Fragt man Knipser(innen), wie und womit sie denn Bildbearbeitung am PC betreiben, so hört man von den einen ein ratloses »Hä? Wozu datt denn?« und von den meisten anderen ein selbstbewußt genäseltes »PhotoShop natürlich, was sonst?«. Tja, was sonst? Der zonebattler wäre nicht der zonebattler, wenn er nicht auch dafür eine von der Mehrheitsmeinung abweichende Empfehlung hätte, und diese lautet klar und klipp und kompromißlos: »FixFoto«!
Seit Jahr und Tag bearbeite ich meine Blog-Bilder mit diesem ungewöhnlichen (und zu Unrecht weitgehend unbekannten) Stück Software und habe hier immer mal wieder entsprechende Anwendungshinweise eingestreut (z.B. hier, da und dort): Die wesentlichsten und in fast allen Fällen angezeigen Optimierungsschritte (Kontrast- und Perspektivkorrektur sowie Weißabgleich) sind mit FixFoto im Handumdrehen erledigt! Das allein wäre heutzutage natürlich noch kein Alleinstellungsmerkmal, aber was FixFoto allen Konkurrenzprodukten voraus hat, ist die nachgerade wunderbare Ergebnisvorschau für nahezu alle Funktionen, z.B. für die Kontrastoptimierung:
Während mit den senkrechten Schiebern rechts die jeweils änderbaren Parameter einzustellen sind, kann mit dem waagrechten Schieber oben die spätere Wirkung auf das aktuelle Bild visualisiert werden: Intuitiver geht es kaum! Auch wer sich nicht allzu tief in die Materie einarbeiten mag, kann die eigenen Schnappschüsse mit wenigen Mausklicks ganz erheblich verbessern. [1]
Dem Anfänger mag die Programmoberfläche etwas ungewohnt vorkommen, doch ist die Position aller Fenster und Symbolleisten frei konfigurierbar. Wer sich auf die durchdachte Bedienphilosophie einläßt, wird der Funktionsvielfalt zudem schnell Herr. Überdies gibt es ‑auch das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit- ein lebhaftes Anwender-Forum, in welchem zahlreiche Fans des Programms gerne sachkundige Hilfestellung leisten. Der Rezensent hat diesbezüglich schon sehr erfreuliche eigene Erfahrungen machen dürfen...
In weiser Selbstbeschränkung hat der Autor Joachim Koopmann sein Programm nicht als funktionsüberfachtetes Universal-Bildbearbeitungsmonster konzipiert, sondern ganz konsequent für die Belange und Bedürfnisse der digitalen Fotografie ausgelegt. Daß das nicht zu Lasten der bereitgestellten Optionen geht, sieht man auf der Seite mit den Anwendungsbeispielen schon auf den ersten Blick.
Der Verfasser dieser Zeilen gesteht freimütig ein, FixFoto derzeit längst nicht auszureizen und viele seiner Möglichkeiten noch nicht einmal annähernd ausprobiert und ausgelotet zu haben. Dennoch kann er sich seinen multimedialen Workflow ohne diesen famosen Nachfolger der klassischen Dunkelkammer nicht mehr vorstellen:
Funktionalität | |||
Bedienbarkeit | |||
Nutzen | |||
Preis / Leistung | |||
Gesamturteil |
Die soeben erschienene FixFoto-Version 3 ist im Vergleich zur Vorgänger-Fassung deutlich teurer geworden und kostet nunmehr EUR 60,00. Wem das als zuviel erscheint, möge überlegen, wieviel eine gute Kamera oder ein gutes Objektiv kostet und wie schnell sich ein hervorragendes Werkzeug bezahlt macht, selbst wenn es nicht aus Glas und Metall, sondern »nur« aus Bits und Bytes besteht... [2]
[1] Sofern diese nicht völlig verwackelt oder anderweitig grob mißraten sind: Abgeschnittene Köpfe oder totgeblitzte Bleichgesichter sind natürlich mit keinem Werkzeug der Welt zu reparieren.
[2] Außerdem kauft man nicht die sprichwörtliche »Katze im Sack«: FixFoto kann von jedermann heruntergeladen, installiert und anschließend volle drei Wochen lang ohne jede Einschränkung ausprobiert werden.
Wiewohl der zonebattler als langjähriger EDV-Trainer fähig, willens und in der Lage wäre, sich derlei Dinge auch autodidaktisch anzueigenen, hat er sich gestern den Luxus gegönnt, mal die Rollen zu tauschen und als gewöhnlicher Teilnehmer ein PC-Seminar zu besuchen. Und es hat sich wirklich gelohnt: Der von Herrn Jens Kestler angebotene und durchgeführte Kurs »Bildbearbeitung mit FixFoto« war über die Maßen lehr- und aufschlußreich! Natürlich kann man an einem einzigen Tag nicht alles durchsprechen und nachvollziehen, was es zu einem so umfangreichen Werkzeug zu sagen und zu probieren gäbe, und so blieben einige wenige Punkte aus der Kursagenda (z.B. Schärfe-Korrektur und das Freistellen von Objekten) trotz zeitlichen Überziehens letztlich leider unbesprochen. Dies war freilich vor allem ‑und da bleibt der Insider nachsichtig und gnädig- dem Umstand geschuldet, daß die, na sagen wir »spätberufenen Mausschubser« im ziemlich inhomogen zusammengesetzten Publikum mit ihren zuweilen recht elementaren Handhabungs-Problemen und speziellen Fragen aus allen möglichen Bereichen der Computernutzung den Fortschritt der Veranstaltung etwas bremsten. Womit Herr Kestler übrigens souverän umzugehen und den Fokus immer wieder auf das eigentliche Thema des Tages ‑FixFoto eben- zu lenken wußte. Das ist beileibe kein geringer Verdienst, denn den Spagat, die verprengten Anfänger nicht nachhaltig frustriert abzuhängen, die Fortgeschrittenen aber andererseits nicht über weite Strecken zu langweilen, den muß man erstmal hinkriegen!
Anhand geeigneter Beispielfotos erwarben wir also das theoretische Wissen und die praktischen Fertigkeiten, auf effiziente Weise
die eigenen Bilder gesamthaft oder teilweise aufzuhellen
Aufnahmen durch Aufhellen starker Schatten zu verbessern
Bildteile mittels Maskieren selektiv zu bearbeiten
flau geratene Fotos im Kontrast zu optimieren
störende Details gekonnt zu retouchieren
perspektivische Fehler (»stürzende Linien«) zu korrigieren
die zombiemäßig roten Augen frontal angeblitzter Opfer zu eliminieren
den eigenen Fotofundus mit Bordmitteln zu verwalten
Allein die Handvoll der in der Praxis kennengelernten Tastaturkürzel ist Goldes wert, weil man derlei Dinge beim eigenen Ausprobieren gern übersieht. Und nachdem auch der äußere Rahmen und die Versorgung mit Getränken und Brezeln, Kaffee und Kuchen wenig Wünsche offenließen, kann unsereiner Veranstaltung und Veranstalter nur wärmstens weiterempfehlen: Für einen für professionelle Verhältnisse äußerst moderaten Obulus bekommt man von Herrn Kestler weit mehr geboten, als man an einem Tag in sein Langzeitgedächtnis stopfen kann! Aber dafür darf man den behandelten Stoff (und noch einges mehr) abends auch schwarz auf weiß in gediegen gestalteter Form nach Hause tragen...
Den mindestens drei (?) Nikon-Spiegelreflex-Fotografen in der zonebattler’schen Stammleserschaft seien die einschlägigen Spezial-Seminare (siehe hier und da) ans Herz gelegt, die bestimmt nicht minder lehrreich sein dürften. Der Autor dieser Zeilen wird freilich weiterhin auf seine Kompakt-Knipse setzen und vertrauen, ab sofort aber seine hier in diesem virtuellen Theater präsentierten Fotos noch besser aufbereiten!
#1
Danke für den detallierten und sehr positiven Bericht zum Kurs, der mich noch neugieriger gemacht hat, als ich ohnehin schon war. Ist notiert!
#2
Seit jenem Seminar bin ich stark motiviert und angefixt, mich mit FixFoto endlich intensiv zu befassen. Ausgiebige Experimente mit den integrierten Bildoptimierungs-Algorithmen haben in den letzten Tagen absolut fasinierende Verbesserungen der (im direkten Vergleich oft recht flau wirkenden) Originalbilder zu Tage gebracht. Eine äußerst praktische Mehrfachansicht zeigt auf Wunsch die Wirkung mehrerer Verbesserungsmethoden nebeneinander an und erleichtert so die Qual der Wahl des angemessenen Werkzeuges:
Am meisten gefällt mir die Wirkung von »i2e« (im Screenshot rechts oben, links davon das unbearbeitete Original), weswegen ich für günstige EUR 10,00 eine Lizenz für die Standard-Version erworben habe und diesen virtuellen Aufpepper derzeit mit frappierenden Auswirkungen auf meine Archivfotos loslasse. Ich muß mich schon ziemlich zusammenreißen, um nicht mit der nachträglichen Aufhübschung meiner bisher hier gezeigten Fotos anzufangen. Aber ich lasse es tunlichst bleiben, erstens aus Gründen der Faulheit, zweitens um die Entwicklung der eigenen Fingerfertigkeit chronologisch dokumentiert zu sehen...
#3
Einem bekannten Sprichwort zufolge ist Geschwindigkeit ja keine Hexerei. Aber ob Hexenwerk oder nicht, als geradezu märchenhaft erscheint es mir doch, wenn ich an einem Sonntag-Vormittag ein neues Feature vorschlage, 38 Sekunden später schon die erste Antwort da ist und mein Wunsch noch am gleichen Abend implementiert ist. Einfach so! Nicht zu glauben? Im FixFoto-Forum ist es nachzulesen...
P.S.: Hat das schon mal jemand bei sogenannten »Profi-Programmen« probiert?
#4
Heute ist wahrlich mein Glückstag: Das Umrahmen meiner Blog-Bilder hier mit einem feinen schwarzen Strich habe ich bis dato (eher umständlich) manuell gemacht. Vor wenigen Stunden habe ich die Problematik im FixFoto-Forum erläutert, vor ein paar Minuten hat mir ein sachkundiger Könner dort ein von ihm heute extra für mich verfertigtes Skript geliefert, welches meine Aufgabenstellung im Handumdrehen und vollautomatisch löst. Hurra!
Ich treibe mich ja schon seit einem Dutzend Jahren im Netz herum, aber soviel freundliche und kompetente Hilfsbereitschaft wie in der FixFoto-Community habe ich noch nirgends erlebt! Da fühle ich mich bestens aufgehoben und rühre weiterhin gern meine virtuelle Werbetrommel: Tadaramm, Tadaramm, Tadaramm!
#5
Das ist in der Tat äußerst beeindruckend! Übrigens werbetrommle ich sehr gerne mit, gehört FixFoto doch schon seit längerem zu meinen unverzichtbaren Werkzeugen.
#6
Das Umrahmen von Bildern im Blog wäre doch auch über HTML oder CSS möglich gewesen. Wie Du in Deinem Thread schreibst, konntest Du das damals bei twoday nicht machen – jetzt aber, da Du auf eigener Scholle unterwegs bist, spräche doch nichts gegen eine Anpassung des entsprechenden Stylesheets.
#7
Doch, nämlich der Umstand, daß ich jahrelang Fotos ohne Rahmen eingestellt habe und irgendwann damit begonnen habe. Die beiden Fälle kriege ich ja nicht per CSS unterschieden. Außerdem verzichte ich gelegentlich doch auf den Rahmen, beispielsweise bei Screenshots mit weißem Hintergrund. Gut, für sowas könnte man verschiedene Klassen einführen, aber ich beherrsche das Metier nicht wirklich und so bleibe ich aus Gründen der Faul- und Gewohnheit bei meiner primitiven, aber problemlos funktionierenden Methode...
#8
FixFoto ist jetzt auch (in erweiterter Ausstattung) bei amazon.de erhältlich.
#9