Begleitet von den Herren Archi und Grabenkenner unternahm der zonebattler gestern eine Zugreise nach Bamberg. Dem für heute angekündigten Wetterwechsel solcherart ebenso spontan wie souverän ein Schnippchen schlagend, sollte der fröhliche Frühlingsausflug dem frohgemuten Kleeblatt zur künstlerisch angehauchten Lichtbildnerei sowie zur allgemeinen Gemütsergötzung dienen. Die erste angepeilte Station des lokal- wie industriehistorisch interessierten Trios war das ehemalige Bahnbetriebswerk unweit des Bamberger Bahnhofes:
Verlassene Ort üben ob ihrer wehmütigen Atmosphäre oft eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Die auf des Autors Fototasche ausgeübte Anziehungskraft der Erde war leider gleichfalls deutlich zu spüren, wenn auch nicht in der Seele, so doch auf der Schulter: Neben der frisch erworbenen Vollformat-Spiegelreflex beherbergte die geräumige Tasche nämlich noch sieben Festbrennweiten sowie ein dickes Zoom-Objektiv, und wiewohl jedes Teil für sich als gar nicht so schwer erscheint, so ergibt sich in summa schon ein ganz schöner Klotz am Bein (bzw. auf der Schulter), der mangels gedungener Schergen vom eitlen Fotografen selbst herumgeschleppt werden muß. Aber so ist das halt, Schönheit muß leiden gilt eben auch im übertragenen Sinn.
Da der Verfasser seine schöne neue Kamera erstmals aus der Wohnung getragen hat, um ihr die farbenfrohe Welt zu zeigen, ist er mit ihrer sach- und fachgerechten Bedienung leider noch nicht so recht vertraut, ja nachgerade überfordert gewesen. Irgendwie hat er es daher versehentlich geschafft, sie in einen »Kreativmodus« zu versetzen und damit unversehens in schwarz/weiß fotografieren zu lassen:
Erst nach einem Dutzend Aufnahmen (und dem Verlassen des Geländes) habe ich den Irrtum bemorken. Immerhin besteht die Möglichkeit, aus den gleichfalls mit auf die Speicherkarte geschriebenen RAW-Dateien später wieder Farbbilder zu entwickeln. Das werde ich sicherlich auch irgendwann übungshalber nachholen, wenngleich ich die unverhoffte »Rückkehr« zu den monochromen Anfängen des Photographierens im Nachhinein sogar als Glücksfall und göttlichen Fingerzeig bewerte!
Leider sind die Tage der großen alten Ringlokschuppen gezählt: Nach vielen Jahren des Dornröschenschlafes soll der eine bald vollständig abgerissen werden, der zweite ist bereits ‑wiewohl denkmalgeschützt- nur noch in seinen Außenmauern vorhanden. Immerhin, noch gibt es eine Menge bahntechnischer Relikte zu finden, zu bestaunen und im Bilde für die Nachwelt festzuhalten...
Oder vielmehr gab es das alles einmal: Zwar hatten wir beim Anmarsch über Feldwege tatsächlich keinerlei Verbotsschilder gesehen, wurden aber dennoch nach einer halben Stunde des Herumstrolchens von freundlichen Anwohnern belehrt, daß das ehemalige Bahngelände inzwischen in Privatbesitz befindlich und jeder Aufenthalt darin schon aus Sicherheitsgründen streng untersagt sei. Dies sei hier ausdrücklich und unmißverständlich hingeschrieben: Die geneigte Leserschaft möge sich an den hier gezeigten Bildern erfreuen, aber keinesfalls versuchen, es uns nachzutun. Das ehemalige Bamberger Bahnbetriebswerk ist Dritten definitiv nicht zugänglich!
Nach dieser glücklicherweise glimpflich ausgegangenen Ordnungswidrigkeit ging es auf legalen Wegen weiter zum nahen Aufseßhöflein und später im Zickzack in und durch die Innenstadt bis hinauf zum Café Villa Remeis, woselbst wir uns bei bestem Wetter und herrlichem Panorama-Blick über die Domstadt eine leckere Brotzeit schmecken ließen. Trotz seines zugegebenermaßen hemmungslosen kulinarischen Rundumschlages (1 Käsebrot, 1 Radlerhalbe, 1 Stück Remeis-Torte, 1 Tasse heiße Schokolade) bringt der zonebattler heute ein halbes Pfund weniger auf die Waage als noch am Vortage: Reichliche Bewegung an frischer Luft zahlt sich eben in mehr als einer Hinsicht aus!
Beachtlich!
#1
Das will ich meinen, das dicke Tortenstück war ganz schön gehaltvoll...
#2
Ganz legal, noch halbwegs intakt und sogar in Farbe kann man die Bamberger Ringlokschuppen übrigens am PC aus der Vogelperspektive inspizieren:
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Noch nicht mal aus dem Haus muß man sich dazu begeben, geschweige denn fototechnisches Gerät im Schweiße seines Angesichts mit sich herumschleppen. So gesehen hat ein virtueller Ausflug am heimischen PC auch seine Vorteile!
#3