Storch im Fürther Wiesengrund, Beute gemacht habend |
Abgelegt in: Begegnungen • 28. Jun. 2012, 6:30 Uhr • 2 Kommentare lesen
Freund Lexikaliker hat mir diesen Artikel empfohlen, ich ihm im Gegenzug jenen. Und weil ich die kommunikative Kumpanei hier und jetzt öffentlich mache, hat jetzt auch meine geschätzte Leserschaft was zum Nachdenken...
Abgelegt in: Empfehlungen • 27. Jun. 2012, 7:42 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Kurioses • 18. Jun. 2012, 12:19 Uhr • Diskussion eröffnen
Heute morgen bin ich mal schnell in der blechernen Weißwurst nach München runtergerauscht, um meiner besseren Hälfte ein frisch herausgekommenes und ergo noch nicht flächendeckend verfügbares Zubehörteil aus dem dortigen Apple Store zu besorgen. Kann man ja mal machen, ich wollte eh an meiner aktuellen Reiseberichterstattung weiterschreiben, und ob ich das nun am ruhenden heimischen Schreibtisch tue oder im rasenden ICE, ist mir letztlich einerlei. Hat auch alles bestens funktioniert, leicht gestreßt war ich nur vom unverhofften Anruf der sich hinsichtlich der gewünschten Farbe umentschieden habenden besseren Hälfte, die mich just zu dem Zeitpunkt anbimmelte, als ich den Kaufakt per Geldübergabe besiegelte. Aber egal, der Umtausch gegen ein andersfarbiges Teil war keine große Sache.
Groß hingegen ist die Landeshauptstadt, und an einem Samstag mit Festmusik vor dem Rathaus ist sie zudem mit noch mehr Menschen angefüllt als ansonsten schon da sind. Der lautstarke Trubel wurde mir ollem Langeweiler schnell zu viel, darum bin ich alsbald wieder zum Hbf zurückgefahren und in den nächsten ICE in Richtung Heimat gestiegen. Ganz vorne hinter dem Lokführer Platz genommen, Netbook aufgeklappt, Textentwurf geladen, Abfahrt.
Sanft singend setzte sich der Zug in Bewegung und schlängelte sich durch das Gleisvorfeld des Bahnhofes. Kaum hatte er die Stadt hinter sich gelassen und seine Reisegeschwindigkeit erreicht – ich grübelte über die Malteken und ihre zu beschreibenden Eigenheiten nach – kam auf einmal von hinten Kollege Schaffner dienstbeflissen herbeigesprungen und hielt mir ein Tablett mit vier Eisen am Stiel darauf unter die Nase: »Grüß Gott der Herr, darf ich Ihnen ein Magnum anbieten, es gibt ‘Mandel’ oder ‘Classic!’«
Im Grunde stand mir der Sinn gar nicht so sehr nach Eiscreme, da ich kurz vor der Abfahrt noch einen ambulant erstandenen Milchshake in mich hineingestrohhalmt hatte. Aber ausschlagen wollte ich das nette Angebot auch nicht, und so entschied ich mich kurzerhand und lauthals bestätigend für die Variante »Classic«.
Da ließ der schlaue Schaffner die Maske fallen: »Gerne, das macht dann EUR 2,20!«, schnarrte er. Meiner einer hingegen hatte die Offerte als Geschenk (miß-)verstanden, weil derlei in der ersten Klasse üblich ist und ich für einen Augeblick ganz vergessen hatte, heute privat und damit auf den billigeren Plätzen in der zwoten unterwegs zu sein! Da saß ich nun in der Freundlichkeitsfalle und es half nix, ein Rückzieher wäre kleinlich und peinlich erschienen. Also heraus mit der Börse und das Lehrgeld gezahlt!
Am meisten ärgerte ich mich darüber, daß ich solche leicht manipulativen Methoden (Päsentation einer kleinen Zahl fertig vorgegebener Alternativen statt dem Stellen einer ergebnisoffenen Frage mit folgen- und kostenlosem Hintertürchen) in früheren Zeiten persönlich geschult habe. Nun war ich selbst ein Opfer des längst durchschauten, uralten Verkäufer-Tricks geworden. Geschieht mir recht. Aber recht lecker war das Schoko-Magnum dennoch!
Abgelegt in: Alltagsleben • 16. Jun. 2012, 23:33 Uhr • 11 Kommentare lesen
Im Mittelpunkt der heutigen Folge der zonebattlerschen Reiseberichterstattung steht der Mensch als solcher, und zwar sowohl in seiner Ausprägung als stationär waltender Einheimischer wie auch in seiner phänotypischen Erscheinung als Fremder und Tourist. Allen Zweibeinern gemein ist ein latenter Hang zur trotzigen Unvernunft im Verhalten, welcher wiederum bei Reisenden – vermutlich wegen der fehlenden Sozialkontrolle des heimischen Habitats sowie der Nicht-Alltäglichkeit der temporären Lebensführung – deutlich stärker ausgeprägt ist.
Als illustrierendes Beispiel möge die exzessive Sonnenlicht-Exposition der eigenen Schwarte dienen, die ja nachgewiesenermaßen nicht nur zur Bewunderung durch Artgenossen, sondern auch zum (durchaus weniger angenehmen) Hautkrebs führen kann. Da die möglichen gesundheitlichen Nachteile des Sonnenbadens seit langem bekannt sind, bemühen sich die Menschen in ihrem heimischen Umfeld gemeinhin um »schonendes« Grillen:
Touristen hingegen lassen nicht selten alle Ratio in der Heimat zurück. Namentlich die britischen Pauschal-Reisenden neigen dazu, am ersten Tag ihres Urlaubsaufenthalts käseweiß bis kreidebleich zum Frühstücksbufett zu erscheinen, am zweiten Morgen jedoch bereits in leuchtendem Feuerrot nach Art frisch gekochter Hummer. Möglicherweise sind sie der Auffassung, daß Verbrennungen zweiten Grades ein geringer Preis für die verlockend erscheinende Aussicht sind, in ihren zwei Wochen auf der kleinen Insel mehr Sonne »tanken« zu können als den Rest des Jahres über daheim auf dem großen Eiland mit seiner sprichwörtlich nebulösen Witterung...
Schwieriger noch als das Einhalten einer tolarablen Bestrahlungsdosis ist das Finden einer kommunikativen Basis mit dem mitreisenden Partner. Nicht wenige Paare sehen sich im lang ersehnten Urlaub mit der unverhofft auftretenden Situation konfrontiert, mehr als die werktäglich üblichen paar Minuten miteinander reden zu können (oder gar zu müssen). Kein Wunder, das einem da mitunter die Worte fehlen:
Na, immerhin ist das Handtuch zwischen den beiden hier im Bild noch nicht zerrissen. Feiner heraus sind da jene, die Malta ohnehin nur ansteuern, um non-stop Party zu feiern. Wer solches tut, braucht sich im donnernden Gestampfe mehr oder weniger musikalischer Rhythmen ohnehin nicht verbal zu äußern, es verstünde ihn eh keiner. Die zur hellen Tageszeit davon sichtbaren Spuren im für derlei Exzesse zuständigen Ort St. Julian’s haben dem Berichterstatter schon von ferne gezeigt, daß das seine Welt nicht ist, weshalb er sich dazu auch nicht weiter auslassen kann und mag.
Doch scheren wir uns nicht weiter um die zwischenmenschlichen Risiken und Nebenwirkungen eines mit hohem Erwartungsdruck angetretenen Erholungsurlaubs (!), wenden wir uns vielmehr wieder der Betrachtung der maltesischen Bevölkerung zu. Hier betrachtet ihrerseits eine männliche Auswahl derselben die polizeiamtlichen Konsequenzen eines kleineren Verkehrsunfalls mit minderen Blechschäden:
Tja, den gemeinen Malteken bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Ist ja auch kein Wunder bei der bewegten Geschichte: Wer so viele Besatzer, Eroberer, Regenten und Verwalter hat kommen (und wieder gehen) sehen, der regt sich über Bagatellen nicht mehr auf, sondern freut sich allenfalls über die kleine Abwechslung im ansonsten unspektakulären Tageslauf.
Möglicherweise wirkt auch das Fischen und Angeln – ein auf Inseln aus naheliegenden Gründen weitverbreiteter Zeitvertreib – beruhigend auf das Gemüt. Jedenfalls geben die rutenschwingenden Männer rund um die Hafenpromenaden nicht nur pittoreske Genre-Motive, sondern auch ein Bild der Ruhe ab:
Wobei das mit der Ruhe so eine Sache ist: Wie wir ja schon gehört haben, hantieren die männlichen Malteken nicht nur mit der Angelrute herum, sondern auch gerne mit dem Schießgewehr, was der meditativen Kontemplation der Schützen womöglich den Höhepunkt beschert, dem arglosen Wanderer indes einen jähen Schrecken.
Aller katholischen Frömmigkeit zum Trotz hat der Jagdtrieb der Malteken, der absolut nix mit traditionsbewußter Wehrhaftigkeit zu tun hat (die Singvögel greifen die Insel ja nicht an und feindliche Jagdbomber wiederum wären mit Bleischrot schwerlich zu beeindrucken), seinen Niederschlag in der kollektiven Ikonographie gefunden. Hier sieht man eindeutig, woher der Wind weht:
Eine Faszination für das Schießen, insbesondere mit weit größeren Kalibern, ist auch den britischen Besuchern zu eigen (den männlichen, versteht sich). Gerne besuchen sie daher in Mannschaftsstärke die Relikte der kriegerischen Auseinandersetzungen in, auf und um Malta. Der Chronist hat einem fantasiebegabten Hobby-Historiker die fixe Idee ausreden müssen, wonach es sich bei diversen aufgegeben Badebecken am Felsenstrand um Geschützstellungen (»gun emplacements«) aus dem zweiten Weltkrieg gehandelt habe. Die Exzentrizität der Engländer mag auch beim Militär die eine oder andere Entsprechung gefunden haben, aber auch die Kanoniere Ihrer Majestät schossen und schießen gerne mit trockenen Füßen und unbehelligt von Ebbe und Flut!
Ein immerhin nett anzuschauendes Relikt des militärischen Erbes aus der Kolonialzeit ist die Wache vor dem Großmeisterpalast in Valletta. Schneidige Kerls in feschen Uniformen knallen mit ihren eisenbeschlagenen Tretern auf den Boden, fuchteln ritualisiert mit ihren seitengewehrbestückten Karabinern herum und werden anschließend in ihren winzigen Schilderhäuschen von den Touristen – zonebattler inklusive – als Kuriosität abgelichtet:
Meiner einer hat mit Männlichkeitsritualen und Imponiergehabe wenig am Hut, aber ich bin ja auch nur ein oller zonebattler und kein ganzer Kerl.
Doch auch die Kerle waren mal Kinder, und denen wollen wir uns heute abschließend zuwenden. Auf den ersten Blick schauen die Jungs und Mädels auf Malta genauso aus wie der frühreife Nachwuchs allerorten, man trifft sich draußen, findet sich und seine Freunde cool und die anderen doof (und vice versa).
Ein bemerkenswerter Unterschied zur heimischen Jugend ist uns allerdings aufgefallen: Die Erziehung zum sozialen Wesen scheint auf Malta noch bestens zu funktionieren! Junge Leute stehen, ja springen unaufgefordert in den rappelvollen Bussen auf, wenn ältere Menschen zusteigen und einen Sitzplatz gebrauchen könnten. Steht man als Auswärtiger ratlos mit Landkarte oder Stadtplan in der Hand am Wegesrand herum, kriegt man von alt und jung sogleich Orientierungshilfe angeboten. Ob das nun mit der starken Verwurzelung im Christentum römischer Prägung zu tun hat, sei dahingestellt. In jedem Fall sind Höflichkeit und gegenseitige Rücksichtnahme essentielle soziale Schmierstoffe in dichtbevölkerten Lebensräumen, und daß derlei Selbstverständlichkeiten andernorts keine mehr sind, ist mehr als nur schade.
Ins nähere Gespräch sind wir mit Jugendlichen nicht gekommen, was hätten wir ihnen auch erzählen können? Es war aber offensichtlich, daß es ihnen trotz der peripheren Insellage an nichts fehlt, was ihre Altersgenossen auf dem Festland für selbstverständlich halten. Auch das Internet wird seinen Teil dazu beitragen, daß Isolationsgefühle gar nicht erst aufkommen. Zu kaufen gibt es heutzutage sowieso alles überall. Übrigens muß mancherlei Spielzeug, welches im Fürther Umland erdacht worden ist, noch nicht einmal importiert werden: Sämtliche Playmobil-Figuren etwa erblicken schon lange nicht mehr in Zirndorf das Licht der Welt, sondern mitten in Malta! Das gilt auch für die in der Fürther Fußgängerzone verkauften Exemplare, wie deren Schachtelaufdrucke beweisen...
Das Zeitfenster für die spielerische Beschäftigung mit Plastik-Männchen scheint indes immer kürzer zu werden: Kaum muß man nicht mehr befürchten, daß das Kleinkind die Dinger verschluckt, da ist es auch schon fast in der Pubertät angelangt und beginnt sich für richtige Männchen (oder Weibchen) zu interessieren. Das ist auf Malta nicht anders als in Deutschland und den anderen westlichen Ländern.
Wir sind nun auch angelangt, und zwar am Ende der heutigen Folge. Demnächst gibt es eine weitere mit neuen fotografischen Impressionen aus dem kleinen Inselstaat zwischen Europa und Afrika.
Abgelegt in: Expeditionen • 17. Jun. 2012, 21:15 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 12. Jun. 2012, 12:00 Uhr • 3 Kommentare lesen
Über die alljährlich am letzten Juni-Wochenende stattfindenden »Architektouren« der Bayerischen Architektenkammer habe ich hier, da und dort schon geschrieben. Auch heuer wieder gibt es in und um Fürth einige interessante Bauwerke zu besichtigen. Diesmal konnte ich mir ein wohlmeinendes Feedback an die Adresse des Ausrichters nicht verkneifen:
Sehr geehrte Damen und Herren, ich besuche alljährlich die »Architektouren« und bestelle bei Ihnen das Booklet, informiere mich aber auch auf Ihrer Homepage über die zur Besichtigung stehenden Objekte. Dabei fällt mir jedes Jahr aufs Neue auf, daß Ihre Website zwar sehr klar aufgebaut und strukturiert ist (was ich bei der Architektenkammer auch nicht anders erwarten würde), daß andererseits aber die technische Qualität der gezeigten Fotos sehr zu wünschen übrig läßt: Ganz offensichtlich werden die im Original einwandfreien Bilder durch Einsatz eines schlechten Programmes oder eines ungeeigneten Algorithmus’ auf denkbar ungeeignete Weise verkleinert! Moiree-Linien bei strukturierten Oberflächen, »Sägezähne« bei schrägen Kanten, gestauchte Perspektiven und andere typische Bildfehler weisen ganz unzweifelhaft auf handwerkliche Fehler bei der Skalierung der Abbildungen hin, es ist mir absolut rätselhaft, daß das keinem der Verantwortlichen auffällt! Denn es sind beileibe keine Einzelfälle, von denen ich hier spreche, es geht quer durch fast alle gezeigten Abbildungen. Es ist jedenfalls kein Kunststück, Fotos maßstäblich zu verkleinern, ohne die genannten Qualitätsverluste zu provozieren. Das geht mit so gut wie jedem gängigen Bildbearbeitungsprogramm, auch im automatischen Batch-Betrieb. Ich würde mir wünschen, daß Sie – nicht zuletzt auch im Interesse der eigenen Reputation – hier zukünftig ein kritisches Augenmerk darauf legen würden und jemanden mit einschlägiger Erfahrung und vernünftigen Werkzeugen an Ihrer Website »basteln« lassen... Danke für die Aufmerksamkeit und beste Grüße, zonebattler |
1x dürfen meine geschätzten LeserInnen nun raten, was ich daraufhin als Reaktion zurückbekam? Genau, nichts. Das kann natürlich daran liegen, daß meine Mail den Zuständigen erst über x Ecken (oder auch gar nicht) erreichte und noch ihrer Kenntnisnahme und Beantwortung harrt. Für weit wahrscheinlicher halte ich es freilich, daß man meine Vorschläge schon deshalb keiner Antwort wert erachtet, weil ich ja nur ein kleiner zonebattler bin und kein Angehöriger der Architektenzunft. Da könnte ja jeder kommen! Im Grunde habe ich aber nichts anderes erwartet, ich habe ja schon an anderer Stelle Ähnliches erlebt.
Meiner einer weiß als Dienstleister unverlangtes Feedback dagegen sehr zu schätzen, zeigt es doch womöglich Verbesserungspotentiale, auf die man aufgrund der eigenen Betriebsblindheit selbst nimmermehr verfallen wäre! Na ja, vielleicht verkauft mal ein Unternehmensberater der Architektenkammer die gleiche Botschaft für teuer Geld, dann werden solche Vorschläge auch eher angenommen und umgesetzt. Mir bleibt die Genugtuung, daß Hochmut nicht vor Torheit schützt...
Abgelegt in: Ansichtssachen • 11. Jun. 2012, 21:00 Uhr • 2 Kommentare lesen
Ansichtskartenwürdige Aufnahmen an der Kitschgrenze entlang habe ich in der vorhergehenden Folge für diesmal versprochen, und so habe ich mich hingesetzt und eine Auswahl Fotos herausgesucht, in denen das Blau am blauesten ist! Früher hatte man für sowas einen für seine satten Farben bekannten Fuji Velvia Dialfilm mit 50 ASA in der Kamera, im digitalen Hier und Jetzt greift meiner einer gern auf die I2E-Optimierung von FixFoto zurück, um die draußen im prallen Leben vorhandene Farbintensität noch ein wenig zu betonen. Fangen wir mal an mit einem Blick über die Klippen auf das mare nostrum hinaus:
Ja, da kann man schon den Blues kriegen. Nicht minder satt ist übrigens das Grün der üppigen Vegetation, was den Frühling ganz klar zur besten Besuchszeit macht: Im Sommer ist es auf Malta viel zu heiß, um sich auf ausgedehnte Wanderungen zu begeben; im Herbst werden die Temperaturen zwar wieder erträgllicher, aber dann ist von der frischen Flora des Frühlings nichts mehr zu sehen und die Landschaft ist so trocken und so gelbgrau wie die steinernen Städte.
Und weil wir damit schon wieder den Bogen zurück in die Stadt geschlagen haben, schauen wir uns bei bestem Wanderwetter einen Ausschnitt aus den rund um Valletta allgegenwärtigen Festungsanlagen an:
Kurioserweise haben uns die Festungen und Bastionen immer wieder an die gleichfalls von italienischen Baumeistern errichtete Stadtmauer von Forchheim (Oberfr) erinnert, im deutlich größeren Maßstab, versteht sich. Aber das Prinzip der Verteidigungswälle mit sternförmig gezackten Vorsprüngen, Rücksprüngen, Wachtürmchen etc. ist hier wie da das gleiche. Der immense Aufwand, der hier in früheren Epochen betrieben wurde, legt ein beredtes Zeugnis ab von der strategischen Wichtigkeit Maltas über Jahrhunderte hinweg.
Doch verlassen wir die trutzigen Relikte kriegerischer Zeiten und wenden wir uns wieder der friedlichen Gegenwart zu. Im immer noch recht idyllischen Fischerort Marsaxlokk (das »x« wird zischend wie »sch« ausgesprochen) sind die bunten Boote der Fischer am frühen Nachmittag schon längst wieder eingelaufen und im Hafen vertäut:
Der dem Verzehr von Meeresfrüchten gemeinhin nicht zugeneigte Chronist hat sich den lokalen Gegebenheiten angepaßt und direkt an der Mole in einem der zahlreichen Restaurants einen Fischteller verspeist (ohne den Teller natürlich) und fand die drei verschiedenen Filets tatsächlich gar nicht mal so übel. Den Verzehr tentakelbehafteter Kopffüßler indes lehnt er weiterhin stringent ab, dafür mag er die intelligenten und verspielten Kraken und Tintenfische viel zu sehr leiden. Freunde ißt man nicht.
Zwei Tage später kamen wir erneut nach Marsaxlokk, welches diesmal den Endpunkt einer in Marsaskala beginnenden Wanderung darstellte. Unterwegs kamen wir an grandiosen Klippen vorbei, die den bekannten Kreidefelsen auf Rügen nicht ganz unähnlich sehen:
Kleiner Einschub: Im Vergleich zu unserem letzten Insel-Urlaub auf La Palma waren die Wanderungen auf Malta insgesamt weniger schlauchend (schon aufgrund der deutlich geringeren Höhenunterschiede und der Abwesenheit von unter dem Fuß wegrutschender Vulkanasche), weniger zivilisationsfern und damit unter dem Strich abwechslungsreicher. So verwundert es wenig, daß ich aus 2,5 Wochen auf Malta doppelt soviele Fotos heimgebracht habe als von drei Wochen auf La Palma...
In Marsaxlokk angekommen, zeigte sich der Himmel diesmal nicht mehr so diesig wie am Vorvortage, als das weiter oben gezeigte Foto vom Bootsgewimmel im Hafenbecken entstanden war. Diesmal war das satte Blau des Himmels kaum noch zu steigern, und so ergab sich endlich die Gelegenheit, das typische Reiseführermotiv schlechthin einzufangen und festzuhalten:
Ja, so ein poppiges Luzzu macht schon was her, erst recht, wenn sein beschützendes Horusauge so sorgfältig bemalt ist wie an dem gezeigten Exemplar! Einmal mehr war der zonebattler froh, sich für Perspektiven wie diese dank des Schwenkdisplays seiner Kamera nicht zu abenteuerlichen akrobatischen Verrenkungen herablassen zu müssen...
Kaum weniger pittoresk als die bunten Boote sind die elektrischen Installationen auf Malta, deren oberirdische Leitungsführung eher pragmatischen Erwägungen zu folgen scheint als den deutschen Sicherheitsvorschriften und den anerkannten Regeln der Technik: Wo einmal ein Kabel gespannt worden ist, kommt hier noch eins dazu und da noch eins dran, und ob das alles so witterungsfest und auf Dauer ungefährlich ist wie es sein sollte und müßte, ist doch mehr als fraglich. Egal, des Fotografen Auge erfreut das Spiel von Licht und Schatten jedenfalls:
Bei solchen und ähnlichen Anblicken (die Abwasserrohrführungen an den Außenwänden muten mitunter ähnlich abenteuerlich an) frage ich mich zuweilen, ob die Südländer nun zu lax oder wir Nordländer nur zu penibel sind in der Beurteilung und Handhabung infrastruktureller Angelegenheiten. Viel mehr Unfälle als bei uns scheint es andernorts ja auch nicht zu geben, was durchaus gegen eine übermäßige Reglementierung spräche. Andererseits muß das aushäusig angebrachte Material in unseren Breiten gemeinhin mehr aushalten, schließlich sind die Temperaturschwankungen übers Jahr gesehen größer. Wie dem auch sei, von Stromunfällen oder plötzlichen Wassereinbrüchen sind wir während unseres Urlaubs verschont geblieben...
So, nachdem ich heute den blauen Farbtopf aufgemacht habe, darf ein Schönwetterblick auf den Hafen von Valletta von der Festung gegenüber natürlich nicht fehlen:
Erstaunlich übrigens, das man selbst an vielgeknipsten und sehr beliebten Touristen-Highlights wie diesem Wachtürmchen selten ein Problem damit hat, »menschenleere« Ansichten abzulichten: Die Menge verläuft sich (wohl auch in des Wortes mehrfacher Bedeutung) in den Straßen und Gassen, man findet wenige Schritte abseits der Zentren schnell in ruhige und beschauliche Ecken...
Ein abschließender Sprung quer über die Insel in den Nordwesten führt uns zu einem prächtig restaurierten alten Palast, den ich hier gleichfalls vor des Himmels tiefster Bläue präsentieren möchte:
Dank geschickter Standortwahl des Fotografen verdeckt der alte Klotz in der Nähe der Stadt Mellieħa das weit weniger schöne Luxushotel dahinter, mit dessen Luxus es ausweislich diverser Bewertungsporale aber auch nicht mehr weit her sein soll. Nicht immer halten die Zustände im Inneren, was die Fassaden versprechen, aber das ist ja nicht nur auf Malta so.
Auch des zonebattler’s Einlassungen entsprechen nicht immer den selbstauferlegten Standards, das krampfhafte Entlanghangeln an der Farbe von Himmel und Wasser war vermutlich nicht der Weisheit letzter Schluß für einen einigermaßen leserlichen Reisebericht, aber ich tröste mich mit dem Gedanken, daß die meisten meiner geschätzten LeserInnen ohnehin lieber bunte Bildchen anschauen als ellenlange Texte am Bildschirm studieren. Dennoch will ich natürlich auch die wirklich Wißbegierigen nicht verprellen und verspreche hiermit leichthin, mich in der nächsten Folge wieder etwas zusammenzureißen und gehaltvollere Sentenzen abzusondern.
Abgelegt in: Expeditionen • 10. Jun. 2012, 16:50 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 8. Jun. 2012, 18:14 Uhr • Diskussion eröffnen
Der high-fidel veranlagte zonebattler hat in seiner realen homezone in zahlreichen Stuben allerlei Beschallungsanlagen aufgebaut, um sich und sein zuweilen zur Schwermut neigendes Gemüt bedarfsweise und zu therapeutischen Zwecken mit aufmunternden Werken von Bruckner, Wagner, Mahler oder gar Zelenka recht lautstark beaufschlagen lassen zu können. Hin und wieder würde er zwecks Erweiterung seines musikalischen Horizonts gerne auch mal Radio hören, allein in dieser Hinsicht gab es bis vorgestern ein kleines Problem: Ausgerechnet die beste Anlage, bestehend u.a. aus einer gut 30 Jahre alten (aber unverändert in der Spitzenklasse spielenden) Mini-Kombo von Grundig sowie wuchtigen Aktiv-Lautsprechern von gleichfalls Fürther Provenienz, hat mit dem UKW-Empfang im mittleren Salon so ihre Schwierigkeiten: Weit abseits der vorhandenen Antennendosen kann nur eine Wurfantenne zum Einsatz kommen, und wiewohl diese zum rauschfreien Empfang sämtlicher Dudelfunksender in der Region bestens taugt, ausgerechnet zum Empfang meines Favoriten BR Klassik reicht es in dieser vertrackten Zimmerecke eben nicht!
Mehrmals hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir einen physischen Streaming Client zum Empfang von Internet-Radio zu kaufen und diesen Kasten per WLAN an den während meiner Anwesenheit ohnehin ständig eingeschalteten DSL-Router anzukoppeln. Aber immer wenn ich im einschlägigen Angebot von Amazon.de blätterte und die Kundenrezensionen studierte, ist mir die Lust auf einen solchen Neuerwerb gleich wieder vergangen: So ziemlich alle verfügbaren Geräte zeigen sich bockig und störrisch, nerven mit Verbindungsabbrüchen, fehlerhafter Firmware oder kryptischen Bedienungskonzepten. Auspacken, Anschließen, Einschalten und Genießen, diese Selbstverständlichkeit aus der analogen Ära ist im digitalen Zeitalter wohl leider zum seltenen Ausnahmefall geworden...
Dennoch habe ich in dieser Hinsicht neuerdings Grund zur Freude (und zum Schreiben dieses Artikels): Beim erneuten Stöbern nach einem Web-Radio bin ich nämlich eher zufällig über einen Tuner gestolpert, der neben dem UKW-Band auch den terrestrisch ausgestrahlten Digital-Rundfunk nach dem DAB/DAB+-Standard empfängt. Sowas hatte ich noch gar nicht als Alternative ins Kalkül gezogen! Ob sich das »Radio der Zukunft« in seinem nunmehr dritten Anlauf wirklich durchsetzen kann und auf Dauer als Standard etablieren wird, scheint mir noch nicht ausgemacht zu sein. Egal, bei einem Kaufpreis von gerade mal 50 EUR fackelte ich nicht lange. Und hier ist er nun, der außerordentlich preiswerte Neuzugang:
Zugegeben, im Vergleich zu meinen Grundig-Minis mit ihren massiven Gehäusefronten aus gebürstetem und eloxiertem Aluminium wirkt das Dual DAB 1A Digitalradio wie ein billiger Radiowecker (und schaut auch auf den ersten Blick genau wie ein solcher aus). Letztlich sind es aber die inneren Werte, die zählen! Aber handeln wir zunächst noch die Äußerlichkeiten ab: Das ebenso kompakte wie leichte Kästchen bezieht seine Energie von einem Steckernetzteil und hat ansonsten noch je eine Buchse für die mitgelieferte Wurfantenne und für das stereophone Ausgangssignal (ein Anschluß-Adapterkabel 3,5 mm Klinke auf RCA-Phono-Stecker ist gleichfalls im Lieferumfang enthalten). Nicht mit dabei sind die beiden Micro-Batterien (AAA) für den obligatorischen Fernbedienungsgeber, aber sowas hat man gemeinhin im Haus.
Für jemanden mit rudimentärer Sachkenntnis und nur einer linken Hand geht die Inbetriebnahme samt Sendersuchlauf in Minutenschnelle vonstatten, und auch einen alten Hasen wie mich kann man noch verblüffen: Über 40 Sender sind in meiner schattigen Stubenecke in rauschfreier DAB+-Qualität zu empfangen, mein Lieblingsprogramm BR Klassik wird sogar mit einer weit höheren Datenrate übertragen als die ganzen Hoppsassa- und Blubbersender. Klasse! Dabei werden zusätzlich auch noch allerlei mehr oder weniger hilfreiche Text-Informationen übertragen und auf dem gut ablesbaren Display in hellem Blau angezeigt:
Über klangliche Unterschiede zwischen meinem prinzipiell hervorragenden UKW-Tuner und seinem digitalen Urenkel mag ich mich nicht wirklich auslassen, ich will Musik goutieren und keine Hörtests absolvieren. Auf das Klangbild haben die Lautsprecher und deren Plazierung den größten Einfluß; von Voodoo halte ich ebensowenig wie von prinzipieller Verteufelung nicht-analoger Audio-Technik. Daher gibt es hier für mich auch nix zu meckern. Im Gegenteil: Beide Daumen hoch!
Ich habe schon lange nicht mehr mit einem neumodischen digitalen Apparillo soviel Freude (und so wenig Frust) gehabt wie mit diesem gut durchdachten und bestens funktionierenden Gerätchen! Über die zeittypische Leichtbauweise (der Name »Dual« ist heutzutage nur noch eine Vertriebsmarke und hat überhaupt nichts mehr mit dem feinmechanischen Präzisionsapparatebau aus dem Schwarzwald zu tun, für die das traditionsreiche Logo in frühren Zeiten stand) kann man nicht wirklich maulen, die Bedienung geht intuitiv von der Hand und zu konfigurieren gibt es nicht viel. Nörgeln könnte ich höchstens auf hohem Niveau: Wenn die Tasten der Fernbedienung etwas kontrastreicher beschriftet wären und man die Nachleuchtdauer der sich nach einigen Sekunden automatisch herunterdimmenden Display-Beleuchtung einstellen könnte, dann wäre der kleine Kumpel der ideale Wellenfänger ohne Fehl und Tadel. Aber auch so kann ich das Dual DAB 1A Digitalradio uneingeschränkt weiterempfehlen, und wer es aufgrund meines überschwenglichen Lobes schnell und günstig haben will, möge es mir nachtun und das Teil nach einer günstig ausfallenden Empfangsprognose kurzerhand bei Amazon.de bestellen. Viel Spaß damit!
Abgelegt in: Empfehlungen • 4. Jun. 2012, 12:00 Uhr • 9 Kommentare lesen
Gemeinhin sind wir im Urlaub weitgehend autarke Selbstversorger, die frühmorgendliche Begegnungen mit Hase und Igel solchen mit Hinz und Kunz vorziehen. Dennoch hatten wir diesmal das gruppendynamische Experiment gewagt, einen mehrwöchigen Hotelaufenthalt mit Teilnahme am Frühstücks-Buffet im hauseigenen Restaurant zu buchen. Und interessant geriet es allemal: Das an britischen Geschmackspräferenzen orientierte Nahrungsangebot war durchaus genießbar, wenngleich etwas arm an Abwechslung. Wir peppten uns den Start in den Tag gelegentlich mit selbst mitgebrachten Tomaten auf, denn außer ein paar gehäckselten Blättchen gab es nichts, was an Salat erinnert hätte. Aber gut, man kann sich auch von Muesli, Toastbroat mit Scheibenkäse und/oder Marmelade sowie Spiegelei (sunny side up) ernähren. Eine Zeitlang jedenfalls...
Als eine kulinarische Offenbarung ersten Ranges entpuppten sich hingegen die lokalen Backwaren, zum Exempel die knusprig-warmen Blätterteigtaschen mit Füllungen aus Schafskäse oder Erbsenpüree (letzteres gewürzt mit Kreuzkümmel). Auch die süßen Versuchungen auf Malta sind von exquisitem Geschmack und wurden vom für derlei Gaumenfreuden stets empfänglichen zonebattler gerne verstoffwechselt. Sein Favorit waren die aus dem nahen Sizilien in den maltesischen Küchen-Kanon übernommenen Cannoli:
Glücklicherweise fanden das zumindest mengenmäßig üppige Frühstück und die ambulante Spezereien-Verkostung unterwegs ihren Ausgleich in reger körperlicher Betätigung, sonst wäre der Verfasser dieser Zeilen um einiges schwerer heimgekommen, als er zur Reise aufgebrochen war. Aber zu unserer Erleichterung (sic!) haben die ausgedehnten Wanderungen die erhöhte Kalorienzufuhr ausgeglichen, und meiner einer kann jetzt bei konstant gebliebenem Dienstgewicht von vielerlei gaumenkitzlerischen Erinnerungen zehren...
Aber natürlich auch von bildlichen solchen, die sich in meine Netzhaut und wenige Augenblicke später in den Sensor meiner Kamera eingebrannt haben! Darum klappen wir nach all dem speichelflußfördernden Gerede ums Gefuttere jetzt endlich das bunte Bilderalbum auf und blättern ein wenig darin herum. Was hier hinter der frühlingsfrohen Fauna hinter einem Mäuerchen hervorlugt, ist die Kuppelkirche von Mġarr:
In einer beschaulichen 3000-Seelen-Gemeinde im Nordwesten Maltas steht also eine der größten Kuppelkirchen der Welt! Doch das verwundert hier niemanden, denn es gibt hier noch mehr Gotteshäuser von bombastischen Ausmaßen. Tatsächlich sind die zahlreichen Sakralbauten wichtige Landmarken, und so finden auf Malta besondere Verkehrsschilder Verwendung, die den des Weges kommenden Pilger auf die weithin sichtbaren, heiligen Hallen hinweisen:
Je näher wir dem Dorfe kamen, desto gigantischer erschien uns die Kirche. Alle paar Meter blieb ich stehen, um staunend auf den Auslöser zu drücken und in Bits und Bytes festzuhalten, was einem in dieser Form und Größe daheim in Deutschland nicht begegnet, selbst in den tiefkatholischsten Ecken Bayerns nicht:
Übrigens ist jenes pompöse Gotteshaus nicht annähernd so alt, wie man vielleicht meinen könnte: Im Jahre des Herrn 1912 begonnen, wurde die Kirche erst nach dem 2. Weltkrieg fertiggestellt. Auch heute noch wäre die Spendierfreudigkeit der lokalen Christenheit katholischer Geschmacksrichtung womöglich zur Finanzierung vergleichbarer Projekte in der Lage, allein wozu? Es gibt ja keinen Ort und keine Siedlung auf Malta, die nicht schon über (mindestens) eine Kirche verfügten...
Im Inneren des Mġarr’schen Exemplares haben wir uns natürlich auch umgesehen, die Kamera habe ich dort indes nicht gezückt, ich weiß gar nicht mehr so recht, warum. Vermutlich weil mich die Einrichtung nicht so sehr beeindruckt hat wie jene der erheblich älteren St. Mary of Jesus Church in Rabat mit ihren intensiven Farben:
Sogar des zonebattler’s bessere Hälfte, die auf Reisen typischerweise kaum eine Kirche ausläßt, war diesmal ob der schieren Zahl christlicher Kultstätten des Besichtigens irgendwann überdrüssig. Aber es bot sich kulturhistorisch bedeutsamer Ersatz an in Form der megalithischen Tempel aus der späten Jungsteinzeit. In Tarxien gibt es beispielsweise eine kolossale Dame ohne Oberleib zu bewundern, die »Magna Mater«:
Der Schluß liegt nahe, daß das weibliche Idealbild von vor gut 6000 Jahren ein eher üppiges war. Schade, daß der Rest des Torsos im Laufe der Geschichte verloren gegangen ist!
Nur ein paar Meter von der dicken Mama entfernt steht dieser höchst bemerkenswerte Plattenbau (den auch die Rückseiten aller maltesischen Kupfermünzen in stilisierter Form zeigen):
Die verwendeten Steinquader und ‑platten stammen (was man ja heutzutage mit wissenschaftlichen Methoden zweifelsfrei ermitteln kann) nicht aus Steinbrüchen der näheren Umgebung, sind also anderswo (ohne Metallwerkzeuge!) behauen und dann über große Distanz zum »Bauplatz« geschafft worden. Ohne Kräne und Tieflader, versteht sich, sicher auch ohne Planfeststellungsverfahren, EU-weiter Auschreibung, Architektenwettbewerb, Unfallverhütungseinweisung und Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Arbeitsschutzpausen, was die Sache (und die nachgewiesene Haltbarkeit des Resultats) noch erstaunlicher macht...
Der Tag neigt sich nunmehr seinem Ende zu, dem Autor verschwimmen die vielen Bilder langsam vor Augen und sein Geist wird träge. Wir schauen daher in der rasch einsetzenden Dämmerung noch versonnen einem Segler nach, bevor wir unsererseits für heute die Segel streichen:
So gerne ich pittoreske Wasserfahrzeuge ablichte, ich selbst habe lieber festen Boden unter den Füßen, um bei klarem Kopfe zu bleiben und meine Kamera ruhig halten zu können. Zumindest letzteres ist mir überwiegend gelungen: In der nächsten Folge geht es in Kürze weiter mit knallbunten und knackscharfen Bildern hart an der Kitschkante entlang.
Abgelegt in: Expeditionen • 3. Jun. 2012, 20:45 Uhr • 4 Kommentare lesen
Süßer und scharfer Senf: