Gestern Nachmittag in der Innenstadt. Zwei mutmaßliche Färdder mutmaßlich türkischer Herkunft in lauthalsiger Diskussion. Der eine redet eindringlich und gestikulierend auf den anderen ein:
Türkischsprech – Türkischsprech – Türkischsprech – Türkischsprech – Allgemeine Konfiguration / Netzwerk-Konfiguration! – Türkischsprech – Türkischsprech – Türkischsprech.
Na also, denkt sich unsereiner, geht doch! Wer sich bei Handy oder Computer durch byzantinische Konfigurationsmenüs seinen Weg in Deutsch zu bahnen versteht, dem kann doch wohl ein hinreichendes Maß an Sprachverständnis attestiert werden. Daß die Herren untereinander auf Muttersprachlich kommunizieren, wer wollte es ihnen verdenken? Wenn ich nach Kalifornien verzöge und mich in San Francisco mit einem Landsmann unterhielte, würde ich das ja auch trotz leidlicher Beherrschung des Englischen auf Deutsch machen. Mit Integrationsverweigerung (die es zweifellos auch gibt) hat das eine wie das andere nichts zu tun!
Trefflich bemerket, werter Ritter des Alltags ...
#1
Vielen Dank. Derlei kuriose Kleinkomödien des Alltags habe ich in Fürth übrigens schon des öfteren erleben dürfen, z.B. hier und da !
#2
Als ich mein Studium mit der Arbeit an der technischen Hotline eines lokalen Telefonanbieters (mittlerweile von einem bundesweit agierenden Unternehmen geschluckt) in Düsseldorf finanziert habe, war es auch immer wieder eine Freude, dem Kollegen Abidin an der türkischsprachigen Hotline zuzuhören: »Türkischtürkischtürkischtürkisch ISDN türkischtürkisch NTBA türkischtürkischtürkisch Splitter ...«
(Interessant war auch die Erfahrung, als deutscher Muttersprachler mit auf deutsch übersetztem Betriebssystem vor der Nase einem Afrikaner zu helfen, der ein englisches Windows auf dem Bildschirm hatte, aber aus einem Land stammte, das ehemals französische Kolonie war. Nein, ich spreche kein Französisch...)
#3
Tja. So leiden wir alle noch unter den Folgen des Turmbaus zu Babel... ;-)
#4