Freitag, 27. Juli 2012
Beim abendlichen Aufsuchen unseres Schrebergartens, der insbesondere jetzt im Hochsommer täglich bewässert werden will, fallen mir dort immer wieder temporär abgestellte Eisenbahnfahrzeuge auf, die mir primär den Ausblick verstellen, andere Leute – vorwiegend männliche – hingegen dermaßen in Verzückung versetzen, daß diese verbotenerweise das Bahngelände betreten, um die schlafenden Stahlriesen abzulichten. Aus schierer Langeweile (und weil ich meine Knipse ohnehin immer griffbereit mit mir führe) mache ich es den Pufferküssern zuweilen nach und lichte die dicken Dinger durch die Maschen meines Zaunes dann eben auch ab.
Weil ich die LeserInnen meines Blogs aber nicht weiterhin mit eingestreuten Eisenbahn-Bildern langweilen will, stelle ich ab sofort alle noch folgenden Fotos dieser Art als Kommentare unter diesen Artikel hier ein: Da ist dann alles auf einem Haufen (und unter einer Adresse) zu sehen, was den für derlei Artefakte empfänglichen Freak freut (und alle anderen nicht stört). Den Anfang macht eine dieser Tage öfters gesehene BR 218 von DB Netz im knallgelben Abendkleid:
Mittwoch, 25. Juli 2012
Was die Wikipedia für die weite Welt darstellt, ist das FürthWiki für das nicht ganz so große Fürth: Ein stetig wachsender Wissenspool, ein (lokal fokussiertes) Gemeinschaftswerk im besten Sinne.
Das von den beiden Gründern Felix Geismann und Mark Muzenhardt lange Zeit als Hobby betriebene Projekt hat mittlerweile eine Dynamik und Relevanz gewonnen, die eine solide und von Einzelpersonen unabhängige Fundierung als höchst wünschenswert erscheinen läßt. Aus diesem Grund wurde unlängst ein Trägerverein gegründet, bei dem der zonebattler als leidenschaftlicher Wahl-Fürther natürlich auch seine tippfreudigen Finger mit im Spiel hat...
Quasi über Nacht habe ich von gestern bis heute ein neues Blog hochgezogen für den noch in Gründung befindlichen Verein
und wer einen vergleichenden Blick in meinen Maschinenraum wirft, dem wird das Design recht bekannt vorkommen:
Hinsichtlich der Farbwahl habe ich aus lokalpatriotischen Gründen natürlich von blau auf grün umschwenken müssen, auch wenn mir das persönlich nicht wirklich als das Gelbe vom Ei erscheint. Aber hier gilt es nicht der Kunst, hier muß auf allen Ebenen Farbe bekannt werden. Lokalkolorit pur...
LeserInnen aus der erweiterten Nachbarschaft sind herzlich aufgefordert, sich bei Interesse dem Verein anzuschließen und an der Erfolgsgeschichte des FürthWikis mitzuschreiben!
Dienstag, 24. Juli 2012
Montag, 23. Juli 2012
Es hat mich nicht nur gerührt, es hat mich erschüttert: »Auf Leben und Tod« (ZEIT ONLINE)
Sonntag, 22. Juli 2012
Samstag, 21. Juli 2012
Meine Firma bastelt derzeit an einem eigenen YouTube-Kanal, und das gut zweiminütige Unternehmensportrait scheint mir schon ganz gut gelungen zu sein. Wenn man mal davon absieht, daß der bei 0:24 min durch die Animation rauschende ICE 3 sämtliche Stromabnehmer oben hat...
Sonntag, 15. Juli 2012
Mittwoch, 11. Juli 2012
An unserem Schrebergarten stand neulich diese Wuchtbrumme und machte Pause:
Wenn man in den Tiefen des Netzes nach dieser Güterzug-Lokomotive der französischen Staatsbahn SNCF sucht, fördert man allerlei schöne Einsatz-Fotos zutage, z.B. dieses, selbiges, jenes und das hier. Manche Bahnfreaks scheuen keinen Aufwand, um bunte Maschinen in freier Wildbahn ablichten zu können; unsereinem fressen die Kolosse sozusagen aus der Hand und ich knipse sie dann nur aus Verlegenheit, weil ich die Kamera ohnehin am Mann habe. Was die einen also mühevoll zu erhaschen suchen, fällt den anderen mitunter umstandslos und quasi wider Willen zu. Tja.
Sonntag, 8. Juli 2012
In der achten und – vorerst – letzten Folge meiner Malta-Impressionen komme ich zunächst noch einmal auf das menschliche Streben nach Schutz und Abgrenzung zu sprechen und widme dem Bau von Mauern ein paar Sätze und Bilder. Gerade an den alten Festungsanlagen sind Erosionserscheinungen evident, und wenn nicht an den kritischsten Stellen immer wieder Ausbesserungsarbeiten stattfinden würden, wäre die Natur mit ihrem gnadenlosen Rückeroberungswerk viel schneller fertig, als die alten Baumeister sich das gedacht haben mögen.
Der drohende Verfall hat freilich auch seine ästhetische Seite. Hier eine Detailaufnahme einer riesigen alten Festungsmauer aus dem örtlichen Kalksandstein, an der Wind und Wetter schon fleißig geschliffen und geschmirgelt haben:
Frisch zugehauen, wird man den Quadern aus Sedimentgestein ihre innere Schichtung nicht unbedingt angesehen haben. Das permanente Beblasen mit salzhaltiger Luft läßt die innere Struktur plastisch hervortreten, und auch die vom Wind mitgeführten Sandkörner tragen das ihre dazu bei, die weicheren Schichten der Blöcke im Wortsinne zu pulverisieren (während härtere Sektionen länger Widerstand leisten). Und so schaut irgendwann aus wie ein Schwamm, was einstmals ein massives Gefüge war.
Man erlebt hier also im kleinen Maßstab, was an Orten wie dem Monument Valley und anderswo im Südwesten der USA seit ‑zig Jahrtausenden im Großen stattfindet. Pragmatisch wie die Malteken nun mal sind, akzeptieren sie den natürlichen Lauf der Dinge und machen sich daher heutzutage nicht mehr mehr Mühe beim Mauerbau als unbedingt nötig:
»Des dud’s«, wie der Franke sagen würde. Man beachte übrigens die glatten Kanten der gelben Quader mitsamt den halbkreisförmigen Sägespuren: von Hand gebrochen und mühsam auf Maß gehauen werden die Steine natürlich schon längere Zeit nicht mehr...
Maltesische Gewitztheit und Bauernschläue treiben manchmal auch kuriose Blüten. Hier sieht man eine sehr kreative Kombination aus Grenzbefestigung und umstandsloser Müllentsorgung:
Da hat jemand ganz offenkundig die Bezeichnung »Einbauherd« zu wörtlich genommen, wie mir scheinen will. Na ja, wenigstens besteht so ein altes Küchengerät im wesentlichen aus Stahl und Eisen und damit aus wenn nicht kompostierbaren, so doch leidlich unschädlich verrottenden Materialien.
Man findet aber leider auch allerlei anderes in der Landschaft herumliegen, was da definitiv nicht hingehört: PET-Flaschen sonder Zahl (Pfand wird darauf derzeit noch nicht erhoben), aber auch alte Kunststoff-Kanister und Blechfässer, deren früherer Inhalt nicht unbedingt für eine wilde Entsorgung in der Natur sprach:
Da fehlen einem mitunter die Worte. Leider mangelt den Bewohnern kleinerer Inseln ja oft am Gefühl für das Frevlerische ihres Tuns, denn was sie an Dreck in die Luft pusten, ins Erdreich verbuddeln oder ins Wasser kippen, beeinträchtigt sie und ihr eigenes Wohlbefinden meist nicht direkt und unmittelbar. Wind und Wasser verdünnen das schädliche Zeugs und tragen es fort, aus den Augen, aus der Nase, aus dem Sinn. Da ist es sicherlich nicht eben einfach, dem Nachwuchs in der Schule was von Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder Ressourcenschonung zu erzählen. Der Papst müßte seine Schäfchen (nicht nur die maltesischen) nachdrücklich zum Erhalt der Schöpfung auffordern, damit diese sich die Erde nicht immer nur ohne Rücksicht auf Verluste untertan machen...
Aber ganz hoffnungslos scheint der Fall dann doch nicht zu sein: Auf unseren Streifzügen kreuz und quer durch Malta begegneten uns hier und da Recycling-Container zum artreinen Sammeln alten Plastiks, Glases, Metalls und Papiers, von denen unsere etwa zehn Jahre alten Reiseführer noch gar nichts wußten. Der in jüngster Zeit zaghaft begonnene Versuch von Mülltrennung und Wiederverwertung wird den Aberwitz des Verbrennens jeglichen Misch-Abfalls hoffentlich irgendwann beenden.
Mit ein paar versöhnlicheren Fotos wie dem vom diesem kleinen Landungssteg im Abendlicht kratzen wir nun die Kurve und streben dem Ende des gut zwei- bzw. knapp dreiwöchigen Aktiv-Urlaubs entgegen, der – das sei hier nebenher erwähnt – mit knapp 500 EUR pro Nase für Hin- und Rückflug, Transfer und Hotelzimmer mit Frühstück sogar zu den außerordentlich preiswerten zu zählen war.
Beschwören wir ein letztes Mal die Grandezza vergangener Epochen herauf mit dem Abbild einer prächtigen Villa in Attard, in deren Nachbarschaft sich der Regierungspalast und diverse ausländische Botschaften befinden:
Passend zum Prunk der Architektur erscheint der üppige Wuchs der Pflanzen drumherum, das palmenartige Gewächs in der Mitte scheint ja geradewegs zu explodieren, wie ein florales Feuerwerk, sozusagen.
Das diese Assoziation nicht von ungefähr kommt, sei mit dem letzten Bild belegt, mit welchem ich nun mit einem großen Knall diesen Artikel und damit die ganze Serie beschließen will. Ende April/Anfang Mai ließen es die Organisatoren des »Malta International Fireworks Festival« nach allen Regeln der Kunst blitzen und krachen:
Drei Abende hintereinander gab es da im Grand Harbour von Valletta Spektakuläres zu sehen und zu hören: Pyrotechnik-Hersteller aus aller Welt überboten sich mit ihren Darbietungen, und sogar der alte Zündler zonebattler, der in den fünf Dekaden seines irdischen Daseins schon manche Lunte selbst gelegt und angesteckt hat, hatte Vergleichbares bislang noch nicht gesehen...
Mit diesem Feuerregen bedanke ich mich bei meiner geschätzten Leserschaft für das Interesse und klappe mein Urlaubsalbum zu, nicht ohne die Absicht zu bekräftigen, der kleineren und etwas weniger turbulenten Insel Gozo dermaleinst eine eigene Expedition zu widmen. Vielleicht schon im nächsten Jahr, wer weiß?
Donnerstag, 5. Juli 2012
Dienstag, 3. Juli 2012
Sonntag, 1. Juli 2012
Schauen wir uns noch ein wenig in Maltas Städten um, die für unsere an fränkische Gegebenheiten gewöhnten Augen immer wieder Überraschendes bereithalten. Die extrem hohe Bevölkerungsdichte ist natürlich vor allem an der Architektur ablesbar. Aus der Entfernung erinnern die meisten menschlichen Ansiedlungen an Ameisenhaufen:
Hier hat selbstredend die perspektivverdichtende Wirkung der Tele-Brennweite nachgeholfen, zwischen den im Bild gezeigten Häuserreihen gibt es natürlich noch Straßen und Wege. Gleichwohl ist es schon erstaunlich, wie dicht gepackt die Menschen hier leben. Wenn Sie denn tatsächlich noch in der Stadt leben, der hohe Prozentsatz an (gesehenem wie gefühltem) Leerstand läßt da mitunter Zweifel aufkommen.
Die die Küstenlinie und Strände säumenden Hotelbauten fügen sich zwar farblich in das bauliche Umfeld bestens ein (die graugelbe Farbe des heimischen Kalksandsteins dominiert allerorten die bauliche Szenerie), dennoch kommt man mitunter in Versuchung, die überhohen Touristenburgen einfach wegzuknallen. Werkzeuge dafür wären durchaus vorhanden:
Indes, es hülfe nichts: Aus den Trümmern würde das alte Malta nicht wieder auferstehen, man muß den Flächenfraß und das Wuchern in die Höhe wohl hinnehmen, im Grunde ist es anderswo (und fast überall) genau das Gleiche...
Aber es gibt ja immer noch genug Altes zu sehen, was Herz und Auge erfreut. Zum Beispiel die typischen Erker (für die man das Holz weiland tatsächlich aus dem fernen England heranschaffen mußte):
Auch da hat aber mittlerweile schon manch zweifelhafter »Fortschritt« Einzug gehalten: Der Erker links vom hochkant gestellten Werbeschild des Schneiders beispielsweise hat schon Fenster aus bronzefarben eloxiertem Aluminium, oben ist noch dazu Riffelglas oder ‑plastik drin. Das mag pflegeleichter und billiger sein als die hölzernen Fensterrahmen von früher, schöner ist es keinesfalls. Auch untenrum ist besagter Erker glatt und schmucklos, solche aurabefreiten Teile wird man vermutlich zukünftig leider immer häufiger vorfinden...
Ich hatte schon erwähnt, daß man abseits der touristischen Trampelpfade selbst in den Städten ziemlich schnell in Gefilde findet, in denen man mit sich und den alten Gemäuern allein ist. Während in den Hauptstraßen emsige Betriebsamkeit herrscht, trifft man zwei, drei Fußminuten entfernt mitunter noch nicht einmal Einheimische in den ruhigen Gassen. Da muß ein Fotograf praktischerweise nicht lange warten, um menschenleere Ansichten komponieren zu können:
Möchte natürlich sein, daß die Malteken während der Mittagsstunden ein Nickerchen halten und ihre Häuser nur verlassen, wenn es sich nicht vermeiden läßt. Als Reisender ist man dagegen eben auch dann unterwegs, wenn die Sonne (und das Thermometer) am höchsten stehen...
Hin und wieder kommt es aber selbst in den entlegensten Winkeln vor, daß man ein paar neugierige Augen auf sich ruhen fühlt:
Obzwar sie jegliche Vögel unter Einsatz von Feuerwaffen vom Himmel holen, scheinen die Insulaner ihre Katzen zu lieben: An zahlreichen Orten fanden wir »Cat Cafés« vor, ambulante Fütterungsstationen für schnurrende Vierbeiner, derer auch viele dort herumlungern. Kein Wunder, kostenloses Essen wird immer gern genommen. Womöglich sehen sich die Leute in einer gewissensbedingten Bringschuld, denn immerhin lassen sie ihren Vierbeinern ja kaum noch fliegende Beute zum Selberjagen übrig!
Von den vierbeinigen Miezen ist der Bogen zu den zweibeinigen solchen elegant zu schlagen: Da an den Strandpromenaden rund um die Uhr flaniert und in den nahen Bars und Clubs gefeiert wird, müssen sich die begehrenswerten Frauen (und solche, die es werden wollen), schon ein Stückchen größer machen, um aus dem Heer ihrer Geschlechtsgenossinen im Wortsinne herauszuragen. Die dazu erforderlichen Vorrichtungen gibt es allerorten in reicher Auswahl und in allen Preislagen zu kaufen:
Ja, da kann man(n) nur staunen. Und das tat der Berichterstatter denn auch oft und ausgiebig, ohne das hier im Detail erläutern zu wollen. Jedenfalls bleibt festzuhalten, daß die Absatzhöhen auf Malta europäische Höchststände erreichen. Frauen zwischen 15 und 55 mit Trekking-Sandalen an den Füßen sind ohne jede Notwendigkeit zur weiteren Beweiserhebung sofort als deutsche Touristinnen zu identifizieren. Wobei sich nicht wenige von denen in den insularen Schuhgeschäften mit hohen Hacken einzudecken scheinen...
Wenden wir zum Schluß der heutigen Folge den Blick wieder vom Boden ab und hoch hinaus, um uns an einem grafischen Spiel von Licht und Schatten zu erfreuen. Auch sowas kann ja elektrisierend wirken:
Absatzgeklacker hin, Kamerageklicke her: Die Vielfalt der Sinneseindrücke auf Malta ist enorm, weswegen ich eine Expedition dorthin meinen Leserinnen und Lesern nur wärmstens empfehlen kann. In einer weiteren und letzten Folge lasse ich es zum Abschluß meiner Reise-Reprise demnächst noch einmal richtig krachen!
Süßer und scharfer Senf: