Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 29. Aug. 2010, 19:10 Uhr • 5 Kommentare lesen
Als das Gespräch neulich auf die Gestaltung von Websites im Allgemeinen, Blogs im Besonderen und der »Fürther Freiheit« im Speziellen kam, meinte Klaus H. aus F. (Name der Redaktion bekannt), daß »alle Welt nur noch WordPress verwendet«, weswegen »auch alle Seiten gleich aussehen« würden. Er schien mir das durchaus verächtlich zu meinen...
Wenn man seine Einschätzung als etwas überspitzte Hypothese gelten läßt (man kann freilich über die Wahl des überzustülpenden Themes und ggf. dessen individuelle Modifikation sehr wohl optische Differenzierungen erzielen), dann frage ich mich gleichwohl, ob die Kritik nicht am Wesentlichen vorbeigeht: Meiner Meinung nach ist es nachgerade sinnvoll und wünschenswert, einen visuellen Gestaltungsstandard zu etablieren!
Wenn es nämlich nicht explizit um künstlerische Projekte von hoher Originalität und deren genußvolle Rezeption geht, dann ist es doch der primäre Zweck eines jeden Internet-Auftrittes, den Besuchern die sie interessierenden Informationen schnell und umstandslos zu präsentieren. Deswegen schaut der geneigte Gast ja schließlich vorbei: Entweder hat ihn eine Suchmaschine hergeleitet, oder er hat die Homepage gezielt angesteuert, um seinen Wissensdurst zu stillen. Da wäre es absolut kontraproduktiv (weil zeitraubend und nervig), sich jedesmal grundlegend neu orientieren zu müssen, weil die Anordnung und Gestaltung der Navigationselemente immer wieder um des schieren Anderssein willens vom etablierten de-facto-Standard abweicht...
Jeder kennt zum Exempel das Symbol des Warenkorbs in Form eines stylisierten Einkaufswagens, seinerzeit von amazon.com eingeführt und längst in unzähligen Webshops in ähnlicher Form zu finden: Es wäre doch hanebüchener Unfug, auf ein so eingängiges Symbol zu verzichten, nur weil man im virtuellen Raume partout anders auftreten will als andere. »Der Köder muß dem Fisch schmecken und nicht dem Angler«, wie der zonebattler zuweilen zu sagen pflegt.
Meine eigenen (sicher nicht repräsentativen, geschweige denn methodisch korrekt erhobenen) Untersuchungen zeigen mir, daß die wenigsten Besucher meiner Websites meine meist mit exorbitantem Aufwand pixelgenau ausgetüftelten Layouts überhaupt bewußt zur Kenntnis nehmen oder gar kennerhaft goutieren: Frage ich nach der Wirkung einer geänderten Schriftart oder eines ausgetauschten Fotos, dann ist das in der Regel (fast) niemandem aufgefallen. Weil es den Leuten nämlich nicht um die Form geht, sondern um den Inhalt (den sie wie oben ausgeführt ohne Umwege zu finden hoffen). Womit bewiesen wäre, daß Anlehnung an sich herauskristallisiert habende Gestaltungsstandards sehr sinnvoll ist, auch wenn es vielleicht bei Auftragsarbeiten zunächst schwerfallen mag, dem Kunden das scheinbare Mainstream-Design als optimal zu verkaufen.
Mein persönliches Fazit: Aus narzisstischer Selbstüberhöhung werde ich weiterhin tüfteln und selbstverliebt an Details meiner virtuellen Bauten feilen, die die meisten BetrachterInnen nicht bemerken werden; eingedenk der LeserInnen und deren Erwartungshaltung werde ich jedoch ebenfalls weiterhin von allzu unkonventionellen Website-»Aufhübschungen« absehen!
Abgelegt in: Ansichtssachen • 28. Aug. 2010, 9:25 Uhr • 13 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 27. Aug. 2010, 6:41 Uhr • 10 Kommentare lesen
Man kann es kaum glauben: Ein junger Immobilienmakler sucht für ein Buchprojekt alte Fotos seiner Heimatstadt Chicago und ersteigert zu diesem Behufe den wegen Zahlungsunfähigkeit der Mieterin unter den Hammer kommenden Inhalt eines Lagerabteils mit ‑zigtausend belichteten, aber überwiegend unentwickelten Filmen. Er läßt einige, dann immer mehr davon entwickeln und kommt langsam dahinter, daß die ihm unbekannte Fotografin in den 1950ern bis 1990er Jahren eine ebenso manische wie künstlerisch herausragende Lichtbildnerin gewesen sein mußte, die ihre meisten Schnappschüsse – sei es aus tragischem Geldmangel, sei es aus nach dem erfolgreichen Einfangen der gejagten Motive erloschenem Interesse – nie zu sichtbaren Bildern verarbeitet hat. Er beginnt selbst mit der Knipserei und der street photography, angeleitet und zusehends fasziniert von der in quantitativer wie qualitativer Hinsicht immensen Hinterlassenschaft der geheimnisvollen Frau, die ihm damals vom Auktionator als krank und schwierig beschrieben wurde. Als er – etwa ein Jahr nach dem Erwerb des gigantischen Filmkonvolutes – schließlich doch nach Vivian Maier googelt, um sie endlich persönlich kennenzulernen, findet er ... eine erst wenige Tage vorher aufgegebene Todesanzeige. Er kommt zu spät.
Der eher beiläufig erworbene Schatz erweist sich als so wertvoll und umfangreich, daß John Maloof den Beruf wechselt: Heute ist er selbst als street photographer unterwegs und hat sich zudem der Erschließung und Aufbereitung des künstlerischen Vermächtnisses jener großen, vorher der Welt gänzlich unbekannten Fotografin verschrieben. Man wird sich beider Namen merken müssen.
Dies war nur die Kurzfassung einer an erstaunlichen Zufällen reichen und trotzdem wahren Geschichte. In Gänze nachzulesen ist sie hier, hier, da und dort. Einen deutschsprachigen Zeitungsartikel darf ich aus urheberrechtlichen Gründen nicht zum Download anbieten, aber gute Freunde können sich privat an mich wenden...
Abgelegt in: Spurensuchen • 25. Aug. 2010, 6:44 Uhr • 10 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 23. Aug. 2010, 17:00 Uhr • 3 Kommentare lesen
Den heutigen Sonntag konnte ich in vollen Zügen genießen, und das im durchaus wörtlichen Sinne: In Erbringung eines vor Wochen spontan angebotenen Freundschaftsdienstes habe ich zu morgendlicher Stunde am Nürnberger Hauptbahnhof zwei wunderbare Gemälde eines Bamberger Künstlers gut verpackt aus der Obhut seiner Nürnberger Galeristen übernommen und zur Mittagszeit in Bielefeld [1] dem glücklichen Käufer übergeben. Ausgerüstet war ich mit einem üppigen Lunchpaket aus den Händen der fürsorglichen Absender [2], einem 1328-seitigen Roman sowie meinem Taschenspieler mitsamt einer älteren Gesamtausgabe der Bruckner-Symphonien.
Auf der Hinfahrt ergab sich wider Erwarten wenig Gelegenheit zum unbeschwerten Genuß von Literatur oder Musik, denn der ICE 886 quoll zwischen Nürnberg und Hannover schier über vor Passagieren und deren ausladenden Gepäckstücken [3]. Um einerseits dem verinnerlichten Servicegedanken Rechnung zu tragen [4] und andererseits das mannshoch-sperrige Packstück mit der wertvollen Fracht sozialverträglich und sicherheitskonform verstauen zu können, mußte ich mich letztlich im Türraum des vorderen Wagens gleich hinter dem führenden Triebkopf des ICE 1 auf dem Fußboden niederlassen, die Beine in die Treppenmulde der Außentür geklemmt. Klingt unbequemer als es ist, ich bin ja zudem auch daheim ein praktizierender Bodenhocker! Außerdem bekam ich so Gelegenheit, längere Zeit über Gott und die Welt (und mich zwischendrin) nachzudenken...
Rückwärts standen mir dann von 13:17 bis 17:46 Uhr diverse kommode (ICE) bis leidlich bequeme (IC/RE) Sitzplätze zur Verfügung, und überdies war ich nun der schwerwiegenden Verantwortung für zwei meisterlich bemalte Leinwände ledig. Beste Voraussetzungen also zur überfälligen Aufnahme geistiger Nahrung! Leider erwies sich die geschunken gekrochene Familiensaga als einigermaßen unverdaulich, und auch beim spätromantischem Getöse meines Lieblingskomponisten kam keine rechte Freude auf [5]. Geholfen haben dann ein beim Umsteigen im Hauptbahnhof Hannover ordnungsgemäß erworbenes Exemplar der aktuellen Psychologie Heute sowie im ICE 589 en passant erfischte Wochenendausgaben der F.A.Z. und der WELT.
Man möge es mir glauben oder auch nicht, aber die elf sehr angenehm klimatisierten Stunden im Zug erschienen mir als kein bißchen lang‑, sondern eher sogar als ziemlich kurzweilig. Außerdem weiß ich jetzt, daß sie in Bielefeld [1] eine im Krieg zerbombte und lieblos wiederaufgebaute Innenstadt, eine verfehlte Verkehrspolitik unter dem Primat des Individualverkehrs, ansonsten die gleichen Probleme wie hier, aber immerhin vorzügliches Spaghetti-Eis »Carbonara« (mit Eierliqueur und Nüssen) haben!
[1] Das Problem der strittigen (und auch von mir nicht zweifelsfrei zu belegenden) Existenz jener Stadt ist mir selbstredend bewußt. Da dies aber für das Thema meines Rapports von geringer Relevanz ist, wollen wir das Vorhandensein Bielefelds for the sake of argument und für die Dauer der Diskussion über meine Ausführungen bitte als gegeben an- und hinnehmen.
[2] welches mich noch die ganze kommende Woche hindurch nähren und am Leben erhalten wird...
[3] Es erschiene dem Chronisten eine wissenschaftliche Untersuchung wert, inwieweit die Erfindung von rollfähigen und mit geringem Kraftaufwand translozierbaren Gepäckstücken die Reisenden heutzutage ermuntert, den größeren Teil ihres Hausrates ständig mit sich herum- bzw. hinter sich herzuziehen.
[4] Da die regulär reisenden Fahrgäste durch den Kauf ihrer Fahrscheine letztendlich des zonebattler’s Dienstbezüge finanzieren, ist es für ihn nichts weniger als selbstverständlich, bei Vollbelegung der blechernen Weißwurst zahlenden Passagieren umstandslos und unaufgefordert seinen Sitzplatz zu überlassen.
[5] eher aus aufnahmetechnischen denn aus interpretatorischen Gründen.
Abgelegt in: Alltagsleben • 22. Aug. 2010, 19:30 Uhr • 7 Kommentare lesen
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Abgelegt in: Kurioses • 21. Aug. 2010, 23:21 Uhr • 6 Kommentare lesen
Man umwickele einen gehäuften Teelöffel Nutella [1] mit frisch gekochten, jedoch bereits wieder abgekühlten, dicken Bandnudeln [2]. Rein damit in den Mund, Klappe zu, den Löffel möglichst blankgezuzelt wieder herausziehen. Kauen und genießen!
[1] Namenlose Nuß-Nougat-Creme vom Discounter tut es natürlich auch.
[2] zonebattler’s Empfehlung: Reginette (ALDI) alias Mafaldine (Barilla).
Abgelegt in: Alltagsleben • 18. Aug. 2010, 21:49 Uhr • 4 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 17. Aug. 2010, 7:02 Uhr • 3 Kommentare lesen
Robin Hood, Robin Hood, reitet durch die Lande, voller Stolz und Wagemut folgt ihm seine Bande. Es fürchten ihn die Bösen, die Guten sind ihm guuuut, Robin Hooood, Robin Hooood, Robin Hooood... |
Wer beim Lesen vorstehender Zeilen sofort die dazugehörige Melodie mitsummen konnte, der weiß, wovon hier die Rede sein wird: Von der amerikanisch-britischen TV-Serie »Die Abenteuer von Robin Hood« natürlich, die redlich gealterte Recken meiner Generation in jungen Jahren nur zu gerne guckten, sich dabei mit dem von Richard Greene gespielten Titelhelden identifizierten und sich jedesmal diebisch (!) freuten, wenn der seinem schurkischen Gegenspieler, dem Sheriff von Nottingham, einmal mehr ordentlich eins auf die Mütze geben konnte.
Dem zu nostalgisch-wehmütigen Anwandlungen stets neigenden zonebattler kam es dieser Tage in den Sinn, sich geistig in seine lange zurückliegende Sturm- und Drangzeit zurückzuversetzen und sich im Abstand von mehreren Dezennien erneut in den Sherwood Forest zu begeben, ohne dabei seine Couch verlassen zu müssen...
Hierzulande sind weiland längst nicht alle Folgen der erfolgreichen Produktion aus den 1950er Jahren ausgestrahlt worden. Überdies sind die Silberscheiben mit den deutsch synchronisierten Episoden alles andere als ein Sonderangebot: Für eine DVD-Box mit neun Episoden (von jeweils nur ca. 25 Minuten Dauer) werden stolze EUR 22,90 aufgerufen! Sowas kommt einem Sparfuchs wie dem zonebattler natürlich nicht in die virtuelle Einkaufstüte, und darum hat er sich jetzt aus dem fernen Land der begrenzten Unmöglichkeiten fürs gleiche Geld (!) kurzerhand die Komplett-Edition mit allen 143 Folgen auf 11 DVDs kommen lassen:
Und diese US-Ausgabe ist nun wahrlich ein absolutes Schnäppchen: An jeweils 13 Episoden pro Scheibe hat man (im Vergleich zur deutschen Fassung mit läppischen drei pro Silberling) viel länger Freude, auch wenn man notgedrungendermaßen beim Ton auf die deutsche Synchronspur verzichten muß.
Was aber in des Rezensenten Augen (und insbesondere Ohren) kein allzugroßes Manko darstellt: Zum einen sind die Dialoge überwiegend klar ausgesprochen und gut verständlich, zum anderen wären viele eloquente Wendungen und Wortspiele in einer lippensynchronen Übersetzung ohnehin verloren. Wer also leidlich Englisch versteht, kann getrost zugreifen, auch wenn es hier (wie bei den meisten TV-Produktionen »vorsintflutlichen« Alters) noch nicht einmal englischsprachige Untertitel gibt.
Die Handlung ist ja meist ohnehin nicht sonderlich kompliziert: Irgendwie kommen sich die normannischen Usurpatoren und die rechtschaffenen englischen »Outlaws« unter ihrem charismatischen Führer Robin ins Gehege, nicht selten geht es um Leben oder Tod, doch spätestens nach 25 Minuten siegen List und Recht über (Heim)tücke und Unrecht und die Welt ist vorerst wieder in Ordnung. Nebenbei werden quasi spielerisch ethische Werte wie Haltung, Anstand und Moral vermittelt, und wer das nervig, überholt und altmodisch findet, ist nach des zonebattler’s Meinung Teil des Problems in der heute viel beklagten »Ellenbogengesellschaft«...
Aus technischer Sicht gibt es bei realistischer Betrachtungsweise wenig zu mäkeln: Das Schwarzweiß-Bild ist von passabler Qualität, glücklicherweise sind computergenerierte Nachcolorierungen wohl (noch) zu kostspielig, um 3480 Minuten alten Filmmaterials den nostalgischen Charme nachhaltig auszutreiben. Gut so! Das »analoge Feeling« gehört bei sowas einfach dazu: Wir Älteren wollen es nicht anders, und die Jüngeren würden sich so etwas Altbackenes auch in aufgepeppter Fassung nicht kaufen. Unter dem Strich ist mir die dicke Box aus Amerika daher eine klare Empfehlung wert:
Film / Inhalt | |||
Bild & Ton | |||
Extras | |||
Aufmachung | |||
Gesamturteil |
Bei dem extrem günstigen Preis sind natürlich keine Extras zu erwarten: Man kriegt weder ein Booklet dazu noch irgendwelche digitalen Dreingaben, doch wen sollte das stören? Was es an Hintergrundinformationen zu erfahren gäbe, kann sich jede(r) selbst ergoogeln, und ansonsten will man ohnehin nur schnell auf sein abendliches Betthupferl in Form eines knapp halbstündigen Abenteuers zugreifen und sich über stets adrett gekleidete, pseudo-mittelalterliche Genrefiguren in Studiokulissen köstlich amüsieren können...
Abgelegt in: Rezensionen • 15. Aug. 2010, 20:55 Uhr • 5 Kommentare lesen
Die Neugestaltung der Homepage einer verwandtschaftlich verbundenen Firma betreibe ich derzeit als ein weiteres WordPress-Projekt. Erstmals greife ich dabei auf das seit der Version 3.0 mitgelieferte neue Standard-Theme namens »Twenty Ten« zurück, welches ich farblich schon ein wenig an die bestehenden Erfordernisse angepaßt habe:
Insgesamt präsentiert sich das Theme als zeitgemäß modern in der Anmutung und als recht pflegeleicht in der Adaption, selbst für jemanden mit nur rudimentären CSS-Kenntnissen wie mich!
Dem einen oder der anderen mag das derzeit dort verwendete Titelfoto bekannt vorkommen: In der Tat habe ich mich da bei mir selbst bedient und auf die Schnelle nichts Besseres gefunden, was sich mit dem Thema »Reinigen und Saubermachen« assoziieren ließe. Immerhin weisen Schippen und Schubkarren schon eher in die richtige Richtung als die paar im Lieferumfang des Themes enthaltenen Naturimpressionen (so schön die für sich genommen auch sein mögen).
So, und jetzt bitte ich mich zu entschuldigen, ich muß möchte an meiner neuen Baustelle weiterwerkeln...
Abgelegt in: Interna • 14. Aug. 2010, 6:23 Uhr • 6 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 10. Aug. 2010, 20:48 Uhr • 1 Kommentar lesen
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Süßer und scharfer Senf: