-Öko-Fla­schen­ab­fül­lun­gen im Bio­la­den las­sen wir jetzt mal au­ßen vor) im We­sent­li­chen nur noch bei REWE, wes­halb der zone­batt­ler sei­nen Wo­chen­be­darf von sechs Li­tern (je drei Li­ter mit 3,5% und 1,5% Fett­an­teil) re­gel­mä­ßig in der frei­täg­li­chen Mit­tags­pau­se in Nürn­berg ein­kauf­te, um ihn zum vor­wo­chen­end­li­chen Fei­er­abend dann nach Fürth zu schlep­pen. Ja, das ist un­pa­trio­tisch, aber nein, ich mag da­heim nicht noch­mals aus­rücken müs­sen für Be­sor­gungs­gän­ge, die ich in der be­rufs­hal­ber fre­quen­tier­ten Ost­vor­stadt en pas­sant er­le­di­gen kann...

Zu­rück zum The­ma. Seit letz­ter Wo­che gibt es bei REWE ver­drieß­li­cher­wei­se auch nur noch ge­fälsch­te Milch im »ja!«-gelabelten Te­tra­pack zu kau­fen:

REWE »ja!«-Milch alt (links) und neu (rechts)

Man be­ach­te die de­zen­ten Un­ter­schie­de zwi­schen der »tra­di­tio­nell her­ge­stell­ten« Frisch­milch-Packung (links) und der für die nur un­ter größ­tem Wi­der­wil­len »ge­nieß­ba­ren« ESL-Milch. Mit der Be­zeich­nung »län­ger halt­bar« sug­ge­riert ei­nem der Han­del ei­nen Vor­teil, der – zu­min­dest aus Kun­den­sicht – kei­ner ist: Län­ger halt­bar ist auf mei­ner Zun­ge pri­mär der ek­li­ge Nach­ge­schmack der ih­rer na­tür­li­chen Ei­gen­schaf­ten weit­ge­hend be­raub­ten Milch. Es ist zum Mäu­se­mel­ken! OK, bei län­ge­rem Nach­den­ken über die­se Op­ti­on dann eher doch nicht...

In­ter­es­sant sind üb­ri­gens auch De­tails wie das of­fen­bar neu an­ge­fer­tig­te Fo­to, er­kenn­bar am an­de­ren Glas und der gänz­lich un­ter­schied­li­chen Luft­bla­sen­bil­dung an der Ober­flä­che der dar­in ent­hal­te­nen Milch (oder was im­mer da im Stu­dio für das An­fer­ti­gen des Pro­dukt­bil­des ins Glas ge­kippt wur­de). Auch vom kur­si­ven Schrift­schnitt ist man aus un­er­klär­li­chem Grun­de ab­ge­kom­men: Ver­mut­lich lau­te­te die Vor­ga­be an den Gra­fi­ker: »Mach’ al­les an­ders, aber es soll so aus­se­hen wie vor­her, da­mit der Kun­de nicht ver­wirrt ist.«

REWE »ja!«-Milch alt (links) und neu (rechts)

Was al­so tun? Na ja, man­che RE­WE-Fi­lia­len bie­ten im­mer­hin noch »tra­di­tio­nell her­ge­stell­te« Al­ter­na­ti­ven un­ter an­de­rem Mar­ken­na­men und zu deut­lich hö­he­ren Prei­sen an. Wel­che zu ak­zep­tie­ren ich durch­aus be­reit wä­re, wenn das Geld denn auch mehr­heit­lich beim Er­zeu­ger an­kä­me. Frei­lich zeig­ten ge­le­gent­lich an­ge­stell­te Ex­pe­ri­men­te, daß manch’ an­de­re, für’s dop­pel­te Geld ein­ge­kauf­te Milch schon vor dem Er­rei­chen ih­res Min­dest­halt­bar­keits­da­tums bit­ter, flockig oder gar sau­er ge­wor­den ist, et­was, was mir mit der frü­he­ren »ja!«-Milch so gut wie nie pas­siert ist. Ja, ich weiß um die Be­deu­tung der un­un­ter­bro­che­nen Kühl­ket­te, und nein, ich bie­ge mir die Welt nicht zu­recht: Die al­te »ja!«-Milch war – bei Wür­di­gung der kon­su­mier­ten Men­gen und der ge­ge­be­nen Be­gleit­um­stän­de – für mich die be­ste er­hält­li­che Lab­sal! Die neue aber... Nein!

Glas­fla­schen beim Bio-Su­per­markt zu ho­len ist mir üb­ri­gens zu­viel der Schlep­pe­rei, zu­mal ich der Öko-Bi­lanz von Mehr­weg­fla­schen im Ver­gleich zum Te­tra-Pack eher skep­tisch ge­gen­über­ste­he. Ich bin al­so mo­men­tan rat­los, wie ich mich mit mei­nen 54 Len­zen milch­tech­nisch über die näch­sten 46 Jah­re ret­ten soll. Blei­ben Sie dran, ich wer­de in den Kom­men­ta­ren über Fort­schrit­te (und ggf. Rück­schlä­ge) in die­ser für mich le­bens­wich­ti­gen Fra­ge be­rich­ten...

Dienstag, 17. Juni 2014

Kopf­schuß (2)

irre gewordenes Matrix-Display an einem alten Omnibus
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