Zum Inhalt springen


zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 13. April 2013

Spie­le­ri­scher Ernst

im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)
 
im Eisenbahn-Betriebsfeld Darmstadt (EBD)

Im­pres­sio­nen ei­ner dienst­li­chen Vi­si­te im Ei­sen­bahn-Be­triebs­feld Darm­stadt (EBD). Da wur­den Er­in­ne­run­gen wach...

Dienstag, 2. April 2013

Schach der Ob­so­les­zenz (1)

Kurz vor Weih­nach­ten starb mein 19-zöl­li­ger Bü­ro-Mo­ni­tor im sieb­ten Jahr (!) sei­ner ir­di­schen Exi­stenz ei­nes un­spek­ta­ku­lä­ren To­des: Ei­nes Mon­tag­mor­gens ließ er sich nicht mehr ein­schal­ten, er blieb ein­fach dun­kel und ver­wei­ger­te fort­an stumm schmol­lend den Dienst. Ei­ne Zeit­lang guck­te ich dann zwar nicht in die Röh­re, son­dern in ei­nen al­ten 15-Zoll-LCD aus der ein­ge­la­ger­ten Kel­ler-Re­ser­ve, bis ich dann vor ei­ni­gen Wo­chen ei­nen mo­der­nen 24-Zoll-Pan­ora­ma-Bild­schirm der Lu­xus-Klas­se hin­ge­stellt be­kom­men ha­be. Der taugt mir auf Ar­beit zwar vor­treff­lich, da ich dort mit aus­la­den­den Pla­nungs­ta­bel­len han­tie­ren muß, da­heim aber zie­he ich das klas­si­sche, wenn­gleich sel­ten ge­wor­de­ne 5:4‑Panel (mit ei­ner Auf­lö­sung von 1280 x 1024 Pi­xeln) dem neu­mo­di­schen Hand­tuch-For­mat al­le­mal vor. Wes­halb ich die Mo­ni­tor­lei­che vor der Be­er­di­gung resp. fach­ge­rech­ten Ent­sor­gung als Elek­tro­schrott be­wahr­te und als of­fi­zi­ell aus­ge­mu­ster­ten Son­der­müll weh­mü­tig mit nach Hau­se nahm...

Im Netz konn­te ich spä­ter eru­ie­ren, daß die Schalt­netz­tei­le von Flach­bild­schir­men zum spon­ta­nen Ex­itus nei­gen, her­vor­ge­ru­fen durch de­fek­te Elek­tro­lyt­kon­den­sa­to­ren im Pri­mär­kreis. Die Übel­tä­ter zu ent­lar­ven er­for­dert noch nicht ein­mal Mes­sun­gen, man er­kennt ka­put­te El­kos auf ei­nen Blick an ih­ren ge­wölb­ten Kap­pen oder gar an aus­ge­tre­te­ner Elek­tro­lyt-Flüs­sig­keit an de­ren Soll­bruch­stel­le. Das Aus­bau­en al­ter und das Ein­set­zen neu­er El­kos ist für ei­nen zone­batt­ler mit der Li­zenz zum Lö­ten ei­ne sei­ner leich­te­ren Übun­gen (der freund­li­che Rus­se im You­Tube-Vi­deo braucht er­heb­lich län­ger da­zu). Das Schwie­rig­ste frei­lich war das Öff­nen des Ge­häu­ses, denn wie bei den mei­sten an­de­ren Fa­bri­ka­ten auch ist das mei­nes neuen/alten LG Flatron L1953TR nicht et­wa ver­schraubt, son­dern all­sei­tig ver­schnappt! Der zer­stö­rungs­freie Aus­bau des la­tent bruch­emp­find­li­chen Dis­plays aus sei­nem Kunst­stoff­rah­men hat mich denn auch un­ter Flü­chen viel Schweiß ge­ko­stet und mir als Kol­la­te­ral­scha­den ei­ni­ge tem­po­rär schmerz­haf­te Fin­ger­quet­schun­gen ein­ge­tra­gen. Aber egal, schluß­end­lich krieg­te ich das fra­gi­le Ding doch weit­ge­hend macken­frei aus­ein­an­der, konn­te nach dem Ab­zie­hen al­ler Steck­ver­bin­der ziel­si­cher in das ab­ge­schirm­te In­ne­re vor­drin­gen und auf An­hieb zwei de­fek­te Kon­den­sa­to­ren im Netz­teil er­spä­hen. Ich ging in­des auf Num­mer si­cher, lö­te­te drei mög­li­cher­wei­se noch in­tak­te Ka­me­ra­den in un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft mit aus und ver­merk­te mir La­ge und Po­lung der fünf ka­pa­zi­ti­ven Freun­de auf ei­nem No­tiz­zet­tel:

die auszutauschenden Elektrolyt-Kondensatoren

Heu­te nun tapp­te ich nach der Ar­beit zu un­se­rem klei­nen Für­ther Elek­tro­nik-La­den, er­stand ei­ne Hand­voll neu­er Low-ESR-El­kos mit hö­he­rer Span­nungs­fe­stig­keit als die ori­gi­na­len und trug sie froh­ge­mut nach Hau­se. Glück­li­cher­wei­se paß­ten die Tei­le trotz et­was grö­ße­rer Durch­mes­ser noch ne­ben­ein­an­der auf die Pla­ti­ne, und auch die paar zu­sätz­li­chen Hö­hen-Mil­li­me­ter wa­ren im ble­cher­nen Ab­schirm­kä­fig noch oh­ne wei­te­res un­ter­zu­brin­gen. Die Stun­de der Wahr­heit nah­te nach dem pro­vi­so­ri­schen Zu­sam­men­bau und dem Zu­sam­men­stecken al­ler Ka­bel­ver­bin­dun­gen: Strom dran, Power On und auf die schwar­ze Glas­flä­che ge­starrt.

Und was se­he ich dar­in?

»SIGNALKABEL PRÜFEN«

Bin­go! Wer sich leucht­stark über ein man­geln­des Ein­gangs­si­gnal be­schwe­ren kann, kann un­ver­züg­lich als ge­heilt ent­las­sen und in die Ge­sell­schaft re­so­zia­li­siert wer­den. Nach fünf­mi­nü­ti­gem »Burn in«-Test ha­be ich das Ge­häu­se wie­der kühn zu­sam­men­ge­schnappt und den Bild­schirm auf den Schreib­tisch ge­stellt. Wo er jetzt, fünf Stun­den spä­ter, im­mer noch klag­los ar­bei­tet. Und das mut­maß­lich noch wei­te­re fünf Jah­re tun wird, wenn nicht gar viel län­ger...

Je­den­falls ist es ei­ne Schan­de, wenn an der Di­men­sio­nie­rung kri­ti­scher Bau­tei­le so of­fen­kun­dig ge­spart wird. Es liegt auf der Hand, daß welt­weit ‑zig­tau­sen­de von Mo­ni­to­ren (und an­de­ren Ge­rät­schaf­ten) aus­ge­mu­stert und weg­ge­wor­fen wer­den, ob­wohl in den mei­sten Fäl­len ein ba­na­ler Feh­ler vor­liegt, der mit ge­rin­gem Auf­wand zu lo­ka­li­sie­ren und nach­hal­tig zu be­he­ben wä­re.

Mich selbst hat der Kun­den­sa­to­ren­tausch nur ein we­nig Zeit und ein paar Cent an Ma­te­ri­al ge­ko­stet. Der schnel­le Re­pa­ra­tur­er­folg schmei­chelt dem Ego und ist mit Geld nicht auf­zu­wie­gen. Der Ge­winn für un­se­ren Pla­ne­ten wä­re gleich­falls kaum zu be­zif­fern, wenn un­ser tech­ni­scher Fort­schritt nicht dar­in be­stün­de, mit kon­struk­ti­ven Schwach­stel­len den vor­zei­ti­gen Aus­fall (und die dar­auf fol­gen­de Er­satz­be­schaf­fung) be­wußt zu pla­nen. Auf Ko­sten un­se­rer Um­welt und ih­rer end­li­chen Res­sour­cen. So kann das nicht wei­ter­ge­hen: Re­pa­ra­teu­re al­ler Län­der, ver­ei­nigt Euch! Wo­bei: In der vir­tu­el­len Welt tun sie das ja schon...

vorheriger Beitrag    Übersicht    nächster Beitrag
Montag, 1. April 2013

Es­sen auf Rä­dern (2)

Kirchröttenbacher Vierbeiner beim Ostermahl