Abgelegt in: Kurioses • 20. Sep. 2010, 18:46 Uhr • 1 Kommentar lesen
Heute habe ich mich zum ersten Mal seit Jahren wieder mit einer Armbanduhr ins öffentliche Leben begeben, namentlich in die Kunsthalle Würth zu Schwäbisch Hall. Und was soll ich sagen? Obwohl die eigentlichen Attraktionen an den Wänden hingen (Tomy Ungerer hier, Christo und Jeanne-Claude da), guckten die BesucherInnen reihenweise nach mir und meinem schwermetallenen Zeitmesser am Handgelenk, die Männer scheinbar anerkennend bis neidisch, die Frauen kokettiernd bis flirtend. Allerhand! Selbst wenn es sich um das legendäre Original und nicht um einen logo- und namenlosen Nachbau eines robusten Klassikers gehandelt hätte, ich hätte nie und nimmer gedacht, daß 104 Gramm Feinmechanik am Arm solche Wirkung entfalten können. Wer weiß, wo ich heute wäre, wenn ich mein Dutzend Armbanduhren nicht seit Jahren in der Schublade schlummern ließe!
P.S.: Nein, ich hatte keine Nudel im Gesicht und auch kein Loch im Kittel, ich habe mich selbstredend (und selbstkritisch) davon überzeugt...
Abgelegt in: Alltagsleben • 19. Sep. 2010, 21:23 Uhr • 6 Kommentare lesen
Abgelegt in: Alltagsleben • 16. Sep. 2010, 20:54 Uhr • 6 Kommentare lesen
Gestern Nacht ist der zonebattler aus seinem zweiten Jahresurlaub retourniert. War der erste schon exotisch genug, so führte ihn der jüngste in noch unbekanntere Regionen. Wie üblich wird es hier in der Rubrik Expeditionen demnächst eine kleine Reise-Reprise geben. Vorher aber wollen Sachen verstaut, Klamotten gewaschen, Mails und Kommentare beantwortet, mehrere Neuzugänge auf der zweiten Baustelle redigiert, Pilze gesammelt und eine Vernissage besucht werden. Ich bitte daher noch um etwas Geduld...
Abgelegt in: Interna • 16. Sep. 2010, 7:14 Uhr • 4 Kommentare lesen
Mit diesem grenzdebilen Slogan warb die gesamtdeutsche Post im Jahre 1993 für die durch die Wiedervereinigung erforderlich gewordene Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen. Dem bizarren Wendungen stets zugeneigten zonebattler kommt der dumme Spruch gerade recht, um damit hier und jetzt einen persönlichen Jahrestag zu verkünden: Heute vor fünf Jahren erblickte sein erster Blog-Artikel das Licht der virtuellen Welt! Damals ohne Ziel und Richtung gestartet, eiert der Autor auch heute noch ohne monothematische Fokussierung durch sein persönliches Universum. Und das wird wohl auch die nächsten fünf Jahre so bleiben...
P.S.: Glückwünsche und Beileidsbezeugungen können wohl erst in ein paar Tagen gebührend beantwortet werden. Die Direktion bittet um gütige Nachsicht for any inconvenience this may cause.
Abgelegt in: Interna • 6. Sep. 2010, 6:09 Uhr • 10 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 29. Aug. 2010, 19:10 Uhr • 5 Kommentare lesen
Als das Gespräch neulich auf die Gestaltung von Websites im Allgemeinen, Blogs im Besonderen und der »Fürther Freiheit« im Speziellen kam, meinte Klaus H. aus F. (Name der Redaktion bekannt), daß »alle Welt nur noch WordPress verwendet«, weswegen »auch alle Seiten gleich aussehen« würden. Er schien mir das durchaus verächtlich zu meinen...
Wenn man seine Einschätzung als etwas überspitzte Hypothese gelten läßt (man kann freilich über die Wahl des überzustülpenden Themes und ggf. dessen individuelle Modifikation sehr wohl optische Differenzierungen erzielen), dann frage ich mich gleichwohl, ob die Kritik nicht am Wesentlichen vorbeigeht: Meiner Meinung nach ist es nachgerade sinnvoll und wünschenswert, einen visuellen Gestaltungsstandard zu etablieren!
Wenn es nämlich nicht explizit um künstlerische Projekte von hoher Originalität und deren genußvolle Rezeption geht, dann ist es doch der primäre Zweck eines jeden Internet-Auftrittes, den Besuchern die sie interessierenden Informationen schnell und umstandslos zu präsentieren. Deswegen schaut der geneigte Gast ja schließlich vorbei: Entweder hat ihn eine Suchmaschine hergeleitet, oder er hat die Homepage gezielt angesteuert, um seinen Wissensdurst zu stillen. Da wäre es absolut kontraproduktiv (weil zeitraubend und nervig), sich jedesmal grundlegend neu orientieren zu müssen, weil die Anordnung und Gestaltung der Navigationselemente immer wieder um des schieren Anderssein willens vom etablierten de-facto-Standard abweicht...
Jeder kennt zum Exempel das Symbol des Warenkorbs in Form eines stylisierten Einkaufswagens, seinerzeit von amazon.com eingeführt und längst in unzähligen Webshops in ähnlicher Form zu finden: Es wäre doch hanebüchener Unfug, auf ein so eingängiges Symbol zu verzichten, nur weil man im virtuellen Raume partout anders auftreten will als andere. »Der Köder muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler«, wie der zonebattler zuweilen zu sagen pflegt.
Meine eigenen (sicher nicht repräsentativen, geschweige denn methodisch korrekt erhobenen) Untersuchungen zeigen mir, daß die wenigsten Besucher meiner Websites meine meist mit exorbitantem Aufwand pixelgenau ausgetüftelten Layouts überhaupt bewußt zur Kenntnis nehmen oder gar kennerhaft goutieren: Frage ich nach der Wirkung einer geänderten Schriftart oder eines ausgetauschten Fotos, dann ist das in der Regel (fast) niemandem aufgefallen. Weil es den Leuten nämlich nicht um die Form geht, sondern um den Inhalt (den sie wie oben ausgeführt ohne Umwege zu finden hoffen). Womit bewiesen wäre, daß Anlehnung an sich herauskristallisiert habende Gestaltungsstandards sehr sinnvoll ist, auch wenn es vielleicht bei Auftragsarbeiten zunächst schwerfallen mag, dem Kunden das scheinbare Mainstream-Design als optimal zu verkaufen.
Mein persönliches Fazit: Aus narzisstischer Selbstüberhöhung werde ich weiterhin tüfteln und selbstverliebt an Details meiner virtuellen Bauten feilen, die die meisten BetrachterInnen nicht bemerken werden; eingedenk der LeserInnen und deren Erwartungshaltung werde ich jedoch ebenfalls weiterhin von allzu unkonventionellen Website-»Aufhübschungen« absehen!
Abgelegt in: Ansichtssachen • 28. Aug. 2010, 9:25 Uhr • 13 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 27. Aug. 2010, 6:41 Uhr • 10 Kommentare lesen
Man kann es kaum glauben: Ein junger Immobilienmakler sucht für ein Buchprojekt alte Fotos seiner Heimatstadt Chicago und ersteigert zu diesem Behufe den wegen Zahlungsunfähigkeit der Mieterin unter den Hammer kommenden Inhalt eines Lagerabteils mit ‑zigtausend belichteten, aber überwiegend unentwickelten Filmen. Er läßt einige, dann immer mehr davon entwickeln und kommt langsam dahinter, daß die ihm unbekannte Fotografin in den 1950ern bis 1990er Jahren eine ebenso manische wie künstlerisch herausragende Lichtbildnerin gewesen sein mußte, die ihre meisten Schnappschüsse – sei es aus tragischem Geldmangel, sei es aus nach dem erfolgreichen Einfangen der gejagten Motive erloschenem Interesse – nie zu sichtbaren Bildern verarbeitet hat. Er beginnt selbst mit der Knipserei und der street photography, angeleitet und zusehends fasziniert von der in quantitativer wie qualitativer Hinsicht immensen Hinterlassenschaft der geheimnisvollen Frau, die ihm damals vom Auktionator als krank und schwierig beschrieben wurde. Als er – etwa ein Jahr nach dem Erwerb des gigantischen Filmkonvolutes – schließlich doch nach Vivian Maier googelt, um sie endlich persönlich kennenzulernen, findet er ... eine erst wenige Tage vorher aufgegebene Todesanzeige. Er kommt zu spät.
Der eher beiläufig erworbene Schatz erweist sich als so wertvoll und umfangreich, daß John Maloof den Beruf wechselt: Heute ist er selbst als street photographer unterwegs und hat sich zudem der Erschließung und Aufbereitung des künstlerischen Vermächtnisses jener großen, vorher der Welt gänzlich unbekannten Fotografin verschrieben. Man wird sich beider Namen merken müssen.
Dies war nur die Kurzfassung einer an erstaunlichen Zufällen reichen und trotzdem wahren Geschichte. In Gänze nachzulesen ist sie hier, hier, da und dort. Einen deutschsprachigen Zeitungsartikel darf ich aus urheberrechtlichen Gründen nicht zum Download anbieten, aber gute Freunde können sich privat an mich wenden...
Abgelegt in: Spurensuchen • 25. Aug. 2010, 6:44 Uhr • 10 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 23. Aug. 2010, 17:00 Uhr • 3 Kommentare lesen
Den heutigen Sonntag konnte ich in vollen Zügen genießen, und das im durchaus wörtlichen Sinne: In Erbringung eines vor Wochen spontan angebotenen Freundschaftsdienstes habe ich zu morgendlicher Stunde am Nürnberger Hauptbahnhof zwei wunderbare Gemälde eines Bamberger Künstlers gut verpackt aus der Obhut seiner Nürnberger Galeristen übernommen und zur Mittagszeit in Bielefeld [1] dem glücklichen Käufer übergeben. Ausgerüstet war ich mit einem üppigen Lunchpaket aus den Händen der fürsorglichen Absender [2], einem 1328-seitigen Roman sowie meinem Taschenspieler mitsamt einer älteren Gesamtausgabe der Bruckner-Symphonien.
Auf der Hinfahrt ergab sich wider Erwarten wenig Gelegenheit zum unbeschwerten Genuß von Literatur oder Musik, denn der ICE 886 quoll zwischen Nürnberg und Hannover schier über vor Passagieren und deren ausladenden Gepäckstücken [3]. Um einerseits dem verinnerlichten Servicegedanken Rechnung zu tragen [4] und andererseits das mannshoch-sperrige Packstück mit der wertvollen Fracht sozialverträglich und sicherheitskonform verstauen zu können, mußte ich mich letztlich im Türraum des vorderen Wagens gleich hinter dem führenden Triebkopf des ICE 1 auf dem Fußboden niederlassen, die Beine in die Treppenmulde der Außentür geklemmt. Klingt unbequemer als es ist, ich bin ja zudem auch daheim ein praktizierender Bodenhocker! Außerdem bekam ich so Gelegenheit, längere Zeit über Gott und die Welt (und mich zwischendrin) nachzudenken...
Rückwärts standen mir dann von 13:17 bis 17:46 Uhr diverse kommode (ICE) bis leidlich bequeme (IC/RE) Sitzplätze zur Verfügung, und überdies war ich nun der schwerwiegenden Verantwortung für zwei meisterlich bemalte Leinwände ledig. Beste Voraussetzungen also zur überfälligen Aufnahme geistiger Nahrung! Leider erwies sich die geschunken gekrochene Familiensaga als einigermaßen unverdaulich, und auch beim spätromantischem Getöse meines Lieblingskomponisten kam keine rechte Freude auf [5]. Geholfen haben dann ein beim Umsteigen im Hauptbahnhof Hannover ordnungsgemäß erworbenes Exemplar der aktuellen Psychologie Heute sowie im ICE 589 en passant erfischte Wochenendausgaben der F.A.Z. und der WELT.
Man möge es mir glauben oder auch nicht, aber die elf sehr angenehm klimatisierten Stunden im Zug erschienen mir als kein bißchen lang‑, sondern eher sogar als ziemlich kurzweilig. Außerdem weiß ich jetzt, daß sie in Bielefeld [1] eine im Krieg zerbombte und lieblos wiederaufgebaute Innenstadt, eine verfehlte Verkehrspolitik unter dem Primat des Individualverkehrs, ansonsten die gleichen Probleme wie hier, aber immerhin vorzügliches Spaghetti-Eis »Carbonara« (mit Eierliqueur und Nüssen) haben!
[1] Das Problem der strittigen (und auch von mir nicht zweifelsfrei zu belegenden) Existenz jener Stadt ist mir selbstredend bewußt. Da dies aber für das Thema meines Rapports von geringer Relevanz ist, wollen wir das Vorhandensein Bielefelds for the sake of argument und für die Dauer der Diskussion über meine Ausführungen bitte als gegeben an- und hinnehmen.
[2] welches mich noch die ganze kommende Woche hindurch nähren und am Leben erhalten wird...
[3] Es erschiene dem Chronisten eine wissenschaftliche Untersuchung wert, inwieweit die Erfindung von rollfähigen und mit geringem Kraftaufwand translozierbaren Gepäckstücken die Reisenden heutzutage ermuntert, den größeren Teil ihres Hausrates ständig mit sich herum- bzw. hinter sich herzuziehen.
[4] Da die regulär reisenden Fahrgäste durch den Kauf ihrer Fahrscheine letztendlich des zonebattler’s Dienstbezüge finanzieren, ist es für ihn nichts weniger als selbstverständlich, bei Vollbelegung der blechernen Weißwurst zahlenden Passagieren umstandslos und unaufgefordert seinen Sitzplatz zu überlassen.
[5] eher aus aufnahmetechnischen denn aus interpretatorischen Gründen.
Abgelegt in: Alltagsleben • 22. Aug. 2010, 19:30 Uhr • 7 Kommentare lesen
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Abgelegt in: Kurioses • 21. Aug. 2010, 23:21 Uhr • 6 Kommentare lesen
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Süßer und scharfer Senf: