In der pittoresken Nürnberger Galerie Atzenhofer ist seit heute eine sehr hübsche und einigermaßen subersiv angehauchte Ausstellung des Hamburger Künstlers Martin Graf zu bestaunen: Als sehr amüsant erschienen uns die beweglichen Papier-Popups, namentlich die erotischen solchen. Aber auch bei den übrigen Arbeiten, z.B. den Linolschnitten, vermochte die ungewöhnliche Mischung aus zunächst nostalgisch-naiver Anmutung und unverhofft inhaltlicher Irritation sehr zu gefallen. Unbedingt anschauenswert!
Heute Abend dann gibt es in der heimischen Galerie in der Promenade gleichfalls eine Vernissage: Der in Fürth arbeitende Künstler Christoph Haupt stellt unter dem Titel »Chinoiserien« seine Bilder von bizarr verformten, mandel- bis schlitzäugigen Mädchen vor. Ich kenne die Werke schon von früheren Ateliertagen her und bin froh, sie jetzt außerhalb einer übel verräucherten Werkstatt in den gut belüfteten Fluren einer gründerzeitlich behausten Bürogemeinschaft goutieren zu können...
In den Fürther Nachrichten erscheint heute eine Würdigung der »Chinoiserien«.
#1
Vielleicht gerade weil es so selten ist, fällt es auf: Nichtübereinstimmung, Dissens, Differenz, Dekonsens, Uneinigkeit, ... Denn ich fürchte, was Martin Graf angeht, kann und will ich dir so gar nicht folgen. Die Mobiles ja, OK, nett, die Bilder/ Briefmarken, je nun, die »Erotik«, oh weh.
Und ja, schon, ich habe die Radikalen Konstruktivsten gelesen, das Missverständnis ist der Normalfall ...
In jedem Falle: Beste Grüße ...
#2
Auch ich habe natürlich manches als besser und einiges als schlechter als den Rest des Graf’schen Œuvres empfunden. Zudem scheint mir die Grenzziehung zwischen Kunst und kunsthandwerklicher Blödelei nicht so einfach zu sein. Würde mich darüber gerne mal mit Dir persönlich austauschen!
#3