Des zonebattler’s homezoniges Rechenzentrum (Tower-PC, Monitor, zwei Brüllwürfel, Tastatur, Maus, Scanner und Drucker) war ursprünglich ganz in dezentem Beamten-Büro-Beige gehalten, viele werden sich noch an diese farblosen Zeiten erinnern. Heutzutage ist die pseudo-noble Farbkombination Silber/Schwarz en vogue, letzteres gerne in der staubanziehenden und überaus kratzempfindlichen »Klavierlackeffekt«-Abart. Auch bei mir wurden altersschwache und obsolete Gerätschaften nach und nach durch dunkle Nachfolger ersetzt. Zuletzt war nur noch meine treue Tastatur übrig (Cherry Modell RS 6000 M), die dank solider Mechanik, abriebfest eingelaserter Tastenbeschriftung und reinigungsfreundlichem Aufbau ewig zu halten versprach.
Leider hat der unlängst beschafte, quasi-neue Gebraucht-PC des Endesunterfertigten keine PS/2‑Buchsen mehr zum Betrieb von Hackbrett und Nagetier. Da war die alte Tastatur nimmer anzuschließen, zumal auch ein rein mechanischer Adapter keine USB-Tauglichkeit mehr hätte herstellen können. Mit der dem Rechner beigegebenen Original-Tastatur konnte ich mich nicht anfreunden, das heute übliche »low contrast« Design (schwarze Tasten, dunkelgrau beschriftet) taugt einem nicht, wenn man das blinde Tippen nie gelernt hat und abends überdies gerne bei schummeriger Beleuchtung in die Tasten haut. Ich sann auf ebenso effiziente wie effektive Abhilfe...
Die simple und preiswerte Lösung bestand im Kauf einer gebrauchten USB-Variante der geliebten Cherry-Tastatur in schwarzer Ausführung via eBay. Für einen glatten Zehner (inklusive Porto) fischte ich ein elektrisch passendes USB-Hackbrett aus der Bucht, welches ich sofort nach Erhalt zerlegte und gründlich reinigte. Der eigentliche Clou aber bestand im anschließenden Verheiraten des schwarzen Tastatur-Unterbaus mit den hellgrauen Tasten des alten Exemplars:
Schaut schick, aus, nicht war? Paßt vorzüglich zum Rest der auf dem Schreibtisch herumlungernden PC-Peripherie, läßt sich aber nach wie vor auch bei Funzellicht bestens bedienen! Leider ist im Gehäuseboden die Aussparung für das gediegenheitsmehrende Ballast-Blech wegrationalisiert worden, aber mit dem Gewichtsverlust kann ich eher leben als mit unleserlicher Beschriftung.
Die nach der Bastelaktion übriggebliebenen Einzelteile habe ich selbstredend nicht etwa weggeworfen, sondern zu einer komplementär kolorierten Kuriosität zusammengesetzt:
Schaut ja auch nicht ganz verkehrt aus (und erinnert mich an meine bunte Handstaubsauger-Spielerei), taugt aber aus meiner altersschwachen Sicht nur als Ersatzteilspender (falls ich z.B. mal die federnde Silikon-Matte oder das darunterliegende Kontaktfolien-Sandwich austauschen müßte).
Schade nur, daß mir mitunter trotz gut sichtbarer Tasten die rechten Worte zum jeweiligen Anlaß nicht einfallen wollen: Wenn der Musenkuß ausbleibt, nützt das beste Werkzeug nix. Aber es schadet auch nicht, für den Fall des plötzlich herniederfahrenden Geistesblitzes gut gerüstet zu sein...
Eigentlich cool, wie kompatibel die Tastaturen noch sind! Das ist eigentlich nicht mehr normal heutzutage, selbst beim selben Hersteller.
Liebe Grüße, Sus, die auf ihren Laptop mit beleuchteter Tastatur echt stolz ist. ;-)
#1
Na ja, Neukonstruktionen kosten aber auch Geld, daher versuchen die Hersteller mitunter schon, Gleichteile beizubehalten, zumal bewährte. Die 6000er Cherry-Tastatur ist komplett zerlegbar, die Innereien gut reparierbar oder zumindest tauschbar. Und das auch noch – dank leicht zu lösender Schnappverbindungen – ohne ausufernde Schrauberei...
Gruß retour vom unbeleuchteten Büro-Arbeitsplatz!
#2
Nein, ein rein mechanischer Adapter nicht, aber es gibt doch auch welche mit »Elektrik-Trick« (wie Catweazle zu sagen pflegte). Etwa so ähnlich wie hier, im zugehörigen Artikel »PS/2‑Schnittstelle« wird das auch beschrieben. Ich bin mir ziemlich sicher so ein Ding noch in der Schublade zu haben, wohne in Nürnberg und würde es zur Resourcenschonung gerne verschenken – Interesse?
#3
Danke für das freundliche Angebot, aber inzwischen bin ich dank meines Tastatur-Umbaues vollständig USBifiziert! Übrigens hatte ich den Wikipedia-Artikel und noch andere Quellen damals intensiv studiert: Auch die mit aktiver Elektronik versehenen Adapter scheinen teilweise mit Fehlern behaftet zu sein und bestimmte Sonderzeichen nicht zu registrieren bzw nicht korrekt umzusetzen. Scheint ein Bug im verwendeten Chip zu sein, der bei Adaptern vieler Hersteller auftritt. Jedenfalls findet man in Foren und bei den Amazon-Kundenrezensionen allerlei Merkwürdiges und Bedenkliches. Da verging mir dann doch die Lust am Experimentieren, zumal ich meinen neuen alten PC problemlos mit noch ein paar USB-Slots erweitern konnte: Ich brauchte nur ein USB-Slotblech samt Anschlußkabel aus der Schublade zu ziehen, auf dem Mainboard gab’s noch einen unbenutzten Doppel-USB-Port. Da konnte ich für Hackbrett und Maus getrost zwei Anschlüsse belegen, ohne anderswo in Not zu geraten...
#4
Moin,
Erst gestern habe ich die exakt selbige Idee gehabt und auch umgesetzt. Meine weiße RS6000 am firmeneigenen Arbeitsplatz hat allmählich, was die Gummimembrane angeht, den Geist aufgegeben. Eine schwarze RS6000 als Ersatz war bereits vorhanden, aber die Tasten, die aus POM bestehen, sprachen mich überhaupt nicht an und fühlen sich auch einfach zu billig an. Also wurden flugs die PBM Tasten der hellen Tastatur eingesetzt. Einfach toll!
Eine rote ESC Taste und dunkelgraue Tasten einer weiteren RS6000 sollen folgen, damit die gesamte Tastatur ein Farbspiel hergibt, welches ich von den alten Industrietastaturen in diversen Maschinenhallen her kenne.
Zuhause benutze ich Tastaturen mit MX Schaltern, sowie eine IBM Model M Tastatur, diese selbstredend mit den »buckling-springs«.
Viele Grüße
#5
Eine rote [Esc]-Taste? Da haste mir jetzt aber einen Floh ins Ohr gesetzt! Meine Freunde von der Medien PRAXIS haben an ihren Schneidcomputern farbenfrohe Tastaturen, zu sehen hier im Bildchen unten links. Sowas will ich auch haben, zumindest den einen Akzent in knalligem rot!
#6
Also typgleiche Hackbretter mit Tasten in zwei Grautönen schwimmen in Schwärmen in der elektrischen Bucht herum, aber eine cherryrote (!) [Esc]-Taste habe ich nicht gesehen. Vielleicht gab’s die nur bei anderen Typen in (hoffentlich) mechanisch kompatibler Bauform?
#7
Nein, eine passende ESC Taste in schönem Rot existiert leider so nicht für die RS Tastaturen. Diese sind eher für die MX Schalter gedacht. Aber hier hilft der Dremel und ein 2‑K Klebstoff.
#8
Ha! Bei eBay findet man tatsächlich bunte Tasten aus namenloser HongKong-Produktion für kleines Geld. Und schwupps, schon ist ein Rotkäppchen für die [Esc]-Taste geordert! Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange sie braucht zu mir und wie sie mir dann gefällt. Auf jeden Fall ein dickes Dankeschön für die Inspiration!
#9
Gerne! Die rote Taste habe ich mir auch heute bestellt. Wie gesagt, leider muß dann die originale ESC Taste geopfert werden, damit die Aufnahme in die Rote eingeklebt werden kann. Aber wenn man das ordentlich macht, sieht das aus wie in Echt, und sogar in Farbe!
#10
Kriegen wir hin, kann ja auch die schwarze [Esc]-Taste als Opfer darbringen. Der Zwerg reinigt die Kittel! ;-)
#11
Moin,
Habe nun die rote [ESC]-Taste eingebaut. Sieht super aus. Zum Umbau braucht man nur das Führungsröhrchen der originalen Taste sauber herauszutrennen und über die MX Aufnahme der neuen Taste zu setzen. Das passt perfekt. Sekundenkleber an die Fügestelle und dann hält das auch.
Viel Spaß beim Umbau und viel Freude mit dem roten Akzent!
#12
Meine Taste ist dieser Tage auch eingetroffen. Jetzt muß ich nur noch die nicht mehr benötigte Tastatur mit den schwarzen Tasten ausgraben, um mir nicht die hellgraue [Esc]-Taste beim Umbauversuch zu versauen...
#13