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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


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Die Schatz­in­sel (3)

Wan­dern auf La Pal­ma, das be­deu­tet nicht fünf bis zehn Mi­nu­ten lang ein biß­chen um das Au­to her­um­zu­spa­zie­ren, son­dern nach fünf bis zehn Stun­den wie­der er­schöpft beim Wa­gen an­zu­ge­lan­gen, mit schwe­ren Fü­ßen, mit durch­ge­schwitz­ten Kla­mot­ten, mit ge­läu­ter­tem Ge­müt und mit kei­nem an­de­ren Ge­dan­ken mehr im Kopf als dem drin­gen­den Wunsch, aus den staub­be­deck­ten Wan­der­stie­feln end­lich und so­gleich wie­der in die luf­ti­gen Teva™-Tappen™ wech­seln zu kön­nen. Den­noch: Man woll­te die be­glücken­de Er­fah­rung der aus ei­ge­ner Kraft be­wäl­tig­ten Her­aus­for­de­rung hin­ter­her kei­nes­falls mis­sen! [1]

Wandergruppe an der Flanke eines Vulkankegels

Zu­nächst ein­mal re­gi­strier­ten wir mit ei­ni­ger Be­frie­di­gung, daß in der Kind­heit er­wor­be­ne »Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen« wie Tritt­si­cher­heit und Schwin­del­frei­heit auch dann nicht ver­lo­ren ge­hen, wenn man als berufstätige(r) Büromensch(in) über lan­ge Zeit­räu­me we­nig Ge­le­gen­heit zu ih­rer Pfle­ge fin­det: We­der steil­ste Ab­stie­ge über Ge­röll- und Asche­fel­der noch un­mar­kier­te Pfa­de in ki­lo­me­ter­lan­gen Fluß­läu­fen vol­ler glatt­ge­schlif­fe­ner Stein­brocken er­schie­nen uns als un­pas­sier­bar. Kon­di­ti­on und Aus­dau­er wur­den zwar auf ei­ne har­te Pro­be ge­stellt, doch auch in die­ser Hin­sicht schlu­gen wir uns wacker und durf­ten durch­aus mit un­se­ren Lei­stun­gen zu­frie­den sein...

auf dem steinigen Weg aus der Caldera de Taburiente

Iro­nie des Schick­sals: Nach­dem der zone­batt­ler es gem­sen­gleich ge­schafft hat­te, meh­re­re Stun­den oh­ne Stöcke und son­sti­ge Hilfs­mit­tel un­fall­frei durch den Bar­ran­co de las An­gu­sti­as zu äch­zen hüp­fen und der Cal­de­ra de Ta­bu­ri­en­te wie­der heil zu ent­rin­nen, hat er es gleich­wohl zu­we­ge­ge­bracht, kur­ze Zeit spä­ter beim Fla­nie­ren am be­ton­ge­faß­ten Aus­gang je­nes Bach­bet­tes in Pu­er­to de Ta­za­cor­te vom Bür­ger­steig zu fal­len und sich da­bei Ho­se und Haut am Knie auf­zu­rei­ßen. Wo­mit em­pi­risch er­wie­sen wä­re, daß das Le­ben in der so­ge­nann­ten Zi­vi­li­sa­ti­on letzt­lich doch viel ge­fähr­li­cher ist als je­nes in der un­be­rühr­ten Na­tur...

betonierte Bewässerungskanäle bieten streckenweise eine bequeme Alternative zum beschwerlichen Trampelpfad

Wäh­rend der zone­batt­ler für das bi­zeps­stär­ken­de Lenk­rad­kur­beln durch die elend vie­len Ser­pen­ti­nen und die re­ak­ti­ons­schnel­le Kol­li­si­ons­ver­mei­dung mit aus dem Nichts ma­te­ria­li­sie­ren­den Ba­na­nen­la­stern zu­stän­dig war, hat­te sei­ne bes­se­re Hälf­te die Füh­rungs­rol­le, sprich die Rou­ten­pla­nung über­nom­men. Das war auch gut und rich­tig so, denn ein­fach ir­gend­wo an­zu­hal­ten und drauslos­lau­fen wä­re kein gu­ter Rat: Er­stens mag man ja zu die in­ter­es­san­te­sten Punk­te und Aus­blicke nicht ver­feh­len, zwei­tens will man am En­de des Ta­ges zu­ver­läs­sig sein Ve­hi­kel wie­der­fin­den... [2]

auf dem Weg zum Rand der Caldera, hoch über den Wolken

Üp­pi­ge Re­gen­wäl­der auf der Ost­sei­te der In­sel, stoi­sche Kie­fern­wäl­der am Ran­de der Cal­de­ra (die den Ver­gleich mit Na­tio­nal­parks im Süd­we­sten der USA oh­ne wei­te­res stand­hal­ten), kar­ge Vul­kan­kra­ter, lieb­li­che Hoch­ebe­nen, pech­schwar­ze La­va­fel­der, wil­de Schluch­ten: Er­staun­li­cher­wei­se hat­ten un­se­re Wan­de­run­gen sämt­lich ei­nen ei­ge­nen und un­ver­wech­sel­ba­ren Cha­rak­ter. Die Viel­falt der Land­schaft auf dem doch re­la­tiv klei­nen Ei­land ver­blüff­te uns im­mer wie­der...

Weiße Wolken wabern über Wälder und Lavafelder

Er­staunt hat uns auch, daß La Pal­ma (ins­be­son­de­re wohl im Mai) nur von ei­ner recht über­schau­ba­ren Zahl von Be­su­chern an­ge­steu­ert wird: Selbst in den tou­ri­sti­schen Zen­tren, den gro­ßen Ho­tel­an­la­gen und den bei­den Haupt­städ­ten (der wirk­li­chen wie der in­of­fi­zi­el­len) tritt man sich nir­gends und nie­mals auf die Fü­ße. Das mag un­ter an­de­rem dar­an lie­gen, daß die hal­li­gal­li­such­en­den Pau­schal­ur­lau­ber die aus­ge­dehn­ten Strän­de der grö­ße­ren Nach­bar­inseln Lan­za­ro­te, Fuer­te­ven­tura, Te­ne­rif­fa oder Gran Ca­na­ria be­vor­zu­gen, die un­ser­eins aus dem näm­li­chen Grund ge­flis­sent­lich mei­det. Wer mit der stil­len Grö­ße der Na­tur (und dort der Kon­fron­ta­ti­on mit sich selbst) nichts an­zu­fan­gen weiß, soll­te in der Tat nicht un­be­dingt nach La Pal­ma jet­ten...

Das Gipfelglück will für die Nachwelt festgehalten sein

Die im vor­ste­hen­den Bild fest­ge­hal­te­ne Fest­hal­tung ei­nes kol­lek­ti­ven Gip­fel­glückes stell­te üb­ri­gens die größ­te An­häu­fung von Zwei­bei­nern dar, de­rer wir ab­seits der Sied­lun­gen an­sich­tig ge­wor­den sind: Oft sind wir tat­säch­lich über Stun­den kei­ner Men­schen­see­le be­geg­net. Wohl aber al­ler­lei ko­mi­schen Vö­geln und son­sti­gen höchst ei­gen­ar­ti­gen Ge­schöp­fen, wo­mit wir ele­gant die Kur­ve zum The­ma der näch­sten Fol­ge ge­kriegt ha­ben: Blei­ben Sie dran, es geht bald wei­ter!

 
[1] Ins­be­son­de­re dann nicht, wenn die all­täg­li­che Kon­di­tio­nie­rung des ei­ge­nen Be­we­gungs­ap­pa­ra­tes au­ßer­halb der Fe­ri­en­zei­ten im We­sent­li­chen nur aus mor­gens 66 Für­ther Alt­bau­stu­fen run­ter und 78 Nürn­ber­ger Neu­bau­stu­fen rauf so­wie aus dem glei­chen Pen­sum am spä­ten Nach­mit­tag in um­ge­kehr­ter Rei­hen­fol­ge be­steht...

[2] Ei­ne de­tail­lier­te Be­schrei­bung ein­zel­ner Wan­der­tou­ren, ei­ne chro­nol­gi­sche Ta­ge­buch­füh­rung gar, wür­de den Rah­men mei­ner klei­nen Rei­se-Re­pri­se bei wei­tem spren­gen. Wer sich im Rah­men ei­ge­ner Ur­laubs­vor­be­rei­tun­gen da­für in­ter­es­siert, mö­ge die ein­gangs emp­foh­le­nen Druck­wer­ke stu­die­ren. Mir geht es hier um ei­ne ver­dich­te­te Nie­der­schrift der ei­ge­nen Ein­drücke, die ich eher the­ma­tisch als dem zeit­li­chen Ab­lauf nach struk­tu­riert ha­be. In­fol­ge­des­sen sind auch die ge­zeig­ten Fo­tos bunt ge­mischt und nicht in (chrono)logischer oder geo­gra­phi­scher Fol­ge sor­tiert.

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Diskussion

  1. Grabenkenner  •  4. Jun. 2010, 9:56 Uhr

    Schö­ne Bar­ran­cos und men­schen­lee­re Ge­gen­den gibts auf Te­ne­rif­fa auch, aber ich weiß schon was du meinst :-(

    #1 

  2. zonebattler  •  4. Jun. 2010, 10:16 Uhr

    Klar, man kann so­was nicht ver­all­ge­mei­nern. Den­noch wür­de ich den­ken, daß man als na­tur­lie­ben­der Tou­rist oh­ne gro­ße Af­fi­ni­tät zum so­ge­nann­ten Nacht­le­ben mit La Pal­ma bes­ser (und viel­fäl­ti­ger) be­dient ist als mit ir­gend­ei­ner an­de­ren Ka­na­ren­in­sel. Aber man kann ja das ei­ne tun, oh­ne das an­de­re zu las­sen, und sei es im näch­sten Ur­laub...

    #2 

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