Die Nürnberger Hauptpost ist eine wahre Fundgrube und Wunderkammer, und das beileibe nicht nur in postalischer Hinsicht: Neben einem Gerät zur Vervielfältigung von Kunden stehen dort allerlei Regale und Verkaufsständer herum, in und an denen teils merkwürdige Gerätschaften feilgeboten werden. Wie zum Exempel dieser eingeblisterte »Heitech«-Apparillo hier:
Sogar der zonebattler, dem wenig Menschliches und kaum was Technisches fremd ist, hielt hier stutzend inne und rieb sich verdutzt die Augen: Was mag wohl ein gerade mal zwei Streichholzschachteln großer »Beschrifter« beschriften können, zumal ohne beigelegte Beschriftungsbandrollen? Sehr mysteriös! Des Rätsels Lösung stellte sich erst nach Lektüre der rückseitigen Packungsbeschriftung ein, dann aber schlagartig. Vielleicht hat aber jemand aus der Leserschaft jetzt schon die zündende Idee und mag sie uns allen verraten?!
Mit Hilfe dieses Geräts kann man die Karten nicht nur lesen, sondern auch beschreiben, und dass das »Beschreiben« zu »Beschriften« wurde, liegt wohl an der etwas unglücklichen Übersetzung der Produktbeschreibung, die aller Wahrscheinlichkeit nach ursprünglich in einer asiatischen Sprache verfasst wurde.
#1
So ist es wohl, leider. Es handelt sich bei dem Kästchen um einen ganz banalen »Card Reader and Writer« zum Lesen von (und Schreiben auf) ganz normale SD-Speicherkarten. Schade eigentlich: Ein Gerät zum vollautomatisierten Schreiben – z.B. von Ansichtskarten aus dem Urlaub – hätte doch vortrefflich mit einer Fertiglesebrille harmoniert!
#2
Genau!
Meine schönste Übersetzung:
Wie hieß den »Schlappige Platte Speicher« im Original?
Liebe Grüße, Sus
(die die Tage über ein Werbeplakat für »Mehrweggetränke« leicht gegrübelt hat. Leider war kein Photo möglich.)
#3
Huch, das »Genau« betraf noch den Kommentar des Herrn Lexikaliker...
#4
Deine schlabbrige Schlapper-Platte wird wohl eine Floppy Disk gewesen sein?!
#5
Richtig: Floppy Disk Storage – Eine Diskettenbox für 5 1/4‑Zoll-Disketten.
Das Wort »schlappig« werde ich wohl nie vergessen, aber ich finde es eine sehr schöne Übersetzung für »floppy«.
Liebe Grüße, Sus
#6
Ja, zum Schlapplachen! Ich selbst kenne übrigens noch die richtig großen 8‑Zoll-Floppies aus eigener Anschaung, Stichwort Triumph Adler TA 1069!
#7
Spät, ich weiß...
Ich habe auch noch mit 8″-Lappen hantieren dürfen; am Anfang des Studiums sogar mit Lochkarten...
Liebe Grüße, Sus
#8
Lochkarten sind mir durchaus auch noch geläufig, aus meiner Zeit im Bunker...
#9