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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 24. November 2013

Ge­schmacks­gren­ze

eher das Auge beleidigt als den Nachbar beteiligt: (ober)fränkisches Doppelhaus
Freitag, 22. November 2013

Mo­gel­packung

Auf dem mor­gend­li­chen Weg zum Für­ther Haupt­bahn­hof hat der zone­batt­ler heu­te am We­ges­rand ei­ne her­ren­lo­se Ein­kaufs­tü­te er­spech­tet und die­se samt In­halt aus Grün­den der Er­hal­tung der Stadt­bild­äs­the­tik selbst­ver­ständ­lich so­fort si­cher­ge­stellt. Der im Bü­ro in­spi­zier­te Bo­den­fund er­wies sich zu­nächst als er­freu­li­che Über­ra­schung, denn die neu­tral­wei­ße Pla­stik­tü­te ent­hielt ei­ne ori­gi­nal­ver­sie­gel­te Pra­li­nen­schach­tel ko­so­va­ri­scher Pro­ve­ni­enz:

geborgene Pralinenschachtel, geschlossen

Mnjammnjam, dach­te sich da der fro­he Fin­der, und er­rech­ne­te über­schlä­gig ei­nen Schna­bu­lier-Vor­rat von vier Rei­hen zu je sechs Scho­ko­gra­na­ten, mit­hin 24 Ex­em­pla­ren in to­to. Wer aber be­schreibt sein lan­ges Ge­sicht, nach­dem er er­war­tungs­froh den sie­geln­den Te­sa­film durch­trennt und den Deckel ab­ge­ho­ben hat­te? Die­se An­sicht hier prä­sen­tier­te sich dem dar­ob ver­dutz­ten wie be­frem­de­ten Scho­ko­la­den­freund:

geborgene Pralinenschachtel, geöffnet

Statt zwei Dut­zend Lecker­li ent­hält die Schach­tel ge­ra­de mal 14 Stück! Die ge­schick­te Ge­stal­tung des Schach­tel­deckels sug­ge­riert Fül­le, wo tat­säch­lich über­wie­gend Lee­re herrscht: Nur un­ter dem trans­pa­ren­ten Fo­li­en­ein­satz des Papp­deckels ist das Be­hält­nis mit Wa­re be­stückt, der Rest ist Luft und Pla­stik. Be­schiß hoch drei! Na we­nig­stens hat das Son­der­an­ge­bot vom Uni­ver­sum nix ge­ko­stet...

Donnerstag, 21. November 2013

Tem­pel­blick

Blick aus neuem Einkaufszentrum auf alte Kirche in Frankfurt (Main)
Sonntag, 10. November 2013

Kan­ten­hocker

Mann, in Gebäudenische sitzend
Montag, 4. November 2013

(M)ein Mi­nol­ta-Mu­se­um (2)

Nach dem ei­nen oder an­de­ren letzt­lich fehl­ge­schla­ge­nen Ver­such, vor­han­de­ne Wech­sel­ob­jek­ti­ve aus der ana­lo­gen Ära zu re­ak­ti­vie­ren und im di­gi­ta­len Zeit­al­ter zu film­lo­sen Höchst­lei­stun­gen zu mo­ti­vie­ren, hat der zone­batt­ler be­schlos­sen, sei­ne licht­bild­ne­ri­schen Al­lü­ren auch für­der­hin nur mit­tels Kom­pakt-Knip­sen aus­zu­le­ben. Da­mit dies­be­züg­lich end­lich Ru­he ist. Was aber ein­mal mehr die Fra­ge – an der er ja schon seit Jah­ren kaut – nach der wei­te­ren Ver­wen­dung sei­ner äl­te­ren Auf­nah­me-Ap­pa­ra­tu­ren auf­ge­wor­fen hat...

Da ich mei­ne hand­ver­le­se­ne Mi­nol­ta-Hi­sto­rie in zehn Ka­pi­teln im­mer noch ger­ne an­schaue (und die so­li­den Ka­me­ras zum Hand­schmei­cheln ge­le­gent­lich in die­sel­ben neh­me, ha­be ich da­mit an­ge­fan­gen, ei­nen vir­tu­el­len Schau­ka­sten zu er­rich­ten, um mein ol­les Zeugs welt­weit vor­zu­zei­gen. Un­ter der frisch re­gi­strier­ten Adres­se

www.my-minolta-museum.info

ha­be ich be­reits mit der ta­bel­la­ri­schen Er­fas­sung und chro­no­lo­gisch sor­tier­ten Prä­sen­ta­ti­on mei­ner mu­sea­len Be­stän­de be­gon­nen. Al­le al­ten Ka­me­ras und ih­re epo­chal da­zu­ge­hö­ri­gen Wech­sel­ob­jek­ti­ve be­kom­men ei­ge­ne Ar­ti­kel, de­ren ad­äqua­te Be­bil­de­rung mich noch vor ei­ni­ge Her­aus­for­de­run­gen stel­len wird. Im­mer­hin, der Roh­bau steht und ich kann fröh­lich Richt­fest fei­ern:

Screenshot von www.my-minolta-museum.info

Es mag auf­fal­len, daß ich die neue Web­site kom­plett und aus­schließ­lich in Eng­lisch aus­füh­re. Das ist na­tür­lich dem in­ter­na­tio­na­len Pu­bli­kum ge­schul­det und der – mög­li­cher­wei­se gar nicht so ab­we­gi­gen – Hoff­nung, daß sich ir­gend­wo und ir­gend­wann ein hin­ge­bungs­vol­ler Samm­ler da­zu hin­rei­ßen läßt, mir mei­nen al­ten Krem­pel en bloc für gu­tes (Schmerzens-)Geld ab­zu­kau­fen, weil ihm ir­gend­ein Stück zur Kom­plet­tie­rung sei­ner Kol­lek­ti­on fehlt, wel­ches er bis­lang we­der für Geld noch für gu­te Wor­te hat auf­trei­ben kön­nen. Ich ha­be da schon ei­ni­ge Er­fah­run­gen ma­chen kön­nen mit fi­nan­zi­ell po­ten­ten »Ha­ben-Wol­lern«, die zur Be­frie­di­gung ih­res of­fen­kun­dig ma­ni­sche Zü­ge tra­gen­den Sam­mel­trie­bes je­des Au­gen­maß hin­sicht­lich der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit ih­rer Of­fer­ten ver­mis­sen lie­ßen. Aber was dem ei­nen nicht weh tut, den an­de­ren be­rei­chert und bei­de er­freut kann man ja nur neu­deutsch als »Win-win-Si­tua­ti­on« be­grü­ßen!

Ich freue mich schon dar­auf, mein klei­nes Mi­nol­ta-Mu­se­um nach Fer­tig­stel­lung den Mar­ken-Fans zu wid­men, von de­nen es al­lein im deutsch­spra­chi­gen Raum hier und da noch ei­ne gan­ze Men­ge gibt...

P.S.: Wer sich fragt, wie ich auf der neu­en Bau­stel­le die schö­nen Ta­bel­len rea­li­siert ha­be: Da­für zeich­net das prak­ti­sche Plug­in »Ta­b­le­Press« ver­ant­wort­lich, wel­ches ich vor Jah­res­frist ge­te­stet und für her­vor­ra­gend funk­tio­nie­rend be­fun­den hat­te.

Freitag, 1. November 2013

Fa­re­well, My Love­ly

Ob­zwar der zone­batt­ler als se­mi-au­ti­sti­scher Ap­pa­ra­te-Fe­ti­schist al­ler­lei li­bi­di­nö­se Ver­hält­nis­se zu sei­nen elek­tri­schen Gad­gets un­ter­hält, sei­ne Be­zie­hun­gen zu schmuck­lo­sen Haus­halts­groß­ge­rä­ten sind ge­mein­hin doch eher von prag­ma­ti­scher Nüch­tern­heit ge­prägt. Die re­gel­be­stä­ti­gen­de Aus­nah­me steht mo­men­tan in sei­nem kal­ten Trep­pen­haus und harrt ei­ner un­ge­wis­sen Zu­kunft ent­ge­gen:

Waschtrockner Quelle Matura Turbo 1102SL

Sie­ben Jah­re Er­lan­gen, sie­ben Jah­re Forch­heim, 14 Jah­re Fürth. Das sind die drei Sta­tio­nen mei­nes no­blen »Quel­le Ma­tu­ra Tur­bo 1102SL« Wasch­trock­ners ge­we­sen. Man­cher­lei männ­li­che und weib­li­che Leib­wä­sche hat der gar nicht so stum­me Die­ner stets zu­ver­läs­sig ge­wa­schen, ge­schleu­dert und mit­un­ter (in der er­sten, recht klei­nen und la­tent feuch­ten Woh­nung) auch ge­trock­net. Die da­mit ver­knüpf­ten Er­in­ne­run­gen an ver­gan­ge­ne Zei­ten will ich hier nicht aus­brei­ten, aber es dürf­te of­fen­kun­dig sein, daß an so ei­nem Blech­ka­sten durch­aus auch sen­ti­men­ta­le Ge­dan­ken hän­gen kön­nen, wenn er ei­nen knapp drei Jahr­zehn­te lang be­glei­tet und treue Dien­ste ge­lei­stet hat...

Am 17. Ok­to­ber 1985 ha­be ich wei­land die­sen brau­nen Brum­mer er­stan­den, auf daß er mei­ne er­ste Woh­nung nach dem Aus­zug aus der müt­ter­li­chen Ein­fluß­sphä­re zie­ren und mei­ne Tex­ti­li­en er­fri­schen mö­ge. Farb­lich soll­te er in das in den 1970er Jah­ren ge­flie­ste Bad pas­sen, ei­ne ba­nal-wei­ße Wasch­ma­schi­ne kam des­halb kei­nes­falls in Fra­ge. Nein, das auch in »cham­pa­gner« er­hält­li­che, ex­klu­si­ve Top-Mo­dell aus dem Quel­le-Ka­ta­log muß­te es sein! Im­mer­hin ver­moch­te ich – als jun­ger Ei­sen­bah­ner – den stol­zen Preis von 1.998,00 DM dank des dienst­lich ver­füg­ba­ren »Quel­le-Schei­nes« im Schickedanz’schen »Selgroß«-Großhandelshaus um et­wa 12% auf DM 1753,84 zu re­du­zie­ren. Was im­mer noch ei­ne Men­ge Gel­des war, sich aber jetzt im Rück­blick auf knap­pe 9 Eu­ro-Cent pro Tag her­un­ter­rech­nen läßt. Ein Schnäpp­chen!

In­zwi­schen lei­det der ser­vi­le Ka­me­rad aber an al­ters­be­ding­ter Ge­brech­lich­keit und In­kon­ti­nenz. Ei­nen vor Jah­ren auf­ge­tre­te­nen »Herz­in­farkt« konn­te ich noch selbst hei­len (es wa­ren nur die Mo­tor­koh­len ab­ge­nutzt, und da­mals konn­te ich noch die paar Ki­lo­me­ter zum heu­te nicht mehr exi­stie­ren­den Nürn­ber­ger AEG-Haus­ge­rä­te­werk ra­deln, um pas­sen­den Ori­gi­nal­ersatz zum Selbst­ein­bau zu er­ste­hen), un­be­han­delt muß­te in­des ein Bruch der La­de­tür­ein­fas­sung ober­halb ih­res Schar­nie­res blei­ben:

Bruch in der Türeinfassung

Nun, die­ses Han­di­cap ha­ben wir bei­de noch mit Fas­sung und Wür­de ge­tra­gen bzw. sou­ve­rän igno­riert, denn bei scho­nen­der Be­tä­ti­gung blieb die Tür bis heu­te eben­so dran wie dicht. Im Ge­gen­satz zur Lau­gen­pum­pe an der tief­sten Stel­le des Ge­rä­tes: Die kann mitt­ler­wei­le das Was­ser nicht mehr hal­ten, und so sam­mel­te sich wäh­rend des Her­um­pan­schens, vor al­lem aber auch da­nach, ei­ne ver­rä­te­ri­sche und pein­li­che Pfüt­ze un­ter dem wacke­ren Wasch­knecht an. Die Kor­ro­si­ons­spu­ren an sei­ner Pum­pe zei­gen durch­aus deut­lich, daß hier ei­ne Or­gan­trans­plan­ta­ti­on die ein­zig nach­hal­tig wirk­sa­me Kur wä­re:

undichte Laugenpumpe (hinten) mit Motor und Lüfterrad (vorn)

Hier frei­lich ver­sa­gen des zonebattler’s Kunst und Kön­nen auf­grund des Man­gels an Er­satz­tei­len. Die im Üb­ri­gen auch gar nicht so leicht ein­zu­bau­en wä­ren, oh­ne den dar­über­lie­gen­den Bot­tich und die son­sti­gen In­ne­rei­en tem­po­rär aus dem We­ge zu schaf­fen. Und ob die gan­zen be­tei­lig­ten Gum­mi-Ar­te­ri­en und ‑Ve­nen das Ab­zie­hen, Drauf­stecken und Ver­klem­men noch hin­rei­chend ela­stisch mit­ma­chen wür­den, ist auch noch die Fra­ge.

Und des­halb en­det hier die Ge­schich­te und das Dienst- und Treue­ver­hält­nis mei­nes pa­ra­do­xer­wei­se zur »wei­ßen Wa­re« zäh­len­den, bei­gen Wä­sche­pfle­gers. Der nur des Wa­schens, nicht aber des en­er­gie­ver­schwen­de­ri­schen Trock­nens mäch­ti­ge Nach­fol­ger – ein tat­säch­lich rein­wei­ßes Ge­braucht-Ge­schenk ei­ner lie­ben Freun­din – steht schon in der Kü­che und sorgt mit un­ge­wohn­ten Ge­räu­schen, Ge­rü­chen und Lauf­zei­ten für an­fäng­li­che Ir­ri­ta­tio­nen. Na, man wird sich dar­an ge­wöh­nen, wie an so vie­les. Mein al­ter Recke aber soll nicht un­wür­dig auf den Re­cy­cling­hof ver­sto­ßen wer­den, son­dern über ei­ne mei­ner Auk­tio­nen ein gu­tes neu­es Herr­chen (oder Frau­chen) fin­den und sich nach Mög­lich­keit in ei­nem Wasch­kel­ler mit Ab­lauf im Bo­den noch ein paar Jah­re nütz­lich ma­chen...