Sonntag, 24. Oktober 2010
Eigentlich habe ich ja mit Facebook, YouTube, Skype und Twitter wenig bis nix am Hut. Aber die fiktiven Retro-Zukunftsanzeigen dafür, die gefallen mir: Da haben die Kreativen der brasilianischen Agentur Moma Propaganda einen echten Hit gelandet! Gefunden habe ich diese medialen Meisterwerke übrigens ganz prosaisch offline und auf dem Sofa im Kunstmagazin art.
Donnerstag, 21. Oktober 2010
Auf der feierabendlichen Zugfahrt von Nürnberg nach Fürth erspähte ich gestern den prächtigsten Regenbogen ever: Dunkle Regenwolken und tiefstehendes Sonnenlicht entwarfen den wunderbarsten Brückenschlag aus Licht quer über die Stadt! Ich hastete vom ungeduldig erwarteten Fürther Bahnsteig zum nahen Bahnhofshochhaus und eilte hinauf in dessen 14. Etage. Leider kam ich (fast) zu spät:
Wer genau hinguckt, kann immerhin die beiden bunten Bogenstümpfe noch erahnen. Schade, das wäre fraglos mein Bild des Jahres (und womöglich das neue Blog-Titelbild) geworden! Na, wenigstens konnte ich die ausladende Baustelle des neuen Ärztehauses ausgiebig von oben studieren...
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Sogar an (Aus-)Bildung kann es offenbar ein Zuviel geben, wie dieses Gespräch zwischen einem Hausmeister und einem »Facility Manager« eindrucksvoll beweist...
Dienstag, 19. Oktober 2010
Braucht es einen kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs am Nürnberger Ende? Die Meinungen sind geteilt, die Gemüter erhitzt. Diskutiert wird u.a. in der »Fürther Freiheit«.
Montag, 18. Oktober 2010
Wer hätte gedacht, daß es mal zuviel Solar-Energie geben könnte? Ich nicht...
Sonntag, 17. Oktober 2010
Nach dem Aufwachen auf dem – wie es ein smarter Makler sehr treffend ausdrücken würde – äußerst verkehrsgünstig gelegenen Wohnmobil-Stellplatz besichtigten wir (nur eine obligatorische Katzenwäsche und ein wie üblich ambulant eingenommenes Frühstück später) den Oberhausener Gasometer. Als in der Tat sehr eindrucksvoll erwies sich das Innere des gigantischen Hohlkörpers, insbesondere aber auch die aktuelle Ausstellung »Sternstunden – Wunder des Sonnensystems«, die noch bis zum Ende des laufenden Jahres bewundert werden kann. Die übergroßen Fotos, die ausladenden Planetenmodelle und insbesondere das nachgerade riesige Mondmodell lohnen einen Abstecher in die dicke Röhre allemal!
Aus den Tiefen des Alls resp. des ehemaligen Gasbehälters wieder ans Tageslicht zurückgekehrt, machten wir interessehalber einen Rundgang durch das nahegelegene CentrO, dem laut Eigenwerbung »größten Shopping- und Freizeitzentrum Europas«. Na ja, es gibt dort wie hier und überall sonst im Wesentlichen die gleichen Kettenläden, eine Freßrotunde einen Food Court und die heutzutage übliche Shopping-Center-Architektur. Der zonebattler ließ sich letztlich von der allgemeinen Konsum-Stimmung um ihn herum anstecken und zückte verzückt seine Geldbörse... [1]
Über dem Kaufrausch war es Nachmittag geworden, darum galt es, hurtig auf die Autobahn zu flitzen und sich vom sanft säuselnden Handy in die quirlige Innenstadt Düsseldorfs lotsen zu lassen. In der dortigen Kunstsammlung NRW (K20 am Grabbeplatz) trafen wir uns zunächst mit einem uns bis dato nur virtuell bekannten Blogger-Kollegen zu einem höchst anregenden Plausch. Dann meeteten & greeteten wir noch eine liebe (Fast-)Nachbarin aus Fürth, welchselbe in wackerer, geduldig ertragener Pendler-Existenz in jenem berühmten Kunst-Tempel ihr werktägliches Ein- und Auskommen findet...
Indes waren wir ja nicht nur zum Schäkern und sich Beschnuppern nach Düsseldorf gekommen, nein, es wartete am Abend ein respektabler Kunstmarathon auf uns in Form der vielen zeitgleich stattfindenden Vernissagen zur Quadriennale 2010! Wir guckten und schoben uns bis spät in die milde Nacht durch die frisch eröffneten Ausstellungen »Joseph Beuys. Parallelprozesse« (K20), »Nam June Paik« (museum kunst palast) und »Der Rote Bulli. Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie« (NRW-Forum), bis wir dann endlich ermattet quer durch die Stadt (erneut vom Handy sicher geleitet) in Richtung Ausstellung Nr. 4 (K21 Ständehaus) tappten, woselbst die ebenso abseits wie kostenfrei geparkte Renngurke unserer harrte. Schön war die Kunst, schön war die Nacht, schön zeigte sich auch die bunt illuminierte Skyline des Dorfes an der Düssel:
Erst nach Mitternacht liefen wir wieder in Oberhausen ein, wo wir direkt am Fuße des Gasometers eine Wagenburg bildeten und uns zur (diesmal gebührenfreien) Ruhe niederlegten...
Am Tag Nr. 8 unserer Expedition waren wir schon lange vor der erneuten Öffnung des dicken Wahrzeichens von Oberhausen wieder wach und reisebereit. Wir tuckerten los in Richtung Essen, woselbst wir schon wieder eine Verabredung hatten: Am Rande der weltberühmten Zeche Zollverein wollten wir uns mit einem meiner fleißigen Homepage-Zuträger treffen, der uns – als Einheimischer bestens orts- und kulturkundig – die umfangreichen Einrichtungen der riesigen stillgelegten Anlage zeigen und erläutern wollte. Es wurde ein langer, lehrreicher und bunter Tag...
In seinem Hang zum Skurrilen und Bizarren fiel dem zonebattler so manches Detail auf. Unter anderem kam ihm dieser höchst eigenartige Mastschmuck vor die Linse:
Zunächst konnten wir uns keinen Reim auf jenes ebenso gelungene wie seltsame Woll-Objekt machen. Ein Blick auf den angeknüpften Beipackzettel klärte uns jedoch schnell auf: »Strickgraffiti soll den öffentlichen Raum etwas bunter machen und beschädigt nichts.« Wenn das kein Beispiel für vorbildhaft bürgerliches Engagement ist!
Nachdem wir uns am späten Nachmittag von unserem multitalentierten Führer-Freund verabschiedet hatten, fuhren wir weiter in Richtung Süden, nahmen unterwegs Betriebsstoffe für Mensch und Maschine auf und begannen mit der Suche nach einem Plätzchen für die Nacht. Dies gestaltete sich diesmal als unerwartet schwierig, es wollte sich partout kein geeigneter Ort erspähen lassen. Nach langer Odyssee – es war inzwischen schon dunkel geworden – bezogen wir endlich provisorisch Posten auf einem Besucher-Parkplatz am Nordost-Ufer des Baldeneysees.
Was sich letztlich als gute Wahl entpuppte: Im Grunde sollte man sich in Ballungsräumen ohnehin von der Idee verabschieden, einen Schlafplatz »im Grünen« ausfindig machen zu können. Mitten drin im urbanen Getümmel finden sich noch am ehesten leidlich abgelegene Ecken an Friedhöfen, Supermärkten oder Fabriken, wo sich des Nachts kaum ein Mensch hinverirrt. Und wenn doch mal einer seinen Vierbeiner Gassi führt, dann gucken beide meist diskret zu Seite. So jedenfalls unsere Erfahrung; die echten Schurken schlagen am hellllichten Tage zu...
Der neunte Tag unserer Reise war erstens ein Sonntag und machte zweitens seinem Namen wenig Ehre: Es regnete mehr oder weniger fast den ganzen Tag über. Das scherte (schor?) uns freilich wenig, denn wir hatten ohnehin ein eher inhäusiges Besichtigungsprogramm zu absolvieren. Die erste Station (die uns schon fast einen halben Tag kostete) war die oberhalb des Baldeneysees thronende Villa Hügel, die bis 1945 das repräsentative Refugium der Industriellen-Familie Krupp gewesen war:
Die in der Villa gezeigte Dauerausstellung zur Geschichte von Familie und Fabrik würdigt einerseits die großen technischen Leistungen des von der kleinen Klitsche zum Weltkonzern gewachsenen Unternehmens, dokumentiert aber auch die schicksalhafte Verstrickung mit dem NS-Regime, das ohne den »Kruppstahl« schwerlich hätte Krieg führen können...
Nach Verabfolgung dieser üppigen Dosis Zeitgeschichte machten wir uns wieder auf in Richtung Innenstadt, um die zweite Tageshälfte im Museum Folkwang zu verbringen. Danach waren wir platt bzw. voll, aber es reichte doch noch für eine schnelle Umrundung des Aalto-Theaters zu Fuß, um nach der bereits im April erfolgten Besichtigung des Wolfsburger Kulturhauses jenem Bau ein zweites Werk des finnischen Architekten vergleichshalber hinzuzugesellen. Und weil sich der Marsch an der frischen Luft als belebend erwies, haben wir dann auch noch ‑zumindest von außen – die prächtige Alte Synagoge inspiziert.
Nach so viel Essen für die Augen war die Zeit zum Essen für den Magen gekommen, welchselbiges wir wieder an den Gestaden des Baldeneysees einnahmen, an seinem nordwestlichen Zipfel unterhalb der Villa Hügel. Mit einem nächtlichen Spaziergang (es regnete mittlerweile nicht mehr) zum in der Ferne erahnten Stauwehr rundete sich der Tag: Drei Viertel der Reise ins Unbekannte konnten nunmehr als erfolgreich absolviert gelten. Zum letzten Viertel brechen wir in der nächsten Folge auf!
[1] Ausgabenrechnung: EUR 2,40 (Pizzastück) + EUR 0,40 (Klofrau) = EUR 2,80 Total
Mittwoch, 13. Oktober 2010
Es ist ein Skandal. Der F.A.Z. sei Dank jetzt an die breite Öffentlichkeit gekommen ist. Vielleicht hilft es ja was...
Montag, 11. Oktober 2010
Sonntag, 10. Oktober 2010
Der geneigten Leserschaft wird nicht entgangen sein, daß ich mich derzeit um die ordnungsgemäße und (über)fällige Fortsetzung der aktuellen Reiseberichterstattung weiterhin zu drücken scheine. Das liegt daran, daß ich dieser Tage wie ein Berserker hier, da und dort meine anderen virtuellen Äcker bestellt habe und zwischendrin im analogen Leben des goldenen Herbstes üppiger Fülle teilhaftig zu werden suchte. Ich werde der selbstauferlegten Chronistenpflicht in Kürze nachkommen, überlege mir freilich, ob ich mir beim nächsten Mal nicht einfach die Gnu’sche Attitüde zu eigen machen und nur noch Bilder zeigen sollte...
Samstag, 9. Oktober 2010
Donnerstag, 7. Oktober 2010
In Windeseile wird auf dem Gelände des früheren Nürnberger Containerbahnhofes derzeit ein kolossales Hallen-Konglomerat hochgezogen, welches ganz unwillkürlich Assoziationen an die Athener Akropolis hervorruft:
Freilich soll hier später allenfalls dem Gott des Fortschritts gehuldigt werden: Was hier entsteht, sind keine hehren Hallen zum Ruhme höherer Wesen, sondern schlicht die Triebzughallen des neuen Werkes von DB Regio. Erstaunlich freilich, wie schnell sowas heutzutage geht dank modularer Fertigbauweise...
Mittwoch, 6. Oktober 2010
Des zonebattler’s Waschgelegenheit war heute morgen nicht benutzbar und von ihm gegen die gewohnheitsmäßige Benutzung im Halbschlaf wirkungsvoll abgesichert:
Was war geschehen? Gestern spätabends war ich auf die Idee verfallen, das Abflußrohr unseres semi-antiken Waschbeckens zu zerlegen, um den Siphon und namentlich dessen Geruchsverschluß von Haaren zu befreien, auf daß sich abfließendes Wasser wieder schneller nach unten verdünnisieren kann als welches von oben nachkommt.
Die Schraubmanschetten ließen sich zwar ohne größere Umstände lösen, die Rohre freilich gaben sich zunächst unnachgiebig und wie festgebacken. Als ich dann das waagrechte Rohrstück zur Abflußöffnung in der Wand ergriff, drangen meine Finger ohne nennenswerten Widerstand in das knirschend nachgebende Material ein. Sowas war mir bislang noch nicht unter die Augen gekommen:
An der hier gezeigten Unterseite hat offenbar nur noch die Verchromung das Rohr zusammengehalten, die Stahlrohrwandung selbst ist in den Jahrzehnten der täglichen Beaufschlagung mit Wasser langsam aber sicher wegkorrodiert. Unglaublich! Jetzt kann ich nur hoffen, daß sich im Installationssektor nichts an den Normen geändert hat und so ein Rohrstück von 32 mm Durchmesser und 20 cm Länge problemlos im Baumarkt oder beim Installateur zu bekommen ist: Der ambulant aufgestellte Eimer unter dem Stöpsel ist jeden- und allenfalls für ein paar Tage akzeptabel...
Süßer und scharfer Senf: