Fundstück: | |
Art / Typ: | Yamaha HiFi-Kassettendeck TC-800GL |
Herkunft: | Japan, 1975 – 1978 |
Zustand: | sehr guter Erhaltungszustand mit nur geringen Gebrauchsspuren. Mängel: Die Mechanik schaltet nach wenigen Sekunden des Betriebs ab, Reparatur jedoch vermutlich durch Treibriementausch möglich. |
Fundort: | von einem freundlichen Foren-Freund gegen Portoersatz geschenkt bekommen im Februar 2011 |
Kaufpreis: | EUR 0,00 |
Notizen: | Der italienische Architekt und Designer Mario Bellini hat für viele weltbekannte Firmen gearbeitet. Sein Entwurf des in Insider-Kreisen unter dem Spitznamen »Skischanze« bekannten Kassettendecks datiert aus den 1970er Jahren, als die Compact-Cassette durchaus noch nicht als klanglich akzeptable Alternative zum großen Spulentonband etabliert war. Ähnlich wie das in dieser Serie bereits vorgestellte Philips N2521 hat diese Yamaha-Maschine ein höchst ungewöhnliches, ja nachgerade einmaliges und originäres Äußeres. Das machte das Gerät zwar zum Blickfänger und zur Design-Ikone, verwehrte ihm aber letztlich einen größeren kommerziellen Erfolg: Der Solitär paßte optisch nicht zu anderen Anlagen-Komponenten (auch nicht zu solchen des gleichen Herstellers) und ließ sich auch nicht mit anderen Stereo-Geräten zu einem platzsparenden Turm stapeln... Wiewohl ich mich natürlich an der Reparatur des soliden Boliden zu versuchen gedenke, zum Einsatz wird er später sicherlich nur selten kommen: Selbst ein Konsum-Asket mit Nachhaltigkeits-Credo wie meiner einer hört ja nur noch sehr selten Musik vom Bande. Dennoch: Das leise Summen eines Motors, das Zappeln der Zeiger, das Drehen der Bandspulen hat sinnliche Qualitäten. Doch halt, ich wiederhole mich. Nachzutragen bleibt noch, warum ich sogleich »hier!« geschrieen habe, als ich der unverhofften Offerte ansichtig geworden bin. Ganz einfach: Weil ich mir vor ca. 35 Jahren die Nase am Schaufenster plattgedrückt und jenes für mich finanziell unerreichbare Gerät bestaunt, bewundert und begehrt hatte. Nun hat die Jugendliebe späte Erfüllung erfahren! Mit solch spinnerten Allüren wähne ich mich indes in bester Gesellschaft. Vielleicht sollte ich langsam erwägen, mit den in dieser Serie vorgestellten Geräten eine mehr als nur nostalgisch angehauchte Design-Ausstellung zu bestücken und auszurichten: Die würde bestimmt eine Menge großer Buben anlocken... |
Toller Beitrag.
Schön, dass das gute Stück nun in Deiner Sammlung ist.
Herzliche Grüße
Morris
#1
Dank sei dem edlen Spender! Ich wollte noch auf die Schnelle ein Foto anfertigen mit einem das Deck in Richtung EJECT-Taste (!) heruntersausenden Skispringer, aber solche gibt es leider nicht im Modellbahn-Laden zu kaufen: Von Preiser gibt es die absonderlichsten Figuren, aber eben (noch) keinen Skispringer...
#2