Der eine oder die andere wird sich sicherlich schon gefragt haben, warum sich des zonebattler’s diesjähriger Reise-Rapport dermaßen in die Länge zieht und kein Ende finden will. Nun, eine naheliegende Erklärung könnte der am gestrigen Tag offiziell eingeläutete Sommer sein, der sich zumindest hier in der fränkischen Provinz so gar nicht von der sommerlichen Seite zeigen mag! Da schwelgt unsereiner nur zu gern in den noch fast frischen Urlaubserinnerungen und versetzt sich im Geiste lieber zurück in das angenehme Klima der Kanaren...
Das obige Bild rückt die üppige Vegetation, das Meer und die menschliche Zivilisation in enge Nachbarschaft, und genau so ist es dort drüben auch: Wer sich in einem jener Lebensräume tummelt, hat es nie weit bis zu den beiden anderen! Man gewöhnt sich schnell daran und wünschte sich bald, daß es daheim in der großen Stadt im Binnenland doch genauso einfach sein möge, den eigenen Artgenossen zu entfliehen und zum völlig ungestörten Kontakt mit der ungestümen Natur zu finden.
Natürlich ist auch La Palma trotz aller Schönheiten nicht das Paradies auf Erden, hier wie andernorts sind wirtschaftliche Interessen, egoistisches Besitzdenken und Streben nach Macht starke Triebfedern des menschlichen Tuns. Und ob die Palmeros in ihrer Mehrheit die Schönheit Ihrer Insel angemessen zu würdigen wissen, ist auch noch nicht erwiesen. Hatte ich übrigens schon erwähnt, daß die großflächigen Bananenplantagen dem Eiland nicht eben zur Zierde gereichen?
Ausgerechnet Bananen! Zum knallhart manipulativ-anklagenden Reportagefotografen hat der Verfasser indes ganz offenkundig nicht das Zeug, sogar die häßlichen Planen und Folien der Bananenbauern verwandelt er im abendlichen Gegenlicht zu nett anzuschauenden Lichtspielereien. Er kann halt nicht anders! Und wenn wir vom Osten über die Caldera hinweg in den Westen springen und da die Linse auf die Wein-Terrassen richten, dann sehen auch die auf den ersten Blick nicht problematisch aus:
Dennoch, selbst wenn das gerötete Auge des wackeren Wanderers den großflächigen Monokulturen zuweilen manchen Reiz abgewinnen kann, die Reizung des Riechorgans durch die reichlich ausgebrachten Spritzmittel geht ihm dort in des Wortes doppelter Bedeutung bald die Nase hoch. Darum schneuzen wir uns jetzt kräftig und warten auf den nächsten Teil, in dem wir uns noch ein wenig der einheimischen Architektur auf La Palma annehmen wollen...
Süßer und scharfer Senf: